Predigten 1978-2005 588


HL. MESSE UND EUCHARISTISCHE PROZESSION

AM HOCHFEST DES LEIBES UND BLUTES CHRISTI

Lateran-Basilika

Donnerstag, 10. Juni 2004



1. »Sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn bis er kommt« (1Co 11,26).

Mit diesen Worten erinnert der hl. Paulus die Christen von Korinth daran, daß das »Herrenmahl « nicht nur eine Mahlgemeinschaft, sondern auch – und vor allem – das Gedächtnis des Erlösungsopfers Christi ist. Wer daran teilnimmt, so erklärt der Apostel, vereint sich mit dem Geheimnis des Todes des Herrn, ja, er wird dessen »Verkünder«.

589 Es besteht also eine ganz enge Beziehung zwischen der Eucharistiefeier und der Verkündigung Christi. Mit Ihm im Gedächtnis des Pascha- Geheimnisses in Gemeinschaft zu treten bedeutet zugleich, Sendboten des Ereignisses zu werden, das dieser Ritus gegenwärtig setzt; in gewisser Weise bedeutet es, dieses Ereignis mit jeder Epoche zeitgleich zu machen, bis der Herr kommen wird.

2. Liebe Brüder und Schwestern, wir erleben diese wunderbare Wirklichkeit am heutigen Hochfest des Leibes und Blutes Christi, an dem die Kirche nicht nur die Eucharistie feiert, sondern sie feierlich in Prozession trägt und öffentlich verkündet, daß das Opfer Christi zum Heil der ganzen Welt vollbracht wurde.

Dankbar für dieses unermeßliche Geschenk sammelt sie sich um das Allerheiligste Sakrament, weil es die Quelle und der Höhepunkt ihres Lebens und Handelns ist. »Ecclesia de Eucharistia vivit!« Die Kirche lebt von der Eucharistie, und sie weiß, daß diese Wahrheit nicht nur eine tägliche Glaubenserfahrung ausdrückt, sondern zusammenfassend den Kern des Geheimnisses enthält, das sie selbst ist (vgl. Enzyklika Ecclesia de Eucaristia, 1).

3. Seitdem die Kirche, das Volk des Neuen Bundes, am Pfingsttag »ihren Pilgerweg zur himmlischen Heimat begonnen hat, prägt dieses Göttliche Sakrament unaufhörlich ihre Tage und erfüllt sie mit vertrauensvoller Hoffnung« (ebd.). Von diesen Gedanken erfüllt, wollte ich der Eucharistie die erste Enzyklika des neuen Jahrtausends widmen, und mit Freude kündige ich jetzt ein besonderes »Jahr der Eucharistie« an. Es wird mit dem Eucharistischen Weltkongreß beginnen, der für die Zeit vom 10. bis 17. Oktober 2004 in Guadalajara (Mexiko) vorgesehen ist, und wird mit der nächsten Ordentlichen Versammlung der Bischofssynode enden, die im Vatikan vom 2. bis 29. Oktober 2005 stattfinden wird unter dem Thema: »Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche«.

Durch die Eucharistie wird die kirchliche Gemeinschaft aufgebaut zum neuen Jerusalem, dem Prinzip der Einheit in Christus zwischen verschiedenen Personen und Völkern.

4. »Gebt ihr ihnen zu essen« (
Lc 9,13).

Der Abschnitt aus dem Evangelium, den wir soeben gehört haben, zeigt ein deutliches Bild der engen Verbindung, die zwischen der Eucharistie und dieser universalen Sendung der Kirche besteht. Christus, »das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist« (Jn 6,51 vgl. Ruf vor dem Evangelium ), ist der einzige, der den Hunger des Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten der Erde stillen kann.

Er will es aber nicht allein tun und bezieht die Jünger mit ein, wie bei der wunderbaren Brotvermehrung: »Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie: dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten« (Lc 9,16). Dieses Wunderzeichen ist Sinnbild für das größte Geheimnis der Liebe, das in der heiligen Messe jeden Tag erneuert wird: Durch die geweihten Amtsträger gibt Christus seinen Leib und sein Blut hin für das Leben der Menschheit. Und alle, die sich würdig an seinem Tisch nähren, werden lebendige Werkzeuge seiner Gegenwart der Liebe, der Barmherzigkeit und des Friedens.

5. »Lauda, Sion, Salvatorem…! Deinem Heiland, deinem Lehrer, deinem Hirten und Ernährer, Zion, stimm ein Loblied an.«

Mit innerer Ergriffenheit vernehmen wir im Herzen den Widerhall dieser Einladung zum Lobpreis und zur Freude. Am Ende der heiligen Messe tragen wir das Göttliche Sakrament in Prozession zur Basilika »Santa Maria Maggiore«. Wenn wir auf Maria schauen, werden wir die verwandelnde Kraft der Eucharistie besser erfassen. Und wenn wir auf Maria hören, werden wir im eucharistischen Geheimnis den Mut und die Kraft finden, Christus, dem guten Hirten, nachzufolgen und ihm in den Brüdern und Schwestern zu dienen.



