ANSPRACHE 2005 52


BOTSCHAFT ANLÄSSLICH DER AUFFÜHRUNG DER

"MISSA SOLEMNIS" IM KÖLNER DOM

Freitag, 29. Juli 2005



Zur Aufführung der »Missa solemnis« von Ludwig van Beethoven am 29. Juli im Kölner Dom sandte Papst Benedikt XVI. eine Video- Grußbotschaft. International renommierte Opernsänger und Musiker führten das Werk aus Anlaß des Weltjugendtages auf. Im folgenden der Wortlaut der Botschaft des Papstes.

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Kölner Domkonzert!

Von Anfang an hat zur heiligen Messe die Musik, das Singen gehört. Wenn der Mensch vor Gott steht, reicht ihm das bloße Reden nicht aus. Sowie ganz allgemein Liebe und Leid die Grenzen der bloßen Worte sprengen und einen Ausdruck suchen, der auch das Unsagbare einbegreift, so ist es auch in der Begegnung mit Gott, in der der Mensch sich selbst überschreiten will. Während das Beten Israels auch die Instrumente, die Stimmen der Schöpfung, zu Hilfe gerufen hatte, um Gott angemessen zu antworten, hat die Kirche zunächst aus vielerlei Gründen nur die menschliche Stimme für würdig gehalten, ihre Freude an Gott und ihr Ringen mit Gott auszudrücken.In der vergangenen Woche haben wir zweimal oder - mir scheint - dreimal das Gleichnis vom Sämann gehört, das ja eine tröstliche Parabel in einer anderen Situation ist, die aber in gewissem Sinn unserer Situation ähnelt.

So ist der gregorianische Choral entstanden, dessen innere Reinheit und Leuchtkraft uns auch heute ganz unmittelbar die Gegenwart Gottes spüren läßt. Im Mittelalter, in der Welt der Kathedralen, fing man an, nach noch mehr und nach Größerem zu suchen. Es entstand die Polyphonie. Zur Orgel, als einer Synthese der Stimmen der Schöpfung, traten nun auch die verschiedenen Instrumente. Alles sollte aufgeboten werden, um Gott zu lobpreisen. Von da an sahen es die großen Meister der Komposition als eine ihrer höchsten Möglichkeiten an, dem Gotteslob in der Liturgie der heiligen Messe musikalische Gestalt zu geben, Messen zu komponieren, gleichsam ihre Meisterschaft Gott selbst zu Füßen zu legen und dabei zugleich der Gemeinschaft der betenden Menschen zu dienen.

So hat auch Johann Sebastian Bach, obgleich evangelischer Christ, das unvergleichliche Werk der h-moll-Messe geschaffen, die doch wohl als eine innere Einheit komponiert ist und uns die Kraft eines Glaubens spüren läßt, durch den uns die Gegenwart Gottes von innen her anrührt. Auch für Beethoven, diesem in einer Wende der Zeiten ringenden und leidenden Menschen, war es offenbar ein inneres Muß nach der auf die liturgischen Möglichkeiten bedachten Messe in C, eine große Meßkomposition zu schaffen, in die er seine ganze Seele, die Leidenschaft seines Ringens mit Gott hineinlegte, ohne sich von der Frage nach der praktischen Realisierbarkeit des Werkes einengen zu lassen.

53 Die »Missa solemnis« ist nicht mehr eigentlich liturgische Musik. Das Subjekt mit seiner ganzen Leidenschaft und Größe tritt nun der veränderten Geschichtsstunde entsprechend in den Vordergrund. Auch der Glaube der Kirche ist jetzt nicht mehr als selbstverständliche Vorgabe da; die Gebetsworte der Menschen werden nun zu Wegen des Ringens um Gott, des Leidens an Gott und an sich selbst, aber so auch zu Stufen einer Leiter, an der der Mensch sich festhält, durch die er Gott festhält, ihm entgegengeht und so auch die Freude an Gott neu erfährt.

In diesem Sinn ist die »Missa solemnis« ein immer von neuem erschütterndes Zeugnis eines suchenden Glaubens, der Gott nicht losläßt und ihn über das Beten der Jahrhunderte neu ertastet. Die »Missa solemnis« gehört mit ihrer einzigartigen Größe der Welt des christlichen Glaubens zu, ist Gebet im tiefsten Sinn des Wortes: Sie macht uns zu Betenden. Sie führt uns zu Gott.

Dem WDR danke ich herzlich, daß er uns dieses Konzert schenkt, das mehr ist als ein Konzert. Dem »Royal Philharmonic Orchestra«, dem »London Philharmonic Choir«, den Solisten und dem Dirigenten Sir Gilbert Levine gilt gleichfalls unser aller herzlichster Dank.

