Generalaudienzen 2005-2013 50706

Mittwoch, 5. Juli 2006: Johannes, der Sohn des Zebedäus

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Liebe Brüder und Schwestern!

In der heutigen Begegnung wollen wir uns einem weiteren sehr wichtigen Mitglied des Apostelkollegiums widmen: Johannes, der Sohn des Zebedäus und Bruder des Jakobus. Sein unverkennbar hebräischer Name bedeutet »der Herr hat Gnade geschenkt«. Er richtete gerade die Netze her, am Ufer des Sees von Tiberias, als Jesus ihn zusammen mit seinem Bruder rief (vgl.
Mt 4,21 Mc 1,19). Johannes gehört stets zur engeren Gruppe, die Jesus bei bestimmten Gelegenheiten mit sich nimmt. Er ist mit Petrus und Jakobus zusammen, als Jesus in Kafarnaum in das Haus des Petrus geht, um dessen Schwiegermutter zu heilen (vgl. Mc 1,29); mit den beiden anderen folgt er dem Meister in das Haus des Synagogenvorstehers Jairus, dessen Tochter ins Leben zurückgerufen werden wird (vgl. Mc 5,37); er folgt Jesus, als dieser auf den Berg steigt, um verklärt zu werden (vgl. Mc 9,2); er ist auf dem Ölberg an der Seite Jesu, als dieser angesichts der Großartigkeit des Tempels von Jerusalem die Rede über das Ende der Stadt und der Welt hält (vgl. Mc 13,3); und schließlich ist er ihm nahe, als sich Jesus im Garten Getsemani zurückzieht, um vor seinem Leiden zum Vater zu beten (vgl. Mc 14,33). Kurz vor dem Paschafest, als Jesus zwei Jünger auswählt, um sie zur Vorbereitung des Saales für das Abendmahl vorauszuschicken, vertraut er diese Aufgabe Johannes und Petrus an (vgl. Lc 22,8).

Diese herausragende Stellung des Johannes innerhalb des Zwölferkreises macht in gewisser Weise die Initiative verständlich, die seine Mutter eines Tages ergriff: Sie kam zu Jesus, um ihn zu bitten, daß ihre beiden Söhne, Johannes und Jakobus, in seinem Reich rechts und links neben ihm sitzen dürfen (vgl. Mt 20,20-21). Wie wir wissen, antwortete Jesus mit einer Gegenfrage: Er fragte, ob sie bereit wären, den Kelch zu trinken, den er selbst trinken werde (vgl. Mt 20,22). Mit jenen Worten verfolgte er die Absicht, den beiden Jüngern die Augen zu öffnen, sie in die Erkenntnis des Geheimnisses seiner Person einzuführen und ihnen ihre zukünftige Berufung anzudeuten, seine Zeugen zu sein bis zur höchsten Hingabe ihres Blutes. Kurz darauf präzisierte nämlich Jesus, daß er nicht gekommen sei, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele (vgl. Mt 20,28). In den Tagen, die auf die Auferstehung folgten, begegnen wir den »Söhnen des Zebedäus« wieder; sie haben zusammen mit Petrus und einigen anderen Jüngern eine Nacht lang ohne jeden Erfolg gearbeitet, und auf diese Nacht folgt durch das Eingreifen des Auferstandenen der wunderbare Fischfang: »Der Jünger, den Jesus liebte«, wird es sein, der »den Herrn« als erster erkennt und Petrus auf ihn hinweist (vgl. Jn 21,1-13).

In der Kirche von Jerusalem nahm Johannes einen wichtigen Platz in der Leitung der ersten Gruppe von Christen ein. Paulus zählt ihn zu den »Säulen« jener Gemeinde (vgl. Ga 2,9). Tatsächlich zeigt ihn Lukas in der Apostelgeschichte zusammen mit Petrus, wie sie zum Gebet in den Tempel gehen (vgl. Ac 3,1-4 Ac 3,11) oder wie sie vor dem Hohen Rat erscheinen, um ihren Glauben an Jesus Christus zu bezeugen (vgl. Ac 4,13 Ac 4,19). Zusammen mit Petrus wird er von der Kirche in Jerusalem ausgesandt, um diejenigen zu stärken, die in Samarien das Evangelium angenommen haben, und für sie zu beten, damit sie den Heiligen Geist empfangen (vgl. Ac 8,14-15). Im besonderen muß daran erinnert werden, was Johannes gemeinsam mit Petrus beim Prozeß vor dem Hohen Rat sagt: »Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben« (Ac 4,20). Gerade dieser vorbildliche Freimut im Bekenntnis des eigenen Glaubens ist stets eine Mahnung an uns alle, immer bereit zu sein, mit Entschlossenheit unsere unerschütterliche Treue zu Christus zu verkünden, indem wir den Glauben über jede Berechnung und jedes menschliche Interesse stellen.

