ANSPRACHE 2008 Januar 2008 111

ERÖFFNUNG DES PASTORALKONGRESSES DER DIÖZESE ROM ZUM THEMA: "JESUS IST AUFERSTANDEN: ERZIEHUNG ZUR HOFFNUNG

IM GEBET, IM HANDELN UND IM LEIDEN"

Basilika St. Johann im Lateran

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Montag, 9. Juni 2008



Liebe Brüder und Schwestern!

Zum vierten Mal habe ich die Freude, bei euch zu sein anläßlich der Versammlung, die alljährlich die vielfältigen Lebenskräfte der Diözese Rom vereint, um der Pastoral Kontinuität zu verleihen und ihr gemeinsame Ziele zu setzen. Ich grüße jeden von euch herzlich und in Liebe: die Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensleute und geweihten Personen, die Laien der Pfarrgemeinden, der kirchlichen Vereinigungen und Bewegungen, die Familien, die jungen Menschen sowie diejenigen, die mit verschiedenen Aufgaben in der Bildung und Erziehung beauftragt sind. Ich danke dem Kardinalvikar von Herzen für die Worte, die er in euer aller Namen an mich gerichtet hat.

Nachdem wir für drei Jahre unser Augenmerk auf die Familie gerichtet hatten, haben wir nun schon seit zwei Jahren das Thema der Erziehung der jungen Generationen in den Mittelpunkt gestellt. Das Thema betrifft vor allem die Familien, aber auch ganz unmittelbar die Kirche, die Schule und die ganze Gesellschaft. Wir versuchen, so auf diesen »Erziehungsnotstand« zu antworten, der für alle eine große und unausweichliche Herausforderung darstellt. Das Ziel, das wir uns für das kommende Pastoraljahr gesetzt haben und über das wir in dieser Versammlung nachdenken werden, bezieht sich erneut auf die Erziehung, und zwar im Hinblick auf die theologale Hoffnung, die sich vom Glauben und Vertrauen an den Gott nährt, der sich in Jesus Christus als wahrer Freund des Menschen offenbart hat. »Jesus ist auferstanden: Erziehung zur Hoffnung im Gebet, im Handeln und im Leiden« wird also das Thema dieses unseres Abends sein. Der von den Toten auferstandene Jesus ist wirklich das unvergängliche Fundament, auf dem unser Glaube und unsere Hoffnung gründen. Er ist es von Anfang an, von den Aposteln an, welche die direkten Zeugen seiner Auferstehung waren und sie um den Preis ihres Lebens der Welt verkündet haben. Er ist es heute, und er wird es immer sein. Das schrieb schon der Apostel Paulus im 15. Kapitel des Ersten Briefes an die Korinther: »Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos« (V.14). »Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen« (V.19). Ich wiederhole für euch das, was ich am 19. Oktober 2006 beim Nationalen Kongreß der katholischen Kirche in Verona gesagt habe: »Die Auferstehung Christi ist eine Tatsache, die in der Geschichte stattgefunden hat und deren Zeugen, aber gewiß nicht deren Urheber die Apostel waren. Gleichzeitig ist sie keineswegs einfach eine Rückkehr in unser irdisches Leben; sondern sie ist die größte ›Mutation‹, die jemals stattgefunden hat, der entscheidende ›Schritt‹ in eine völlig neue Dimension des Lebens, der Eintritt in eine vollkommen andere Ordnung, der vor allem Jesus von Nazaret betrifft, aber mit ihm zusammen auch uns, die ganze Menschheitsfamilie, die Geschichte und das gesamte Universum« (O.R. dt. Nr. 43, 27.10.2006, S. 7f.).

Im Licht Jesu, der von den Toten auferstanden ist, können wir also die wahren Dimensionen des christlichen Glaubens verstehen als »Hoffnung, die unser Leben verwandelt und trägt« (Spe salvi ), indem sie uns von den Mißverständnissen und falschen Alternativen befreit, die im Lauf der Jahrhunderte den Atem unserer Hoffnung eingeengt und geschwächt haben. Konkret gesagt, die Hoffnung dessen, der an Gott glaubt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, strebt nach der Glückseligkeit und jener vollen und ganzheitlichen Freude, die wir ewiges Leben nennen. Ebendeshalb jedoch erfaßt, beseelt und verwandelt sie unseren Lebensalltag, gibt eine Ausrichtung und einen nicht kurzlebigen Sinn unseren kleinen Hoffnungen sowie den Anstrengungen, die wir unternehmen, um die Welt, in der wir leben, zu verändern und weniger ungerecht zu machen. In gleicher Weise betrifft die christliche Hoffnung jeden von uns persönlich, das ewige Heil unseres Ichs und sein Leben in dieser Welt, aber sie ist auch eine gemeinschaftliche Hoffnung, eine Hoffnung für die Kirche und für die ganze Menschheitsfamilie, das heißt, sie ist »immer wesentlich auch Hoffnung für die anderen, nur so ist sie wirklich auch Hoffnung für mich selbst« (ebd., 48).

