(De Officiis) - XIII. Kapitel

XIII. Kapitel

Judith eine sieghafte Streiterin (82—83) für das Sittlichgute und eben darum für das Nützliche (84—85).

  Sieh, da kommt dir Judith entgegen, die wunderbare, da sie dem Holofernes naht, dem Schrecken der Völker, umgeben von der siegreichen Heerschar der Assyrer. Erst berückte sie ihn mit dem Zauber ihrer Gestalt und der Anmut ihres Gesichtes, sodann bestrickte sie ihn mit der Lieblichkeit ihrer Rede. Ihr erster Triumph bestand darin, daß sie ihre Reinheit unversehrt aus dem Zelte des Feindes zurückbrachte; der zweite darin, daß sie als Weib über einen Mann den Sieg davontrug, durch ihren Entschluß Völker in die Flucht schlug ().

  Schrecken überkam die Perser ob ihrer Kühnheit. Fürchtete sie doch keine Todesgefahr, was man freilich auch an jenen beiden Pythagoreern bewundert, aber auch keine Gefahr für ihre Reinheit, was edlen Frauen schwerere Sorge macht. Sie kannte keine Angst vor dem Schwertstreich eines einzelnen Schergen, aber auch keine vor den Geschossen eines ganzen Heeres. Eine Frau, stand sie mitten unter Kriegerscharen, unter sieghaften Waffen, dem Tode ruhig ins Auge schauend. Anbetrachts der riesigen Gefahr war ihr Gang ein Todesgang, anbetrachts des Glaubens ein Waffengang.

  Dem Sittlichguten galt Judiths Schritt, und sie erzielte, da sie ihn ausführte, zugleich das Nützliche. Eine sittliche Forderung war es ja, zu verhindern, daß das Gottesvolk einem unheiligen Kult sich ergab; daß es seine väterlichen Bräuche und heiligen Geheimnisse entweihte; daß es seine heiligen Jungfrauen, ehrwürdigen Witwen, keuschen Frauen der Unreinheit der Barbaren preisgab; daß es seine Belagerung mit der Übergabe beendigte. Eine sittliche Forderung war es, lieber für alle Gefahr zu laufen, um alle aus der Gefahr zu erretten.

  Wie muß es doch etwas unvergleichlich Erhabenes um das Sittlichgute sein, daß ein Weib über die wichtigsten Dinge zu einem Plane sich entschließt, ohne ihn den Ältesten[230] des Volkes zu unterbreiten! Wie muß es etwas unvergleichlich Erhabenes um das Sittlichgute sein, daß es Gott als Helfer voraussetzen durfte! Wie muß es etwas unvergleichlich Gnadenvolles darum sein, daß es ihn als Helfer fand!


XIV. Kapitel

Das Verhalten des Elisäus gegen die gefangenen Syrer, das einen ähnlichen Vorgang aus der griechischen Geschichte in Schatten stellt (86—88), sowie das des Täufers (89) und der Susanna (90) bestätigen, daß das Sittlichgute und Nützliche unzertrennliche Begriffe sind.

  Was anderem aber als dem Sittlichguten ging Elisäus nach, als er das syrische Heer, das zu seiner Belagerung erschienen war, gefangen nach Samaria führte? (4 Kön. 6, 8 ff.) Er hatte dessen Augen mit Blindheit geschlagen und bat: „Herr, öffne ihnen die Augen, daß sie sehen! Und sie sahen“ (Ebd. 20.). Als nun der König von Israel die eingetretenen Syrer niedermetzeln wollte und vom Propheten die Erlaubnis dazu sich erbat, verbot dieser das Gemetzel, nachdem er ihre Gefangennahme nicht durch Kriegsgewalt und -waffen bewirkt hatte, sondern befahl, sie lieber durch Lebensmittelreichung zu unterstützen. So glaubten denn auch die syrischen Piraten, die reichlich mit Speisen erquickt worden waren, nie mehr neuerdings ins Land Israel einfallen zu sollen“ (Ebd. 21 ff.).

  Wie unvergleichlich erhabener liest sich diese Begebenheit als jene griechische![231] Zwei Völker[232] lagen danach um Ruhm und Herrschaft im Kampfe, und eines von ihnen hatte es in seiner Macht, die Schiffe des anderen heimlich zu verbrennen. Doch es hielt das für schimpflich und wollte lieber weniger Macht in Ehren als mehr Macht in Schanden haben. Sie konnten es ja nicht ohne Schandtat verüben, das Volk, welches zur Beendigung des Perserkrieges ein Bündnis mit ihnen eingegangen hatte, mit solcher Hinterlist zu übervorteilen. Wohl hätten sie dieselbe ableugnen können, der Scham hierüber hätten sie sich jedoch nicht entschlagen können. Elisäus hingegen wollte die Syrer, die zwar auch Betrogene waren, aber nicht durch Überlistung, sondern von der Macht des Herrn getroffen, lieber retten als verderben, weil es geziemend war, den Feind zu schonen und dem Gegner das Leben zu schenken, das er wohl hätte nehmen können, wenn er nicht Schonung geübt hätte.