                                                               August 2005

APOSTOLISCHE REISE NACH KÖLN ANLÄSSLICH DES XX. WELTJUGENDTAGES BEGRÜßUNGSZEREMONIE AUF DEM INTERNATIONALEN FLUGHAFEN KÖLN/BONN

Donnerstag, 18. August 2005

Sehr verehrter Herr Bundespräsident,

sehr geehrte Vertreter des politischen und öffentlichen Lebens,
verehrte Kardinäle, liebe Mitbrüder im Bischofsamt,
liebe Bürger der Bundesrepublik,
liebe Jugendliche!

Zum ersten Mal nach meiner Wahl auf den Stuhl Petri stehe ich heute voll Freude auf dem Boden meines lieben Vaterlandes, Deutschland. Ich kann nur wiederholen, was ich in einem Interview mit Radio Vatikan gesagt habe: Ich sehe es als eine liebevolle Geste der Vorsehung an, daß sie es eingerichtet hat - ich hatte es nicht gewollt -, daß sie es eingerichtet hat, daß mein erster Besuch außerhalb Italiens in meinem Vaterland stattfindet. Hier in Köln und damit zu einem Zeitpunkt, an einem Ort und zu einem Anlaß, wo sich junge Menschen aus aller Welt, aus allen Kontinenten treffen, wo die Grenzen zwischen Kontinenten, zwischen Kulturen, zwischen Rassen und Nationen verschwinden, weil wir alle eins sind durch den Stern, der uns erschienen ist - den Stern des Glaubens, Jesus Christus, der uns eint und der uns gemeinsam den Weg zeigt, so daß wir hier alle miteinander eine große Kraft des Friedens über alle Grenzen und Trennungen hinweg sind. So sage ich Gott von Herzen Dank für diese Fügung, daß ich hier in meiner Heimat und mit einem solchen friedensstiftenden Anlaß beginnen darf und so auch nach Köln komme in einer tiefen Kontinuität, wie Sie, Herr Bundespräsident, schon gesagt haben, mit meinem großen und geliebten Vorgänger Johannes Paul II., der diese Intuition der Weltjugendtage - ich würde sagen diese Inspiration - gehabt hat und damit nicht nur einen Anlaß von überragender religiöser und kirchlicher Bedeutung schuf, sondern von menschlicher Qualität, der die Menschen über die Grenzen hin zueinander bringt und gemeinsam Zukunft bauen hilft. Aufrichtiger Dank für den herzlichen Empfang Ihnen allen, die Sie hier anwesend sind, bin ich aufrichtig dankbar für den herzlichen Empfang, den Sie mir bereitet haben. Mein hochachtungsvoller Gruß gilt vor allem Ihnen, Herr Bundespräsident Köhler. Ich danke Ihnen für Ihre freundlichen Worte, mit denen Sie mir aus dem Herzen gesprochen haben. Ich wußte gar nicht, daß jemand, der in der Wirtschaft lebt, auch so viel Philosoph und Theologe sein kann. Herzlichen Dank dafür. In Achtung und Dankbarkeit denke ich auch an die Regierungsvertreter, die Mitglieder des Diplomatischen Korps und die zivilen und militärischen Autoritäten, den Herrn Bundeskanzler, den Ministerpräsidenten von Nordrhein- Westfalen, alle hier anwesenden Autoritäten.

54 In brüderlicher Wertschätzung grüße ich den Hirten der Erzdiözese Köln, Kardinal Joachim Meisner. Gemeinsam mit ihm grüße ich die anderen Bischöfe mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, die Priester und Ordensleute und alle, die in den verschiedenen seelsorglichen Aktivitäten der deutschsprachigen Diözesen ihre wertvolle Mitarbeit leisten. Allen Bürgern der verschiedenen Bundesländer gilt in diesem Augenblick mein herzliches Gedenken.

In diesen Tagen der intensivsten Vorbereitung auf den Weltjugendtag haben sich die Diözesen Deutschlands, und im besonderen die Diözese und die Stadt Köln, durch die Anwesenheit so vieler Jugendlicher aus aller Welt mit Leben erfüllt. Da möchte ich von Herzen allen danken, die durch ihre kompetente und großzügige Mitarbeit zur Organisation dieses kirchlichen Ereignisses von weltweiter Bedeutung beigetragen haben. Voller Dankbarkeit denke ich an die Pfarreien, die Ordensinstitute, die Vereine, die zivilen Organisationen und die Privatleute, die Einfühlsamkeit bewiesen haben in der Art, wie sie den Tausenden von Pilgern aus den verschiedenen Kontinenten eine herzliche und angemessene Gastfreundschaft bereitet haben. Ich finde es schön, daß bei solchen Anlässen die fast verschwindende Tugend der Gastfreundschaft, die zu den Urtugenden des Menschen gehört, neu auflebt und so Menschen aus allen Schichten zueinanderkommen. Die Kirche in Deutschland und die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik können sich gottlob einer verbreiteten und gefestigten Tradition der Weltoffenheit rühmen, wie unter anderem die vielen Initiativen der Solidarität, besonders zugunsten der Entwicklungsländer, beweisen.

