Generalaudienz 1999 29

29 Über den Zeitpunkt dieses endzeitlichen Ereignisses ist uns nichts mitgeteilt. Wir müssen Geduld aufbringen mit der Erwartung des auferstandenen Jesus, der auf die Frage der Apostel, ob er bald das Reich für Israel wiederherstellen werde, diesen mit der Aufforderung, zu predigen und Zeugnis zu geben, antwortet: »Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde« (Ac 1,7-8).

5. Die Erwartung des endzeitlichen Ereignisses gilt es, mit ruhiger Hoffnung zu leben, indem wir uns in der Gegenwart für den Aufbau jenes Reiches einsetzen, das am Ende von Christus dem Vater in die Hände gegeben werden wird: »Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt« (1Co 15,24). Mit Christus, dem Sieger über die gegnerischen Mächte, werden auch wir an der neuen Schöpfung Anteil haben, die in der endgültigen Rückkehr aller Dinge zu dem, von dem alles kommt, besteht: »Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott herrscht über alles und in allem« (ebd., 15,28).

Es muß daher unsere Überzeugung sein: »Unsere Heimat […] ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter« (Ph 3,20). Wir haben hier keine beständige Stadt (vgl. He 13,14). Pilger sind wir und auf der Suche nach einem endgültigen Wohnsitz, und so müssen wir wie die Väter im Glauben nach einer besseren Heimat, »nämlich der himmlischen« (ebd., 11,16), streben.

Unsere heutige Zeit ist sehr schnellebig. Dies gilt sowohl für Wissenschaft und Technik als auch für die Medien. Trotz des hohen Tempos bleibt die Frage: Wohin geht die Geschichte? Was ist ihr Ziel?

Das Alte Testament dachte in den Kategorien des Exodus. Nach dem Einzug in das gelobte Land sollte ein neuer Exodus folgen: "Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch" (Ez 11,19). Was die Propheten als Ahnung verkündeten, davon gerät Johannes ins Schwärmen: "Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde (...), die heilige Stadt, das neue Jerusalem" (Apk 21, 1-2).

Diese Perspektive erscheint in neuem Licht, wenn wir sie von der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu Christi und von seiner Wiederkunft aus betrachten. Er ist gegangen, um uns einen Platz vorzubereiten. Denn die Heimat der Christen ist nicht hier auf dieser Erde. Sie ist im Himmel. Auf dieses Ziel strebt die Geschichte des Menschen zu. Zwar bleibt uns Zeit und Stunde der Wiederkunft unbekannt. Aber in dieser Spannung zu leben, kann auch spannend sein: warten auf den Moment, in dem Christus "jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt" (1Co 15,24).
* * * * *


In der Freude über das Kommen des Heiligen Geistes, das wir an Pfingsten gefeiert haben, grüße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache. Besonders heiße ich die Mönche von Königsmünster willkommen, die auf den Spuren des heiligen Benedikt pilgern. Mein Gruß gilt der Gruppe von Spätaussiedlern aus Rußland, die jetzt in der Diözese Augsburg leben. Neben den vielen Jugendgruppen begrüße ich vor allem die jungen Christen, die im Bistum Eichstätt am Altar dienen. Gern erteile ich Euch, Euren Lieben daheim und den über Radio Vatikan und das Fernsehen mit uns verbundenen Gläubigen den Apostolischen Segen.



Juni 1999


Mittwoch, 2. Juni 1999


Liebe Schwestern und Brüder!

30 1. Nachdem wir über das gemeinsame Schicksal der Menschheit, das sich am Ende der Zeit erfüllen wird, nachgedacht haben, wollen wir heute das Augenmerk auf ein anderes Thema, das uns nahe angeht, richten: die Bedeutung des Todes. Es ist heute schwer geworden, vom Tod zu sprechen, weil die Wohlstandsgesellschaft diese Wirklichkeit zu verdrängen neigt und allein der Gedanke daran Angst hervorruft. In der Tat: »Angesichts des Todes wird das Rätsel des menschlichen Daseins am größten«, stellt das Konzil fest (Gaudium et spes GS 18). Aber über diese Wirklichkeit bietet uns das Wort Gottes, wenn auch stufenweise fortschreitend, ein Licht, das erhellt und tröstet.