  So ist denn klar: was geziemend ist, ist stets auch nützlich. Denn auch die heilige Judith machte durch die schickliche Hintansetzung ihres eigenen Wohls der Gefahr der Belagerung ein Ende und verschaffte durch ihre Tugendhaftigkeit der Allgemeinheit Nutzen. Und für Elisäus war es ruhmvoller, daß er Verzeihung angedeihen als ein Blutbad anrichten ließ; und er stiftete dadurch den größeren Nutzen, daß er die gefangenen Feinde am Leben erhielt.

  Was anders aber hatte Johannes im Auge als das Sittlichehrbare, so daß er selbst beim Könige kein unehrbares Ehebündnis dulden mochte und sprach: „Es ist dir nicht erlaubt, jene zur Gattin zu haben“? (Mt 14,4)Er konnte schweigen, hätte es ihm nicht für unziemlich geschienen, aus Furcht vor dem Tode die Wahrheit nicht zu sagen, dem prophetischen Ansehen dem Könige gegenüber etwas zu vergeben und seinem Verhalten den Anschein von Schmeichelei zu geben. Er wußte recht wohl, daß ihm der Widerstand gegen den König das Leben kosten werde, aber er zog die Tugendhaftigkeit dem Leben vor. Und doch, was hätte größeren Nutzen gebracht als ein Verhalten, das dem heiligen Mann den Ruhm des Martyriums eintrug?

  So auch die heilige Susanna, als sie die schauerliche Kunde von dem falschen Zeugnisse vernommen hatte. Da sie sich einerseits von Gefahr, andrerseits von Schande bedrängt sah, wollte sie lieber durch einen ehrenvollen Tod der Schande entgehen, als aus Sorge um ihr Wohl ein schimpfliches Leben führen und ertragen. Indem sie sich nun der Ehrenhaftigkeit befleißigte, rettete sie zugleich das Leben (Da 13,22 ff.). Hätte sie einem Scheinvorteil für das Leben den Vorzug gegeben, hätte sie keinen so großen Ruhm erlangt. Ja vielleicht wäre ein solches Verhalten, das nicht bloß keinen Vorteil, sondern sogar eine Gefahr in sich barg, der Strafe des Verbrechens nicht entronnen. So sehen wir denn, daß das Schimpfliche nicht nützlich, und umgekehrt das Ehrbare nicht schädlich sein kann; denn das Nützliche hat das Ehrbare und das Ehrbare das Nützliche zum unzertrennlichen Begleiter.


XV. Kapitel

Ältere und herrlichere Beispiele sittlichguten Handelns als die Profangeschichte (91) bietet die biblische Geschichte, so die Geschichte des Moses (92—93). Zwei seiner Wunderzeichen Vorbilder des Gottmenschen Christus (94—95).

  Als denkwürdig feiern die Redner die Begebenheit, daß ein römischer Feldherr (C. Fabricius), als der Arzt des feindlichen Königs (Pyrrhus) mit dem Anerbieten zu ihm gekommen war, den König vergiften zu wollen, denselben gebunden zum Feind zurücksandte[233]. Und es war in der Tat ein rühmliches Handeln, daß er, der den tapferen Kampf auf sich genommen hatte, nicht durch Hinterlist den Sieg erlangen wollte. Er setzte nämlich die Ehrenhaftigkeit nicht in den Sieg, sondern erklärte offen den Sieg, wenn er nicht in Ehren errungen würde, für schimpflich.

  Kehren wir zu unserem Moses zurück und wenden wir uns erneut den obigen Beispielen zu, um je ältere, desto herrlichere anzuziehen! Der König von Ägypten wollte das Vätervolk nicht ziehen lassen. Da sprach Moses zum Priester Aaron, er solle seinen Stab über alle Wasser Ägyptens ausstrecken. Aaron streckte ihn aus, und das Wasser des Flusses ward in Blut verwandelt. Und niemand konnte das Wasser trinken, und alle Ägypter waren daran, vor Durst umzukommen. Für die Väter aber strömte reines Wasser in Überfluß (Ex 7,13 ff.). Jene warfen Glutasche gen Himmel, und an Menschen und Tieren entstanden Geschwüre und brennende Blattern (Ebd. 9, 10.). Sie ließen Hagel unter flammendem Feuerregen niedergehen; alles auf dem Lande ward vernichtet (Ebd. 22 ff.). Da legte Moses Fürbitte ein, und alles wandte sich wiederum zum Besten. Der Hagel legte sich, die Geschwüre heilten, und die Flüsse boten das gewohnte Trinkwasser (Ebd. 33.).

