Benedikt XVI Predigten 48

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KONZERT DER STIFTUNG "DOMENICO BARTOLUCCI"

ZU EHREN VON PAPST BENEDIKT XVI.

Sixtinische Kapelle

Samstag, 24. Juni 2006




Meine Herren Kardinäle,
verehrte Brüder im Bischofs- und Priesteramt,
Brüder und Schwestern im Herrn!

Am Ende dieses stimmungsvollen Konzertes – stimmungsvoll sowohl aufgrund des Ortes, an dem wir uns befinden, der Sixtinischen Kapelle, als auch aufgrund der geistlichen Intensität der vorgetragenen Kompositionen – verspürt die Seele spontan das Bedürfnis zu loben, zu preisen und Dank zu sagen. Dieses Empfinden ist in erster Linie an den Herrn gerichtet, die höchste Schönheit und Harmonie, der dem Menschen die Fähigkeit geschenkt hat, sich in der Sprache der Musik und des Gesangs auszudrücken. »Ad Te levavi animam meam«, hieß es soeben im Offertorium von Giovanni Pierluigi da Palestrina in Anlehnung an einen Psalm (25,1). Wir haben unsere Seelen wirklich zu Gott erhoben, und deshalb möchte ich Maestro Domenico Bartolucci und der nach ihm benannten Stiftung, die diese Veranstaltung geplant und durchgeführt hat, meinen Dank aussprechen. Lieber Maestro, Sie haben mir und uns allen ein besonderes Geschenk dargebracht durch die Ausarbeitung eines Programms, in dem Sie eine Auswahl von Meisterwerken des »Fürsten« der polyphonen Kirchenmusik neben einige der von Ihnen selbst komponierten Werke gestellt haben. Besonders danke ich Ihnen dafür, daß Sie das Konzert persönlich dirigiert haben, sowie für die Motette »Oremus pro Pontifice«, die Sie gleich nach meiner Wahl auf den Stuhl Petri schrieben. Ich bin Ihnen auch dankbar für die freundlichen Worte, die Sie soeben an mich gerichtet und in denen Sie Ihre Liebe zur Kunst der Musik und Ihr Engagement für das Wohl der Kirche bezeugt haben. Ich spreche auch dem Chor der Stiftung meine herzlichen Glückwünsche aus und schließe in mein »Dankeschön« all jene ein, die auf verschiedene Weise mitgearbeitet haben. Einen herzlichen Gruß richte ich schließlich an diejenigen, die diese Begegnung mit ihrer Anwesenheit beehrt haben.

Alle Stücke, die wir gehört haben, und vor allem ihre Zusammenstellung, in der eine Parallele gezogen wird zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert, bekräftigen gemeinsam die Überzeugung, daß die polyphone Kirchenmusik – vor allem die der sogenannten »römischen Schule« – ein Erbe darstellt, das sorgfältig bewahrt, am Leben erhalten und bekannt gemacht werden muß: nicht nur zum Nutzen der Fachleute und derer, die sich für ihre Pflege einsetzen, sondern der ganzen kirchlichen Gemeinschaft, für die sie einen unschätzbaren geistlichen, künstlerischen und kulturellen Reichtum darstellt. Die »Fondazione Bartolucci« hat den Erhalt und die Verbreitung der klassischen und zeitgenössischen Tradition dieser berühmten Schule der Polyphonie zum Ziel. Kennzeichnend für diese Schule war stets die Ausrichtung auf den reinen Gesang, ohne Instrumentalbegleitung. Ein echtes »Aggiornamento« der Kirchenmusik kann nur auf den Spuren der großen Tradition der Vergangenheit, des Gregorianischen Gesangs und der polyphonen Kirchenmusik stattfinden. Aus diesem Grund hat die kirchliche Gemeinschaft – sowohl im Bereich der Musik als auch in den anderen Kunstformen – stets diejenigen gefördert und unterstützt, die neue Wege des künstlerischen Ausdrucks suchen, ohne dabei der Vergangenheit, der Geschichte des menschlichen Geistes, die auch die Geschichte seines Dialogs mit Gott ist, eine Absage zu erteilen.

Sie, verehrter Maestro, versuchen seit jeher, den Kirchengesang aufzuwerten, auch als Mittel der Evangelisierung. Durch unzählige Konzerte in Italien und im Ausland hat die von Ihnen geleitete Päpstliche »Cappella Musicale« in der weltweit verständlichen Sprache der Musik an der Sendung der Päpste, der Verbreitung der christlichen Botschaft in der Welt, mitgewirkt. Und dieses Werk führt sie heute unter der achtsamen Führung von Maestro Giuseppe Liberto weiter.

