BOTSCHAFT 2006-2010 72

BENEDICTUS PP. XVI




BOTSCHAFT VON PAPST BENEDIKT XVI. ZUM XXIV. WELTJUGENDTAG AM PALMSONNTAG (5. APRIL 2009)


»Wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt« (1Tm 4,10)




Liebe Freunde!

Am kommenden Palmsonntag werden wir auf Diözesanebene den XXIV. Weltjugendtag begehen. Während wir uns auf diese jährliche Feier vorbereiten, denke ich mit tiefer Dankbarkeit gegenüber dem Herrn an das Treffen zurück, das im Juli vergangenen Jahres in Sydney stattgefunden hat: ein unvergeßliches Treffen, bei dem der Heilige Geist das Leben zahlreicher Jugendlicher erneuert hat, die aus der ganzen Welt gekommen waren. Die Feststimmung und der spirituelle Enthusiasmus, die wir in jenen Tagen erleben konnten, waren ein beredtes Zeugnis für die Gegenwart des Geistes Christi. Und nun gehen wir dem internationalen Treffen entgegen, das 2011 in Madrid stattfinden wird und folgende Worte des Paulus zum Thema hat: »Bleibt in Christus verwurzelt und auf ihn begründet, und haltet am Glauben fest« (vgl. Col 2,7). Während wir dieses internationale Jugendtreffen vor Augen haben, wollen wir gemeinsam einen Weg der Vorbereitung gehen und 2009 über folgende Worte des Apostels Paulus nachdenken: »Wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt« (1Tm 4,10). Im Jahr 2010 wird uns dann die Frage beschäftigen, die der reiche Jüngling Jesus stellte: »Guter Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?« (Mc 10,17).

Die Jugendjahre, Zeit der Hoffnung

In Sydney haben wir unser Augenmerk auf das gerichtet, was der Heilige Geist heute den Gläubigen und ganz besonders Euch, liebe Jugendliche, zu sagen hat. Beim Abschlußgottesdienst habe ich Euch ermahnt, Euch von ihm formen zu lassen, um Botschafter der Liebe Gottes zu sein, die fähig sind, eine Zukunft der Hoffnung für die gesamte Menschheit aufzubauen. Die Frage der Hoffnung steht in Wahrheit im Mittelpunkt unseres Lebens als Menschen und unserer Sendung als Christen, vor allem in der heutigen Zeit. Wir alle verspüren das Bedürfnis nach Hoffnung, aber nicht nach irgendeiner Hoffnung, sondern nach einer festen und sicheren Hoffnung, wie ich auch in der Enzyklika Spe salvi betont habe. Die Jugendzeit ist in besonderer Weise eine Zeit der Hoffnung, weil sie mit vielen Erwartungen in die Zukunft blickt. Wenn man jung ist, hat man Ideale und Träume, schmiedet Pläne; die Jugend ist die Zeit, in der Entscheidungen reifen, die unser ganzes Leben prägen. Und vielleicht ist sie gerade deshalb der Lebensabschnitt, in dem sich grundsätzliche existentielle Fragen aufdrängen: Warum bin ich auf der Welt? Welchen Sinn hat mein Leben? Wie wird mein Leben verlaufen? Und schließlich: Wie kann ich glücklich werden? Warum gibt es Leid, Krankheit und Tod? Was kommt nach dem Tod? Fragen, die sich besonders dann aufdrängen, wenn wir vor scheinbar unüberwindlichen Hindernissen stehen: Schwierigkeiten im Studium, keine Aussicht auf einen Arbeitsplatz, Unverständnis in der Familie, Probleme in Freundschaftsbeziehungen oder beim Aufbau einer Partnerschaft, Krankheit oder Behinderung, Fehlen des nötigen Einkommens infolge der derzeitigen allgemeinen Wirtschaftsund Gesellschaftskrise. Man fragt sich also: Woher soll man die Flamme der Hoffnung nehmen, und was kann man tun, damit sie nicht erlischt?

Auf der Suche nach der »großen Hoffnung«

Die Erfahrung zeigt, daß persönliche Qualitäten und materielle Güter nicht ausreichen, um jene Hoffnung zu gewährleisten, nach der das menschliche Herz stets auf der Suche ist. Wie ich in der bereits zitierten Enzyklika Spe salvi geschrieben habe, können uns Politik, Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und andere materielle Ressourcen allein nicht diese große Hoffnung geben, nach der wir uns alle sehnen. Diese Hoffnung »kann nur Gott sein, der das Ganze umfaßt und der uns geben und schenken kann, was wir allein nicht vermögen« (Nr. 31). Das ist auch der Grund, warum eine der Hauptfolgen der Gottesvergessenheit die Orientierungslosigkeit ist, von der unsere Gesellschaft geprägt ist. Eine Orientierungslosigkeit, die Einsamkeit und Gewalt, Unzufriedenheit und Verlust der Zuversicht hervorbringt und nicht selten zu Verzweiflung führt. Klar und deutlich sind die Worte Gottes, der uns ermahnt: »Verflucht der Mann, der auf Menschen vertraut, auf schwaches Fleisch sich stützt, und dessen Herz sich abwendet vom Herrn. Er ist wie ein kahler Strauch in der Steppe, der nie einen Regen kommen sieht« ().