  Eine dreitägige Finsternis bedeckte hinwiederum das Land von dem Augenblick, da Moses die Hand erhoben und Finsternis darüber ausgegossen hatte (Ebd. 10, 22.). Alle Erstgeburt Ägyptens starb, während keinem Sprößling der Hebräer Leids geschah (Ebd. 11, 5 ff.; 12, 12 ff.). Gebeten, er möchte auch diesem Unheil ein Ende machen, flehte Moses und erflehte es. Darin verdient er Lob, daß er nicht auf Trug sich verlegte; darin Bewunderung, daß er die von Gott zugedachten Strafen kraft seiner Tugend selbst vom Feinde abwendete: fürwahr über die Maßen sanft und mild, wie es geschrieben steht (Nb 12,3). Er wußte, daß der König mit seinen Versprechungen nicht Wort halten werde; dennoch dünkte es ihn für ehrenhaft, auf Bitten zu flehen, auf Beleidigungen zu segnen, auf Verlangen zu verzeihen.

  Er warf seinen Stab hin, und er wurde zur Schlange, welche die Schlangenstäbe der Ägypter verschlang (Ex 7,10 ff.). Er deutete damit die Menschwerdung des Wortes an, welche das Gift der unheilvollen Schlange durch Vergebung und Nachlaß der Sünden tilgen würde. Der Stab bedeutet ja das Richt-, das Herrscher-, das Machtwort, das Abzeichen der Herrschaft. Der Stab ward zur Schlange, weil derjenige, der Gottes Sohn war, von Gott Vater erzeugt, Menschensohn wurde, aus Maria geboren. Gleich der Schlange am Kreuze erhöht, träufelte er Heil in die Wunden der Menschheit. Daher beteuert der Herr selbst: „Gleichwie Moses die Schlange in der Wüste erhöhte, so muß der Menschensohn erhöht werden“ (Jn 3,14 Jn 3, Num. Nb 21,8 f. ).

  So bezieht sich auch noch ein anderes Zeichen, das Moses tat, auf den Herrn Jesus: „Er steckte seine Hand in den Busen und zog sie hervor, und seine Hand ward wie Schnee. Wiederum steckte er sie hinein und zog sie hervor, und sie hatte das Aussehen menschlichen Fleisches“ (Ex 4,6 f.). Er deutete damit den ursprünglichen Glanz der Gottheit des Herrn Jesus und dessen nachmalige Menschwerdung an, eine Glaubenslehre, an welche alle Völker und Nationen glauben sollten. Mit Recht steckte er die Hand hinein, weil Christus die Rechte Gottes ist. Glaubt jemand nicht an seine Gottheit und Menschwerdung, verfällt er als Verruchter der Strafe gleich jenem Könige (Pharao), der, weil er den offensichtlichen Zeichen nicht glaubte, darauf gezüchtigt wurde und um Gnade flehte. Wieweit nun tugendhafte Gesinnung gehen muß, ergibt sich schon aus dem Bisherigen, am meisten aber daraus, daß Moses sich selbst für das Volk darbot und bat, Gott möge demselben verzeihen, oder aber ihn selbst aus dem Buche der Lebendigen löschen (Ebd. 32, 31 f.).


XVI. Kapitel

Tobias und Raguel als Vorbilder sittlichguten Handelns (96). Wie weit überragt letzterer die Philosophie (97)!

  Auch Tobias stellte ein besonders leuchtendes Vorbild des Sittlichguten dar, als er das Mahl verließ, die Toten begrub und die Notleidenden zur Armentafel lud (Tb 2,1 ff.); desgleichen in hervorragendem Grade Raguel, der in Rücksicht auf das Sittlichgute, als er um die Hand seiner Tochter gebeten wurde, selbst deren Fehler nicht verschwieg, um sich nicht den Anschein zu geben, durch Verschweigen derselben den Freier täuschen zu wollen. Als daher Tobias, der Sohn des Tobis, um das Mädchen anhielt, erwiderte derselbe, sie gebühre ihm zwar von Rechtswegen als Verwandten, doch habe er sie bereits sechs Männern zur Ehe gegeben, und alle seien gestorben (Ebd. c. 7.). Der gerechte Mann fürchtete sonach mehr für andere und wollte lieber, daß ihm seine Tochter unverheiratet bliebe, als daß Fremde durch die Vermählung mit ihr in Gefahr gerieten.

  Wie kurz löste er sämtliche Fragen der Philosophen! Diese handeln von den Schäden eines Hauses, ob sie vom Verkäufer verheimlicht oder aufgedeckt werden müssen[234]. Unser Heiliger glaubte nicht einmal die Fehler seiner Tochter verhehlen zu sollen. Auch war es ihm sicherlich gar nicht darum zu tun, sie wegzugeben, er wurde vielmehr darum gebeten. Wie hoch er jene an Tugendhaftigkeit überragte, darüber können wir nicht im Zweifel sein, wenn wir bedenken, wieviel höher die Sache einer Tochter über dem Geldwert für ein feiles Ding steht.