Liebe Brüder und Schwestern, zum Abschluß dieser schönen und erhebenden musikalischen Darbietung richten wir unseren Blick auf die Jungfrau Maria, die in Michelangelos »Jüngstem Gericht« zur Rechten Christi, des Herrn, dargestellt ist. Ihrem mütterlichen Schutz vertrauen wir besonders all jene an, die sich für die Pflege des Kirchengesangs einsetzen, damit sie, stets von wahrem Glauben und aufrichtiger Liebe zur Kirche beseelt, ihren wertvollen Beitrag zum liturgischen Gebet leisten und sich wirkungsvoll an der Verkündigung des Evangeliums beteiligen. Maestro Domenico Bartolucci, den Mitgliedern der Stiftung und euch allen hier Anwesenden erteile ich von Herzen den Apostolischen Segen.

AN DIE MITGLIEDER DER DELEGATION

DES ÖKUMENISCHEN PATRIARCHATS VON KONSTANTINOPEL Donnerstag, 29. Juni 2006

Liebe Brüder in Christus!


Mit großer Freude und aufrichtiger Liebe im Herrn heiße ich heute Eure Eminenz, den Metropoliten Johannes, und die anderen Mitglieder der Delegation willkommen, die Seine Heiligkeit Bartolomaios I. und der Heilige Synod des Ökumenischen Patriarchats aus Anlaß des Festes der hll. Petrus und Paulus, Patrone der Kirche von Rom, entsandt haben. Jedem von euch gilt mein herzlicher Gruß. Ich möchte euch mit den Worten des Apostels Petrus willkommen heißen: »Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an alle, die durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus den gleichen kostbaren Glauben erlangt haben wie wir. Gnade sei mit euch und Friede in Fülle durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn« (2 Petr 1,1–2). Diese Worte erinnern uns an unseren gemeinsamen Glauben und das Heilsgeheimnis, das wir empfangen haben, ein Geschenk, das wir an die Männer und Frauen unserer Zeit weitergeben müssen. Die Tatsache, daß das Fest der hll. Petrus und Paulus von Katholiken und Orthodoxen am selben Tag gefeiert wird, erinnert an die uns gemeinsame apostolische Sukzession und an die kirchliche Brüderlichkeit. Ich möchte an dieser Stelle ins Gedächtnis rufen, daß die byzantinische Hymnographie dem hl. Petrus den sehr bedeutungsvollen Titel des »Protochoriphäos« zuschreibt, also des Chorführers, der die Aufgabe hat, die Harmonie der Stimmen zu erhalten, zur Ehre Gottes und im Dienst Seines Volkes. Ich bin euch daher dankbar, daß ihr gekommen seid, um euer Gebet mit dem unsrigen zu vereinen, veranlaßt durch unsere gemeinsame Verpflichtung, den Weg weiterzugehen, der uns Schritt für Schritt zur Beseitigung jeglicher Dissonanz im Chor der einen Kirche Christi führt.

In Zukunft wird es wichtige Gelegenheiten der Begegnung und des brüderlichen Dialogs geben. Ihre Anwesenheit, Eminenz, als Ko-Präsident der Gemischten Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche in ihrer Gesamtheit läßt mich an die Vollversammlung dieser Kommission denken, die auf Einladung des serbisch-orthodoxen Patriarchats im September in Belgrad stattfinden wird. So nimmt der Dialog seinen Weg wieder auf und tritt in eine neue Phase ein. Da entsteht in uns spontan der Wunsch, dafür zu beten, daß der Heilige Geist unsere Herzen erleuchten und entflammen möge und so unseren gemeinsamen Willen stärke, auf das innige Gebet des Herrn: »Ut unum sint« zu antworten, soweit es in unseren Kräften steht; mögen auf diese Weise die im Glauben vereinten Jünger Christi das Evangelium gemeinsam der ganzen Welt verkünden, auf daß durch den Glauben an Christus alle gerettet werden.

Außerdem hoffe ich, als Antwort auf die Einladung, die von seiten der Regierung, des Patriarchats und der katholischen Ortsgemeinde ausgegangen ist, eine Apostolische Pilgerreise in die Türkei machen zu können, ein Land, das eine alte und reiche Kultur besitzt, ein ehrwürdiges Land, in dem viele heilige Väter unserer kirchlichen, theologischen und geistlichen Tradition gelebt haben. So werde ich an den Feierlichkeiten anläßlich des Festes des heiligen Apostels Andreas, des Bruders des hl. Petrus, teilnehmen können. Indem ich die Geste meiner Vorgänger seligen Angedenkens, Paul VI. und Johannes Paul II., anläßlich ihres Besuches im Phanar wiederhole, wird es mir eine Freude sein, Seiner Heiligkeit Bartolomaios I. zu begegnen und ihm auf diese Weise einen Gegenbesuch zu seinen liebenswürdigen Besuchen hier in Rom abzustatten. Ich bin sicher, daß dieser gegenseitige Austausch unsere kirchliche Brüderlichkeit stärken und die Zusammenarbeit bei unseren gemeinsamen Initiativen erleichtern wird. Der Herr helfe uns, mit neuem Vertrauen auf den Tag zuzugehen, an dem wir gemeinsam die heilige Eucharistie des Herrn als Zeichen der vollen Gemeinschaft werden feiern können.