Erste Hinweise werden im Alten Testament aus allgemeinen Erfahrungen der Sterblichen gegeben, die noch nicht erleuchtet sind von der Hoffnung auf ein seliges Leben über den Tod hinaus. Man dachte gemeinhin, daß das menschliche Dasein im »Scheol«, Ort der Schatten, ende, einem mit Leben in Fülle unvereinbaren Ort. Sehr bedeutsam in dieser Hinsicht sind die Worte des Buches Ijob: »Sind wenig nicht die Tage meines Lebens? Laß ab von mir, damit ich ein wenig heiter blicken kann, bevor ich fortgehe ohne Wiederkehr ins Land des Dunkels und des Todesschattens, ins Land, so finster wie die Nacht, wo Todesschatten herrscht und keine Ordnung, und wenn es leuchtet, ist es wie tiefe Nacht« (Jb 10,20-22).

2. In dieser dramatischen Sicht des Todes gewinnt die Offenbarung Gottes langsam an Raum, und das menschliche Denken öffnet sich für einen neuen Horizont, der im Neuen Testament volles Licht erhalten soll.

Es wird vor allem erkannt, daß der Tod, jener unerbittliche Feind des Menschen, der ihn zu überwältigen und seiner Macht zu unterwerfen sucht, nicht von Gott gemacht sein kann, weil Gott keine Freude am Untergang der Lebenden haben kann (vgl. Weish Sg 1,13). Der ursprüngliche Plan Gottes war anders, doch wurde er von der Sünde vereitelt, die der Mensch unter dämonischem Einfluß beging, wie das Buch der Weisheit erklärt: »Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht. Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und ihn erfahren alle, die ihm angehören« (Sg 2,23-24). Auf diese Auffassung beruft sich auch Jesus (vgl. Jn 8,44), und auf sie gründet sich die Lehre des hl. Paulus über die Auferstehung Christi, des neuen Adam (vgl. Rm 5,12 Rm 5,17 1Co 15,21). Mit seinem Tod und seiner Auferstehung hat Jesus die Sünde und den Tod, der ihre Folge ist, besiegt.

3. Im Licht des von Jesus Vollbrachten versteht man die Haltung des Gottvaters gegenüber Leben und Tod seiner Geschöpfe. Schon der Psalmist hatte intuitiv verstanden, daß Gott seine treuen Diener im Grab nicht verlassen, noch seinen Frommen der Vergänglichkeit preisgeben kann (vgl. Ps 16,10). Jesaja weist auf eine Zukunft hin, in der Gott den Tod für immer beseitigt, »die Tränen ab[wischt] von jedem Gesicht« (Is 25,8) und die Toten zu neuem Leben erweckt: »Deine Toten werden leben, die Leichen stehen wieder auf; wer in der Erde liegt, wird erwachen und jubeln. Denn der Tau, den du sendest, ist ein Tau des Lichts; die Erde gibt die Toten heraus« (ebd., 26,19). Dem Tod als gleichmachender Realität für alle Lebenden wird somit das Bild von der Erde als Mutter entgegengesetzt, die sich zur Geburt eines neuen Lebewesens anschickt und die Gerechten zum Licht gebiert, denen es beschieden ist, in Gott zu leben. Für sie heißt es daher zu Recht: »In den Augen der Menschen wurden sie gestraft; doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit« (Sg 3,4).

Die Hoffnung auf Auferstehung wird vortrefflich im zweiten Buch der Makkabäer von den sieben Brüdern und ihrer Mutter im Augenblick, da sie das Martyrium erleiden, bekräftigt. Einer von ihnen erklärt: »Vom Himmel habe ich sie [die Glieder] bekommen, und wegen seiner Gesetze achte ich nicht auf sie. Von ihm hoffe ich sie wiederzuerlangen« (2M 7,11); ein anderer »sagte, als er dem Ende nahe war: Gott hat uns die Hoff-nung gegeben, daß er uns wieder auferweckt. Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben« (ebd., 7,14). Heroisch ermutigt die Mutter sie, mit dieser Hoffnung dem Tod entgegenzutreten (vgl. ebd., 7,29).

4. Schon in der Perspektive des Alten Testamentes mahnten die Propheten, »den Tag des Herrn« mit rechter Gesinnung zu erwarten, er würde sonst »Finsternis und nicht Licht« sein (vgl. Am Am 5,18 Am Am 5,20). In der vollen Of fenbarung des Neuen Testamentes wird betont, daß alle dem Gericht unterworfen sind (vgl. 1P 4,5 Rm 14,10). Doch davor brauchen sich die Gerechten nicht zu fürchten, da sie als Auserwählte dazu bestimmt sind, das verheißene Erbe zu empfangen; sie werden zur Rechten Christi versammelt werden, der sie »von meinem Vater gesegnet« nennen wird (Mt 25,34 vgl. Mt 22,14 Mt 24,22 Mt 24,24).

