Divino afflante Spiritus DE - § 2 - DIE ERKLÄRUNG DER HEILIGEN SCHRIFT

Bei der Erfüllung dieser seiner Aufgabe bietet dem katholischen Exegeten eine treffliche Hilfe das Studium der Werke, in denen die heiligen Väter, die Lehrer der Kirche und die hervorragenden Schrifterklärer der Vorzeit die heiligen Bücher erklärt haben. An profaner Bildung und an Sprachenkenntnis kamen diese alten Schriftausleger bisweilen unseren heutigen Exegeten zwar nicht gleich; aber kraft der Aufgabe, die Gott ihnen in der Kirche gestellt hat, zeichnen sie sich aus durch gemütstiefe Schau der himmlischen Dinge und durch wunderbare Geistesschärfe, wodurch sie weit eindringen in die Tiefen des göttlichen Wortes und alles herausarbeiten, was dazu dienen kann, Christi Lehre zu beleuchten und die Heiligkeit des Lebens zu fördern. Es ist bedauerlich, dass diese kostbaren Schätze des christlichen Altertums manchen unserer heutigen Schriftsteller zu wenig bekannt sind, und dass die Vertreter der Geschichte der Exegese noch nicht alles geleistet haben, was zur gehörigen Erforschung und rechten Einschätzung eines o wichtigen Gebietes notwendig ist. Möchten sich doch recht viele Gelehrte finden, die die Verfasser und die Werke der katholischen Schrifterklärung eifrig studieren, die fst unermesslichen von ihnen gesammelten Schätze heben und so wirksam dazu beitragen, dass mehr und mehr zutage tritt, wie tief die göttliche Lehre der Heiligen Bücher durchschaut und wie herrlich sie diese erläutert haben, und dass sich auch die heutigen Schriftausleger daran ein Beispiel nehmen und nützlichen Stoff daraus schöpfen. Auf diese Weise wird schließlich eine glückliche und fruchtbare Verbindung zustande kommen zwischen der Lehre und geistlichen Salbung der Alten und der größeren Bildung und vollkommeneren Methode der Neueren, eine Verbindung, die neue Früchte zeitigen wird auf dem Feld der biblischen Bücher, das sich nie genug bearbeiten, nie vollständig abernten lässt.

§ 3 - NEUE AUFGABEN DER SCHRIFTERKLÄRUNG

Neue Forschungen


Daß dabei auch unsere Zeit zur tieferen und genaueren Auslegung der Heiligen Schrift etwas beitragen kann, lässt sich mit vollem Recht hoffen. Denn nicht wenige Fragen, besonders auf geschichtlichem Gebiet, sind von den Erklärern der früheren Jahrhunderte kaum oder nur ungenügend erörtert: fehlten ihnen doch fast alle Kenntnisse, die zu einer genaueren Behandlung solcher Gegenstände notwendig sind. Wie schwierig und sozusagen unzugänglich gewisse Punkte selbst für die heiligen Väter waren, zeigen, um anderes zu übergehen, die wiederholten Ansätze zur Erklärung der ersten Kapitel der Genesis, die manche von ihnen machten, ebenso wie die mehrmaligen Versuche des heiligen Hieronymus, die Psalmen so zu übersetzen, dass deren Literalsinn oder Wortsinn klar zutage träte. Bei anderen biblischen Büchern oder Stellen hat erst die Neuzeit die Schwierigkeiten wahrgenommen, nachdem eine eindringendere Kenntnis des Altertums neue Fragen aufgeworfen hatte, die einen tiefen Einblick in die Sachlage geben. Zu Unrecht behaupten daher Leute, die die Lage der Bibelwissenschaft nicht genau kennen, dem katholischen Exegeten unserer Tage bleibt nichts hinzuzufügen zu dem, was das christliche Altertum geleistet habe; im Gegenteil, unsere Zeit hat gar vieles vorgebracht, was einer neuen Untersuchung und einer neuen Prüfung bedarf und den heutigen Exegeten nicht wenig zu eifrigem Studium anspornt.
Die Eigenart des Schriftstellers