73 Von der Hoffnungskrise sind vor allem die neuen Generationen betroffen, die in einem soziokulturellen Kontext ohne Gewißheiten, Werte und feste Bezugspunkte Schwierigkeiten bewältigen müssen, die ihre Kräfte übersteigen. Ich denke, meine lieben jungen Freunde, an Eure vielen Altersgenossen, die vom Leben verletzt wurden und von einer persönlichen Unreife geprägt sind, die oft die Folge einer familiären Leere ist, einer allzu lockeren Erziehung ohne feste Regeln und negativer oder traumatischer Erfahrungen. Für einige, und das sind leider nicht wenige, führt das fast zwangsläufig zu einer der Realität entfremdenden Flucht in gefährliche und gewalttätige Verhaltensweisen, in die Abhängigkeit von Drogen und Alkohol und viele andere Formen dieser unter den Jugendlichen weit verbreiteten Unzufriedenheit. Und doch erlöscht auch in jenen, die dem Rat »schlechter Lehrer« gefolgt sind und sich deshalb in einer schwierigen Lage befinden, das Verlangen nach wahrer Liebe und wirklichem Glück nicht. Wie aber soll man diesen Jugendlichen die Hoffnung verkünden? Wir wissen, daß der Mensch nur in Gott seine wahre Verwirklichung findet. Die Hauptaufgabe, die uns alle angeht, ist daher eine Neuevangelisierung, die der neuen Generation hilft, das wahre Antlitz Gottes zu entdecken, das die Liebe ist. An Euch, liebe Jugendliche, die Ihr auf der Suche nach einer sicheren Hoffnung seid, richte ich dieselben Worte, die Paulus an die im damaligen Rom verfolgten Christen gerichtet hat: »Der Gott der Hoffnung aber erfülle Euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes« (Rm 15,13). Laßt uns in diesem Jubiläumsjahr, das dem Völkerapostel anläßlich des 2000. Jahrestages seiner Geburt gewidmet ist, von ihm lernen, glaubwürdige Zeugen der christlichen Hoffnung zu sein.

Paulus, Zeuge der Hoffnung

Vor zahlreiche Schwierigkeiten und Prüfungen gestellt, schrieb Paulus an seinen treuen Jünger Timotheus: »Wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt« (1Tm 4,10). Wie war diese Hoffnung in ihm erwacht? Um diese Fragen beantworten zu können, müssen wir von seiner Begegnung mit dem auferstandenen Jesus auf der Straße nach Damaskus ausgehen. Saulus war damals ein Jugendlicher wie Ihr, vielleicht zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre alt. Er war ein Anhänger des Mosaischen Gesetzes und wütete gegen all jene, die er für Feinde Gottes hielt (vgl. Ac 9,1). Als er gerade auf dem Weg nach Damaskus war, um die Jünger Christi zu verhaften, wurde er von einem geheimnisvollen Licht geblendet und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?« Er stürzte zu Boden und fragte: »Wer bist du, Herr?« Und die Stimme antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst « (vgl. ). Diese Begegnung veränderte das Leben des Paulus radikal: Er empfing die Taufe und wurde ein Apostel des Evangeliums. Auf dem Weg nach Damaskus wurde er von der Liebe Gottes, der er in der Person Jesu begegnet war, innerlich verwandelt. Er sollte später schreiben: »Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat« (Ga 2,20). Vom Verfolger wurde er also zum Zeugen und Missionar; er gründete christliche Gemeinschaften in Kleinasien und Griechenland, legte Tausende von Kilometern zurück und erduldete jede Art von Prüfungen, bis zum Märtyrertod in Rom. Alles aus Liebe zu Christus.