Der Tod, den der Gläubige als Glied des mystischen Leibes erfährt, eröffnet den Weg zum Vater, der uns im Tod Christi, »Sühne für unsere Sünden« (1Jn 4,10 vgl. Rm 5,7), in der Tat seine Liebe erwiesen hat. Wie der Katechismus der Katholischen Kirche unterstreicht, ist der Tod »für jene, die in der Gnade Christi sterben, […] ein Hineingenommenwerden in den Tod des Herrn, um auch an seiner Auferstehung teilnehmen zu können« (CEC 1006).

Jesus »liebt uns und hat uns von unseren Sünden erlöst […]; er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater« (Ap 1,5-6). Sicher müssen wir durch den Tod hindurchgehen, aber nunmehr mit der Gewißheit, dem Vater zu begegnen, wenn »sich dieses Vergängliche mit Unvergänglichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit« (1Co 15,54). Dann werden wir klar erkennen: »Verschlungen ist der Tod vom Sieg« (ebd.), und wir werden ohne Angst in die herausfordernde Frage einstimmen können: »Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?« (ebd., 15,55).

Gerade diese christliche Sicht vom Tod war es, die den hl. Franz von Assisi in seinem Sonnengesang jubeln ließ: »Gepriesen seist du, mein Herr, durch unseren Bruder, den leiblichen Tod« (Sonnengesang, 13 , in : Franziskanische Quellenschriften Bd. 1, Werl 1994, S. 215). Angesichts dieser tröstlichen Perspektive versteht man die im Buch der Offenbarung gegebene Seligpreisung, gewissermaßen eine Krönung der Seligpreisungen des Evangeliums: »Selig die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Werke begleiten sie« (Ap 14,13).

In unserer heutigen Katechese sprechen wir über ein Thema, das uns alle berührt: die Bedeutung des Todes. In den Wohlstandsgesellschaften ist es schwierig geworden, über die Tatsache zu sprechen: Das Leben auf Erden hat ein Ende. Sterben macht Angst. Es besteht die Gefahr, daß der Tod in den Hintergrund gedrängt wird - sowohl im öffentlichen Leben als auch im eigenen Bewußtsein.

31 Die Christen hingegen fürchten das Sterben nicht. Die Gerechten müssen keine Angst davor haben, so lesen wir im Neuen Testament. Sie sind erwählt, das verheißene Reich in Besitz zu nehmen. Sie werden zur Rechten Gottes sitzen und “Gesegnete meines Vaters” heißen (vgl. Mt 25,34).

Nach dem Tod werden wir erst klar sehen, “daß der Tod vom Sieg verschlungen ist”. Wir werden ohne Angst rufen können: “Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?” (1Co 15,54)

Diese Rückkehr zu Gott, dem Vater, dieses große Wiedersehen im Haus des Vaters ist das Ziel, zu dem wir als Christen auf dieser Erde unterwegs sind.
* * * * *


Mit diesen Gedanken grüße ich die Pilger und Besucher, die aus den Ländern deutscher Sprache nach Rom gekommen sind. Besonders heiße ich willkommen: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz aus Bonn, die Mitglieder des Fördervereins Europäischer Bildung sowie die Gruppe der Gesamtschule Bonn-Beuel. Euch, Euren lieben Angehörigen daheim und allen, die mit uns über Radio Vatikan und das Fernsehen verbunden sind, erteile ich von Herzen den Apostolischen Segen.



Mittwoch, 23. Juni 1999


Liebe Schwestern und Brüder!

1. Heute möchte ich mich noch einmal mit der Pilgerreise befassen, die mich vom 5. bis 17. dieses Monats nach Polen führte. Dieser siebte und längste Pastoralbesuch in meiner Heimat fand zwanzig Jahre nach meiner ersten Reise vom 2. bis 10. Juni 1979 statt. An der Schwelle zum Großen Jubiläum des Jahres 2000 habe ich mit der Kirche in Polen die Jahrtausendfeier zweier Ereignisse geteilt, die am Anfang ihrer Geschichte stehen: die Kanonisierung des hl. Adalbert und die Errichtung der ersten Metropolie im Land: Gnesen mit den drei Suffraganbistümern Kolberg, Krakau und Breslau. Ich habe ferner die II. Nationalsynode Polens beschließen sowie eine neue Heilige und zahlreiche neue Selige, beispielhafte Zeugen der Liebe Gottes, proklamieren können.