In der Gesellschaft und in der Kultur und deshalb auch in unserer geliebten Stadt Rom ist es heute nicht leicht, im Zeichen der christlichen Hoffnung zu leben. Denn einerseits überwiegen oft Haltungen des Mißtrauens, der Enttäuschung und Resignation, die nicht nur der »großen Hoffnung« des Glaubens, sondern auch den »kleinen Hoffnungen« widersprechen, die uns normalerweise in dem Bemühen stützen, die Aufgaben des täglichen Lebens zu erfüllen. Das Gefühl ist verbreitet, daß für Italien und für Europa die besten Jahre vorbei sind und daß die jungen Generationen eine Zeit des Mangels und der Unsicherheit vor sich haben. Andererseits konzentrieren sich die Erwartungen von großen Neuheiten und Verbesserungen auf die Wissenschaften und Technologien, also auf die Kräfte und Entdeckungen des Menschen, als könnte die Lösung der Probleme nur von ihnen kommen. Es wäre unsinnig, den großen Beitrag der Wissenschaften und Technologien zur Veränderung der Welt und unserer konkreten Lebensverhältnisse zu leugnen, aber es wäre ebenso kurzsichtig zu verkennen, daß ihre Fortschritte auch ungeheure Möglichkeiten zum Bösen in die Hände des Menschen legen und daß es nicht die Wissenschaften und Technologien sind, die unserem Leben einen Sinn geben und uns lehren können, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Wie ich daher in Spe salvi geschrieben habe, erlöst den Menschen nicht die Wissenschaft, sondern die Liebe, und das gilt auch im irdischen und innerweltlichen Bereich (vgl. ).

Wir nähern uns so dem tiefsten und entscheidenden Grund für die Schwäche der Hoffnung in der Welt, in der wir leben. Dieser Grund unterscheidet sich am Ende nicht von dem, auf den der Apostel Paulus die Christen von Ephesus hingewiesen hat, als er sie daran erinnerte, daß sie, bevor sie Christus begegneten, »keine Hoffnung hatten und ohne Gott in der Welt lebten« (Ep 2,12). Unsere Zivilisation und Kultur, besonders hier in Rom, die Christus schon vor zweitausend Jahren begegnet sind und ohne seine Gegenwart nicht zu erkennen wären, versuchen zu oft, Gott auszuklammern und ohne ihn das persönliche und soziale Leben zu organisieren. Sie sind auch der Meinung, über Gott könne man nichts wissen, oder sie leugnen sogar seine Existenz. Aber wenn Gott beiseite geschoben wird, kann nichts von dem, was uns wirklich wertvoll ist, einen festen Platz finden; alle unsere großen und kleinen Hoffnungen fallen ins Leere. Um »zur Hoffnung zu erziehen « - ein Thema, das wir in dieser Tagung und in der im kommenden Pastoraljahr behandeln -, ist es vor allem notwendig, Gott unser Herz, unseren Verstand und unser Leben zu öffnen, um so unter unseren Mitmenschen seine glaubwürdigen Zeugen zu sein.

In unseren vorhergegangenen Diözesantagungen haben wir schon über die Ursachen des derzeitigen Erziehungsnotstandes und über die Vorschläge nachgedacht, die ihn überwinden könnten. In den vergangenen Monaten haben wir auch anhand meines Briefes über die dringende Aufgabe der Erziehung versucht, die ganze Stadt und insbesondere die Familien und die Schulen in dieses gemeinsame Unternehmen mit einzubeziehen. Es ist also nicht notwendig, jetzt auf diese Aspekte zurückzukommen. Schauen wir vielmehr, wie wir uns konkret zur Hoffnung erziehen können, indem wir unsere Aufmerksamkeit einigen praktischen Lern- und Übungsorten der Hoffnung zuwenden, wie ich schon in Spe salvi geschrieben habe. Unter diesen Orten ist vor allem das Gebet zu finden, mit dem wir uns öffnen und uns an den wenden, der der Ursprung und das Fundament unserer Hoffnung ist. Der Mensch, der betet, ist nie ganz allein, denn Gott ist der einzige, der in jeder Situation und in jeder Prüfung immer fähig ist, ihn zu hören und ihm zu helfen. Durch unsere Standhaftigkeit im Gebet verstärkt der Herr unsere Sehnsucht und weitet unser Herz, indem er uns noch fähiger macht, ihn in uns aufzunehmen. Die rechte Weise zu beten ist deshalb ein Prozeß der inneren Reinigung. Wir müssen uns dem Blick Gottes, also Gott selbst aussetzen; dann verschwinden im Licht vor Gottes Angesicht die Lügen und Heucheleien. Im Gebet sich dem Angesicht Gottes aussetzen ist wirklich eine Reinigung, die uns erneuert, uns befreit und uns nicht nur für Gott, sondern auch für die Mitmenschen öffnet. Es ist also das Gegenteil einer Flucht vor unseren Verantwortlichkeiten gegenüber dem Nächsten. Wenn wir nämlich mit Gott sprechen, sehen wir die ganze Gemeinschaft der Kirche, die menschliche Gemeinschaft, alle Brüder und Schwestern, und wir lernen so die Verantwortung für die anderen und auch die Hoffnung, daß Gott uns auf unserem Lebensweg hilft. Eine wesentliche Aufgabe ist deshalb, zum Gebet zu erziehen, »die Kunst des Gebets« von den Lippen des göttlichen Meisters zu lernen, wie die ersten Jünger, die ihn baten: »Herr, lehre uns beten!« (Lc 11,1). Indem wir beten lernen, lernen wir leben; und deshalb sollen wir auf dem Weg mit der Kirche und mit dem Herrn immer besser beten, um besser zu leben. Wie der geliebte Diener Gottes Johannes Paul II. in dem Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte sagte: »Unsere christlichen Gemeinden müssen echte ›Schulen‹ des Gebets werden, wo die Begegnung mit Christus nicht nur im Flehen um Hilfe Ausdruck findet, sondern auch in Danksagung, Lob, Anbetung, Betrachtung, Zuhören, Leidenschaft der Gefühle bis hin zu einer richtigen ›Verliebtheit‹ des Herzens« (NM 33): so wird die christliche Hoffnung in uns wachsen. Und mit der Hoffnung wird auch die Liebe zu Gott und zum Nächsten wachsen.

