Augustinus - Bekenntnisse 1128

Elftes Buch - Achtundzwanzigstes Kapitel

1128
Aber wie kann sich die Zukunft, die noch gar nicht ist, verringern und erschöpfen? oder wie kann die Vergangenheit, die nicht mehr ist, zunehmen, wenn sich nicht im Geiste, in dem dieses vorgeht, ein dreifaches befindet? Er erwartet, er faßt auf und erinnert sich, so daß das, was er erwartet, durch seine Auffassung, was er auffaßt, in sein Gedächtnis übergeht. Wer also leugnet, daß die Zukunft noch nicht ist? Dessenungeachtet aber ist bereits in der Seele die Erwartung des Zukünftigen. Und wer leugnet, daß die Vergangenheit keine Existenz habe? Dennoch lebt in der Seele die Erinnerung an Vergangenes. Und wer leugnet, daß die gegenwärtige Zeit der Dauer entbehre, weil sie nur ein unteilbarer Punkt ist? Aber doch währt die Wahrnehmung, durch welche das, was vergangen ist, zu sein fortfährt. Es ist die zukünftige Zeit nicht lang, weil sie nicht ist, sondern eine lange Zukunft ist nichts anderes als die lange Erwartung der Zukunft; ebensowenig ist die Vergangenheit, die nicht mehr ist, lang, sondern lange vergangen, ist nichts anderes als die lange Erinnerung des Vergangenen.

Ich will ein Lied vortragen, das ich auswendig kann; bevor ich anfange, richtet sich meine Erwartung auf das Ganze; wenn ich aber begonnen habe, dann fällt das, was ich davon vortrage, als Vergangenes dem Gedächtnis anheim; und die Dauer dieser meiner Tätigkeit zerteilt sich in das Gedächtnis dessen, was ich gesagt habe und was ich noch sagen werde; gegenwärtig ist dagegen meine Aufmerksamkeit, durch die das, was zukünftig war, hindurchgeht, um Vergangenes zu werden. je mehr nun dieses geschieht, desto mehr verkürzt sich die Erwartung und verlängert sich die Erinnerung, bis die ganze Erwartung sich erschöpft, weil die ganze Handlung völlig beendet in das Gedächtnis übergegangen ist. Und was bei dem ganzen Gedichte geschieht, das geschieht auch bei jedem einzelnen Teile und den einzelnen Silben desselben; ebenso bei einer längeren HandIung, von der das Gedicht vielleicht ein Teil ist; ebenso bei dem ganzen menschlichen Leben, dessen einzelne Handlungen nur Teile sind; ebenso bei der ganzen Menschheit, von der das Leben der einzelnen Menschen nur Teile sind.

Elftes Buch - Neunundzwanzigstes Kapitel

1129
Aber deine Güte ist besser denn Leben, siehe mein Leben ist Zerstreuung und deine Rechte hat mich aufgenommen in meinem Herrn, dem Menschensohn, dem Mittler zwischen dir, dem Einen und uns, den Vielen, in Vielem durch Vieles, damit ich durch ihn es ergreife, von dem auch ich ergriffen bin und mich von meiner Vergangenheit abwende, vergesse, was da hinten ist, und mich ausstreckend nicht nach dem, was künftig und vorübergehend, sondern zu dem, was da vorne ist, nicht zerstreut, sondern strebend, eile ich der Palme der ewigen Berufung zu; wo ich höre die Stimme deines Lobes und deine Wonne schaue, die weder kommt noch vorübergeht. jetzt aber sind meine Jahre Jahre des Seufzens. Du bist mein Trost, Herr, du bist mein ewiger Vater; ich aber bin dem Wechsel der Zeiten hingegeben, deren Ordnung mir unerforschlich ist; meine Gedanken, das innerste Leben meiner Seele, werden von dem stürmischen Wechsel zerrissen, bis ich, gereinigt und geläutert durch deiner Liebe Glut, ganz in dich mich ergieße und sammle.

Elftes Buch - Dreißigstes Kapitel

1130
Stark und fest will ich stehen in dir, in meinem Urbild, in deiner Wahrheit, und ich werde nicht dulden die Fragen der Menschen, die in strafbarer Sucht nach mehrerem, als sie hoffen können, dürsten und sagen: "Was tat Gott, ehe er Himmel und Erde schuf? Und wie kam Ihm der Gedanke, etwas zu schaffen, da Er doch nie zuvor etwas machte? " Gib ihnen, Herr, daß sie recht bedenken, was sie sagen, und daß sie finden, daß man nicht reden kann von "niemals", wo es keine Zeit gibt. Wenn man sagt, "er habe nie etwas geschaffen", so heißt das nichts anderes, als "er habe zu keiner Zeit etwas geschaffen". Mögen sie also erkennen, daß keine Zeit sein könne ohne Schöpfung und mögen sie abstehen, diese Verkehrtheit zu wiederholen. Mögen auch sie ihr Verlangen nach dem erstrecken, was da vorne ist, und dich erkennen vor aller Zeit als den ewigen Schöpfer aller Zeiten, also, daß keine Zeit mit dir gleich ewig sei noch irgendeine Kreatur, auch wenn sie selbst uns über die Zeit hinausreicht.