»Gott ist die Liebe« war das Motto der Apostolischen Reise, die so etwas wie eine große Lobeshymne an den himmlischen Vater und auf die wunderbaren Werke seines Erbarmens darstellte. Daher lasse ich nicht ab, Ihm zu danken, dem Herrn der Welt und der Geschichte, der es mir gewährt hat, noch einmal das Land meiner Väter als Pilger des Glaubens und der Hoffnung, als Pilger besonders seiner Liebe, zu bereisen.

Es ist mir ein Anliegen, dem Herrn Präsidenten der Republik und den Verantwortungsträgern des Staates den Ausdruck meiner Dankbarkeit für ihre Gastfreundschaft und teilnehmende Zustimmung zu erneuern. Von großem Trost war mir überdies die brüderliche Begegnung mit den Hirten der geliebten Kirche in Polen, denen ich von Herzen für ihren großen Einsatz und Eifer im Apostolat danke. Mein Dank erstreckt sich auf all jene, die in irgendeiner Weise zum guten Gelingen meines Besuches beigetragen haben: Ich denke insbesondere an alle, die dafür gebetet und ihre Leiden aufgeopfert haben; ich denke ferner an die Jugendlichen, die in großer Zahl an jeder Phase meiner Pilgerreise teilgenommen haben.

2. Leitfaden dieser Tage waren die Seligpreisungen aus dem Evangelium, welche die Liebe Gottes in den unverwechselbaren Zügen des Antlitzes Christi darstellen. Welche Freude für mich, auf den Spuren des hl. Adalbert die acht Seligpreisungen zu verkünden und dabei die Geschichte meiner Vorväter zu meditieren! Dem Gedenken des großen Bischofs und Märtyrers waren die Etappen in Danzig, Pelplin und Elbing in der Region des Baltikums gewidmet, wo Adalbert das Martyrium erlitt. Das Erbe Adalberts ist vom polnischen Volk stets gehütet worden und hat über die ganze Geschichte Polens hinweg erstaunliche Früchte des Zeugnisgebens getragen.

32 In dieser Hinsicht hatte ich Gelegenheit, Städte zu besuchen, welche unauslöschlich die Erinnerung an die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, die Massenhinrichtungen und die schrecklichen Deportationen mit sich tragen. Allein der Glaube an den Gott, der Liebe und Erbarmen ist, hat ihren materiellen und moralischen Wiederaufbau ermöglicht. In Bromberg, wo Kardinal Wyszynski die den »Hll. polnischen Märtyrerbrüdern« geweihte Kirche errichten ließ, habe ich die Messe der Märtyrer gefeiert zum Gedenken der in diesem Jahrhundert gestorbenen »unbekannten Soldaten« der Sache Gottes und des Menschen. In Thorn habe ich den Priester Wincenty Frelichowski (1913-1945) seliggesprochen, der in seinem seelsorglichen Dienst und dann im Konzentrationslager ein Friedensstifter war und bis zu seinem Tod die Liebe Gottes unter den Typhuskranken im Lager Dachau bezeugte. In Warschau habe ich 108 Märtyrer seliggesprochen, darunter Bischöfe, Priester, Ordensangehörige und Laien, Opfer der Konzentrationslager während des Zweiten Weltkriegs.

In der Hauptstadt habe ich ebenfalls seliggesprochen: Edmund von Bojanowski, der als Förderer von Werken der Erziehung und Caritas ein Vorläufer der Lehre des Konzils über das Laienapostolat war, und Schwester Regina Protmann, die das kontemplative Leben mit der Pflege der Kranken und der Ausbildung von Kindern und jungen Mädchen in Einklang brachte. In Stary Sacz habe ich Schwester Kinga heiliggesprochen, eine herausragende Gestalt des 13. Jh.s und ein Vorbild der Nächstenliebe sowohl als Frau des polnischen Fürsten Boleslaw als auch nach dessen Tod als Klarissen-Nonne.

Diese heroischen Zeugen des Glaubens zeigen, daß die »traditio« [Überlieferung] des gehörten und in die Praxis umgesetzten Wortes Gottes von Adalbert aus in die Gegenwart gelangt ist und nun mit Mut in die heutige Gesellschaft eingebracht werden will, die sich anschickt, die Schwelle des dritten Jahrtausends zu überschreiten.

3. Der Glaube wurde in Polen durch die Verehrung des Heiligsten Herzen Jesu und der Seligen Jungfrau Maria genährt und dadurch sehr stark getragen. Der Kult des göttlichen Herzen Jesu hat auf dieser Pilgerreise eine besondere Akzentsetzung erfahren: Im Hintergrund stand dabei die Weihe der Menschheit an das Heiligste Herz Jesu, die mein verehrter Vorgänger Leo XIII. erstmals vor genau hundert Jahren vornahm. Für die Menschheit ist es nötig, bei ihrem Eintritt in das neue Jahr tausend auf die barmherzige Liebe Gottes zu vertrauen. Das ist jedoch nur möglich, wenn man sich Christus dem Erlöser, unversiegbarer Quell des Lebens und der Heiligkeit, zuwendet.