Eminenz, mit diesen herzlichen Empfindungen bitte ich Sie und ihre Begleiter, dem Patriarchen Bartolomaios I. und dem Heiligen Synod meinen brüderlichen Gruß zu übermitteln, während ich dem Herrn danke, der uns gewährt hat, einen neuen Schritt zu tun in der Erfüllung seines Willens der Einheit und des Friedens.
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AN HERRN MARIO JUAN BOSCO CAYOTA ZAPPETTINI,

NEUER BOTSCHAFTER URUGUAYS BEIM HL. STUHL


Freitag, 30. Juni 2006

Herr Botschafter!


1. Ich freue mich, Sie herzlich willkommen zu heißen zu dieser Begegnung, bei der Sie mir das Beglaubigungsschreiben überreichen, das Sie als außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Republik Östlich des Uruguay beim Heiligen Stuhl akkreditiert.

Ich danke Ihnen für die liebenswürdigen Worte, die Sie an mich gerichtet, sowie für den freundlichen Gruß des Herrn Staatspräsidenten, Dr. Tabaré Vázquez Rosas, den Sie mir überbracht haben. Ich bitte Sie, ihm meine besten Wünsche für sein persönliches Wohlergehen und das seiner Familie sowie für das Gedeihen und das friedliche und solidarische Zusammenleben dieser edlen Nation zu übermitteln.

2. Im Verlauf seiner Geschichte hat Uruguay die christlichen Ideale der Gerechtigkeit und des Friedens angenommen. In Uruguay gibt es ein friedliches und achtungsvolles Miteinander unterschiedlicher Auffassungen vom Menschen und von seiner Bestimmung, ohne daß dies die aufrichtige und echte Wertschätzung der religiösen Dimension und insbesondere der Sendung der Kirche vermindert.

Ein Beweis der Liebe vieler Uruguayer zum Apostolischen Stuhl ist, wie Eure Exzellenz gesagt haben, die unvergängliche Erinnerung an die beiden Besuche meines verehrten Vorgängers, Johannes Paul II., in Ihrem Land. Ihm wurde an dem Platz, wo er seine erste Messe in Montevideo feierte, ein Denkmal gesetzt.

Unter diesen Gesichtspunkten kann man hoffen, daß die christliche Auffassung des Menschen, der als Abbild Gottes, ihm ähnlich, geschaffen ist und eine übernatürliche Berufung hat, offen zutage treten kann in der Erziehung der jungen Generationen.

Die Erziehungsaufgabe darf sich nämlich nicht auf die fachlichen und berufsbezogenen Seiten beschränken, sondern sie muß alle Aspekte der Person einbeziehen, ihre soziale Seite ebenso wie ihr Streben nach der Transzendenz, das sich in einer seiner edelsten Dimensionen, der Liebe, offenbart.

3. Die höchsten Werte, in den Herzen der Menschen und im Sozialgefüge verwurzelt, sind gleichsam die Seele der Völker, die sie stark sein läßt in Widrigkeiten, großherzig in der loyalen Zusammenarbeit und hoffnungsvoll im Aufbau einer besseren, lebensvollen Zukunft, in der alle Menschen ohne Ausnahme die Möglichkeit haben, die volle Würde des menschlichen Wesens zu entfalten.

Daher sind die Tendenzen besorgniserregend, durch die versucht wird, den unantastbaren Wert des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod einzuschränken oder es aus seinem natürlichen Umfeld, der menschlichen Liebe in Ehe und Familie, herauszulösen.

Die Kirche fördert eine »Kultur des Lebens«, die großherzig ist und Hoffnung schenkt, und dies nicht nur aus Gründen, die eng an ihr Bekenntnis gebunden sind. Wie Sie wissen, Herr Botschafter, gibt es auch in Ihrem Land viele hervorragende Personen, die diese Besorgnisse aus ethischen und rationalen Gründen mit uns teilen.

Damit verbunden ist ihrer Natur nach die Frage der Familie – der grundlegenden Struktur der Gesellschaft – und der ehelichen Verbindung eines Mannes und einer Frau, die dem Plan entspricht, den der Schöpfer der menschlichen Natur eingeschrieben hat.

Es fehlt nicht an denjenigen, die mittels der Massenmedien den hohen Wert von Ehe und Familie leugnen oder ihn ins Lächerliche ziehen und so Egoismus und Desorientierung fördern anstelle von Großherzigkeit und Opferbereitschaft, die notwendig sind, um diese wahre »Keimzelle« der menschlichen Gemeinschaft lebendig und kraftvoll zu erhalten.

Die Familie zu fördern und ihr bei der Erfüllung ihrer unverzichtbaren Aufgaben zu helfen bedeutet auch, sozialen Zusammenhalt zu gewinnen und vor allem ihre Rechte zu achten, die nicht abgeschwächt werden dürfen angesichts anderer Formen des Zusammenlebens, die sich anmaßen, den Platz der Familie einzunehmen.

4. In der heutigen Zeit ist das große Problem der Armut und der Ausgrenzung eine dringende Herausforderung für die Regierenden und die Verantwortungsträger der öffentlichen Einrichtungen. Auf der anderen Seite hat der sogenannte Globalisierungsprozeß neue Möglichkeiten und auch neue Gefahren geschaffen, denen im größeren Konzert der Nationen begegnet werden muß.