Elftes Buch - Einunddreißigstes Kapitel

1131
Herr, mein Gott, wie groß sind die Tiefen deiner Geheimnisse, wie haben mich die Folgen meiner Vergehen davon entfernt? Heile meine Augen, auf daß zugleich ich mich freue über dein Licht. Freilich gäbe es einen Geist, begabt mit einer so großen Wissenschaft und Kenntnis der Zukunft, daß ihm alle Vergangenheit und Zukunft so bekannt wäre wie mir z. B. ein ganz bekanntes Lied, so wäre dieser Geist allerdings bewunderungswürdig und zum Erschrecken erstaunenswert, da alle Jahrhunderte der Vergangenheit und der Zukunft enthüllt vor ihm lägen wie mir, weint ich das Lied singe, was und wieviel ich vom Anfange bereits gesungen und was und wieviel noch übrig ist. Doch ferne sei es, zu denken, daß du, Schöpfer des Weltalls, Schöpfer der Seelen und Leiber; fern sei es, daß du alles Zukünftige und Vergangene in ähnlicher Weise wissen solltest. Du weißt es weit, weit wunderbarer, weit geheimnisvoller. Denn nicht wie bei der Stimme dessen, der ein bekanntes Lied singt oder ein bekanntes Lied hört, durch die Erwartung der noch kommenden Verse und durch die Erinnerung der bereits gesungenen verschiedenfach berührt und die Aufmerksamkeit gespannt wird, ist es bei dir der Fall, dem wunderbar Ewigen, d. h. dem wahrhaft ewigen Schöpfer aller Geister. Wie du also im Anfang Himmel und Erde ohne Wandel deiner Kenntnisse kanntest, so schufest du im Anfange Himmel und Erde ohne Änderung deiner Tätigkeit. Wer dies erkennt, möge es dir bekennen; und wer es nicht versteht, der preise dich ebenso. O wie erhaben bist du, und die demütigen Herzens sind, sind deine Wohnung! Denn du richtest auf, die zerschlagenen Herzens sind, und die werden nicht fallen, deren Höhe du bist.

ZWÖLFTES BUCH



Erstes Kapitel

1201
Vieles bewegt mein Herz, Herr, in der Armseligkeit meines Lebens, wenn es von den Schlägen der Worte deiner Schrift getroffen wird; deshalb ist die Dürftigkeit der menschlichen Erkenntnis meistens wortreich; das Suchen der Wahrheit ist wortreicher als das Finden; das Bitten ist langweiliger als das Erlangen und geschäftiger ist die Hand, die anklopft, als die, welche nimmt wir haben die Verheißung, wer wird sie uns rauben? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da suchet, der findet; und wer da anklopfet, dem wird aufgetan. Das sind deine Verheißungen; und wer fürchtet getäuscht zu werden, wenn die Wahrheit verheißt?

Zwölftes Buch - Zweites Kapitel

1202
Deiner Hoheit bekennt meiner Zunge Niedrigkeit, daß du Himmel und Erde geschaffen hast; diesen Himmel, den ich sehe, und die Erde, die ich betrete; und auch die Erde, die ich an mir trage, hast du gemacht. Aber wo ist der Himmel des Himmels, Herr, von dem wir hören in dem Worte des Psalms: Der Himmel des Himmels ist des Herrn, aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben? Wo ist der Himmel, den wir nicht sehen, gegen den alles das, was wir sehen, Erde ist? Denn dieses ganz Körperliche, dessen Unterstes unsere Erde ist, erhielt nicht überall in den letzten Teilen eine schöne Gestalt, sondern gegen diesen Himmel des Himmels ist auch unserer Erde Himmel Erde. Und diese beiden großen Körper sind in Wahrheit Erde gegen jenen Himmel, der des Herrn ist, und nicht der Menschenkinder.