XVII. Kapitel

Das Sittlichgute ging auch den Altvordern in der babylonischen Gefangenschaft über alles. Daher ihre Sorge für das heilige Feuer (98—102).

  Erwägen wir eine andere Begebenheit. Sie trug sich in der Gefangenschaft zu und behauptete den Preis der Schönheit im sittlichguten Handeln. Dieses läßt sich nämlich durch keinerlei Widerwärtigkeiten beirren. Herrlicher noch strahlt es und großartiger leuchtet es hier als im Glück. Inmitten von Fesseln, inmitten von Waffen, von Flammen, von Knechtschaft, der allerschwersten Strafe für Freie, inmitten der qualvoll Sterbenden, der Vernichtung des Vaterlandes, der Angst der Überlebenden, des Blutes der Ermordeten büßten gleichwohl unsere Altvordern die Sorge um das Sittlichgute nicht ein, vielmehr glänzte und strahlte dieselbe inmitten der Asche und Lohe des vernichteten Vaterlandes in ihrer frommen Gesinnung wider.

  ,,Als nämlich unsere Väter, die damals fromme Verehrer des allmächtigen Gottes waren, nach Persien abgeführt wurden, nahmen die Priester des Herrn das Feuer vom Altar und verbargen es heimlich in einem Tale.“ Dort befand sich anscheinend ein offen zugänglicher Brunnen, wegen Wassermangels aber nicht betreten und für eine Benützung der Leute tatsächlich unzugänglich, an unbekannter, von Zeugen unbehelligter Stelle. Hier versiegelten sie mit einem heiligen Zeichen ebenso wie mit Verschwiegenheit das verborgene Feuer (2M 1,19). Nicht darum war es ihnen zu tun, Gold zu vergraben, Silber zu verbergen, um es den Nachkommen aufzubewahren; sie waren vielmehr in ihrer äußersten Not auf das Sittlichgute bedacht und glaubten das heilige Feuer wahren zu müssen, daß nicht die Unreinen es schändeten oder das Blut der Toten es auslösche oder ein wirrer Trümmerhaufe es verschütte.

  Nun zogen sie nach Persien, nur in der religiösen Gesinnung frei; denn nur sie konnte ihnen durch die Gefangenschaft nicht entrissen werden. Nach gar langer Zeit aber, da es Gott gefiel, gab er dem Perserkönig in den Sinn, Befehl zu geben zur Wiedererbauung des Tempels in Judäa und zur Wiederherstellung der rechtmäßigen religiösen Bräuche. Mit dieser Aufgabe betraute der Perserkönig den Priester Nehemias. Dieser nun führte die Enkel jener Priester mit sich, welche beim Verlassen des heimatlichen Bodens das heilige Feuer verborgen hatten, daß es nicht zugrunde ginge. Als sie aber kamen, fanden sie, wie der Väter Wort überlieferte, nicht Feuer, sondern Wasser vor. Und als es an Feuer für den Altardienst gebrach, befahl ihnen der Priester Nehemias, das Wasser zu schöpfen und es ihm zu bringen und das Holz damit zu besprengen. Da nun ein sichtbares Wunder! Obschon der Himmel mit Wolken bedeckt war, leuchtete plötzlich die Sonne auf, ein großes Feuer entfachte sich, so daß alle ob der so augenscheinlichen Gnadentat des Herrn von Staunen ergriffen und von Freude erfüllt wurden. Nehemias betete, die Priester sangen Gott ein Loblied. Und als das Opfer verzehrt war, befahl Nehemias nochmals mit dem noch übrigen Wasser die größeren Steine zu begießen. Daraufhin entzündete sich eine Flamme. Das Licht aber, das vom Altare erstrahlte, ward auf der Stelle verzehrt (2M 1,20 ff.).

  Als dieses Zeichen bekannt wurde, befahl der Perserkönig, daß an der Stelle, an der das Feuer verborgen war und nachher das Wasser gefunden wurde, ein Tempel erbaut würde. Man brachte eine große Menge Weihegaben dahin. „Die Begleitung des heiligen Nehemias aber nannte ihn Ephtar, was Reinigung bedeutet: die Mehrzahl nennt ihn Nephte“ (Ebd. 33 ff.). „In den Aufzeichnungen des Propheten Jeremias aber findet man, daß er den künftigen Nachkommen befahl, vom Feuer zu nehmen“ (Ebd. 2, 1.). Das ist das Feuer, das auf das Opfer des Moses fiel und es verzehrte, wie geschrieben steht: „Feuer ging aus vom Herrn und verzehrte das ganze Brandopfer, das auf dem Altare lag“ (Lv 9,24). Mit diesem Feuer mußte das Opfer geheiligt werden. Daher ging auch über die Söhne Aarons, die fremdes Feuer heranbringen wollten, wiederum Feuer vom Herrn aus und verzehrte sie, so daß man sie tot aus dem Lager hinauswarf (Ebd. 10, 1 ff.).