Dies ist eine Gelegenheit, gleichsam ein Netz des Verständnisses und der Solidarität unter den Völkern zu knüpfen, ohne alles auf einen rein wirtschaftlichen oder pragmatischen Austausch zu reduzieren. Auch die menschlichen Probleme jeden Ortes müssen berücksichtigt werden, besonders die Probleme der Migranten, die gezwungen sind, ihr Land auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen zu verlassen, was manchmal schwerwiegende Folgen im persönlichen, familiären und sozialen Bereich mit sich bringt.

Die Kirche, die die Ausübung der Nächstenliebe als grundlegende Dimension ihres Wesens und ihrer Sendung betrachtet, entfaltet auf selbstlose Weise eine tatkräftige Aufmerksamkeit gegenüber den Notleidenden jeder Schicht und Herkunft und arbeitet bei dieser Aufgabe mit den verschiedenen Körperschaften und öffentlichen Einrichtungen zusammen, mit dem Ziel, es keinem Hilfesuchenden an Unterstützung fehlen zu lassen, die ihm hilft, seine Schwierigkeiten zu überwinden.

Dafür bietet sie ihre personellen und finanziellen Mittel an, vor allem jedoch die menschliche Nähe, mit der sie versucht, Abhilfe zu schaffen gegen die traurigste Art der Armut, die der Einsamkeit und der Verlassenheit, im Wissen »daß die Liebe in ihrer Reinheit und Absichtslosigkeit das beste Zeugnis für den Gott ist, dem wir glauben und der uns zur Liebe treibt« (Enzyklika Deus Caritas ). 5.

Herr Botschafter, vor Abschluß dieser Begegnung möchte ich Ihnen meine besten Wünsche dafür zum Ausdruck bringen, daß die Sendung, die Sie beginnen, fruchtbar sein und dazu beitragen möge, die diplomatischen Beziehungen Ihres Landes mit dem Heiligen Stuhl zu vertiefen und sie gleichzeitig offen und herzlich zu gestalten.

Ich bitte Sie nochmals, Seiner Exzellenz, dem Staatspräsidenten, und den anderen Obrigkeiten Ihres Landes meine Empfindungen und Hoffnungen zum Ausdruck zu bringen, während ich den mütterlichen Schutz der »Jungfrau der Dreiunddreißig« auf Eure Exzellenz, Ihre verehrte Familie und Mitarbeiter sowie auf die geliebten uruguayischen Söhne und Töchter herabrufe.

AN DIE METROPOLITAN-ERZBISCHÖFE,

DIE AM HOCHFEST PETER UND PAUL

DAS PALLIUM EMPFANGEN HABEN Audienzenhalle VI.

Freitag, 30. Junu 2006

Liebe Brüder und Schwestern!


Die heutige Begegnung ist gleichsam ein Echo der Eucharistiefeier, die gestern in der vatikanischen Basilika stattgefunden hat und bei der ich die Freude hatte, den Metropolitan-Erzbischöfen, die mit ihren Angehörigen, Freunden und vielen Vertretern ihrer Diözesangemeinschaften hier anwesend sind, das Pallium zu überreichen. Ihre unterschiedliche Herkunft macht den katholischen Charakter der Kirche deutlich: In jedem Teil der Erde fühlen sich die Gläubigen der verschiedenen Teilkirchen durch einzigartige Bande der Gemeinschaft mit dem Stuhl Petri vereint, die auch im liturgischen Zeichen des Palliums zum Ausdruck kommen, das von ihren Metropoliten getragen wird. Herzlich begrüße ich jeden von euch, liebe und verehrte Brüder, und zusammen mit euch begrüße ich eure Gläubigen, die zum Grab der Apostel gepilgert sind.

Mein herzlicher Gruß gilt zunächst euch, liebe und verehrte Hirten der Kirche in Italien! Ich begrüße Kardinal Crescenzio Sepe, der nach mehreren Jahren des unmittelbaren Dienstes am Heiligen Stuhl zum Oberhirten der altehrwürdigen Erzdiözese Neapel berufen worden ist, den Erzbischof von Pescara-Penne, Tommaso Valentinetti, den Erzbischof von Fermo, Luigi Conti, den Erzbischof von Oristano, Ignazio Sanna, sowie den Erzbischof von Benevent, Andrea Mugione. Der Herr Jesus, der euch zu Hirten seiner Herde bestellt hat, stütze euch in eurem täglichen Dienst und mache euch durch die Kraft des Heiligen Geistes zu treuen Boten des Evangeliums.

