ANSPRACHE 2008 Januar 2008 38


März 2008


ROSENKRANZGEBET MIT DEN UNIVERSITÄTSSTUDENTEN

Audienzenhalle

Samstag, 1. März 2008

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Liebe Universitätsstudenten!


Zum Abschluß dieser marianischen Gebetsvigil richte ich mit großer Freude meinen Gruß an euch alle - an alle hier Anwesenden und an alle, die über die Satellitenverbindungen am Gebet teilnehmen. Ich grüße mit Dankbarkeit die verehrten Kardinäle und Bischöfe, insbesondere diejenigen, die in den mit uns verbundenen Städten dem Rosenkranzgebet vorstanden: Aparecida in Brasilien, Avignon in Frankreich, Bukarest in Rumänien, Mexiko-Stadt in Mexiko, Havanna auf Kuba, Loja in Ecuador, Minsk in Weißrußland, Neapel in Italien, Toledo in Spanien und Washington in den Vereinigten Staaten von Amerika - fünf Städte in Europa und fünf auf dem amerikanischen Kontinent. In der Tat steht diese Initiative unter dem Thema »Europa und der amerikanische Kontinent: vereint die Zivilisation der Liebe aufbauen«. Und zu diesem Thema hat in den vergangenen Tagen an der Universität »Gregoriana« eine Tagung stattgefunden, an deren Teilnehmer ich einen herzlichen Gruß richte.

Es war eine gute Entscheidung, jedesmal die Beziehung zwischen Europa und jeweils einem anderen Kontinent hervorzuheben, dies unter dem Blickwinkel der Hoffnung. Vor zwei Jahren Europa und Afrika, im vergangenen Jahr Europa und Asien, in diesem Jahr Europa und Amerika. Das Christentum stellt eine starke und tiefe Verbindung zwischen dem »alten« Kontinent und der »neuen Welt« dar. Man braucht nur an die wesentliche Stellung zu denken, die die Heilige Schrift und die christliche Liturgie in der Kultur und in der Kunst der europäischen und der amerikanischen Völker einnehmen. Leider ist jedoch die sogenannte »westliche Zivilisation« ihrer Inspiration durch das Evangelium teilweise auch untreu geworden. Daher bedarf es einer aufrichtigen und ehrlichen Reflexion, einer Gewissensprüfung. Man muß unterscheiden zwischen dem, was die »Zivilisation der Liebe« aufbaut, wie es dem in Jesus Christus offenbarten Plan Gottes entspricht, und dem, was sich ihr entgegenstellt.

Ich wende mich nun an euch, liebe junge Menschen. Die jungen Menschen waren in der Geschichte Europas und des amerikanischen Kontinents stets Träger von Impulsen des Evangeliums. Denken wir an junge Menschen wie den hl. Benedikt von Nursia, den hl. Franz von Assisi und den sel. Karl Leisner in Europa, wie den hl. Martin von Porres, die hl. Rosa von Lima und die sel. Kateri Tekakwitha in Amerika: junge Baumeister der Zivilisation der Liebe! Heute ruft Gott euch junge Europäer und Amerikaner auf, zusammen mit euren Altersgenossen der ganzen Welt daran mitzuarbeiten, daß der Lebenssaft des Evangeliums die Zivilisation dieser beiden Kontinente und der ganzen Menschheit erneuere. Die großen europäischen und amerikanischen Städte werden immer kosmopolitischer, aber oft fehlt in ihnen dieser Lebenssaft, der dafür sorgt, daß die Unterschiede nicht zur Spaltung oder zum Konflikt führen, sondern zur gegenseitigen Bereicherung. Die Zivilisation der Liebe ist ein »Zusammenleben«, also ein achtungsvolles, friedliches und freudiges Miteinander der Unterschiede im Namen eines gemeinsamen Vorhabens, das der sel. Johannes XXIII. auf den vier Pfeilern der Liebe, der Wahrheit, der Freiheit und der Gerechtigkeit gründete. Das, liebe Freunde, ist die Aufgabe, die ich euch heute anvertraue: Seid Jünger und Zeugen des Evangeliums, denn das Evangelium ist der gute Same des Reiches Gottes, also der Zivilisation der Liebe! Seid Baumeister des Friedens und der Einheit! Zeichen dieser katholischen Einheit - also der universalen und in den Inhalten des christlichen Glaubens unverkürzten Einheit -, die uns alle verbindet, ist auch die Initiative, jedem von euch den Text der Enzyklika Spe salvi auf einer CD in fünf Sprachen zu überreichen. Die Jungfrau Maria möge über euch, über eure Familien und über alle, die euch nahestehen, wachen.