Und was soll man ferner von der kindlichen Zuneigung sagen, die meine Landsleute zu ihrer Königin, der heiligsten Maria, haben? In Lichen habe ich das neue, große ihr geweihte Heiligtum gesegnet, und in einigen Städten, einschließlich meiner Geburtsstadt, habe ich vielverehrte Bildnisse der Jungfrau gekrönt. In Sandomierz habe ich die Eucharistie zu Ehren des Unbefleckten Herzens der Seligen Jungfrau Maria gefeiert.

Weiters möchte ich an meine Gebetstreffen in Lyck, Zamosc, Warschau-Praga, Lowicz, Sosnowiec und Gleiwitz sowie in meiner Geburtsstadt Wadowice erinnern. Und auch an meinen Besuch im Kloster Wigry.

Vor meiner Rückkehr habe ich mich niedergekniet vor dem ehrwürdigen Bild Unserer Lieben Frau von Tschenstochau in Jasna Gora: Es war ein Augenblick tiefer geistlicher Ergriffenheit. Ihr, der »Heiligen Jungfrau, die das helle Tschenstochau verteidigt« (vgl. Mickiewicz), habe ich erneut mein Leben und mein Petrusamt anvertraut; Ihr habe ich die Kirche in Polen und der ganzen Welt geweiht; von Ihr habe ich das kostbare Geschenk des Friedens für die ganze Menschheit sowie der Solidarität unter den Völkern erbeten.

4. Im Verlauf meiner Reise habe ich mehrmals die Gelegenheit gehabt, Gott für die Veränderungen zu danken, die in Polen in den letzten zwanzig Jahren im Namen der Freiheit und der Solidarität vollbracht wurden. Ich tat es in Danzig, Symbolstadt der Bewegung »Solidarnosc«. Ich tat es vor allem in meiner Rede vor dem Parlament der Republik, worin ich an die friedlichen Kämpfe der Achtzigerjahre und an die Wende von 1989 erinnerte. Die moralischen Prinzipien jener Kämpfe müssen weiterhin das politische Leben tragen, damit die Demokratie auf soliden ethischen Werten aufbauen kann: Familie, menschliches Leben, Arbeit, Erziehung, Sorge für die Schwachen. In genau jenen Tagen, an denen das Europäische Parlament neu bestellt wurde, habe ich für den »alten« Kontinent gebetet, daß er weiterhin ein Leuchtturm der Zivilisation und des wahren Fortschrittes zu sein vermöge, indem er seine geistig-geistlichen Wurzeln neu entdeckt und die Leistungsfähigkeiten der Völker vom Atlantik bis zum Ural, die zu ihm gehören, nutzbar macht.

Bei zwei Begegnungen mit der akademischen Welt in Thorn konnte ich darüber hinaus aufzeigen, wie sich die Beziehungen zwischen der Kirche und den wissenschaftlichen Kreisen verbessert haben mit großen Vorteilen für beide Seiten.

Nicht vergessen kann ich das Gebet in Radzymin zum Gedenken des Krieges von 1920, des »Wunders an der Weichsel«. Bei anderen Anlässen habe ich sodann die Stimme zur Verteidigung der sozial schwächeren Personen und Gruppen erhoben: Indem die Kirche Werke der Barmherzigkeit vollbringt, fördert sie die Gerechtigkeit und Solidarität, dem Beispiel der Heiligen wie Königin Hedwig und Albert Chmielówski folgend, die Vorbilder des Teilens mit den am meisten Benachteiligten sind. Der Fortschritt kann nicht auf Kosten der Armen, noch der wirtschaftlich weniger starken Gruppen und auch nicht auf Kosten der natürlichen Umwelt geschehen.

5. Es hat nicht an Gelegenheit gefehlt, um darauf hinzuweisen, daß die Kirche ihren Beitrag zur Gesamtentwicklung der Nation vor allem durch die Bildung des Gewissens leistet. Die Kirche ist da, um zu evangelisieren, d.h. um allen zu verkündigen: »Gott ist die Liebe« und dafür zu sorgen, daß jeder Ihm begegnen kann. Die »Zweite Plenarsynode« hat dieses Engagement auf der Linie des II. Vatikanischen Konzils und im Licht der Zeichen der Zeit erneuert und alle Gläubigen zu großherziger Mitverantwortung aufgerufen.