  „Als aber Jeremias an die Stelle kam, fand er eine Behausung nach Art einer Höhle vor, brachte dahin das Zelt und die Lade und den Rauchopferaltar und verrammle den Eingang. Und obwohl die, welche mit ihm gekommen waren, genauer Obacht gaben, um sich den Platz zu merken, konnten sie ihn keineswegs mehr aufspüren und auffinden. Sobald aber Jeremias erkannte, was sie im Sinne gehabt hatten, sprach er: Der Ort wird unbekannt bleiben, bis Gott das Volk wieder sammeln und gnädig sein wird. Dann wird der Herr dies offenbar machen und die Herrlichkeit des Herrn erscheinen“ (2M 5, 5—8.).


XVIII. Kapitel

Ein Exkurs über das mystische Feuer, das des Nehemias, des Aaron, des Elias Opfer verzehrte. Es war ein Sinnbild der sündetilgenden, neubelebenden Kraft des Hl. Geistes im Taufsakramente (103—108). Andere alttestamentliche Vorbilder der Taufe und der Buße (108—110).

  Wir halten an der Gemeinschaft des (gläubigen) Volkes fest, sind uns der Versöhnung mit Gott unserem Herrn bewußt, die uns der Versöhner durch sein Leiden bewirkt hat: ich glaube, wir können auch über jenes Feuer nicht im unklaren sein, wenn wir lesen, wie nach der Versicherung des Johannes im Evangelium der Herr Jesus im Heiligen Geist und dem Feuer tauft (Mt 8,11). Mit Recht wurde das Opfer verzehrt, weil es ein Sündopfer war. Jenes Feuer aber war das Sinnbild des Heiligen Geistes, der nach des Herrn Himmelfahrt herabsteigen und allen Sündenvergebung bringen sollte, der wie Feuer den gläubigen Sinn und Verstand entfacht. Daher der Ausspruch des Jeremias nach dem Empfang des Geistes: „Und es ward mir im Herzen wie brennend Feuer, flammenschlagend in meinen Gebeinen, und ich bin allseits erschöpft und kann es nicht ertragen“ (Jr 20,9). Aber auch in der Apostelgeschichte lesen wir, wie bei der Herabkunft des Heiligen Geistes über die Apostel und viele andere, welche die Verheißungen des Herrn erwarteten, Zungen wie Feuer sich zerteilten (Ac 2,8). So feurig wallte denn auch das Innere eines jeden auf, daß man glaubte, sie, welche die verschiedenen Sprachen empfangen hatten, seien des Weines voll (Ebd. 2, 4. 13.).

  Was anders bedeutet es, daß Feuer zu Wasser ward und das Wasser Feuer entfachte, als daß des Geistes Gnade unsere Sünden durch Feuer ausbrennt, durch Wasser reinigt? Denn ausgebrannt und abgewaschen wird die Sünde. Daher des Apostels Beteuerung: „Wie beschaffen das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben“ (1Co 3,13). Und im Folgenden: „Fängt jemandes Werk Feuer, wird es Schaden erleiden; er selbst wird das Heil erlangen, doch so wie durch Feuer“ (Ebd. 15.).

  Das führten wir deshalb an, um zu beweisen, daß die Sünden durch Feuer ausgebrannt werden. Es ist sonach klar, daß dies in Wirklichkeit das heilige Feuer ist, das damals zur Sinnbildung der künftigen Sündenvergebung auf das Opfer herabstieg.

  Dieses Feuer nun wird zur Zeit der Gefangenschaft, in der die Schuld herrscht, verborgen gehalten, in der Zeit der Freiheit hervorgeholt. Und wenn auch scheinbar in Wasser gewandelt, wahrt es doch seine Feuernatur, um das Opfer zu verzehren. Wundere dich nicht, wenn du liest, wie Gott Vater gesprochen: „Ich bin ein verzehrend Feuer“ (Dt 4,24); und an einer anderen Stelle: „Mich haben sie verlassen, den Quell des lebendigen Wassers“ (Jr 2,13). Auch der Herr Jesus selbst entflammt wie ein Feuer die Herzen seiner Zuhörer und erquickt sie gleich einem Quell. Denn er selbst versichert in seinem Evangelium, er sei deshalb gekommen, daß er Feuer auf die Erde sende (Lc 12,49) und den Trank lebendigen Wassers den Durstenden reiche (Jn 7,37 ff.; vgl. ebd. 4, 10 ff.).

  Desgleichen fuhr zur Zeit des Elias Feuer herab, damals als er die heidnischen Propheten aufforderte, den Altar ohne Feuer anzuzünden. Und als jene es nicht zu tun vermochten, übergoß er seinerseits dreimal sein Opfer mit Wasser, und das Wasser ergoß sich rings um den Altar. Und er rief, und Feuer vom Herrn fiel vom Himmel und verzehrte das Brandopfer (3 Kön. 18, 25 ff.).