Der Überlieferung zufolge ist Johannes der »Lieblingsjünger«, der im Vierten Evangelium beim Letzten Abendmahl sein Haupt an die Brust des Meisters lehnt (vgl. Jn 13,25), zusammen mit der Mutter Jesu unter dem Kreuz steht (vgl. Jn 19,26) und schließlich Zeuge sowohl des leeren Grabes als auch der Gegenwart des Auferstandenen ist (vgl. Jn 20,2 Jn 21,7). Wir wissen, daß diese Identifikation heute unter Fachleuten umstritten ist, von denen einige in ihm einfach nur den Prototyp des Jüngers Jesu sehen. Wir wollen es den Exegeten überlassen, diese Frage zu entscheiden, und begnügen uns hier damit, etwas Wichtiges für unser Leben zu lernen: Der Herr will jeden von uns zu einem Jünger machen, der in persönlicher Freundschaft mit ihm lebt. Um das zu verwirklichen, genügt es nicht, ihm äußerlich zu folgen und zuzuhören; man muß auch mit ihm und wie er leben. Das ist nur im Rahmen einer sehr innigen Beziehung möglich, die erfüllt ist von der Wärme vollkommenen Vertrauens. Das ist es, was zwischen Freunden geschieht; deshalb sagte Jesus einmal: »Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt… Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe« (Jn 15,13 Jn 15,15).

In den apokryphen Johannesakten erscheint der Apostel weder als Gründer von Gemeinden noch in der Leitung bereits bestehender Gemeinden, sondern als ein auf ständiger Wanderschaft befindlicher Glaubensbote in der Begegnung mit »Seelen, die zur Hoffnung und zum Heil fähig sind« (18,10; 23,8). Alles erhält seinen Antrieb aus der paradoxen Absicht, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Und in der Tat wird er von der Ostkirche einfach nur »der Theologe« genannt, also derjenige, der in der Lage ist, in verständlichen Worten über die göttlichen Dinge zu sprechen, und so durch die Verbundenheit mit Jesus einen geheimnisvollen Zugang zu Gott enthüllt.

Die Verehrung des Apostels Johannes hat sich von der Stadt Ephesus aus verbreitet, wo er antiker Überlieferung zufolge lange Zeit gewirkt haben und schließlich in außergewöhnlich hohem Alter unter Kaiser Trajan gestorben sein soll. In Ephesus ließ Kaiser Justinian im 6. Jahrhundert zu seinen Ehren eine große Basilika errichten, von der noch immer eindrucksvolle Ruinen erhalten sind. Gerade im Osten wurde und wird Johannes große Verehrung entgegengebracht. In der byzantinischen Ikonographie wird er oft als sehr alter Mann dargestellt - der Überlieferung zufolge starb er unter Kaiser Trajan -, in der Haltung intensiver Kontemplation, fast so wie jemand, der zum Schweigen auffordert.

Ohne die entsprechende innere Sammlung ist es tatsächlich nicht möglich, sich dem höchsten Geheimnis Gottes und seiner Offenbarung zu nähern. Das erklärt, warum Athenagoras, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, den Papst Paul VI. bei einer denkwürdigen Begegnung umarmte, vor Jahren sagte: »Johannes steht am Anfang unserer tiefsten Spiritualität. Wie er kennen die ›Stillen‹ jenen geheimnisvollen Austausch der Herzen, rufen die Gegenwart des Johannes an, und ihr Herz entflammt« (O. Clément, Dialoghi con Atenagora, Turin 1972, S. 159). Der Herr möge uns helfen, in die Schule des Johannes zu gehen, um die große Lektion der Liebe zu lernen, damit wir uns von Christus »bis zur Vollendung« geliebt fühlen (Jn 13,1) und unser Leben für ihn leben.

Die heutige Katechese widmet sich dem Apostel Johannes, dem Sohn des Zebedäus und Bruder des Jakobus. Zusammen mit Petrus und Jakobus gehört Johannes zum engeren Apostelkreis, von dem sich Jesus bei besonderen Anlässen begleiten ließ. In der Apostelgeschichte nimmt Johannes einen bedeutenden Platz an der Seite von Petrus ein, und zwar bei der Heilung des Gelähmten im Tempel und bei der Rede vor dem Hohen Rat. Paulus zählt ihn zu den „Säulen“ der Gemeinde von Jerusalem. Gemäß der Tradition ist Johannes der „Lieblingsjünger“ des Herrn, der uns im gleichnamigen Evangelium beim Letzten Abendmahl, unter dem Kreuz Jesu, am offenen Grab und bei der Erscheinung des Auferstandenen begegnet. Liebe Freunde, halten wir fest, daß der Herr einen jeden von uns zu seinem Jünger machen will, der in persönlicher Freundschaft mit Ihm verbunden und Ihm von innen her vertraut ist. Der Apostel Johannes, der nach der Überlieferung im hohen Alter in Ephesus gestorben ist, genießt besonders in den Ostkirchen große Verehrung. Dort wird er einfach „der Theologe“ genannt, da uns seine Worte einen tiefen Zugang zum Geheimnis Gottes erschließen.
* * *


