ANSPRACHE 2009 117

AN HERRN DANZANNOROV BOLDBAATAR, NEUER BOTSCHAFTER DER MONGOLEI BEIM HL. STUHL

Freitag, 29. Mai 2009

118
Exzellenz!

Anläßlich der Übergabe des Beglaubigungsschreibens, durch das Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Mongolei beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden, freue ich mich, Sie herzlich willkommen zu heißen. Ich danke Ihnen für den freundlichen Gruß von seiten Ihres Staatspräsidenten, Herrn Nambaryn Enkhbayar, und erwidere ihn mit meinen besten Wünschen für seine Gesundheit und sein Wohlergehen. Ihn und alle Bürger der Mongolei versichere ich meines Gebets in ihrem Bemühen, den Frieden und die soziale Eintracht im In- und Ausland weiter zu fördern.
Ich bin dankbar, Herr Botschafter, daß der Geist der Zusammenarbeit, der die diplomatischen Beziehungen zwischen der Mongolei und dem Heiligen Stuhl auszeichnet, viele Früchte getragen hat. Durch die ausdrückliche und gegenseitige Anerkennung des Vorteils, der aus diplomatischen Beziehungen entsteht, wurde der Weg für die Errichtung der Apostolischen Präfektur von Ulaanbaatar geebnet. Das ermöglichte eine bessere Koordinierung der Seelsorge für die Katholiken in der Mongolei und gab ihrer karitativen Arbeit zum Wohl aller Ihrer Mitbürger neuen Auftrieb. Ein besonderes Zeichen für diese fruchtbare Zusammenarbeit war die Weihe der Kathedrale der hll. Petrus und Paulus im Juli 2002, die aus dem feierlichen Anlaß des 10. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Mongolei und dem Heiligen Stuhl stattfand. Ich möchte persönlich meinen tiefen Dank zum Ausdruck bringen für alles, was Ihre Regierung und die örtlichen zivilen Obrigkeiten getan haben, um dieses historische Ereignis möglich zu machen. Es hat nicht nur dazu beigetragen, ein Bewußtsein der Einheit zwischen den katholischen Gläubigen in Ihrem Land und ihren Glaubensbrüdern in der ganzen Welt zu schaffen, sondern es war auch ein deutliches Zeugnis für die Achtung der Religionsfreiheit in der Mongolei, die eine lange Geschichte hat. Dank dieses grundlegenden Menschenrechts, das in der Verfassung der Mongolei verankert ist und das ihre Bürger als förderlich für die volle Entwicklung der menschlichen Person anerkennen, können sie nach der Wahrheit suchen, Dialoge führen und frei von äußeren Zwängen ihrer gottesdienstlichen Pflicht nachkommen.

Die Möglichkeit, daß Angehörige unterschiedlicher Religionen miteinander sprechen und einander zuhören, spielt eine wesentliche Rolle bei der Festigung der Menschheitsfamilie. Sie haben die mutige Initiative Dschingis Khans erwähnt, der im 13. Jahrhundert Muslime, Christen, Buddhisten und Daoisten einlud, zusammen in der mongolischen Steppe zu leben. Diese Geste findet immer noch Ausdruck in der Offenheit des mongolischen Volkes, das religiöse Bräuche, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, zu schätzen weiß und auch fremden Traditionen große Achtung entgegenbringt. Diese tiefe Religiosität wurde besonders deutlich, als die Mongolei aus der jahrelangen Unterdrückung durch ein totalitäres Regime herauskam. Heute, in einer Zeit größeren Friedens und größerer Stabilität, ermutige ich aufrichtig zur Schaffung von Foren, die den freundschaftlichen Gedankenaustausch über die Religion und ihren Beitrag zum Wohl der Zivilgesellschaft erleichtern. Völker, die religiöse Toleranz praktizieren, sind verpflichtet, die Weisheit dieses Grundsatzes mit der gesamten Menschheitsfamilie zu teilen, damit alle Männer und Frauen die Schönheit friedlicher Koexistenz erfahren und den Mut haben, eine Gesellschaft aufzubauen, die die Menschenwürde achtet und nach dem göttlichen Gebot der Nächstenliebe handelt (vgl.
Mc 12,32).

