Generalaudienzen 2005-2013 10102

Mittwoch, 10. Oktober 2012

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Liebe Brüder und Schwestern!

Wir stehen am Vorabend des Tages, an dem wir den 50. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils und den Beginn des »Jahres des Glaubens« feiern werden. Mit dieser Katechese möchte ich beginnen, mit einigen kurzen Überlegungen über das große kirchliche Ereignis nachzudenken, das das Konzil war – ein Ereignis, dessen direkter Zeuge ich gewesen bin. Es erscheint uns sozusagen wie ein großes Fresko, gemalt in der großen Vielfalt seiner verschiedenen Elemente, unter der Führung des Heiligen Geistes. Und wie vor einem großen Bild erfassen wir auch heute noch den außerordentlichen Reichtum jenes Augenblicks der Gnade, entdecken die besonderen Übergänge, Bruchstücke, Mosaiksteinchen wieder.

Der sel. Johannes Paul II. schrieb an der Schwelle zum dritten Jahrtausend, er fühle sich »mehr denn je dazu verpflichtet, auf das Konzil als die große Gnade hinzuweisen, in deren Genuß die Kirche im 20. Jahrhundert gekommen ist. In ihm ist uns ein sicherer Kompaß geboten worden, um uns auf dem Weg des jetzt beginnenden Jahrhunderts zu orientieren« (Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte
NM 57). Ich glaube, dieses Bild ist vielsagend. Die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils, zu denen es zurückzukehren gilt und die befreit werden müssen von einer Unmenge an Veröffentlichungen, die oft nicht dazu beigetragen haben, sie kennenzulernen, sondern sie vielmehr verborgen haben, sind auch für unsere Zeit ein Kompaß, der es dem Schiff der Kirche erlaubt, sich auf das offene Meer hinauszubegeben, inmitten von Stürmen oder auf ruhigen und sanften Wellen, um sicher zu fahren und ans Ziel zu gelangen.

Ich erinnere mich gut an jene Zeit: Ich war ein junger Professor der Fundamentaltheologie an der Universität Bonn, und der Erzbischof von Köln, Kardinal Frings, war für mich ein menschlicher und priesterlicher Bezugspunkt. Er nahm mich mit nach Rom als sein theologischer Berater; später wurde ich auch zum Peritus des Konzils ernannt. Für mich war es eine einzigartige Erfahrung: Nach all dem Eifer und der Begeisterung der Vorbereitung konnte ich eine lebendige Kirche sehen – fast 3000 Konzilsväter aus allen Teilen der Welt vereint unter der Führung des Nachfolgers des Apostels Petrus –, die sich in die Schule des Heiligen Geistes stellt, der wahren Triebkraft des Konzils. Selten in der Geschichte konnte man wie damals die Universalität der Kirche gleichsam »berühren«, in einem Augenblick der großen Verwirklichung ihrer Sendung, das Evangelium in alle Zeiten und bis an die Enden der Erde zu tragen. Wenn ihr in diesen Tagen die Bilder von der Eröffnung dieser großen Versammlung wiederseht, durch das Fernsehen oder andere Kommunikationsmittel, dann könnt auch ihr die Freude, die Hoffnung und die Ermutigung spüren, die die Teilnahme an diesem lichtvollen Ereignis, das bis in die heutige Zeit hineinstrahlt, uns geschenkt hat.

In der Kirchengeschichte sind, wie ihr wohl wißt, mehrere Konzile dem Zweiten Vatikanum vorausgegangen. Gewöhnlich wurden diese großen kirchlichen Versammlungen einberufen, um grundlegende Elemente des Glaubens zu definieren, vor allem Irrtümer zu korrigieren, die ihn in Gefahr brachten. Denken wir an das Konzil von Nizäa im Jahre 325, das der arianischen Irrlehre entgegenwirkte und die Göttlichkeit Jesu, des eingeborenen Sohnes des Vaters, mit Nachdruck bekräftigte; oder an das Konzil von Ephesos des Jahres 431, das Maria als Mutter Gottes definierte; oder an das Konzil von Chalkedon von 451, das die eine Person Christi in zwei Naturen, der göttlichen und der menschlichen Natur, bestätigte. Um näher an unsere Zeit zu kommen, müssen wir das Konzil von Trient im 16. Jahrhundert erwähnen, das wesentliche Punkte der katholischen Lehre gegenüber der protestantischen Reform geklärt hat; oder das Erste Vatikanum, das über verschiedene Themen nachzudenken begann, jedoch nur die Zeit hatte, zwei Dokumente hervorzubringen – eines über die Gotteserkenntnis, die Offenbarung, den Glauben und die Beziehungen zur Vernunft und das andere über den Primat des Papstes und über die Unfehlbarkeit –, denn es wurde durch die Besetzung Roms im September 1870 abgebrochen.