Zwölftes Buch - Drittes Kapitel

1203
Freilich war diese Erde wüst und leer und ich weiß nicht welch eine Tiefe des Abgrundes, auf der es finster war, weil sie keine Gestalt hatte. Weshalb befahlst du, daß geschrieben würde, und es war finster auf der Tiefe, wenn dieses nicht die Abwesenheit des Lichtes wäre? Denn wo wäre Licht, wenn es wäre, wenn es sich nicht erhoben und die Dinge erleuchtet hätte? Wo also das Licht noch nicht war, was war da das Dasein der Finsternis anders als die Abwesenheit des Lichtes? Finsternis war daher auf der Tiefe, weil das Licht nicht da war, wie, wo kein Laut sich hören läßt, Schweigen herrscht. Und was ist, daß dort Schweigen herrscht, anders, als daß kein Laut hörbar ist? Hast du, Herr, nicht meine Seele gelehrt, was sie dir bekennt? Hast du, Herr, mich nicht gelehrt, daß, ehe du jene gestaltlose Masse bildetest und ordnetest, nichts da war, keine Farbe, keine Gestalt, kein Körper, kein Geist? Indes war nicht überhaupt nichts; es war eine gestaltlose Masse ohne Gestaltung.

Zwölftes Buch - Viertes Kapitel

1204
Wie sollte man es also benennen, um es auch Einfältigeren irgendwie klarzumachen, als mit einem gebräuchlichen Worte? Was läßt sich aber in dem weiten Bereiche der Welt finden, das der gänzlichen Gestaltlosigkeit mehr entspräche als die Erde und der Abgrund? Denn auf ihrer untersten Stufe sind sie weniger gestaltet als alles Höhere, was lichtvoll und leuchtend ist. Warum sollen wir daher nicht die Gestaltlosigkeit des Stoffes annehmen, die du ohne Gestalt geschaffen hattest, um daraus die gestaltvolle Welt zu bilden, die du so passend den Menschen verständlich machtest, indem du die Erde wüst und leer nanntest.

Zwölftes Buch - Fünftes Kapitel

1205
Wenn nun aber unser Gedanke fragt, was der Sinn erkenne, und sich selbst sagt: "Die Gestalt ist nicht erkennbar wie das Leben, die Gerechtigkeit, weil sie der Stoff der Körper ist; sie ist auch nicht empfindbar, weil es bei dem Wüsten und Leeren nichts gibt, was man sehen und empfinden könnte", so versucht der menschliche Verstand, indem er dieses sagt, sie entweder durch Nichtwissen zu kennen oder durch Nichterkennen zu wissen.

Zwölftes Buch - Sechstes Kapitel

1206
Wenn ich dir aber, Herr, alles mit Wort und Schrift bekenne, was du mich von diesem Urstoffe gelehrt hast, den ich schon früher nennen hörte, ihn aber nicht verstand, als jene Manichäer, die ihn nicht verstanden, davon sprachen, so dachte ich ihn mir in unzählig verschiedenen Gestalten und deshalb dachte ich ihn mir in Wirklichkeit nicht. Der Geist kehrte die Ordnung der Dinge um und wälzte in sich scheußliche und schreckliche Gestalten, aber doch immer Gestalten; und ich nannte ihn gestaltlos, nicht weil er der Gestalt entbehrte, sondern weil er eine solche besaß, daß, wenn er sichtbar hervorgetreten wäre, das Ungewöhnliche und Unpassende meine Sinne abgeschreckt und die Schwäche des Menschen mit Entsetzen erfüllt hätte. Aber was ich dachte, war nicht durch die Beraubung aller Gestalt, sondern durch die Vergleichung mit Wohlgestalterem gestaltlos; und die gesunde Vernunft riet, ich solle jeglichen Rest aller Gestalt überhaupt hinwegnehmen, wenn ich das schlechterdings Gestaltlose denken wollte; aber das vermochte ich nicht. Eher glaubte ich, das wäre gar nicht, was jeder Gestalt entbehrt, als daß ich dachte, es gäbe ein Etwas zwischen dem Gestalteten und dem Nichts, weder gestaltet noch gestaltlos, das beinahe nichts wäre. Mein Verstand stand davon ab, hierüber meinen Geist zu befragen, der angefüllt von Bildern von gestalteten Körpern war und sie nach Willkür ändern und umwandeln konnte; ich wandte meine Aufmerksamkeit auf die Körper selbst und drang tiefer in die Veränderlichkeit derselben, wodurch sie zu sein aufhören, was sie waren, und zu sein anfangen, was sie nicht waren; und vermutete, derselbe Übergang von einer Gestalt in die andere finde durch etwas Gestaltloses statt, nicht durch ein schlechterdings Nichts; aber ich wünschte dies zu erkennen, nicht nur zu vermuten. Und wem dir meine Stimme und meine Schrift dieses alles bekennen würde, was du mir über diese Frage geoffenbart hast, welcher Leser vermöchte dieses zu fassen? jedoch soll mein Herz nicht aufhören, dich zu preisen und zu loben um deswillen, was zu sagen ich nicht vermag. Denn die Veränderlichkeit der veränderlichen Dinge selbst ist aller Gestalten fähig, in die sich die veränderlichen verwandeln. Und was ist sie? Ist sie Geist? Ist sie Körper? Wenn man sagen könnte: "Das Nichts ist etwas", und "was ist, ist nicht", würde ich sie so nennen; und doch war es irgendein Etwas, wie es auch war, daß es jene sichtbare und geordnete Gestalt annahm.