HOCHFEST DER HLL. APOSTEL PETRUS UND PAULUS

PREDIGT VON PAPST JOHANNES PAUL II.

UND PREDIGT DES ÖKUMENISCHEN PATRIARCHEN BARTHOLOMAIOS I.


Dienstag, 29. Juni 2004



590 Papst Johannes Paul II. sprach die folgenden Einführungsworte:

Liebe Brüder und Schwestern, der Abschnitt aus dem Evangelium, den wir soeben auf lateinisch und griechisch gehört haben, lädt uns ein, die Bedeutung des heutigen Hochfestes Peter und Paul zu vertiefen.

Ich bitte euch, nun die Ansprache zu hören, die der Ökumenische Patriarch, Seine Heiligkeit Bartholomaios I., an uns richtet, und dabei zu bedenken, daß unser beider Stimmen von der Einheit sprechen.

Predigt des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.

Heiligkeit,

mit Empfindungen der Freude und Traurigkeit kommen wir zu Ihnen an diesem bedeutenden Festtag der heiligen Apostel Petrus und Paulus, um unsere Liebe zur Person Eurer Heiligkeit und zu allen Gliedern der Schwesterkirche von Rom zu bekunden, die ihr Patronatsfest feiert. Wiewohl wir eure Freude teilen, bringen wir auch unser Bedauern zum Ausdruck, weil das fehlt, was die Freude der beiden hätte vollkommen machen können, nämlich die Wiederherstellung der vollen Gemeinschaft zwischen unseren Kirchen.

Heute richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den denkwürdigen 40. Jahrestag der Begegnung unserer Vorgänger ehrwürdigen Angedenkens in Jerusalem im Jahr 1964, eine Begegnung, die dem Weg unserer gegenseitigen Abstandnahme ein Ende gesetzt und den neuen Weg der Annäherung unserer Kirchen eingeschlagen hat.

Auf diesem neuen Weg sind viele Schritte hin zu einer beiderseitigen Annäherung unternommen worden. Dialoge sind aufgenommen, Begegnungen verwirklicht und Briefe ausgetauscht worden; die Liebe ist gewachsen, doch sind wir noch nicht am ersehnten Ziel. Es ist nicht möglich gewesen, in diesen 40 Jahren die Gegensätze auszuräumen, die sich im Verlauf von über 900 Jahren aufgehäuft haben.

Die Hoffnung – die mit dem Glauben und der Liebe, die immer hofft, einhergeht – ist eine der wichtigsten Gaben Gottes. Auch wir hoffen, daß das, was bis heute nicht möglich gewesen ist, in Zukunft und, dies ist unser tiefer Wunsch, in naher Zukunft erreicht werden kann. Vielleicht wird es eine ferne Zukunft sein, doch unser Warten und unsere Liebe werden nicht eingeengt von kurzfristigen zeitlichen Grenzen. Unsere heutige Anwesenheit hier drückt in aller Deutlichkeit unser aufrichtiges Verlangen nach der Überwindung aller kirchlichen Hindernisse aus, die nicht dogmatischer und wesensmäßiger Natur sind, damit sich unser Interesse auf das Studium der wesentlichen Unterschiede und der dogmatischen Wahrheiten konzentriert, die bis heute unseren Kirchen gemeinsam sind, sowie auf die Art und Weise, die christliche Wahrheit der geeinten Kirche zu leben.

Weit davon entfernt, unseren Namen mit den Zielen in Verbindung zu bringen, die ausschließlich der Heilige Geist erreichen kann, schreiben wir unserem Handeln nicht eine größere Wirksamkeit zu als jene, die Gott uns mit Freude geben wird. Wir bekunden dennoch unsere Sehnsucht, und wir arbeiten unermüdlich mit dem Blick auf das gerichtet, wofür wir jeden Tag beten: »die Einheit aller«. Da wir durch das priesterliche Gebet unseres Herrn Jesus Christus wissen, wie wichtig unsere Einheit ist – damit die Welt glaube, daß er von Gott kommt –, arbeiten wir mit euch zusammen, auf daß diese Einheit erreicht werde, und wir fordern alle auf, eifrig für das gute Gelingen unserer gemeinsamen Anstrengungen zu beten.

