Augustinus - Bekenntnisse 1217

Zwölftes Buch - Siebzehntes Kapitel

1217
Sie sagen nämlich: "Wenn dies auch wahr ist, so hat doch gewiß Moses, als er durch Eingebung des heiligen Geistes schrieb: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, dieses beides nicht vor Augen gehabt. Er hat mit dem Worte Himmel nicht jene geistige oder übersinnliche Schöpfung gemeint, die stets das Angesicht Gottes schauet, noch auch mit dem Worte Erde jene ungestaltete Materie." "Was denn also?" "Was wir sagen, das hat jener Ausdruck gemeint, und das hat er mit diesen Worten gesagt. " "Welches?" "Mit dem Namen des Himmels und der Erde", sagen sie, "wollte er jene ganze sichtbare Welt überhaupt mit wenigen Worten bezeichnen, uni darnach durch die Aufzählung der Tage gleichsam im Einzelnen das Ganze, wie es dem heiligen Geist gefiel, es zu bezeichnen, zu ordnen. Denn das rohe und fleischliche Volk, zu dein er sprach, waren Menschen der Art, daß er glaubte, ihnen nur die sichtbaren Werke Gottes darstellen zu dürfen. Daß unter der wüsten und leeren Erde und der mit Finsternis bedeckten Tiefe, aus der, wie in der Folge gezeigt wird, in jenen Tagen alles Sichtbare, was bekannt ist, gemacht und geordnet ist, nicht unpassend jener ungestaltete Stoff zu verstehen sei, darin stimmen sie überein."

Wie wenn nun ein anderer sagte, eben diese Gestaltlosigkeit und Vermischung des Stoffs sei vorerst mit dem Namen des Himmels und der Erde angedeutet, weil aus ihr diese sichtbare Welt mit allen Wesen, die jetzt auf ihr offenbar erscheinen, gebildet und vollendet worden ist, die gewöhnlich Himmel und Erde genannt wird? Wenn ein anderer sagte, nicht unpassend werde die unsichtbare und sichtbare Natur Himmel und Erde genannt und hierdurch sei die allgemeine Schöpfung, die Gott in der Weisheit, das heißt im Anfange schuf, in diesen beiden Worten begriffen; da jedoch alles nicht aus dem Wesen Gottes selbst, sondern aus Nichts gemacht ist, weil es nicht dasselbe ist, was Gott ist, und allem eine gewisse Veränderlichkeit innewohnt, so möge es bleiben wie das ewige Haus Gottes oder sich verändern wie des Menschen Seele und Leib; sei der jetzt noch ungestaltete und gewiß gestaltungsfähige gemeinsame Stoff aller unsichtbaren und sichtbaren Dinge, woraus Himmel und Erde werden sollte, das heißt beide bereits gebildeten Schöpfungen, die unsichtbare und sichtbare, hervorgehen sollten, mit diesen Worten bezeichnet, wüste und leere Erde und es war finster über der Tiefe, mit dem Unterschiede, daß unter der wüsten und leeren Erde die sinnliche Materie vor Annahme einer Gestalt; unter dem es war fisnter über der Tiefe der geistige Stoff vor Hemmung der gleichsam fließenden Maßlosigkeit und vor Erleuchtung der Weisheit verstanden wird.

Es ließe sich noch ein anderes sagen, wenn man wollte, "daß, wenn es heißt, im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, unter Himmel und Erde nicht die vollendete und gestaltete unsichtbare und sichtbare Natur bezeichnet werden sollte, sondern der noch rohe Entwurf der Dinge, der bildungs- und schaffungsfähige Stoff; in ihm bereits vermischt nur noch nicht durch Eigenschaft und Gestalt geschieden war, was nun, in bestimmter Weise geordnet, Himmel und Erde genannt wird, jener die geistige, diese die sinnliche Schöpfung bezeichnend".

Zwölftes Buch - Achtzehntes Kapitel

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Wenn ich dieses alles höre und erwäge, will ich nicht mit Worten streiten; denn es ist zu nichts nütze, denn zu verkehren, die da zuhören. Ist dein Gesetz, Herr, nicht bestimmt, diejenigen zu erbauen, die einen rechten Gebrauch davon machen? Denn die Hauptsumme des Gebotes ist Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben. Und unser Meister wußte wohl, in welchen zwei Geboten das ganze Gesetz und die Propheten begriffen sind. Wenn ich dies inbrünstig bekenne, mein Gott, du Licht der inneren Augen meines Herzens, was schadet es mir, wenn diese Worte verschieden verstanden werden können, die dessenungeachtet wahr sind, was schadet es mir, sage ich, wenn ich eine andere Meinung als ein anderer darüber hege, was der Verfasser damit gemeint habe? Wir alle, die wir diese Worte lesen, suchen zwar den Sinn zu erforschen und zu erfassen, dessen Schrift wir lesen; und da wir Am für wahrheitsliebend halten, wagen wir nicht die Vermutung, er habe etwas gesagt, wovon wir wissen oder meinen, es sei falsch. Wenn also jeder sich bestrebt, das in der heiligen Schrift zu erkennen, was der Verfasser dachte, und was kann es denn Böses sein, wenn er das darin findet, was du, Licht aller derer, welche die Wahrheit aufrichtig suchen, ihm als wahr zeigst, wenn auch der, dessen Worte er liest, dies nicht dachte, so dachte er doch Wahres, wenn auch nicht gerade dieses.