33 Die Evangelisierung ist nicht glaubwürdig, wenn wir als Christen nicht einander nach dem Gebot des Herrn lieben. In Siedlce und in Warschau habe ich im Gedenken an die sel. Märtyrer von Podlachien zusammen mit den griechisch-katholischen Gläubigen für die Überwindung der Spaltungen des zweiten Jahrtausends gebetet. Darüber hinaus habe ich den Bruderchristen anderer Konfessionen begegnen wollen, um die Bande der Einheit zu bestärken.In Drohiczyn hat dieses Gebet bei einem ökumenischen Gottesdienst mit eifriger Teilnahme Orthodoxe, Lutheraner und weitere nichtkatholische kirchliche Gemeinschaften zusammengeführt. Die Notwendigkeit der Einheit der Kirche wird von allen verspürt: Wir müssen für ihre volle Verwirklichung arbeiten, bereit, Schuld einzugestehen und uns gegenseitig zu vergeben.

Am Morgen des letzten Tages war es mir gegeben, die Eucharistie in der Wawel-Kathedrale zu feiern. Bei diesem Abschied von meiner geliebten Stadt Krakau konnte ich Gott für das Jahrtausend der Erzdiözese danken.

6. Liebe Brüder und Schwestern, laßt uns gemeinsam den Herrn lobpreisen für diese Tage der Gnade. Heute wiederhole ich mit euch: »Te Deum laudamus …!« Ja, wir loben Dich, o Gott, für die heilige Kirche, gegründet auf Christus, den Eckstein, auf die Apostel und die Märtyrer, und überall auf der Erde verbreitet. Wir loben Dich besonders für die Kirche in Polen, reich an Glauben und an Werken der Liebe.

Wir loben Dich, o Maria, Mutter der Kirche und Königin Polens! Die Du in besonderer Weise ins Geheimnis der Menschwerdung einbezogen bist, hilf deinem Volk, mit Glauben das Große Jubiläum zu leben, und komme allen zu Hilfe, die sich in ihren Schwierigkeiten an Dich wenden. Hilf jedem von uns, die unvergänglichen Wirklichkeiten zu wählen: den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Hilf uns, o Mutter, die Liebe zu leben, die von allen die größte ist, denn »Gott ist die Liebe«.

Heute drängt es mich, in Dankbarkeit auf meine Pastoralreise nach Polen zurückzuschauen. Die Tage standen unter dem Motto: Gott ist die Liebe. Ich habe mich dabei als Pilger gefühlt. Auf dem Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe durfte ich an vielen Orten meiner geliebten Heimat innehalten und meine Landsleute im Glauben stärken.

Es war die siebte Reise in meine Heimat. In den letzten zwanzig Jahren hat sich dort viel verändert. Heute ist Polen ein demokratisches Land. So mischt sich in den Dank an Gott, der die Geschichte lenkt, auch eine Bitte, die mir sehr am Herzen liegt: Echte und wahrhaftige Demokratie braucht feste moralische Werte. Das hohe Gut der Familie, das menschliche Leben, Bildung und Arbeit, die Sorge um die Schwachen müssen an oberster Stelle stehen. Nur so kann es einen wahren Fortschritt geben.

Am Ende meiner Pilgerreise durfte ich wiederum bei der Madonna von Tschenstochau einkehren. Zu ihr habe ich meine Anliegen getragen. So möchte ich schließen mit einem Gebet:

Wir loben dich, Maria, Mutter der Kirche und Königin Polens. Steh allen bei, die in ihrer Not bei dir Zuflucht suchen. Gib, daß wir uns für die unvergänglichen Güter entscheiden: den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Hilf uns, gute Mutter, die Liebe zu leben, die von allen am größten ist. Denn Gott ist die Liebe.
* * * * *


Dankbar für die Tage in meiner Heimat grüße ich alle Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache. Ich heiße die Mitglieder des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens aus der Schweiz willkommen. Euch und Euren Lieben daheim sowie allen, die mit uns über Radio Vatikan und das Fernsehen verbunden sind, erteile ich gern den Apostolischen Segen.



Mittwoch, 30. Juni 1999


34 Liebe Schwestern und Brüder!

1. Gestern haben wir das Fest der hll. Petrus und Paulus gefeiert. Diese beiden Apostel, von der Liturgie »Apostelfürsten« genannt, wurden trotz ihrer persönlichen und kulturellen Unterschiede vom geheimnisvollen Plan der göttlichen Vorsehung in einer einzigen apostolischen Geschichte vereinigt, und die Kirche verbindet sie in einer einzigen Gedenkfeier.

