Evangelii nuntiandi DE 52


DIE NICHTCHRISTLICHEN RELIGIONEN


53 Diese erste Verkündigung wendet sich an die unübersehbar große Zahl der Menschen, die nichtchristlichen Religionen angehören. Die Kirche respektiert und schätzt die nichtchristlichen Religionen. Sie sind ja lebendiger Ausdruck der Seele breitester Gruppen. In ihnen wird die Gottsuche von Millionen deutlich, ein unvollkommenes Suchen, aber oft gelebt mit großer Aufrichtigkeit und Lauterkeit des Herzens. Sie besitzen einen eindrucksvollen Schatz tief religiöser Schriften. Zahllose Generationen von Menschen haben sie beten gelehrt. In ihnen finden sich unzählbar viele „Samenkörner des Wortes Gottes“ (74). Sie sind, um ein treffendes Wort des Zweiten Vatikanischen Konzils aufzugreifen, das von Eusebius von Caesarea stammt, eine echte „Vorbereitung auf das Evangelium“ (75).
Eine solche Situation wirft sicherlich vielschichtige und schwierige Fragen auf, die es im Lichte der christlichen Tradition und des kirchlichen Lehramtes zu prüfen gilt, um den Missionaren von heute und morgen neue Horizonte für ihre Kontakte mit den nichtchristlichen Religionen zu geben. Wir wollen besonders heute hervorheben, daß weder die Achtung und Wertschätzung noch die Vielschichtigkeit der aufgeworfenen Fragen für die Kirche eine Aufforderung darstellen können, eher zu schweigen als Jesus Christus vor den Nichtchristen zu verkünden. Im Gegenteil, die Kirche ist der Auffassung, daß diese vielen Menschen das Recht haben, den Reichtum des Geheimnisses Christi (76) kennenzulernen, worin, nach unserem Glauben, die Menschheit in unerschöpflicher Fülle alles das finden kann, was sie suchend und tastend über Gott, über den Menschen und seine Bestimmung, über Leben und Tod und über die Wahrheit in Erfahrung zu bringen sucht. Auch im Hinblick auf jene Äußerungen der Naturreligionen, die höchste Wertschätzung verdienen, stützt die Kirche sich auf die Tatsache, daß die Religion Jesu Christi, die sie durch die Evangelisierung vermittelt, den Menschen, im objektiven Sinn, in die Verbindung mit dem Heilsplan Gottes, mit seiner lebendigen Gegenwart, mit seiner Tätigkeit bringe. Die Kirche läßt ihn so dem Geheimnis der göttlichen Vaterschaft begegnen, die sich der Menschheit zuneigt. Mit anderen Worten: Unsere Religion stellt tatsächlich eine echte und lebendige Verbindung mit Gott her, was den übrigen Religionen nicht gelingt, auch wenn sie sozusagen ihre Arme zum Himmel ausstrecken.
Darum ist die Kirche darauf bedacht, ihren missionarischen Elan lebendig zu erhalten, ja ihn im geschichtlichen Augenblick unserer heutigen Zeit noch zu verstärken. Sie spürt ihre Verantwortung angesichts ganzer Völker. Sie kann nicht eher ruhen, als bis sie alles getan hat, um die Frohbotschaft vom Erlöser Jesus Christus zu verkünden. Stets bildet sie neue Generationen von Glaubensboten heran. Das stellen Wir mit Freude fest gerade in einem Augenblick, da es nicht an solchen fehlt, die denken oder sogar sagen, der apostolische Eifer und Elan seien erloschen und die Entsendung von Missionaren gehöre nun der Vergangenheit an. Die letzte Synode hat darauf die Antwort gegeben, daß die missionarische Verkündigung nicht aufhören werde und die Kirche stets auf die Erfüllung dieses Auftrags bedacht bleibe.

GLAUBENSHILFE FÜR DIE GLÄUBIGEN


54 Indes läßt die Kirche auch nicht nach in der unermüdlichen Sorge für jene, welche den Glauben bereits empfangen haben und oft schon seit Generationen Verbindung mit dem Evangelium haben. Da sucht sie den Glauben derer, die man schon Gläubige nennt, zu vertiefen, zu festigen, zu stärken und immer noch reifer zu machen, damit sie noch lebendiger glauben.
Dieser Glaube ist heute fast immer mit der Säkularisierung, ja sogar mit dem militanten Atheismus konfrontiert: es ist ein Glaube, der Prüfungen und Gefahren ausgesetzt ist; mehr noch, ein Glaube, der angegriffen und bekämpft wird. Er droht erstickt oder ausgezehrt zu werden, wenn er nicht täglich genährt und gestützt wird. Die Evangelisierung muß sehr häufig darin bestehen, dem Glauben der Gläubigen diese notwendige Nahrung und Stärkung zuteil werden zu lassen, insbesondere durch eine katechetische Unterweisung, die ganz erfüllt ist vom echten Geist des Evangeliums und in ihrer Sprache der Zeit und den Menschen angepaßt ist.
Die katholische Kirche schaut gleichermaßen mit lebhafter Sorge auf jene Christen, die nicht in voller Gemeinschaft mit ihr leben: Obwohl sie mit ihnen für die von Christus gewollte Einheit arbeitet, um, klar gesagt, die Einheit in der Wahrheit zu verwirklichen, ist sie sich bewußt, daß sie in schwerwiegender Weise ihre Pflicht vernachlässigen würde, gäbe sie nicht bei ihnen Zeugnis von der Fülle der Offenbarung deren Glaubensschatz sie hütet.