In diesem Geist der Aufnahmebereitschaft gegenüber denen, die aus anderen Traditionen und Kulturen stammen, schicken wir uns an, in Köln den Weltjugendtag zu erleben. Die Begegnung so vieler Jugendlicher mit dem Nachfolger Petri ist ein Zeichen für die Vitalität der Kirche. Ich bin glücklich, mitten unter jungen Menschen zu sein, ihren Glauben, so Gott es will, zu stützen und ihre Hoffnung zu beleben. Und dabei bin ich zugleich sicher, daß ich mindestens ebenso der Empfangende bin, daß die Begeisterung, die Einfühlsamkeit, die Bereitschaft, der Mut und die Hoffnung der jungen Menschen mich anstecken werden und mir Mut geben werden, meinen Weg im Dienst der Kirche als Nachfolger des Petrus weiterzugehen und den Herausforderungen der Zeit zu entsprechen. Euch allen, den Anwesenden und denen, die in diesen ereignisreichen Tagen Menschen aus anderen Teilen der Welt aufgenommen haben, gilt schon jetzt mein herzlichster Gruß. Neben den eindringlichen Zeiten des Gebetes, der Reflexion und des Feierns mit den jungen Menschen und mit allen, die an den verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen, werde ich Gelegenheit zu einer Begegnung mit den Bischöfen haben, an die ich schon jetzt meinen brüderlichen Gruß richte. Dann werde ich Vertreter der anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften sehen, worauf ich mich freue, einen Besuch in der Synagoge machen, der mir sehr am Herzen liegt, um die jüdische Gemeinde zu treffen, und auch die Vertreter einiger islamischer Gemeinden empfangen. Es handelt sich um wichtige Begegnungen, um den Weg des Dialogs und der Zusammenarbeit im gemeinsamen Einsatz für die Errichtung einer gerechten und brüderlichen, dem Menschen wirklich angemessenen Zukunft noch intensiver zu beschreiten, und wir alle wissen, wie sehr es nötig ist, diesen Weg zu suchen, wie sehr wir dieses Dialoges und dieser Zusammenarbeit bedürfen.

Im Laufe dieses Weltjugendtags werden wir gemeinsam nachdenken über das Thema »Wir sind gekommen, um ihn anzubeten« (
Mt 2,2). Das ist eine nicht zu versäumende Gelegenheit, die Bedeutung des menschlichen Daseins als »Pilgerschaft «, als Unterwegssein unter der Führung des »Sterns« auf der Suche nach dem Herrn, zu vertiefen. Wir werden gemeinsam auf die Gestalten der Heiligen Drei Könige hinschauen, die auch nach ihrem Tode noch Pilgernde werden mußten, nicht ahnen konnten, daß sie eines Tages mit ihren Gebeinen nach Köln pilgern würden. Wir werden auf diese Gestalten hinschauen, die aus verschiedenen Ländern kamen und zu den ersten gehörten, die in Jesus Christus, dem Sohn der Jungfrau Maria, den verheißenen Messias erkannten und sich vor ihm niederwarfen (vgl. Mt 2,1-12). Dem Gedenken an diese beispielhaften Gestalten sind die Kirchengemeinden Kölns sowie die Stadt selbst in besonderer Weise verbunden. Ebenso wie die Heiligen Drei Könige sind alle Gläubigen, und besonders die jungen Menschen, dazu berufen, ihren Lebensweg als Pilgerweg zu gehen als Offene und Suchende auf der Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe. Dieser Stern ist es, den wir suchen müssen, dem wir nachgehen müssen. Es ist dies ein Weg, dessen endgültiges Ziel nur durch die Begegnung mit Christus zu finden ist, eine Begegnung, die sich ohne den Glauben nicht verwirklichen kann. Auf diesem inneren Weg dieser innwendigen Pilgerschaft können die vielgestaltigen Zeichen hilfreich sein, die lange und reiche christliche Tradition unauslöschlich auf deutschem Boden hinterlassen hat: von den großen historischen Monumenten bis zu den zahllosen Kunstwerken überall im Land, von den in den Bibliotheken verwahrten Dokumenten bis zu den mit intensiver Teilnahme des Volkes gelebten Traditionen, vom philosophischen Gedankengut bis zur theologischen Reflexion vieler deutscher Denker, vom geistigen Erbe bis zur mystischen Erfahrung einer ganzen Schar von Heiligen. Es handelt sich um ein äußerst reiches kulturelles und geistiges Erbe, das noch heute im Herzen Europas die Fruchtbarkeit des Glaubens und der christlichen Überlieferung bezeugt und das wir neu lebendig machen müssen, weil es neue Kraft für die Zukunft in sich trägt. Lebendige Erinnerung an große Zeugen Die Diözese und insbesondere die Region Köln bewahren die lebendige Erinnerung an große Zeugen, die sozusagen in der Prozession der Wanderer stehen, die mit den Drei Königen begonnen hat. Ich denke an Bonifatius, ich denke an die hl. Ursula, den hl. Albertus Magnus und - in neueren Zeiten - an die hl. Teresia Benedicta a Cruce (Edith Stein) und den sel. Adolph Kolping. Diese unsere Glaubensbrüder und -schwestern haben im Laufe der Jahrhunderte die Fackel der Heiligkeit leuchten lassen, sind Menschen gewesen, die den Stern gesehen und anderen den Stern gezeigt haben. Solche Gestalten sollen heute für uns Vorbilder und Patrone unseres Zusammenseins, unseres Weltjugendtages werden.