Exzellenz, dieser Geist brüderlicher Zusammenarbeit wird der Mongolei dienlich sein in ihrem Streben, die Entwicklungsziele der kommenden Jahre zu erreichen. Wie Sie angemerkt haben, steht unter ihnen die Verringerung von Armut und Arbeitslosigkeit an erster Stelle. Diese Ziele sind Teil des Gesamtwirtschaftswachstums und der gerechten Güterverteilung, die Ihr Land für die Zukunft langfristig anstrebt. Die Werte der Fairneß und des Vertrauens in die Marktwirtschaft, die das mongolische Volk vertritt, liefern eine sichere Grundlage, um diese Ziele zu erreichen. Die Kriterien zur Aufstellung von Plänen zu diesem Zweck müssen sowohl die soziale als auch die ausgleichende Gerechtigkeit in Betracht ziehen (vgl. Kompendium der Soziallehre der Kirche, 303); sie müssen den objektiven Wert der geleisteten Arbeit berücksichtigen, die Würde der Subjekte, die sie ausführen, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bürger und den Verdienst, der der Art der Arbeit rechtmäßig entspricht (vgl. Centesimus annus CA 35).
Die Mongolei ist ein Land, das anerkennt, daß das menschliche Wohlergehen nicht nur am Reichtum bemessen werden kann. Erziehung und Bildung - für die literarische und künstlerische Leistungen verläßliche Indikatoren sind - ist auch ein wesentliches Merkmal für eine gedeihende Gesellschaft. Ich weiß es zu schätzen, daß Ihr Land die Notwendigkeit hervorhebt, dem ganzen Volk bessere Bildungschancen zu geben. Die Unterrichtssysteme dürfen natürlich die technische Ausbildung nicht vernachlässigen: Sie versetzt die Studenten in die Lage, in dieser Zeit rascher Globalisierung und technischen Fortschritts einen einträglichen Arbeitsplatz zu bekommen und zu behalten. Gleichzeitig berücksichtigt eine ganzheitliche Erziehung und Bildung den ganzen Menschen und nicht nur seine Produktionsfähigkeit. Insbesondere die jungen Menschen verdienen eine umfassende intellektuelle und geistliche Ausbildung, die ihnen die Augen öffnet für die Würde jeder menschlichen Person und sie anspornt, die Tugenden zu pflegen, die notwendig sind, um sich in den Dienst der ganzen Menschheit zu stellen. Ich ermutige daher die Initiative Ihrer Regierung, den Zugang zu Erziehung und Bildung zu erweitern und diese zu untermauern durch einen klaren Blick auf das, was für den Menschen wirklich gut ist.

Ihrerseits ist die katholische Gemeinde, obwohl sie in der Mongolei noch klein ist, eifrig darauf bedacht, dazu beizutragen, den interreligiösen Dialog und die Entwicklung zu fördern, die Bildungschancen zu erweitern und die edlen Ziele voranzubringen, die die Solidarität der Menschheitsfamilie stärken und ihren Blick auf das Wirken des Göttlichen in der Welt richten. Die katholische Kirche erkennt die rechtmäßige Autonomie der politischen Gemeinschaft an und sieht sich gleichzeitig veranlaßt, mit der Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten, in einer Form, die den zeitlichen und örtlichen Gegebenheiten, in denen beide gemeinsam leben, entspricht.

Daher danke ich Ihnen, Herr Botschafter, für die freundliche Zusicherung des Wunsches der Mongolei, auf den Ergebnissen aufzubauen, die aus den diplomatischen Beziehungen zwischen Ihrer Nation und dem Heiligen Stuhl hervorgegangen sind. Während Sie Ihre Mission aufnehmen, versichere ich Ihnen, daß die verschiedenen Dikasterien der Römischen Kurie bereit sind, Ihnen bei der Erfüllung Ihrer Pflichten zur Seite zu stehen, und rufe den überreichen Segen Gottes, des Allmächtigen, auf Sie, Ihre Familienangehörigen und alle Bürger der Mongolei herab.

AN FRAU CHITRA NARAYANAN, NEUE BOTSCHAFTERIN INDIENS BEIM HL. STUHL

Freitag, 29. Mai 2009

119

Frau Botschafterin!

Ich freue mich, Sie heute willkommen zu heißen und das Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen, durch das Sie als außerordentliche und bevollmächtigte Botschafterin der Republik Indien beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich danke Ihnen für die freundlichen Worte, die Sie in Ihrem eigenen Namen und auch von seiten der Regierung an mich gerichtet haben, und möchte Sie bitten, Ihrer Exzellenz, Frau Staatspräsidentin Pratibha Patil, sowie dem wiedergewählten Premierminister, Seiner Exzellenz Herrn Manmohan Singh, auch meinerseits einen ehrerbietigen Gruß zu übermitteln und sie meines Gebets für ihr Wohlergehen und für das des ganzen indischen Volkes zu versichern.

Indien ist ein Land, in dem die antike Weisheit reiche Frucht trägt. Sein Volk, in dem viele verschiedene Religionen und Kulturen vertreten sind, ist empfänglich dafür, daß Selbsterkenntnis, Integrität und einträchtiges Zusammenleben mit dem Nächsten für das allgemeine persönliche und soziale Wohlergehen notwendig sind. Die immense Vielfalt in Ihrem Land öffnet eine Reihe von Möglichkeiten für den Dialog zwischen Philosophien und religiösen Traditionen, die darauf bedacht sind, den tiefsten Fragen des Lebens nachzugehen. Die Pflege dieses Dialogs bereichert nicht nur Ihre eigene Nation, sondern dient auch anderen Nationen in ganz Asien, ja in der ganzen Welt als Vorbild.

