Predigten 1978-2005 491

491 Seit dem 7. August 1931, als während der Feier der heiligen Messe in seiner Seele die Worte Jesu »Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen« (Jn 12,32) ertönten, verstand Josemaría Escrivá klarer, daß die Aufgabe der Getauften darin besteht, das Kreuz Christi an die Spitze jeder menschlichen Realität zu erheben, und nahm in seinem Inneren den mitreißenden Ruf wahr, alle Bereiche der Gesellschaft zu evangelisieren. Er nahm darauf hin ohne zu zögern die von Jesus an den Apostel Petrus ergangene Einladung an, die vorhin über diesen Platz hallte: Duc in altum! Er gab sie an seine ganze geistliche Familie weiter, damit sie der Kirche einen gültigen Beitrag der Gemeinschaft und des apostolischen Dienstes darbringe. Diese Einladung richtet sich heute an uns alle. »Fahrt hinaus auf den See«, sagt uns der göttliche Meister, »dort werft eure Netze zum Fang aus!« (Lc 5,4).

5. Um diese anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen, ist ein vom Gebet genährtes ständiges inneres Wachstum erforderlich. Der hl. Josemaría war ein Lehrer in der Praxis des Gebets, das er für die wirksamste »Waffe« hielt, um die Welt zu erlösen. Er empfahl stets: »Zuerst Gebet, dann Buße, an dritter Stelle, weit an ›dritter Stelle‹, das Tun« (Der Weg, Nr. 82). Es ist kein Paradoxon, sondern eine ewige Wahrheit: Die Fruchtbarkeit des Apostolats besteht vor allem im Gebet und in einem intensiven und stetigen sakramentalen Leben. Das ist im Grunde der Schlüssel der Heiligkeit und des wahren Erfolgs der Heiligen.

Liebe Brüder und Schwestern, der Herr helfe euch, dieses anspruchsvolle asketische und missionarische Erbe zu übernehmen. Maria, die der heilige Gründer als »Spes nostra, Sedes Sapientiae« und »Ancilla Domini« anrief, stehe euch bei.

Die Mutter Gottes mache jeden zu einem glaubwürdigen Zeugen des Evangeliums, der bereit ist, überall hochherzig zum Aufbau des Reiches Christi beizutragen. Das Vorbild und die Weisung des hl. Josemaría sollen uns anspornen, damit auch wir am Ende unserer irdischen Pilgerschaft am seligen Erbe des Himmels teilhaben können. Zusammen mit den Engeln und allen Heiligen werden wir dort das Angesicht Gottes schauen und seine Herrlichkeit in alle Ewigkeit lobpreisen!



BESUCH SEINER SELIGKEIT TEOCTIST,

PATRIARCH DER RUMÄNISCH-ORTHODOXEN KIRCHE

Sonntag, 13. Oktober 2002



Predigt des Patriarchen Teoctist



1. »Unserem Gott und Vater sei die Ehre in alle Ewigkeit! Amen« (Ph 4,20).

Mit diesen Worten endet der soeben verlesene Abschnitt aus dem Brief an die Philipper. Dieses Schreiben des Apostels Paulus zeugt von tiefer Freude. Die gleiche Freude erfüllt heute das Herz des Bischofs von Rom über den willkommenen Besuch des geliebten Bruders, Seine Seligkeit Teoctist, Patriarch der orthodoxen Kirche von Rumänien, und darüber, gemeinsam mit ihm die Frohe Botschaft hören zu können.

Mit brüderlicher Zuneigung grüße ich Sie, Seligkeit, zusammen mit Ihren Mitarbeitern. Im Geiste weite ich meinen herzlichen Gruß auch auf den Heiligen Synod aus, den Klerus und die Gläubigen der orthodoxen Kirche Rumäniens, die mich vor drei Jahren anläßlich meines Besuchs im Frühling 1999 mit offenen Armen und voll Herzlichkeit empfangen haben.