Wenn wir auf das Zweite Vatikanische Ökumenische Konzil blicken, dann sehen wir, daß es in jenem Augenblick des Weges der Kirche keine besonderen Glaubensirrtümer zu korrigieren oder zu verurteilen gab, und es waren auch keine besonderen Fragen der Lehre oder der Disziplin zu klären. Man kann also verstehen, daß die kleine Gruppe von Kardinälen, die im Kapitelsaal des Benediktinerklosters Sankt Paul vor den Mauern anwesend waren, als der sel. Johannes XXIII. am 25. Januar 1959 die Diözesansynode für Rom und das Konzil für die Universalkirche ankündigte, sehr überrascht war. Die erste Frage, die sich bei der Vorbereitung dieses großen Ereignisses stellte, war die, wie man es beginnen sollte, welche Aufgabe ihm genau gestellt werden sollte. Bei der Eröffnungsansprache am 11. Oktober vor 50 Jahren gab der sel. Johannes XXIII. einen allgemeinen Hinweis: Der Glaube sollte in »erneuerter«, eindrücklicherer Weise sprechen – denn die Welt machte einen raschen Wandel durch –, ihre immerwährenden Inhalte jedoch unversehrt erhalten, ohne Verkürzungen oder Kompromisse. Der Papst wollte, daß die Kirche über ihren Glauben, über die Wahrheiten, die sie leiten, nachdenkt. Aber aus dieser ernsthaften, vertieften Reflexion über den Glauben sollte die Beziehung zwischen der Kirche und der Moderne, zwischen dem Christentum und gewissen wesentlichen Elementen des modernen Denkens neu aufgezeigt werden – nicht um sich diesem anzupassen, sondern um unserer Welt, die dazu neigt, sich von Gott zu entfernen, den Anspruch des Evangeliums in seiner ganzen Größe und Klarheit zu zeigen (vgl. Ansprache an das Kardinalskollegium und die Mitglieder der Römischen Kurie beim Weihnachtsempfang, 22. Dezember 2005; in O.R. dt., Nr. 2, 13.1.2006).

Darauf verweist der Diener Gottes Paul VI. in der Predigt am Ende der letzten Sitzung des Konzils am 7. Dezember 1965 mit außerordentlich aktuellen Worten. Um zu einer guten Beurteilung dieses Ereignisses zu gelangen, so der Papst, »muß man die Zeit betrachten, in der es sich ereignet hat. Es hat in einer Zeit stattgefunden, in der die Menschen, wie alle erkennen können, mehr auf das irdische Reich als auf das himmlische Reich ausgerichtet sind; in einer Zeit, so möchte ich hinzufügen, in der die Gottvergessenheit zur Gewohnheit wird, gleichsam als würde der wissenschaftliche Fortschritt sie eingeben; in einer Zeit, in der die Grundhaltung des Menschen, der sich seiner selbst und der eigenen Freiheit stärker bewußt geworden ist, dazu neigt, seine absolute Autonomie zu fordern und sich von jedem transzendenten Gesetz zu befreien; in einer Zeit, in der der ›Laizismus‹ als berechtigte Folge des modernen Denkens und die weiseste Norm für die zeitliche Ordnung der Gesellschaft betrachtet wird … In dieser Zeit wurde unser Konzil gefeiert, zum Lobe Gottes, im Namen Christi, unter der Eingebung des Heiligen Geistes«, so die Worte Pauls VI. Und zum Schluß verwies er auf die Frage nach Gott als den zentralen Punkt des Konzils, nach jenem Gott, der »wirklich existiert, lebt, eine Person ist, der für uns sorgt, der unendlich gut ist. Er ist nicht nur in sich gut, sondern er ist auch für uns gut, er ist unser Schöpfer, unsere Wahrheit, unsere Glückseligkeit. Wenn der Mensch sich bemüht, den Verstand und das Herz in der Betrachtung auf Gott auszurichten, vollzieht er den höchsten und vollkommensten Akt seiner Seele, den Akt, der auch heute noch der Höhepunkt der zahllosen Bereiche des menschlichen Handelns sein kann und muß und aus dem diese ihre Würde erhalten« (vgl. AAS 58 [1966], 52–53).