Trotz der finanziellen Schwierigkeiten, denen die ganze Weltgemeinschaft zur Zeit gegenübersteht, hat Indien in den letzten Jahren beachtliche wirtschaftliche Fortschritte gemacht. Fleiß, menschlicher Einfallsreichtum und Weitblick haben zum Wachstum Ihres Landes beigetragen und waren für andere Nationen eine Quelle der Inspiration. Größerer Wohlstand erfordert erhöhte Wachsamkeit, um die Armen sicher zu schützen vor der Ausbeutung durch ungehemmte Wirtschaftsmechanismen, aus denen oft nur eine kleine Elite Nutzen zieht. Das ist der Beweggrund für das ehrgeizige Projekt Ihres Landes, Arbeitsplätze auf dem Land zu schaffen. Es wurde entwickelt, um den Benachteiligten - besonders der armen Landbevölkerung - zu helfen, durch Beteiligung an Bauvorhaben und anderen kooperativen Maßnahmen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Solche Projekte zeigen, daß Arbeit niemals nur ein reines Erzeugnis ist, sondern eine spezifisch menschliche Aktivität. Die Projekte müssen daher so umgesetzt werden, daß die Menschenwürde gewahrt bleibt und jegliche Versuchung in Form von Begünstigungen, Bestechlichkeit oder Betrug zurückgewiesen wird.
Das Subsidiaritätsprinzip ist in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung. Eine Gesellschaft, die hierarchisch tiefer stehenden Gemeinschaften erlaubt, ihren eigenen Aktivitäten nachzugehen, ermutigt die Bürger, sich aktiv am Aufbau des Gemeinwohls zu beteiligen, indem sie sich in den Dienst der anderen stellen und sich zu einer gerechten und friedlichen Lösung von Konflikten verpflichtet.

Die Subsidiarität setzt individuelle Verantwortung voraus und fördert sie, da sie alle Glieder der Gesellschaft ermahnt, nach dem Wohl anderer wie nach ihrem eigenen Wohl zu streben. Bürokratische Strukturen sind zwar notwendig, man sollte jedoch stets im Auge behalten, daß die verschiedenen Regierungsebenen - die nationale, die regionale und die lokale Ebene - auf den Dienst an den Bürgern ausgerichtet sind und daß auch sie selbst von den Bürgern verwaltet werden.

Demokratische Regierungssysteme müssen durch umfassende soziale Beteiligung kontrolliert werden. Indien, das vor kurzem eine wichtige nationale Wahlrunde hinter sich gebracht hat, hat der Welt gezeigt, daß dieser entscheidende demokratische Prozeß nicht nur möglich ist, sondern in einer geordneten und friedlichen Atmosphäre vonstatten gehen kann. Die Neugewählten stehen jetzt den Herausforderungen gegenüber, die vor ihnen liegen, und ich bin zuversichtlich, daß stets ein Geist geduldiger Zusammenarbeit herrschen wird, der sie unterstützt in ihrer schwerwiegenden Verantwortung, Gesetze zu entwerfen und sozialpolitische Entscheidungen herbeizuführen. Mögen sie bereit sein, Teilinteressen unterzuordnen, indem sie sie in den größeren Kontext des Gemeinwohls hineinstellen, das eine der wesentlichen und unverzichtbaren Zielsetzungen der politischen Autorität darstellt (vgl. Kompendium der Soziallehre der Kirche, 409).

Frau Botschafterin, als oberster Hirte der katholischen Kirche schließe ich mich den Religionsführern und Regierungsträgern in der ganzen Welt an, die den gemeinsamen Wunsch haben, daß alle Mitglieder der Menschheitsfamilie die Freiheit genießen mögen, ihre Religion auszuüben und sich am öffentlichen Leben zu beteiligen, ohne Angst vor negativen Auswirkungen wegen ihres Glaubens. Ich muß daher meine tiefe Besorgnis zum Ausdruck bringen um die Christen, die in einigen Gegenden Ihres Landes unter Gewaltausbrüchen leiden mußten. Heute habe ich Gelegenheit, meinen Dank auszusprechen für die Bemühungen Ihres Landes, den Betroffenen Schutz und Beistand, Hilfe und Heilung zu geben, und ebenso für die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um strafrechtliche Untersuchungen und faire Gerichtsverhandlungen zur Lösung dieser Probleme durchzuführen. Ich appelliere an alle, die Menschenwürde zu achten, indem sie Haß ablehnen und auf jede Form von Gewalt verzichten.