Zwölftes Buch - Neunzehntes Kapitel

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Denn wahr ist, Herr, daß du Himmel und Erde gemacht hast; wahr ist es, daß deine Weisheit der Anfang ist, in dem du alles gemacht hast. Ferner ist es wahr, daß diese sichtbare Welt ihre zwei großen Teile habe, wenn man die ganze Schöpfung der gemachten und gebildeten Wesen kurz in die zwei Worte Himmel und Erde zusammenfaßt. Wahr ist es, daß alles Wandelbare unserer Erkenntnis eine gewisse Gestaltlosigkeit mitteilt, worin es Gestalt gewinnt oder worin es sich verändert umwandelt. Wahr ist es (daß die Gestaltlosigkeit), daß das, was so mit der unveränderlichen Gestalt vereinigt ist, obwohl veränderlich, doch nicht verändert wird und der Herrschaft der Zeit nicht unterliegt. Wahr ist es, daß die Gestaltlosigkeit, die dem Nichts nahe ist, keinen Wechsel der Zeit erfahren kann. Wahrheit ist es, daß das, woraus etwas wird, nach einer gewissen Redeweise schon den Namen der Sache trägt, die daraus hervorgeht; daher konnte jene Gestaltlosigkeit Himmel und Erde genannt werden, woraus Himmel und Erde gebildet wurde. Wahr ist es, daß von allen Gestalten nichts dem Ungestalteten näher steht als Erde und Tiefe. Wahr ist es, daß du nicht bloß allem Geschaffenen und Gestalteten, sondern auch allem, was geschaffen und gebildet werden kann, das Dasein gegeben hast, du, von dem alles ist. Wahr ist es, daß alles, was aus dem Ungestalteten eine Gestalt gewann, zuerst ungestaltet war, bevor es Gestalt gewann.

Zwölftes Buch - Zwanzigstes Kapitel

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Aus all diesem Wahren, an dem niemand zweifelt, dem es verliehen ist, solches mit dem inneren Auge zu schauen, und der unerschütterlich glaubt, daß dein treuer Diener Moses im Geiste der Wahrheit gesprochen habe; aus all diesem Wahren hebt der eine dies hervor, wem im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; das heißt, "durch sein Wort, das mit ihm gleich ewig ist, schuf Gott die übersinnliche und sinnliche oder die geistige und körperliche Schöpfung". Ein zweiter hebt ein anderes her-vor, wenn er sagt: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, das heißt, "in seinem Worte, das mit ihm gleich ewig ist, schuf Gott jene allgemeine Masse dieser körperlichen Welt mit allen sichtbaren und bekannten Wesen, die sie enthält". Ein dritter entnimmt ein anderes, wenn er sagt: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, das heißt, "in seinem Worte, das mit ihm gleich ewig ist, schuf Gott die ungestaltete Materie der leiblichen Schöpfung, wo noch Himmel und Erde vermischt waren, die wir jetzt geschieden und gestaltet in dem Gebäude dieser Welt bemerken". Ein vierter sagt: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, das heißt, "beim Beginn des Schaffens und Wirkens schuf Gott die ungestaltete Materie, die Himmel und Erde noch ungeordnet in sich umfaßte, woher diese gebildet nun hervortreten und mit allem erscheinen, was in ihnen ist".