Zwölftes Buch - Siebentes Kapitel

1207
Und woher nur war dies, wenn nicht von dir, von dem alles ist, insoweit es ist? Aber je unähnlicher es dir ist, desto weiter ist es von dir entfernt, aber nicht räumlich. Du hast, O Herr, der du nicht bald auf diese, bald auf jene Weise bist, sondern immer und überall derselbe, heilig, heilig, heilig, Herr Zebaoth, im Anfange, der in dir ist, in deiner Weisheit, die aus deinem Wesen geboren ist, Etwas aus Nichts gemacht. Denn du machtest Himmel und Erde, nicht aus dir, aus deinem Wesen, dann wäre es deinem Eingeborenen gleich und dadurch auch dir, und in keiner Weise wäre es gerecht, daß das, was nicht aus dir ist, dir gleich sei. Außer dir aber war es nicht, woraus du es hättest machen können, Gott, Eins als Dreiheit und dreifach als Einheit; du machtest also aus nichts Himmel und Erde, etwas Großes und etwas Kleines, weil du allmächtig und gütig bist, um alles zu schaffen, einen großen Himmel und eine kleine Erde, ein Zwiefaches: Das Eine dir nahe, das Andere dem Nichts nahe; das Eine, über das du erhaben wärst, das Andere, das nur das Nichts unter sich hätte.

Zwölftes Buch - Achtes Kapitel

1208
Aber jener Himmel des Himmels ist nur dein, Herr; die Erde aber, die du den Menschenkindern überließest zu schauen und zu berühren; Sie war wüst und leer und es war eine Tiefe, auf der es finster war, oder Finsternis war über der Tiefe, das heißt, mehr als in der Tiefe. Denn die Tiefe der jetzt sichtbaren Gewässer hat auch in ihren Abgründen ein Licht eigentümlicher Art, das nur den Fischen und den in seinem Abgrunde kriechenden Tieren empfindbar ist; dieses Ganze war aber nahe dem Nichts, weil es überhaupt noch ungestaltet war, jedoch war es gestaltsunfähig. Denn du, Herr, machtest die Welt aus gestaltlosem Stoff, den du aus Nichts zu einem kaum Etwas schufest, um aus ihm Großes zu machen, das wir Menschenkinder bewundern. Bewunderungswürdig ist dieser sinnliche Himmel, den du als eine Feste zwischen den Gewässern und Gewässern gründetest, als du am zweiten Tage nach der Erschaffung des Lichtes sagtest: Es werde; und es geschah also. Diese Feste nanntest du Himmel; aber den Himmel dieser Erde und des Meeres, die du am dritten Tages schufest, durch Verleihung einer sichtbaren Gestalt dem ungestalteten Stoffe, den du vor allen Tagen machtest. Denn auch den Himmel hattest du bereits vor allen Tagen geschaffen, aber den Himmel dieses Himmels, da du im Anfange Himmel und Erde geschaffen hattest. Die Erde selbst aber, die du geschaffen hattest, war gestaltlose Masse, weil sie wüst und leer und es finster auf der Tiefe war, und aus dieser wüsten und leeren Erde, aus dieser Gestaltlosigkeit, aus diesem dem Nichts so nahen Wesen wolltest du das alles bilden, woraus die veränderliche Welt besteht, an der die Veränderlichkeit sich zeigt, an der die Zeiten empfunden und gezählt werden können; denn durch die Verändenungen der Dinge entstehen die Zeiten, indem ihre Gestalten, deren Stoff vorhin die wüste Erde genannt wurde, sich verändern und verwandeln.

Zwölftes Buch - Neuntes Kapitel

1209
Deshalb schweigt der Geist, der Lehrer deines Dieners, wenn er erwähnt, du habest im Anfange Himmel und Erde geschaffen, von Zeiten, er redet nicht von Tagen, denn der Himmel des Himmels, den du im Anfange schufest, ist eine geistige Schöpfung, und wenn auch in keiner Weise dir, der Dreieinigkeit, gleich ewig; doch beschränkt die Teilnahme an deiner Ewigkeit sehr seine Veränderlichkeit durch die Wonne deiner seligen Anschauung, und seit seiner Schöpfung ohne Störung mit dir verbunden, ist er über allen flüchtigen Wechsel erhaben. jene Gestaltlosigkeit aber, die wüste und leere Erde, wird selbst nicht nach Tagen gezählt. Denn wo keine Gestalt, da ist keine Ordnung; nichts kommt, nichts vergeht, und wo dies nicht geschieht, da sind überhaupt keine Tage, kein Wechsel von Zeiträumen.