DIE NICHTGLAUBENDEN


55 Bezeichnend ist auch die Besorgnis, die auf der genannten Synode spürbar wurde, im Hinblick auf zwei Bereiche, die zwar untereinander sehr verschieden sind, sich aber gleichen angesichts der Herausforderung, die beide je auf ihre Weise für die Evangelisierung bilden.
Der erste Bereich ist das, was man das Anwachsen des Unglaubens in der modernen Welt nennen kann. Die Synode hat sich darum bemüht, diese moderne Welt zu beschreiben. Was verbirgt sich nicht alles hinter dieser allgemeinen Bezeichnung: welche geistigen Strömungen, Werte und Unwerte, verborgene Sehnsüchte oder Keime von Zerstörung, alte Überzeugungen, die verschwinden, und neue Überzeugungen, die sich aufdrängen. Aus geistlicher Sicht gesehen, scheint die moderne Welt stets verstrickt zu sein in das, was ein Autor unserer Zeit „das Drama des atheistischen Humanismus“ (77) genannt hat.
Auf der einen Seite muß man inmitten dieser modernen Welt eine Erscheinung feststellen, durch die sie beinahe am treffendsten charakterisiert ist: die Säkularisierung. Wir meinen damit nicht das Weltlicher-Werden der Welt, ein in sich richtiges, berechtigtes und niemals im Widerspruch zum Glauben und zur Religion stehendes Bestreben, in der Schöpfung, in jedem Ding und Ereignis des Universums jene Gesetze zu entdecken, von denen sie in einer bestimmten Autonomie beherrscht werden, und zwar aus der inneren Überzeugung heraus, daß diese Gesetze vom Schöpfer in die Dinge hineingelegt sind. In diesem Sinn hat das letzte Konzil die berechtigte Autonomie der Kultur und insbesondere der Wissenschaften bekräftigt (78). Hier geht es uns jedoch um die eigentliche Säkularisierung, nämlich jene Auffassung von der Welt, derzufolge sie sich ganz aus sich selbst erklärt, ohne daß es eines Rückgriffs auf Gott bedürfte; Gott wird überflüssig, zu einem Störfaktor. Um der Macht des Menschen zur Anerkennung zu verhelfen, endet die Säkularisierung damit, sich über Gott hinwegzusetzen und ihn schließlich vollends zu leugnen.
Daraus scheinen neue Formen des Atheismus hervorzugehen – ein allein um den Menschen kreisender Atheismus, nicht mehr abstrakt und metaphysisch, sondern pragmatisch, programmatisch und militant. Im Zusammenhang mit dieser atheistischen Säkularisierung empfiehlt man uns täglich in den verschiedensten Formen eine Zivilisation des Konsums, den sinnenhaften Genuß als den höchsten Wert, den Willen nach Macht und Beherrschung und Diskriminierungen jeglicher Art. Wieviel unmenschliche Bestrebungen stecken in diesem sogenannten Humanismus.
Andererseits läßt sich paradoxerweise nicht leugnen, daß es in derselben modernen Welt christliche Anknüpfungspunkte gibt, echte Werte des Evangeliums, wenigstens in der Form eines Gefühls der Leere oder eines sehnsüchtigen Suchens. Es ist wohl nicht übertrieben, von einem mächtigen und zugleich tragischen Ruf nach Evangelisierung zu sprechen.