Ich möchte nun in den verschiedenen Sprachen diejenigen grüßen, die über Radio und Fernsehen in den anderen Städten mit uns verbunden sind. Nach diesen Worten in italienischer Sprache fuhr der Heilige Vater in verschiedenen Sprachen fort. Er sagte:

auf spanisch: Liebe junge Menschen, die ihr in Mexiko- Stadt, in Havanna, Loja und Toledo versammelt seid, seid Zeugen der großen Hoffnung, die Christus der Welt gebracht hat. Der Herr segne euch und begleite euch in euren Studien.

auf englisch: Liebe Universitätsstudenten von Washington, ich sende euch herzliche Grüße! So Gott will, werde ich im April in eurer Stadt sein. Möge Amerika mit eurer Hilfe seinen christlichen Wurzeln und seinen hohen Idealen der Freiheit in Wahrheit und Gerechtigkeit treu bleiben!

auf französisch: Liebe in Avignon versammelte Freunde, Europa braucht die jugendliche Frische des Geistes, den ihr in euch tragt und den ihr als junge Christen Europa geben könnt, wenn ihr euch bemüht, wirklich das Evangelium zu leben. Es wird ein Zeugnis für alle sein. Das wünsche ich euch von ganzem Herzen.

auf portugiesisch: Liebe junge Menschen, die ihr in Aparecida versammelt seid: Noch immer ist in meinem Herzen die Erinnerung an meine Pastoralreise nach Brasilien lebendig, besonders zum Heiligtum Unserer Lieben Frau von Aparecida. Ich bitte die Jungfrau und Gottesmutter, für euch alle die Gnade zu erlangen, stets Zeugen der Hoffnung zu sein!

auf weißrussisch: Liebe Universitätsstudenten von Minsk, ich grüße euch von Herzen! Ich vertraue auch euch die Enzyklika über die Hoffnung an und ermutige euch, die Zivilisation der Liebe aufzubauen durch tägliches Handeln voll Glauben und Mut, der dem Evangelium entspricht.

auf rumänisch: Liebe in Bukarest versammelte Freunde, der Herr segne euch! Um die Zivilisation der Liebe zu verbreiten, müssen die Christen vereint sein im ökumenischen Geist. Seid selbst ein Vorbild aufrichtiger Zusammenarbeit unter allen Jüngern Jesu.

zum Schluß wieder auf italienisch: Und abschließend grüße ich euch, die ihr im Dom von Neapel seid! Eure Stadt und ganz Italien müssen die Liebe zum gemeinsamen Einsatz für eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft wiederfinden. Seid auch dafür ein Vorbild, indem ihr euch durch das Gebet nährt und euch vom Licht und von der Kraft des Evangeliums leiten laßt.

Ich danke Kardinal Ruini und Msgr. Leuzzi sowie allen, die an der Ausrichtung dieser Begegnung mitgewirkt haben. Ich danke dem Chor und dem Orchester, die unser Gebet unterstützt haben, ebenso wie dem Vatikanischen Fernsehzentrum, Radio Vatikan und »Telespazio« für die Übertragungen. Euch, liebe junge Menschen, wünsche ich eine friedliche und fruchtbare Arbeit und frohe Ostern, und allen erteile ich von Herzen den Apostolischen Segen.



AN DIE BISCHÖFE AUS GUATEMALA ANLÄSSLICH IHRES "AD-LIMINA"-BESUCHES

Donnerstag, 6. März 2007

Herr Kardinal,
40 liebe Mitbrüder im bischöflichen Dienst!

Es ist für mich ein Grund zur Freude, euch heute morgen anläßlich des »Ad-limina«-Besuches zu empfangen, mit dem ihr die Bande der Gemeinschaft eurer Teilkirchen mit dem Bischof von Rom erneuert. Ich danke für die Worte, die der Bischof von Suchitepéquez-Retalhuleu und Vorsitzender der Bischofskonferenz, Pablo Vizcaíno Prado, in eurem Namen an mich gerichtet hat, und ich bitte euch, dem lieben guatemaltekischen Volk meine Wertschätzung zu übermitteln. Die Begegnungen, die ich mit jedem einzelnen von euch hatte, haben mir das tägliche Leben und die Erwartungen eurer Mitbürger sowie die pastorale Tätigkeit nahegebracht, die ihr in eurem Land ausübt.

In eurem Herzen als Hirten seid ihr besorgt über die zunehmende Gewalt und die Armut, die große Teile der Bevölkerung betrifft und eine starke Abwanderung in andere Länder hervorruft, dies mit schwerwiegenden Folgen für den persönlichen und familiären Bereich. Diese Situation erfordert, daß ihr eure Bemühungen verstärkt, um allen das barmherzige Antlitz des Herrn zu zeigen, dessen Bild die Kirche gemäß ihrer Berufung sein soll, indem sie mit Großmut und Hingabe den Leidenden und Schwächsten dient und zur Seite steht. Denn die Liebe und die Hilfe für die notleidenden Brüder und Schwestern »gehört zum Wesen der Kirche und ist unverzichtbarer Wesensausdruck ihrer selbst« (vgl. Deus caritas est ).