Zwölftes Buch - Zehntes Kapitel

1210
O Wahrheit, Licht meines Herzens, laß meine eigene Finsternis nicht zu mir reden. Zu diesen Dingen, die vergehen, bin ich hinabgesunken und von ihnen verfinstert, aber auch von dort gewann ich dich lieb. Ich irrte, aber ich gedachte deiner. Ich vernahm deine Stimme von ferne, die mich zur Rückkehr trieb, und ich hörte sie kaum vor der Unruhe und dem Lärm. Und nun kehre ich erschöpft und atemlos zu deinem Lebensquell zurück. Niemand möge mich hindern; daraus will ich trinken, um dann zu leben. Ich bin nicht selbst mein Leben; habe ich böse gelebt aus mir, so war ich mir selbst der Tod; und in dir lebe ich wieder au Sprich du zu mir, rede du zu mir. Ich glaubte deinen Schriften, aber ihre Worte sind geheimnisvoll.

Zwölftes Buch - Elftes Kapitel

1211
Schon hast du, o Herr, mir mit starker Stimme in mein inneres Ohr gesagt, daß du ewig bist, daß du allein Unsterblichkeit habest, da du dich durch keine Gestalt oder Bewegung verwandelst noch dein Wille sich in den Zeiten ändert, weil ein Wille, der bald so, bald anders ist, nicht unsterblich ist. Möchte mir dies in deinem Angesichte klarwerden und mir mehr und mehr einleuchten, ich bitte dich, und möchte ich bei dieser Offenbarung demütig unter deinen Flügeln verharren; ebenso hast du mir, Herr, mit starker Stimme in mein inneres Ohr gesagt, daß du alle Geschöpfe und Wesen, die nicht sind, was du bist, und doch sind, gemacht hast, und nur das ist nicht von dir, was nicht ist; und die Bewegung des Willens von dir, der du bist, zu dem, was weniger ist, weil eine solche Bewegung ein Vergehen und Sünde ist; und daß keines Menschen Sünde weder dir schadet noch die Ordnung deines Reiches stört, weder im höchsten noch im niedrigsten der Geschöpfe. Möchte mir dies in deinem Angesichte klar-werden und mir mehr und mehr zur Gewißheit werden, darum bitte ich dich, und möchte ich bei dieser Offenbarung demütig unter deinen Flügeln verharren.

Ferner hast du mir mit starker Stimme in mein inneres Ohr gesagt, daß jene Schöpfung auch nicht mit dir gleich ewig ist, deren Wille du allein bist, die mit ewiger Keuschheit dich in sich aufnimmt, die ihre Wandelbarkeit nie und nirgends offenbart und die, da du, an dem sie mit voller Inbrunst festhält, ihr stets gegenwärtig bist, nichts Zukünftiges zu erwarten und nichts der Vergangenheit zu übergeben hat, um dessen sich zu erinnern, die keiner Wandlung und keinem Wechsel der Zeiten unterworfen ist. O wie selig ist diese Schöpfung, wenn es eine gibt, durch die Teilnahme an deiner Seligkeit; selig durch deine beständige Gemeinschaft und Erleuchtung! Ich wüßte nichts, was ich eher glaubte, den Himmel des Himmels, der dein ist, Herr, nennen zu sollen, als deine Wohnung, die deine Wonne schaut ohne irgendeine Lust zur Abschweifung auf andere Dinge; einen reinen Geist, auf das engste vereinigt durch das Band des Friedens der heiligen Geister, der Bürger deiner Stadt im Himmel über dem Firmamente der Erde.

Hieraus möge die Seele, deren Pilgerfahrt lange währt, erkennen, wenn sie schon nach dir dürstet, wenn schon ihre Tränen sind ihre Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu ihr sagt: Wo ist nun dein Gott?, wenn sie schon eins von dir bittet, das sie gerne hätte, daß sie im Hause des Herrn bleiben möge ihr Leben lang; und was ist ihr Leben, wenn nicht du? Und welches sind deine Tage, wenn nicht deine Ewigkeit, die wie deine Jahre kein Ende nehmen, weil du ewig unveränderlich bist? - Hieraus möge also die Seele, die es vermag, erkennen, wie weit die Ewigkeit über alle Zeiten erhaben ist, wenn deine Wohnung, die durch keine Zeit pilgert und gleichwohl nicht mit dir ewig ist, doch durch die unaufhörliche und unerschütterliche Gemeinschaft mit dir keinen Wechsel der Zeiten erleidet. Möchte mir dieses in deinem Angesicht klar und zur Gewißheit werden, ich bitte dich, und ich bei dieser Offenbarung demütig unter deinen Flügeln verharren.