2. Mit großer Aufmerksamkeit habe ich Ihren erleuchteten Gedanken zugehört, erfüllt vom innigen Wunsch nach der vollen Gemeinschaft unserer Kirchen. Hierbei habe ich eine ermutigende Übereinstimmung der Empfindungen und Bestrebungen wahrgenommen, um jenen Auftrag zu verwirklichen, den Christus seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl erteilt hat: »Ut omnes unum sint – alle sollen eins sein« (Jn 17,21).

Seligkeit, mit Freude zelebriere ich in Ihrer Anwesenheit diese heilige Liturgiefeier, Geheimnis unseres Glaubens, und gemeinsam mit Ihnen bitte ich den Herrn um Einheit und Frieden in der heiligen Kirche und in der Welt. Zusammen sind wir an diesem Ort Zeugen des gemeinsamen Weges zur Wiederannäherung der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche Rumäniens. Ich preise den Herrn für all das, was er uns auf dieser unserer gemeinsamen Pilgerreise bereits geschenkt hat. Zudem bitte ich ihn um seine Gnade, damit wir das erfüllen können, was er unter uns zur Förderung der vollen Gemeinschaft erweckt hat.

492 3. »Alles ist fertig, alles ist bereit. Kommt!« (vgl. Mt 22,4).

In der soeben in lateinischer und rumänischer Sprache verkündeten Stelle des Evangeliums hören wir, gewissermaßen »mit zwei Lungen« atmend, erneut die Einladung zum königlichen Hochzeitsmahl. Wir alle sind dazu eingeladen. Die Aufforderung des barmherzigen und treuen Vaters ist der Mittelpunkt der göttlichen Offenbarung und insbesondere des Evangeliums. Wir alle sind gerufen, beim Namen gerufen.

»Kommt!« Der Herr hat uns gerufen, Glieder seiner Kirche zu sein, der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. Durch die eine Taufe sind wir in den einen Leib Christi eingegliedert. Aber ist unsere Antwort immer ein uneingeschränktes »Ja« gewesen? Haben wir bedauerlicherweise nicht manchmal die Einladung abgelehnt? Haben wir etwa nicht das nahtlose Gewand des Herrn zerrissen, indem wir uns voneinander entfernt haben? Ja! Diese unsere gegenseitige Trennung entspricht nicht seinem Willen.

Trifft denn nicht auch für uns das harte Urteil zu: »Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert (eingeladen zu werden)« (Mt 22,8). Eines Tages werden wir Rechenschaft ablegen müssen für das, was wir für die Einheit der Christen getan haben.

4. In seiner Güte gegenüber uns Sündern hat Gott uns in jüngster Zeit ermöglicht, durch Gebet, Wort und Werke jener vollen Einheit zwischen allen Jüngern Christi näherzukommen (vgl. Unitatis redintegratio UR 1). In uns hat sich das Bewußtsein gefestigt, gemeinsam zum königlichen Hochzeitsmahl geladen zu sein. Am Abend vor seinem Leiden hat Christus uns die lebendige Erinnerung an seinen Tod und seine Auferstehung hinterlassen, in der er unter den Gestalten von Brot und Wein uns seinen Leib und sein Blut schenkt. Wie das II. Vatikanische Konzil betont, ist die Eucharistie Quelle und Höhepunkt des gesamten christlichen Lebens, strahlender Mittelpunkt der kirchlichen Gemeinschaft (vgl. Konstitution Sacrosanctum Concilium SC 10 Dekret Christus Dominus CD 30).

Indem sie ihren jeweiligen Traditionen entsprechend die wahre Eucharistie feiern, leben die katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen bereits jetzt in tiefer, wenn auch nicht voller Gemeinschaft. Möge bald jener glückliche Tag kommen, an dem wir unsere vollkommene Gemeinschaft wirklich in Fülle leben werden. Heute ist die Einladung des Evangeliums vor allem an uns gerichtet. Gott bewahre uns davor, so zu handeln wie jene, von denen »der eine auf seinen Acker geht und der andere in seinen Laden« (vgl. Mt 22,5).

5. Im Gleichnis des Evangeliums fragt der König einen seiner Gäste: »Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen?« (Mt 22,12). Diese Worte sind auch an uns gerichtet. Sie erinnern uns daran, daß wir uns auf die königliche Hochzeit vorbereiten und den Herrn Jesus Christus (als neues Gewand) anlegen müssen (vgl. Rm 13,14 Ga 3,27).