Wenn indes unsere Zeit neue Fragen aufwirft und neue Schwierigkeiten bringt, so bietet sie, der Schriftauslegung auch neue wertvolle Hilfsmittel. In dieser Hinsicht dürfte die Tatsache besonders erwähnenswert sein, dass die katholischen Theologen im Anschluß an die Lehre der heiligen Väter und vor allem des Engelgleichen und Allgemeinen Lehrers, die Natur und die Wirkungen der biblischen Inspiration genauer und vollkommener erforscht und vorgelegt haben, als es in den vergangenen Jahrhunderten der Fall war. Sie gehen dabei von dem Gedanken aus, dass der heilige Schriftsteller bei der Abfassung des biblischen Buches „Organ“ oder Werkzeug des Heiligen Geistes ist, und zwar ein beseeltes und vernünftiges Werkzeug, und schließen daraus mit Recht, dass unter dem göttlichen Einfluß seine Kräfte und Fähigkeiten so anwendet, „dass man au der durch seine Arbeit entstandenen Schrift mit Leichtigkeit die Eigenart und sozusagen die charakteristischen Merkmale und Züge des menschlichen Schriftstellers“ [26] leicht erkennen kann. Der Exeget muß daher mit aller Sorgfalt, ohne eine Erkenntnis zu vernachlässigen, die die neuere Forschung gebracht hat, festzustellen suchen, welches die Eigenart und Lebenslage des biblischen Schriftstellers war, in welcher Zeit er lebte, welche mündlichen und schriftlichen Quellen er benutzte, welcher Redegattung er sich bediente. Auf diese Weise wird er vollkommener erkennen, wer der biblische Schriftsteller war und was er mit seinem Werke beabsichtigte. Es kann ja keinem entgehen, dass die wichtigste Regel für die Auslegung die ist, dass man genau bestimme, was der Schriftsteller zu sagen beabsichtigte. So mahnt schon der heilige Athanasius: „Hier muß man, wie es an allen anderen Stellen der Heiligen Schrift zu geschehen hat, darauf achten, aus welchem Anlaß der Apostel redet; man muß genau und gewissenhaft beachten, wer der Verfasser ist und welches die Sache, derentwegen er geschrieben hat, damit man nicht aus Unwissenheit oder Missverständnis vom richtigen Sinn abweicht.“ [27]
Die literarische Art der Zeit und des Landes


Der Literalsinn einer Stelle liegt indes bei den Worten und Schriften altorientalischer Autoren oft nicht so klar zutage, wie bei unseren heutigen Schriftstellern. Was die alten Orientalen mit ihren Worten ausdrücken wollten, lässt sich nicht durch die bloßen Regeln der Grammatik und Philologie oder allein aus dem Zusammenhang bestimmen; der Exeget muß sozusagen im Geiste zurückkehren in jenen fernen Jahrhunderte des Orients und mit Hilfe der Geschichte, der Archäologie, der Ethnologie und anderer Wissenschaften genau bestimmen, welche literarischen Arten die Schriftsteller jener alten Zeit anwenden wollten und in Wirklichkeit anwandten. Die alten Orientalen bedienen sich nämlich zum Ausdruck ihrer Gedanken nicht immer der gleichen Formen und Sprechweisen wie wir, sondern vielmehr derjenigen, die bei den Menschen ihrer Zeit und ihres Landes üblich waren. Welches diese Redeformen waren, kann der Exeget nicht „a priori“ feststellen, sondern nur mit Hilfe einer sorgfältigen Durchforschung der altorientalischen Literatur. Diese Durchforschung nun, die in den letzten Jahrzehnten mit größerer Sorgfalt und Aufmerksamkeit gemacht worden ist als früher, hat klarer gezeigt, welche Redegattungen in der alten Zeit für die dichterische Schilderung, für die Darstellung der Regeln und Gesetze des Lebens sowie für die Erzählung geschichtlicher Tatsachen und Ereignisse verwendet wurden. Diese Durchforschung hat gleicherweise klar erwiesen, dass das israelitische Volk in der Geschichtsschreibung die anderen alten Völker des Orients bedeutend übertrifft hinsichtlich des Alters der Berichte, wie auch durch die Treue in der Wiedergabe der Tatsachen, ein Vorzug, der sicherlich seinen Ursprung hat im Charisma des göttlichen Inspiration und in der besonderen religiösen Zielsetzung der biblischen Geschichtsdarstellung. Wer einen richtigen Begriff von der biblischen Inspiration hat, wird sich nicht wundern, dass trotzdem auch bei den biblischen Schriftstellern, wie bei den anderen alten Autoren, gewisse Formen der Darstellung und Erzählung vorkommen, gewisse Eigenheiten, die besonders den semitischen Sprachen angehören, Darstellungen, die man „angenähert“ nennen könnte, gewisse hyperbolische Redeweisen, ja bisweilen paradoxe Ausdrücke, die dazu dienen, die Dinge dem Geiste besser einzuprägen. Ist ja doch den heiligen Büchern keine jener Redeformen fremd, deren sich die menschliche Sprache bei den Alten, besonders im Orient, zum Ausdruck der Gedanken zu bedienen pflegte, allerdings unter der Bedingung, dass die angewandte Redegattungen keiner Weise der Heiligkeit und Wahrhaftigkeit Gottes widerspricht. So sagt schon, scharfsinnig wie immer, der heilige Thomas: „In der Heiligen Schrift wird das Göttliche uns vorgelegt in der Weise, wie es die Menschen zu tun pflegen.“ [28] Wie nämlich das wesenhafte Wort Gottes den Menschen in allem ähnlich geworden ist, „die Sünde ausgenommen“ (He 4,15), so sind auch Gottes Worte, durch menschliche Zungen ausgedrückt, in allem der menschlichen Sprache ähnlich geworden, den Irrtum ausgenommen. Diese aus der Vorsehung Gottes stammende „Herablassung“ hat schon der heilige Johannes Chrysostomus hoch gefeiert und ihr Vorhandensein in den Heiligen Büchern immer wieder vermerkt. [29]