Nach diesen Worten in italienischer Sprache fuhr der Heilige Vater auf französisch fort: Herzlich begrüße ich die Pilger, die aus Frankreich und Afrika gekommen sind, um die neuen Metropolitan-Erzbischöfe zu begleiten. Ich hatte die Freude, diesen das Pallium, Zeichen der ganz besonderen Verbundenheit mit dem Stuhl Petri, zu überreichen. Meine Grüße gehen an den Erzbischof von Antananarivo (Madagaskar), Odon Razanakolona, an den Erzbischof von Bamenda (Kamerun), Cornelius Esua, an den Erzbischof von Bukavu (Demokratische Republik Kongo), François-Xavier Maroy Rusengo, an den Erzbischof von Abidjan (Elfenbeinküste), Jean-Pierre Kutwa, sowie an den Erzbischof von Marseille (Frankreich), Georges Pontier. Durch euch sind alle Gläubigen eurer Diözesen und eurer Länder, die ich im Gebet trage, hier vertreten. Ich fühle mich in diesem Augenblick Afrika besonders nahe und bitte den Herrn, den einzelnen Ländern zu helfen, auf dem Weg des Friedens und der Entwicklung der Menschen und Völker voranzuschreiten. Mögt ihr jeden Tag mehr zu Zeugen Christi werden, indem ihr euch darum bemüht, euren Brüdern das Evangelium zu verkünden und ihnen zu helfen, unseren Vater im Himmel und die Kirche immer mehr zu lieben.

Dann sagte Papst Benedikt XVI. auf englisch: Einen herzlichen Gruß richte ich an die englischsprachigen Metropolitan-Erzbischöfe, denen ich gestern das Pallium überreicht habe: Erzbischof George Niederauer von San Francisco (USA), Erzbischof Daniel Di Nardo von Galveston- Houston (USA), Erzbischof José Serofia Palma von Palo (Philippinen), Erzbischof Antonio Javellana Ledesma von Cagayan de Oro (Philippinen), Erzbischof Sylvain Lavoie von Keewatin-Le Pas (Kanada) und Erzbischof Donald Wuerl von Washington (USA). Ich heiße auch ihre Familienmitglieder und Freunde sowie die Gläubigen aus ihren Erzdiözesen, die sie nach Rom begleitet haben, herzlich willkommen. Das Pallium wird von den Erzbischöfen getragen als Symbol ihrer hierarchischen Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri in der Leitung des Gottesvolkes. Es ist aus weißer Schafwolle gefertigt als Symbol für Jesus Christus, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt, und für den Guten Hirten, der aufmerksam über seine geliebte Herde wacht. Diese Stola erinnert die Bischöfe daran, daß sie als Stellvertreter Christi in ihren Ortskirchen dazu berufen sind, Hirten nach dem Herzen Jesu zu sein. Euch allen erteile ich von Herzen meinen Apostolischen Segen als Unterpfand der Freude und des Friedens im Herrn.

Anschließend fuhr der Papst auf spanisch fort: Ich grüße herzlich die Erzbischöfe spanischer Sprache und alle, die sie zur bedeutsamen Zeremonie der Überreichung des Palliums begleitet haben, das sie kennzeichnet und ihre Funktion als Metropoliten aufzeigt. Es sind dies die Erzbischöfe Jorge Liberato Urosa Savino von Caracas, Jorge Enrique Jiménez Carvajal von Cartagena, Fabriciano Sigampa von Resistencia und José Luis Mollaghan von Rosario. Euch, liebe Gläubige, die ihr sie begleitet, bitte ich, ihnen durch das Gebet und durch hochherzige, stete und treue Mitarbeit nahe zu sein, damit sie ihre Sendung dem Wunsch Gottes entsprechend erfüllen. Ich bitte die allerseligste Jungfrau Maria, die in euren Ländern – Venezuela, Kolumbien und Argentinien – hoch verehrt wird, daß sie die Erzbischöfe in ihrem Dienst ermutige und die Priester, Ordensgemeinschaften und Gläubigen ihrer Erzdiözesen liebevoll begleite. Bringt ihnen meinen zuneigungsvollen Gruß, zusammen mit dem Apostolischen Segen, den ich euch jetzt von Herzen erteile.

Auf portugiesisch sagte der Heilige Vater: Heute ist ein Freudentag für die Kirche in Brasilien, und die erzbischöflichen Sitze von São Luís do Maranhão, Ribeirão Preto und Londrina sind in festlicher Stimmung, da ihre neuen Erzbischöfe José Belisário da Silva, Joviano de Lima Júnior und Orlando Brandes, die heute von ihren Priestern, Gläubigen und Angehörigen begleitet werden, das Pallium empfangen haben. Deshalb möchte ich eure Teilkirchen herzlich grüßen und den Wunsch zum Ausdruck bringen, daß diese bedeutsame Feier dazu beitragen möge, die Einheit und die Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl zu stärken, und daß sie gleichzeitig den großherzigen pastoralen Eifer ihrer Bischöfe fördern möge, für das Wachstum der Kirche und zum Heil der Seelen.