Während ich Ihnen allen, die Sie hier anwesend sind, noch einmal meinen herzlichsten Dank ausspreche für den freundlichen Empfang, bete ich zum Herrn für den zukünftigen Weg der Kirche und der gesamten Gesellschaft dieser mir so lieben Bundesrepublik Deutschland. Ihre Geschichte und die großen sozialen, ökonomischen und kulturellen Ziele, die sie erreicht hat, mögen ihr Ansporn sein, in einer Stunde neuer kritischer Fragen und Probleme auch für die anderen Völker des Kontinents mit weiterem erneutem Engagement ihren Weg zu verfolgen. Die Jungfrau Maria, die den Heiligen Drei Königen, als sie nach Betlehem gekommen waren, um den Retter anzubeten, das Jesuskind zeigte, möge weiterhin so für uns eintreten, wie sie schon seit Jahrhunderten von den vielen in den Bundesländern verstreuten Wallfahrtsorten aus über das Deutsche Volk wacht. Der Herr segne alle, die hier zugegen sind, sowie auch alle Pilger und die Bewohner des Landes. Gott schütze die Bundesrepublik Deutschland!

APOSTOLISCHE REISE NACH KÖLN ANLÄSSLICH DES XX. WELTJUGENDTAGES WILLKOMMENSFEST DER JUGENDLICHEN AUF DEN POLLER RHEINWIESEN

Donnerstag, 18. August 2005

Liebe Jugendliche,

ich freue mich, Euch hier in Köln am Rheinufer zu treffen! Als Pilger in der Gefolgschaft der Heiligen Drei Könige seid Ihr aus verschiedenen Teilen Deutschlands, Europas und der Welt gekommen. Indem Ihr ihren Spuren folgt, wollt Ihr Jesus entdecken. Ihr wart bereit, Euch auf den Weg zu machen, um selber ebenfalls dahin zu gelangen, persönlich und zugleich gemeinschaftlich das Angesicht Gottes zu betrachten, das sich in dem Kind in der Krippe offenbart. Wie Ihr habe auch ich mich auf den Weg gemacht, um zusammen mit Euch niederzuknien vor der weißen Hostie, in der die Augen des Glaubens die reale Gegenwart des Erlösers der Welt erkennen. Gemeinsam werden wir dann über das Thema dieses Weltjugendtags »Wir sind gekommen, um ihn anzubeten« (Mt 2,2) meditieren. [Der Papst fuhr auf englisch fort:]

Mit sehr großer Freude begrüße und empfange ich Euch, liebe Jugendliche, die Ihr von nah oder fern auf den Straßen der Welt und Eures Lebens hierher gepilgert seid. Einen besonderen Gruß richte ich an diejenigen, die wie die Sterndeuter aus dem »Orient« gekommen sind. Ihr seid die Vertreter der zahllosen Menge unserer Brüder und Schwestern in der Menschheit, die, ohne es zu wissen, das Aufgehen des Sternes an ihrem Himmel erwarten, um zu Christus, dem Licht für die Völker, geführt zu werden und in ihm die befriedigende Antwort auf den Durst ihres Herzens zu finden. Herzlich begrüße ich auch diejenigen unter Euch, die nicht getauft sind, die Christus noch nicht kennen oder in der Kirche nicht zu Hause sind. Gerade an Euch hat Papst Johannes Paul II. eine besondere Einladung zu diesem Treffen gerichtet. Ich danke Euch, daß Ihr Euch entschlossen habt, nach Köln zu kommen. Einige unter Euch könnten vielleicht die Aussage auf sich beziehen, die Edith Stein über ihre Jugend machte - sie, die später im Karmel in Köln lebte -: »Ich hatte die Gewohnheit zu beten bewußt und freiwillig aufgegeben.« In diesen Tagen werdet Ihr das Gebet wieder in bewegender Weise als ein Zwiegespräch mit Gott erfahren können - mit dem Gott, von dem wir uns geliebt wissen und den wir unsererseits lieben wollen. Allen möchte ich mit Nachdruck sagen: »Reißt Euer Herz weit auf für Gott, laßt Euch von Christus überraschen!« Gewährt ihm in diesen Tagen das »Recht, zu Euch zu sprechen«! Öffnet die Türen Eurer Freiheit für seine barmherzige Liebe! Breitet Eure Freuden und Eure Leiden vor Christus aus und laßt zu, daß er Euren Geist mit seinem Licht erleuchtet und Euer Herz mit seiner Gnade berührt! Erfahrt in diesen gesegneten Tagen des Miteinander und der Freude die Kirche als einen Ort der Barmherzigkeit und der Zärtlichkeit Gottes gegenüber den Menschen. In der Kirche und durch sie werdet Ihr zu Christus gelangen, der Euch erwartet. [… auf französisch:]