Gott hat das guatemaltekische Volk mit einem tiefen religiösen Sinn gesegnet, reich an volkstümlichen Ausdrucksweisen, die in festen christlichen Gemeinschaften reifen müssen, die mit Freude ihren Glauben als lebendige Glieder des Leibes Christi feiern (vgl.
1Co 12,27) und dem Fundament der Apostel treu sind. Ihr wißt sehr gut, daß die Standhaftigkeit im Glauben und die Teilhabe an den Sakramenten eure Gläubigen angesichts der Gefahr seitens der Sekten und der angeblich charismatischen Gruppen stärken, die Verwirrung stiften und sogar die kirchliche Gemeinschaft erschüttern können.

Die Tradition eurer Kultur findet in der Familie, der vorrangigen Zelle der Gesellschaft, den Wesenskern des Daseins, der Weitergabe des Glaubens und der Werte; aber sie ist heute vor schwere pastorale und menschliche Herausforderungen gestellt. Deshalb bemüht sich die Kirche mit besonderer Aufmerksamkeit, diejenigen ernsthaft zu formen, die sich auf das Eheleben vorbereiten, indem sie die Familien ständig auf den Glauben und die Hoffnung hinweist und darauf achtet, daß sie mit der nötigen Hilfe ihre Pflichten erfüllen können. In eurem Dienst könnt ihr auf die geschätzte Mitarbeit der Priester zählen, die in ihrem Bischof einen wahren Vater und Lehrer sehen, der ihnen nahesteht und in dem sie Hilfe für ihre geistlichen und materiellen Bedürfnisse finden sowie einen angemessenen Rat in schwierigen Augenblicken. Sie bedürfen immer der Ermutigung, um auf dem Weg der wahren priesterlichen Heiligkeit als wahre Männer des Gebets fortzuschreiten (vgl. Novo millennio ineunte NM 32). Sie brauchen auch angemessene Mittel, um ihre menschliche und theologische Bildung zu erweitern, die ihnen gestattet, besonders heikle Aufgaben zu übernehmen, wie die von Professoren, Ausbildern oder geistlichen Leitern in euren Seminaren. Durch ihr Beispiel und ihren pastoralen Eifer sollen sie für die jungen und weniger jungen Menschen ein lebendiger Aufruf sein, sich ganz dem Herrn zu weihen, indem sie mit der göttlichen Gnade zusammenarbeiten, damit der Herr »Arbeiter in seine Ernte sendet« (Mt 9,38).

Der 2. Amerikanische Missionskongreß, der im Jahr 2003 in Guatemala stattgefunden hat, brachte die Herausforderung mit sich, in die Diözesen und Vikariate eine intensiv gelebte Erfahrung des missionarischen Einsatzes einzubringen und sie in den neuen globalen Plan der Bischofskonferenzen einzuschließen. Jetzt sollt ihr, auch im Hinblick auf die Beschlüsse der V. Konferenz der Bischöfe von Lateinamerika und der Karibik in Aparecida, eure Identität festigen und die Evangelisierungsaufgabe zu Ende führen, die ihr dort übernommen habt. Zu diesem Zweck ermutige ich euch - wie es mein verehrter Vorgänger Johannes Paul II. bei seinem ersten Besuch in eurem Land getan hat -, mit neuem Eifer den Evangelisierungsauftrag der Kirche im Rahmen der aktuellen kulturellen Veränderungen und der Globalisierung fortzusetzen; ihr sollt auch der Predigt und der Katechese neue Kraft geben, indem ihr Jesus Christus, den Sohn Gottes, als Fundament und Sinn des Lebens jedes Gläubigen verkündet. Die Evangelisierung der Kulturen ist eine vorrangige Aufgabe, damit das Wort Gottes allen zugänglich gemacht und in Verstand und Herz aufgenommen wird. Es soll das Licht sein, das sie erleuchtet, und das Wasser, das sie durch die Botschaft des Evangeliums reinigt, das dem ganzen Menschengeschlecht Heil bringt.

Am Ende unserer Begegnung möchte ich euch ermutigen, das euch anvertraute Volk Gottes weiter zu führen, damit die Kirche durch euer Wort und euer Beispiel als Quelle der Hoffnung leuchte! Überbringt meinen liebevollen Gruß und meinen Segen euren Priestern, den Ordensleuten und den übrigen Gläubigen, besonders denen, die mit großer Hingabe am Werk der Evangelisierung mitarbeiten. Ich rufe auf euch den mütterlichen Schutz Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, der Patronin Guatemalas, herab und erteile euch von Herzen den Apostolischen Segen.

AN DIE MITGLIEDER DES PÄPSTLICHEN KOMITEES FÜR GESCHICHTSWISSENSCHAFTEN

Freitag, 7. März 2008

Sehr geehrter Herr Prälat,

verehrte Damen und Herren!