Zwölftes Buch - Einundzwanzigstes Kapitel

1221
Was nun ferner den Sinn der folgenden Worte betrifft, so hebt auch hier aus allem Wahren der eine etwas hervor, wenn er sagt: Die Erde war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe, das heißt, "jenes Materielle, was Gott schuf, war der nur noch ungestaltete Stoff der körperlichen Dinge, ohne Ordnung, ohne Licht. Ein anderer sagt: Die Erde war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe, das heißt, "das Ganze, was Himmel und Erde genannt wurde, war noch eine ungestaltete und finstere Masse, aus der der körperliche Himmel und die körperliche Erde gebildet werden sollte mit allem, was wir auf ihnen mit den Sinnen wahrnehmen". Ein dritter sagt: Die Erde war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe, das heißt, "das Ganze, was Himmel und Erde genannt wurde, war die noch ungestaltete und finstere Masse, woraus der übersinnliche Himmel hervorgehen sollte, der sonst der Himmel des Himmels genannt wird; und die Erde, die ganze körperliche Natur, mit welchen Worten auch der körperliche Himmel verstanden wird, das heißt, woraus alle unsichtbare und sichtbare Schöpfung hervorgehen sollte". Ein vierter dagegen sagt: Die Erde war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe; "nicht jene Gestaltlosigkeit bezeichnete die Schrift mit den Worten Himmel und Erde, sondern diese Gestaltlosigkeit selbst war es, die sie eine wüste und leere Erde und eine finstere Tiefe nennt und von der sie vorher gesagt hatte, daß aus ihr Gott Himmel und Erde gemacht habe, nämlich die geistige und sinnliche Schöpfung." Endlich sagt ein anderer: Die Erde war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe, das heißt, "die Gestaltlosigkeit war gewissermaßen schon der Stoff, woraus, wie die Schrift schon vorher sagte, Gott Himmel und Erde schuf, nämlich das ganze sinnliche Gebäude der Welt in ihren zwei großen Teilen, dem oberen und dem unteren, mit allen gewöhnlichen sichtbaren Geschöpfen, die auf ihnen sind".

Zwölftes Buch - Zweiundzwanzigstes Kapitel

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Wenn jemand diesen beiden letzten Erklärungen also zu widersprechen versuchen wollte: "Wenn ihr nicht behaupten wollt, daß diese Gestaltlosigkeit des Stoffes mit den Worten Himmel und Erde bezeichnet werde, so war also bereits etwas vorhanden, was Gott nicht geschaffen hatte, um daraus Himmel und Erde zu schaffen; denn die Schrift erzählt nicht, daß Gott diesen Stoff geschaffen hat, es sei denn, daß wir zugeben, daß mit den Worten Himmel und Erde bloß die Erde bezeichnet werde, wenn gesagt wird, im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, sowie das, was folgt, die Erde war wüst und leer, obgleich es gefallen hat, den ungestalteten Stoff so zu benennen, so verstehen wir darunter doch nur den Stoff, den Gott nach den vorhergehenden Worten, Gott schuf Himmel und Erde, geschaffen hat. Dann werden die, welche diese beiden Ansichten, diese oder jene, die wir zuletzt anführten, aufstellen, wenn sie dieses hören, erwidern und sagen: Wir leugnen zwar nicht, daß diese ungestaltete Materie von Gott geschaffen sei, von dem Gott, von dem alles Gute stammt; wie wir aber sagen, daß das weniger gut ist, -was mit der Fähigkeit geschaffen ist, daß es umgeschaffen und gestaltet werden kann, daß es aber doch gut ist; die Schrift aber hat nicht erwähnt, daß Gott die Gestaltlosigkeit geschaffen habe, ebenso, wie sie vieles andere nicht erwähnt, als: die Cherubim und Seraphim und was der Apostel ausdrücklich anführt, Thronen, Herrschaften, Fürstentümer, Gewalten, die doch Gott offenbar geschaffen hat. Wenn alles in den Worten, Er schuf Himmel und Erde, enthalten sei, was sagen wir dann von den Wassern, auf denen der Geist Gottes schwebte? Denn wenn sie unter der Benennung Erde zugleich mit begriffen sind, wie kann dann unter dem Namen Erde die ungestaltete Materie verstanden werden, wenn wir die schönen Wasser sehen? Oder wenn es so verstanden wird, warum steht dann geschrieben, daß aus ebendieser Gestaltlosigkeit das Firmament gemacht und Himmel genannt wurde, während nicht gesagt ist, es seien daraus die Wasser gebildet? Denn das ist nicht mehr gestaltlos und leer, das wir so herrlich dahinfließen sehen. Oder haben sie damals jene Gestalt erhalten, als Gott sprach, es sammele sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Örter, so daß das Sammeln selbst das Gestalten ist; was sollen wir da in Beziehung der Wasser erwidern, die über dem Firmamente sind? Denn ungestaltet hätten sie einen so ehrenvollen Platz nicht verdient, auch steht nicht geschrieben, durch welche Stimme sie gestaltet sind. Wenn die Genesis verschweigt, daß Gott etwas geschaffen habe, was weder dem gesunden Glauben noch der gewissen Erkenntnis zweifelhaft ist, daß Gott es dennoch geschaffen habe, so wird doch deshalb der gesunde Verstand nie zu behaupten wagen, diese Wasser seien mit Gott gleich ewig, weil wir sie in dem Buche der Genesis zwar erwähnt finden, aber nicht lesen, wann sie geschaffen sind; warum sollen wir nicht, unter Belehrung der Wahrheit, erkennen, daß auch jener ungestaltete Stoff, welchen die Schrift wüst und leer und die finstere Tiefe nennt, aus Nichts erschaffen sei und deshalb mit ihm nicht gleich ewig, obgleich jene Erzählung zu sagen unterlassen hat, wann er geschaffen sei?"