Die große Hoffnung liegt in Christus

Für Paulus ist die Hoffnung nicht nur ein Ideal oder ein Gefühl, sondern eine lebendige Person: Jesus Christus, der Sohn Gottes. Von dieser Gewißheit erfüllt kann er auch an Timotheus schreiben: »Wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt« (1Tm 4,10). Der »lebendige Gott« ist Christus, der auferstanden und in der Welt gegenwärtig ist. Er ist die wahre Hoffnung: der Christus, der mit uns und in uns lebt und uns ruft, an seinem ewigen Leben teilzuhaben. Wenn wir nicht allein sind, wenn er bei uns ist, wenn er unsere Gegenwart und unsere Hoffnung ist, warum sollten wir uns dann fürchten? Die Hoffnung des Christen ist also jene, »durch die wir uns nach dem Himmelreich und nach dem ewigen Leben als unserem Glück sehnen, indem wir auf die Verheißungen Christi vertrauen und uns nicht auf unsere Kräfte, sondern auf die Gnadenhilfe des Heiligen Geistes verlassen« (Katechismus der Katholischen Kirche CEC 1817).

Auf dem Weg zur großen Hoffnung

Wie er einst dem jungen Paulus begegnete, so will Jesus auch einem jeden von Euch begegnen, liebe Jugendliche. Ja, noch bevor diese Begegnung Eurer Wunsch ist, ist sie der innige Wunsch Christi. Nun könntet Ihr mich natürlich fragen: Wie kann ich ihm heute begegnen? Oder vielmehr: Wie nähert er sich mir? Die Kirche lehrt uns, daß der Wunsch, dem Herrn zu begegnen, bereits Frucht seiner Gnade ist. Wenn wir im Gebet unseren Glauben zum Ausdruck bringen, dann begegnen wir ihm bereits in der Finsternis, weil er sich uns anbietet. Das beständige Gebet öffnet das Herz, um ihn zu empfangen, wie Augustinus erklärt: »Der Herr unser Gott will, daß unser Verlangen sich im Gebet bewähre. So bereitet er uns darauf vor, das zu empfangen, was er uns zu geben geneigt ist« (Briefe 130,8,17). Das Gebet ist ein Geschenk des Heiligen Geistes, das uns zu Männern und Frauen der Hoffnung macht, und das Beten läßt uns die Welt für Gott offenhalten (vgl. Spe salvi ).

Schafft in Eurem Leben Raum für das Gebet! Alleine beten ist gut, noch schöner und gewinnbringender ist es aber, gemeinsam zu beten, denn der Herr hat gesagt, daß er dort, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, mitten unter ihnen ist (vgl. Mt 18,20). Es gibt viele Arten, mit ihm vertraut zu werden; es gibt Erfahrungen, Gruppen und Bewegungen, Begegnungen und Wege, um beten zu lernen und so in der Erfahrung des Glaubens zu wachsen. Nehmt an der Liturgie in Euren Pfarrgemeinden teil und stärkt Euch am Wort Gottes und an der aktiven Teilhabe an den Sakramenten. Wir Ihr wißt, ist der Höhepunkt und die Mitte der Existenz und der Sendung jedes Gläubigen und jeder christlichen Gemeinschaft die Eucharistie, das Sakrament des Heils, in dem Christus gegenwärtig wird und uns seinen Leib und sein Blut als geistliche Speise für das ewige Leben darbringt. Ein wahrlich unaussprechliches Geheimnis! Um die Eucharistie entsteht und wächst die Kirche, die große Familie der Christen, in die man durch die Taufe eintritt und in der man dank des Sakraments der Versöhnung stets erneuert wird. Die Getauften werden dann durch die Firmung vom Heiligen Geist gestärkt, um als wahre Freunde und Zeugen Christi zu leben; die Sakramente der Weihe und der Ehe befähigen sie dagegen, ihre apostolischen Aufgaben in der Kirche und in der Welt zu erfüllen. Die Krankensalbung schließlich läßt uns den göttlichen Trost in Krankheit und Leid erfahren.

Handeln gemäß der christlichen Hoffnung

Wenn Ihr Euch von Christus nährt, liebe Jugendliche, und in ihm lebt wie Paulus, werdet Ihr nicht umhinkommen, von ihm zu sprechen und ihn vielen Eurer Freunde und Altersgenossen nahezubringen, sie ihn lieben zu lehren. Wenn Ihr seine treuen Jünger geworden seid, werdet Ihr zur Gründung christlicher Gemeinschaften beitragen können, die ebenso von Liebe durchdrungen sind wie jene, von denen das Buch der Apostelgeschichte berichtet. Die Kirche zählt auf Euch für diese anspruchsvolle Aufgabe. Seid geduldig und beharrlich und gebt nicht der für die Jugend typischen Neigung nach, alles jetzt und sofort zu wollen.