Da ich heute nach Köln komme, um mit Euch am XX. Weltjugendtag teilzunehmen, denke ich spontan mit Dankbarkeit und innerlich bewegt an den von uns allen so geliebten Diener Gottes, Johannes Paul II., der die glänzende Idee hatte, die Jugendlichen der ganzen Welt zusammenzurufen, um gemeinsam Christus, den einzigen Retter des Menschengeschlechts, zu feiern. Dank des tiefen Dialogs, der sich in über zwanzig Jahren zwischen dem Papst und den Jugendlichen entwickelt hat, konnten viele von ihnen den Glauben vertiefen, enge Bande der Gemeinschaft knüpfen sowie sich für die Gute Nachricht vom Heil in Christus begeistern und sie in vielen Teilen der Welt verkünden. Dieser große Papst hat es verstanden, die Herausforderungen zu begreifen, die sich den jungen Menschen von heute stellen, und als Bekräftigung seines Vertrauens auf sie hat er nicht gezögert, sie anzuspornen, mutige Verkünder des Evangeliums und unerschrockene Entwickler der Kultur der Wahrheit, der Liebe und des Friedens zu sein.

Heute ist es meine Aufgabe, dieses außerordentliche spirituelle Erbe, das Papst Johannes Paul II. uns hinterlassen hat, aufzugreifen. Er hat Euch geliebt, Ihr habt es begriffen und diese Liebe mit dem Elan Eurer Jugend erwidert. Nun haben wir alle zusammen die Aufgabe, seine Lehre in die Tat umzusetzen. Mit dieser Verpflichtung sind wir hier in Köln, als Pilger auf den Spuren der Heiligen Drei Könige. Nach der Überlieferung lauteten ihre Namen auf griechisch Caspar, Melchior und Balthasar. In seinem Evangelium gibt Matthäus die Frage wieder, die ihnen im Herzen brannte: »Wo ist der neugeborene König der Juden?« (Mt 2,2). Die Suche nach ihm war der Grund, warum sie die lange Reise nach Jerusalem unternommen hatten. Dafür hatten sie Mühen und Entbehrungen ertragen, ohne den Mut zu verlieren und der Versuchung zu erliegen, umzukehren. Nun, da sie dem Ziel nahe waren, hatten sie keine andere Frage zu stellen als diese. Auch wir sind nach Köln gekommen, weil wir im Herzen - wenn auch in anderer Form - dieselbe drängende Frage spürten, die die Männer aus dem Orient auf den Weg trieb. Wir fragen heute zwar nicht nach einem König; aber wir sind unruhig über den Zustand der Welt, und wir fragen: Wo finde ich die Maßstäbe für mein Leben - wo die Maßstäbe, um an der Gestaltung von Gegenwart und Zukunft der Welt verantwortlich mitzuwirken? Wem darf ich vertrauen - wem mich anvertrauen? Wo ist derjenige, der mir die befriedigende Antwort geben kann auf die Erwartungen meines Herzens? Solche Fragen zu stellen, bedeutet vor allem anzuerkennen, daß der Weg nicht vollendet ist, so lange man nicht dem begegnet ist, der die Macht hat, jenes universale Reich der Gerechtigkeit und des Friedens zu begründen, nach dem die Menschen streben, das zu errichten sie aber allein nicht imstande sind. Diese Fragen zu stellen bedeutet weiter, jemanden zu suchen, der sich nicht täuscht und andere nicht täuschen kann und der darum fähig ist, eine Sicherheit zu bieten, die so unerschütterlich ist, daß man von ihr leben und gegebenenfalls sogar für sie sterben kann. [… auf spanisch:]