Mit diesen Gedanken grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher. Begeben wir uns in die Schule des heiligen Apostels Johannes und betrachten wir mit ihm, indem wir auf Jesus hin schauen, die Größe Gottes selbst. Dann erkennen wir die Liebe, mit der uns Christus bis zur Hingabe Seiner selbst geliebt hat, die Liebe, die auch uns fähig macht, Ihm unser Leben zu übereignen und so recht zu leben. Euch allen wünsche ich einen gesegneten Sommer und heute einen frohen Tag!



Mittwoch, 2. August 2006

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Der Heilige Vater begann seine Ansprache auf italienisch:


Liebe Brüder und Schwestern!

Danke für den Empfang! Ich grüße euch alle mit großer Zuneigung. Nach der Pause, die durch meinen Aufenthalt im Aosta-Tal bedingt war, nehme ich heute wieder die Generalaudienzen auf. Und ich beginne mit einer wirklich besonderen Audienz, da ich die Freude habe, die große Europäische Ministrantenwallfahrt zu empfangen. Liebe Kinder und Jugendliche, herzlich willkommen! Da der größte Teil der Ministranten, die sich heute auf diesem Platz versammelt haben, deutschsprachig ist, werde ich mich vor allem an sie in meiner Muttersprache wenden.

Anschließend fuhr er auf deutsch fort:

Liebe Ministrantinnen und Ministranten!

Ich freue mich, daß meine erste Audienz nach dem Urlaub in den Alpen mit euch Ministranten ist und begrüße euch von ganzem Herzen, euch alle. Dem Herrn Weihbischof Martin Gächter von Basel danke ich für die Worte, mit denen er in seiner Eigenschaft als Präsident des »Coetus Internationalis Ministrantium« diese Audienz eingeleitet hat, und danke für das Tuch, durch das ich noch einmal zum Ministranten erhoben worden bin. Vor über 70 Jahren, 1935, habe ich als Ministrant angefangen, also eine lange Wegstrecke zurückgelegt. Ich begrüße dann von Herzen Kardinal Christoph Schönborn, der euch gestern die heilige Messe gefeiert hat, und die zahlreichen Bischöfe und Priester aus Deutschland, Österreich, aus der Schweiz und aus Ungarn. Euch, liebe Ministrantinnen und Ministranten, möchte ich heute in aller Kürze, denn es ist ja heiß, eine Botschaft mitgeben, die euch in eurem Leben und eurem Dienst in der Kirche begleiten möge. Ich möchte dabei auf das Thema zurückgreifen, das ich in den Mittwochskatechesen der vergangenen Monate behandelt habe. Vielleicht haben einige von euch gehört, daß ich in den letzten Generalaudienzen der Reihe nach begonnen habe, die Gestalten der einzelnen Apostel vorzustellen: als ersten Simon, dem der Herr den Namen Petrus gegeben hat, dann seinen Bruder Andreas, dann wieder ein Brüderpaar, den hl. Jakobus, den sogenannten »Älteren«, der erste Märtyrer unter den Aposteln, und Johannes, den Theologen, den Evangelisten, und dann Jakobus, den sogenannten »Jüngeren«. Ich habe vor, so weiterzugehen, daß ich in den kommenden Audienzen der Reihe nach die einzelnen Apostel vorstelle, in denen uns sozusagen das Gesicht der Kirche persönlich wird. Nun, heute bleiben wir einmal bei dem allgemeinen Thema stehen: Die Apostel, was waren das eigentlich für Leute? Wir könnten ganz kurz sagen, sie waren »Freunde« Jesu. Er selber, Jesus, hat sie so genannt, als er beim Letzten Abendmahl zu ihnen sagte: »Ich nenne euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde« (vgl.
Jn 15,15). Sie waren Apostel, also Gesandte, Boten und Zeugen Jesu Christi und konnten es sein, eben weil sie seine Freunde waren, weil sie aus Freundschaft heraus ihn kannten, ihm nahe waren. Sie waren durch ein Band der Liebe vereint, das der Heilige Geist mit Leben erfüllt hat. Diese Flamme, die wir auf dem Tuch haben, die war in ihnen wirklich da. Aus dieser Sicht also möchte ich das Motto eurer Pilgerfahrt verstehen: »Spiritus vivificat« - der Geist, der Heilige Geist ist es, der lebendig macht. Er ist es auch, der eure Beziehung zu Christus lebendig werden läßt, daß sie nicht nur eine äußere ist - »Wir wissen, daß es ihn gegeben hat, und daß er im Sakrament da ist …« -, sondern eine innere, tiefe Beziehung wirklicher persönlicher Freundschaft wird, die dem Leben eines jeden einzelnen von euch Sinn geben kann. Und weil ihr ihn kennt, wenn ihr ihn aus Freundschaft kennt, wird es euch auch möglich sein, für ihn Zeugnis zu geben, ihn zu anderen Leuten zu bringen. Wenn ich euch heute hier auf dem Petersplatz vor mir sehe, dann denke ich an die Apostel und höre noch einmal inwendig die Stimme Jesu, der zu euch sagt: »Ich nenne euch nicht Knechte, sondern Freunde: Bleibt in meiner Liebe, und euer Leben wird fruchtbar werden, wird reiche Frucht bringen« (vgl. Jn 15,9 Jn 15,16). Ich lade euch ein: Hört auf diese Stimme! Das hat Jesus nicht nur vor 2000 Jahren gesagt, er lebt, und er sagt es jetzt zu euch. Hört diese Stimme mit großer Bereitschaft; jedem hat er etwas Eigenes zu sagen. Vielleicht sind unter euch auch einige, zu denen er sagt: »Ich möchte, daß du mir einmal als Priester in besonderer Weise dienst und in dieser Weise mir Zeuge wirst, Freundschaft mit mir hast und andere in die Freundschaft hineinführst«. Hört auf jeden Fall - jeder einzelne - die Stimme Jesu voller Vertrauen. Die Berufungen jedes einzelnen sind verschieden, aber mit allen möchte Christus Freundschaft schließen, so wie er es mit Simon getan hat, den er Petrus nannte, mit Andreas, Jakobus, Johannes und mit den übrigen Aposteln. Er hat euch sein Wort geschenkt und schenkt es euch weiter, damit ihr die Wahrheit erkennt, erkennt wie es wirklich steht mit dem Menschen, und daher dann wißt, wie man richtig leben soll, wie man das Leben anpackt, damit es wahr wird. Auf diese Weise könnt ihr, jeder in seiner Art, seine Jünger und Apostel werden.