Es freut mich, Sie zu begrüßen und Ihnen in besonderer Weise meine Wertschätzung für die Arbeit zum Ausdruck zu bringen, die Sie in einem Bereich leisten, der für das Leben der Kirche von großem Interesse ist. Ich spreche Ihrem Präsidenten und einem jeden einzelnen von Ihnen meine Glückwünsche für den Weg aus, den Sie in diesen Jahren zurückgelegt haben.

41 Wie Sie wohl wissen, war es Leo XIII., der angesichts einer vom Zeitgeist bestimmten, der Kirche feindlich gesinnten Geschichtsschreibung sein berühmt gewordenes »non abbiamo paura della pubblicità dei documenti« (»wir haben keine Angst vor der Veröffentlichung der Dokumente«) gesprochen und die Archive des Heiligen Stuhles der Forschung geöffnet hat. Zugleich hat er jene Kardinalskommission zur Förderung der historischen Studien geschaffen, die Sie, meine Damen und Herren Professoren, als Vorläuferin des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften betrachten dürfen, dem Sie angehören. Leo XIII. war davon überzeugt, daß die Erforschung und Darstellung der wahren Kirchengeschichte der Kirche nur von Nutzen sein könne.

Seither hat der kulturelle Kontext einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Nun gilt es, nicht mehr nur einer dem Christentum und der Kirche ablehnend gegenüberstehenden Geschichtsschreibung zu begegnen. Heute befindet sich vielmehr die Geschichtswissenschaft insgesamt in einer ernsten Krise, muß sie doch in einer von Positivismus und Materialismus verformten Gesellschaft um ihre Existenz ringen. Beide Ideologien haben jenen ungehemmten Fortschrittsenthusiasmus hervorgebracht, der, unbeeindruckt von den verheerenden Erfahrungen des letzen Jahrhunderts und durch spektakuläre Entdeckungen und technische Erfolge beflügelt, das Lebensgefühl weiter Kreise der Gesellschaft bestimmt. Ihnen kann Vergangenheit nur als ein dunkler Hintergrund erscheinen, vor dem das Heute und das Morgen verheißungsvoll aufleuchten. Damit verbindet sich noch immer die Utopie eines irdischen Paradieses, obgleich sich eine derartige Utopie als trügerisch erwiesen hat.

Charakteristisch für diese Geisteshaltung ist die Verachtung der Geschichte, die sich in der Geringschätzung der Geschichtswissenschaften äußert. Überall, wo derartige ideologische Kräfte am Werke sind, werden historische Forschung und Geschichtsunterricht in Universität und Schule an den Rand gedrängt. Das führt zur Entstehung einer Gesellschaft, die nicht mehr imstande ist, ein harmonisches Zusammenleben und eine gemeinsame Bewältigung der Zukunftsaufgaben zu entwerfen, weil sie ihre eigene Vergangenheit vergißt und daher keine aus Erfahrung gewonnene Kriterien hat. Eine derartige Gesellschaft ist in besonderer Weise der ideologischen Manipulation ausgeliefert.

Diese Gefährdung wird in zunehmendem Maße durch eine übertriebene Betonung der zeitgenössischen Geschichte verstärkt, vor allem wenn die Forschungen in diesem Bereich durch eine gesellschaftswissenschaftliche materialistisch- positivistische Methodologie beherrscht sind. So werden unweigerlich bedeutende Bereiche der historischen Wirklichkeit, ja ganze Epochen der Geschichte, ignoriert. Für viele Lehrpläne zum Beispiel beginnt der Geschichtsunterricht erst mit der Französischen Revolution. Notwendiges Ergebnis einer solchen Entwicklung ist eine geschichtslose und darum gedächtnislose Gesellschaft. Das Schwerwiegende derartiger Konsequenzen ist für jeden ersichtlich: Ähnlich wie für den einzelnen bedeutet der Verlust des Gedächtnisses auch für die Gesellschaft insgesamt den Verlust der Identität.

Es ist offensichtlich, daß mit einer derartigen Geschichtsvergessenheit die Integrität der menschlichen Natur in all ihren Dimensionen in Gefahr ist. Nun aber weiß die Kirche sich von jeher auch als Anwalt des Menschen und des Menschlichen von Gott, dem Schöpfer, in die Pflicht genommen. Darum ist ihr auch viel an der Wiedergewinnung einer wahren historischen Kultur, an einem wahren Fortschritt der historischen Wissenschaften gelegen. Historische Forschung auf hohem Niveau liegt aber auch im engeren Sinne im eigensten Interesse der Kirche. Auch wenn es sich dabei nicht um eigentliche Kirchengeschichte handelt, geht es doch immer um die erhellende Beschreibung des Lebensraumes, innerhalb dessen die Kirche auf ihrem Weg durch die Geschichte ihre Sendung zu erfüllen hatte und erfüllt. Zweifellos ist kirchliches Leben und Handeln stets von den verschiedenen historischen Kontexten mitbestimmt, herausgefordert, erleichtert oder erschwert worden. Die Kirche ist zwar nicht von dieser Welt, aber sie lebt mitten in ihr, sie lebt für sie.