Liebe Christen,

591 die Einheit der Kirchen, über die wir sprechen und für die wir um euer Gebet bitten, ist nicht eine weltliche Einheit gleich der Einheit von Staaten, Verbänden und Strukturen, mit denen man eine tiefere organisatorische Einheit herstellt. Das ist sehr leicht zu erreichen, und alle Kirchen haben bereits verschiedene Organisationen eingerichtet, mittels derer sie auf unterschiedlichen Gebieten zusammenarbeiten.

Die Einheit, die die Kirchen erhoffen, ist eine geistliche Suche, die darauf abzielt, gemeinsam die geistliche Einheit mit der Person unseres Herrn Jesus Christus zu leben. Sie wird kommen, wenn wir alle »den Geist Christi«, »die Liebe Christi «, »die Treue Christi«, »die Demut Christi«, »die Opferbereitschaft Christi« haben werden, und allgemein, wenn wir all das, was Christus eigen ist, so leben, wie er es gelebt hat, oder wenn wir zumindest aufrichtig das Verlangen haben, so zu leben, wie er es von uns erwartet.

In dieser äußerst heiklen geistlichen Anstrengung kommen Schwierigkeiten auf, die ihre Ursache darin haben, daß der Großteil von uns Menschen sehr oft seine persönlichen Standpunkte, Meinungen und Einschätzungen so vorbringt, als seien sie Ausdrucksweisen des Geistes, der Liebe und allgemein des Geistes Christi. Da solche persönlichen Meinungen und Einschätzungen und zuweilen auch die persönlichen Erlebnisse weder untereinander noch mit dem, was Christus vorgelebt hat, übereinstimmen, entstehen Uneinigkeiten. In gutem Glauben versuchen wir durch Dialoge zwischen den Kirchen, uns gegenseitig zu verstehen in tiefer Liebe. Auch versuchen wir festzustellen, worin und warum sich unsere Lebenserfahrungen unterscheiden, die in unterschiedlichen dogmatischen Formulierungen zum Ausdruck kommen. Wir wollen keine abstrakten Gespräche über theoretische Probleme führen, bei denen unsere Standpunkte keine Auswirkungen auf das Leben hätten. Wir suchen vielmehr unter den vielen unterschiedlich formulierten Erfahrungen jene, die so korrekt und vollkommen wie möglich den Geist Christi bekunden.

Erinnert euch an das Verhalten der beiden Jünger Christi, als er von einigen Bewohnern einer gewissen Region nicht aufgenommen wurde. Die beiden Jünger empörten sich und fragten Jesus, ob sie Gott bitten sollen, er solle doch Feuer vom Himmel herabkommen lassen auf jene, die sich geweigert haben, ihn aufzunehmen. Die Antwort des Herrn, die allen Christen über die Jahrhunderte hindurch gegeben worden ist, lautete: »Ihr wißt nicht, was für ein Geist aus euch spricht. Der Menschensohn ist nicht gekommen, um Menschen zu vernichten, sondern um sie zu retten« (). Viele Male haben im Laufe der Jahrhunderte einige Gläubige Jesus gebeten, Werke zu bestätigen, die nicht mit seinem Geist übereinstimmten. Noch mehr, sie haben ihre eigenen Meinungen und Lehren Jesus zugeschrieben, wobei sie behaupteten, den Geist Christi zu deuten. Dadurch sind Uneinigkeiten zwischen den Gläubigen entstanden, die sich folglich in unterschiedliche Gruppen aufgesplittert und die heutige Form der verschiedenen Kirchen angenommen haben.

Heute gehen die gemeinsamen Anstrengungen dahin, den Geist Christi so zu leben, daß er zustimmen würde, wenn man ihn fragen würde. Eine derartige Erfahrung setzt Reinheit des Herzens, uneigennützige Ziele und gesunde Demut voraus, kurzum: Heiligkeit des Lebens. Angehäufte Gegensätze und weltliche Interessen erlauben es uns nicht, deutlich zu sehen, und sie verlangsamen das gemeinsame Verständnis des Geistes Christi, dem auch die so ersehnte Einheit der Kirchen folgen wird wie deren Einheit in Christus, im selben Geist, im selben Leib, in seinem selben Blut. Natürlich hat vom geistlichen Gesichtspunkt aus gesehen die Annahme und Verwirklichung einer äußeren Einheit keinen Sinn, wenn die Verschiedenheit in bezug auf den Geist fortdauert.