In der Enzyklika Spe salvi habe ich geschrieben: »Alles ernsthafte und rechte Tun des Menschen ist Hoffnung im Vollzug« (). Als Jünger Jesu teilen wir deshalb mit Freude die Anstrengung, um das Angesicht unserer Stadt schöner, menschlicher und brüderlicher zu machen, um ihre Hoffnung und Freude über die gemeinsame Zugehörigkeit zu stärken. Liebe Brüder und Schwestern, gerade das verbreitete tiefe Bewußtsein der Übel und der Probleme, die Rom in sich trägt, weckt den Willen zu einer solchen gemeinsamen Anstrengung: unsere Aufgabe ist es, unseren besonderen Beitrag anzubieten, angefangen von dem entscheidenden Knotenpunkt, der die Erziehung und Bildung der Person ist, aber auch die entschlossene Bewältigung vieler anderer konkreter Probleme, die das Leben der Bewohner dieser Stadt erschweren. Wir werden versuchen, besonders eine Kultur und soziale Organisation zu fördern, die die Familie und die Aufnahme des Lebens sowie die Aufwertung der alten Menschen begünstigen, die unter der römischen Bevölkerung so zahlreich sind. Wir werden dafür arbeiten, auf die primären Bedürfnisse eine Antwort zu geben, die den Arbeitsplatz und die Wohnung betreffen, vor allem für die jungen Menschen. Wir teilen das Bemühen, unsere Stadt sicherer und »lebenswerter« zu machen, aber wir wollen bewirken, daß sie es für alle ist, insbesondere für die Ärmsten, und daß auch der Einwanderer nicht ausgeschlossen wird, der zu uns in der Absicht kommt, einen Lebensraum unter Achtung unserer Gesetze zu finden.

Ich brauche nicht näher auf diese Probleme eingehen, die ihr gut kennt, weil ihr täglich mit ihnen lebt. Ich möchte vielmehr die Haltung und den Stil unterstreichen, mit dem derjenige arbeitet und sich müht, der seine Hoffnung vor allem auf Gott setzt. Das ist an erster Stelle eine Haltung der Demut, die nicht immer erfolgreich oder imstande sein will, jedes Problem aus eigener Kraft zu lösen. Aber aus dem gleichen Grund ist es auch eine Haltung großen Vertrauens, der Hartnäckigkeit und des Mutes: denn der Gläubige weiß, daß trotz der Schwierigkeiten und Niederlagen sein Leben, sein Wirken und die Geschichte insgesamt in der unzerstörbaren Macht der Liebe Gottes bewahrt werden, daß sie deshalb nie frucht- und sinnlos sind. In dieser Hinsicht können wir leichter verstehen, daß die christliche Hoffnung auch im Leiden lebt, ja, daß gerade das Leiden unsere Hoffnung in besonderer Weise bildet und stärkt. »Natürlich muß man alles tun, um Leid zu mindern: das Leid der Unschuldigen zu verhindern, so gut es geht; Schmerzen zu lindern; in seelischem Leid zur Überwindung zu helfen« (Spe salvi ). Und es wurden besonders im Kampf gegen den physischen Schmerz große Fortschritte erzielt. Aber wir können das Leiden nicht ganz aus der Welt schaffen, denn es steht nicht in unserer Macht, seine Ursachen zu beseitigen, die Endlichkeit unseres Lebens und die Macht des Bösen und der Schuld. In der Tat scheint es, daß das Leiden der Unschuldigen und auch die psychischen Probleme in der Welt leider zunehmen. In Wirklichkeit bestätigt die menschliche Erfahrung von heute und insbesondere die Erfahrung der Heiligen und der Märtyrer die große christliche Wahrheit, daß nicht die Flucht vor dem Leiden den Menschen heilt, sondern die Fähigkeit, die Schwierigkeiten anzunehmen und an ihnen zu reifen, indem man in ihnen durch die Vereinigung mit Christus einen Sinn findet. Von unserer Beziehung zum Leiden und zu den leidenden Personen wird deshalb das Maß unserer Menschlichkeit bestimmt, für jeden von uns wie für die Gesellschaft, in der wir leben. Dieses historische Verdienst kommt dem christlichen Glauben zu, weil er im Menschen in ganz neuer Weise und neuer Tiefe die Fähigkeit geweckt hat, auch innerlich das Leiden des anderen zu teilen, der dann in seinem Leiden nicht mehr allein ist, und auch aus Liebe zum Guten, zur Wahrheit und Gerechtigkeit zu leiden: all dies übersteigt weit unsere Kräfte, aber es wird möglich - durch das Mit-Leiden Gottes aus Liebe zum Menschen in der Passion Christi.