Wenn wir aber dann an eigentliche, das heißt unter theologischen Gesichtspunkten betriebene Kirchengeschichte denken, kommt ein wichtiges Moment hinzu. Ihre wesentliche Aufgabe offenbart sich nämlich im komplexen Auftrag, jenen Prozeß des Empfangens und Tradierens, der paralépsis und der parádosis, nachzuvollziehen und aufzuhellen, in dem die Kirche ihr eigentliches Wesen durch die Jahrhunderte hindurch verwirklicht. Daß aus dem Erfahrungsschatz, aus dem Langzeitgedächtnis der Kirche unersetzliche Erkenntnisse für das Leben der Kirche zu gewinnen sind, steht außer Frage.

So möchte ich Sie, verehrte Mitglieder des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, herzlich und ausdrücklich ermuntern, sich wie bisher im Dienst des Heiligen Stuhls für diese Ziele einzusetzen und dabei Ihren unausgesetzten und verdienstreichen Einsatz in Forschung und Lehre weiterzuführen. Möge es Ihnen zusammen mit anderen einer seriösen Wissenschaft verpflichteten Kollegen gelingen, die nicht einfachen Ziele, die Sie sich gesetzt haben, zu verfolgen und für eine immer wahrere historische Wissenschaft einzutreten.

Mit diesen Empfindungen und indem ich Sie auch für Ihre schwierige Aufgabe meines Gebetes versichere, erteile ich allen einen besonderen Apostolischen Segen.



AN DIE TEILNEHMER DES VON DER APOSTOLISCHEN PÖNITENTIARIE VERANSTALTETEN KURSES ÜBER DAS "FORUM INTERNUM"

Freitag, 7. März 2008

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Herr Kardinal,
verehrte Mitbrüder im Bischofs- und im Priesteramt,


liebe Pönitentiare der Römischen Basiliken!

Ich freue mich, euch zu empfangen, während der Kurs über das »Forum Internum«, den die Apostolische Pönitentiarie seit einigen Jahren in der Fastenzeit veranstaltet, zu Ende geht. Mit ihrem sorgfältig vorbereiteten Programm leistet diese jährliche Begegnung der Kirche einen wertvollen Dienst und trägt dazu bei, das Bewußtsein von der Heiligkeit des Sakraments der Versöhnung lebendig zu erhalten. Mein herzlicher Dank gilt daher den Veranstaltern und insbesondere dem Großpönitentiar, Kardinal James Francis Stafford, den ich begrüße und dem ich für die freundlichen Worte danke, die er an mich gerichtet hat. Mein Gruß und mein Dank richtet sich ebenso an den Regens und die Mitarbeiter der Pönitentiarie sowie an die verdienstvollen Ordensmänner verschiedener Kongregationen, die in den Päpstlichen Basiliken der Stadt Rom das Bußsakrament spenden. Ich begrüße darüber hinaus alle Kursteilnehmer.

Die Fastenzeit eignet sich sehr dazu, im Licht von Gottes grenzenlosem Erbarmen, das das Bußsakrament in seiner höchsten Form aufzeigt, über die Wirklichkeit der Sünde nachzudenken. Ich nehme daher gern die Gelegenheit wahr, um einige Gedanken zur Spendung dieses Sakraments in unserer Zeit, in der das Sündenbewußtsein leider immer mehr verlorengeht, eurer Aufmerksamkeit zu unterbreiten. Man muß die Beichtenden heute jene göttliche Liebe zu den reuigen Sündern erfahren lassen, die viele Episoden des Evangeliums mit äußerst bewegenden Worten schildern. Nehmen wir zum Beispiel den berühmten Abschnitt des Lukasevangeliums über die Begegnung Jesu mit der Sünderin (vgl.
Lc 7,36-50). Simon, ein Pharisäer, ein reicher und »prominenter« Mann der Stadt, gibt in seinem Haus ein Festmahl zu Ehren Jesu. Plötzlich betritt unverhofft von ganz hinten her ein ungeladener und unerwarteter Gast den Raum: eine stadtbekannte Prostituierte. Das Unbehagen der Anwesenden ist verständlich; die Frau scheint sich jedoch nicht um sie zu kümmern. Sie kommt näher und bleibt ziemlich verstohlen zu Füßen Jesu stehen. Seine Worte der Vergebung und der Hoffnung für alle, auch für die Prostituierten, sind ihr zu Ohren gekommen; sie ist innerlich ergriffen und steht schweigend da. Sie netzt mit den Tränen die Füße Jesu, trocknet sie mit ihrem Haar, küßt sie und salbt sie mit lieblich duftendem Öl. Dadurch möchte die Sünderin ihre Liebe und Dankbarkeit gegenüber dem Herrn zum Ausdruck bringen - durch Gesten, die ihr vertraut sind, auch wenn sie gesellschaftlich inakzeptabel sind.