Das gestrige Fest ist schon sehr alt; es wurde sogar noch vor dem Weihnachtsfest im römischen Festkalender eingeführt. Im vierten Jahrhundert war es üblich, an diesem Tag in Rom drei hl. Messen zu feiern: eine in der Petersbasilika im Vatikan, eine in St. Paul vor den Mauern und die dritte in den Katakomben von S. Sebastiano, wo - laut Überlieferung - die Leichname der zwei Apostel während der Epoche der Invasionen eine Zeit lang versteckt worden sein sollen.

Der hl. Petrus, Fischer aus Betsaida, wird von Christus dazu auserwählt, Grundstein der Kirche zu werden. Der hl. Paulus, auf dem Weg nach Damaskus wie vom Blitz getroffen, verwandelt sich von einem Christenverfolger in den Völkerapostel. Beide beschließen ihr irdisches Dasein mit dem Märtyrertod in Rom. Durch sie hat der Herr »der Kirche die Erstlingsfrüchte des christlichen Glaubens gegeben« (vgl Gabengebet der Messe zu Ehren der Apostel). Der Papst beruft sich auf die Autorität dieser beiden »Säulen der Kirche«, wenn er in den offiziellen Dokumenten die Überlieferung auf ihren Ursprung bezieht, nämlich auf das von den Aposteln bewahrte und weitergegebene Wort Gottes. Im folgsamen Hören dieses Wortes wird die kirchliche Gemeinschaft in der Liebe vollendet, vereint mit dem Papst, den Bischöfen und der ganzen Priesterschaft (vgl. II. Hochgebet).

2. Gestern habe ich die Liturgie in der Peterskirche gefeiert: Unter den Zeichen, die diese Liturgie - nach einem festen Brauch - bereichert haben, ist auch der uralte Ritus der »Übergabe des Palliums«. Das Pallium ist ein kleines rundes Band in Stolaform, auf dem sich sechs Kreuze befinden. Es wird handgefertigt aus weißer Wolle von der Schur der Schafe, die jedes Jahr am 21. Januar, dem Fest der hl. Agnes, gesegnet werden. Der Papst überreicht des Pallium den in letzter Zeit ernannten Metropolitan-Erzbischöfen. Es steht für die Macht, die der Metropolit in Gemeinschaft mit der Kirche von Rom von Rechts wegen in seiner Kirchenprovinz erwirbt (vgl. CIC
CIC 437, § 1).

Die archäologischen und ikonographischen Zeugnisse sowie verschiedene schriftliche Dokumente erlauben es, diesen Ritus bis in die ersten Jahrhunderte der christlichen Zeitrechnung zurückzudatieren. Wir stehen also vor einer uralten Tradition, die praktisch die ganze Kirchengeschichte begleitet hat.

Unter den verschiedenen Bedeutungen dieses Ritus scheinen mir zwei besonders deutlich herauszuragen. An erster Stelle die besondere Beziehung der Metropolitan-Erzbischöfe zum Nachfolger Petri und, demnach, zu Petrus selbst. Das Pallium kommt vom Grab des Apostels - ewiges Gedenken an das Bekenntnis seines Glaubens an den Herrn Jesus - , und von ihm erhält es symbolische Kraft: Wer es trägt, wird sich selbst und die anderen an dieses innige und tiefe Verhältnis zur Person und Sendung Petri erinnern müssen. Das muß in allen Lebenssituationen geschehen, von der Lehre bis zur seelsorgerischen Leitung, von der Feier der Sakramente bis hin zum Dialog mit der Gemeinschaft.

Sie sind auf diese Weise aufgerufen, zu den maßgeblichen Gestaltern der Einheit der Kirche zu gehören, die ihren Ausdruck im Bekenntnis des einen Glaubens und in brüderlicher Liebe findet.

3. Es gibt aber noch einen zweiten Wert, den die Übergabe des Palliums klar herausstellt. Das Lamm, das die Wolle für die Herstellung des Palliums geliefert hat, ist ein Symbol für das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich genommen und sich selbst hingegeben hat, um die Menschheit loszukaufen. Christus, Lamm und Hirte, wacht immer über seine Herde und vertraut sie der Fürsorge jener Menschen an, die Ihn durch das Sakrament vertreten. Das Pallium mit seiner weißen Wolle ist eine Erinnerung an die Unschuld des Lebens, und mit der Reihe der sechs Kreuze ist es ein Verweis auf die tägliche Treue zum Herrn, falls nötig bis zum Martyrium. Wer das Pallium trägt, muß also in einzigartiger und ständiger Gemeinschaft mit dem Herrn leben, die von reinen Absichten und Taten und von großherzigem Dienst und Zeugnis geprägt ist.