Zwölftes Buch - Dreiundzwanzigstes Kapitel

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Nachdem ich nun diese Ansichten nach der Schwachheit meiner Fähigkeit, die ich dir, meinem allwissenden Gott, bekenne, gehört und erwogen habe, erkenne ich, daß zwei Arten verschiedener Ansichten möglich sind, wenn von glaubhaftigen Zeugen irgend etwas in Bildern mitgeteilt wird: erstens, daß eine verschiedene Meinung über die Wahrheit der Dinge, zweitens über die Meinung dessen besteht, der berichtet. Denn etwas anderes ist es, zu fragen, was in Beziehung auf die Schöpfungsgeschichte wahr ist, etwas anderes aber ist es, zu fragen, was Moses, der ausgezeichnete Diener deines Glaubens, mit diesen Worten dem Leser und Hörer hat sagen wollen. Hinsichtlich der ersten Frage bin ich verschiedener Meinung von allen denen, die der Meinung sind, sie wüßten, was falsch sei. Hinsichtlich der zweiten Frage trenne ich mich ebenso von allen, welche meinen, Moses habe, was falsch ist, gesagt. Vielmehr werde ich mich denen anschließen und mich mit ihnen in dir erfreuen, die sich in deiner Wahrheit, in der Fülle der Liebe ihre Nahrung suchen; wir wollen vereint zu den Worten deines Buches treten und wollen in ihm deinen Willen suchen, nach dem Willen deines Dieners, durch dessen Feder du uns dies mitgeteilt hast.

Zwölftes Buch - Vierundzwanzigstes Kapitel

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Indes, wer von uns wird bei so vielem Wahren, das sich, bei dem abweichenden Verständnis jener Worte, dem Forschenden darbietet, den völlig erschöpfenden Gedanken finden, so daß er mit ebenso vollständiger Zuversicht zu sagen vermöchte, dieses habe Moses gemeint und dieses habe er in jener Erzählung sagen wollen, als er mit Zuversicht sagen kann, dies sei wahr, sei es, daß er dies besonders gemeint habe, oder nicht? Siehe, mein Gott, ich, dein Diener, der ich dir das Opfer des Bekenntnisses in diesem Buche gelobt habe, ich bitte, daß ich durch deine Barmherzigkeit dir meine Gelübde erfülle; siehe, wie zuversichtlich ich sage, du hast durch dein unwandelbares Wort alles geschaffen, Unsichtbares und Sichtbares; kann ich mit derselben Zuversicht sagen, daß Moses nichts anderes als dieses gemeint habe, als er die Worte schrieb: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde? Nicht so wie ich jenes in der Wahrheit als gewiß erkenne, erkenne ich in seinem Geiste, er habe jenes gedacht, als er dieses schrieb. Denn er konnte, als er sagte.- Im Anfang, an den Anfang des Schaffens selbst denken; er konnte hier auch unter Himmel und Erde eine noch ungebildete und unvollendete, aber bereits angefangene und noch unausgebildete geistige oder körperliche Schöpfung verstanden wissen wollen. Ich sehe, daß jede dieser Ansichten, die ausgesprochen wurden, wirklich aufgestellt werden konnte; welche von diesen Ansichten er aber bei diesen Worten gehabt habe, das erkenne ich nicht in dieser Weise, obgleich ich gewiß bin, daß jener große Mann, mag er nun etwas von dem gedacht haben, was ich anführte, oder etwas anderes, was ich nicht erwähnt habe, im Geiste gesehen haben, als er diese Worte schrieb, Wahres gesehen und auf angemessene Weise berichtet habe.