Wir sehen, daß die Zeit, in der wir leben, auch weiterhin von Vergessenheit und Taubheit gegenüber Gott geprägt ist. Ich denke daher, daß wir die einfachste und wesentlichste Lehre des Konzils lernen müssen: daß das Wesen des Christentums im Glauben an Gott besteht, der dreifaltige Liebe ist, sowie in der persönlichen und gemeinschaftlichen Begegnung mit Christus, der dem Leben Orientierung und Leitung schenkt: Alles Übrige folgt daraus. Das Wichtige ist heute, daß man, so wie es dem Wunsch der Konzilsväter entsprach, wieder deutlich sieht, daß Gott gegenwärtig ist, uns etwas angeht, uns antwortet. Und daß, wenn der Glaube an Gott dagegen fehlt, das Wesentliche zusammenfällt, weil der Mensch seine hohe Würde verliert und das, was seine Menschennatur groß macht, gegen jeden Reduktionismus. Das Konzil ruft uns in Erinnerung, daß die Kirche in all ihren Bestandteilen die Aufgabe, den Auftrag hat, das Wort der erlösenden Liebe Gottes weiterzugeben, damit jener göttliche Ruf, in dem unsere Seligkeit enthalten ist, gehört und angenommen wird. Indem ich in diesem Licht den Reichtum betrachte, der in den Dokumenten des Zweiten Vatikanums enthalten ist, möchte ich nur die vier Konstitutionen erwähnen, gleichsam die vier Kardinalpunkte des Kompasses, der uns Orientierung schenken kann. Die Konstitution über die heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium zeigt uns, daß in der Kirche am Anfang die Anbetung steht, Gott steht, die Zentralität des Geheimnisses der Gegenwart Christi steht. Und die grundlegende Aufgabe der Kirche, Leib Christi und in der Zeit pilgerndes Volk, ist es, Gott zu verherrlichen, wie es in der dogmatischen Konstitution Lumen gentium zum Ausdruck kommt. Das dritte Dokument, das ich erwähnen möchte, ist die Konstitution über die göttliche Offenbarung Dei Verbum: Das lebendige Wort Gottes ruft die Kirche zusammen und beseelt sie auf ihrem Weg durch die Geschichte. Und die Weise, in der die Kirche der ganzen Welt das Licht bringt, das sie von Gott empfangen hat, um ihn zu verherrlichen, ist das Grundthema der Pastoralen Konstitution Gaudium et spes.

Das Zweite Vatikanische Konzil ist für uns ein starker Aufruf, jeden Tag die Schönheit unseres Glaubens wiederzuentdecken, ihn tiefer kennenzulernen für eine engere Beziehung zum Herrn, unsere christliche Berufung bis auf den letzten Grund zu leben. Die Jungfrau Maria, Mutter Christi und der ganzen Kirche, möge uns helfen, das zu verwirklichen und zur Erfüllung zu bringen, was die Konzilsväter, vom Heiligen Geist beseelt, im Herzen bewahrten: den Wunsch, daß alle das Evangelium kennenlernen und dem Herrn Jesus als Weg, Wahrheit und Leben begegnen. Danke.

* * *

Ganz herzlich grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher, besonders die vielen jungen Gäste und natürlich besonders auch die Kötztinger Pfingstreiter. Christus lädt uns ein, die Freundschaft mit ihm im Gebet zu pflegen und so gemeinsam für eine bessere Zukunft zu leben. Bitten wir ihn um seinen Heiligen Geist, der die Liebe in der Welt zum Sieg führt. Der Herr geleite euch alle freudig auf seinen Wegen in dieser unserer Zeit.



Petersplatz

Mittwoch, 17. Oktober 2012: Jahr des Glaubens. Einführung

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Liebe Brüder und Schwestern!

Heute möchte ich die neue Katechesereihe einleiten, die sich durch das ganze Jahr des Glaubens hindurchziehen wird, das soeben begonnen hat und das – über diesen Zeitraum hinweg – den Zyklus unterbrechen wird, der der Schule des Gebets gewidmet ist. Mit dem Apostolischen Schreiben Porta Fidei habe ich dieses besondere Jahr ausgerufen, auf daß die Kirche die Begeisterung, an Jesus Christus, den einzigen Erlöser der Welt, zu glauben, erneuern, die Freude, den Weg zu gehen, den er uns gezeigt hat, neu beleben und die verwandelnde Kraft des Glaubens onkret bezeugen möge.

Der 50. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils ist eine wichtige Gelegenheit, zu Gott zurückzukehren, mit größerem Mut den eigenen Glauben zu leben, die Zugehörigkeit zur Kirche – »Lehrerin der Menschlichkeit« – zu festigen, die uns durch die Verkündigung des Wortes, die Feier der Sakramente und die Werke der Nächstenliebe dahin führt, Christus – wahrer Gott und wahrer Mensch – kennenzulernen. Es handelt sich nicht um die Begegnung mit einer Idee oder einem Lebensentwurf, sondern mit einer lebendigen Person, die uns tief im Innern verwandelt und uns unsere wahre Identität als Kinder Gottes offenbart. Die Begegnung mit Christus erneuert unsere menschlichen Beziehungen und richtet sie Tag für Tag in der Logik der Liebe auf größere Solidarität und Brüderlichkeit aus. An den Herrn zu glauben ist nicht etwas, das nur unsere Intelligenz, den Bereich des intellektuellen Wissens betrifft, sondern es ist eine Veränderung, die das Leben, unser ganzes Sein einbezieht: Empfinden, Verstand, Wille, Leiblichkeit, Gefühle, menschliche Beziehungen. Mit dem Glauben ändert sich wirklich alles in uns und für uns, und unsere zukünftige Bestimmung, die Wahrheit über unsere Berufung in der Geschichte, der Sinn des Lebens, der Genuß, Pilger auf dem Weg ins himmlische Vaterland zu sein, treten ganz deutlich zutage.