DIE NICHTPRAKTIZIERENDEN


56 Ein zweiter Bereich: das sind die Nichtpraktizierenden, eine heute große Zahl von Getauften, die vielfach ihre Taufe nicht ausdrücklich verleugnen, sie aber als Nebensache betrachten und nicht leben. Daß es Nichtpraktizierende gibt, ist eine sehr alte Erscheinung in der Geschichte des Christentums; das gehört zu einer natürlichen Schwäche, zu dem tiefen Widerstreit, der leider unser Innerstes durchzieht. Aber sie nimmt heute neue Formen an. Die Gründe dafür liegen häufig in einer für unsere Zeit typischen Entwurzelung. Ein weiterer Grund liegt darin, daß die Christen heute Seite an Seite mit den Nichtglaubenden leben und ständig die Rückwirkungen des Unglaubens zu spüren bekommen. Mehr als früher suchen Nichtpraktizierende ihre Position dadurch zu erklären und zu rechtfertigen, daß sie sich auf ein religiöses Inneres, auf die Eigenverantwortung oder auf persönliche Echtheit berufen.
Atheisten und Ungläubige auf der einen Seite und Nichtpraktizierende auf der anderen bilden für die Evangelisierung Hindernisse, die sich nicht übersehen lassen. Bei den ersteren ist es das Hindernis einer bestimmten Verweigerung, die Unfähigkeit, die neue Ordnung der Dinge, den neuen Sinn der Welt, des Lebens und der Geschichte wahrzunehmen, was hingegen nur möglich ist, wenn man vom Absoluten, von Gott ausgeht. Bei den anderen ist es das Hindernis der Trägheit, die irgendwie feindselige Haltung von jemandem, der sich im eigenen Hause sicher fühlt, der behauptet, alles zu kennen, alles genossen zu haben und an nichts mehr zu glauben. Atheistische Säkularisierung und das Fehlen religiöser Praxis finden sich bei Erwachsenen und Jugendlichen, bei der Elite und im breiten Volk, in allen kulturellen Schichten sowie in den alten und jungen Kirchen. Das evangelisierende Wirken der Kirche kann diese beiden Welten nicht unbeachtet lassen oder vor ihnen haltmachen; sie muß beständig nach den geeigneten Mitteln und der entsprechenden Sprache suchen, um die Offenbarung Gottes und den Glauben an Jesus Christus auch dorthin zu tragen oder erneut zu verkünden.

VERKÜNDIGUNG AN ALLE MENSCHEN


57 Wie Christus zur Zeit seiner Verkündigung und die Zwölf am ersten Pfingsttag, so sieht sich auch die Kirche einer unzählbaren Menge von Menschen gegenüber, die des Evangeliums bedürfen, ja ein Recht darauf haben; denn Gott „will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (79).
Im Bewußtsein ihrer Pflicht, allen das Heil zu verkünden, und im Wissen darum, daß die Botschaft des Evangeliums nicht einer kleinen Gruppe von Eingeweihten, Privilegierten oder Auserwählten vorbehalten, sondern für alle bestimmt ist, macht sich die Kirche die teilnehmende Sorge des Herrn um die umherirrenden und entkräfteten Volksmengen, die „wie Schafe ohne Hirten“ sind, zu eigen und greift immer wieder sein Wort auf: „Diese Menschen tun mir leid“ (80). Die Kirche weiß aber auch, daß sie, um das Evangelium wirksam zu verkünden, ihre Botschaft an Gemeinschaften von Gläubigen mitten im breiten Volk richten muß, deren Einsatz dann wieder andere erreichen kann und muß.