Zwölftes Buch - Fünfundzwanzigstes Kapitel

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Niemand sei mir noch lästig dadurch, daß er zu mir sagt: Moses hat nicht gemeint, was du sagst, sondern er hat gemeint, was ich sage. Denn wenn er mir sagte: "Woher weißt du, daß Moses gemeint habe, was du in seinen Worten findest?", so müßte ich es ruhig ertragen und ihm etwa erwidern, was ich bereits oben sagte, oder vielleicht noch ausführlicher, wenn er noch hartnäckiger darauf bestehen sollte. Wenn er aber sagte: *Das hat er nicht gesagt, was du sagst, sondern was ich sage", und doch nicht bestreitet, daß beides, was jeder von uns sagt, wahr sei, dann, o mein Gott, du Leben der Armen, in dessen Innerem kein Widerspruch gegen die Wahrheit wohnt, gieße in mein Herz Ströme der Milde, auf daß ich die Menschen geduldig ertrage, was sie sagen, sondern weil sie voll Hochmut sind und nicht die Gedanken von Moses kennen, sondern nur die ihrigen heben, nicht weil sie wahr sind, sondern weil sie die ihrigen sind. Sonst würden sie ja die Ansicht anderer nicht ebensosehr lieben, wenn sie wahr ist, wie ich liebe, was sie sagen, wenn sie sagen, was wahr ist; nicht weil es ihre Meinung ist, sondern weil es wahr ist; und deswegen weil es wahr ist, ist es nicht mehr das ihrige. Wenn sie es aber deswegen lieben, weil es wahr ist, so ist es sowohl das Ihrige, wie das Meinige, das allen Freunden der Wahrheit gemeinschaftlich gehört. Aber gerade das, daß sie behaupten, Moses habe nicht gemeint, was ich sage, sondern was sie sagen, das will ich nicht, das liebe ich nicht; denn auch wenn es so wäre, gibt ihnen diese Vermessenheit nicht die Wissenschaft, sondern der Hochmut; nicht ein Schauen, sondern Stolz erzeugt sie. Deswegen sind deine Gerichte, Herr, schrecklich; weil deine Wahrheit nicht mir gehört nicht diesem oder jenem, sondern uns allen, die du öffentlich zu ihrer Teilnahme berufest mit der ernstesten Erinnerung, daß wir dieselbe nicht allein für uns besitzen sollen, um ihrer nicht gänzlich beraubt zu werden. Denn jeder, der für sich in Anspruch nimmt, was du für alle bestimmst, und der das als das Seinige ansieht, was das Gut aller ist, wird von dem Gemeinsamen auf das Seinige zurückgedrängt, das heißt, von der Wahrheit zur Lüge. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen.

Höre, du gerechtester Richter, Gott, der du die Wahrheit bist, höre, was ich diesen Widersachern erwidere, höre; denn ich spreche vor deinem Angesichte und vor meinen Brüdern, die das Gesetz, dessen letztes Ziel die Liebe ist, auf die rechte Weise gebrauchen; höre und siehe, was ich ihnen sage, wenn es dir gefällt. Ich erwidere ihnen diese brüderlichen und friedlichen Worte: Wenn wir beide erkennen, daß dies wahr ist, was du sagst, woher, ich bitte dich, können wir dies erkennen? Gewiß, weder ich in dir noch du in mir, sondern wir beide in der unwandelbaren Wahrheit, die weit über unseren Geist erhaben ist. Wenn wir also nicht über das Licht unseres Herrn und Gottes streiten, warum wollen wir über den Gedanken des Nächsten streiten, der unserem Geiste nicht zugänglich ist wie die unwandelbare Wahrheit; denn wenn selbst Moses uns sagte, "dies habe ich gemeint", wir würden auch dann den Gedanken nicht so erkennen, sondern müßten wir nicht wiederum glauben? Nicht soll jemand höher von sich halten, denn jetzt geschrieben ist, auf daß sich nicht einer wider den andern um jemandes willen aufblase. Wir sollen Gott unseren Herrn heben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte und unseren Nächsten als uns selbst. Wenn wir nicht glaubten, daß in Beziehung auf diese beiden Gebote der Liebe Moses alles das gemeint habe, was er in seinen Büchern gemeint hat, so würden wir Gott zum Lügner machen, da wir von dem Geiste des Mitknechtes anders denken, als er gelehrt hat. Siehe endlich, wie töricht es ist, unter so vielen völlig aufrichtigen Ansichten, die man in jenen Worten finden kann, verwegen behaupten zu wollen, welche von ihnen Moses vorzugsweise gemeint habe, und in verderblichem Streite die Liebe selbst zu verletzen, um deretwillen er, dessen Worte wir zu erklären wagen, alles gesagt hat.