Angesichts der allgemeinen Verlegenheit begegnet Jesus selbst der Situation: »Simon, ich möchte dir etwas sagen.« »Sprich, Meister«, antwortet ihm der Hausherr. Wir kennen alle die Antwort Jesu durch ein Gleichnis, das wir zusammenfassen können in den folgenden Worten, die der Herr dem Sinn nach zu Simon sagt: »Siehst du? Diese Frau weiß, daß sie eine Sünderin ist, und, durch die Liebe bewegt, bittet sie um Verständnis und Vergebung. Du dagegen meinst, daß du gerecht bist, und vielleicht bist du überzeugt, daß dir nichts Schwerwiegendes vergeben werden muß.«

Die Botschaft, die in diesem Abschnitt des Evangeliums deutlich wird, ist vielsagend: Wer viel Liebe zeigt, dem vergibt Gott alles. Wer auf sich selbst und seine eigenen Verdienste vertraut, ist durch sein Ich wie geblendet, und sein Herz verhärtet sich in der Sünde. Wer dagegen erkennt, daß er schwach und sündig ist, vertraut sich Gott an und erhält von ihm Gnade und Vergebung. Es ist notwendig, eben diese Botschaft zu vermitteln: Am wichtigsten ist es, verständlich zu machen, daß man im Sakrament der Versöhnung - ganz gleich, welche Sünde man begangen hat, wenn man sie demütig bekennt und vertrauensvoll zum Beichtvater geht - immer die Freude der Vergebung Gottes erfährt, die inneren Frieden schenkt. In dieser Hinsicht kommt eurem Kurs große Bedeutung zu: Sein Ziel ist es, Beichtväter auszubilden, die unter dem Gesichtspunkt der Lehre gut qualifiziert und in der Lage sind, die Pönitenten die barmherzige Liebe des himmlischen Vaters erfahren zu lassen. Stimmt es etwa nicht, daß wir heute einer gewissen Entfremdung von diesem Sakrament gegenüberstehen? Wenn man nur auf dem Sündenbekenntnis besteht - das es natürlich geben muß, und man muß den Gläubigen helfen, seine Bedeutung zu verstehen -, dann läuft man Gefahr, den zentralen Punkt dieses Sakraments, also die persönliche Begegnung mit Gott, dem gütigen und barmherzigen Vater, in den Hintergrund zu drängen. Im Mittelpunkt der Feier des Sakraments steht nicht die Sünde, sondern die Barmherzigkeit Gottes, die unendlich größer ist als alle unsere Schuld.

Das Bemühen der Hirten und besonders der Beichtväter muß auch dahin gehen, die enge Verbindung zwischen dem Sakrament der Versöhnung und einem Leben, das wirklich auf die Bekehrung ausgerichtet ist, deutlich zu machen. Zwischen der Praxis des Sakraments der Beichte und einem Leben, das danach strebt, Christus aufrichtig nachzufolgen, muß eine Art unaufhaltsamer »guter Kreislauf« entstehen, in dem die Gnade des Sakraments das Bemühen, treue Jünger des Herrn zu sein, unterstützt und nährt. Die Fastenzeit, in der wir uns befinden, erinnert uns daran, daß unser christliches Leben stets auf die Bekehrung ausgerichtet sein muß, und durch einen häufigen Empfang des Sakraments der Versöhnung bleibt im Gläubigen das Streben nach der evangeliumsgemäßen Vollkommenheit lebendig. Wenn dieses ständige Streben nachläßt, dann besteht leider die Gefahr, daß die Feier des Sakraments zu einer Formsache wird, die das Alltagsleben nicht beeinflußt. Wenn man nicht regelmäßig beichtet, läuft man andererseits Gefahr - auch wenn man vom Wunsch beseelt ist, Jesus nachzufolgen -, den geistlichen Rhythmus nach und nach zu verlangsamen, bis er immer schwächer wird und vielleicht sogar verlischt.

Liebe Brüder, es nicht schwer, den Wert zu verstehen, den euer Dienst als Spender der göttlichen Barmherzigkeit in der Kirche für das Heil der Seelen hat. Folgt dem Vorbild vieler heiliger Beichtväter und ahmt es nach. Durch ihre geistliche Intuition halfen sie den Pönitenten, sich bewußt zu werden, daß die regelmäßige Feier des Bußsakraments und das nach Heiligkeit strebende christliche Leben für jeden Getauften untrennbare Elemente ein und desselben geistlichen Weges sind. Und vergeßt nicht, auch selbst Vorbilder wahren christlichen Lebens zu sein. Die Jungfrau Maria, Mutter des Erbarmens und der Hoffnung, möge euch, den hier Anwesenden, und allen Beichtvätern helfen, diesen großen Dienst, von dem das Leben der Kirche so sehr abhängt, mit Eifer und Freude zu erfüllen. Ich versichere euch eines Gebetsgedenkens und segne euch von Herzen.