KIRCHLICHE BASISGEMEINSCHAFTEN


58 Die letzte Synode hat sich sehr mit den kleinen Gemeinschaften oder „Basisgemeinschaften“ befaßt, denn in der Kirche von heute ist häufig von ihnen die Rede. Was sind sie und warum sollten sie in besonderer Weise Adressaten der Evangelisierung und zugleich auch deren Träger sein?
Den verschiedenen Äußerungen bei der Synode zufolge entstehen sie heute fast überall in der Kirche. Doch bestehen zwischen den einzelnen Gemeinschaften große Unterschiede nicht nur von Region zu Region, sondern sogar innerhalb ein und derselben Region. In manchen Gebieten entstehen und entfalten sie sich ausnahmslos innerhalb der Kirche, eng an ihrem Leben teilnehmend, gestärkt durch ihre Unterweisung und ihren Hirten verbunden. In diesen Fällen entstehen sie aus dem Bedürfnis heraus, das Leben der Kirche noch intensiver zu leben, oder aus dem Wunsch und dem Suchen nach einer persönlicheren Atmosphäre, die die großen Gemeinden nur schwer bieten können, zumal in den heutigen Großstädten mit ihrer steigenden Tendenz zu einem anonymen Leben in der Masse. Ansetzend bei einer kleinen soziologischen Gemeinschaft, einem Dorf oder etwas anderem, können sie je nach ihrer Art ganz einfach weiterbauen auf der geistigen und religiösen Ebene – Liturgie, Vertiefung des Glaubens, brüderliche Liebe, Gebet, Verbindung mit den Seelsorgern.
Oder sie wollen, um das Wort Gottes zu hören und zu meditieren, die Sakramente zu empfangen oder die Agape zu feiern, Gruppen versammeln, die nach Alter, Bildung, Stand oder sozialer Lage in sich einheitlich sind, etwa Ehepaare, Jugendliche, bestimmte Berufsgruppen usw., oder Menschen, die im Leben ohnehin schon einander verbunden sind im Kampf für die Gerechtigkeit, in der brüderlichen Hilfe für die Armen, in der Förderung des Menschen.
Oder sie versammeln die Gläubigen dort, wo der Mangel an Priestern ein normales Gemeindeleben nicht zuläßt. Alles dies gilt für die kleinen Gemeinschaften innerhalb der Kirche, vor allem der Ortskirchen und Pfarreien.
In anderen Gebieten hingegen bilden sich Basisgemeinschaften in einem Geist scharfer Kritik an der Kirche, die sie gern als „institutionell“ brandmarken; im Gegensatz zu ihr wollen sie charismatische Gemeinschaften sein, frei von Strukturen und nur vom Evangelium her lebend.
Bezeichnend für sie ist also eine offenkundige Haltung der Kritik und Ablehnung gegenüber kirchlichen Formen, ihrer Hierarchie und ihrer Zeichen. Sie stellen diese Kirche radikal in Frage. In diesem Zusammenhang wird das sie tragende Gedankengut sehr schnell zu einer Ideologie, und es ist höchst selten, daß sie nicht schon bald Opfer einer politischen Richtung, einer bestimmten Strömung, eines Systems oder gar einer Partei werden, mit dem ganzen damit verbundenen Risiko, deren Instrument zu werden.
Der Unterschied ist schon deutlich. Die Gemeinschaften, die sich durch ihren Geist der Kontestation von der Kirche trennen und deren Einheit verletzen, können sich wohl als „Basisgemeinschaften“ bezeichnen, aber nur in einem ausschließlich soziologischen Sinne. Ohne die Sprache zu mißbrauchen, können sie sich aber nicht als kirchliche Basisgemeinschaften bezeichnen, selbst wenn sie behaupten, trotz ihrer Gegnerschaft zur Hierarchie in der Einheit der Kirche bleiben zu wollen. Der Name „kirchliche Basisgemeinschaften“ kommt nur jenen zu, die sich innerhalb der Kirche bilden, um in der Einheit der Kirche zu stehen und zum Wachstum der Kirche beizutragen.
Diese letzteren Gemeinschaften sind ein Ort der Evangelisierung zum Wohl größerer Gemeinschaften, insbesondere der Ortskirchen. Und sie sind, wie Wir am Schluß der genannten Synode sagten, eine Hoffnung für die universale Kirche in dem Maße, als sie:
– vom Wort Gottes her zu leben suchen und nicht einer politischen Polarisierung oder modischen Ideologien erliegen, wobei ihr großes menschliches Potential mißbraucht würde,
– die stets drohende Versuchung zu systematischer Kontestation und überzogener Kritik, die unter dem Vorwand der Echtheit und des Geistes der Zusammenarbeit erfolgen, klar meiden,
– fest verbunden bleiben mit der Ortskirche, in die sie sich eingliedern, und mit der universalen Kirche, damit sie nicht der allzu bedrohlichen Gefahr erliegen, sich in sich selbst abzukapseln, dann sich selbst für die einzige echte Kirche Christi zu halten und schließlich die anderen kirchlichen Gemeinschaften zu verurteilen,
– den Hirten, die der Herr seiner Kirche gibt, und dem Lehramt, das der Geist Christi diesen verliehen hat, aufrichtig verbunden zu bleiben;
– sich niemals für den einzigen Adressaten oder Träger der Evangelisierung oder gar für den einzigen Hüter des Evangeliums halten, sondern im Wissen darum, daß die Kirche sehr viel weiter und vielfältig ist, innerlich annehmen, daß Kirche auch anders als durch sie Wirklichkeit wird;
– täglich im missionarischen Geist und Eifer, in missionarischer Einsatzbereitschaft und Ausstrahlungskraft wachsen;
– sich in allem dem Ganzen verpflichtet fühlen und niemals sektiererisch werden. Sind diese Bedingungen, die gewiß Anforderungen stellen, aber doch auch Hilfe bieten, erfüllt, dann werden die kirchlichen Basisgemeinschaften ihrer eigentlich grundlegenden Berufung gerecht: als Hörer des ihnen verkündeten Evangeliums und als bevorzugte Adressaten der Evangelisierung werden sie dann ihrerseits unverzüglich zu Verkündern des Evangeliums.

VI. Die Träger der Evangelisierung


DIE GANZE KIRCHE MISSIONARISCH AUSGERICHTET


59 Wenn Menschen in der Welt das Evangelium des Heiles verkünden, so geschieht dies im Auftrag, im Namen und mit der Gnade Christi, des Erlösers. „Wie soll jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist?“ (81), so schrieb derjenige, der zweifellos einer der größten Glaubensboten war. Niemand kann also den Glauben verkünden, ohne gesandt zu sein.
Aber wer ist nun mit der Evangelisierung beauftragt?
Das Zweite Vatikanische Konzil hat klar geantwortet: „Die Kirche hat kraft göttlicher Sendung die Pflicht, in die ganze Welt zu gehen, um das Evangelium allen Geschöpfen zu verkündigen“82. In einem anderen Dokument heißt es: „Die ganze Kirche ist missionarisch, und das Werk der Evangelisierung ist eine Grundpflicht des Gottesvolkes“ (83).
Wir haben auf diese innige Verbindung zwischen Kirche und Evangelisierung schon hingewiesen. Da die Kirche das Reich Gottes verkündet und aufbaut, pflanzt sie sich selber inmitten der Welt ein als Zeichen und Werkzeug dieses Reiches, das zugleich da ist und komMt Das Konzil hat ein sehr bezeichnendes Wort angeführt, das der hl. Augustinus über die Missionstätigkeit der Zwölf gesagt hat: „Sie verkünden das Wort der Wahrheit und riefen Kirchen ins Leben“ (84).