Zwölftes Buch - Sechsundzwanzigstes Kapitel

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Und doch, mein Gott, du Ruhm meiner Niedrigkeit und Ruhe in meiner Mühsal, der du meine Bekenntnisse vernimmst und mir meine Sünden vergibst, weil du mir gebietest, meinen Nächsten zu lieben wie mich selbst, kann ich annehmen, daß dein treuer Diener Moses weniger Gaben empfangen habe, als ich von dir gewünscht und begehrt hätte, wenn ich in jener Zeit, worin er lebte, gelebt hätte und du mich an jene Stelle gesetzt hättest, also daß durch den Dienst meines Herzens und meiner Zunge jene Schriften hätten verfaßt werden sollen, die so lange nachher allen Völkern zum Heile dienen sollten und auf dem Erdkreise durch ihr unermeßliches Ansehen die Worte aller Lehren der Lüge und des Hochmutes niederwerfen sollten? Ich hätte gewünscht, wenn ich damals Moses gewesen wäre - wir gehen ja alle aus derselben Materie hervor; und was ist der Mensch, daß du seiner gedenkest? -ich hätte also gewünscht, wenn ich damals gewesen wäre, was er war, und wenn es meine Aufgabe von dir gewesen wäre, das Buch der Genesis zu schreiben, mir wäre eine solche Kraft der Rede verliehen worden und eine solche Art, meine Gedanken auszudrücken, daß die, welche noch nicht begreifen können, wie Gott schafft, meine Worte, die über die Kraft ihres Geistes hinausgingen, nicht hätten widerlegen können, und die, welche dieses zu begreifen bereits imstande sind, auf welchen wahren Sinn sie auch immer mit ihren Gedanken stießen, finden möchten, auch er sei in den wenigen Worten deines Dieners nicht übergangen; und wenn ein anderer wieder einen andern Sinn im Lichte der Wahrheit fände, daß auch dieser in denselben Worten enthalten wäre.

Zwölftes Buch - Siebenundzwanzigstes Kapitel

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Wie eine Quelle in geringem Raume reicher ist und in mehreren Bächen größere Strecken bewässert als jeder einzelne Bach, der aus dieser Quelle hervorgeht und über große Strecken dahinfließt, so entquillt die Erzählung deines treuen Dieners, die so vielen anderen Verkündigern dienen sollte, in ihrer einfachen Art der Rede wie ein Strom lauterer Wahrheit, aus dem jeder das Wahre schöpft, der eine dies, der andere jenes, wie er es fassen kann, durch die Krümmungen langer Schlüsse. Denn wenn die einen diese Worte lesen oder hören, so denken sie sich Gott als einen Menschen oder als ein materielles Wesen mit einer unbegrenzten Macht, das durch einen neuen und plötzlichen Entschluß außer sich und in entfernten Räumen Himmel und Erde geschaffen habe, zwei große Körper, den einen oben, den andern unten, die alles umfaßten. Und wenn sie hören, Gott sprach, es werde und es ward, dann denken sie sich wirklich Worte, die anfingen und endeten, in der Zeit ertönten und vorübergingen, nach deren Verklingen sogleich der Gegenstand da wäre, der nach Seinem Befehle da sein sollte, und ähnliches, was sie sich alles in dieser Weise ihres fleischlichen Geistes denken. In diesen noch umnündigen Wesen wird, während ihre Schwäche durch die große Einfalt der Sprache gleichsam wie im mütterlichen Schoße getragen wird, der Glaube heilsam erbauet, daß Gott alle diese Dinge geschaffen, die ihre Sinne in ihrer wunderbaren Mannigfaltigkeit um sich her erblicken. Wenn aber irgend jemand von ihnen diese niedrige Schreibart verachten und in vermessener Schwachheit seine tragende und nährende Wiege verlassen wollte, der Unglückliche würde elend dahinfallen. Herr mein Gott, erbarme dich, daß nicht die, welche des Weges vorübergehen, das zarte Junge zertreten, und sende deinen Engel, daß er es wieder in sein Nest trage, damit es nun leben bleibe, bis es fliegen kann.

Zwölftes Buch - Achtundzwanzigstes Kapitel

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Andere dagegen, für welche diese Worte kein Nest mehr sind, sondern schattiges Gebüsch, erblicken die in ihnen verborgenen Früchte, fliegen fröhlich umher, suchen schwatzend und pflücken sie. Denn wenn sie diese Worte lesen oder hören, sehen sie, mein Gott, daß deine unwandelbare Ewigkeit über alle vergangenen und zukünftigen Zeiten erhaben ist und daß es doch nichts in der zeitlichen Schöpfung gibt, was du nicht geschaffen hast, der du selbst dein eigener Wille bist, in welchem sich nichts ändert oder Neues entsteht, was nicht schon vorher dagewesen wäre und kraft dessen du alles geschaffen hast; aber nicht dein Ebenbild aus deinem Wesen, das Urbild aller Dinge, sondern aus nichts das Gestaldose, das dir unähnlich, aber durch dein Ebenbild gestaltet werden sollte, so daß jede Art von Geschöpfen sich dir, dem Allrnächtigen, nach dem ihr verliehenen Vermögen anschlösse, und daß alles sehr gut würde, möge es mit dir vereint bleiben oder stufenweise der Zeit und dem Raume nach sich von dir entfernend die herrliche Mannigfaltigkeit des Alls bewirken oder erleiden. Dies sehen sie und freuen sich im Lichte deiner Wahrheit, soviel sie hier es vermögen.