Um den heutigen Erfordernissen der Bibelwissenschaft zu entsprechen, muß deshalb der katholische Exeget bei der Auslegung der Heiligen Schrift und beim Nachweis ihrer Irrtumslosigkeit auch dieses Hilfsmittel in kluger Weise benutzen zu sehen, was die Redegattung oder literarische Art, die der heilige Schriftsteller gebraucht, für die richtige und zutreffende Erklärung bedeutet, und er soll überzeugt sein, dass er diese Seite seiner Aufgabe ohne großen Nachteil für die katholische Exegese nicht vernachlässigen darf. Nicht selten nämlich – um nur dies eine zu berühren-, wenn manche Leute immer wieder den Vorwurf erheben, die biblischen Schriftsteller seien von der geschichtlichen Treue abgewichen oder hätten die Tatsache weniger genau berichtet, handelt es sich offensichtlich nur um die gebräuchlichen, den Alten eigenen Rede- und Erzählungsarten, die man im gegenseitigen Verkehr allenthalben anzuwenden pflegte und die anerkanntermaßen im täglichen Umgang als erlaubt betrachtet wurden. Die Billigkeit und Gerechtigkeit des Urteils verlangt daher, dass derartige Ausdrucksweisen, wenn sie sich in den für die Menschen nach Menschenweise ausgedrückten Wort Gottes finden, ebenso wenig des Irrtums geziehen werden, als wenn sie im tagtäglichen Leben gebraucht werden. Kennt man also diese Rede- und Schreibarten der Alten und beurteilt man sie richtig, so lassen sich viele Einwürfe widerlegen, die gegen die Wahrhaftigkeit und geschichtliche Treue der Heiligen Bücher erhoben werden. Ebenso nützlich ist ein Studium dieser Frage auch für das tiefere und klarer Verständnis der Gedanken des heiligen Schriftstellers.
Studium der Altertumswissenschaften


Unsere Vertreter der Bibelwissenschaft sollen also auch in diesem Punkt gebührende Aufmerksamkeit schenken und nicht unberücksichtigt lassen, was die Archäologie, die alte Geschichte und die Geschichte der alten Literatur an Neuem gebracht hat und was dazu dient, dass man die Absicht der alten Schriftsteller und ihre Art uns Weise zu denken, zu erzählen und zu schreiben, richtig erfasst. In dieser Hinsicht müssen auch die katholischen Laien daran denken, dass sie nicht nur einen nützlichen Beitrag zum profanen Wissen leisten, sondern sich auch um das Christentum höchst verdient machen, wenn sie sich mit allem gebührenden Eifer und Fleiß der Erforschung und Untersuchung des Altertums widmen und an der Lösung solcher bisher nicht geklärter Fragen nach Kräften mithelfen. Jede menschliche Erkenntnis, auch wenn sie nicht religiösen Charakters ist, hat schon in sich ihre eigene Würde und Hoheit – ist sie doch eine endliche Anteilnahme an Gottes unendlicher Erkenntnis -; wenn sie aber dazu verwendet wird, Fragen die Gott oder Göttliches betreffen, heller zu beleuchten, so erhält sie dadurch eine neue, höhere Würde und Weihe.