So ist es verständlich, daß nicht eine Vereinheitlichung der Traditionen, der Gebräuche und der Gewohnheiten aller Gläubigen gesucht wird. Wir suchen nur gemeinsam die Person des einen, einzigen und unveränderlichen Jesus Christus im Heiligen Geist, die Gemeinschaft im Erleben des Ereignisses der Menschwerdung des Logos Gottes und des Herabkommens des Heiligen Geistes in die Kirche wie auch das gemeinsame Erleben der Kirche als Leib Christi, der alles in sich wiederherstellt. Dieses ersehnte geistliche Erleben macht das höchste Erleben des Menschen und seine Einheit mit Christus aus, und folglich ist der Dialog darüber das Wichtigste. Darum haben wir die Christen gebeten und bitten sie auch weiterhin, eifrig zu unserem Herrn Jesus Christus zu beten, daß er die Herzen auf die Erlangung der angestrebten Hoffnung lenke, so daß wir nach Erlangung des Erhofften zur Freude Gottes jede kirchliche Feier in geistlicher Gemeinschaft und Freude feiern können. Amen.

Predigt des Papstes

1. »Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes« (
Mt 16,16). Auf die Frage des Herrn bekennt Petrus auch im Namen der anderen Apostel seinen Glauben.

Dabei wird das sichere Fundament unseres Weges zur vollen Gemeinschaft bekräftigt. Denn wenn wir die Einheit der Jünger Christi wollen, müssen wir bei Christus neu anfangen. Wie von Petrus, so wird auch von uns verlangt, zu bekennen, daß Er der Eckstein, das Haupt der Kirche ist. In der Enzyklika Ut unum sint schrieb ich: »An Christus glauben heißt, die Einheit wollen; die Einheit wollen heißt, die Kirche wollen; die Kirche wollen heißt, Gnadengemeinschaft wollen, die dem Plan des Vaters von Ewigkeit her entspricht « (UUS 9).

2. »Ut unum sint!« Daraus ergibt sich unsere Verpflichtung zur Gemeinschaft als Antwort auf den brennenden Wunsch Christi. Es handelt sich nicht um eine oberflächliche Beziehung guter Nachbarschaft, sondern um das unauflösliche Band des göttlichen Glaubens, durch den wir nicht zur Trennung, sondern zur Gemeinschaft bestimmt sind.

Das, was in der geschichtlichen Entwicklung unser Band der Einheit in Christus zerrissen hat, erfahren wir jetzt als schmerzvoll. In dieser Sicht ist unsere heutige Begegnung nicht nur eine Geste der Höflichkeit, sondern eine Antwort auf das Gebot des Herrn. Christus ist das Haupt der Kirche, und wir wollen weiterhin gemeinsam alles Menschenmögliche tun, um das aus dem Weg zu räumen, was uns jetzt noch trennt und uns daran hindert, in der Kommunion denselben Leib und dasselbe Blut des Herrn zu empfangen.

592 3. Mit diesen Gefühlen möchte ich Ihnen, Heiligkeit, für Ihre Anwesenheit und für die Gedanken, die Sie uns darlegen wollten, meinen lebhaften Dank aussprechen. Es ist mir ebenfalls eine Freude, mit Ihnen das Gedächtnis der hll. Petrus und Paulus zu feiern, das in diesem Jahr auf die 40jährige Wiederkehr der gesegneten Begegnung fällt, die in Jerusalem am 5. und 6. Januar 1964 zwischen Papst Paul VI. und dem Patriarchen Athenagoras I. stattgefunden hat.

Heiligkeit, ich möchte Ihnen von Herzen danken, daß Sie meine Einladung angenommen haben, um heute mit dieser Begegnung den Geist sichtbar zu machen und zu bekräftigen, der diese beiden einzigartigen Pilger beseelt hat, als sie ihre Schritte aufeinander zu lenkten und sich erstmals an dem Ort umarmen wollten, an dem die Kirche entstanden ist.

4. Diese Begegnung darf nicht nur eine Erinnerung bleiben. Sie ist eine Herausforderung für uns! Sie zeigt uns den Weg, auf dem wir einander wiederfinden und uns versöhnen. Es ist gewiß kein leichter Weg und auch nicht ohne Hindernisse. In der bewegenden Geste unserer Vorgänger in Jerusalem können wir die Kraft finden, jedes Mißverständnis und jede Schwierigkeit zu überwinden, um uns unablässig diesem Dienst der Einheit zu widmen.

Die Kirche von Rom hat sich mit festem Willen und mit großer Aufrichtigkeit auf den Weg der vollen Versöhnung begeben, mit Hilfe von Initiativen, die sich nach und nach als möglich und nützlich erwiesen. Ich möchte heute die Hoffnung aussprechen, daß alle Christen, jeder für seinen Teil, die Anstrengungen verstärken, damit der Tag herannahen möge, an dem sich der Wunsch des Herrn voll verwirklicht: »Daß sie eins seien« (
Jn 17,11 Jn 17,21). Wir sollen uns vor unserem Gewissen nicht vorwerfen müssen, Schritte unterlassen, Gelegenheiten übergangen und nicht alle Wege versucht zu haben!