Liebe Ministrantinnen und Ministranten, als Ministranten seid ihr schon jetzt Apostel Jesu! Wenn ihr an der heiligen Liturgie teilnehmt und euren Dienst am Altar leistet, ist das ein Zeugnis vor allen. Eure gesammelte Haltung, eure Frömmigkeit, die aus dem Herzen kommt und sich in den äußeren Gesten zeigt, euer Singen, eure liturgischen Antworten: Wenn ihr das recht und nicht bloß irgendwie zerstreut, so obenhin, macht, dann ist es ein Zeugnis, das die Menschen anrührt. Der Bund der Freundschaft mit Jesus hat seine Quelle und seinen Höhepunkt in der Eucharistie. Ihr seid Jesus in der Eucharistie, in der Feier der heiligen Messe, sehr nahe, und sie ist das bedeutendste Zeichen seiner Freundschaft zu einem jeden von uns. Vergeßt das nicht; und darum bitte ich euch: Gewöhnt euch nicht daran, sodaß das irgendwie gewöhnlich wird, man weiß, wie das geht und macht es so herunter, sondern entdeckt wieder jeden Tag neu, daß da etwas ganz Großes geschieht, daß der lebendige Gott mitten unter uns ist, und daß ihr ihm ganz nahe sein dürft und helfen, daß sein Geheimnis gefeiert wird und zu den Menschen kommt.

Wenn ihr so nicht in Gewöhnung verfallt, sondern von innen her euren Dienst tut, dann seid ihr Apostel und werdet in allen Bereichen eures Lebens Früchte des Guten und des Dienstes hervorbringen: in der Familie, in der Schule, in der Freizeit. Tragt die Liebe, die ihr in der Liturgie empfangt, zu allen Menschen, besonders wo ihr seht, daß es ihnen an Liebe fehlt, daß sie keine Güte erfahren, daß sie leiden und allein sind. In der Kraft des Heiligen Geistes sollt ihr Jesus gerade zu solchen Menschen bringen, die an den Rand geschoben werden, die man nicht recht mag, die sonst Probleme haben. Gerade zu ihnen sollt ihr ihn bringen in der Kraft des Heiligen Geistes. So wird das Brot, das vor euren Augen am Altar gebrochen wird, weiter geteilt und vermehrt. Und wie damals die zwölf Apostel helft ihr heute Jesus dabei, das Brot des Lebens unter den Menschen unserer Zeit in ihren verschiedenen Lebenslagen auszuteilen, und sie brauchen dieses Brot. So ist mein Schlußwort an euch, liebe Ministrantinnen und Ministranten: Seid immer Freunde und Apostel Jesu Christi!
Friedensappell