Siehe, ich weiß nicht, was für ein Ungestaltetes es in den Veränderungen gibt, welche die äußersten und untersten Dinge erfahren. Wer kann mir sagen, als nur wer in der Lehre seines Herzens mit seinen eitlen Einbildungen umherirrt und sich verliert; wer, wenn nicht ein solcher, wird mir sagen können, wie, wenn nach Verminderung und Aufhören aller Gestalt nur die Ungestalt zurückbliebe, durch welche ein Ding von Gestalt zu Gestalt sich bewegt und übergeht, sie den Wechsel der Zeiten erzeugen könne? Das ist unmöglich, weil ohne Verschiedenheit der Bewegungen keine Zeiten sind, und wo keine Gestalt ist, da ist auch keine Mannigfaltigkeit der Bewegung.

Zwölftes Buch - Zwölftes Kapitel

1212
Nach diesen Betrachtungen, mein Gott, soweit du es mir verleihest, mich zum Anklopfen aufforderst und dem Anklopfenden öffnest, finde ich ein zweifaches, das du der Zeit nicht unterworfen hast, obgleich keines von beiden mit dir gleich ewig ist: das eine, das so gestaltet, daß es ohne irgendeine Unterbrechung in der Anschauung, ohne irgendeinen Zwischenraum der Veränderung, obgleich veränderlich, doch nie verändert, deine Ewigkeit und Unveränderlichkeit genießt; das andere, was so ungestaltet ist, daß, aus welcher Gestalt und in welche Gestalt der Bewegung oder der Ruhe es auch überging, es doch keine Gestalt hatte, um der Zeit unterworfen zu sein. Aber du ließest dies nicht so ungestaltet, weil du vor allen Tagen, im Anfange Himmel und Erde, diese beiden Dinge, von denen ich eben sprach, geschaffen hast. Die Erde war aber wüst und leer und es war finster über der Tiefe. Mit diesen Worten wird die Gestaltlosigkeit bezeichnet, und es sollen dadurch auch diejenigen belehrt werden, die sich jedwede Beraubung einer Gestalt, ohne daß sie deshalb ein reines Nichts wäre, nicht denken können, woraus ein anderer Himmel und eine sichtbare und wohlgestaltete Erde und klare Gewässer entstanden und was darnach bei der Bildung dieser Erde in Tagen, wie erzählt wird, gemacht wurde; weil diese Dinge der Art sind, daß sie dem Wechsel der Zeiten unterworfen sind, weil sie bestimmte Veränderungen in ihren Bewegungen und Gestalten erfuhren.

Zwölftes Buch - Dreizehntes Kapitel

1213
Ich verstehe dies einstweilen so, mein Gott, wenn ich die Worte deiner heiligen Schrift höre: Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und leer und es war finster über der Tiefe, wobei nicht erwähnt wird, an welchem Tage du dies tatest. Ich verstehe einstweilen so unter diesem Himmel des Himmels den geistigen Himmel, in welchem die Erkenntnis ein vollständiges Erkennen ist, nicht stückweise, nicht wie in einem Rätsel, nicht durch einen Spiegel, sondern völlig offenbar von Angesicht zu Angesicht; nicht bald dieses, bald jenes, sondern, wie gesagt, ein vollständiges Erkennen ohne irgendeinen Wechsel der Zeit; und unter der wüsten und leeren Erde, auf der bald dieses, bald jenes stattfindet, weil, wo keine Gestalt ist, auch wie dieses oder jenes ist; unter diesen beiden, dem gleich anfangs Gestalteten und dem gänzlich Ungestalteten, verstehe ich unter jenem den Himmel, jedoch den Himmel des Himmels; unter diesem aber die Erde, jedoch die wüste und leere Erde; in Beziehung auf dieses, beides glaube ich, daß deine heilige Schrift ohne Erwähnung von Tagen sagt: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Sie fügt sogleich hinzu, welche Erde gemeint sei. Da sie am zweiten Tage die Erschaffung der Himmelsfestung erwähnt und sie den Himmel nennt, so wird dadurch angedeutet, von welchem Himmel früher ohne Erwähnung der Tage die Rede war.

Zwölftes Buch - Vierzehntes Kapitel

1214
Wunderbar ist die Tiefe deiner Worte, deren Oberfläche uns anlächelt; aber ihre Tiefe, mein Gott, ist wunderbar! Mit erbebendem Schauer richte ich meine Blicke auf sie, mit einem Schrecken der Ehrfurcht und mit einem Zittern der Liebe. Ich verabscheue ihre Feinde in rechtem Ernst. O wenn du sie mit dem zweischneidigen Schwerte tötest, daß sie nicht mehr ihre Feinde wären! Denn ich wünsche, daß sie sich sterben, damit sie dir leben. Andere aber tadeln nicht das Buch der Schöpfung, sondern loben es und sagen: "Der Geist Gottes, der durch seinen Diener Moses dieses schreiben ließ, wollte nicht, daß diese Worte in dem Sinne verstanden würden; er wollte es nicht verstanden wissen, wie du es sagst, sondern anders, wie wir es sagen." Diesen antworte ich vor dir, mein Gott, der du mein und ihr Schiedsrichter bist, in folgender Weise.