AN DIE TEILNEHMER DER VOLLVERSAMMLUNG DES PÄPSTLICHEN RATES FÜR DIE KULTUR

Samstag, 8. März 2008



Meine Herren Kardinäle,
liebe Brüder im bischöflichen und priesterlichen Dienst,
meine Damen und Herrn!

43 Mit Freude empfange ich euch anläßlich der Vollversammlung des Päpstlichen Rates für die Kultur und gratuliere euch zu der geleisteten Arbeit, insbesondere zu dem für diese Versammlung gewählten Thema, das sich mit einer für die Zukunft der Menschheit und der Kirche grundlegenden Frage auseinandersetzt: »Die Kirche und die Herausforderung der Säkularisierung.« Die Säkularisierung, welche die positive Bedeutung von Säkularität aufgibt und so häufig zu einem Säkularismus wird, unterwirft das christliche Leben der Gläubigen und der Hirten einer harten Prüfung. Ihr habt das bei eurer Arbeit erörtert und auch in eine von der Vorsehung willkommene Herausforderung verwandelt, um auf die Fragen und Hoffnungen der Menschen von heute überzeugende Antworten zu geben.

Erzbischof Gianfranco Ravasi, seit wenigen Monaten Präsident des Dikasteriums, danke ich für die freundlichen Worte, mit denen er eure Gedanken zum Ausdruck gebracht und den Ablauf eurer Arbeiten erläutert hat. Auch danke ich euch allen für den intensiven Einsatz im Dialog zwischen der Kirche und den kulturellen Bewegungen dieser unserer Zeit, um so das Interesse des Heiligen Stuhls für die weite und vielfältige Welt der Kultur stets eingehender zu verdeutlichen. Mehr denn je ist heute die wechselseitige Öffnung unter den Kulturen ein bevorzugtes Gebiet für den Dialog zwischen Menschen, die sich jenseits aller sie trennenden Divergenzen um die Suche nach einem echten Humanismus bemühen. Die Säkularisierung, die sich in den Kulturen als Entwurf der Welt und des Menschseins ohne Bezugnahme auf die Transzendenz zeigt, durchdringt jeden Aspekt des täglichen Lebens und entwickelt eine Denkart, die Gott de facto entweder vollkommen oder teilweise aus dem Dasein und dem Bewußtsein des Menschen ausschließt. Diese Säkularisierung stellt nicht nur eine äußere Bedrohung für die Gläubigen dar, sondern zeigt sich seit geraumer Zeit auch innerhalb der Kirche selbst. Tief und von innen heraus entstellt sie den christlichen Glauben und demzufolge auch die Lebensweise und das tägliche Verhalten der Gläubigen. Sie leben in der Welt und sind häufig von der Kultur der Bilder, in der sich widersprüchliche Ideale und Impulse aufdrängen, tief beeinflußt, wenn nicht sogar geprägt, mit der praktischen Verleugnung Gottes: Man braucht Gott nicht mehr, man muß nicht mehr an ihn denken und zu ihm zurückkehren. Des weiteren begünstigt die vorherrschende hedonistische und konsumorientierte Mentalität in den Gläubigen wie in den Hirten ein Abdriften zu Oberflächlichkeit und Egozentrismus, was dem kirchlichen Leben schadet.

Der in den vergangenen Jahrzehnten von vielen Intellektuellen angekündigte »Tod Gottes« ist einem unfruchtbaren Kult der Individualität gewichen. Vor diesem kulturellen Hintergrund besteht die Gefahr einer geistlichen Atrophie und einer Leere des Herzens, die bisweilen von Ersatzformen religiöser Zugehörigkeit und einem vagen Spiritualismus gekennzeichnet sind. Wie sich zeigt, ist es mehr denn je dringend, einem derartigen Abdriften entgegenzuwirken, indem wir an jene hohen Werte des Daseins erinnern, die dem Leben Sinn verleihen und die Unruhe des nach Glück strebenden menschlichen Herzens lindern können: die Würde des Menschen und seine Freiheit, die Gleichheit aller Menschen, den Sinn des Lebens, des Todes und dessen, was uns nach unserem irdischen Daseins erwartet. Im Bewußtsein der radikalen und schnellen gesellschaftlichen Veränderungen erinnerte mein Vorgänger, der Diener Gottes Johannes Paul II., an die dringende Notwendigkeit, dem Menschen auf dem Boden der Kultur zu begegnen, um ihm die Botschaft des Evangeliums zu vermitteln. Zu diesem Zweck gründete er den Päpstlichen Rat für die Kultur, der dazu bestimmt war, der Aufgabe der Kirche, das Evangelium der Vielzahl der Kulturen in den verschiedenen Teilen der Welt nahezubringen, einen neuen Impuls zu geben (vgl. Schreiben an Kardinal Casaroli, in O.R. dt., Nr. 28, 9.7.1982, S. 8-9). Die intellektuelle Sensibilität und die Hirtenliebe Johannes Pauls II. veranlaßten ihn, die Tatsache zu betonen, daß die Industrielle Revolution und die wissenschaftlichen Entdeckungen es ermöglicht haben, Fragen zu beantworten, auf die vorher nur die Religion teilweise eine befriedigende Antwort geben konnte. Die Folge war, daß der heutige Mensch oft den Eindruck hat, niemanden mehr zu brauchen, um das Universum zu begreifen, zu erklären und zu beherrschen; er betrachtet sich als das Zentrum von allem, das Maß aller Dinge.