Aber – so fragen wir uns – ist der Glaube wirklich die verwandelnde Kraft in unserem Leben, in meinem Leben? Oder ist er nur eines der Elemente, die zum Leben gehören, ohne das entscheidende Element zu sein, das es vollkommen einnimmt? Mit den Katechesen dieses Jahres des Glaubens möchten wir einen Weg beschreiten, um die Freude des Glaubens zu stärken oder wiederzufinden und zu verstehen, daß der Glaube nichts Fremdes, vom konkreten Leben Getrenntes ist, sondern daß er die Seele des Lebens ist. Der Glaube an einen Gott, der Liebe ist und der zum Menschen gekommen ist, indem er Mensch geworden ist und sich selbst am Kreuz hingegeben hat, um uns zu erlösen und uns die Tore des Himmels wieder zu öffnen, zeigt auf leuchtende Weise, daß die Fülle des Menschen nur in der Liebe besteht. Das muß heute, da der derzeit stattfindende kulturelle Wandel oft viele Formen der Barbarei aufzeigt, die als »zivilisatorische Errungenschaften « gelten, noch einmal deutlich gesagt werden: Der Glaube sagt, daß es keine wahre Menschlichkeit gibt außer an den Orten, in den Gesten, in den Zeiten und in den Formen, in denen der Mensch beseelt ist von der Liebe, die von Gott kommt, daß sie als Geschenk zum Ausdruck kommt und sich in Beziehungen offenbart, die reich sind an Liebe, Mitgefühl, Aufmerksamkeit und uneigennützigem Dienst am anderen. Wo Herrschaft, Besitzstreben, Ausbeutung ist, wo der andere für den eigenen Egoismus zur Ware degradiert wird, wo die Arroganz des in sich selbst verschlossenen Ich vorhanden ist, dort verarmt der Mensch, wird er herabgewürdigt und entstellt. Der christliche Glaube, der in der Liebe tätig und in der Hoffnung stark ist, beschränkt das Leben nicht, sondern macht es menschlich – ja sogar vollmenschlich.

Der Glaube bedeutet, diese verwandelnde Botschaft in unserem Leben anzunehmen, die Offenbarung Gottes anzunehmen, die uns erkennen läßt, wer er ist, wie er handelt, was seine Pläne für uns sind. Gewiß, das Geheimnis Gottes übersteigt immer unsere Begriffe und unsere Vernunft, unsere Riten und unsere Gebete. Dennoch teilt Gott sich uns durch die Offenbarung mit, berichtet von sich, macht sich zugänglich. Und wir werden in die Lage versetzt, sein Wort zu hören und seine Wahrheit zu empfangen. Das ist das Wunderbare am Glauben: In seiner Liebe schafft Gott in uns – durch das Wirken des Heiligen Geistes – die angemessenen Bedingungen, damit wir sein Wort erkennen können. Gott selbst versetzt uns durch seinen Willen, sich zu offenbaren, mit uns in Berührung zu treten, in unserer Geschichte gegenwärtig zu sein, in die Lage, ihn zu hören und ihn anzunehmen. Der hl. Paulus drückt dies mit Freude und Dankbarkeit so aus: »Darum danken wir Gott unablässig dafür, daß ihr das Wort Gottes, das ihr durch unsere Verkündigung empfangen habt, nicht als Menschenwort, sondern – was es in Wahrheit ist – als Gottes Wort angenommen habt; und jetzt ist es in euch, den Gläubigen, wirksam« (
1Th 2,13). Gott hat sich mit Worten und Werken offenbart in einer ganzen langen Geschichte der Freundschaft mit dem Menschen, die ihren Höhepunkt in der Menschwerdung des Sohnes Gottes und in seinem Geheimnis des Todes und der Auferstehung hat. Gott hat sich nicht nur in der Geschichte eines Volkes offenbart, er hat nicht nur durch die Propheten gesprochen, sondern er hat seinen Himmel überschritten, um als Mensch auf die Erde des Menschen zu kommen, damit wir ihm begegnen und ihn hören können. Und von Jerusalem aus ist die Verkündigung der Heilsbotschaft bis an die Enden der Erde gelangt. Die Kirche, die aus der geöffneten Seite Christi hervorgegangen ist, ist zur Trägerin einer neuen, festen Hoffnung geworden: der gekreuzigte und auferstandene Jesus von Nazaret, der Retter der Welt, der zur Rechten des Vaters sitzt und Richter der Lebenden und der Toten ist. Das ist das »kerygma«, die zentrale und alles sprengende Botschaft des Glaubens. Von Anfang an stellte sich jedoch das Problem der »Glaubensregel«, also der Treue der Gläubigen zur Wahrheit des Evangeliums, in der man fest bleiben muß, zur Heilswahrheit über Gott und über den Menschen, die bewahrt und weitergegeben werden muß. Der hl. Paulus schreibt: »Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habe ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?« (1Co 15,2).