Zwölftes Buch - Fünfzehntes Kapitel

1215
"Wollt ihr sagen, es sei falsch, was die Wahrheit mit starker Stimme in das innere Ohr von der wahrhaften Ewigkeit des Schöpfers sagt, daß sein Wesen dem Wechsel der Zeiten nicht unterworfen ist und daß sein Wille nicht von seinem Wesen getrennt werden könne? Daß er deshalb nicht bald dieses wolle, bald jenes, sondern daß er es auf einmal, zugleich und immer alles wolle, was er will, nicht wieder und wieder, nicht bald dieses, bald jenes, so daß er hernach das wolle, was er früher nicht wollte, oder nicht wolle, was er früher wollte; denn ein solcher Wille ist wandelbar, und alles Wandelbare ist nicht ewig; unser Gott aber ist ewig. Ferner, was sie mir ins innere Ohr sagt, daß die Erwartung der künftigen Dinge nicht zur Anschauung wird, wenn sie kommen; ferner, daß jede Richtung der Seele, die so dem Wechsel unterliegt, wandelbar und alles Wandelbare nicht ewig ist; unser Gott aber ist ewig." Dies stelle ich zusammen, vergleiche es und finde, daß mein Gott, der ewige Gott, nicht durch irgendeinen neuen Willen die Schöpfung gebildet habe und daß sein Wissen nicht den Wechsel des Vorübergehens dulde.

"Was werdet ihr antworten, ihr Widersacher? Etwa daß es falsch sei?" "Nein", sagen sie. "Was dann? Ist es falsch, daß jedes gestaltete Wesen oder jeder gestaltungsfähige Stoff nur von dein sei, der unendlich gütig ist, weil er unendlich ist? " "Auch dies leugnen wir nicht", sagen sie. Was also? Oder leugnet ihr das, daß irgendein erhabenes geschaffenes Wesen mit so reiner Liebe mit dem wahrhaftigen und wahrhaft ewigen Gott so innig verbunden sei, daß es, obgleich mit ihm nicht gleich ewig, doch durch keinen Wechsel der Zeiten sich von ihm löse und vergehe, sondern in völliger Anschauung Seiner allein ruhe? Dem, mein Gott, der dich liebt, wie du es befiehlst, zeigst du dich und bist ihm volles Genüge; und darum wendet er sich von dir nicht noch hin zu sich. Dies ist das Haus Gottes, nicht irdisch, auch nicht durch irgendeinen himmlischen Stoff körperlich, sondern geistig, das auch an deiner Ewigkeit teilnimmt, weil auf ewig ohne Fehl. Er hält die Himmel immer und ewiglich; er ordnet sie, daß sie nicht anders gehen müssen. Aber doch ist es mit dir, Gott, nicht gleich ewig, weil es nicht ohne Anfang ist, weil es geschaffen ist.

Denn obgleich wir vor ihm keine Zeit finden, denn die Weisheit ist vor allen Dingen geschaffen, so ist doch diese Weisheit nicht mit dir, unser Gott, ihrem Vater gleich ewig und völlig gleich, durch die alles geschaffen ist und in welchem Anfang du Himmel und Erde schufest, sondern gewiß eine Weisheit, die geschaffen ist, freilich ein geistiges Wesen, das durch die Anschauung des Lichtes Licht ist; denn auch sie, obgleich geschaffen, wird Weisheit genannt. Aber wie groß der Unterschied ist zwischen dem Lichte, das erleuchtet, und dem Lichte, das erleuchtet wird, ebenso groß ist der Unterschied zwischen der Weisheit, die schafft, und der Weisheit, die geschaffen ist; wie zwischen der Gerechtigkeit, die gerecht macht, und der Gerechtigkeit, die durch Rechtfertigung geworden ist. Denn auch wir werden deine Gerechtigkeit genannt. Es sagt einer deiner Diener, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Es gibt also eine Weisheit, die erschaffen ist, die aber vor allen Dingen erschaffen ist als vemünftiges und geistiges Wesen deiner heiligen Stadt, die unser aller Mutter ist, die droben ist, frei und ewig in den Himmeln; welchen Himmeln als in den Himmeln der Himmel, die dich loben, weil dieser Himmel der Himmel des Herrn ist? - Obgleich wir von ihr keine Zeit finden, da sie der Schöpfung der Zeit voranging, da sie allen Dingen voran geschaffen wurde; vor ihr aber ist die Ewigkeit des Schöpfers selbst, von dem gemacht sie ihren Anfang nahm - wenn auch nicht in der Zeit, da es noch keine Zeit gab - doch aber ihres Daseins selbst.