Liebe Freunde, legt wie Paulus Zeugnis ab für den Auferstandenen! Bringt ihn all Euren Altersgenossen, allen Erwachsenen nahe, die auf der Suche sind nach der »großen Hoffnung«, die ihrem Leben Sinn gibt. Wenn Jesus Eure Hoffnung geworden ist, dann laßt das durch Eure Freude, durch Euren spirituellen, apostolischen und sozialen Einsatz auch die anderen wissen. Wenn Ihr von Christus ergriffen seid, Euren Glauben in ihn gesetzt und ihm all Euer Vertrauen geschenkt habt, dann verbreitet diese Hoffnung um Euch herum. Trefft Entscheidungen, die Euren Glauben zum Ausdruck bringen; zeigt, daß Ihr erkannt habt, welche Gefahren in der Vergötzung des Geldes, der materiellen Güter, des Strebens nach Karriere und Erfolg liegen, und laßt Euch von diesen Trugbildern nicht verführen. Gebt nicht der Logik egoistischer Interessen nach, sondern übt Euch in Nächstenliebe und bemüht Euch, Euch und Eure menschlichen und beruflichen Fähigkeiten in den Dienst des Gemeinwohls und der Wahrheit zu stellen, stets bereit »jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die Euch erfüllt« (1P 3,15). Der wahre Christ ist nie traurig, auch wenn er mit Prüfungen verschiedener Art konfrontiert wird. Die Gegenwart Jesu ist nämlich das Geheimnis seiner Freude und seines Friedens.

74 Maria, Mutter der Hoffnung

Ein Vorbild dieses Weges apostolischen Lebens soll Euch der hl. Paulus sein, der sein Leben aus stetem Glauben und steter Hoffnung gespeist hat, dem Beispiel Abrahams folgend, über den er im Brief an die Römer schreibt: »Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, daß er der Vater vieler Völker werde« (
Rm 4,18). Auf diesen Spuren des Volkes der Hoffnung – bestehend aus den Propheten und Heiligen aller Zeiten – gehen wir auch weiterhin der Verwirklichung des Reiches Gottes entgegen, und auf unserem geistlichen Weg begleitet uns die Jungfrau Maria, Mutter der Hoffnung. Sie, die Verkörperung der Hoffnung Israels, die der Welt den Erlöser geschenkt hat und unbeirrt in der Hoffnung unter dem Kreuz ausharrte, ist uns Vorbild und Beistand. Vor allem aber ist Maria unsere Fürsprecherin, die uns aus dem Dunkel unserer Schwierigkeiten der leuchtenden Morgenröte der Begegnung mit dem Auferstandenen zuführt. Liebe Jugendliche, ich möchte meine Botschaft mit einer schönen und bekannten Aufforderung des hl. Bernhard abschließen, die vom Marientitel »Stella maris – Meerstern« inspiriert wurde: »Du, der du dir gewahr bist, in der ständigen Ungewißheit des Lebens mehr von Stürmen hin- und hergeworfen zu sein als auf festem Boden zu wandeln, richte deinen Blick fest auf diesen leuchtenden Stern, wenn du nicht willst, daß dich die Wirbelstürme hinwegfegen. Erheben sich die Stürme der Versuchung, befindest du dich inmitten der Klippen der Trübsale, blicke auf zum Stern des Meeres, rufe Maria zu Hilfe! Wirst du auf den Wogen des Hochmutes, des Ehrgeizes, der Verleumdung, des Neides hin und her geworfen, blicke auf den Stern, rufe Maria an… Mitten in Gefahren, Nöten und Unsicherheiten denke an Maria, rufe Maria an… Folge ihr, dann wirst du dich nicht verirren. Rufe sie an, dann kannst du nicht verzweifeln, denk an sie, dann irrst du nicht. Hält sie dich fest, kannst du nicht fallen. Schützt sie dich, dann fürchte nichts! Führt sie dich, wirst du nicht müde. Ist sie dir gnädig, dann kommst du sicher ans Ziel!« (In laudibus Virginis Matris, Homilia 2,17).

Maria, du Meerstern, führe die Jugendlichen der ganzen Welt zur Begegnung mit deinem göttlichen Sohn Jesus, und sei die himmlische Hüterin ihrer Treue zum Evangelium und ihrer Hoffnung.

Liebe Jugendliche, indem ich einem jeden von Euch mein tägliches Gedenken im Gebet zusichere, erteile ich Euch und allen Menschen, die Euch lieb sind, von Herzen meinen Segen.

Aus dem Vatikan, 22. Februar 2009


BENEDICTUS PP. XVI

BOTSCHAFT VON PAPST BENEDIKT XVI.