5. Wir wissen es wohl: Die Einheit, die wir suchen, ist vor allem ein Geschenk Gottes. Wir sind uns aber dessen bewußt, daß das Näherrücken der Stunde ihrer vollen Verwirklichung auch von uns abhängt, von unserem Gebet, von unserer Umkehr zu Christus.

Heiligkeit, was mich betrifft, muß ich bekennen, daß ich mich auf dem Weg der Suche nach der Einheit immer von der Lehre des II. Vatikanischen Konzils als dem sicheren Kompaß habe leiten lassen. Die Enzyklika Ut unum sint, die wenige Tage vor dem denkwürdigen Besuch Eurer Heiligkeit in Rom im Jahr 1995 veröffentlicht wurde, bekräftigte genau das, was das Konzil im Dekret über den Ökumenismus Unitatis redintegratio gesagt hatte, dessen 40. Jahrestag der Veröffentlichung in diesem Jahr begangen wird.

Ich hatte mehrmals Gelegenheit, bei feierlichen Anlässen zu unterstreichen – und ich betone es auch heute –, daß die von der katholischen Kirche mit dem II. Vatikanischen Konzil übernommene Verpflichtung unwiderruflich ist. Auf sie darf man nicht verzichten!

6. Zur Vervollständigung des Hochfestes und der Freude der heutigen Eucharistiefeier und zur Bereicherung ihrer geistlichen und kirchlichen Inhalte trägt der Ritus der Verleihung der Pallien an die neuen Metropolitan-Erzbischöfe bei.

Verehrte Mitbrüder, das Pallium, das ihr heute in Empfang nehmt in Anwesenheit des Ökumenischen Patriarchen, unseres Bruders in Christus, ist Zeichen der Gemeinschaft, die euch in besonderer Weise mit dem apostolischen Zeugnis der hll. Petrus und Paulus vereint. Es bindet euch an den Bischof von Rom, den Nachfolger Petri, der berufen ist, einen besonderen kirchlichen Dienst für das ganze Bischofskollegium zu leisten. Danke für eure Anwesenheit, und alles Gute für euren Dienst an den Metropolitankirchen, die in den verschiedenen Nationen vertreten sind. Ich begleite euch gerne voll Zuneigung mit dem Gebet.

7. »Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!« Wie oft kehren in meinem täglichen Beten diese Worte wieder, in denen das Glaubensbekenntnis des Petrus enthalten ist! In der kostbaren Ikone, die der Patriarch Athenagoras I. am 5. Januar 1964 Papst Paul VI. geschenkt hat, umarmen sich die beiden heiligen Apostel, Petrus, der Koryphäe, und Andreas, der Protoklitos, in einem beredten Ausdruck der Liebe unter dem verherrlichten Christus. Andreas war der erste, der dem Herrn nachfolgte; Petrus wurde berufen, seine Brüder im Glauben zu stärken.

Ihre Umarmung vor den Augen Christi ist eine Einladung, auf dem begonnenen Weg weiterzugehen bis zum Ziel der Einheit, die wir zusammen erreichen wollen.

593 Keine Schwierigkeit darf uns dabei aufhalten. Wir gehen vielmehr voller Hoffnung voran, unterstützt von der Fürsprache der Apostel und dem mütterlichen Schutz Marias, der Mutter Christi, des Sohnes des lebendigen Gottes.



PILGERREISE VON JOHANNES PAUL II. NACH LOURDES ANLÄSSLICH DES 150. JAHRESTAGES DER PROMULGATION DES DOGMAS DER UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNIS


Prairie de la Ribère

Sonntag, 15. August 2004

1.»Que soy era Immaculada Councepciou – Ich bin die Unbefleckte Empfängnis.« Diese Worte, die Maria am 25. März 1858 an Bernadette richtete, erklingen mit besonderer Eindringlichkeit in diesem Jahr, in dem die Kirche den 150. Jahrestag der feierlichen Definition jenes Dogmas begeht, das der sel. Pius IX. in der Apostolischen Konstitution Ineffabilis Deus verkündete.

Es war mein sehnlicher Wunsch, diese Pilgerfahrt nach Lourdes zu unternehmen, um an ein Ereignis zu erinnern, das bis zum heutigen Tag die eine und unteilbare Dreifaltigkeit verherrlicht. Die Unbefleckte Empfängnis Marias ist Zeichen der ungeschuldeten Liebe des Vaters, vollkommene Offenbarung der vom Sohn vollbrachten Erlösung und Ausgangspunkt eines Lebens, das ganz offen ist für das Wirken des Geistes.