Zum Abschluß fordere ich alle auf, auch weiterhin für die geliebte und gemarterte Region des Nahen Ostens zu beten. Vor unseren Augen stehen die schrecklichen Bilder der entstellten Körper vieler Menschen, vor allem der Kinder - ich denke dabei besonders an Kana im Libanon. Ich möchte noch einmal wiederholen, daß nichts das Vergießen unschuldigen Blutes rechtfertigen kann, von welcher Seite auch immer! Mit dem Herzen voll Trauer erneuere ich noch einmal den eindringlichen Appell zur sofortigen Beilegung aller Feindseligkeiten und aller Gewalt und rufe die internationale Gemeinschaft und die an dieser Tragödie direkt Beteiligten auf, auf schnellstem Wege die Voraussetzungen zu schaffen für eine endgültige politische Lösung der Krise, die in der Lage ist, den kommenden Generationen eine friedlichere und sicherere Zukunft zu übergeben.



Mittwoch, 9. August 2006: Johannes, der Theologe

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Liebe Brüder und Schwestern!

Vor den Ferien habe ich mit kurzen Porträts der zwölf Apostel begonnen. Die Apostel waren Weggefährten Jesu, Freunde Jesu, und ihr Weg zusammen mit Jesus war nicht nur ein äußerer Weg, von Galiläa nach Jerusalem, sondern ein innerer Weg, auf dem sie den Glauben an Jesus Christus lernten, nicht ohne Schwierigkeiten, denn sie waren Menschen wie wir. Aber gerade weil sie Weggefährten Jesu waren, Freunde Jesu, die auf einem Weg, der nicht leicht war, gelernt haben zu glauben, führen sie auch uns und helfen uns, Jesus Christus kennenzulernen, ihn zu lieben und an ihn zu glauben. Ich habe schon über vier der insgesamt zwölf Apostel gesprochen: über Simon Petrus, über seinen Bruder Andreas, über Jakobus, den Bruder des hl. Johannes, und über den anderen Jakobus, der »der Jüngere« genannt wird und einen Brief geschrieben hat, der zum Neuen Testament gehört. Ich habe begonnen, über Johannes den Evangelisten zu sprechen, und in der letzten Katechese vor den Ferien die wesentlichen Daten zusammengestellt, die die Gestalt dieses Apostels umreißen. Jetzt möchte ich die Aufmerksamkeit auf den Inhalt seiner Lehre richten. Die Texte, denen wir uns heute also widmen wollen, sind das Evangelium und die Briefe, die unter seinem Namen laufen.

Wenn es ein bezeichnendes Thema gibt, das in den Schriften des Johannes hervortritt, dann ist es das Thema der Liebe. Nicht ohne Grund habe ich meine erste Enzyklika mit den Worten dieses Apostels begonnen: »Gott ist die Liebe (Deus caritas est ), und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm« (
1Jn 4,16). Es ist sehr schwierig, derartige Texte in anderen Religionen zu finden. Und deshalb stellen diese Worte uns vor ein Moment des Christentums, das wirklich etwas Besonderes ist. Sicher ist Johannes nicht der einzige Autor aus der Anfangszeit des Christentums, der über die Liebe spricht. Weil sie ein wesentlicher Bestandteil des Christentums ist, sprechen alle Verfasser des Neuen Testaments von ihr, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Wenn wir über dieses Thema jetzt bei Johannes eingehender nachdenken, dann deshalb, weil er das Thema in seinen Hauptlinien eindringlich und anschaulich umrissen hat. Wir vertrauen uns also seinen Worten an. Eines ist sicher: Er verfaßt keine abstrakte philosophische oder auch theologische Abhandlung darüber, was die Liebe ist. Nein, er ist kein Theoretiker. Wahre Liebe ist ihrer Natur nach nie rein spekulativ, sondern sie ist Ausdruck einer direkten, konkreten und nachvollziehbaren Beziehung zu wirklichen Personen. Johannes also zeigt uns als Apostel und Freund Jesu, was die Bestandteile oder besser die Phasen der christlichen Liebe sind, eine Bewegung, für die drei Momente charakteristisch sind.