Liebe Brüder und Schwestern, erziehen wir uns jeden Tag zur Hoffnung, die im Leiden reift. An erster Stelle sind wir berufen, es zu tun, wenn wir persönlich von einer schweren Krankheit oder einer anderen harten Prüfung betroffen sind. Aber wir werden auch in der Hoffnung wachsen durch die konkrete Hilfe und die tägliche Nähe zu dem Leiden unserer Nachbarn und Angehörigen, ja jeder Person, die unser Nächster ist, weil wir uns ihr in liebevoller Haltung nähern. Und weiter: Lernen wir, dem barmherzigen Gott die geringen Mühen des alltäglichen Lebens darzubringen, indem wir sie demütig in das große »Mit-Leiden« Jesu eingliedern, in jenen Schatz des Mitleids, dessen die Menschheit bedarf. Die Hoffnung der Christgläubigen darf sich jedenfalls nicht auf diese Welt beschränken, sondern ist wesentlich auf die volle und ewige Gemeinschaft mit dem Herrn ausgerichtet. Deshalb habe ich am Ende meiner Enzyklika über das Gottesgericht als Lern- und Übungsort der Hoffnung geschrieben. Ich habe versucht, der Menschheit und der Kultur unserer Zeit das Heil vertraut und verständlich zu machen, das uns in der Welt jenseits des Todes verheißen ist, auch wenn wir von dieser Welt hier unten keine eigentliche Erfahrung haben können. Um der Erziehung zur Hoffnung ihre wahren Dimensionen und ihren entscheidenden Beweggrund zurückzugeben, müssen wir alle, angefangen von den Priestern und Katecheten, diese große Wahrheit, die ihre »Erstlingsfrucht « in Jesus Christus hat, der von den Toten auferweckt worden ist (vgl. 1Co 15,20-23), in den Mittelpunkt der Glaubensvermittlung stellen.

Liebe Brüder und Schwestern, ich beende diese Überlegungen und danke jedem von euch für die Hochherzigkeit und Hingabe, mit der ihr im Weinberg des Herrn arbeitet. Ich bitte euch, durch das Gebet in euch immer das große Geschenk der christlichen Hoffnung zu nähren und zu stärken. Darum bitte ich besonders euch junge Menschen, denn ihr seid berufen, euch dieses Geschenk in Freiheit und Verantwortung zu eigen zu machen, um dadurch die Zukunft unserer geliebten Stadt zu bauen. Ich vertraue Maria, Stern der Hoffnung, jeden von euch und die ganze Kirche von Rom an. Mein Gebet, meine Liebe und mein Segen begleiten euch in dieser Versammlung und in dem Pastoraljahr, das vor uns liegt.

AN DIE BISCHÖFE AUS BANGLADESCH ANLÄSSLICH IHRES "AD-LIMINA"-BESUCHES

Donnerstag, 12. Juni 2008

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Liebe Mitbrüder im Bischofsamt!

Mit großer Freude heiße ich euch, die Bischöfe aus Bangladesch willkommen, anläßlich eures alle fünf Jahre stattfindenden Besuchs an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus. Ich danke Erzbischof Costa für die freundlichen Worte, die er in eurem Namen an mich gerichtet hat. Eure großherzige Liebe zu Gott, eure Sorge für das Volk, das Jesus, der Herr eurer Obhut anvertraut hat, und eure Bande der Einheit im Heiligen Geist sind für mich ein Grund zu großer Freude und Dankbarkeit.