2. Unter dem mütterlichen Blick der allerseligsten Jungfrau begrüße ich euch alle sehr herzlich, liebe Brüder und Schwestern, die ihr zur Grotte von Massabielle gekommen seid, um euer Loblied auf jene Frau zu singen, die alle Geschlechter seligpreisen (vgl. Lc 1,48).

Mein Gruß gilt den Kardinälen, Bischöfen und Priestern. Danke für eure Anwesenheit. Besonders grüße ich die französischen Pilger und ihre Bischöfe, allen voran den Vorsitzenden der Bischofskonferenz sowie Msgr. Jacques Perrier, Bischof von Tarbes und Lourdes, dem ich für die freundlichen Worte danke, die er zu Beginn dieses Gottesdienstes an mich gerichtet hat. Mein Gruß geht an den Metropoliten Emmanuel, den Vorsitzenden der Versammlung der Orthodoxen Bischöfe Frankreichs.

Ich grüße den Herrn Innenminister, der hier die französische Regierung vertritt, und alle weiteren hier anwesenden zivilen und militärischen Obrigkeiten.

Meine herzlichen Gedanken richten sich auch an alle Pilger, die aus verschiedenen Teilen Europas und der Welt angereist sind und an all jene, die über Radio und Fernsehen im Geiste mit uns verbunden sind. Mit besonderer Zuneigung begrüße ich euch, liebe Kranke, die ihr auf der Suche nach Linderung und Hoffnung zu diesem gesegneten Ort gekommen seid. Die heilige Jungfrau lasse euch ihre Gegenwart spüren und schenke euren Herzen Trost!

3. »Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland…« (Lc 1,39). Die Worte des Berichts aus dem Evangelium lassen uns mit den Augen des Herzens auf die junge Frau von Nazaret schauen, die sich aufmacht in die »Stadt im Bergland von Judäa«, wo ihre Kusine lebte, um ihr ihre Unterstützung anzubieten.

Was uns an Maria vor allem berührt, ist ihre zärtliche Aufmerksamkeit gegenüber der älteren Verwandten. Es ist eine konkrete Liebe, die sich nicht auf verständnisvolle Worte beschränkt, sondern im persönlichen und tatkräftigen Beistand Ausdruck findet. Die Jungfrau gibt ihrer Kusine nicht lediglich etwas, was ihr gehört; sie schenkt sich selbst hin, ohne irgendeine Gegenleistung zu erwarten. Sie hat voll erkannt, daß die von Gott erhaltene Gabe nicht so sehr ein Privileg, sondern vielmehr ein Auftrag ist, eine Verpflichtung gegenüber den Mitmenschen im Geiste der Selbstlosigkeit, die Kennzeichen der Liebe ist.

594 4. »Meine Seele preist die Größe des Herrn …« (Lc 1,46). Bei ihrer Begegnung mit Elisabet kommen die Empfindungen Marias im Gesang des »Magnifikat« kraftvoll zum Ausdruck. Ihre Lippen bekennen die hoffnungsvolle Erwartung jener, die »arm sind im Herrn«, und das Wissen um die Erfüllung seiner Verheißungen, denn Er »denkt an sein Erbarmen« (Lc 1,54).

Aus eben dieser Gewißheit ergibt sich die Freude der Jungfrau Maria, die aus dem gesamten Magnifikat hervorstrahlt: Freude darüber, sich trotz der eigenen »Niedrigkeit« von Gott »angeschaut« zu wissen (vgl. Lc 1,48); Freude über den »Dienst«, den sie zu leisten vermag dank der »Wunder«, zu denen sie der Allmächtige berufen hat (vgl. Lc 1,49); Freude über den Vorgeschmack auf die eschatologischen Seligpreisungen, die den »Niedrigen« und »Hungernden« vorbehalten sind (vgl. ).

Auf das Magnifikat folgt die Stille, und nichts wird über den dreimonatigen Aufenthalt Marias an der Seite ihrer Kusine Elisabet gesagt. Oder vielleicht wird uns gerade das Wichtigste gesagt: Das Gute erregt kein Aufsehen, und die Kraft der Liebe äußert sich in der zurückhaltenden Diskretion des täglichen Dienens.

5. Durch ihre Worte und ihr Schweigen erscheint uns die Jungfrau Maria als Vorbild auf unserem Weg. Ein solcher Weg ist nicht einfach: Aufgrund der Verfehlung ihrer Stammeltern trägt die Menschheit in sich die Wunde der Sünde, deren Auswirkungen auch noch für die Erlösten spürbar sind. Das Böse und der Tod werden aber nicht das letzte Wort haben: Maria bestätigt dies durch ihr ganzes Dasein als lebendige Zeugin des Sieges Christi, unseres Pascha-Lammes.