Ein anderer von ihnen sieht auf das, daß gesagt ist, im Anfang schuf Gott, und versteht unter dem Anfange die Weisheit, weil auch sie selbst zu uns spricht. Ein anderer sieht ebenfalls auf diese Worte und versteht unter dem Anfang das Entstehen der geschaffenen Dinge, und so faßt er, im Anfang schuf Gott, auf, als wenn gesagt wäre, zuerst schuf er. Von denen, die unter im Anfang verstehen, in der Weisheit hast du Himmel und Erde gemacht, meint der eine, Himmel und Erde sei der noch zu erschaffende Stoff des Himmels und der Erde genannt; ein anderer sieht darin die bereits gebildeten verschiedenen Wesen; noch ein anderer ein gestaltetes, und zwar geistiges Wesen unter dem Worte Himmel und eine ungestaltete körperliche Materie unter dem Namen Erde. Die aber unter dem Namen Himmel und Erde eine noch ungestaltete Materie verstehen, aus der Himmel und Erde gebildet werden sollen, die fassen auch dies auf verschiedene Weise auf. der eine versteht darunter die geistige und leibliche Schöpfung, der andere erkennt darin nur das, woraus jene sichtbare körperliche Masse, die in ihrem großen Schoße sichtbare und erkennbare Wesen birgt, vollendet werden sollte. Auch die sind nicht eins, die der Ansicht sind, daß die bereits geordneten und ausgebildeten Geschöpfe an dieser Stelle Himmel und Erde genannt würden; sondern der eine versteht darunter die unsichtbare und sichtbare Schöpfung; der andere bloß die sichtbare, in der er den lichtvollen Himmel erblickt und die finstere Erde und was auf ihnen ist.

Zwölftes Buch - Neunundzwanzigstes Kapitel

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Aber der, welcher das: Im Anfang schuf Gott in dem Sinne versteht, als wenn gesagt würde, zuerst schuf Gott, der kann sich in Wahrheit unter Himmel und Erde nichts anderes vorstellen als den Stoff des Himmels und der Erde, nämlich der ganzen, das heißt, der geistigen und leiblichen Schöpfung. Denn wenn er sie sich als bereits ganz gestaltet denken will, so könnte man ihn mit Recht fragen: "Wenn Gott dies zuerst schuf, was hat er denn noch nachher gemacht?" Nach dieser vollendeten Schöpfung wird er nichts mehr finden und wird wider seinen Willen hören müssen: "Wie hat er dieses zuerst geschaffen, wenn er nachher nichts mehr geschaffen hat?" Wenn er aber sagt, er hat zuerst das Gestaltlose, dann das Gestaltete gemacht, so ist das nicht ungereimt, wenn er nur fähig ist zu unterscheiden, was durch Ewigkeit, was durch Zeit, was durch Zweck, was durch Ursprung früher ist; durch Ewigkeit, wie Gott allem vorangeht; durch Zeit, wie die Blume der Frucht vorangeht; durch Zweck, wie die Frucht der Blume; durch Ursprung, wie der Ton dem Gesange. Von diesen erwähnten vier Arten ist die erste und die letzte am schwersten zu verstehen, die beiden mittleren am leichtesten. Denn es ist ein seltener und überaus erhabener Anblick, Herr, deine Ewigkeit zu schauen, die, selbst unwandelbar, das Wandelbare schafft und folglich allem vorangeht. Wer hat ferner einen so feinen Sinn, daß er ohne große Mühe zu unterscheiden vermag, wie der Ton früher ist als der Gesang, weil der Gesang ein gestalteter Ton ist und freilich schon etwas da sein kann, was noch nicht gestaltet ist, wie aber das nicht gestaltet werden kann, was überhaupt nicht ist? So ist die Materie früher als das, was daraus gemacht wird; aber nicht deswegen ist sie früher, weil sie die wirkende Ursache ist, da sie vielmehr selbst erst wird; auch ist sie nicht früher in der Ordnung der Zeit. Denn wir bringen nicht zuerst ohne Gesang ungestaltete Töne hervor und bilden dann später daraus die Gestalt des Gesanges, wie wir aus Brettern einen Kasten, aus Silber ein Gefäß machen. Stoffe dieser Art gehen, auch der Zeit nach, der Gestalt der Dinge voran, die daraus gemacht werden; aber bei dem Gesange verhält es sich nicht so, denn wenn gesungen wird, hört man den Ton des Gesanges, aber er ertönt nicht zuvor in ungestalteter Weise, um dann zum Gesange sich zu bilden. Was vorher irgendwie ertönte, das geht vorüber, und man wird an ihm nichts finden, was man zurücknehmen und mit Kunst ordnen könnte; deshalb beruht der Gesang in seinen Tönen, da seine Töne sein Stoff sind. Denn dieser wird nicht gestaltet, damit er zum Gesange werde, und deshalb, wie gesagt, ist der Stoff des Tones früher als die Gestalt des Gesanges, nicht aber früher durch die wirkende Ursache, denn nicht der Ton erzeugt den Gesang, sondern durch den Körper ist er der Seele untertan, damit sie daraus den Gesang bilde. Auch der Zeit nach nicht früher, da er zugleich mit dem Gesange zutage tritt; auch nicht dem Werte nach, denn der Ton hat keinen höheren Wert als der Gesang, weil der Gesang nicht bloß ein Ton ist, sondern ein melodischer Ton. Aber früher dem Ursprunge nach; denn der Gesang wird nicht gebildet, damit der Ton sei, sondern der Ton, damit der Gesang sei. Dieses Beispiel läßt uns erkennen, daß die Materie der Dinge zuerst geschaffen und Himmel und Erde genannt ist, weil daraus Himmel und Erde gemacht sind; aber der Zeit nach nicht zuerst geschaffen, weil die Gestalten der Dinge erst die Zeiten hervorgehen lassen, jene Materie aber war ungestaltet und wurde erst zugleich in der Zeit wahrgenommen, und doch läßt sich von ihr nichts anderes sagen, als daß sie gleichsam der Zeit nach früher ist, obgleich sie geringer zu achten, weil gewiß das Gebildete vollkommener ist als das Ungebildete, obwohl die Ewigkeit des Schöpfers diesem vorangeht, damit aus dem Nichts etwas entstände, um daraus etwas zu bilden.