Persönliche Integrität und ein heiligmäßiges Leben sind wesentliche Aspekte des Zeugnisses eines Bischofs, weil »der Bischof, noch bevor er Vermittler des Wortes ist, … Hörer des Wortes sein« muß (Pastores gregis ). Immer wieder bestätigt unsere christliche Erfahrung das Paradox des Evangeliums, nämlich daß man Freude und Erfüllung erlangt durch die vollkommene Selbsthingabe an Christus und sein Reich (vgl.
Mc 8,35). Bischöfe müssen im Geist der Seligpreisungen geduldig, gütig und freundlich sein. Auf diese Weise führen sie andere dazu, alle menschlichen Realitäten im Licht des Himmelreichs zu sehen (vgl. Mt 5,1-12). Ihr persönliches Zeugnis einer dem Evangelium entsprechenden Integrität wird ergänzt und gefestigt durch die vielen Gnadenfrüchte, die der Heilige Geist in den Gläubigen hervorbringt, wenn sie zur Vollkommenheit der Liebe streben (vgl. Lumen gentium LG 39). Aus diesem Grund danke ich gemeinsam mit euch dem allmächtigen Gott für das Wachstum und den leidenschaftlichen Eifer der katholischen Gemeinschaft in Bangladesch, besonders inmitten der Herausforderungen, denen sie täglich gegenübersteht. Viele Menschen in eurem Land leiden an Armut, Isolierung oder Diskriminierung, und sie suchen eure geistliche Führung, durch die sie im Glauben zu der Erkenntnis und auch zu der vorweggenommenen Erfahrung gelangen, daß sie wahrhaft selig und von Gott gesegnet sind (vgl. Lc 6,22).

Als Nachfolger der Apostel seid ihr auf besondere Weise berufen, das von Gott erwählte Volk zu lehren, indem ihr euch der vielen Gaben bedient, die Gott seiner Gemeinschaft für eine wirksame Weitergabe des Glaubensgutes gewährt hat. In diesem Zusammenhang weiß ich es sehr zu schätzen, daß ihr euch stets um eine ausreichende Anzahl gut ausgebildeter und von den Gläubigen gebührend anerkannter Laienkatecheten bemüht. Ich bete darum, daß ihr Vorbild und ihre Hingabe andere Laien, Männer und Frauen, anspornen mögen, an den Apostolaten der Kirche aktiver teilzunehmen. Wie ihr aufgrund eurer eigenen pastoralen Erfahrung wißt, spielen die Katecheten eine wesentliche Rolle bei der Vorbereitung der Laien auf den Empfang der Sakramente. Das gilt besonders für die immer wichtigere Arbeit, junge Männer und Frauen darin zu unterweisen, das Ehesakrament als lebenslangen Bund treuer Liebe und als Weg zur Heiligkeit anzuerkennen. Ich habe oft meine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, daß moderne Männer und Frauen Schwierigkeiten haben, eine lebenslange Verpflichtung einzugehen (vgl. Ansprache an die Bischöfe der Vereinigten Staaten von Amerika, 16. April 2008; in O.R. dt., Nr. 17, 25.4.2008, S. 9-11). Es ist dringend notwendig, daß von seiten der Christen immer wieder die Freude der völligen Selbsthingabe als Antwort auf den radikalen Ruf des Evangeliums bekräftigt wird.

Ein deutliches Zeichen für ein solch radikales Engagement sind die vielen Berufungen zum Priestertum und zum geweihten Leben, die die Kirche in eurem Land zur Zeit erlebt. Ich bestärke euch in euren Bemühungen, diesen Kandidaten eine gute Ausbildung zu geben, die reiche Frucht hervorbringen wird. In diesem Zusammenhang möchte ich auch sehr herzlich für die großzügige Unterstützung danken, durch die die Kirche in anderen Ländern, besonders in Korea, zur Ausbildung eurer Seminaristen und Priester beiträgt.

Die Kirche ist katholisch: Sie ist eine Gemeinschaft, die Völker aller Hautfarben und Sprachen einschließt und die nicht auf irgendeine Kultur oder auf ein bestimmtes soziales, wirtschaftliches oder politisches System beschränkt ist (vgl. Gaudium et spes, GS 42). Sie steht im Dienst der ganzen Menschheitsfamilie und teilt freigebig ihre Gaben mit anderen zum Wohlergehen aller. Dadurch hat sie die ihr wesenseigene Fähigkeit, die Einheit und den Frieden zu fördern. Meine lieben Brüder, als Förderer der Eintracht und des Friedens könnt ihr und euer Volk der Nation viel geben. Durch eure Liebe zu eurem Land vermittelt ihr Toleranz, Mäßigung und Verständnis. Wenn ihr Menschen, die wichtige Werte miteinander teilen, ermutigt, für das Gemeinwohl zusammenzuarbeiten, tragt ihr dazu bei, die Stabilität eures Landes zu festigen und sie in Zukunft zu erhalten. Jedes auch noch so kleine Bemühen in dieser Richtung ist eine wirkliche Unterstützung für die Mehrheit eurer Mitbürger, die die edle Landestradition gegenseitiger Achtung, Toleranz und sozialer Eintracht aufrechterhalten. Steht mit eurer Unterstützung und eurem Rat auch weiterhin den katholischen Laien und allen bei, die in einem öffentlichen Amt, in den sozialen Kommunikationsmitteln, in der Erziehung, im Gesundheitswesen oder im Sozialdienst ihre Dienste für das Wohl der Gesellschaft anbieten möchten. Mögen sie sich stets darüber freuen zu wissen, daß Christus alles, was man für einen seiner geringsten Brüder tut, als Geste persönlicher Liebe annimmt (vgl. Mt 25,40).