EIN ZUTIEFST KIRCHLICHES TUN


60 Sendung und Auftrag der Kirche zur Evangelisierung der Welt müßten in uns eine doppelte Überzeugung begründen.
Zunächst: Evangelisieren ist niemals das individuelle und isolierte Tun eines einzelnen, es ist vielmehr ein zutiefst kirchliches Tun. Auch der einfachste Prediger, Katechist oder Seelsorger, der im entferntesten Winkel der Erde das Evangelium verkündet, seine kleine Gemeinde um sich sammelt oder ein Sakrament spendet, vollzieht, selbst wenn er ganz allein ist, einen Akt der Kirche. Sein Tun ist durch institutionelle Beziehungen, aber auch durch unsichtbare Bande und die verborgenen Wurzeln der Gnadenordnung eng verbunden mit der Glaubensverkündigung der ganzen Kirche. Dies setzt voraus, daß er nicht auf Grund einer Sendung, die er sich selber zuschreibt, oder auf Grund einer persönlichen Anregung tätig ist, sondern in Verbindung mit der Sendung der Kirche und in ihrem Namen. Von da aus ergibt sich die zweite Überzeugung: wenn jeder das Evangelium im Namen der Kirche verkündet, die es ihrerseits im Auftrag des Herrn tut, dann ist kein Verkünder des Evangeliums absoluter Herr seiner Glaubensverkündigung so daß er darüber selbst nach seinen persönlichen Maßstäben und Ansichten entscheiden könnte. Er muß es vielmehr tun in Gemeinschaft mit der Kirche und ihren Hirten. Die ganze Kirche ist Träger der Evangelisierung, wie Wir sagten. Das bedeutet, daß die Kirche sich für die ganze Welt und jeden Teil der Welt, wo sie sich befindet, an den Auftrag gebunden fühlt, das Evangelium zu verbreiten.

DIE PERSPEKTIVE DER GESAMTKIRCHE


61 An diesem Punkt unserer Überlegungen möchten Wir nun mit euch, liebe Brüder, Söhne und Töchter, bei einer Frage verweilen, die in unseren Tagen besonders wichtig geworden ist. Die ersten Christen gaben bei ihrer Liturgiefeier, in ihrem Zeugnis vor den Richtern und Henkern und in ihren apologetischen Schriften gern ihrem tiefen Glauben an die Kirche dadurch Ausdruck, daß sie diese als im ganzen Universum ausgebreitet hinstellten. Sie waren sich voll bewußt, einer großen Gemeinschaft anzugehören, der weder Raum noch Zeit Grenzen setzen konnten: „vom gerechten Abel bis zum letzten Auserwählten“ (85), „bis an die Grenzen der Welt“ (86), „bis ans Ende der Zeiten“ (87).
So hat der Herr seine Kirche gewollt: universal, als großen Baum, in dessen Zweigen die Vögel des Himmels wohnen (88), als Netz, das alle Arten von Fischen fängt (89) oder das Petrus ans Land zieht, voll mit 153 großen Fischen (90), als Herde, die ein einziger Hirte auf die Weide führt (91). Die universale Kirche ist ohne Schranken und Grenzen, außer denen, die Herz und Geist des sündigen Menschen leider setzen.

DIE PERSPEKTIVE DER TEILKIRCHE


62 Dennoch nimmt diese universale Kirche in den Teilkirchen konkrete Gestalt an, die ihrerseits aus einer bestimmten Menschengruppe bestehen, die eine bestimmte Sprache sprechen, einem kulturellen Erbe verbunden sind, einer Weltanschauung, einer geschichtlichen Vergangenheit und einer bestimmten Ausformung des Menschlichen. Offenheit für die Reichtümer der Teilkirche trifft beim Menschen unserer Zeit auf besondere Empfänglichkeit.
Aber hüten wir uns wohl davor, die universale Kirche aufzufassen als die Summe oder gleichsam einen mehr oder weniger lockeren Zusammenschluß von wesentlich verschiedenen Teilkirchen. Im Denken des Herrn ist es die nach Berufung und Sendung universale Kirche, die in verschiedenen Kulturräumen, sozialen und menschlichen Ordnungen Wurzeln schlägt und dabei in jedem Teil der Welt verschiedene Erscheinungsweisen und äußere Ausdrucksformen annimMt
Daher würde jede Teilkirche, die sich freiwillig von der universalen Kirche trennen würde, ihre Beziehung zum Heilsplan Gottes verlieren; sie würde in ihrer kirchlichen Dimension verarmen. Andererseits würde eine auf dem ganzen Erdkreis verbreitete Kirche zur Abstraktion, wenn sie nicht eben durch die Teilkirchen Gestalt und Leben gewinnt. Nur die ständige Beachtung beider Aspekte der Kirche wird uns den Reichtum dieser Beziehung zwischen universaler Kirche und Teilkirchen erfassen lassen.