55 Wenn sich am Horizont des Lebens diese Antwort abzeichnet, dann, liebe Freunde, muß man die nötigen Entscheidungen treffen. Es ist, wie wenn man sich an einem Scheideweg befindet: Welchen Weg soll man einschlagen? Den, zu dem die Leidenschaften anregen, oder den, welchen der Stern weist, der im Gewissen leuchtet? Als die Sterndeuter die Antwort hörten: »In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten« (Mt 2,5), entschieden sie sich, von diesem Wort erleuchtet, den Weg fortzusetzen bis zum Ziel. Von Jerusalem gingen sie nach Betlehem, das heißt von dem Wort, das ihnen anzeigte, wo der König war, den sie suchten, bis zur Begegnung mit diesem König, der zugleich das Lamm Gottes war, das die Sünden der Welt hinwegnimmt. Dieses Wort ist auch an uns gerichtet. Auch wir müssen unsere Wahl treffen. In Wirklichkeit ist es, recht bedacht, genau dasselbe, was wir bei der Teilnahme an jeder Eucharistiefeier erfahren. In jeder Messe führt uns nämlich die Begegnung mit dem Wort Gottes zur Teilnahme am Geheimnis von Kreuz und Auferstehung Christi und so zum eucharistischen Mahl, zur Vereinigung mit Christus hin. Auf dem Altar ist der gegenwärtig, den die Sterndeuter im Stroh liegen sahen: Christus, das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, um der Welt das Leben zu geben, das wahre Lamm, das sein Leben hingibt für das Heil der Menschheit. Vom Wort erleuchtet, können wir - wiederum in Betlehem, dem »Haus des Brotes« - die Erfahrung der überwältigenden Begegnung mit der unfaßbaren Größe eines Gottes machen, der sich so weit erniedrigt hat, sich in einer Krippe zu zeigen und sich auf dem Altar als Speise zu verschenken.

Wir können uns das Staunen der Sterndeuter vor dem Kind in Windeln vorstellen! Nur der Glaube ermöglichte ihnen, in der Gestalt dieses Kindes den König zu erkennen, den sie suchten, den Gott, zu dem sie der Stern geführt hatte. In ihm ist der Ewige in die Zeit eingetreten, indem er den Abgrund überbrückte, der zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen, zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren besteht; in ihm hat sich das Geheimnis zu erkennen gegeben, indem es sich in den zarten Gliedern eines kleinen Kindes an uns auslieferte. »Voller Staunen stehen die Sterndeuter vor dem, was sie sehen: den Himmel auf Erden und die Erde im Himmel; den Menschen in Gott und Gott im Menschen. In einem winzigen Leib sehen sie den eingeschlossen, den die ganze Welt nicht enthalten kann« (Petrus Chrysologus, Sermo 160,2). Mit demselben Staunen wollen wir uns während dieser Tage in diesem »Jahr der Eucharistie« Christus zuwenden, der im Tabernakel der Barmherzigkeit, im Altarssakrament, gegenwärtig ist. [… auf italienisch:]

Liebe Jugendliche, das Glück, das Ihr sucht, das Glück, auf das Ihr ein Anrecht habt, hat einen Namen, ein Gesicht: Es ist Jesus von Nazaret, verborgen in der Eucharistie. Er allein schenkt der Menschheit Leben in Fülle! Sagt gemeinsam mit Maria Euer »Ja« zu dem Gott, der sich Euch schenken will. Ich wiederhole Euch heute, was ich zu Beginn meines Pontifikats gesagt habe: »Wer Christus [in sein Leben] eintreten läßt, verliert nichts, gar nichts - absolut nichts von dem, was das Leben frei, schön und groß macht. Nein, nur in dieser Freundschaft öffnen sich die Türen des Lebens weit. Nur in dieser Freundschaft erschließen sich wirklich die großen Möglichkeiten des Menschseins. Nur in dieser Freundschaft erfahren wir, was schön ist und was frei macht (Homilie zur Amtseinführung des Papstes, 24. April 2005 in O.R. dt., Nr. 17, 29.4.2005, S. 2f.). Seid völlig überzeugt davon: Christus nimmt nichts weg von dem, was Ihr an Schönem und Großem in Euch habt, sondern zur Ehre Gottes, zum Glück der Menschen und zum Heil der Welt führt er alles zur Vollendung.

In diesen Tagen lade ich Euch ein, Euch rückhaltlos dem Dienst Christi zu widmen, koste es, was es wolle. Die Begegnung mit Jesus Christus wird Euch ermöglichen, innerlich die Freude über seine lebendige und lebenspendende Gegenwart zu genießen, um sie dann in Eurer Umgebung zu bezeugen. Möge Eure Anwesenheit in dieser Stadt schon das erste Zeichen einer Verkündigung des Evangeliums sein durch das Zeugnis Eures Verhaltens und Eurer Lebensfreude. Lassen wir aus unserem Herzen Dank- und Lobgesänge zum Vater aufsteigen für die vielen Wohltaten, die er uns erwiesen hat und für das Geschenk des Glaubens, den wir gemeinsam feiern wollen, indem wir ihn der Welt von diesem Land aus kundtun, das in der Mitte Europas liegt - eines Europas, das dem Evangelium und seinen Zeugen im Laufe der Jahrhunderte viel verdankt. [… auf deutsch:]