Mit herzlicher Zuneigung begrüße ich die Metropolitan-Erzbischöfe, die gestern das Pallium erhalten haben, und auch jene, die heute bei dieser Audienz anwesend sind. Euch alle, liebe Brüder und Schwestern, die ihr diese Erzbischöfe begleitet, möchte ich auffordern, für eure Hirten zu beten. Dem Guten Hirten empfehlen wir diese meine verehrten Brüder im Bischofsamt, damit sie jeden Tag in ihrer Treue zum Evangelium wachsen und »Vorbilder für die Herde« (1P 5,3) sind.

Maria, Mutter der Kirche, schütze alle, die zur Leitung des Christenvolkes berufen sind, und erwirke für alle Jünger Christi die kostbare Gabe der Liebe und der Einheit.

35 Gestern hat die Kirche das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus begangen. Die Liturgie feiert die sogenannten Apostelfürsten zusammen am gleichen Tag, obwohl sie von ihrer Persönlichkeit und von ihrer Kultur her sehr unterschiedlich sind. Die göttliche Vorsehung aber hat beide nach Rom geführt, wo sie ihr Leben für Jesus Christus hingegeben haben.

Von alters her ist mit dem Gedächtnis der beiden Apostel die Übergabe der Pallien an die Metropoliten und Erzbischöfe verbunden. Diese kleinen Stolen aus Wolle erhalten ihre Symbolkraft vom Petrusgrab. Sie erinnern die Träger an die enge Verbindung mit dem Nachfolger des heiligen Petrus. Sie stehen alle in der Nachfolge der Apostel und sind von Gott als Hirten zur Führung der Gläubigen bestellt.

Maria, die Mutter der Kirche, möge die Hirten des Volkes Gottes beschützen. Sie erflehe allen Jüngern Jesu Christi das wunderbare Geschenk der Liebe und der Einheit.
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Sehr herzlich grüße ich alle Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache. Insbesondere heiße ich die katholischen Angestellten der Christlichen Partei Niederösterreichs. Außerdem entbiete ich allen Schülerinnen und Schüler einen herzlichen Gruß. Gern erteile ich Euch und Euren Lieben daheim sowie allen, die über Radio Vatikan oder das Fernsehen mit uns verbunden sind, den Apostolischen Segen.



                                                                                    Juli 1999

Mittwoch, 7. Juli 1999


Liebe Schwestern und Brüder!

1. Im Psalm 116 ist zu lesen: »Der Herr ist gnädig und gerecht, unser Gott ist barmherzig« (V. 5). Auf den ersten Blick scheinen Gericht und Erbarmen zwei unvereinbare Wirklichkeiten, oder wenigstens scheint die zweite nur dann zur ersten zu passen, wenn diese ihre unerbittliche Kraft abschwächt. Man muß aber die Logik der Heiligen Schrift begreifen, die sie aneinander bindet, ja noch mehr: sie auf eine Weise darstellt, daß die eine nicht ohne die andere bestehen kann.

Der Sinn der göttlichen Gerechtigkeit wird im Alten Testament fortschreitend erfaßt - ausgehend von der Situation jenes Menschen, der richtig gehandelt hat und sich ungerechterweise bedroht fühlt. Er findet dann in Gott Zuflucht und Verteidigung. Diese Erfahrung kommt in den Psalmen öfter zum Ausdruck; zum Beispiel bekräftigen sie: »Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, er verhilft den Gebeugten zum Recht. Deinen Namen preisen nur die Gerechten, vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben« (Ps 140,13-14).

Der Einsatz zugunsten der Unterdrückten wird von der Schrift vor allem als Gerechtigkeit aufgefaßt, das heißt, als Treue Gottes zu den dem Volk Israel gemachten Heilsversprechen. Diese Gerechtigkeit Gottes kommt von der unentgeltlichen und barmherzigen Initiative, mit der er sich in einem ewigen Bund an sein Volk gebunden hat. Gott ist gerecht, weil er rettet und auf diese Weise sein Versprechen erfüllt, während das Gericht über die Sünde und die Gotteslästerer nur die Kehrseite seines Erbarmens ist. Ein aufrichtig reuiger Sünder kann immer auf diese barmherzige Gerechtigkeit vertrauen (vgl. Ps 51,6 Ps 51,16).


Generalaudienz 1999 29