Dann sagte Papst Benedikt XVI. auf polnisch: Ich grüße die Pilger, die aus Polen gekommen sind. Es ist in der Kirche Brauch, daß am Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus die neuernannten Metropoliten das Pallium empfangen, als Zeichen der besonderen Verbundenheit jedes Metropoliten mit dem Nachfolger Petri. Gestern hat zusammen mit anderen Metropoliten aus verschiedenen Teilen der Welt auch euer Landsmann, der Metropolit von Ermland, Erzbischof Wojciech Ziemba, das Pallium empfangen. Ich wünsche ihm und allen Metropoliten in Polen reiche Gaben im apostolischen Dienst, in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri. Allen hier anwesenden Pilgern, die den neuen Metropoliten begleiten, erteile ich von Herzen meinen Segen. Gelobt sei Jesus Christus!

Der Papst fuhr auf slowenisch fort: Einen herzlichen Gruß richte ich an den Erzbischof von Marburg, Msgr. Franc Kramberger, dem ich gestern das Pallium überreicht habe. Lieber Bruder im Bischofsamt, die heiligen Apostel Petrus und Paulus, große Diener der Einheit der Kirche, mögen dir Vorbild sein in deinem Bemühen um das Wohl des dir anvertrauten Gottesvolkes. Ich grüße auch alle Slowenen – deine Landsleute –, die dich heute begleiten. Allen erteile ich von Herzen den Apostolischen Segen. Abschließend sagte der Heilige Vater wieder auf italienisch:

Liebe Brüder und Schwestern, auch diese Begegnung macht deutlich, daß der Herr ständig für sein Volk Sorge trägt und er es ihm nicht an Hirten und sicheren Führern fehlen läßt. Während wir ihm dafür danken, müssen wir uns ins Bewußtsein rufen, daß jeder von uns seiner Berufung entsprechend dazu aufgerufen ist, fleißig im Weinberg des Herrn zu arbeiten, damit wir alle lebendige Glieder seines mystischen Leibes, der Kirche, sind. Der Apostel Petrus sagt nämlich: »Laßt euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen …, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen« (1P 2,5). Maria, Mutter der Kirche, möge für uns Fürsprache einlegen und uns helfen, unserer Sendung stets treu zu sein. Euch alle und die Diözesangemeinden, aus denen ihr kommt, versichere ich meines täglichen Gebetsgedenkens, während ich euch gern meinen Segen erteile.

Juli 2006




AN DIE BISCHÖFE AUS KROATIEN

ANLÄSSLICH IHRES "AD-LIMINA"-BESUCHES Donnerstag, 6. Juli 2006



Herr Kardinal,
verehrte Mitbrüder im bischöflichen Dienst!

Mit großer Freude heiße ich euch herzlich willkommen im Haus des Petrus, wobei ich mir die Worte des Apostels Paulus zu eigen mache: »Ich danke meinem Gott jedesmal, wenn ich an euch denke; immer, wenn ich für euch alle bete, tue ich es mit Freude und danke Gott dafür, daß ihr euch gemeinsam für das Evangelium eingesetzt habt« (Phil 1,3–5). Euer Einsatz zur Verkündigung der Frohen Botschaft im Geist überzeugter kirchlicher Gemeinschaft wird auch durch euren »Ad-limina«-Besuch bestätigt, mit dem ihr die aufrichtige Treue der Kirche in Kroatien zum Stuhl Petri zu bezeugen wünscht. Ich danke Kardinal Josip Bozanic, der als Vorsitzender der Kroatischen Bischofskonferenz ein Grußwort an mich gerichtet und dabei euch allen und der Herde, die jedem einzelnen von euch anvertraut ist, seine Stimme geliehen hat.

Die brüderlichen Begegnungen und die fruchtbringenden Gespräche in diesen Tagen, in denen ihr mit mir das geteilt habt, was in euren Diözesen an positiven Ergebnissen und die Hoffnungen vorhanden ist, aber auch die Schwierigkeiten und Sorgen, boten mir Gelegenheit, die Lage der Kirche in eurem Land besser kennenzulernen. Zu Recht seid ihr stolz auf die 14 Jahrhunderte des christlichen Erbes und des Glaubens eures Volkes, aber ihr wißt auch, daß die Entscheidung für Gott nicht nur Frucht der Vergangenheit, sondern ein persönlicher Akt ist, der den einzelnen vor Gott verpflichtet, welcher Generation er auch angehören mag. Um den Seelen, für die ihr Sorge tragt, eine tiefere Kenntnis Jesu Christi und eine persönliche Begegnung mit ihm zu ermöglichen, habt ihr zahlreiche Pastoralpläne ausgearbeitet, die euren großen Einsatz bezeugen und zu Hoffnung und Optimismus Anlaß geben. Besonders bedeutsam sind eure Initiativen für eine gründliche Vorbereitung auf die Sakramente und auf eine angemessene Teilnahme an der Liturgie. Ich habe auch euer Bemühen um die religiöse Bildung und um eine gute Katechese sowohl in den Schulen als auch in den Pfarreien wahrgenommen. Auch die Pflege der Volksfrömmigkeit und der vielen Wallfahrten, besonders zu den Marienheiligtümern, sollte hervorgehoben werden. Erwähnenswert ist außerdem die umsichtige Öffnung gegenüber den neuen Anregungen des Heiligen Geistes, der seine Charismen austeilt und die Bereitschaft weckt, Verantwortung und Aufgaben zu übernehmen, die der Erneuerung und Weiterentwicklung der Kirche dienen. Ich wünsche von Herzen, daß ihr im Vertrauen auf die Verheißung des Herrn, stets unter uns gegenwärtig zu bleiben, mit eurem Volk auf dem Weg einer konsequenten Treue zum Evangelium Christi fortschreitet.