Wo aber finden wir die wesentliche Glaubensformel? Wo finden wir die Wahrheiten, die uns treu weitergegeben wurden und die das Licht für unser tägliches Leben darstellen? Die Antwort ist einfach: Im Credo, im Glaubensbekenntnis oder Glaubenssymbolon, knüpfen wir an das ursprüngliche Ereignis der Person und der Geschichte Jesu von Nazaret an; das, was der Völkerapostel zu den Christen in Korinth sagte, wird konkret: »Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, / gemäß der Schrift, und ist begraben worden. / Er ist am dritten Tag auferweckt worden« (). Auch heute ist es für uns notwendig, daß das Credo besser erkannt, verstanden und gebetet wird. Vor allem ist es wichtig, daß das Credo sozusagen »anerkannt« wird. Erkennen kann nämlich ein rein intellektueller Vorgang sein, während »anerkennen « auf die Notwendigkeit hinweist, die tiefe Bindung zwischen den Wahrheiten, die wir im Credo bekennen, und unserem täglichen Leben zu entdecken, damit diese Wahrheiten wirklich und konkret – wie sie es schon immer gewesen sind – Licht für die Schritte unseres Lebens sein können, Wasser, das die Dürre unseres Weges benetzt, Leben, das die Wüsten des gegenwärtigen Lebens überwindet. Im Credo ist das sittliche Leben des Christen verwurzelt, der in ihm seine Grundlage und seine Rechtfertigung findet.

Es ist kein Zufall, daß der sel. Johannes Paul II. wollte, daß der Katechismus der Katholischen Kirche, die sichere Norm für die Glaubenslehre und sichere Quelle für eine erneuerte Katechese, auf dem Credo aufgebaut sein soll. Es ging darum, den zentralen Kern der Glaubenswahrheiten zu bestätigen und zu bewahren, ihn in eine für die Menschen unserer Zeit, für uns, verständlichere Sprache zu übertragen. Die Kirche hat die Pflicht, den Glauben weiterzugeben, das Evangelium zu verkündigen, damit die christlichen Wahrheiten Licht im neuen kulturellen Wandel sein können und die Christen in der Lage sind, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die sie erfüllt (vgl. 1P 3,15). Wir leben heute in einer zutiefst veränderten Gesellschaft – auch im Hinblick auf die jüngere Vergangenheit –, die sich in ständiger Bewegung befindet. Die Prozesse der Säkularisierung und einer verbreiteten nihilistischen Mentalität, in der alles relativ ist, haben das allgemeine Denken stark geprägt. So wird das Leben oft leichtfertig gelebt, ohne klare Ideale und feste Hoffnungen, innerhalb flüchtiger, unbeständiger sozialer und familiärer Bindungen. Vor allem die neuen Generationen werden nicht zur Suche nach der Wahrheit und dem tiefen Sinn des Lebens, der über das Unwesentliche hinausgeht, zu stabilen Affekten, zum Vertrauen erzogen. Der Relativismus führt im Gegenteil dazu, keine festen Bezugspunkte zu haben, Mißtrauen und Unbeständigkeit rufen Brüche in den menschlichen Beziehungen hervor, während man das Leben in Experimenten verbringt, die nur von kurzer Dauer sind, ohne Verantwortungsübernahme.