§ 4 - DIE BEHANDLUNG SCHWIERIGER FRAGEN

Gelöste Schwierigkeiten


Die oben erwähnte eingehendere Erforschung des alten Orients, das genauere Studium des Urtextes der Heiligen Schrift, die ausgedehntere und vollkommenere Kenntnis der Sprachen der Bibel und des Orients im allgemeinen hatten, mit Gottes Hilfe, glücklicherweise zur Folge, dass nunmehr nicht wenige der Fragen völlig geklärt sind, die zur Zeit Unseres Vorgängers Leo XIII. von Kritikern, die außerhalb der Kirche standen oder ihr sogar feindselig gesinnt waren, gegen die Echtheit, das Alter die Unverfälschtheit und die geschichtliche Zuverlässigkeit der biblischen Bücher vorgebracht wurden. Die katholischen Exegeten haben die gleichen wissenschaftlichen Waffen, die die Gegner nicht selten missbrauchten, in der richtigen Weise gebraucht und so Erklärungen vorgelegt, die einerseits mit der katholischen Lehre und der echten alten Überlieferung im Einklang stehen, anderseits den Schwierigkeiten gewachsen sind, welche die neueren Forschungen und Funde brachten oder die das Altertum unserer Zeit ungelöst hinterlassen hat. So ist es gekommen, dass das Vertrauen auf die Autorität und die geschichtliche Treue der Bibel, das durch die vielen Anfechtungen bei manchen erschüttert war, heute bei den Katholiken wiederhergestellt ist; ja, es fehlt sogar auch unter den Nichtkatholiken nicht an Schriftstellern, die durch ruhige und sachliche Forschung dazu geführt worden sind, die neueren Ansichten aufzugeben und, wenigstens da und dort, zu den älteren Anschauungen zurückzukehren. Diese Änderung der Lage ist zu einem großen Teil der unverdrossenen Arbeit zu verdanken, mit der sich die katholischen Schriftausleger, unbeirrt durch Schwierigkeiten und Hindernisse aller Art, aus voller Kraft bemühten, die Ergebnisse der heutigen gelehrten Forschung auf dem Gebiet der Archäologie, der Geschichte und der Sprachwissenschaft für die Lösung der neuen Fragen nutzbar zu machen.
Nicht gelöste Schwierigkeiten


Es braucht sich indes niemand zu wundern, dass bis jetzt noch nicht alle Schwierigkeiten restlos bereinigt sind, sondern daß es auch heute noch Fragen gibt, die den katholischen Exegeten nicht wenig zu schaffen machen. Bei dieser Lage der Dinge darf man sicherlich nicht den Mut verlieren; man darf auch nicht vergessen, dass es in der menschlichen Wissenschaft nicht anders geht als in der Natur; die Unternehmungen wachsen langsam, und die Frucht kann man erst nach vieler Arbeit pflücken. So ging es mit manchen Fragen, die in der Vergangenheit ungelöst und unbeantwortet geblieben waren und erst in der Gegenwart durch den Fortschritt des Wissens eine glückliche Erledigung gefunden haben. Daher steht zu hoffen, dass auch die Schwierigkeiten, die heute noch ganz verwickelt und völlig undurchdringlich scheinen, im Lauf der Zeit durch unablässige Arbeit endgültig geklärt werden. Wenn die ersehnte Lösung lange ausbleibt und der glückliche Erfolg nicht uns beschieden ist, sondern vielleicht erst späteren Geschlechtern zuteil wird, so kann sich niemand darüber grämen, denn billigerweise gilt auch für uns, was die Väter, vor allem Augustinus [30], zu ihrer Zeit betonten: Gott habe in den von ihm inspirierten Heiligen Büchern absichtlich Schwierigkeiten gelassen, damit wir zu eifrigem Studium und Forschen angespornt und, der Grenzen unseres Geistes uns heilsam bewusst, in der geziemenden Demut geschult werden. Darum wäre es auch nicht zu verwundern, wenn sich für die eine oder andere Frage überhaupt nie eine voll befriedigende Antwort finden ließe; denn es handelt sich bisweilen um dunkle Dinge, die von der Gegenwart und von der Erfahrung der Jetztzeit allzuweit abliegen, und auch die Exegese darf wie andere bedeutende Wissenschaften ihre Geheimnisse haben, die unserem Geist unzugänglich bleiben und durch keinerlei Bemühen enträtselt werden können.
Mühe um rechte Lösungen


Durch die Sachlage darf sich jedoch der katholische Exeget, der eine tätige und starke Liebe zu seinem Fach hat und der heiligen Mutter Kirche aufrichtig ergeben ist, keineswegs davon abhalten lassen, die schwierigen, bisher ungelösten Fragen immer und immer wieder anzugreifen, nicht nur um die Einwendungen der Gegner zu widerlegen, sondern vor allem, um eine positive Lösung herauszuarbeiten, eine Lösung, die mit der Lehre der Kirche im Einklang steht, besonders mit der Überlieferung von der vollen Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift, während sie anderseits den gesicherten Ergebnissen der Profanwissenschaften gebührend Rechnung trägt. Die Bemühungen dieser tüchtigen Arbeiter im Weinberg des Herrn soll man nicht nur mit Billigkeit und Gerechtigkeit, sondern auch mit Liebe beurteilen. Dieser Pflicht mögen alle anderen Söhne der Kirche eingedenk sein und sich von einem wenig klugen Eifer fernhalten, da der meint, alles, was neu ist, schon deshalb, weil es neu ist, bekämpfen oder verdächtigen zu müssen. Bei den Anordnungen und Gesetzen, die die Kirche gegeben hat, handelt es sich – das mögen sie sich besonders gegenwärtig halten – um die Glaubens- und Sittenlehre, und unter den vielen Dingen, die in der Heiligen Schrift, in den Gesetztes- und Geschichtsbüchern, in der Weisheits- und Prophetenliteratur enthalten sind, finden sich nur wenige, deren Sinn von der kirchlichen Autorität erklärt worden ist, und auch die Punkte, in denen bei den heiligen Vätern Übereinstimmung herrscht, sind nicht viel zahlreicher. Daher bleiben viele, und zwar ganz wichtige Fragen, bei deren Erörterung und Erklärung die katholischen Exegeten ihren Scharfblick und ihr Talent in voller Freiheit betätigen können und müssen, auf daß ein jeder nach Kräften beitrage zum allgemeinen Nutzen, zu immer wachsendem Fortschritt der kirchlichen Wissenschaft und zur Verteidigung und Ehre der Kirche. Diese echte Freiheit der Kinder Gottes, die einerseits treu festhält an der Lehre der Kirche, anderseits jeden Beitrag der Profanwissenschaften dankbar als Gottesgabe annimmt und verwertet, getragen und gehalten von der Liebe aller, ist Bedingung und Quelle alles wirklichen Erfolges und alles dauerhaften Fortschritts der katholischen Wissenschaft. Trefflich äußert sich darüber Unser unvergesslicher Vorgänger Leo XIII., wenn er sagt: „Nur wenn die Herzen einig und die Prinzipien sichergestellt sind, darf man aus den verschiedenen Arbeiten vieler großer Fortschritte in dieser Wissenschaft erhoffen.“ [31]