Das erste betrifft die Quelle der Liebe, die der Apostel in Gott ausmacht, was ihn - wie wir gehört haben - dazu führt zu sagen: »Gott ist die Liebe« (1Jn 4,8 1Jn 4,16). Johannes ist der einzige Autor des Neuen Testaments, der uns fast eine Art Definition Gottes schenkt. Er sagt zum Beispiel: »Gott ist Geist« (Jn 4,24) oder »Gott ist Licht« (1Jn 1,5). Hier verkündet er mit bewundernswerter Intuition, daß Gott die Liebe ist. Man beachte: Es heißt nicht einfach, daß »Gott liebt« und noch weniger, daß »die Liebe Gott ist«! Mit anderen Worten: Johannes beschränkt sich nicht darauf, das Handeln Gottes zu beschreiben, sondern er dringt bis zu dessen Wurzeln vor. Außerdem hat er nicht die Absicht, einer allgemeinen und vielleicht unpersönlichen Liebe göttliche Eigenschaft zuzuschreiben; er steigt nicht von der Liebe zu Gott auf, sondern er wendet sich direkt Gott zu, um sein Wesen durch die unendliche Dimension der Liebe zu definieren. Damit will Johannes sagen, daß das Wesen Gottes Liebe ist und deshalb alles Handeln Gottes in der Liebe seinen Ursprung hat und von Liebe durchdrungen ist: Alles was Gott tut, tut er aus Liebe und mit Liebe, auch wenn wir nicht immer sofort verstehen, daß dies Liebe ist, wahre Liebe.

An diesem Punkt ist es jedoch unerläßlich, einen Schritt weiter zu gehen und deutlich zu machen, daß Gott seine Liebe konkret gezeigt hat, indem er in die menschliche Geschichte eintrat in der Person Jesu Christi, der für uns Mensch geworden, gestorben und auferstanden ist. Das ist das zweite grundlegende Moment der Liebe Gottes. Er hat sich nicht auf Worte beschränkt, sondern, so können wir sagen, er hat sich wirklich eingesetzt und in eigener Person »bezahlt«. Genau wie Johannes schreibt: »Gott hat die Welt (das heißt: uns alle) so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab« (Jn 3,16). Die Liebe Gottes zu den Menschen wird jetzt konkret und offenbart sich in der Liebe Jesu. Weiter schreibt Johannes: Da Jesus »die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung« (Jn 3,16). Kraft dieser schenkenden und totalen Liebe sind wir ganz losgekauft von der Sünde, wie Johannes schreibt: »Meine Kinder… Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt« (1Jn 2,1-2; vgl. 1Jn 1,7). Bis dorthin ging die Liebe Jesu zu uns: bis zum Vergießen des eigenen Blutes zu unserem Heil! Der Christ, der betrachtend innehält vor diesem »Übermaß« der Liebe, muß sich fragen, was die gebührende Antwort ist. Und ich denke, daß sich jeder von uns immer und stets aufs neue diese Frage stellen muß.

Diese Frage führt uns zum dritten Moment der Dynamik der Liebe: Als aufnehmende Empfänger einer Liebe, die uns vorausgeht und überragt, sind wir aufgerufen, uns zu einer aktiven Antwort zu verpflichten, die - um angemessen zu sein - nur eine Antwort der Liebe sein kann. Johannes spricht von einem »Gebot«. Er überliefert nämlich die folgenden Worte Jesu: »Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben« (Jn 13,34). Worin besteht das Neue, auf das Jesus Bezug nimmt? Es besteht in der Tatsache, daß er sich nicht darauf beschränkt, das zu wiederholen, was schon im Alten Testament gefordert wurde und was wir auch in den anderen Evangelien lesen können: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (Lv 19,18 vgl. Mt 22,37-39 Mc 12,29-31 Lc 10,27). Im alten Gebot war das maßgebende Kriterium vom Menschen abgeleitet (»wie dich selbst«), während im Gebot, das Johannes überliefert, Jesus als Grund und Norm unserer Liebe seine eigene Person angibt: »wie ich euch geliebt habe«. So wird die Liebe wirklich christlich und trägt in sich das Neue des Christentums: Sowohl in dem Sinn, daß sie auf alle Menschen ohne Unterschied ausgerichtet sein muß, als auch und vor allem darin, daß sie bis zu den äußersten Konsequenzen gehen muß, da sie kein Maß hat als das, ohne Maß zu sein. Jene Worte Jesu »wie ich euch geliebt habe« sind eine Einladung und beunruhigen uns zugleich; sie stellen ein christologisches Ziel dar, das unerreichbar scheinen kann, aber zugleich sind sie ein Ansporn, der uns nicht erlaubt, uns auf dem bereits Erreichten auszuruhen. Er erlaubt uns nicht, damit zufrieden zu sein, wie wir sind, sondern er treibt uns an, auf dem Weg zu diesem Ziel zu bleiben.