Während Individualismus und Relativismus das Herz vieler Zeitgenossen zu beherrschen scheinen, kann man nicht sagen, daß die Gläubigen vor diesen Gefahren, denen wir bei der Weitergabe des Glaubens begegnen, völlig gefeit seien. Die Untersuchung, die auf allen Kontinenten für die Feier der Bischofssynode über die Neuevangelisierung durchgeführt wurde, hat einige von ihnen deutlich gemacht: ein passiv und privat gelebter Glaube, die Ablehnung der Erziehung zum Glauben, der Bruch zwischen Leben und Glauben. Der Christ kennt oft nicht einmal das Herzstück des eigenen christlichen Glaubens, des Credo, was Raum läßt für einen gewissen Synkretismus und religiösen Relativismus, ohne Klarheit über die Wahrheiten, die es zu glauben gilt, und über die Einzigartigkeit des Christentums in bezug auf das Heil. Heute ist die Gefahr, sozusagen eine »selbstgemachte« Religion zu konstruieren, nicht weit. Wir müssen jedoch vielmehr zurückkehren zu Gott, zum Gott Jesu Christi, wir müssen die Botschaft des Evangeliums wiederentdecken, es tiefer in unser Bewußtsein und in das tägliche Leben eintreten lassen. In den Katechesen in diesem Jahr des Glaubens möchte ich eine Hilfe anbieten, diesen Weg zu gehen, um die zentralen Wahrheiten des Glaubens über Gott, über den Menschen, über die Kirche, über die ganze soziale und kosmische Wirklichkeit wieder aufzugreifen und über die Aussagen des Credo zu meditieren und nachzudenken. Und ich möchte deutlich machen, daß die Glaubensinhalte oder Glaubenswahrheiten (»fides quae«) einen direkten Bezug zu unserem Leben haben; sie verlangen eine Umkehr unserer Existenz, die eine neue Form, an Gott zu glauben (fides qua), hervorbringt. Gott kennen, ihm begegnen, seine Gesichtszüge zu vertiefen, bringt unser Leben ins Spiel, denn er tritt in die tiefen Dynamiken des Menschen ein. Möge der Weg, den wir in diesem Jahr beschreiten werden, uns alle im Glauben und in der Liebe zu Christus wachsen lassen, damit wir lernen, in unseren Entscheidungen und im täglichen Handeln das gute und schöne Leben des Evangeliums zu leben. Danke.

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Ganz herzlich grüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher, besonders die Missionsbenediktinerinnen von Tutzing anläßlich ihres Generalkapitels und die Wallfahrtsgruppe aus Borken-Steinfurt mit Weihbischof Hegge sowie die Schulgemeinschaft der Domschule Osnabrück. Die heilige Jungfrau Maria, die wir im Oktober besonders als Königin des Rosenkranzes verehren, möge uns beistehen, daß wir in diesem Jahr im Glauben und in der Liebe zu Christus wachsen und so mehr wir selber werden können. Danke.



Petersplatz

Mittwoch, 24. Oktober 2012: Jahr des Glaubens. Was ist der Glaube?

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Liebe Brüder und Schwestern!

Am vergangenen Mittwoch habe ich mit dem Beginn des »Jahrs des Glaubens« eine neue Katechesereihe über den Glauben begonnen. Und heute möchte ich mit euch über eine grundlegende Frage nachdenken: Was ist der Glaube? Hat der Glaube noch Sinn in einer Welt, in der Wissenschaft und Technik Horizonte eröffnet haben, die bis vor kurzem undenkbar waren? Was bedeutet es, heute zu glauben? In der Tat bedarf es in unserer Zeit einer erneuerten Erziehung zum Glauben, die natürlich eine Kenntnis der Glaubenswahrheiten und des Heilsgeschehens beinhalten, vor allem aber aus einer wahren Begegnung mit Gott in Jesus Christus heraus entstehen muß – aus der Liebe zu ihm, aus dem Vertrauen zu ihm, damit das ganze Leben darin einbezogen ist.

Trotz vieler guter Anzeichen breitet sich heute um uns herum auch eine gewisse spirituelle Wüste aus. Aufgrund gewisser Ereignisse, von denen wir täglich erfahren, hat man zuweilen gleichsam das Gefühl, daß die Welt nicht auf den Aufbau einer brüderlicheren und friedlicheren Gemeinschaft zugeht; selbst die Ideen von Fortschritt und Wohlstand haben auch ihre Schattenseiten. Trotz der großen Entdeckungen der Wissenschaft und der Leistungen der Technik scheint der Mensch heute nicht wirklich freier, menschlicher geworden zu sein; nach wie vor gibt es viele Formen der Ausbeutung, der Manipulierung, der Gewalt, der Unterdrückung, des Unrechts…

Eine bestimmte Art von Kultur hat den Menschen außerdem dazu erzogen, sich nur innerhalb des Horizonts der Materie, des Machbaren zu bewegen, nur an das zu glauben, was man sieht und was man mit eigenen Händen berührt. Andererseits wächst jedoch auch die Zahl derer, die sich orientierungslos fühlen und die im Bestreben, über eine rein horizontale Weltsicht hinauszugelangen, bereit sind, an alles und das Gegenteil zu glauben. In diesem Zusammenhang stellen sich erneut einige grundlegende Fragen, die viel konkreter sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen: Welchen Sinn hat es zu leben? Gibt es eine Zukunft für den Menschen, für uns und für die neuen Generationen? In welche Richtung sollen wir unsere freien Entscheidungen lenken, um zu einem guten und glücklichen Leben zu gelangen? Was erwartet uns jenseits der Schwelle des Todes? Aus diesen unumgänglichen Fragen wird deutlich, daß die Welt der Planung, der genauen Berechnung und der empirischen Versuche – mit einem Wort, die wissenschaftliche Erkenntnis – allein nicht ausreicht, auch wenn sie für das Leben des Menschen wichtig ist. Wir brauchen nicht nur das materielle Brot, sondern wir brauchen Liebe, Sinn und Hoffnung, ein sicheres Fundament, einen festen Boden, der uns hilft, auch in der Krise, in der Finsternis, in den Schwierigkeiten und in den täglichen Problemen wirklich sinnvoll zu leben. Der Glaube schenkt uns genau das: Er ist ein zuversichtliches Sich-Anvertrauen an ein »Du«, das Gott ist, der mir eine andere, jedoch nicht weniger feste Gewißheit gibt als jene, die ich aus der genauen Berechnung oder aus der Wissenschaft erhalte.