Die Gläubigen haben dies verstanden. Daher kommen sie in großer Zahl zur Grotte, um die mütterlichen Ermahnungen der Jungfrau zu hören. Sie erkennen in ihr die »mit Sonne bekleidete Frau« (vgl. Ap 12,1), die Königin, die zur Rechten des Herrn thront (vgl. Antwortpsalm) und Fürbitte für sie einlegt.

6. Heute feiert die Kirche die glorreiche Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel. Die beiden Dogmen der Unbefleckten Empfängnis und der Aufnahme in den Himmel sind eng miteinander verbunden. Beide verkünden die Herrlichkeit des Erlösers Christus und die Heiligkeit Marias, deren menschliches Schicksal von nun an seine vollkommene und endgültige Vollendung in Gott findet.

»Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin«, hat Jesus uns verkündet (Jn 14,3). Maria ist Unterpfand der Erfüllung der Verheißung Christi. Ihre Aufnahme in den Himmel wird für uns zum »Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes« (Lumen gentium LG 68).

7. Liebe Brüder und Schwestern! Aus der Grotte von Massabielle spricht die Unbefleckte Jungfrau auch zu uns Christen des dritten Jahrtausends. Laßt uns auf sie hören!

Hört auf sie vor allem ihr, liebe Jugendliche: Ihr sucht ja nach einer Antwort, die eurem Leben Sinn geben kann. Hier könnt ihr sie finden. Es ist eine anspruchsvolle Antwort, aber auch die einzige, die wirklich Wert hat. In ihr findet sich das Geheimnis der wahren Freude und des Friedens.

Von dieser Grotte aus richte ich einen besonderen Appell an euch Frauen. Durch ihre Erscheinung an diesem Ort hat Maria ihre Botschaft einem Mädchen anvertraut, gleichsam um die besondere Sendung der Frau in unserem Zeitalter zu betonen, das durch den Materialismus und die Säkularisierung versucht wird. Diese Sendung besteht darin, in der heutigen Gesellschaft Zeuginnen jener grundlegenden Werte zu sein, die sich nur mit den Augen des Herzens erkennen lassen. Ihr Frauen sollt Wächterinnen des Unsichtbaren sein! An euch alle, Brüder und Schwestern, richte ich den dringlichen Appell, daß ihr alles in eurer Macht Stehende tut, damit das Leben, das ganze Leben, von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende geachtet wird. Das Leben ist ein heiliges Geschenk, niemand darf sich zum Herrn darüber erheben.

Schließlich richtet die Muttergottes von Lourdes folgende Botschaft an alle Menschen: Seid freie Frauen und Männer! Aber denkt daran: Die menschliche Freiheit ist von der Sünde gezeichnet und muß ihrerseits befreit werden. Christus ist ihr Befreier, Er, der uns »zur Freiheit befreit« hat (vgl. Ga 5,1). Verteidigt eure Freiheit!

595 Liebe Freunde, wir wissen, daß wir dazu auf jene Frau zählen können, die niemals der Sünde nachgegeben hat und deshalb das einzig wirklich freie Geschöpf ist. Ihr vertraue ich euch an. Geht mit Maria auf den Wegen der vollen Verwirklichung eures Menschseins!






Mittwoch, 25. August 2004

Wortgottesdienst zur Verehrung und

Überreichung des Bildnisses der Gottesmutter von Kazan’

Predigt


Liebe Brüder und Schwestern!

1. Wie ich am vergangenen Sonntag angekündigt habe, findet unsere traditionelle wöchentliche Begegnung heute in besonderer Form statt. Denn wir sind im Gebet um die verehrte Ikone der Muttergottes von Kasan versammelt, die bald ihre Rückreise nach Rußland antreten wird, von wo sie vor langer Zeit weggebracht wurde.

Nachdem sie in verschiedenen Ländern war und lange Zeit im Heiligtum von Fatima aufbewahrt wurde, fügte es die Vorsehung, daß sie vor mehr als zehn Jahren in das Haus des Papstes gelangte. Von dieser Zeit an hat sie ihren Platz bei mir gefunden und hat mit mütterlichem Blick meinen täglichen Dienst an der Kirche begleitet.

Wie oft habe ich seit diesem Tag die Muttergottes von Kasan angerufen und sie gebeten, sie möge das russische Volk, von dem sie so sehr verehrt wird, beschützen und leiten und bald den Zeitpunkt herbeiführen, an dem alle Jünger ihres Sohnes sich als Brüder anerkennen und die verletzte Einheit vollkommen wiederherstellen.