Ein kostbarer Text der Spiritualität, das kleine Buch aus dem späten Mittelalter mit dem Titel Nachfolge Christi, schreibt dazu: »Jesu edle Liebe spornt uns zu großen Taten an und ruft uns auf, immer größere Vollkommenheit zu erstreben. Die Liebe strebt aufwärts und läßt sich nicht durch niedrige Dinge fesseln. Die Liebe will frei sein und unbeschwert von aller irdischen Neigung … denn die Liebe ist aus Gott geboren und kann in keinem erschaffenen Wesen, sondern nur in Gott Ruhe finden. Der Liebende fliegt, läuft und ist voll Freude; er ist frei und läßt sich nicht aufhalten. Er gibt alles für alles und hat alles in allem, weil er, über alles erhoben, ruht in dem einen Höchsten, dem alles Gute wie einer Quelle entströmt« (Buch III, 5. Kapitel). Gibt es einen besseren Kommentar zum »neuen Gebot«, von dem Johannes spricht? Bitten wir den Vater, es so glaubhaft leben zu können - wenn auch stets in unvollkommener Weise -, daß wir alle, denen wir auf unserem Weg begegnen, mit dieser Liebe anstecken.

In der Reihe der Katechesen über die Apostel, die ich vor den Ferien begonnen hatte, wollen wir uns heute noch einmal der Person des hl. Johannes zuwenden, des Theologen - so nennt ihn die ostkirchliche Tradition. In seinen Schriften befaßt er sich vor allem mit dem Thema der Liebe, die das besondere Merkmal des christlichen Glaubens ist. Die Liebe, das zeigt er uns, ist keine abstrakte Angelegenheit, sie bezieht sich immer auf konkrete Personen. Und er sagt uns schließlich den großen Satz, der einzig in der Religionsgeschichte dasteht: »Gott ist die Liebe« (1Jn 4,8), der Urgrund allen wahren Liebens.

Gott hat diese Liebe nicht irgendwo oben über uns schweben gelassen, sondern er hat sie konkret in die Geschichte hereingetragen, indem er selber in seinem Sohn Mensch wurde und der menschgewordene Sohn Gottes in der totalen Hingabe am Kreuz sich uns geschenkt hat. Christus, so sagt uns Johannes in seinem ersten Brief, ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern für die der ganzen Welt. Dieses Werk der Erlösung durch die göttliche Liebe wirkt durch die Zeiten fort, aber es will Antwort, es will, daß in uns das sich fortsetze. So hat Jesus uns das Gebot gegeben, das er das »neue« nennt: »Wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr einander lieben« (Jn 13,34). Der Maßstab ist nicht mehr bloß, den Nächsten »wie sich selbst«, sondern die anderen lieben, wie er uns geliebt hat. Das ist das neue Christliche, das wir nie ganz zustandebringen, aber auf das wir wenigstens zugehen wollen.
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Von Herzen grüße ich alle Pilger und Besucher aus den Ländern der deutschen Sprache. Bitten wir den Herrn um die Kraft, das neue Gebot glaubhaft zu leben, und sozusagen alle, die uns begegnen, damit anzustecken und ihnen ein Zeichen zu geben, daß der Herr da ist, daß unser Glaube wahr ist. Euch allen wünsche ich gesegnete Ferientage hier in Rom!
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Wieder denke ich mit Besorgnis an die geliebte Region des Nahen Ostens. Mit Bezug auf den gegenwärtigen tragischen Konflikt rufe ich die Worte von Papst Paul VI. vor den Vereinten Nationen im Oktober 1965 in Erinnerung. Er sagte damals: »Nie mehr die einen gegen die anderen, nie mehr, niemals! … Wenn ihr Brüder sein wollt, laßt die Waffen aus euren Händen gleiten«. Angesichts der Bemühungen, die im Gange sind, um endlich zur Waffenruhe und zu einer gerechten und dauerhaften Lösung des Konflikts zu gelangen, wiederhole ich zusammen mit meinem direkten Vorgänger, dem großen Papst Johannes Paul II., daß es durchaus möglich ist, den Lauf der Ereignisse zu ändern, sobald die Vernunft, der gute Wille und das Vertrauen in den anderen vorherrschen und die Umsetzung der übernommenen Verpflichtungen und die Zusammenarbeit zwischen verantwortungsbewußten Partnern an erster Stelle stehen (vgl. Ansprache an das Diplomatische Korps, 13. Januar 2006). Das sagte Johannes Paul II., und was er damals gesagt hat, gilt auch heute, für alle. Ich rufe noch einmal alle auf, das Gebet zu verstärken, um das erwünschte Geschenk des Friedens zu erlangen.



Mittwoch, 16. August 2006

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Liebe Brüder und Schwestern!