Die katholische Kirche in Ihrem Land wird ihrerseits auch weiterhin eine Rolle spielen in der Förderung von Frieden, Eintracht und Versöhnung zwischen den Anhängern aller Religionen, insbesondere durch Erziehung und Bildung in den Tugenden der Gerechtigkeit, der Toleranz und der Liebe. In der Tat ist dies das Ziel jeder wahren Form von Erziehung, denn diese ist - der Würde der menschlichen Person entsprechend und in Übereinstimmung der Berufung aller Männer und Frauen zu einem Leben in Gemeinschaft - darauf angelegt, sittliche Tugenden zu fördern und junge Menschen auf die Übernahme ihrer sozialen Verantwortung vorzubereiten, mit einem feinen Gespür für das Gute, das Gerechte und das Edle.

Frau Botschafterin, während Sie Ihre Verantwortungen innerhalb der beim Heiligen Stuhl akkreditierten diplomatischen Gemeinschaft übernehmen, entbiete ich Ihnen meine guten Wünsche für die erfolgreiche Erfüllung Ihrer hohen Mission. Ich versichere Ihnen, daß die verschiedenen Dikasterien und Ämter der Römischen Kurie stets bereit sein werden, Ihnen beizustehen. Auf Sie und das geliebte Volk von Indien rufe ich den überreichen göttlichen Segen herab.

AN HERRN CHARLES BORROMÉE TODJINOU, NEUER BOTSCHATER VON BENIN BEIM HL. STUHL

Freitag, 29. Mai 2009

120

Herr Botschafter,

ich freue mich, Sie anläßlich der Übergabe des Schreibens, durch das Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter von Benin beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden, im Vatikan zu empfangen. Ich möchte Ihnen sowohl für die liebenswürdigen Worte, die Sie an mich gerichtet haben, als auch für die herzliche Botschaft, die Sie mir von seiten Seiner Exzellenz, dem Präsidenten der Republik Boni Yayi übermittelt haben, meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. In der freudigen Erinnerung an den Besuch, den er mir im Vatikan abgestattet hat, wäre ich Ihnen dankbar, wenn sie ihm meinerseits meinen Dank und die Versicherung meiner herzlichen Wünsche für die ganze Nation zukommen ließen, daß sie mutig auf dem Weg der menschlichen und geistlichen Entwicklung voranschreiten möge.

Sie haben es in Ihrer Rede angesprochen, Herr Botschafter: die derzeitige internationale Finanzkrise könnte möglicherweise die verdienstvollen Anstrengungen gefährden, die zahlreiche Länder für ihre Entwicklung unternommen haben. Zudem ist es mehr denn je erforderlich, daß alle Komponenten der Nation im Dienst für das Gemeinwohl zusammenarbeiten. Das erfordert, daß eine echte Demokratie eingerichtet wird, die auf einem korrekten Verständnis der menschlichen Person gründet. Im Laufe der letzten Jahre hat sich Ihr Land - besonders mit der Unterstützung der katholischen Kirche und anderer religiöser Gruppen - mutig um diesen Weg bemüht. Die Entwicklung eines solchen Demokratisierungsprozesses stellt eine Garantie für den sozialen Frieden, die Stabilität und die Einheit des Landes dar, wenn er sich auf die Würde jeder Person, auf die Achtung der Menschenrechte sowie auf das als Ziel und Kriterium für die Ordnung des politischen Lebens anerkannte »Gemeinwohl« stützt (vgl. Kompendium der Soziallehre der Kirche, 407). In dieser Hinsicht ist die Einrichtung eines aufrichtigen Dialogs unter den Menschen und unter den Institutionen von großer Bedeutung.

Ich möchte auch den Einsatz Ihres Landes für die Konsolidierung des Friedens und der Stabilität in verschiedenen Gebieten der Welt begrüßen. Dieses Zeichen der Solidarität mit den schwer getroffenen Nationen vor allem in Afrika ist ein beachtlicher Beitrag für die Förderung der Werte des Guten, der Wahrheit und der Gerechtigkeit sowie für den Schutz unschuldigen Lebens. Die Suche nach Frieden und Versöhnung ist eine große Verantwortung für diejenigen, die die Aufgabe haben, die Nationen zu führen, denn Gewalt kann die Probleme niemals lösen und stellt eine unannehmbare Verletzung der Würde des Menschen dar.

Daß Sie, Herr Botschafter, am heutigen Vormittag hier anwesend sind, bezeugt die guten Beziehungen, die zwischen Benin und dem Heiligen Stuhl bestehen. Erlauben Sie mir hier in diesem Rahmen an die hervorragende, von Kardinal Bernardin Gantin geleistete Arbeit zu erinnern, der dem Leben der katholischen Gemeinschaft Ihres Landes einen besonderen Impuls gegeben hat und dessen Persönlichkeit immer noch von allen Einwohnern Benins respektiert und bewundert wird. Möge sein großherziger Einsatz für die Kirche, für Benin und für Afrika für viele Ihrer Mitbürger ein Beispiel der Opferbereitschaft und der Selbsthingabe für die anderen bleiben!