Ich werde mich nun als Pilger zum Kölner Dom begeben, um dort die Reliquien der Heiligen Drei Könige zu verehren, die bereit waren, alles zu verlassen, um dem Stern zu folgen, der sie zum Retter des Menschengeschlechts führte. Auch Ihr, liebe Jugendliche, hattet schon die Gelegenheit oder werdet sie noch haben, dieselbe Wallfahrt zu machen. Diese Reliquien sind nur das hinfällige und ärmliche Zeichen dessen, was die Sterndeuter waren und was sie vor schon so vielen Jahrhunderten erlebten. Die Reliquien führen uns zu Gott selbst: Er ist es nämlich, der mit der Kraft seiner Gnade schwachen Menschen den Mut verleiht, ihn vor der Welt zu bezeugen. Wenn die Kirche uns einlädt, die sterblichen Reste der Märtyrer und der Heiligen zu verehren, vergißt sie nicht, daß es sich letztlich zwar um armselige menschliche Gebeine handelt; aber diese Gebeine gehörten Menschen, die von der lebendigen Macht Gottes durchdrungen worden sind. Die Reliquien der Heiligen sind Spuren jener unsichtbaren aber wirklichen Gegenwart, welche die Finsternis der Welt erhellt, indem sie das Reich Gottes sichtbar macht, das in uns ist. Mit uns und für uns rufen sie: »Maranatha!« - »Komm, Herr Jesus!«

Meine Freunde, mit diesen Worten verabschiede ich mich von Euch und sage Euch allen ein herzliches »Auf Wiedersehen« in der Vigilfeier am Samstagabend!

APOSTOLISCHE REISE NACH KÖLN ANLÄSSLICH DES XX. WELTJUGENDTAGES BESUCH IM DOM GRUSSWORT VON BENEDIKT XVI.


Köln, Roncalliplatz

Donnerstag, 18. August 2005



Liebe Brüder und Schwestern!

Ich freue mich, daß ich heute abend bei Ihnen sein kann in dieser Stadt Köln, an die mich so viele schöne Erinnerungen binden. Ich habe ja die ersten Jahre meines akademischen Lehramts in Bonn verbracht, unvergessene Jahre des Aufbruchs, der Jugend, der Hoffnung vor dem Konzil, Jahre, in denen ich immer wieder nach Köln gekommen bin und dieses Rom des Nordens lieben gelernt habe. Hier spürt man die große Geschichte, und der Strom gibt Weltoffenheit. Es ist ein Ort der Begegnung, der Kulturen. Ich habe immer den Witz, den Humor, die Fröhlichkeit und die Intelligenz der Kölner geliebt. Aber ebenso muß ich sagen, die Katholizität, die den Kölnern tief im Blut steckt, denn hier gibt es seit ungefähr zweitausend Jahren Christen, und so hat sich das Katholische tief in den Charakter der Kölner eingetragen im Sinne einer fröhlichen Gläubigkeit. Darüber freuen wir uns heute. Köln kann auch den jungen Menschen etwas von seiner fröhlichen Katholizität vermitteln, die alt und zugleich ganz jung ist. Besonders schön war es für mich, daß mir der damalige Erzbischof Kardinal Frings von Anfang an sein ganzes Vertrauen geschenkt und eine wirklich väterliche Freundschaft mit mir entwickelt hat. Er hat mir dann das große Geschenk gemacht, obwohl ich jung und unerfahren war, mich zu seinem Konzilstheologen zu ernennen und mit nach Rom zu nehmen, so daß ich an seiner Seite am Zweiten Vatikanischen Konzil teilnehmen und dieses ungewöhnliche große historische Ereignis aus nächster Nähe miterleben, ja sogar ein klein wenig mitgestalten durfte. Damals habe ich dann auch Kardinal Höffner kennengelernt, der zu der Zeit Bischof von Münster war und mit dem mich gleichfalls eine große, lebendige Freundschaft verbunden hat. Gottlob ist diese Kette der Freundschaften nicht abgerissen. Kardinal Meisner ist mir seit langem ein Freund, so daß ich immerfort von Kardinal Frings an, über Höffner bis Meisner mich in Köln zu Hause fühlen durfte.

Jetzt, glaube ich, ist der Augenblick, sehr laut und aus tiefem Herzen vielen Dank zu sagen. Wir danken zuerst dem Lieben Gott, der uns den schönen blauen Himmel geschenkt hat und diese Tage fühlbar segnet. Wir danken der Muttergottes, die die Regie des Weltjugendtags in die Hand genommen hat. Ich danke Kardinal Meisner und allen seinen Helfern, Kardinal Lehmann, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, mit ihm all den Bischöfen der deutschen Diözesen, im besonderen dem Organisationskomitee von Köln, doch auch den Diözesen und den örtlichen Gemeinden, die in diesen letzten Tagen die Jugendlichen aufgenommen haben. Ich kann mir vorstellen, wie viel Einsatz das alles gekostet hat und wie viele Opfer zu bringen waren, und ich wünsche mir, daß es Frucht bringen möge für das geistliche Gelingen dieses Weltjugendtages. Endlich ist es mir ein Anliegen, den zivilen und militärischen Autoritäten, den Verantwortlichen auf kommunaler und regionaler Ebene, den Polizeikorps und den Sicherheitsbeamten Deutschlands und des Landes Nordrhein- Westfalen meinen tief empfundenen Dank auszusprechen. In der Person des Bürgermeisters dieser Stadt danke ich der ganzen Bevölkerung von Köln für das Verständnis, das sie angesichts der »Invasion« so vieler Jugendlicher aus aller Welt bewiesen hat.