Zwölftes Buch - Dreißigstes Kapitel

1230
Bei dieser Mannigfaltigkeit von wahren Meinungen möge die Wahrheit selbst die Übereinstimmung erzeugen und möge unser Gott sich unser erbarmen, daß wir einen rechten Gebrauch machen und wir alle eins seien in der Liebe, die des Gesetzes Endzweck ist; wenn mich daher jemand fragt, was Moses von diesem allem gemeint habe, so sind dies nicht Reden, die zu meinen Bekenntnissen passen, wofern ich dir nicht bekenne, ich weiß es nicht, und doch weiß ich, daß diese Meinungen wahr sind, mit Ausnahme der grob sinnlichen, über die ich auch soviel als nötig meine Ansicht geäußert habe. jene hoffnungsvollen Kleinen mögen die Worte deines Buches, in ihrer Einfalt so erhaben und in ihrer Kürze so reich, nicht abschrecken. Aber wir alle, die wir, wie ich bekenne, in diesen Worten Wahres erkennen, laßt uns gegenseitig lieben und uns ebenso dich lieben, unseren Gott, die Quelle der Wahrheit, wenn wir nicht nach Eitlem, sondern nach ihr dürsten, und laßt uns ebenso deinen Diener, den Spender dieser Schrift, voll deines Geistes, also ehren, daß wir glauben, daß er diese Worte durch deine Eingebung geschrieben habe, was durch das Licht der Wahrheit wie durch den heilsamen Erfolg aus ihnen hervorleuchtet.

Zwölftes Buch - Einunddreißigstes Kapitel

1231
Wenn daher jemand sagte: "Moses hat gemeint, was ich meinte", und ein anderer, "nein, das, was ich meine", so glaube ich, würde ich der Furcht Gottes gemäßer sagen: "Warum nicht vielmehr beides, wenn beides wahr ist?* Und wenn noch ein dritter und noch ein vierter in diesen Worten überhaupt etwas anderes als alles dieses erkannt habe, durch den Gott die heiligen Schriften dem Fassungsvermögen so vieler anpaßte, die darin einen so verschiedenen und doch wahren Sinn finden sollten? Ich wenigstens erkläre unerschrocken aus der Tiefe meines Herzens, schriebe ich etwas von so großer Bedeutung, so wünschte ich lieber so zu schreiben, daß meine Worte nachklängen, was jeder Wahres aus diesen Worten zu nehmen imstande wäre, als daß ich die wahre Meinung so bestimmt beschränken sollte, daß ich alle anderen ausschlösse, wenn mich ihre Unrichtigkeit nicht verletzte. Ich will daher nicht vermessen sein, mein Gott, daß ich glauben könnte, jener große Mann habe dieses Vorrecht von dir nicht empfangen. Als er dieses schrieb, hat er gewiß bei jenen Worten empfunden und gedacht, was wir bis jetzt darin finden konnten, und selbst was wir darin nicht finden konnten, was aber in ihnen verborgen liegt.


Augustinus - Bekenntnisse 1217