§ 5 - DIE HEILIGE SCHRIFT

UND DIE UNTERWEISUNG DER GLÄUBIGEN

Es ist eine gewaltige Arbeit, die die katholische Exegese während fast zwei Jahrtausenden geleistet hat, damit das Wort Gottes, das den Menschen in der Heiligen Schrift geschenkt worden ist, immer tiefer und vollkommener verstanden und stets inniger geliebt werde. Wer diese Leistung betrachtet, wird sich unschwer davon überzeugen, dass es für die Gläubigen, vor allem für die Priester, eine schwere Pflicht ist, den Schatz, den die größten Geister in so vielen Jahrhunderten gesammelt haben, nun auch ausgiebig und treu zu benutzen. Gott hat ja den Menschen die Heiligen Bücher nicht gegeben, um ihre Neugierde zu befriedigen oder um Arbeits- und Forschungsmaterial zu bieten, sondern wie der Apostel bemerkt, damit die Heilige Schrift uns „unterweise zum Heil durch den Glauben an Christus Jesus“ und „der Gottgeweihte Mensch vollkommen sei, ausgerüstet zu jedem guten Werk“ (vgl. 2Tm 3,15 2Tm 3,17). Die Priester also, denen die Sorge für das ewige Heil der Gläubigen übertragen ist, mögen zunächst selbst die Heiligen Bücher in sorgfältigem Studium durchforschen und sie sich durch Gebet und Betrachtung zu eigen machen; dann aber fallen sie die himmlischen Reichtümer des göttlichen Wortes eifrig austeilen in Predigten, Homilien und Ansprachen und die christliche Lehre durch Worte aus der Heiligen Schrift bekräftigen und durch treffliche Beispiele aus der heiligen Geschichte, besonders aus dem Evangelium Christi des Herrn, beleuchten. Bei all dieser Tätigkeit mögen sie mit gewissenhafter Sorgfalt jene Akkomodationen meiden, die nur aus persönlicher Willkür stammen und weit hergeholt sind – diese sind nicht Gebrauch, sondern Missbrauch des Wortes Gottes -; sie sollen vielmehr alles o beredt, so lichtvoll und klar vortragen, dass die Gläubigen nicht nur zur rechten Lebensführung angespornt und begeistert, sondern auch mit tiefer Verehrung für die Heilige Schrift erfüllt werden. Diese Verehrung sollen sodann die Oberhirten der Sprengel bei den ihnen anvertrauten Gläubigen noch ausdrücklicher von Tag zu Tag mehren und zu vervollkommnen trachten und alle die Unternehmungen fördern, durch die apostolisch gesinnte Männer die Kenntnis der Liebe der Heiligen Schrift unter den Katholiken in lobenswerter Weise zu wecken und zu beheben suchen. Sie mögen also ihre Gunst und Hilfe den frommen Vereinen zuwenden, die sich zur Aufgabe machen, Aufgaben der Heiligen Schrift, besonders der Evangelien, unter den Gläubigen zu verbreiten und deren tägliche fromme Lesung in den christlichen Familien eifrig zu fördern. Die mit Gutheißung der kirchlichen Autorität herausgegebenen Übersetzungen der Heiligen Schrift in die Muttersprache sollen sie durch ihr Wort und, wo die liturgischen Gesetze es zulassen, durch entsprechende Verwendung wirksam empfehlen; öffentliche Vorträge oder Konferenzen über Bibelfragen mögen sie entweder selbst halten oder durch andere gut geschulte geistliche Redner halten lassen. Die Zeitschriften, die in den verschiedenen Ländern löblicherweise und mit großem Nutzen herausgegeben werden, sollen alle Seelsorgspriester nach Kräften unterstützen und unter den verschiedenen Klassen und Ständen ihrer Herde in passender Weise verbreiten, sei es, dass diese Veröffentlichungen die wissenschaftliche Behandlung und Darlegung biblischer Fragen bezwecken, sei es, dass sie die Ergebnisse solcher Untersuchungen für die Seelsorge oder für die Bedürfnisse der Gläubigen verarbeiten. Die Seelenhirten seien überzeugt, dass sie in der Seelsorge eine wirksame Hilfe haben werden an diesen und allen ähnlichen Unternehmungen, die etwa der Seeleneifer und die rechte Liebe zum Worte Gottes zu diesem erhabenen Ziel geeignet findet.
Der biblische Unterricht in den Seminarien