Kroatien, euer Land, lebte schon immer im Bereich der europäischen Zivilisation und will deshalb zu Recht als Teil der Europäischen Union anerkannt werden. Sein Wunsch ist es, durch seinen Eintritt in diese Gemeinschaft zum Wohl aller Bewohner des Kontinents beizutragen. Die Nation wird, mit Empfindungen der Achtung und des Dialogs, auf diese Weise in Beziehung treten können zu den übrigen europäischen Völkern und wird den Beitrag der eigenen Kultur und der eigenen Traditionen einbringen können in die gemeinsame Suche nach der vollen Wahrheit des Menschen. Denn es ist wesentlich, daß der Bau des gemeinsamen europäischen Hauses stets die Wahrheit des Menschen zur Grundlage hat: das Recht jedes Menschen auf Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, die Anerkennung der geistigen Natur des Menschen, in der seine unantastbare Würde wurzelt, und die Achtung des religiösen Bekenntnisses eines jeden, Zeugnis der unauslöschlichen Öffnung gegenüber der Transzendenz. Diesen Werten können auch diejenigen zustimmen, die zwar nicht zur katholischen Kirche gehören, aber die Stimme der Vernunft akzeptieren, die für die Gebote des Naturgesetzes empfänglich ist. Ich weiß, daß ihr unter diesen Gesichtspunkten zusammen mit euren Priestern und Gläubigen großen Einsatz zeigt. Ich ermutige euch, darin fortzufahren, und versichere euch der Unterstützung des Heiligen Stuhls, der auf Kroatien immer mit Hochachtung und Liebe geschaut hat. Das Band zwischen dem Apostolischen Stuhl und eurer Nation, das bereits in der Vergangenheit sehr stark war, hat sich weiter gefestigt, wie es auch die Unterzeichnung der jüngsten bilateralen Verträge zeigt. Der Heilige Stuhl wird euch auch in Zukunft zur Seite stehen und die Bemühungen eures Volkes auf dem Weg des wahren Fortschritts aufmerksam verfolgen und unterstützen.

Dennoch ist zu beachten, daß auch die Wege zu guten und wünschenswerten Zielen nicht frei sind von den Gefahren der heutigen kulturellen Strömungen, wie denen des Säkularisierung und des Relativismus. Daher ist es notwendig, die Werte des Evangeliums unermüdlich zu verkündigen, damit die Gläubigen diese Gefahren vermeiden können. Folgt dem Vorbild und der Weisung der großen Gestalten eurer Teilkirchen – ich denke dabei besonders an den seligen Bischof und Märtyrer Alojzije Stepinac –, und fürchtet euch nicht, den Gläubigen zu sagen, was das Evangelium lehrt, damit sie wachsam seien gegenüber dem, was dem Evangelium entgegensteht: Auf diese Weise werden eure Gemeinschaften die ganze Gesellschaft anspornen, nach dem Gemeinwohl zu suchen und für die Bedürftigsten Sorge zu tragen. Ich denke in diesem Augenblick an die kinderreichen Familien, an diejenigen, die trotz harter Arbeit in unsicheren Verhältnissen leben, an die Arbeitslosen, die Alten und Kranken. Euer Land leidet bedauerlicherweise noch unter den Folgen des jüngsten Konflikts, dessen negative Auswirkungen nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in den Herzen der Bewohner zu spüren sind, die hin und wieder die Last dieses Erbes wahrnehmen. Seid stets Verkünder der Versöhnung und Friedensstifter unter den Bewohnern eurer Heimat, indem ihr sie auf dem Weg der christlichen Versöhnung ermutigt: Die Vergebung befreit vor allem denjenigen, der den Mut hat, sie zu gewähren.

Verehrte Mitbrüder, die pastoralen Herausforderungen sind zahlreich, und die Zeit, in der wir leben, ist nicht ohne Schwierigkeiten. Wir sind uns jedoch der Hilfe von oben sicher. Daher erweist sich der Dienst des Bischofs als noch wichtiger. Um allen Menschen ein glaubwürdiges Zeugnis zu geben, darf er an nichts anderes denken als an den Dienst für Christus. Seid deshalb großherzig im Dienst für die Kirche und für euer Volk, beharrlich im Gebet und voll Eifer in der Verkündigung. Verfolgt mit besonderer Aufmerksamkeit die Ausbildung der Priester, eurer Mitarbeiter; fördert die Priesterberufe und wacht aufmerksam über eure Seminaristen. Ich rufe euch auf, die Ordensgemeinschaften, die Bewegungen des geweihten Lebens und die der Laien in der Liebe und im Geist der Zusammenarbeit zu leiten. Fördert in den Familien weiterhin die treue Liebe, die Eintracht und das tägliche Gebet, und ermutigt sie zu einer hochherzigen Öffnung für das Leben. Nicht zu vergessen ist die Präsenz der Katholiken im öffentlichen Leben und in den Medien. Es hängt auch von ihnen ab, dahin zu wirken, daß immer eine Stimme der Wahrheit zu den Problemen des Augenblicks zu hören ist. Ich bete dafür, daß jeder zur Ehre Gottes und zugunsten der Menschen zu handeln weiß, so daß überall der Dank an den Geber alles Guten erklingt, wie es der Apostel ausdrückt: »Er aber, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können, er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus Jesus in allen Generationen, für ewige Zeiten« (Eph 3,20–21).