ANPASSUNG UND TREUE IN DER SPRACHE


63 Die wahrhaft eingewurzelten Teilkirchen, die sich sozusagen verschmolzen haben mit den Menschen, aber auch mit den Wünschen, Reichtümern und Grenzen, mit der Art zu beten, zu lieben, Leben und Welt zu betrachten, wie sie für eine bestimmte Menschengruppe charakteristisch sind, haben die Aufgabe, das Wesentliche der Botschaft des Evangeliums sich tief zu eigen zu machen und es ohne den geringsten Verrat an seiner wesentlichen Wahrheit in eine Sprache zu übersetzen, die diese Menschen verstehen, um es dann in dieser Sprache zu verkünden.
Diese Übertragung muß mit Unterscheidungskraft, Ernst, Respekt und Fachkenntnis geschehen, wie die Sache es verlangt, im Bereich der liturgischen Ausdrucksformen (92); es gilt aber auch für die Katechese, die theologische Formulierung, die untergeordneten kirchlichen Strukturen und die Dienstaufgaben. „Sprache“ aber darf hier weniger im semantischen oder literarischen Sinn aufgefaßt werden, sondern vielmehr anthropologisch und kulturell.
Die Frage ist zweifellos schwierig. Die Evangelisierung verliert viel von ihrer Kraft und Wirksamkeit, wenn sie das konkrete Volk, an das sie sich wendet, nicht berücksichtigt und nicht seine Sprache, seine Zeichen und Symbole verwendet, nicht auf seine besonderen Fragen antwortet und sein konkretes Leben nicht einbezieht. Aber andererseits kann die Evangelisierung auch ihre Seele verlieren und innerlich leer werden, wenn man unter dem Vorwand, sie zu übersetzen, sie aushöhlt oder verfälscht; wenn man, um eine universale Wirklichkeit an Ortsverhältnisse anzupassen, diese Wirklichkeit selber opfert und die Einheit zerstört, ohne die es keine Universalität mehr gibt. Tatsächlich vermag nur eine Kirche, die sich ihrer Universalität bewußt ist, eine Botschaft anzubieten, die über die regionalen Grenzen hinweg von allen gehört werden kann.
Die rechtmäßige Berücksichtigung der Teilkirchen kann für die Kirche nur Reichtum bedeuten. Sie ist daher unerläßlich und dringlich. Sie entspricht den tiefsten Wünschen der Völker und menschlichen Gemeinschaften, die immer mehr ihre Eigengestalt finden möchten.

ÖFFNUNG ZUR GESAMTKIRCHE


64 Diese Bereicherung setzt aber voraus, daß die Teilkirchen ihr tiefes Offensein für die universale Kirche beachten. Es ist im übrigen bemerkenswert, daß gerade die einfachsten, am meisten dem Evangelium verbundenen Christen, die zugleich den wahren Sinn für die Kirche gewonnen haben, ganz spontan auf diese universale Dimension der Kirche ansprechen. Sie empfinden instinktiv und sehr stark deren Notwendigkeit und erkennen sich darin leicht wieder. Sie zittern mit der Kirche und leiden in ihrem tiefsten Inneren, wenn man sie im Namen von Theorien, die sie nicht verstehen, nötigen möchte, sich auf eine Kirche ohne diese Universalität einzustellen, auf eine lediglich regionale Kirche ohne Horizont.
Wie die Geschichte ferner aufweist, sind Teilkirchen jedesmal, wenn sie sich von der universalen Kirche und ihrem lebendigen und sichtbaren Zentrum losgelöst haben – zuweilen mit den besten Absichten, mit guten theologischen, soziologischen, politischen oder seelsorglichen Gründen oder auch im Verlangen nach einer gewissen Bewegungs- oder Aktionsfreiheit –, wenn überhaupt, dann nur sehr schwer zwei Gefahren entgangen, die beide gleichermaßen bedrohlich sind: Einerseits besteht für sie die Gefahr der Isolierung, die zum Austrocknen und bald zur Auflösung führt, wobei sich dann die einzelnen Zellen ebenso voneinander trennen, wie sie sich vom zentralen Kern getrennt haben. Auf der anderen Seite steht die Gefahr, die Freiheit zu verlieren; denn getrennt vom Zentrum und den anderen Kirchen, die ihr Kraft und Schwung gaben, findet eine Teilkirche sich, alleingelassen, den verschiedensten Mächten ausgeliefert, die sie sich dienstbar machen und sie ausbeuten möchten.
Je mehr eine Teilkirche durch solide Bande der Gemeinschaft mit der universalen Kirche verbunden ist – in Liebe und Loyalität, offen für das Lehramt des Petrus, in der Einheit im Gesetz des „Betens“, das zugleich das „Gesetz des Glaubens“ ist, im Bemühen um Einheit mit allen anderen Kirchen, die zur Gesamtheit gehören –, desto mehr wird diese Kirche fähig sein, den Schatz des Glaubens in die berechtigte Verschiedenheit von Ausdruck und Form des Glaubensbekenntnisses, von Gebet, Kult, Leben und christlichem Verhalten, der Ausstrahlungskraft, überhaupt des Volkes, in das sie sich einfügt, zu übertragen. Um so mehr wird sie auch wahrhaft im Dienst der Evangelisierung stehen, d. h. fähig sein, in das universale Erbe einzudringen, um dem eigenen Volk hieran Anteil zu geben wie auch der universalen Kirche Erfahrung und Leben dieses Volkes zum Wohl aller zu vermitteln.