Der Glaube ist nicht einfach nur eine verstandesgemäße Annahme besonderer Wahrheiten über Gott durch den Menschen; er ist ein Akt, durch den ich mich freiwillig einem Gott anvertraue, der Vater ist und der mich liebt; er ist die Zustimmung zu einem »Du«, das mir Hoffnung und Vertrauen schenkt. Diese Zustimmung zu Gott ist natürlich nicht ohne Inhalte: durch sie sind wir uns bewußt, daß Gott selbst sich uns in Christus gezeigt hat, sein Antlitz offenbart hat und wirklich zu einem jeden von uns gekommen ist. Ja, Gott hat offenbart, daß seine Liebe zum Menschen, zu einem jeden von uns, maßlos ist: Am Kreuz zeigt uns Jesus von Nazaret, der menschgewordene Gottessohn, in strahlend heller Weise, bis wohin diese Liebe reicht: bis zur Selbsthingabe, bis zum vollkommenen Opfer. Durch das Geheimnis des Todes und der Auferstehung Christi kommt Gott bis ins Tiefste unserer Menschennatur herab, um sie wieder zu sich zu bringen, um sie in seine Höhe zu erheben. Glaube bedeutet, an diese Liebe Gottes zu glauben, die angesichts der Bosheit des Menschen, angesichts des Bösen und des Todes nicht weniger wird, sondern fähig ist, jede Form der Knechtschaft zu verwandeln und das Heilsangebot zu schenken. Ein Glaubender zu sein bedeutet also, diesem »Du«, Gott, zu begegnen, der mich trägt und mir die Verheißung einer unvergänglichen Liebe gewährt, die nicht nur nach der Ewigkeit strebt, sondern diese schenkt; es bedeutet, mich Gott anzuvertrauen wie ein Kind, das sicher weiß, daß all seine Schwierigkeiten, all seine Probleme im »Du« der Mutter sicher geborgen sind. Und dieses Heilsangebot durch den Glauben ist ein Geschenk, das Gott allen Menschen macht. Ich denke, wir sollten – in unserem täglichen Leben, das von zuweilen dramatischen Problemen und Situationen geprägt ist – öfter darüber nachdenken, daß christlich zu glauben bedeutet, mich vertrauensvoll dem tiefen Sinn zu überlassen, der mich und die Welt trägt, jenem Sinn, den wir uns nicht selbst geben, sondern nur als Geschenk empfangen können und der das Fundament ist, auf dem wir furchtlos leben können. Und wir müssen fähig sein, diese befreiende und beruhigende Glaubensgewißheit mit Worten zu verkündigen und mit unserem Leben als Christen zu zeigen.

Um uns herum sehen wir jedoch tagtäglich, daß viele dieser Verkündigung gleichgültig gegenüberstehen oder sich weigern, sie anzunehmen. Am Ende des Markusevangeliums haben wir heute harte Worte des Auferstandenen, der sagt: »Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden« (
Mc 16,16), verliert sich selbst. Ich möchte euch einladen, darüber nachzudenken. Das Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes muß uns stets anspornen, hinzugehen und das Evangelium zu verkündigen, zum mutigen Glaubenszeugnis. Außer der Möglichkeit einer positiven Antwort auf das Geschenk des Glaubens gibt es jedoch auch die Gefahr der Ablehnung des Evangeliums, der Nichtannahme der lebenspendenden Begegnung mit Christus. Schon der hl. Augustinus stellte sich dieses Problem in seinem Kommentar zum Gleichnis vom Sämann. Er sagte: »Wir sprechen, streuen den Samen aus, verteilen den Samen. Einige verachten, einige tadeln, einige verspotten uns. Wenn wir sie fürchten, haben wir nichts mehr auszusäen und bleiben am Tag der Ernte ohne Ertrag. Möge also der Same des guten Bodens kommen« (Sermo de disciplina christiana, 13,14: PL 40,677–678). Die Ablehnung kann uns also nicht entmutigen. Als Christen sind wir Zeugnis dieses fruchtbaren Bodens: Unser Glaube, trotz all unserer Grenzen, zeigt, daß es den guten Boden gibt, wo der Same des Wortes Gottes reiche Frucht der Gerechtigkeit, des Friedens und der Liebe, einer neuen Menschheit, des Heils hervorbringt. Und die ganze Kirchengeschichte mit all ihren Problemen zeigt auch, daß es den guten Boden gibt, daß es den guten Samen gibt und daß er Frucht trägt. Wir wollen uns jedoch fragen: Woraus schöpft der Mensch die Offenheit des Herzens und des Verstandes, an den Gott zu glauben, der im gestorbenen und auferstandenen Jesus Christus sichtbar geworden ist, und sein Heil zu empfangen, so daß er und sein Evangelium Wegweiser und Licht für das Leben sein können? Antwort: Wir können an Gott glauben, weil er uns nahekommt und uns anrührt, weil der Heilige Geist, die Gabe des Auferstandenen, uns fähig macht, den lebendigen Gott anzunehmen. Der Glaube ist also vor allem ein übernatürliches Geschenk, ein Geschenk Gottes.