Wie Sie, Exzellenz, bereits herausgestellt haben, ist Benin ein freundliches, ein gastliches und ein tolerantes Land. Die katholische Kirche, die im Volk von Benin seit vielen Jahren verwurzelt ist, führt ihre Arbeit im Dienst des Landes fort und bietet so in vielen Bereichen ihren eigenen Beitrag zur Entwicklung des Landes an, vor allem in der Erziehung, im Gesundheitswesen und in der Förderung des Menschen. Damit möchte sie sich dem nationalen Bemühen anschließen, damit jeder Mensch und jede Familie in Würde leben. Das Mitwirken der Kirche am gesellschaftlichen Leben ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Sendung. Da die Kirche das Evangelium innerhalb der gesellschaftlichen Beziehungen verkünden und aktualisieren möchte, kann sie gegenüber einigen Tatsachen, die das Leben der Menschen ausmachen, nicht gleichgültig bleiben. Ich freue mich also zu wissen, daß die Arbeit der Kirche von der Bevölkerung geschätzt wird und daß sie sich außerdem der Unterstützung durch die Behörden erfreut.

Die Entwicklung harmonischer Beziehungen zwischen Katholiken und Mitgliedern anderer Religionen, die in Ihrem Land zumeist von gegenseitigem Verständnis geprägt sind, muß ebenfalls ermutigt werden. Die kulturellen oder religiösen Verschiedenheiten sollen eine qualitative Bereicherung der gesamten Gesellschaft erlauben. Wie ich kürzlich Gelegenheit zu sagen hatte: »Wir müssen durch unsere gegenseitige Achtung und Solidarität gemeinsam zeigen, daß wir uns selbst als Glieder einer Familie betrachten: der Familie, die Gott von der Schöpfung der Welt bis zum Ende der menschlichen Geschichte geliebt und um sich gesammelt hat« (Ansprache an die Teilnehmer am katholisch-muslimischen Forum, 6. November 2008). Es ist also wünschenswert, daß eine immer echtere und klarere beiderseitige Kenntnis den Ausdruck eines Einvernehmens hinsichtlich der fundamentalen Werte zulassen möge, vor allem hinsichtlich der Werte, die den Schutz und die Förderung des Lebens und der Familie betreffen, sowie eine Zusammenarbeit in allen Bereichen, die das gemeinsame Wohlergehen fördern.
Gestatten Sie mir, Herr Botschafter, durch Sie die katholische Gemeinschaft Ihres Landes zu grüßen, die um ihre Bischöfe vereint ist. Ich wünsche mir, daß die Katholiken in der Bevölkerung von Benin Hoffnung und Frieden säen können. Ich lade sie dazu ein, mit allen zusammenzuarbeiten, um eine immer solidarischere und brüderlichere Gesellschaft zu schaffen.

Herr Botschafter, an diesem Tag, an dem Sie Ihre Mission beim Apostolischen Stuhl beginnen, spreche ich Ihnen meine besten Wünsche zu einem guten Gelingen aus und versichere Ihnen, daß Sie bei meinen Mitarbeitern stets Verständnis und Unterstützung für eine frohe Erfüllung Ihrer Arbeit finden werden.

Von ganzem Herzen bitte ich den Allmächtigen um die Fülle seines Segens für Sie, für Ihre Familie, für Ihre Mitarbeiter sowie für die Bevölkerung von Benin und ihre Regierenden.

AN HERRN ROBERT CAREY MOORE-JONES, NEUER BOTSCHAFTER VON NEUSEELAND BEIM HL. STUHL

Freitag, 29. Mai 2009

121
Herr Botschafter!

Ich freue mich, Sie im Vatikan willkommen zu heißen und das Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen, durch das Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter von Neuseeland beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich möchte Sie bitten, dem Generalgouverneur sowie Premierminister John Key und seiner Regierung zusammen mit dem ganzen Volk von Neuseeland meine besten Wünsche und die Zusicherung meines Gebets für das Wohlergehen des Landes zu übermitteln.

Der Einsatz der Kirche in der Zivilgesellschaft ist in ihrer Überzeugung verankert, daß wahrer menschlicher Fortschritt - sowohl für den Einzelnen als auch für die Gemeinschaften - von der Anerkennung der geistlichen Dimension abhängt, die jeder Person zu eigen ist. Von Gott erhalten Männer und Frauen ihre grundlegende Würde (vgl.
Gn 1,27) und die Fähigkeit, über Einzelinteressen hinauszugehen, um nach der Wahrheit und nach dem Guten zu suchen und so ein Ziel und einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Dieser weite Blickwinkel schafft einen Rahmen, in dem es möglich ist, jeder Tendenz zur Übernahme oberflächlicher sozialpolitischer Ansätze entgegenzutreten, die statt der Wurzeln nur die Symptome negativer Trends im Familienleben und in den Gemeinschaften angehen. Wenn das geistliche Herz der Menschheit ans Licht gebracht wird, dann wird der Einzelne dahin geführt, über sich selbst hinauszugehen, um über Gott und die Wunder des menschlichen Lebens nachzudenken: über Sein, Wahrheit, Schönheit, sittliche Werte und Beziehungen, die die Würde der anderen achten. Auf diese Weise läßt sich eine sichere Grundlage finden, um die Gesellschaft zusammenzuführen und eine gemeinsame Sichtweise der Hoffnung zu wahren.