DAS UNVERÄNDERLICHE GLAUBENSGUT


65 Eben in diesem Sinn wollten Wir beim Abschluß der dritten Generalversammlung der Synode ein klares Wort voll väterlicher Zuneigung sprechen und die Rolle des Nachfolgers Petri als sichtbares, lebendiges und dynamisches Prinzip der Einheit zwischen den Kirchen und damit der Universalität der einen Kirche erneut betonen (93). Wir hoben ebenfalls die schwere Verantwortung hervor, die Uns auferlegt ist, die Wir aber mit Unseren Brüdern im Bischofsamt teilen, den Inhalt des katholischen Glaubens, den der Herr den Aposteln anvertraut hat, unversehrt zu bewahren. Wenn dieser Inhalt in alle Sprachen übertragen wird, darf er dabei weder verändert noch verstümmelt werden. Wenn er mit den Symbolen, wie sie jedem Volk eigen sind, geschmückt wird, wenn man ihn in theologischen Ausdrucksformen darlegt, die auf die jeweiligen Kultur- und Sozialräume und auch auf die verschiedenen Rassenunterschiede Rücksicht nehmen, muß er doch Inhalt des katholischen Glaubens bleiben, so wie das kirchliche Lehramt ihn übernommen hat und weitergibt.

VERSCHIEDENE AUFGABEN


66 Die ganze Kirche ist daher zur Evangelisierung aufgerufen, und daher finden sich in ihrem Innern verschiedene Aufgaben, die im Dienst der Glaubensverkündigung zu erfüllen sind. Die Verschiedenheit der Dienste innerhalb der Einheit der gleichen Sendung macht Reichtum und Schönheit der Evangelisierung aus. Wir wollen diese Dienstaufgaben hier und im folgenden nur kurz berühren.
Vor allem sei Uns zunächst der Hinweis darauf gestattet, mit welchem Nachdruck der Herr im Evangelium den Aposteln die Verkündigung des Wortes Gottes aufträgt. Er hat sie erwählt (94), sie mehrere Jahre in vertrautem Zusammensein gebildet (95), eingesetzt (96) und beauftragt (97) als Zeugen und bevollmächtigte Lehrer der Heilsbotschaft. Die Zwölf haben ihrerseits ihre Nachfolger ausgesandt, die in der apostolischen Nachfolge die Frohbotschaft bis heute verkünden.

DER NACHFOLGER PETRI


67 Der Nachfolger des Petrus ist so nach dem Willen Christi in besonderer Weise mit dem Dienstamt beauftragt, die geoffenbarte Wahrheit zu lehren. Das Neue Testament zeigt uns Petrus oft „erfüllt vom Heiligen Geist“, wie er im Namen aller das Wort ergreift (98). Eben deswegen spricht der hl. Leo der Große von ihm als demjenigen, der im Apostolat den ersten Platz verdient (99). Ferner zeigt auch die Stimme der Kirche den Papst „auf der höchsten Stelle – in apice, in specula – des Apostolates“ (100). Das Zweite Vatikanische Konzil wollte dies bekräftigen, indem es erklärte, der „Auftrag Christi, aller Kreatur das Evangelium zu predigen (vgl. Mk Mc 16,15), gilt mit und unter Petrus zuerst und unmittelbar den Bischöfen“ (101).
Die volle, höchste und universale Gewalt (102), die Christus seinem Stellvertreter zur pastoralen Leitung seiner Kirche anvertraut, meint daher vor allem den Auftrag des Papstes, sich aktiv zu bemühen, die Frohbotschaft vom Heil zu predigen und predigen zu lassen.