Unsere gewohnte wöchentliche Begegnung am Mittwoch findet heute noch in der Atmosphäre des Hochfestes der Aufnahme Mariens in den Himmel statt. Deshalb möchte ich euch einladen, den Blick noch einmal auf unsere himmlische Mutter zu richten, die wir gestern in der Liturgie im Triumph mit Christus im Himmel betrachtet haben. Dieses Fest hat die Christen seit den ersten Jahrhunderten des Christentums immer stark berührt. Es preist bekanntlich die auch leibliche Verherrlichung jenes Geschöpfes, das Gott sich als Mutter erwählt hat und das Jesus am Kreuz der ganzen Menschheit zur Mutter gegeben hat. Die Aufnahme Mariens in den Himmel erinnert an ein Geheimnis, das uns alle betrifft, denn - wie das Zweite Vatikanische Konzil sagt - Maria »leuchtet … auch hier auf Erden … als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran« (Lumen gentium
LG 68). Man ist jedoch so vom Alltag eingenommen, daß man bisweilen diese trostreiche geistliche Wirklichkeit, die eine wichtige Glaubenswahrheit darstellt, vergißt.

Was soll man also tun, damit dieses leuchtende Zeichen der Hoffnung von uns und der heutigen Gesellschaft immer stärker wahrgenommen wird? Heute gibt es Menschen, die so leben, als müßten sie nie sterben oder als wäre mit dem Tod alles zu Ende; manche verhalten sich so, als wäre der Mensch allein der Herr seines Schicksals, als wenn Gott nicht existierte, und manchmal geht man so weit, Gott einen Platz in unserer Welt zu verweigern. Die großen Erfolge von Wissenschaft und Technik, die die Lebensbedingungen der Menschheit beträchtlich verbessert haben, lassen dennoch die tiefsten Probleme des menschlichen Herzens ungelöst. Nur die Öffnung für das Geheimnis Gottes, der die Liebe ist, kann den Durst unseres Herzens nach Wahrheit und nach Glück stillen; nur der Horizont der Ewigkeit kann den geschichtlichen Ereignissen und vor allem dem Geheimnis der menschlichen Gebrechlichkeit, des Leidens und des Todes echten Wert verleihen.

Wenn wir Maria in der himmlischen Herrlichkeit betrachten, verstehen wir, daß auch für uns die Erde nicht die endgültige Heimat ist und daß wir, wenn wir auf die ewigen Güter ausgerichtet leben, eines Tages an ihrer Herrlichkeit Anteil haben werden - und auch die Erde wird schöner. Deshalb dürfen wir auch in den zahllosen täglichen Schwierigkeiten nicht die innere Ruhe und den Frieden verlieren. Das leuchtende Zeichen der in den Himmel aufgenommenen Gottesmutter erstrahlt um so mehr, wenn sich am Horizont traurige Schatten des Schmerzes und der Gewalt zu verdichten scheinen. Wir sind uns sicher: Maria folgt unseren Schritten aus der Höhe mit milder Sorge, sie schenkt uns Frieden in der Stunde des Dunkels und des Sturmes, sie beruhigt uns mit ihrer mütterlichen Hand. Gestützt von diesem Bewußtsein gehen wir voll Vertrauen unseren Weg des christlichen Einsatzes weiter, wohin uns die Vorsehung führt. Gehen wir unter der Führung Marias in unserem Leben voran. Danke.

Ein herzliches Willkommen hier in Castelgandolfo sage ich den Einzelpilgern und Gruppen aus den deutschsprachigen Ländern. Unter den verschiedenen Pilgergruppen aus Deutschland grüße ich ganz besonders die Landsleute aus Pentling bei Regensburg, die gemeinsam mit einer Abordnung ihrer italienischen Partnergemeinde Corciano aus Umbrien hierher gekommen sind. Euch allen, liebe Brüder und Schwestern, wünsche ich von ganzem Herzen gesegnete und kräfteerneuernde Urlaubstage in Italien. Möge Gott, der Herr unseres Lebens, euch auf all euren Wegen mit seiner Liebe und Gnade begleiten!
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Ich möchte unsere Begegnung beenden mit einem besonderen Gedenken an Frère Roger Schutz, den Gründer von Taizé, der genau vor einem Jahr, am 16. August letzten Jahres, während des Abendgebets ermordet wurde. Sein Zeugnis des Glaubens und des ökumenischen Dialogs ist eine wertvolle Lehre für ganze Generationen Jugendlicher gewesen. Bitten wir den Herrn, daß das Opfer seines Lebens dazu beitragen möge, den Einsatz für Frieden und Solidarität derer zu festigen, denen die Zukunft der Menschheit am Herzen liegt. Beenden wir diese Audienz wie immer, indem wir gemeinsam das Vaterunser singen.




Generalaudienzen 2005-2013 50706