  Dieses Opfer bist du. Erwäge still das Einzelne. Auf dich steigt das lohende Feuer des Heiligen Geistes herab, dich scheint es auszubrennen, wenn es deine Sünden verzehrt. So war denn auch das Opfer, das unter Moses verzehrt wurde, ein Sündopfer (Lv 9,2 ff.). Daher der Ausspruch des Moses, wie im Buch der Makkabäer geschrieben steht: „Weil das Sündopfer nicht gegessen wurde, ward es verzehrt“ (2M 2,11 Lv 10,16 ff.). Dünkt es dich nicht wie ein Verzehrtwerden, wenn im Sakramente der Taufe der ganze äußere Mensch untergeht? Unser alter Mensch ist mit ans Kreuz geheftet, ruft der Apostel aus (Rm 6,6). Da wird, wie der Väter Beispiele dich lehren, der Ägypter versenkt, und taucht, vom Heiligen Geist erneut, der Hebräer auf, der auch ungehinderten Fußes durchs Rote Meer hindurchzog, wo die Väter „unter der Wolke und im Meere getauft wurden“ (1Co 10,1 f. Vgl. Ex 10,14).

  Ebenso starb bei der Sintflut zur Zeit Noes alles Fleisch; der Gerechte jedoch wurde mit seiner Nachkommenschaft gerettet (Gn 7,21 ff.). Geht nicht auch der Mensch unter, wenn dieses Sterbliche vom Leben abgetan wird? Der äußere Mensch verfällt ja dem Untergang, der innere aber wird erneut (2Co 4,16). Und nicht allein bei der Taufe, sondern auch bei der Buße geht der Lehre der Apostel zufolge das Fleisch zum Besten des Geistes unter, indem Paulus erklärt: „Ich habe wie anwesend über den, der so handelte, die Entscheidung getroffen, einen solchen dem Satan zum Untergang des Fleisches zu übergeben, damit der Geist gerettet werde am Tage unseres Herrn Jesus Christus“ (1Co 6, 3—5.).

  Ob des wunderbaren Geheimnisses zog sich sichtlich unser Exkurs etwas in die Länge, indem uns daran lag, dasselbe, nachdem es geoffenbart ist, ins vollere Licht zu stellen. Ist es doch so voll des Sittlichguten, daß es geradezu voll des Göttlichen ist.


XIX. Kapitel

Wie sehr die Altvordern auf das Sittlichgute hielten, beweist ihre Bekriegung und Bestrafung der Gabaoniter wegen Schändung der Frau eines Leviten (111—117).

  Wie sehr lag den Altvordern die Sorge um das Sittlichgule am Herzen, so daß sie das einem einzigen Weibe zugefügte Unrecht von Wüstlingen, die ihr Gewalt antaten, mit Krieg rächten und nach der Besiegung des Stammes Benjamin schwuren, den Angehörigen desselben ihre Töchter nicht mehr zur Ehe geben zu wollen! Dem Stamme wäre kein Weg zu einer Nachkommenschaft übrig geblieben, hätte er nicht den Ausweg notgedrungener List zugestanden erhalten. Gleichwohl scheint auch dieses Zugeständnis nicht der gebührenden Strafe für ihre Unenthaltsamkeit zu entbehren, da ihnen nur allein gestattet wurde, Verbindungen auf dem Wege der Entführung, nicht der sakramentalen Ehe einzugehen. Und es war in der Tat gebührend, daß sie, die ein fremdes Eheband gelöst hatten, selbst der herkömmlichen Form der Eheschließungen verlustig gingen (Richt. c. 19-21.).

  Wie voll des Ergreifenden aber ist die Geschichte! Ein Mann, so heißt es, ein Levite, hatte sich eine Frau genommen. ‚Beischläferin‘ ist sie (in der Schrift) genannt (Ebd. 19, 1.), wie ich glaube, vom Beischlaf. Diese begab sich nun eines Tages, durch gewisse Vorkommnisse, wie es zu gehen pflegt, gekränkt, zu ihrem Vater und blieb vier Monate dort. Da brach ihr Mann auf und zog in das Haus seines Schwiegervaters, um sich mit seiner Gattin wiederum auszusöhnen, sie zurück- und heimzuführen. Die Frau kam ihm entgegen und führte den Gatten ins Haus ihres Vaters.