Die jungen Menschen von Aotearoa stehen zu Recht in dem Ruf, großherzig zu sein und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zu besitzen. Sie wissen die vielen Privilegien, die ihnen geboten werden, zu schätzen und engagieren sich bereitwillig im Ehrenamt und im Dienst an anderen, während sie die Chancen wahrnehmen, die ihnen in bezug auf ihre persönlichen Ziele sowie auf ihre kulturelle und akademische Entwicklung reichlich geboten werden. Der Weltjugendtag, der letztes Jahr zum ersten Mal in Ozeanien stattfand, hat mir Gelegenheit gegeben, etwas vom Geist der Tausenden jungen Neuseeländer, die daran teilnahmen, zu erleben. Ich bete dafür, daß diese neue Generation von Christen in Neuseeland ihre Begeisterung darauf ausrichten wird, über jede Kluft hinweg Freundschaften zu schließen und Orte lebendigen Glaubens in unserer Welt und für unsere Welt zu schaffen, Orte der Hoffnung und der tätigen Nächstenliebe. Auf diese Weise können sie anderen jungen Menschen helfen, die vielleicht durch die Verlockung falscher Versprechungen von Glück und Erfüllung in die Irre geleitet wurden oder die sich mühsam am Rande der Gesellschaft durchschlagen müssen.

Exzellenz, die kulturellen Unterschiede bringen viel Reichtum in das heutige gesellschaftliche Gefüge Neuseelands. Die zunehmende Präsenz von Migrantengemeinschaften aus verschiedenen religiösen Traditionen und die gleichzeitige wachsende Beteiligung der Regierung an pazifischen und asiatischen Angelegenheiten hat das Bewußtsein für die Frucht gestärkt, die aus dem interreligiösen Dialog erwachsen kann. Vor nicht allzu langer Zeit war Ihre Nation Gastgeber des »Third Asian-Pacific Regional Interfaith Dialogue«, der am historischen Ort Waitangi stattfand. Dennoch stellen einige auch weiterhin den Platz der Religion im öffentlichen Leben in Frage und können sich nur schwer vorstellen, wie sie der Gesellschaft dienen kann, besonders in einer hochgradig säkularen Kultur. Das erhöht natürlich die Verantwortung der Gläubigen, Zeugnis zu geben von der Bedeutung der grundlegenden Beziehung jeden Mannes und jeder Frau zu Gott, als dessen Ebenbild sie geschaffen sind. Wenn die menschliche Vernunft, die eine Gabe Gottes ist, mit Bezug auf die Wahrheit genutzt wird, die er uns offenbart, dann wird unsere Denkfähigkeit mit Weisheit versehen. So übersteigt sie das Empirische und das Willkürliche und verleiht statt dessen unseren tiefsten gemeinsamen menschlichen Bestrebungen Ausdruck. Auf diese Weise bleibt die öffentliche Debatte nicht im engen Horizont bestimmter Interessengruppen stecken, sondern wird erweitert und trägt Verantwortung vor der wahren Quelle des Gemeinwohls und der Würde eines jeden Glieds der Gesellschaft. Weit davon entfernt, die Toleranz gegenüber Unterschieden oder kultureller Vielfalt zu bedrohen, ermöglicht die Wahrheit einen Konsens. Sie stellt sicher, daß politische Entscheidungen von Grundsätzen und Werten bestimmt sind, und bereichert die Kultur mit all dem, was gut, erbaulich und gerecht ist.