Das Zweite Vatikanische Konzil sagt: »Dieser Glaube kann nicht vollzogen werden ohne die zuvorkommende und helfende Gnade Gottes und ohne den inneren Beistand des Heiligen Geistes, der das Herz bewegen und Gott zuwenden, die Augen des Verstandes öffnen und ›es jedem leicht machen muß, der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben‹« (Dogmatische Konstitution Dei Verbum DV 5). Das Fundament unseres Glaubensweges ist die Taufe, das Sakrament, das uns den Heiligen Geist schenkt, das uns in Christus zu Kindern Gottes macht und die Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft, in die Kirche bezeichnet: Man glaubt nicht von sich aus, ohne das Zuvorkommen der Gnade des Heiligen Geistes; und man glaubt nicht alleine, sondern gemeinsam mit den Brüdern und Schwestern. Von der Taufe an ist jeder Gläubige berufen, dieses Glaubensbekenntnis immer wieder neu zu leben und es sich zu eigen zu machen, gemeinsam mit den Brüdern und Schwestern.

Der Glaube ist ein Geschenk Gottes, aber er ist auch ein zutiefst freier und menschlicher Akt. Der Katechismus der Katholischen Kirche sagt das ganz deutlich: »Nur durch die Gnade und den inneren Beistand des Heiligen Geistes ist man imstande, zu glauben. Und doch ist Glauben ein wahrhaft menschlicher Akt. Es widerspricht weder der Freiheit noch dem Verstand des Menschen « (CEC 154). Im Gegenteil, er setzt sie voraus und erhöht sie, durch den Einsatz des ganzen Lebens, der gleichsam ein Exodus ist, also ein Herauskommen aus sich selbst, aus seinen eigenen Sicherheiten, aus seinen eigenen Denkmustern, um sich dem Wirken Gottes anzuvertrauen, der uns seinen Weg weist, um die wahre Freiheit zu erlangen, unsere menschliche Identität, die wahre Freude des Herzens, den Frieden mit allen. Glauben bedeutet, sich in voller Freiheit und mit Freude dem Plan der Vorsehung Gottes in der Geschichte anzuvertrauen, wie der Erzvater Abraham, wie Maria von Nazaret. Der Glaube ist also eine Zustimmung, durch die unser Verstand und unser Herz »ja« sagen zu Gott und bekennen, daß Jesus der Herr ist. Und dieses »Ja« verwandelt das Leben, öffnet ihm den Weg zu einer Sinnfülle und macht es so neu, reich an Freude und verläßlicher Hoffnung.

Liebe Freunde, unsere Zeit erfordert Christen, die von Christus ergriffen sind, die durch die Vertrautheit mit der Heiligen Schrift und den Sakramenten im Glauben wachsen: Personen, die gleichsam ein aufgeschlagenes Buch sind, das von der Erfahrung des neuen Lebens im Geist erzählt, von der Gegenwart jenes Gottes, der uns auf dem Weg stützt und uns zu dem Leben hin öffnet, das niemals enden wird. Danke.

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Gerne grüße ich alle Pilger deutscher Sprache sowie die Gäste aus den Niederlanden. Unsere Zeit braucht Menschen, die vom Herrn ergriffen sind und durch die Vertrautheit mit der Heiligen Schrift und durch die Sakramente im Glauben wachsen. So wollen wir von der Erfahrung eines neuen Lebens in Christus und von der Gegenwart Gottes erzählen. Unser Leben sollte wie ein aufgeschlagenes Buch sein, aus dem unsere Begegnungen mit Gott lesbar werden, der uns offen macht für ein neues Leben in Fülle. Der Herr mache uns alle froh und stark im Glauben.



Petersplatz

Mittwoch, 31. Oktober 2012: Jahr des Glaubens. Der Glaube der Kirche


Generalaudienzen 2005-2013 10102