Ich weiß um eure in letzter Zeit unternommenen Initiativen im Bereich des interreligiösen Dialogs, und ich fordere euch auf, diesen wesentlichen Aspekt der Sendung der Kirche »ad gentes« (vgl. Ecclesia in Asia ) mit geduldiger Hingabe weiter zu verfolgen. In der Tat kann viel Gutes getan werden, wenn dieser Dialog im Geiste des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit in Wahrheit und Freiheit geführt wird. Alle Männer und Frauen haben die Pflicht, die Wahrheit zu suchen. Wenn sie gefunden wird, dann müssen sie ihr ganzes Leben nach ihren Forderungen ordnen (vgl. Dignitatis humanae DH 2). Daher ist der wichtigste Beitrag, den wir zum interreligiösen Dialog leisten können, daß wir Jesu von Nazaret kennen, der »der Weg, die Wahrheit und das Leben« ist (Jn 14,6). Ein Dialog, der auf gegenseitiger Achtung und der Wahrheit gründet, wird unweigerlich einen positiven Einfluß auf das soziale Klima eures Landes haben. Diese heikle Aufgabe erfordert eine gründliche Ausbildung des Klerus und der Laien. Zuerst muß ihnen eine tiefere Kenntnis ihres eigenen Glaubens vermittelt werden, und dann muß man ihnen dabei helfen, Islam, Hinduismus, Buddhismus und die anderen in eurer Region vertretenen Religionen besser zu verstehen.

Am Ende dieses Monats werden wir die Feier des Paulus-Jahres beginnen, das die ganze Kirche aufs neue einladen wird, mit unbeirrbarem Mut die gute Nachricht Jesu Christi zu verkünden. Der hl. Paulus schämte sich nicht, das Evangelium zu verkündigen; er sah in ihm die rettende Kraft Gottes (vgl. Rm 1,16). Ich weiß um die Schwierigkeiten dieser euch anvertrauten Sendung. Wie die ersten Christen lebt ihr als kleine Gemeinde inmitten einer zahlenmäßig großen nichtchristlichen Bevölkerung. Eure Anwesenheit ist ein Zeichen, daß die Verkündigung des Evangeliums, die in Jerusalem und Judäa begann, sich auch weiterhin bis an die Grenzen der Erde ausbreitet, wie es der universalen Bestimmung entspricht, die der Herr ihr gegeben hat (vgl. Ac 1,8). Ich begleite euch mit meinem Gebet, während ihr eure Priester, Ordensmänner, Ordensfrauen und Laien auf dem Weg führt, der von so vielen hingebungsvollen Missionaren vorgezeichnet wurde, angefangen beim hl. Franz Xaver, der eurem Land das Evangelium brachte. Die Kirche, die ihr vertretet, verkündet »die Frohbotschaft in Achtung und freundlicher Wertschätzung all denen gegenüber, die ihr zuhören« (Ecclesia in Asia ). Erfüllt auch weiterhin diese Aufgabe mit Güte und Einfachheit und mit der »Phantasie der Liebe« (vgl. Pastores gregis ), wie es euren Talenten, euren besonderen Gnadengaben und den euch zur Verfügung stehenden Mitteln entspricht. Habt Vertrauen in den Herrn, der den Zuhörenden das Herz öffnet, damit sie dem, was in seinem Namen verkündet wird, aufmerksam lauschen (vgl. Ac 16,14).

Liebe Mitbrüder im Bischofsamt, ich weiß, daß ihr viel Mut und Antrieb aus den Worten Christi schöpft, der euch versichert hat: »Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt« (Mt 28,20). Wenn ihr in eure Heimat zurückkehrt, dann überbringt bitte euren Priestern, Ordensmännern und Ordensfrauen, euren Katecheten und eurem ganzen geliebten Volk meine Ermutigung, verbunden mit meinem Gebet, sowie meine herzlichsten und besten Wünsche. Jedem von euch und allen, die eurer Hirtensorge anvertraut sind, erteile ich von Herzen meinen Apostolischen Segen.