ZUM 25. WELTJUGENDTAG

(28. MÄRZ 2010)


»Guter Meister, was muß ich tun,

um das ewige Leben zu gewinnen?« (Mc 10,17)




Liebe Freunde,

in diesem Jahr findet zum 25. Mal der Weltjugendtag statt, der auf Wunsch des ehrwürdigen Dieners Gottes Johannes Paul II. als jährliche Begegnung der jungen Gläubigen in aller Welt eingeführt wurde. Es war eine prophetische Initiative, die reiche Frucht getragen hat: Sie hat es den jungen christlichen Generationen ermöglicht, einander zu begegnen, auf das Wort Gottes zu hören, die Schönheit der Kirche zu entdecken und tiefe Erfahrungen des Glaubens zu machen, die viele zu der Entscheidung geführt haben, sich Christus ganz hinzugeben.

Dieser XXV. Weltjugendtag ist eine Etappe auf dem Weg zum nächsten Weltjugendtreffen im August 2011 in Madrid, wo ihr hoffentlich in großer Zahl an diesem segensreichen Ereignis teilnehmen werdet.

Um uns auf diese Feier vorzubereiten, möchte ich euch einige Betrachtungen zum diesjährigen Thema mitgeben: »Guter Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?« (Mc 10,17). Dieses Thema ist der Erzählung des Evangeliums von der Begegnung Jesu mit dem reichen Jüngling entnommen und wurde schon 1985 von Papst Johannes Paul II. in einem sehr schönen Schreiben behandelt, dem ersten, das an die Jugendlichen gerichtet war.

75 1. Jesus begegnet einem jungen Mann

»Als sich Jesus wieder auf den Weg machte«, berichtet das Evangelium des hl. Markus, »lief ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen« ().

Diese Erzählung bringt sehr anschaulich die große Aufmerksamkeit Jesu gegenüber den jungen Menschen zum Ausdruck, gegenüber euch, euren Erwartungen, euren Hoffnungen, und sie zeigt, wie groß sein Verlangen ist, euch persönlich zu begegnen und mit jedem von euch ins Gespräch zu kommen. Christus unterbricht nämlich seinen Weg, um auf die Frage seines Gegenübers zu antworten. So stellt er sich ganz jenem jungen Mann zur Verfügung, der von einem brennenden Wunsch getragen ist, mit dem »guten Meister« zu sprechen, um von ihm zu lernen, wie er seinen Lebensweg gehen soll. Mit diesem Evangeliumsabschnitt wollte mein Vorgänger einen jeden von euch dazu auffordern, »euer eigenes Gespräch mit Christus zu führen – ein Gespräch, das von grundlegender und wesentlicher Bedeutung für einen jungen Menschen ist« (Schreiben an die Jugendlichen, Nr. 2).

2. Jesus sah ihn an und liebte ihn

In der Erzählung des Evangeliums hebt der hl. Markus hervor, daß Jesus ihn ansah und ihn liebte (vgl.
Mc 10,21). Im Blick des Herrn liegt das Herzstück dieser ganz besonderen Begegnung und der christlichen Erfahrung insgesamt. Das Christentum ist nämlich nicht in erster Linie eine Moral, sondern die Erfahrung Jesu Christi, der uns persönlich liebt: Alte und Junge, Arme und Reiche. Er liebt uns auch dann, wenn wir uns von ihm abwenden.

In seiner Auslegung zu dieser Stelle fügte Papst Johannes Paul II.. an euch Jugendliche gewandt hinzu: »Ich wünsche euch, diesen Blick Jesu erleben zu dürfen! Ich wünsche euch, die Wahrheit zu erfahren, daß er, Christus, euch in Liebe anblickt!« (Schreiben an die Jugendlichen, Nr. 7). Diese Liebe wurde am Kreuz so voll und ganz offenbart, daß sie den hl. Paulus mit Staunen schreiben läßt, daß er »mich geliebt und sich für mich hingegeben hat« (Ga 2,20). »Dann wird das Bewußtsein, daß der Vater uns immer schon in seinem Sohn geliebt hat, daß Christus selbst einen jeden ohne Unterlaß liebt«, schreibt Papst Johannes Paul II. weiter, »zu einem festen Halt für unsere gesamte menschliche Existenz« (Schreiben an die Jugendlichen, Nr. 7) und ermöglicht uns, alle Prüfungen zu überwinden: die Entdeckung unserer Sünden, das Leiden, die Mutlosigkeit.

In dieser Liebe liegt die Quelle des ganzen christlichen Lebens und der wesentliche Grund für die Evangelisierung: Wenn wir Christus wirklich begegnet sind, dann können wir nicht umhin, ihn vor jenen zu bezeugen, die seinem Blick noch nicht begegnet sind!