Die diplomatische Arbeit Neuseelands, die im Pazifikraum tonangebend ist und in Asien und darüber hinaus eine wichtige Rolle spielt, ist von einem starken Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden, guter Regierungsführung, nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung und der Förderung der Menschenrechte geprägt. Ihr großherziger personeller Einsatz für Initiativen zur Friedenssicherung ist von den Salomonen bis in den Sudan erkennbar, und die Entwicklung des Ökotourismus in Afghanistan ist ein hervorragendes neueres Beispiel für die innovativen Ansätze Neuseelands in der Auslandshilfe. Wie Sie, Exzellenz, erwähnten, hat der Heilige Stuhl eng mit Neuseeland bei der Entwicklung der Konvention zum Verbot von Streumunition zusammengearbeitet. Diese Leistung zeigt sehr anschaulich, daß die Notwendigkeit einer Ethik, die der Wahrheit der menschlichen Person entspringt, die Grundlage für alle internationalen Beziehungen ist.
Herr Botschafter, die katholische Kirche in Neuseeland tut auch weiterhin alles, was in ihren Kräften steht, um die christlichen Grundlagen des öffentlichen Lebens zu wahren. Sie ist in die geistliche und intellektuelle Ausbildung der Jugendlichen stark eingebunden, besonders durch ihre Schulen. Zusätzlich ist ihre karitative Arbeit auf jene ausgerichtet, die am Rande der Gesellschaft leben, und ich bin zuversichtlich, daß sie durch ihre Sendung des Dienstes neuen sozialen Herausforderungen, die auftreten mögen, großherzig begegnen wird. In diesem Zusammenhang möchte ich die Gelegenheit nutzen, jenen Familien in Neuseeland meine geistliche Nähe zum Ausdruck zu bringen, die wie viele andere auf der ganzen Welt unter den Auswirkungen der gegenwärtigen wirtschaftlichen Unsicherheit leiden. Ich denke besonders an jene, die ihren Arbeitsplatz verloren haben und an die jungen Menschen, die Schwierigkeiten haben, eine Arbeit zu finden.

Exzellenz, ich vertraue darauf, daß Ihre Ernennung dazu dienen wird, die freundschaftlichen Bande, die zwischen Neuseeland und dem Heiligen Stuhl bereits bestehen, weiter zu stärken. Bei der Übernahme Ihrer neuen Verantwortungen werden Sie sehen, daß die zahlreichen Dikasterien der Römischen Kurie Sie bereitwillig bei der Erfüllung Ihrer Pflichten unterstützen werden. Auf Sie und Ihre Mitbürger rufe ich von Herzen den überreichen Segen des allmächtigen Gottes herab.

AN HERRN GEORGE JOHANNES, NEUER BOTSCHAFTER VON SÜDAFRIKA BEIM HL. STUHL

Freitag, 29. Mai 2009

122
Exzellenz!

Ich freue mich, Sie im Vatikan begrüßen zu dürfen und von Ihnen das Beglaubigungsschreiben zu erhalten, mit dem Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Republik Südafrika beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich danke Ihnen für den freundlichen Gruß und die guten Wünsche, die mir Präsident Jacob Zuma durch Sie übermitteln ließ. Ich erwidere sie gerne und bitte Sie, Seiner Exzellenz meinen Glückwunsch zum Antritt seines Präsidentenamtes zu übermitteln. Mein Gruß geht auch an die zivilen Autoritäten und alle Menschen Ihres Landes.

Der rasche und friedliche Übergang Südafrikas zu einer demokratischen Regierung wurde weithin begrüßt, und der Heilige Stuhl hat diese historische Periode der Veränderung mit zustimmendem Interesse verfolgt. Niemand kann bezweifeln, daß der erreichte Fortschritt zu einem großen Teil den herausragenden politischen Fähigkeiten und menschlichen Qualitäten des früheren Präsidenten Nelson Mandela zu verdanken ist. Er hat sich für Vergebung und Aussöhnung eingesetzt und genießt nicht nur den Respekt Ihres Landes, sondern der gesamten internationalen Gemeinschaft. Ich möchte Sie freundlich bitten, ihm meine besten Wünsche für gute Gesundheit und Wohlergehen zu übermitteln. Ich möchte auch auf das Verdienst all jener einfachen Männer und Frauen hinweisen, die durch ihre Integrität und den damit verbundenen ehrlichen Arbeitseifer ebenfalls maßgeblich dazu beigetragen haben, die Grundlagen für eine Zukunft des Friedens und Wohlergehens aller zu legen.

Die Größe Südafrikas, seine Bevölkerung, seine wirtschaftlichen Ressourcen und die Großzügigkeit seines Volkes machen es zu einer der einflußreichsten Nationen des Kontinents. Dadurch bietet sich Ihrem Land die einzigartige Gelegenheit, anderen afrikanischen Ländern bei ihren Bemühungen um Stabilität und wirtschaftlichen Fortschritt hilfreich zur Seite zu stehen. Nachdem die Isolation der Apartheid-Ära überwunden werden konnte, hat sich Ihr Land, aus seiner eigenen schmerzlichen Erfahrung schöpfend, mit Hilfe seiner Friedenstruppen und diplomatischen Initiativen intensiv für die Herbeiführung der Aussöhnung in anderen Ländern engagiert. Länder wie Ruanda, Angola, Mosambik, Malawi und Simbabwe sind in den Genuß dieses Beistands gekommen. Ich rufe Südafrika auf, sich verstärkt für die noble Sache der Unterstützung anderer Nationen zu engagieren, die auf dem Weg zu Frieden und Aussöhnung sind. Gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, daß Südafrika weiter seine beachtlichen menschlichen und materiellen Ressourcen einsetzt, um seine Nachbarländer auf dem Weg einer guten Regierungsführung und des Wohlstands zu unterstützen. Zweifelsohne stellen sich auf diesem Weg viele Herausforderungen, nicht zuletzt die große Zahl der Flüchtlinge in Ihrer Region. Ich bin jedoch zuversichtlich, daß diese Schwierigkeiten mit demselben Geist der Solidarität und Großherzigkeit bewältigt werden können, den die Südafrikaner bereits unter Beweis gestellt haben.