Voraussetzung für die Teilnahme an der Eucharistie ist die Bekehrung zu einem neuen Leben. Auch die gemeinschaftliche Teilnahme, die volle Gemeinschaft, erfordert diese Umkehr. Es gibt keinen echten Ökumenismus ohne innere Bekehrung und das Neuwerden des Geistes (vgl. Unitatis redintegratio UR 6 –7), ohne das Ausräumen von Vorurteilen und Zweifeln; ohne die Überwindung jener Worte, Urteile und Handlungen, die nicht gerecht und wahrhaftig die Situation der getrennten Brüder widerspiegeln;ohne den Willen, den anderen zu achten, eine Beziehung gegenseitiger Freundschaft aufzubauen und die brüderliche Liebe zu fördern.

Um die volle Gemeinschaft zu verwirklichen, müssen wir entschlossen unsere Trägheit und die Enge unserer Herzen überwinden (vgl. Novo millennio ineunte NM 48). Wir müssen die Spiritualität der Gemeinschaft fördern, denn sie besteht in der Fähigkeit, »den Bruder im Glauben als einen zu erkennen, der zu mir gehört, damit ich seine Freuden und seine Leiden teilen, seine Wünsche erahnen und mich seiner Bedürfnisse annehmen und ihm schließlich echte, tiefe Freundschaft anbieten kann« (vgl. ebd., 43). Unablässig müssen wir das leidenschaftliche Streben nach Einheit nähren.

Angemessenerweise hat Seine Seligkeit auf die besorgniserregende geistige Krise in Europa und in der ganzen Welt, die heute weitgehend säkularisiert ist, hingewiesen, was das gemeinschaftliche Zeugnis der Christen um so dringlicher erscheinen läßt.

6. Liebe Brüder und Schwestern! Dem Herrn vertraue ich diese Gedanken an, die heute eine besondere Bedeutung erhalten. Gemeinsam nehmen der Nachfolger Petri und Bischof von Rom sowie der orthodoxe Patriarch von Rumänien an dieser Liturgiefeier teil. Beide sind wir Zeugen der wachsenden Sehnsucht nach Einheit und Gemeinschaft unserer Kirchen. Auch im Bewußtsein der anhaltenden Schwierigkeiten vertrauen wir beide darauf, daß unser Beispiel überall dort einen starkes Widerhall finden wird, wo Katholiken und Orthodoxe Seite an Seite leben. Möge unser Zeugnis den Wunsch fördern, in dem anderen den Bruder zu sehen, mit dem wir uns versöhnen sollen. Das ist die erste unerläßliche Bedingung, um gemeinsam zum einen Tisch des Herrn zu gehen.

493 Darum bitten wir den Geist der Einheit und der Liebe und erflehen die Fürsprache der allerseligsten Maria, Mutter der Kirche.

7. Schließlich möchte ich auch das rumänische Volk und all seine Angehörigen herzlichst grüßen. Nie werde ich den historischen Besuch in Bukarest vergessen, den mir die Vorsehung Gottes vor drei Jahren ermöglicht hat. Die Aufnahme, die Atmosphäre und die intensiven Gefühle, der spirituelle Eifer und Enthusiasmus, die Erwartungen der Menschen, vor allem der Jugendlichen, und die Worte voller Hoffnung, all das trage ich tief im Herzen. »Unitate! Unitate!« Diese Worte zum Abschluß der Reise bleiben in unauslöschlicher Erinnerung. »Unitate! Unitate!« Ich danke Gott, daß er mir nun ermöglicht, die mir damals entgegengebrachte Aufmerksamkeit zu erwidern. [Der Papst sagte abschließend in rumänischer Sprache:]

Seligkeit, mögen Sie nun bei Ihrer Rückkehr in die Heimat allen versichern, daß Rumänien, dem die Tradition den schönen Namen »Garten der Mutter Gottes« gegeben hat, stets dem Bischof von Rom am Herzen liegt, der jeden Tag für das geliebte rumänische Volk betet. Gott segne Rumänien immerdar!