Sie ist also von dir, unserem Gott, und zwar so, daß sie etwas ganz anderes ist als du und daß ihr Wesen von dir verschieden ist. Denn obgleich wir nicht bloß vor ihr, sondern auch in ihr keine Zeit finden, da sie das Vorrecht hat, stets dein Angesicht zu schauen, und niemals ihren Blick von demselben abwendet, wodurch es geschieht, daß sie keiner Veränderung unterworfen ist - so liegt doch in ihrer Natur selbst die Ver änderlichkeit, wodurch sie verdunkeln und erkalten würde, wenn sie nicht mit inniger Liebe dir anhinge und dadurch gleich einer ewigen Mittagssonne von dir leuchtete und entbrennete. O Haus, strahlend von Licht und Glanz, wie habe ich deine Stätte so lieb und den Ort, wo die Ehre wohnt meines Herrn, der dich gegründet hat und in dir wohnt! Nach dir sehnt sich meine Pilgerfahrt; und ich sage zu dem, der dich gemacht hat, daß Er auch mich aufnehme, da Er auch mich gemacht hat. Ich bin wie ein verirrtes und verlorenes Schaf, aber auf den Schultern meines Hirten, meines Erbarmers, hoffe ich zu dir zurückgebracht zu werden.

Was sagt ihr mir nun, ihr Widersacher, zu denen ich redete, die ihr indes Moses für einen treuen Diener Gottes und seine Bücher für Aussprüche des heiligen Geistes haltet? Ist dies nicht das Haus Gottes, zwar nicht mit Gott gleich ewig, aber doch in seiner Weise ewig im Himmel, wo ihr den Wechsel der Zeiten vergeblich sucht, weil ihr dort ihn nicht .findet? Denn es ist weit erhaben über jede Ausdehnung, über jeden dahinfliegenden Zeitraum, da es seine Seligkeit ist, stets mit Gott vereinigt zu sein. "ja", sagen sie. Was ist nun nach eurer Behauptung von dem, was mein Herz zu meinem Gott rief, als es in seinem Innern die Stimme seines Lobes hörte, was ist denn nun falsch? Etwa, daß eine ungestaltete Materie war; wo aber keine Ordnung war, da konnte auch kein Wechsel der Zeiten sein, und doch war dies, das fast nichts war, insofern es überhaupt nichts war, auch von dem, von welchem alles ist, was irgendwie etwas ist, "Auch dieses", sagen sie, "leugnen wir nicht."

Zwölftes Buch - Sechzehntes Kapitel

1216
Ich will etwa nur mit denen vor dir, mein Gott, reden, die alles das als wahr erkennen, was deine Wahrheit mir in meinem Herzen nicht verschweigt. Denn die, welche dies leugnen, mögen schreien, soviel sie wollen, und sich selbst betäuben; ich will nicht versuchen, sie zu bereden, daß sie ruhig sind und deinen Worten den Eingang zu ihrem Herzen gestatten; wollen sie dies nicht und weisen sie mich zurück, so bitte ich, mein Gott, so schweige du mir nicht. Rede du wahrhaftig in meinem Herzen, denn du allein redest so, und diese will ich hinausgehen lassen, daß sie in den Staub blasen und Staubwolken in ihre eigenen Augen blasen; ich will mich in stille Verborgenheit zurückziehen, dir ein Loblied deiner Liebe singen und unaussprechliche Seufzer auf meiner Pilgerfahrt seufzen, ich will Jerusalems gedenken mit einem zu ihm emporgehobenen Herzen, des Jerusalems, das meine Heimat und meine Mutter ist, und zu dir, der du sein König, sein Licht, sein Vater, sein Beschützer, sein Bräutigam, seine reine und ewige Wonne, seine wahrhaftige Freude, sein einziges und unaussprechliches Gut, alles zugleich und insgesamt bist; und ich mich nicht abwenden, bis du mich ganz, wie ich bin, in dem Frieden der geliebtesten Mutter, wo schon die Erstlinge meines Geistes sind, woher mir diese Gewißheit kommt, sammelst aus dieser Zerstreuung und Ungestalt und bis du mich in deiner Ewigkeit, mein Gott und mein Erbarmer, gestaltest und befestigst. Mit denen aber, die alles, was wahr ist, nicht als falsch behaupten, indem sie deine heilige Schrift, durch Moses geschrieben, verehren und ihr mit uns das höchste Ansehen einräumen und doch uns in gewisser Hinsicht widersprechen, rede ich folgendermaßen: Sei du, unser Gott, Richter zwischen meinen Bekenntnissen und ihren Widersachern.


Augustinus - Bekenntnisse 1128