56 Ohne die Heiligen Drei Könige, welche die Geschichte, die Kultur und den Glauben Kölns so sehr beeinflußt haben, wäre die Stadt nicht das, was sie ist. Hier feiert die Kirche in gewisser Weise das ganze Jahr hindurch das Fest der Erscheinung des Herrn! Deswegen wollte ich, bevor ich die lieben Kölner begrüße, zu allererst beim Reliquiar der Heiligen Drei Könige sein, dort mich im Gebet sammeln und Gott danken für ihr Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Sie wissen, daß im Jahr 1164 die Reliquien dieser Weisen aus dem Orient in Begleitung des Erzbischofs von Köln, Reinald von Dassel, von Mailand kommend die Alpen überquert haben, um nach Köln zu gelangen, wo sie mit großem Jubel empfangen worden sind. Sie haben bei ihrer Reise durch Europa deutliche Spuren hinterlassen, die noch heute in den Ortsnamen und in der Volksfrömmigkeit fortbestehen. Köln hat für die Heiligen Drei Könige das kostbarste Reliquiar der gesamten christlichen Welt anfertigen lassen und darüber gleichsam ein noch größeres Reliquiar errichtet, den Kölner Dom. Mit Jerusalem, der »Heiligen Stadt«, mit Rom, der »Ewigen Stadt«, und mit Santiago de Compostela in Spanien ist Köln dank der Heiligen Drei Könige im Laufe der Jahrhunderte zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des christlichen Westens geworden.

Ich möchte jetzt nicht sozusagen ein allumfassendes Ruhmlied auf Köln anstimmen, obwohl dies eigentlich sinnvoll und möglich wäre. Es würde zu lange dauern, weil zu viel Großes und Schönes über Köln zu sagen ist. Dennoch möchte ich daran erinnern, daß wir hier die heilige Ursula mit ihren Gefährtinnen verehren, daß im Jahr 745 der Heilige Vater den heiligen Bonifatius zum Erzbischof von Köln ernannt hat, daß in dieser Stadt Albertus Magnus, einer der größten Gelehrten des Mittelalters, gewirkt hat und seine Gebeine in der St.-Andreas-Kirche hier ganz in der Nähe ruhen, daß Thomas von Aquin, der größte Theologe des Abendlandes, hier gelernt und gelehrt hat, daß in dieser Stadt Adolph Kolping im 19. Jahrhundert ein wichtiges soziales Werk gegründet hat, daß Edith Stein, die jüdische Konvertitin, hier in Köln im Karmel war, bevor sie in den Echter Karmel fliehen mußte, von wo aus sie nach Auschwitz deportiert wurde und dort den Märtyrertod erlitt. Mit diesen und all den anderen bekannten und unbekannten Gesichtern hat Köln ein großes Erbe der Heiligen. Ich möchte wenigstens noch erwähnen, daß - soweit mir bekannt ist - hier in Köln einer der Drei Könige als ein Schwarzer, als ein König aus Afrika identifiziert und somit ein Vertreter des afrikanischen Kontinents als einer der ersten Zeugen Jesu Christi angesehen worden ist. Und schließlich ist noch zu betonen, daß hier in Köln die großen weltumspannenden beispielhaften karitativen Initiativen »Misereor«, »Adveniat« und »Renovabis« geboren worden sind.

Und jetzt seid Ihr, liebe junge Leute aus der ganzen Welt, Vertreter jener fernen Völker, die Christus durch die Sterndeuter kennenlernten und im neuen Gottesvolk vereinigt wurden in der Kirche, die Menschen aller Kulturen versammelt. Euch, liebe junge Menschen, kommt die Aufgabe zu, den universalen Atem der Kirche zu leben. Laßt Euch vom Feuer des Geistes entflammen, damit ein neues Pfingsten bei uns einkehren und die Kirche erneuern kann. Mögen durch Euch und Eure Altersgenossen in allen Teilen der Welt viele junge Menschen dahin gelangen, in Christus die wahre Antwort auf ihre Erwartungen zu finden und sich zu öffnen, um Ihn, das menschgewordene Wort Gottes, das gestorben und auferstanden ist, aufzunehmen, damit Gott in unserer Mitte ist und uns die Wahrheit, die Liebe und damit die Freude schenkt, auf die wir alle zugehen wollen. Der Herr segne diese Tage.


ANSPRACHE 2005 52