EUCHARISTIEFEIER MIT SELIGSPRECHUNG VON 6 DIENERN GOTTES

Sonntag, 20. Oktober 2002



1. »Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes« (Mt 28,19).

Bevor Jesus zum Vater zurückkehrt, verabschiedet er sich so von den Aposteln: »Geht!« Sein letztes Wort ist eine Einladung zur Mission, die zugleich auch eine Verheißung, ein Vermächtnis und eine Verpflichtung ist. Christus vertraut den Jüngern seine Heilsbotschaft an und bittet sie, diese zu verbreiten und zu bezeugen bis an die Grenzen der Erde.

Hierin liegt die Bedeutung des heutigen Weltmissionssonntages. Die Vorsehung hat es so gefügt, daß gerade am heutigen Tag einige Menschen seliggesprochen werden, die in einzigartiger Weise den Auftrag erfüllt haben, das Evangelium zu verkünden und zu bezeugen. Es sind Daudi Okelo und Jildo Irwa, Andrea Giacinto Longhin, Marcantonio Durando, Marie de la Passion, Liduina Meneguzzi.

Ihre Seligsprechung im Kontext des Weltmissionssonntages erinnert uns daran, daß der erste Dienst an der Mission im echten und unablässigen Streben nach Heiligkeit besteht. Wir können das Evangelium nicht konsequent bezeugen, wenn wir es zuerst nicht auch treu leben. [Der Papst wechselte von der italienischen zur polnischen Sprache: ]

2. Meine Gedanken gehen zuerst zu den beiden jungen Katecheten aus Uganda, Daudi Okelo und Jildo Irwa. Diese beiden mutigen Zeugen waren noch sehr jung, als sie demütig und gläubig ihr Blut für Christus und seine Kirche vergossen haben. Voll jugendlicher Begeisterung angesichts ihrer Aufgabe, ihre Landsleute im Glauben zu unterrichten, begaben sie sich 1918 in den Norden Ugandas. Dort, zu einer Zeit, als die Evangelisierung in dieser Gegend eben erst begonnen hatte, zogen sie es vor, eher in den Tod zu gehen, als die Gegend zu verlassen und ihre Pflichten als Katecheten aufzugeben. Wir können in ihrem Leben und ihrem Zeugnis wahrhaftig erkennen, daß sie »von Gott geliebt und erwählt« waren (1Th 1,4).

Daudi und Jildo werden heute zur Ehre der Altäre erhoben. Sie werden der ganzen Christenheit als Beispiele der Heiligkeit und Tugend geschenkt und als Vorbilder und Fürsprecher für die Katecheten in der ganzen Welt, besonders an den Orten, an denen Katecheten noch immer für den Glauben leiden und manchmal sozialer Ausgrenzung und auch Gefahren für ihre Person ausgesetzt sind. Möge das Leben und Zeugnis dieser beiden hingebungsvollen Diener des Evangeliums viele Männer und Frauen dazu anspornen – in Uganda, in Afrika und anderswo –, großherzig auf den Ruf, Katechet zu werden, zu antworten, indem sie anderen helfen, Christus kennenzulernen, und den Glauben der Gemeinden stärken, die erst vor kurzem das Evangelium des Heils empfangen haben. [Der Papst fuhr auf italienisch fort:]

3. »Ich habe dich bei deinem Namen gerufen« (Is 45,4). Die Worte, mit denen der Prophet Jesaja den Erwählten die ihnen von Gott anvertraute Mission aufzeigt, bringen gut die Berufung von Andrea Giacinto Longhin zum Ausdruck, jenes demütigen Kapuziners, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts 32 Jahre lang Bischof der Diözese Treviso war. Er war ein einfacher und armer Hirte, demütig und großherzig, immer hilfsbereit gegenüber dem Nächsten, entsprechend der charakteristischen Tradition der Kapuziner.