Herr Botschafter, Sie haben einige soziale Herausforderungen angesprochen, vor denen Ihr Land steht, und die Entwicklungspläne erwähnt, mit denen man sie in den Griff bekommen will. Die in einigen Gebieten weiter bestehende Armut sowie fehlende grundlegende Dienstleistungen und Arbeitsmöglichkeiten haben viele neue Probleme aufgeworfen wie Gewalt und Unsicherheit, Suchtmittelmißbrauch, ethnische Spannungen und Korruption. Die durch Armut, Arbeitslosigkeit und zerrüttete Familien ausgelösten Existenzängste und Aggressionen machen ein Einschreiten der Regierung umso dringlicher. In diesem Zusammenhang möchte ich nicht nur auf die bereits eingeleiteten Initiativen zur Förderung internationaler Investitionen hinweisen, sondern auch auf die Bemühungen um die Schaffung besserer Möglichkeiten im Bildungs- und Beschäftigungssektor, vor allem für junge Menschen.

Exzellenz, in Ihrer Grußadresse haben Sie erwähnt, welche Errungenschaft eine universale Durchsetzung der Demokratie als Grundlage für ein besseres Leben für alle ist. Beim Kampf gegen die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit haben die Menschen Südafrikas eine bemerkenswerte Zivilcourage und Klugheit an den Tag gelegt. Ich bin zuversichtlich, daß derselbe Mut, dieselbe Klugheit auch im jetzigen Kampf gegen Armut und Korruption zum Tragen kommen werden. Ihre Regierung bemüht sich zu Recht darum, die Dienstleistungen im Gesundheitswesen und im Bildungssektor auszubauen und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Fortschritt zu erreichen. Nur so kann die Armut ausgemerzt und ein Klima der Sicherheit geschaffen werden. Den Bedürfnissen der Familien muß Rechnung getragen, die Familie als unentbehrliches Element für den Bau einer gesunden Gesellschaft anerkannt werden. Kinder und Jugendliche haben das Recht, nicht nur von einer angemessenen Ausbildung und außerschulischen Aktivitäten profitieren zu dürfen, sondern auch ihre Eingliederung in die Arbeitswelt garantiert zu wissen. Korruption macht geschäftliche Initiativen und Investitionen unattraktiv und führt letztendlich dazu, den Menschen die Hoffnung zu nehmen. Das starke Engagement Südafrikas für den Kampf gegen die Korruption ist daher ausgesprochen wichtig und muß von allen Bürgern anerkannt und unterstützt werden. Vor allem die zivilen Verantwortlichen müssen dafür sorgen, daß der Kampf gegen die Korruption unparteilich unterstützt wird. Damit einhergehen muß der Respekt vor einer unabhängigen Judikative und die kontinuierliche Heranbildung hochprofessioneller Polizeikräfte. Diese anspruchsvollen Aufgaben kann ich nur gutheißen und ermutigen. Ich bin zuversichtlich, daß etwaige Hindernisse auch in Zukunft überwunden werden können.

Die katholische Kirche ist überzeugt, daß sich die von ihr angebotenen Dienstleistungen im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen positiv auf das Leben in Ihrem Land auswirken. Die katholische Kirche unterstützt die moralische Faser des Gesellschaftsgewebes, indem sie für Integrität, Gerechtigkeit und Frieden eintritt und den Respekt vor dem Leben vom Augenblick der Empfängnis an bis zum natürlichen Tode lehrt. Besonders ernst nimmt die Kirche ihr Engagement für die Kampagne gegen die Ausbreitung von HIV/Aids, im Rahmen derer sie zur Treue in der Ehe und Enthaltsamkeit außerhalb der Ehe aufruft. Sie steht bereits auf dem afrikanischen Kontinent und auf der ganzen Welt den von dieser Krankheit Betroffenen mit praktischer Hilfe zur Seite. Ich ermutige die Menschen und Institutionen Ihres Landes, weiterhin in ihrer Heimat wie auch in der gesamten Region all jenen zu helfen, die durch ihren Einsatz im Bereich der Forschung, durch praktische Hilfeleistung und geistlichen Beistand das Leid der Menschen lindern wollen.

Herr Botschafter, ich wünsche Ihnen für Ihren Auftrag viel Erfolg und versichere Sie der bereitwilligen Unterstützung der Römischen Kurie. Der allmächtige Gott schenke Ihnen, Exzellenz, Ihrer Familie und der von Ihnen repräsentierten Nation reichen Segen, Wohlergehen und Frieden!






ANSPRACHE 2009 117