Verehrte Mitbrüder, seid euch meiner Unterstützung und meines Gebets für das Werk sicher, das Gott euch zugunsten eurer Gemeinschaften anvertraut hat. Euer »Ad-limina«-Besuch hat gezeigt, daß ihr »ein Herz und eine Seele« seid mit euren Gläubigen und daß ihr einen tiefen Sinn der Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri und daher mit der universalen Kirche besitzt. Indem ich auf euch und euren Dienst die Fürsprache Marias, der Gottesmutter des Großen Taufversprechens von Kroatien, herabrufe, erteile ich euch, euren Priestern, den geweihten Männern und Frauen sowie dem ganzen kroatischen Volk von Herzen meinen Segen. Gelobt seien Jesus und Maria!
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APOSTOLISCHE REISE VON BENEDIKT XVI.

NACH VALENCIA (SPANIEN) ZUM

V. WELTTREFFEN DER FAMILIEN


BEI DER BEGRÜSSUNGSZEREMONIE Flughafen Valencia-Manises

Samstag, 8. Juli 2006

Majestäten,

Herr Präsident und
geehrte Obrigkeiten,
meine Herren Kardinäle und Mitbrüder im Bischofsamt,
liebe Brüder und Schwestern!

1. Ich freue mich sehr, heute in Valencia anzukommen, im edlen und stets geliebten Spanien, an das ich von meinen früheren Besuchen her, als ich an Kongressen und Tagungen teilgenommen habe, viele schöne Erinnerungen habe.

2. Herzlich begrüße ich sowohl alle Anwesenden als auch diejenigen, die mit uns in diesem Augenblick über die Medien verbunden sind.

Ich danke Seiner Majestät König Juan Carlos für seine Anwesenheit in Begleitung der Königin und besonders für seinen Willkommensgruß, den er im Namen des spanischen Volkes an mich gerichtet hat.

Auch dem Herrn Ministerpräsidenten und den übrigen Obrigkeiten der Nation, der autonomen Region und der Stadt spreche ich meine respektvolle Anerkennung aus sowie meine Dankbarkeit dafür, daß sie dazu beigetragen haben, dieses V. Welttreffen auf bestmögliche Weise zu verwirklichen.

Herzlich begrüße ich den Erzbischof von Valencia, Agustín García-Gasco Vicente, und seine Weihbischöfe sowie die gesamte Erzdiözese hier an der spanischen Levante, die mir im Rahmen dieses Welttreffens einen herzlichen Empfang bereitet. In diesen Tagen begleitet sie die trauernden Familien im Schmerz um ihre Angehörigen, die Opfer eines tragischen Unglücks geworden sind, und sie ist auch den Verletzten nahe.

Meine herzlichen Grüße gehen auch an den Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Familie, Kardinal Alfonso López Trujillo, sowie an die anderen Kardinäle, an den Vorsitzenden und die Mitglieder der Spanischen Bischofskonferenz, an die Priester, die Ordensleute und alle gläubigen Laien.

3. Der Grund dieses ersehntes Besuches ist die Teilnahme am V. Welttreffen der Familien, dessen Thema »Die Weitergabe des Glaubens in der Familie« ist. Es ist mein Wunsch, die zentrale Rolle hervorzuheben, welche die auf die Ehe gegründete Familie für Kirche und Gesellschaft hat. Sie ist eine unersetzliche Institution nach dem Plan Gottes, und die Kirche kann nicht aufhören, ihren grundlegenden Wert zu verkünden und zu fördern, damit er immer mit Verantwortungsbewußtsein und Freude gelebt wird.

4. Mein verehrter Vorgänger und großer Freund Spaniens, der geliebte Johannes Paul II., hat dieses Treffen einberufen. Von der gleichen pastoralen Sorge bewegt, werde ich morgen die Freude haben, mit der Feier der heiligen Messe in der »Stadt der Künste und Wissenschaften« dieses V. Welttreffen der Familien abzuschließen.

In tiefer Verbundenheit mit allen Teilnehmern werde ich vom Herrn durch die Fürsprache unserer allerseligsten Mutter und des heiligen Apostels Jakobus reiche Gnaden für die Familien Spaniens und der ganzen Welt erbitten.

Der Herr schenke euch allen und euren geliebten Familien reichen Segen!
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Benedikt XVI Predigten 48