494 Sie nannten ihn den Bischof des »Wesentlichen«. In einer von dramatischen und schmerzhaften Ereignissen gezeichneten Epoche hat er sich als Vater für die Priester und eifriger Hirte des Volkes erwiesen, immer an der Seite seiner Gläubigen, besonders in Augenblicken der Schwierigkeiten und Gefahren. Er nahm so das vorweg, was das II. Vatikanische Konzil hervorheben sollte, das der Evangelisierung »den Vorrang unter den hauptsächlichen Aufgaben der Bischöfe« zusprach (Christus Dominus CD 12 vgl. Redemptoris missio RMi 63).

4. »Unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die Opferbereitschaft eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung« (1Th 1,3). Die Worte des Apostels zeichnen das geistliche Porträt von Pater Marcantonio Durando aus der Kongregation der Lazaristen, der ein würdiger Sohn des Piemont war. Er lebte aus seinem Glauben und seinem brennenden geistlichen Eifer, der jede Form des Kompromisses und der inneren Lauheit verschmähte.

In der Schule des hl. Vinzenz von Paul verstand er es, in der Menschlichkeit Christi den höchsten – und zugleich am leichtesten zugänglichen und entwaffnendsten – Ausdruck der Liebe Gottes zu jedem Menschen zu erkennen. Auch heute weist er uns auf das Geheimnis des Kreuzes als den Höhepunkt hin, an dem das unerforschliche Geheimnis der Liebe Gottes offenbar wird. [Der Heilige Vater sagte in französischer Sprache:]

5. »Wir wissen, von Gott geliebte Brüder, daß ihr erwählt seid« (1Th 1,4). Marie de la Passion hat sich von Gott ergreifen lassen, der den Durst nach Wahrheit, von dem sie erfüllt war, stillen konnte. Durch die Gründung der Franziskaner-Missionarinnen Mariens wollte sie die Ströme der Liebe, die in ihr flossen und sich auf die Welt ausbreiten wollten, den anderen weitergeben. In den Mittelpunkt ihres missionarischen Einsatzes stellt sie das Gebet und die Eucharistie, denn für sie vereinen sich Anbetung und Mission zu ein und demselben Weg. Gestärkt durch die Heilige Schrift und die Kirchenväter, mystisch und aktiv, leidenschaftlich und furchtlos, widmet sie sich mit einer intuitiven und mutigen Hingabe an die universale Mission der Kirche. Liebe Schwestern, nehmt in der Nachfolge eurer Gründerin, die in einer tiefen Gemeinschaft mit der Kirche stand, die Einladung an, in neuer Treue den Geist ihres Gründungscharismas zu leben, damit viele Menschen Jesus entdecken können, der uns in das Geheimnis der Liebe, die Gott ist, eintreten läßt. [Der Papst fuhr auf italienisch fort:]

6. »Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!« (Ps 95,7). Die Worte aus dem Antwortpsalm bringen gut die missionarische Sehnsucht zum Ausdruck, von der Schwester Liduina Meneguzzi von den Schwestern des hl. Franz von Sales durchdrungen war. Auf ihrem kurzen, aber intensiven Lebensweg opferte sich Schwester Liduina für die ärmsten und am meisten leidenden Brüder und Schwestern auf, vor allem im Missionskrankenhaus von Dire Dawa in Äthiopien.

Mit glühendem apostolischen Eifer setzte sie sich dafür ein, daß alle Menschen unseren einzigen Erlöser Jesus kennenlernen können. In der Schule dessen, der »sanft und demütig von Herzen« (vgl. Mt 11,29) ist, lernte sie, die Nächstenliebe zu verbreiten, die aus einem reinen Herzen kommt und jede Mittelmäßigkeit und innere Trägheit überwindet.

7. »Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt« (Mt 28,20). Das ist die Verheißung, die Jesus seinen Jüngern gab, als er sich anschickte, diese Welt zu verlassen, um zu seinem Vater zurückzukehren.

Ich bin bei euch alle Tage! Ich bin bei dir, sagt Jesus, bei dir, Kirche auf deinem Pilgerweg in der Welt. Ich bin bei euch, den jungen Kirchengemeinden in den Missionsländern. Fürchtet euch nicht davor, mit allen in einen Dialog einzutreten. Bringt jedem die Botschaft des Heils! Habt Mut!