Niemand aber kann es entgehen, dass die Priester al diesen Aufgaben nicht richtig entsprechen können, wenn sie nicht während ihrer Seminarjahre eine tätige und bleibende Liebe zur Heiligen Schrift in sich aufgenommen haben. Darum mögen die Bischöfe, denen die väterliche Fürsorge für ihre Seminarien obliegt, sorgfältig darauf achten, dass auch in diesem Punkt nichts versäumt wird, was zur Erreichung dieses Zieles behilflich sein kann. Die Lehrer der Heiligen Schrift sollen den ganzen biblischen Unterricht in den Seminarien so erteilen, dass sie den jungen Klerikern, die zum Priestertum und zur Seelsorge herangebildet werden, jene Kenntnis der Heiligen Bücher vermitteln und jene Liebe zu ihnen einflößen, ohne die sich im Apostolat keine reiche Frucht erzielen lässt. In der exegetischen Erklärung sollen sie vor allem auf den theologischen Gehalt achten, überflüssige Ausführungen vermeiden und sich nicht bei Fragen aufhalten, die eher die Neugierde befriedigen, als dass sie das echte Wissen und die gesunde Frömmigkeit fördern. Den Literalsinn und vor allem den theologischen Sinn sollen sie so gründlich vortragen, so sachkundig erklären und so begeistert einprägen, dass es ihren Hörern in etwa ergeht wie den Jüngern Jesu Christi auf dem Weg nach Emmaus, als sie auf die Darlegungen des Herrn hin ausriefen: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er uns die Schrift erschloß?“ (Lc 24,32). Auf diese Weise möge die Heilige Schrift für die künftigen Priester der Kirche die reine und unversiegliche Quelle werden für das eigene geistliche Leben, für das Predigtamt aber, das sie übernehmen sollen, Nahrung und Kraft. Wenn die Professoren dieses wichtigen Faches in den Seminarien dieses Ziel erreichen, dürfen sie das frohe Bewusstsein haben, zum Heil der Seelen, zur Förderung der Interessen der Kirche und zur Ehre und zur Verherrlichung Gottes erfolgreich beitragen und ein wahrhaft apostolisches Werk vollbracht zu haben.
Die heilige Schrift in der jetzigen Kriegszeit


Was Wir im vorausgehenden dargelegt haben, Ehrwürdige Brüder und geliebte Söhne, gilt für alle Zeiten, aber ganz vorzüglich für unsere leiderfüllten Tage, in denen fast alle Völker und Nationen in ein Meer von Unglück versenkt sind; in denen ein unmenschlicher Krieg Ruinen auf Ruinen häuft und Blutbad an Blutbad reiht, in denen bitterer Hass der Völker gegeneinander in so vielen, wie Wir mit tiefem Schmerz wahrnehmen, jedes Gefühl nicht nur der christlichen Mäßigung und Liebe, sondern selbst der edeln Menschlichkeit erstickt hat. Wer anders kann diese Todeswunden der menschlichen Gesellschaft teilen als Der, zu dem der Apostelfürst voll Lieben und Vertrauen spricht: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Jn 6,69). Zu Ihm also, unserem erbarmungsreichen Erlöser, müssen wir nach Kräften alle zurückführen; Er ist der göttliche Tröster der Trauernden; er ist für alle, für die Regierenden ebenso wie für die Untergebenen, der Lehrer wahrer Rechtlichkeit, echter Gerechtigkeit, hochherziger Liebe; Er, und Er allein, kann das feste Fundament und der wirksame Schutz des Friedens und der Ruhe sein. „Ein anderes Fundament kann niemand legen als das, das gelegt ist, und das ist Christus Jesus.“ (1Co 3,11). Ihm aber, Christus, den Urheber unseres Heiles, werden alle um so vollkommener erkennen, um so inniger lieben und um so treuer nachahmen, je mehr sie zur Kenntnis und Betrachtung der Heiligen Schrift, besonders des Neuen Testamentes, angeeifert werden. Denn, wie der heilige Hieronymus sagt: „Die Heilige Schrift nicht kennen, heißt Christus nicht kennen“ [32], und „wenn es etwas gibt, was den Weisen in diesem Leben hält und ihn in den Bedrängnissen und Wirren der Welt den Gleichmut bewahren lässt, dann ist es, meine ich, in erster Linie die Betrachtung und Kenntnis der Heiligen Schrift.“ [33] Hier wird, wen immer Widerwärtigkeit und Unglück heimsuchen und niederdrücken, wahren Trost und göttliche Kraft zum Leiden und zum Ausharren schöpfen; hier, in den heiligen Evangelien, offenbart sich allen Christus, das höchste und vollkommenste Ideal der Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit, und dem zermartertem, angsterfüllten Menschengeschlecht öffnen sich die Quellen der göttlichen Gnade, ohne die die Völker und die Lenker und die Völker keine öffentliche Ruhe und keine geistige Eintracht schaffen und erhalten können. Hier endlich werden alle Christus kennen lernen, „der das Haupt jeglicher Herrschaft und Macht ist“ (Col 2,10), und „der für uns von Gott her geworden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung“ (1Co 1,30).