BISCHÖFE UND PRIESTER


68 Vereint mit dem Nachfolger des Petrus, empfangen die Bischöfe als Nachfolger der Apostel kraft ihrer Bischofsweihe die Vollmacht, innerhalb der Kirche die geoffenbarte Wahrheit zu lehren. Sie sind die Lehrer des Glaubens.
Den Bischöfen sind beim Dienst der Evangelisierung jene als in besonderer Weise Verantwortliche zugesellt, die durch die Priesterweihe in der Person Christi handeln103, und das sowohl als Erzieher des Volkes Gottes im Glauben, als Prediger, wie besonders als Diener der Eucharistie und der übrigen Sakramente.
Daher sind wir, die Hirten, aufgefordert, uns mehr als jedes andere Glied der Kirche dieser Pflicht bewußt zu sein. Was die Einzigartigkeit unseres priesterlichen Dienstes ausmacht, was die tausend Aufgaben, die uns Tag für Tag und ein Leben lang bedrängen, im tiefsten eint, was unserem Wirken ein besonderes Gepräge gibt, das ist dieses Grundanliegen, das bei jedem Tun uns vor Augen steht, nämlich „das Evangelium Gottes zu verkünden“ (104).
Hier kommt ein Wesensmerkmal zum Ausdruck, das durch keinen Zweifel beeinträchtigt und durch keinen Einwand in Frage gestellt werden dürfte. Als Hirten sind wir durch die Barmherzigkeit des obersten Hirten (105) trotz unseres Ungenügens erwählt, mit Vollmacht das Wort Gottes zu sammeln und es zu nähren mit den Zeichen des Handelns Christi, wie es die Sakramente sind, um es auf den Weg des Heiles zu führen, um es in dieser Einheit zu erhalten, deren aktive und lebendige Werkzeuge wir auf verschiedenen Ebenen sind, und um diese Gemeinschaft unablässig neu anzuregen, die ihrer innersten Berufung gemäß um Christus versammelt ist. Und da wir das alles nach dem Maß unserer menschlichen Grenzen und mit Gottes Gnade vollziehen, ist es wirklich ein Werk der Evangelisierung, das wir vollbringen, Wir als Hirt der universalen Kirche, Unsere Brüder im Bischofsamt an der Spitze der Teilkirchen, die Priester und Diakone, mit ihren Bischöfen, deren Mitarbeiter sie sind, durch eine Gemeinschaft verbunden, die im Weihesakrament und in der Liebe der Kirche ihre Wurzeln hat.

ORDENSLEUTE


69 Die Ordensleute finden ihrerseits in ihrem gottgeweihten Leben ein besonderes Mittel wirksamer Evangelisierung. Durch ihr tiefstes Wesen fügen sie sich in den Dynamismus der Kirche ein, ergriffen vom Absoluten, das Gott ist, und zur Heiligkeit aufgerufen. Von dieser Heiligkeit geben sie ZeugnJes Sie leben in konkreter Weise die Kirche, die danach trachtet, der Unbedingtheit der Seligpreisungen zu entsprechen. Sie sind durch ihr Leben ein Zeichen der gänzlichen Verfügbarkeit für Gott, die Kirche und ihre Brüder und Schwestern. Darin kommt ihnen besondere Bedeutung zu beim Gesamtzeugnis der Kirche, das, wie Wir betont haben, vor allem in der Evangelisierung besteht. Dieses stille Zeugnis der Armut und Entäußerung, der Reinheit und Transparenz, der Hingabe im Gehorsam kann zugleich eine Herausforderung an Welt und Kirche selbst werden, eine beredte Predigt, die sogar den Nichtchristen guten Willens, die für gewisse Werte aufgeschlossen sind, nahegehen kann.
In einer solchen Sicht kann man die Rolle ermessen, die bei der Evangelisierung Ordensmänner und Ordensfrauen haben, die sich dem Gebet, dem Schweigen, der Buße und dem Opfer geweiht haben. Eine sehr große Zahl von anderen Ordensleuten stellen sich ganz in den direkten Dienst der Verkündigung Christi. Ihre missionarische Tätigkeit ist natürlich von der Hierarchie abhängig und muß mit der seelsorglichen Tätigkeit koordiniert werden, die diese selbst entfaltet. Wer ist imstande, den gewaltigen Beitrag zu messen, den die Ordensleute für die Evangelisierung geleistet haben und immer noch leisten! Durch ihre Ganzhingabe im Ordensstand sind sie im Höchstmaß frei und willens, alles zu verlassen und hinzugehen, um das Evangelium zu verkünden bis an die Grenzen der Erde. Sie sind voll Unternehmungsgeist, und ihr Apostolat ist oft von einer Originalität, von einer Genialität gekennzeichnet, die Bewunderung abnötigen. Sie geben sich ganz an ihre Sendung hin: Man findet sie oft an der vordersten Missionsfront, und sie nehmen größte Risiken für Gesundheit und Leben auf sich. Ja, wahrhaftig, die Kirche schuldet diesen Ordensleuten viel.

LAIEN


Evangelii nuntiandi DE 52