In jüngster Zeit bewirkte die Globalisierung mittels der modernen Informationstechnologien nicht selten auch die Verbreitung zahlreicher materialistischer und individualistischer Komponenten des Westens in allen Kulturen. Mehr und mehr wird die Formel »Etsi Deus non daretur« zu einer Lebensweise, deren Ursprung in einem »Hochmut« der Vernunft liegt - obwohl auch diese eine von Gott geschaffene und geliebte Wirklichkeit ist -, die sich für selbstgenügsam hält und sich der Betrachtung und der Suche nach einer sie übersteigenden Wahrheit verschließt. Das Licht der Vernunft, von der Aufklärung verherrlicht, in Wirklichkeit aber verarmt, ersetzt auf radikale Weise das Licht des Glaubens, das Licht Gottes (vgl. Benedikt XVI., Vorlesung für den Besuch in römischen Universität »La Sapienza«, 17. Januar 2008, O.R. dt., Nr. 4 vom 25.1.2008, S. 6). Daher handelt es sich um große Herausforderungen, mit denen sich die Sendung der Kirche in diesem Bereich auseinandersetzen muß. Von wesentlicher Bedeutung sind somit die Bemühungen des Päpstlichen Rates für die Kultur um einen fruchtbaren Dialog zwischen Wissenschaft und Glauben. Es ist dies eine von der Kirche wie von der wissenschaftlichen Gemeinschaft intensiv erwartete Auseinandersetzung, zu deren Fortsetzung ich euch ermutigen möchte. In ihr setzt der Glaube die Vernunft voraus und vervollkommnet sie, und die vom Glauben erleuchtete Vernunft findet die Kraft, sich zur Erkenntnis Gottes und der geistlichen Wirklichkeiten zu erheben. In diesem Sinn fördert die Säkularisierung nicht das letzte Ziel der Wissenschaft, die im Dienst des Menschen - »imago Dei« - steht. Möge durch diesen Dialog die Unterscheidung der spezifischen Charakteristiken von Wissenschaft und Glauben fortgesetzt werden. Jede dieser Wirklichkeiten hat nämlich die ihr eigenen Methoden, Bereiche, Forschungsgegenstände, Ziele und Grenzen und muß gegenüber der anderen deren legitime Möglichkeit einer autonomen Ausübung entsprechend den jeweiligen Prinzipien respektieren und anerkennen (vgl. Gaudium et spes
GS 36). Beide sind berufen, dem Menschen und der Menschheit durch die Förderung der Entwicklung und des ganzheitlichen Wachstums jedes einzelnen und aller zu dienen.

Vor allem fordere ich die Hirten der Herde Gottes zu einer unermüdlichen und hochherzigen Mission auf, um auf dem Boden des Dialogs und der Begegnung mit den Kulturen, der Verkündigung des Evangeliums und des Zeugnisses dem besorgniserregenden Phänomen der Säkularisierung entgegenzutreten, das den Menschen schwächt und ihn in dem ihm eigenen Streben nach der ganzen Wahrheit behindert. Somit mögen die Jünger Christi, insbesondere dank des von eurem Dikasterium geleisteten Dienstes, Christus weiterhin im Herzen der Kulturen verkünden, denn er ist das Licht, das die Vernunft, den Menschen und die Welt erleuchtet. Auch wir stehen vor der Mahnung, die der Engel an die Kirche von Ephesus richtet: »Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren… Ich werfe dir aber vor, daß du deine erste Liebe verlassen hast« (Ap 2,2 Ap 2,4). Machen wir uns den Ruf des Geistes und der Kirche zu eigen: »Komm!« (Ap 22,17), und lassen wir unser Herz erfüllen von der Antwort des Herrn: »Ja, ich komme bald« (Ap 22,20). Er ist unsere Hoffnung, das Licht für unseren Weg, die Kraft, um die Heilsbotschaft mit apostolischem Mut bis tief in das Herz aller Kulturen zu verkünden. Möge Gott euch bei der Erfüllung eurer schwierigen, aber begeisternden Aufgabe beistehen!

Ich vertraue Maria, Mutter der Kirche und Stern der Neuevangelisierung, die Zukunft des Päpstlichen Rates für die Kultur wie auch all seiner Mitglieder an und erteile euch von ganzem Herzen meinen Apostolischen Segen.



ANSPRACHE 2008 Januar 2008 38