SCHLUSS

Mahnung an die Erklärer der Heiligen Schrift


Damit haben wir die Anforderungen dargelegt und anempfohlen, die die Bedürfnisse unserer Zeit an die Gestaltung der biblischen Studien stellen. So bleibt Uns denn nur noch übrig, Ehrwürdige Brüder und geliebte Söhne, alle Vertreter der biblischen Wissenschaft, die ergebene Söhne der Kirche sind und deren Lehre und Anordnungen treu befolgen, mit väterlicher Liebe zu beglückwünschen, dass sie zu einem so erhabenen Amt erwählt und berufen sind, und ihnen zugleich Mut machen, auf dass sie fortfahren, die glücklich übernommene Aufgabe mit täglich neuer Kraft, mit vollem Eifer und mit aller Sorgfalt erfüllen. Wir sagen: die erhabene Aufgabe. Denn was gibt es Höheres, als das Wort Gottes selbst, das durch die Eingebung des Heiligen Geistes den Menschen geschenkt wurde, zu durchforschen, zu erklären, den Glauben vorzutragen, gegen die Ungläubigen zu verteidigen? An dieser geistigen Speise nährt sich die eigene Seele des Schriftauslegers und kräftigt sich „zum Gedanken an den Glauben, zum Trost in der Hoffnung und zur Ermunterung in der Liebe [34]. „In diesen Studien leben, diese Wahrheiten betrachten, nichts anderes kennen, nichts anderes suchen: scheint euch das nicht schon hier auf Erden ein Wohnen im Himmel?“ [35] Mit dieser gleichen Speise mögen auch die Seelen der Gläubigen genährt werden; daraus mögen sie Erkenntnis und Liebe Gottes schöpfen, Fortschritt im inneren Leben und Glück. Die Erklärer der Heiligen Schrift sollen sich alle mit ganzer Seele dieser heiligen Aufgabe widmen. „Sie mögen beten, um Einsicht zu gewinnen“ [36] ; sie mögen arbeiten, um Tag für Tag tiefer in die Geheimnisse der Heiligen Bücher einzudringen; sie mögen lehren und predigen, um die Schätze des Wortes Gottes auch anderen zu erschließen. Was die Schriftausleger in den vergangenen Jahrhunderten mit herrlichem Erfolg geleistet haben, damit sollen auch die Exegeten unserer Tage nach Kräften wetteifern, damit die Kirche, wie in der Vergangenheit, so auch heute hervorragende Meister in der Schrifterklärung habe, und die Gläubigen durch deren Wirken und Arbeiten aus der Heiligen Schrift strahlendes Licht, Aufmunterung und Freude gewinnen. Bei dieser schweren und wichtigen Aufgabe mögen auch sie „Trost an den Heiligen Büchern“ finden (1M 12,9) und des versprochenen Lohnes eingedenk sein; denn so heißt es: „Die Weisen werden leuchten wie der Glanz des Firmamentes, und die viele zur Gerechtigkeit angeleitet haben, wie die Sterne in alle Ewigkeit“ (Da 12,3).

Und nun wünschen Wir von Herzen allen Söhnen der Kirche, und besonders den Lehrern der Bibelwissenschaft, den jungen Klerikern und den geistlichen Rednern, dass sie, das Wort Gottes beständig betrachtend, verkosten wie gut und lieblich der Geist des Herrn ist (Sg 12,1). Dazu erteilen Wir euch allen und jedem einzelnen, Ehrwürdige Brüder und geliebte Söhne, als Unterpfand der göttlichen Gaben und als Zeichen Unseres väterlichen Wohlwollens voll Liebe im Herrn den Apostolischen Segen.