3. Den Lebensentwurf entdecken

Wir können sehen, daß die Lebenssituation des jungen Mannes im Evangelium der eines jeden von euch sehr ähnlich ist. Auch ihr seid reich an Begabungen, an Kräften, an Träumen, an Hoffnungen: Diese Ressourcen besitzt ihr im Überfluß! Allein schon euer Alter ist ein großer Reichtum nicht nur für euch, sondern auch für die anderen, für die Kirche und für die Welt.

Der reiche Jüngling fragt Jesus: »Was muß ich tun?« Der Lebensabschnitt, in dem ihr euch befindet, ist eine Zeit der Entdeckung: der Gaben, die Gott euch geschenkt hat, und eurer Verantwortung. Ebenso ist es eine Zeit grundlegender Entscheidungen, um euren Lebensentwurf auszuarbeiten. Es ist also der Augenblick, über den wahren Sinn des Lebens nachzudenken und euch zu fragen: »Bin ich mit meinem Leben zufrieden? Fehlt etwas?«

Wie der junge Mann im Evangelium lebt vielleicht auch ihr in Situationen der Instabilität, der Unruhe oder des Leids, die euch nach einem Leben streben lassen, das nicht mittelmäßig ist, und euch fragen lassen: Worin besteht ein gelungenes Leben? Was muß ich tun? Welcher könnte mein Lebensentwurf sein? »Was muß ich tun, damit mein Leben seinen vollen Wert und Sinn habe?« (ebd., Nr. 3).

76 Habt keine Angst, euch diesen Fragen zu stellen! Fern davon, euch zu überwältigen, sind sie vielmehr Ausdruck der großen Wünsche, die ihr im Herzen tragt. Daher müssen sie gehört werden. Sie erwarten keine oberflächlichen Antworten, sondern solche, die eure echten Erwartungen nach Leben und Glück erfüllen können.

Um den Lebensentwurf zu entdecken, der euch vollkommen glücklich machen kann, hört auf Gott, der einen Plan seiner Liebe für einen jeden von euch hat. Fragt ihn mit Vertrauen: »Herr, welchen Plan hast du als Schöpfer und Vater für mein Leben? Was ist dein Wille? Ich möchte ihn erfüllen«. Seid gewiß, daß er euch antworten wird. Habt keine Angst vor seiner Antwort! »Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles« (
1Jn 3,20)!

4. Komm und folge mir nach!

Jesus lädt den reichen Jüngling ein, weit über die Erfüllung seiner Wünsche und seiner persönlichen Pläne hinauszugehen. Er sagt zu ihm: »Komm und folge mir nach!« Die christliche Berufung entspringt einem Angebot der Liebe des Herrn und kann nur durch eine Antwort der Liebe verwirklicht werden: »Jesus fordert seine Jünger zur Ganzhingabe ihres Lebens auf, ohne menschliche Rechnung und Gegenrechnung, mit einem vorbehaltlosen Vertrauen in Gott. Die Heiligen nehmen diese anspruchsvolle Aufforderung an und begeben sich demütig und gefügig in die Nachfolge des gekreuzigten und auferstandenen Christus. In der nach menschlichen Gesichtspunkten manchmal unverständlichen Logik des Glaubens besteht ihre Vollkommenheit darin, daß sie nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern daß sie sich entscheiden, nach dem Evangelium zu leben und damit gegen den Strom zu schwimmen« (Benedikt XVI., Predigt anläßlich der Heiligsprechung von fünf Seligen, 11. Oktober 2009; in L’Osservatore Romano Dt 23 Dt 2009, S. Dt 4).

Nehmt auch ihr, liebe Freunde, nach dem Vorbild vieler Jünger Christi die Einladung zur Nachfolge freudig an, um in dieser Welt intensiv zu leben und reiche Frucht zu bringen. Durch die Taufe beruft er nämlich einen jeden, ihm in konkreten Taten nachzufolgen, ihn über alles zu lieben und ihm in den Brüdern zu dienen. Der reiche Jüngling nahm die Einladung Jesu leider nicht an und ging traurig weg. Er hat nicht den Mut aufgebracht, sich von den materiellen Gütern zu trennen, um das größere Gut zu finden, das Jesus ihm anbot.

Die Traurigkeit des reichen Jünglings im Evangelium entsteht im Herzen eines jeden, der nicht den Mut hat, Christus nachzufolgen, die richtige Entscheidung zu treffen. Aber es ist nie zu spät, um ihm zu antworten!