  Der Vater der jugendlichen Frau war erfreut darüber, ging ihm entgegen und weilte drei Tage mit ihm zusammen. Man speiste und pflegte der Ruhe. Am folgenden Tage wollte der Levite aufbrechen. Der Schwiegervater hielt ihn zurück: er möge doch nicht so schnell das liebtraute Zusammensein abbrechen! Und auch am zweit- und drittfolgenden Tage gab der Vater des Mädchens die Abreise seines Schwiegersohnes nicht zu, bis nicht das Maß aller gegenseitigen Freude und Liebenswürdigkeit voll wäre. Doch als derselbe am siebten Tage, da der Tag sich schon zum Abend neigte, nach Tisch und frohem Gelage den nahen Anbruch der folgenden Nacht vorschützte und lieber bei den Seinigen als bei Fremden die Nachtruhe zubringen zu sollen glaubte, vermochte er ihn nicht mehr zurückzuhalten und entließ ihn samt seiner Tochter.

  Nach Zurücklegung einer Strecke Weges aber meinte der Diener, da der Abend schon bald hereinzubrechen drohte und man der Stadt der Jebusäer sich genähert hatte, sein Herr solle hier zukehren. Sein Herr aber gab dem nicht statt, weil es keine Stadt der Söhne Israels war, sondern trachtete noch bis Gabaa zu gelangen, das von den Stammesgenossen Benjamins bewohnt war. Niemand fand sich da, der die Ankömmlinge gastlich aufgenommen hätte, außer einem Fremdling in fortgeschrittenen Jahren. Als nun dieser ihrer ansichtig wurde und den Leviten fragte: wohin gehst du? bezw. woher kommst du? da entgegnete dieser, daß er auf der Reise begriffen sei und ins Gebirge Ephraim zurückkehre. Und als niemand sich fand, der ihn aufnahm, bot er ihm gastlich eine Herberge an und richtete ein Mahl zu.

  Nachdem man sich aber beim Mahl gesättigt hatte und der Tisch aufgehoben war, stürzten verkommene Mannspersonen heran und umringten das Haus. Da bot der Greis den lasterhaften Menschen seine Tochter an, eine Jungfrau, gleichalterig mit ihrer Schlafgenossin, nur um der fremden Gastfreundin nicht Gewalt antun zu lassen. Als aber mit Vernunft nur zu wenig auszurichten war und die Gewalt siegte, ließ der Levite von seinem Weibe. Und sie erkannten sie und trieben die ganze Nacht ihr Spiel mit ihr. Dieser Grausamkeit, oder aber dem Schmerz über die angetane Schmach erlag sie. Sie warf sich vor die Schwelle des Gastes, bei dem ihr Mann eingekerkert war, hin und hauchte ihren Geist aus. In den letzten Zügen liegend wahrte sie noch treu die Liebe einer guten Gattin: sie ermöglichte dem Gatten wenigstens noch die Bestattung ihres Leichnams.

  Auf die Kunde davon entbrannte, um mich kurz zu fassen, fast das ganze Volk Israel zum Krieg. Obwohl der Kampf bei schwankendem Erfolg erst unentschieden blieb, fiel doch beim dritten Waffengang das Volk Benjamin dem Volke Israel in die Hand und mußte so kraft göttlichen Strafurteiles seine Unenthaltsamkeit büßen. Es wurde sodann auch verurteilt, daß niemand ihm aus der Zahl der Väter seine Tochter zur Ehe geben durfte, und zwar wurde dies durch einen Eidschwur bekräftigt. Doch von Reue ergriffen, daß sie gegen ein Brudervolk ein so hartes Urteil fällten, milderten sie dessen Strenge dahin, daß sie sich elternlose Jungfrauen, deren Väter für ein Vergehen hingerichtet wurden, zur Frau nehmen durften, bezw. auf dem Wege der Entführung eine Verbindung eingehen konnten. Einer Ehewerbung machten sie sich ja angesichts der verübten Schandtat als Verletzer fremden Eherechtes unwürdig. Aber damit das Volk auch nicht einen Stamm verliere, machte man nachsichtig ihrer List ein Zugeständnis.

  Wie sehr die Altvordern auf das Sittlichgute bedacht waren, geht nun daraus hervor, daß vierzigtausend Mann wider ihre Brüder vom Stamme Benjamin das Schwert zogen. Sie wollten die Verletzung der Reinheit rächen und keine Schänder der Keuschheit dulden. So wurden denn in jenem Kriege fünfundsechzigtausend Streiter auf beiden Seiten niedergemacht und Städte verbrannt. Und obschon das Volk Israel anfänglich unterlag, ließ es sich gleichwohl durch die Furcht eines unglücklich verlaufenden Krieges nicht einschüchtern und den Schmerz nicht einschlafen, um die verletzte Keuschheit zu rächen. Es stürzte sich in den Kampf, bereit selbst mit dem Blute die Schmach der verübten Schandtat zu tilgen.


XX. Kapitel

Vorbildlichen Eifer für das Sittlichgute und Schickliche bewiesen auch die vier Aussätzigen von Samaria im syrischen Lager (118—123).