PASTORALBESUCH IN SANTA MARIA DI LEUCA UND BRINDISI


BEGEGNUNG MIT DEN EINWOHNERN DER STADT BRINDISI

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Samstag, 14. Juni 2008


Herr Minister,
Herr Bürgermeister und verehrte Obrigkeiten,
liebe Brüder und Schwestern!

Zunächst möchte ich meine Freude darüber zum Ausdruck bringen, daß ich heute bei euch bin, und ich grüße euch alle sehr herzlich. Mein Dank gilt Herrn Abgeordneten Raffaele Fitto, dem Minister für regionale Angelegenheiten, der mir den Gruß der Regierung übermittelt hat; ich danke dem Bürgermeister von Brindisi für die freundlichen Willkommensworte, die er im Namen aller Bürger der Stadt an mich gerichtet, sowie für das liebenswürdige Geschenk, das er mir überreicht hat. Mein herzlicher Gruß und Dank geht ferner an den jungen Mann, der hier stellvertretend für die Jugendlichen von Brindisi gesprochen hat. Liebe Jugendliche, ich weiß, daß ihr während des Wartens auf meine Ankunft mit den hier versammelten Menschen gesungen und gebetet habt. Später werdet ihr eine Gebetsvigil abhalten, bei der ihr euch auf die morgige Eucharistiefeier vorbereiten wollt. Ich grüße ganz herzlich Erzbischof Rocco Talucci, den emeritierten Erzbischof Settimio Todisco, die Priester, Ordensmänner und -frauen sowie alle Anwesenden.

Hier bin ich nun bei euch, liebe Freunde! Mit großer Freude habe ich die Einladung des Hirten eurer Diözesangemeinschaft angenommen, und ich freue mich, nun eure Stadt zu besuchen. Sie spielt eine bedeutende Rolle in Süditalien und ist dazu berufen, sich jenseits des Adriatischen Meeres zu orientieren, um mit anderen Städten und anderen Völkern in Verbindung zu treten. In der Tat bleibt Brindisi, das einst für Kaufleute, Legionäre, Gelehrte und Pilger Einschiffungshafen nach Osten war, ein aufs Meer hin geöffnetes Tor. In den vergangenen Jahren haben die Zeitungen und das Fernsehen Bilder gezeigt von den in Brindisi an Land gegangenen Flüchtlingen aus Kroatien und Montenegro, aus Albanien und Mazedonien. Es scheint mir angebracht, mit Dankbarkeit an die Anstrengungen zu erinnern, die von den zivilen und militärischen Verwaltungsbehörden unternommen wurden und auch weiterhin aufgeboten werden, um den Flüchtlingen in Zusammenarbeit mit der Kirche und mit den verschiedenen humanitären Organisationen Zuflucht und Unterstützung zu bieten, trotz der finanziellen Probleme, die bedauerlicherweise nach wie vor besonders eurer Region Sorgen bereiten. Eure Stadt war und ist großherzig, und dieses Verdienst wurde zu Recht im Rahmen der internationalen Solidarität durch die Zuweisung einer echten institutionellen Rolle anerkannt: eure Stadt ist Sitz einer Humanitären Versorgungsbasis der Vereinten Nationen (UNHRD), die vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (PAM) geleitet wird.

Liebe Einwohner von Brindisi, diese Solidarität ist Teil jener Tugenden, die euer reiches ziviles und religiöses Erbe kennzeichnen: Baut auch weiterhin mit neuem Elan eure Zukunft auf! Unter den in eurem Land verwurzelten Werten möchte ich an die Achtung vor dem Leben und insbesondere an die starke Bindung an die Familie erinnern, die heute dem gemeinsamen Angriff von seiten zahlreicher Kräfte ausgesetzt ist, die sie zu schwächen versuchen. Wie dringend notwendig ist es angesichts dieser Herausforderungen, daß sich alle Menschen guten Willens für den Schutz der Familie einsetzen, jener soliden Grundlage, auf der das Leben der ganzen Gesellschaft aufzubauen ist! Ein weiteres Fundament eurer Gesellschaft ist der christliche Glaube, den eure Vorfahren als einen der wesentlichen Bestandteile der Identität der Bevölkerung von Brindisi angesehen haben. Möge die Treue zum Evangelium, die bewußt erneuert und verantwortungsvoll gelebt wird, euch heute genauso wie in der Vergangenheit dazu bewegen, die Schwierigkeiten und Herausforderungen des gegenwärtigen Augenblicks mit Zuversicht in Angriff zu nehmen; der Glaube ermutige euch, auf die berechtigten Erwartungen einer menschlichen und sozialen Förderung eurer Stadt kompromißlos Antwort zu geben. Zu diesem Werk der Erneuerung muß auch die im Entstehen begriffene Universität ihren Beitrag leisten: sie ist berufen, sich in den Dienst jener zu stellen, die im Bewußtsein ihrer Würde und ihrer Aufgaben aktiv am Leben, am Weg sowie an der wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und religiösen Entwicklung des Landes mitwirken möchten. Liebe Einwohner von Brindisi, stellt euch in den Dienst des Nächsten, damit in eurer Stadt die Kultur der Solidarität wachse, und laßt euch dabei vom wahren Geist der Brüderlichkeit leiten. Gott steht euch zur Seite, und er wird es euch am ständigen Beistand durch seine Gnade nicht fehlen lassen.