Jesus wird nie müde, seinen liebenden Blick zuzuwenden und zum Jüngersein zu berufen, aber einige lädt er zu einer radikaleren Entscheidung ein. Jetzt im Priesterjahr möchte ich die jungen Männer und die Jungen dazu auffordern, darauf zu achten, ob der Herr sie zu einem größeren Geschenk auf dem Weg des Weihepriestertums einlädt, und sich bereit zu machen, dieses Zeichen besonderer Liebe großherzig und begeistert anzunehmen, während sie mit einem Priester, mit dem geistlichen Leiter den notwendigen Weg der Entscheidungsfindung aufnehmen. Habt auch keine Angst, liebe junge Männer und Frauen, wenn der Herr euch zum Ordensleben, zum monastischen oder missionarischen Leben oder zu einer besonderen Weihe beruft: Er kann allen, die ihm mutig antworten, tiefe Freude schenken!

Ferner lade ich all jene ein, die die Berufung zur Ehe verspüren, diese im Glauben anzunehmen und sich zu bemühen, solide Grundlagen zu schaffen, um eine große, treue Liebe zu leben, die offen ist für das Geschenk des Lebens, das für die Gesellschaft und die Kirche Reichtum und Gnade bedeutet.

5. Auf das ewige Leben ausgerichtet sein

»Was muß ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?« Diese Frage des jungen Mannes aus dem Evangelium scheint weit entfernt von den Sorgen vieler junger Menschen unserer Zeit, denn, wie mein Vorgänger bemerkte, »sind wir nicht die Generation, deren Lebenshorizont völlig von der Welt und dem zeitlichen Fortschritt ausgefüllt wird?« (Schreiben an die Jugendlichen, Nr. 5). Aber die Frage nach dem »ewigen Leben« tritt in besonders schmerzlichen Augenblicken des Lebens zutage, wenn wir den Verlust einer uns nahestehenden Person erleiden oder wenn wir Mißerfolge erleben.

Was aber ist das »ewige Leben«, auf das der reiche Jüngling sich bezieht? Das erläutert uns Jesus, wenn er zu seinen Jüngern sagt: »Ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen, und niemand nimmt euch eure Freude« (Jn 16,22). Diese Worte verweisen auf ein begeisterndes Angebot des endlosen Glücks, der Freude, für immer mit der göttlichen Liebe erfüllt zu sein.

77 Über die endgültige Zukunft nachzudenken, die einen jeden von uns erwartet, erfüllt das Leben mit Sinn, denn es richtet den Lebensentwurf auf Horizonte aus, die nicht begrenzt und vergänglich, sondern weit und tief sind. Sie führen dazu, die Welt zu lieben, die von Gott selbst so sehr geliebt wird, und uns ihrer Entwicklung zu widmen, jedoch stets in der Freiheit und der Freude, die aus dem Glauben und aus der Hoffnung kommen. Diese Horizonte helfen uns, die irdischen Wirklichkeiten nicht zu verabsolutieren, weil wir spüren, daß Gott uns eine größere Perspektive bereitet, und mit dem hl. Augustinus zu sagen: »Verlangen wir nach der himmlischen Heimat, ersehnen wir die himmlische Heimat, betrachten wir uns als Pilger hier auf Erden« (Kommentar zum Johannesevangelium, Predigt 35,9). Mit festem Blick auf das ewige Leben sagte der sel. Pier Giorgio Frassati, der 1925 im Alter von 24 Jahren starb: »Ich will leben und nicht mein Leben fristen!«, und auf das Foto von einer Bergbesteigung, das er einem Freund gesandt hatte, schrieb er in Anspielung auf die christliche Vollkommenheit, aber auch auf das ewige Leben: »Aufwärts«.

Liebe Jugendliche, ich fordere euch auf, diesen Blickwinkel in eurem Lebensentwurf nicht zu vergessen: Wir sind zur Ewigkeit berufen. Gott hat uns geschaffen, damit wir bei ihm sind, für immer. Er wird euch helfen, euren Entscheidungen den vollen Sinn zu verleihen und eurem Leben Qualität zu geben.

6. Die Gebote, Weg der wahren Liebe

Jesus erinnert den reichen Jüngling an die zehn Gebote als notwendige Bedingungen, um »das ewige Leben zu gewinnen«. Sie sind wesentliche Bezugspunkte, um in der Liebe zu leben, um zwischen Gut und Böse klar zu unterscheiden und einen soliden und dauerhaften Lebensentwurf zu erarbeiten. Auch euch fragt Jesus, ob ihr die Gebote kennt, ob ihr dafür sorgt, euer Gewissen nach dem göttlichen Gesetz zu bilden, und ob ihr nach ihnen handelt.