Maria, der Stern der Evangelisierung, und die neuen Seligen mögen eure Schritte auf den Wegen dieser Welt behüten und begleiten. Amen!



EUCHARISTIEFEIER IM PETERSDOM ZU BEGINN DES AKADEMISCHEN JAHRES DER KIRCHLICHEN UNIVERSITÄTEN

Freitag, 25. Oktober 2002



1. »Das sind die Menschen, […] die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs« (Ps 24,6).

495 Die Worte, die wir als Kehrvers zum Antwortpsalm gesungen haben, nehmen heute in dieser Basilika eine ganz besondere Bedeutung an. Hier haben sich nämlich Rektoren, Professoren und Studierende der römischen kirchlichen Universitäten für die traditionsreiche Feier zu Beginn des akademischen Jahres versammelt.

An alle richte ich meinen herzlichen Gruß. Ein besonderer Gedanke geht an Kardinal Zenon Grocholewski, der dieser Eucharistiefeier vorsteht, und an seine Mitarbeiter, denen wir für die Arbeit danken wollen, die sie täglich in der Kongregation für das Katholische Bildungswesen leisten.

2. Wenn ich meinen Blick auf euch richte, liebe Brüder und Schwestern, denke ich dankerfüllt: Sieh, Herr, »das sind die Menschen, die dein Antlitz suchen«. Denn was ist das Studium der Theologie, wenn nicht eine besondere Art und Weise, nach dem Antlitz Gottes zu suchen? Das gleiche gilt für die Beschäftigung mit anderen Wissenschaften, die an euren Universitäten gelehrt werden: Was ist es anderes als eine Annäherung an die Wirklichkeit des Menschen, der Kirche, der Geschichte, in der Gott sich selbst und sein unergründliches Heilsgeheimnis offenbart?

»Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner« (
Ps 24,1): Von welcher Warte aus der Gläubige auch auf die Wirklichkeit blicken mag, er weiß, daß er sich sozusagen auf »heiligem Boden« bewegt (vgl. Ex 3,5), denn es gibt nichts Positives innerhalb und außerhalb des Menschen, das nicht in gewisser Weise die göttliche Weisheit widerspiegeln würde. »Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde;über den Himmel breitest du deine Hoheit aus« (Ps 8,2 Ps 8,10).

3. Die Perikope aus dem Evangelium, die soeben vorgelesen wurde, spricht von zwei Ebenen der »Weisheit«: Eine erste Ebene besteht darin, »das Aussehen der Erde und des Himmels zu deuten« (vgl. Lc 12,56), das heißt die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung in den Naturphänomenen zu erkennen. Auf einer anderen, tieferen Ebene steht hingegen die Fähigkeit, die »Zeit« zu beurteilen, in der sich die Heilsgeschichte entwickelt, die Zeit, in der Gott wirkt und die Mitarbeit des Menschen erwartet.

In der »Fülle der Zeit«, so schreibt der hl. Paulus (Ga 4,4), sandte Gott seinen eingeborenen Sohn. Der Evangelist Johannes jedoch merkt an: »Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf« (Jn 1,11). Die Gegenwart des menschgewordenen Wortes erfüllt die Zeit mit einer einzigartigen Eigenschaft: Sie verleiht dieser Zeit einen »entscheidenden« Wert in dem Sinne, daß sich in ihr das ewige Schicksal jedes einzelnen Menschen und der gesamten Menschheit entscheidet. Dem größten Geschenk Gottes entspricht die größte Verantwortung des Menschen.

4. Die strengen Worte, die Christus an die Menschenmenge richtet, lassen sich gut auf unsere Epoche anwenden, in der die Menschheit eine ausgeprägte Fähigkeit entwickelt hat, die Phänomene sozusagen »an der Oberfläche« zu analysieren und zu deuten. Zugleich neigt sie dazu, den tieferen Fragen über die letztendlichen Zusammenhänge, über den Sinn von Leben und Sterben, über das Gute und das Böse in der Geschichte aus dem Weg zu gehen.