Ich möchte mich nun in besonderer Weise an die zahlreichen hier anwesenden Jugendlichen wenden. Liebe Freunde, danke für den begeisterten Empfang, den ihr mir bereitet habt, und danke für die tiefempfundenen Gefühle, die euer Vertreter zum Ausdruck gebracht hat! Eure Stimmen, die mir sehr zu Herzen gegangen sind, vermitteln mir eure vertrauensvolle Begeisterung und eure Lebensfreude. In ihnen nehme ich auch die Probleme wahr, die euch bedrücken und die mitunter jene Begeisterung zu ersticken drohen, die bezeichnend ist für diesen Abschnitt eures Lebens. Ich weiß insbesondere um die Last, die auf nicht wenigen von euch und auf eurer Zukunft liegt aufgrund des dramatischen Phänomens der Arbeitslosigkeit, die vor allem die jungen Männer und Frauen in Süditalien betrifft. Ebenso ist mir bekannt, daß ihr in eurem jungen Alter durch die Verlockung eines leicht verdienten Geldes, die Versuchung der Flucht in künstliche Paradiese und die Anziehungskraft verkehrter Formen materieller Befriedigung bedroht werdet. Geht nicht den Nachstellungen des Bösen ins Netz! Sucht vielmehr ein Leben, das reich ist an Werten, um eine gerechtere und zukunftsoffenere Gesellschaft ins Leben zu rufen! Laßt jene Begabungen Frucht bringen, die Gott euch in der Jugendzeit zuteil werden läßt: Stärke, Intelligenz, Mut, Enthusiasmus und Lebensfreude. Damit ausgerüstet könnt ihr in euch und in eurem Lebensumfeld Hoffnung verbreiten, indem ihr stets auf den göttlichen Beistand zählt. Von euch und eurem Herzen hängt es ab, daß sich der Fortschritt in ein größeres Gut für alle verwandelt. Und der Weg des Guten hat - wie ihr wißt - einen Namen: Er heißt Liebe.

In der Liebe und nur in der wahren Liebe findet sich der Schlüssel jeder Hoffnung, denn die Liebe wurzelt in Gott. Wir lesen in der Bibel: »Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe« (1Jn 4,16). Und die Liebe hat das milde und mitleidvolle Antlitz Jesu Christi. Wir sind damit im Herzen der christlichen Botschaft angelangt: Christus ist die Antwort auf eure Fragen und Probleme; in ihm erhält jedes aufrichtige Streben des Menschen seinen Wert. Christus ist jedoch anspruchsvoll und duldet keine halben Sachen. Er weiß, daß er auf eure Großherzigkeit und Kohärenz zählen kann: aus diesem Grund erwartet er viel von euch. Folgt ihm treu nach und, um ihm begegnen zu können, liebt seine Kirche, fühlt euch für sie verantwortlich, flüchtet nicht davor, jeder in seinem Lebensumfeld mutige Protagonisten zu sein! Und auf eben diesen Aspekt möchte ich eure Aufmerksamkeit lenken: versucht, die Kirche kennenzulernen, sie zu verstehen und zu lieben, indem ihr der Stimme ihrer Hirten Gehör schenkt. Sie setzt sich aus Menschen zusammen, aber Christus ist ihr Haupt und sein Geist führt sie sicher. Ihr seid das junge Antlitz der Kirche: Laßt es daher nicht an eurem Beitrag fehlen, damit das von ihr verkündete Evangelium überall Verbreitung finden kann! Seid Apostel eurer Altersgenossen!

Liebe Brüder und Schwestern, ich danke euch erneut für euren Empfang. Ich habe die Briefe gelesen, die einige junge Menschen aus eurer Provinz an mich gerichtet haben: durch sie konnte ich eure Lebenswirklichkeit besser verstehen. Danke für eure Zuneigung! Euch und alle Bewohner von Brindisi versichere ich meines Gebets, damit ihr die Botschaft des Evangeliums vom Frieden und der Gerechtigkeit bezeugen könnt. Maria, »Regina Apuliae«, die Königin Apuliens, beschütze und begleite euch immer. Von Herzen segne ich euch und wünsche euch allen eine gute Nacht.


BEGEGNUNG MIT DEN PRIESTERN, DIAKONEN UND SEMINARISTEN IN DER KATHEDRALE VON BRINDISI

Sonntag, 15. Juni 2008

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ANSPRACHE 2008 Januar 2008 111