2. Von Anfang an hegte ich den Wunsch, daß diese heilige Ikone nach Rußland zurückkehren solle, wo sie – nach glaubwürdigen historischen Zeugnissen – lange Jahre hindurch Gegenstand tiefer Verehrung bei ganzen Generationen von Gläubigen war. Um die Ikone der Muttergottes von Kasan hat sich die Geschichte dieses großen Volkes entwickelt.

Rußland ist seit vielen Jahrhunderten eine christliche Nation, es ist »die heilige Rus«. Auch als sich feindlich gesonnene Kräfte gegen die Kirche auflehnten und versuchten, den heiligen Namen Gottes aus dem Leben der Menschen zu tilgen, blieb dieses Volk zutiefst christlich und bezeugte in vielen Fällen mit dem eigenen Blut die Treue zum Evangelium und zu den von ihm inspirierten Werten.

596 Zusammen mit euch danke ich daher mit besonderer innerer Anteilnahme der göttlichen Vorsehung, die mir heute ermöglicht, dem verehrten Patriarchen von Moskau und ganz Rußland das Geschenk dieser heiligen Ikone zu übersenden.

3. Dieses alte Bild der Mutter des Herrn möge für Seine Heiligkeit Aleksij II. und den ehrwürdigen Synod der russisch-orthodoxen Kirche Ausdruck der Zuneigung des Nachfolgers Petri zu ihnen und zu allen ihnen anvertrauten Gläubigen sein. Es soll die Wertschätzung gegenüber der großen geistlichen Tradition bekunden, deren Hüterin die heilige russische Kirche ist. Es sei ein Ausdruck des Wunsches und des festen Entschlusses des Papstes von Rom, gemeinsam mit ihnen auf dem Weg der gegenseitigen Kenntnis und Versöhnung fortzuschreiten, um den Tag jener vollkommenen Einheit, für die der Herr Jesus innig gebetet hat (vgl. ), zu beschleunigen.

Liebe Brüder und Schwestern, schließt euch mir an, wenn ich nun die allerseligste Jungfrau Maria um ihre Fürsprache bitte und die Ikone der Delegation übergebe, die sie in meinem Namen nach Moskau bringen wird.
Gebet von Johannes Paul II.



Glorreiche Mutter Jesu, die Du dem Volk Gottes vorangehst auf den Wegen des Glaubens, der Liebe und der Verbundenheit mit Christus (vgl. Lumen gentium
LG 63), sei gebenedeit! Alle Geschlechter preisen dich selig, denn »der Mächtige hat Großes an Dir getan und sein Name ist heilig« (vgl. ).

Sei gesegnet, und Ehre sei Dir erwiesen, o Mutter, in Deiner Ikone von Kasan, seit Jahrhunderten von der Verehrung und der Liebe der orthodoxen Gläubigen umgeben, bist Du zur Beschützerin und Zeugin geworden der besonderen Werke Gottes, die er in der Geschichte des russischen Volkes, das uns so am Herzen liegt, vollbracht hat.

Die göttliche Vorsehung, die die Kraft hat, das Böse zu besiegen und sogar die bösen Taten der Menschen zum Guten zu führen, hat es ermöglicht, daß Deine heilige Ikone, die in längst vergangener Zeit abhanden gekommen ist, im Wallfahrtsort Fatima, in Portugal, wieder erschienen ist. In der Folge ist sie nach dem Willen Dich verehrender Menschen in das Haus des Nachfolgers Petri gelangt.

Mutter des orthodoxen Volkes, die Anwesenheit Deiner heiligen Darstellung von Kasan in Rom spricht zu uns von einer tiefen Verbundenheit zwischen dem Orient und dem Okzident, die anhält in der Zeit trotz der historischen Trennungen und der von den Menschen begangenen Fehler. Erheben wir nun mit besonderer Innigkeit unser Gebet zu Dir, o Jungfrau, wenn wir uns von diesem eindrucksvollen Bild verabschieden. Mit unserem Herzen begleiten wir Dich auf Deinem Weg, der Dich in das heilige Rußland führt. Nimm das Lob und die Ehre an, die Dir das Volk Gottes, das in Rom ist, entgegenbringt.

O Gebenedeite unter den Frauen, durch die Verehrung Deiner Ikone in dieser Stadt, die vom Blut der Apostel Petrus und Paulus geprägt ist, schließt sich der Bischof von Rom seinem Bruder im Bischofsamt an, der als Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche vorsteht. Ich bitte Dich um Deine Fürsprache, heilige Mutter, damit sich die Zeit bis zur vollkommenen Einheit zwischen Orient und Okzident verkürze, bis zur vollkommenen Gemeinschaft zwischen allen Christen.

O glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin und Trösterin, versöhne uns mit Deinem Sohne, empfiehl uns Deinem Sohne, stell uns vor Deinem Sohne! Amen.




Predigten 1978-2005 588