Die scharfe Anschuldigung: »Ihr Heuchler!« (Lc 12,56), die über die Lippen Jesu kommt, besagt eindeutig, daß es hier nicht nur darum geht, das, was recht ist, nicht beurteilen zu können (vgl. Lc 12,57), sondern auch darum, es nicht annehmen zu wollen. Die Heuchelei besteht also in einer falschen Weisheit, die sich vieler Kenntnisse rühmt, aber davor zurückschreckt, sich auf anspruchsvolle Fragen religiöser und sittlicher Art einzulassen.

5. Die Erste Lesung des heutigen Tages, die dem Brief des hl. Paulus an die Epheser entnommen ist, stellt eine wunderbare Synthese zwischen Glauben und Leben, zwischen Theologie und Weisheit des Evangeliums dar. Es ist die Perspektive der Einheit.Sie wird genährt durch verschiedene Tugenden, die vom Apostel aufgezählt werden: Demut, Friedfertigkeit, Geduld, gegenseitiges Ertragen in Liebe (vgl. Ep 4,2). Die moralische Ermahnung des Paulus gründet ganz und gar auf der Betrachtung des Geheimnisses und auf seiner Umsetzung in das konkrete Verhalten der Gemeindemitglieder.

Das Heilmittel gegen die Heuchelei ist also ein steter Kreislauf zwischen dem, was man weiß, und dem, was man lebt, zwischen der Botschaft der Wahrheit, die einem durch die christliche Berufung geschenkt wurde, und den konkreten persönlichen und gemeinschaftlichen Einstellungen – mit anderen Worten: zwischen dem Wissen des Glaubens und der Heiligkeit des Lebens.

6. Diese vom Wort Gottes inspirierten Überlegungen betreffen besonders jene Menschen, die an den kirchlichen Universitäten tätig sind. Dozenten und Studierende sind aufgerufen, besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen, um die Zeichen der Zeit im Hinblick auf das zentrale Zeichen der Offenbarung, den Herrn Christus, zu deuten. Insbesondere sind die Universitäten aufgefordert, sich stets von neuem in den Dienst an der Einheit der Kirche zu stellen. Diese Einheit, die sich ihrem Wesen nach über der katholischen Dimension eröffnet, findet hier in Rom das ideale Umfeld, daß man an sie glaubt, sie erforscht und ihr dient.

496 Liebe Brüder und Schwestern! Die Einheit des Leibes der Kirche erhält und entfaltet sich durch das Band des Friedens in Wahrheit und Liebe (vgl. Ep 4,3). Daher ist es nötig, daß eure Universitäten vor allem Orte wahrhafter christlicher Weisheit seien, an denen jeder sich persönlich dafür einsetzt, eine konsequente Verbindung zwischen Glauben und Leben, zwischen dem Gelernten und dem praktischen Verhalten herzustellen.

Als Lehrer sollen euch hierbei vor allem die Heiligen dienen, die Kirchenlehrer und die Menschen, die ihr Leben für Studium und Lehre verwendet haben. Sie sind im edelsten Sinne »die Menschen, die das Antlitz Gottes suchen« (vgl. Ps 24,6), und gerade weil sie selbst leidenschaftliche Betrachter des Antlitzes Gottes waren, konnten sie auch den anderen den leuchtenden Widerschein der Wahrheit, Schönheit und Güte, der von diesem Antlitz ausgeht, vermitteln.

Die allerseligste Jungfrau Maria, Sitz der Weisheit, wache stets über euren akademischen Gemeinschaften und über einen jeden von euch. Sie erbitte für euch vom Heiligen Geist die überreichen Gaben der Weisheit, des Wissens und des Verstandes, damit ihr – wie der hl. Paulus im Epheserbrief sagt – »zusammen mit allen Heiligen dazu fähig seid, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt« (vgl. Ep 3,18-19). Amen!





GEDENKMESSE FÜR DIE IM LAUFE DES VERGANGENEN JAHRES

VERSTORBENEN KARDINÄLE UND BISCHÖFE


PREDIGT SEINER HEILIGKEIT JOHANNES PAUL II.


Dienstag, 5. November 2002



1. »Gut ist der Herr zu dem, der auf ihn hofft, zur Seele, die ihn sucht« (Lm 3,25).