  Was Wunder auch, wenn dem Volke Gottes jenes Schickliche und Sittlichgute so am Herzen lag, da selbst Aussätzigen, wie wir in den Büchern der Könige lesen (2R 6 f.), der Sinn für das Sittlichgute nicht fehlte?

  Große Hungersnot herrschte in Samaria wegen der Belagerung durch das syrische Heer. Der König hielt voll Besorgnis Nachschau bei den Kriegswachen auf der Mauer. Da redete ihn ein Weib an und sprach: Diese Frau hat mich beredet, meinen Sohn herzugeben, und ich gab ihn her, und wir kochten und aßen ihn. Und sie gab ihr Wort, daß auch sie daraufhin ihren Sohn hergeben werde, und daß wir zusammen sein Fleisch essen würden. Jetzt aber versteckt sie ihren Sohn und will ihn nicht hergeben. Der König, tief ergriffen, daß die Frauen, wie er sah, nicht bloß von Menschen-, sondern von den durch eigene Mutterhand getöteten Kindesleichen sich nährten, und erschüttert über den Vorfall, der das schauerliche Elend beleuchtete, ließ dem Propheten Elisäus den Tod ankündigen (Ebd. 6, 25—31.), weil er glaubte, es läge in dessen Gewalt, die Belagerung aufzuheben, die Hungersnot zu vertreiben; oder aber weil er dem König nicht gestattet hatte, die Syrer niederzumetzeln, die er mit Blindheit geschlagen hatte (Ebd. 6, 18 ff.).

  Elisäus weilte bei den Ältesten in Bethel. Und bevor noch des Königs Bote zu ihm eintrat, sprach er zu den Ältesten: Habt ihr gesehen, daß der Sohn jenes Mörders (Achab) hergeschickt hat, mir das Haupt abzuschlagen? Da trat der Bote ein und überbrachte den Auftrag des Königs mit der Meldung, daß es sich augenblicklich um seinen Kopf handle. Der Prophet erwiderte ihm: Morgen um diese Stunde kostet das Maß Weizenmehl einen Sekel und zwei Maß Gerstenmehl einen Sekel am Tore Samarias. Und als der Königsbote das nicht glaubte und meinte, wenn der Herr Getreide in Überfluß vom Himmel regnen ließe, nicht einmal auf solche Weise wäre dies möglich, da sprach Elisäus zu ihm: Weil du nicht geglaubt hast, sollst du es mit deinen Augen sehen und nicht davon essen ().

  Da plötzlich entstand im syrischen Lager eine Art Gerassel von vierspännigen Wagen und ein großes Geschrei von Reitern und das Geschrei eines großen Kriegsheeres und ein ungeheurer Schlachtenlärm. Da meinten die Syrer, der König von Israel habe den König Ägyptens und den König der Amorrhäer zur Teilnahme an der Schlacht herbeigerufen, und sie flohen bei Tagesanbruch und ließen ihre Zelte zurück aus Furcht, sie möchten durch die Ankunft der neuen Feinde überwältigt werden und den vereinten Streitkräften der Könige nicht widerstehen können. In Samaria wußte man nichts davon. Von Furcht übermannt und von Hunger erschöpft, wagte man sich solches nicht einmal zu denken (Ebd. 7, 6 f.).

  Es hielten sich aber am Stadttore vier Aussätzige auf, denen das Leben Qual und das Sterben Gewinn war (Vgl. Ph 1,21). Und sie sprachen zueinander: Sieh, wir sitzen hier und sterben. Betreten wir die Stadt, werden wir Hungers sterben; bleiben wir hier, erübrigt uns nichts zum Leben. Laßt uns ins syrische Lager gehen! Das wird entweder unser rascher Tod., oder aber unser Heil und unsere Rettung sein. Sie zogen also fort und betraten das Lager: und sieh, alles war leer von den Feinden. Sie gingen in die Zelte. Da fanden sie zunächst Nahrungsmittel und stillten damit ihren Hunger; hierauf nahmen sie Gold und Silber, soviel sie konnten. Und obwohl ihr Sinnen und Trachten nur der Beute galt, beschlossen sie doch, den König von der Flucht der Syrer zu benachrichtigen, weil sie das für ehrenhafter hielten, als die Anzeige zu unterdrücken und nur listigem Raube zu frönen (4 Kön. 7, 3 ff.).

  Auf diese Anzeige ging nun das Volk hinaus und plünderte das syrische Lager. Und der Vorrat der Feinde brachte Überfluß, schaffte wiederum billiges Getreide, und das Maß Weizenmehl kostete gemäß dem Worte des Propheten einen Sekel und zwei Maß Gerstenmehl den gleichen Preis. Bei diesem Freudentaumel des Volkes wurde jener Bote, auf welchen der König sich (beim Gehen) zu stützen pflegte, ans Tor gestellt. Da wurde er im Gedränge der hastig Hinausstürmenden und freudig Zurückkehrenden von den Leuten zertreten und starb (Ebd. 16—20.).



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