Gegeben zu Rom, am Grabe des hl. Petrus, am 30. September, dem Fest des Hl. Hieronymus, im Jahre 1943, dem fünften unseres Pontifikats.

PIUS PP. XII

ANMERKUNGEN

[1] Vierte Sitzung, 1. Dekret; Ench. Bibl. N. 45.

[2] Dritte Sitzung, Kap. 2; Ench. Bibl. N. 62.

[3] Sermo ad alumnos Semiariorum ... in Urbe (24. Juni 1939); Acta Apost. Sedis [=AAS] XXXI (1939), S. 245-251.

[4] S. Theol. Ia, q. 70, art. 1 ad 3.

[5] De Gen. ad litt. 2,9,20; PL XXXIV, 270f; CSEL XXVIII (Sectio III, pars 2), S. 46.

[6] Leonis XIII Acta XIII, S. 355 ; Ench. Bibl. N. 106.

[7] Vgl. Benedikt XV., Enz. Spiritus Paraclitus, AAS. XII (1920), S. 396 ; Ench. Bibl. N. 471.

[8] Leonis XIII Acta XIII, S. 357 f; Ench. Bibl. N 109 f.

[9] Vgl. ebd.S. 328; Ench. Bibl. N. 67 f.

[10] Apostolisches Schreiben Hierosolymae in coenobio vom 17. September 1892; Leonis XIII Acta XII, S. 240.

[11] Apostolisches Schreiben Vigilantiae vom 30. Oktober 1902; Leonis XIII Acta XXII, S. 232 f ; Ench. Bibl. N. 130-141; N. 130, 132.

[12] Vgl. Schreiben der päpstlichen Bibelkommission an die Erzbischöfe und Bischöfe Italiens vom 20. August 1941; AAS XXXIII (1941), S. 465-472.

[13] Apostolischen Schreiben Scripturae Sanctae vom 23. Februar 1904; Pii X Acta I, S. 176-179; Ench. Bibl. N. 142-150; vgl. N. 143-144.

[14] Apostolisches Schreiben „Quoniam in re biblica“ vom 27. März 1906; Pii X Acta III, S. 72-76; Ench. Bibl. N. 155-173; vgl. N. 155.

[15] Apostolisches Schreiben Vinea electa vom 7. Mai 1909; AAS. 1 (1909), S. 447-449; Ench.Bibl. N. 293-306; vgl. N. 296 und 294.

[16] Vgl. Motu Proprio Bibliorum scientiam vom 27. April 1924; AAS. XVI (1924), S. 180-182; Ench. Bibl. N. 518-525.

[17] Schreiben an den hochwürdigsten Abt D. Aidan Gasquet vom 3. Dezember 1907; Pii X Acta IV, S. 117-119; Ench. Bibl. N. 285 f.

[18] Apostolische Konstitution Inter praecipuas vom 15. Juni 1933; AAS XXVI (1934), S. 85-87.

[19] Schreiben an S. Em. Kard. Casetta Qui piam vom 21. Januar 1907; Pii X Acta IV, S. 23-25.

[20] Rundschreiben Spiritus Paraclitus vom 15. September 1920; AAS. XII (1920), S. 385-422; Ench. Bibl. N. 457-508; vgl. 457, 495, 497, 491.

[21] Vgl. z.B. Hieronymus, Praef. In IV Evang. ad Damasum; PL XXIX, 526 f; August., De doctr. christ. II, 16; PL. XXXIV, 42 f.

[22] De doctr. christ. II, 21; PL. XXXIV, 46.

[23] Sess. IV, Decr. De editione et usu Sacrorum Librorum; Conc. Trid. Ausgabe der Görresgesellschaft, Bd. V. S. 91 f.

[24] Ebd. Bd. X, S. 471; vgl. Bd. V, S. 29, 59, 65; Bd. X, S. 446 f.

[25] Leonis XIII Acta XIII, S. 345 f ; Ench. Bibl. N. 94-96.

[26] Vgl. Benedikt XV. Rundschreiben Spiritus Paraclitus; AAS. XII (1920), S. 390; Ench. Bibl. N. 461.

[27] Contra Arianos I, 54; PG. XXVI, 123.

[28] Comment. Ad Hebr. Cap. I, lectio 4.

[29] Vgl. z.B. In Gen 1,4 (PG. LIII, 34 f); In Gen 2,21 (ebd. 121); In Gen 3,8 (ebd. 135); Hom. 51 in Joann., ad 1, 18 (PG LIX, 97 f).

[30] Vgl. Aug., Epist. 149 ad Paulinum, n. 34 (PL. XXXIII, 644); De diversis quaestionibus, Q. 53, n.2 (ebd. XL, 36); Enarr. in Ps. 146, n. 12 (ebd. XXXVII. 1907).


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