Gewiß, es handelt sich um Fragen, die der gegenwärtigen Mentalität entgegenstehen. Diese bietet eine Freiheit an, die von Werten, Regeln, objektiven Normen losgelöst ist und dazu auffordert, jede Einschränkung der Wünsche des Augenblicks abzulehnen. Aber statt ihn zur wahren Freiheit zu führen, läßt ein solches Angebot den Menschen zum Sklaven seiner selbst werden, seiner momentanen Wünsche und der Götzen wie Macht, Geld, zügellosen Vergnügens und der Verführungen der Welt und macht ihn so unfähig, seiner angeborenen Berufung zur Liebe zu folgen.

Gott gibt uns die Gebote, weil er uns zur wahren Freiheit erziehen will, weil er mit uns ein Reich der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens aufbauen will. Sie zu beachten und nach ihnen zu handeln bedeutet nicht, sich zu entfremden, sondern den Weg der wahren Freiheit und Liebe zu finden, denn die Gebote schränken das Glück nicht ein, sondern zeigen, wie man es finden kann. Zu Beginn des Gesprächs mit dem reichen Jüngling erinnert Jesus daran, daß das von Gott gegebene Gesetz gut ist, weil »Gott gut ist«.

7. Wir brauchen euch

Wer heute als junger Mensch lebt, steht vielen Problemen gegenüber, die durch Arbeitslosigkeit sowie mangels sicherer Ideale und konkreter Zukunftsperspektiven entstehen. Manchmal kann man den Eindruck haben, ohnmächtig zu sein angesichts der aktuellen Krisen und Verirrungen. Laßt euch trotz der Schwierigkeiten nicht entmutigen, und gebt eure Träume nicht auf! Tragt vielmehr im Herzen ein tiefes Verlangen nach Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden. Die Zukunft liegt in den Händen dessen, der starke Gründe für das Leben und die Hoffnung zu suchen und zu finden weiß. Wenn ihr es wollt, liegt die Zukunft in euren Händen, denn die Gaben und die Reichtümer, die der Herr in das Herz eines jeden von euch hineingelegt hat, können – geformt durch die Begegnung mit Christus – der Welt wahre Hoffnung bringen! Der Glaube an seine Liebe macht euch stark und großherzig und wird euch den Mut geben, den Lebensweg gelassen anzugehen und in Familie und Beruf Verantwortung zu übernehmen. Bemüht euch, eure Zukunft durch einen ernsthaften Weg der persönlichen Formung und des Studiums aufzubauen, um auf fachkundige und großherzige Weise dem Gemeinwohl zu dienen.

In meiner letzten Enzyklika Caritas in veritate über die ganzheitliche Entwicklung des Menschen habe ich einige große aktuelle Herausforderungen aufgezählt, die für das Leben dieser Welt dringlich und wesentlich sind: der Gebrauch der Ressourcen der Erde und die Achtung der Ökologie, die gerechte Güterverteilung und die Kontrolle der Finanzmechanismen, die Solidarität mit den armen Ländern innerhalb der Menschheitsfamilie, der Kampf gegen den Hunger in der Welt, die Förderung der Würde der menschlichen Arbeit, der Dienst an der Kultur des Lebens, der Aufbau des Friedens unter den Völkern, der interreligiöse Dialog, der gute Gebrauch der sozialen Kommunikationsmittel.

Ihr seid aufgerufen, auf diese Herausforderungen zu antworten, um eine gerechtere und brüderlichere Welt aufzubauen. Diese Herausforderungen verlangen einen anspruchsvollen und leidenschaftlichen Lebensentwurf, in den ihr euren ganzen Reichtum einbringen müßt gemäß dem Plan, den Gott für einen jeden von euch hat. Es geht nicht darum, heroische oder außerordentliche Taten zu vollbringen, sondern so zu handeln, daß die eigenen Talente und Fähigkeiten nutzbringend eingesetzt werden, und sich dabei zu bemühen, ständig im Glauben und in der Liebe zu wachsen.

In diesem Priesterjahr lade ich euch ein, das Leben der Heiligen kennenzulernen, besonders das der heiligen Priester. Ihr werdet sehen, daß Gott sie geführt hat und daß sie Tag für Tag ihren Weg gefunden haben – eben im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. Christus ruft einen jeden von euch, sich mit ihm dafür einzusetzen und die eigene Verantwortung zu übernehmen, um die Zivilisation der Liebe aufzubauen. Wenn ihr seinem Wort folgt, wird auch euer Weg hell werden und euch zu hohen Zielen führen, die dem Leben Freude und Sinnerfüllung schenken.

78 Die Jungfrau Maria, die Mutter der Kirche, möge euch mit ihrem Schutz begleiten. Ich versichere euch mein Gebetsgedenken und segne euch von Herzen.

Aus dem Vatikan, am 22. Februar 2010




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