Das Hochfest Allerheiligen und der Gedenktag Allerseelen erwecken jedes Jahr in der Gemeinschaft der Kirche eine intensive und weitverbreitete Atmosphäre des Gebets. Ein zugleich wehmütiges und sanftes Klima, in dem die trostreiche Gewißheit der Gemeinschaft der Heiligen jene Trauer über die Verstorbenen, die nie ganz aufhört, zu lindern vermag.

Eingetaucht in diese besondere geistige Atmosphäre stehen wir am Altar des Herrn, vereint im Gebet für die Kardinäle und Bischöfe, die im Lauf der letzten zwölf Monate ihre irdische Laufbahn beendet haben. Und wenn wir durch Christus unsere Bittgebete für sie darbringen, sind wir ihnen dankbar für das Beispiel, das sie uns gegeben haben, und für die Unterstützung auf unserem Weg.

2. In diesem Augenblick sind die verstorbenen Oberhirten lebendig in unserem Geist gegenwärtig. Mit einigen von ihnen verbanden mich Bande tiefer Freundschaft, und ich weiß, daß ich damit auch die Gefühle von vielen von euch zum Ausdruck bringe. Es liegt mir am Herzen, die verehrten Kardinäle beim Namen zu nennen, die uns verlassen haben: Paolo Bertoli, Franjo Kuharic, Louis-Marie Billé, Alexandru Todea, Johannes Joachim Degenhardt, Lucas Moreira Neves, Francois-Xavier Nguyên Van Thuân, John Baptist Wu Cheng-Chung. Mit der Erinnerung an sie verbinden sich Gedanken an die Erzbischöfe und Bischöfe, die in den verschiedenen Teilen der Welt am Ende ihres Lebens angelangt sind.

Diese unsere Brüder haben das Ziel erreicht. Es gab einen Tag, an dem jeder von ihnen im Augenblick der Priesterweihe noch kraftvoll sein »Hier bin ich!« gesprochen hat. Zuerst im Herzen und dann mit lauter Stimme haben sie gesagt: »Hier bin ich!« Alle waren auf eine besondere Weise mit Christus vereint in der Teilhabe an seinem Priestertum.

In der Stunde des Todes haben sie das letzte »Hier bin ich!« gesprochen, vereint mit Jesus, der sterbend seinen Geist in die Hände des Vaters übergab (vgl. Lc 23,46). Ihr ganzes Leben lang, besonders seit ihrer Weihe, haben sie »nach dem gestrebt, was im Himmel ist« (Col 3,1). Und mit ihrem Wort und Beispiel haben sie die Gläubigen angehalten, das gleiche zu tun.

3. Sie waren Hirten, Hirten der Herde Christi. Wie oft haben sie zusammen mit dem heiligen Volk Gottes den Psalm »De profundis« gebetet! Bei Begräbnissen, auf den Friedhöfen, in den Häusern, in denen der Tod Einzug gehalten hat: »De profundis clamavi ad te, Domine /…quia apud te propitiatio est /…speravit anima mea in Domino /…quia apud Dominum misericordia / et copiosa apud eum redemptio« (Ps 129,1 Ps 129,4 Ps 129,5 Ps 129,7).

497 Um diese Vergebung Christi, die Barmherzigkeit Christi, die Erlösung Christi zu verkünden, hat jeder von ihnen sein Leben hingeschenkt. Bis jedem von ihnen die letzte Stunde schlug. Jetzt sind wir hier, um für sie zu beten, um das heilige Opfer zum Gedenken an ihre erwählten Seelen darzubringen: »Domine, exaudi vocem meam« (Ps 129,2)!

4. Sie waren Hirten. Durch den Dienst der Verkündigung haben sie in die Herzen der Gläubigen die erschütternde und tröstliche Wahrheit der Liebe Gottes eingeprägt: »Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat« (Jn 3,16). Im Namen des Gottes der Liebe haben ihre Hände gesegnet, ihre Worte getröstet; ihre Gegenwart - auch in der Stille - war ein beredtes Zeugnis dafür, daß die Barmherzigkeit Gottes kein Ende hat, daß seine Huld unerschöpflich ist (Lm 3,22).

Einigen von ihnen wurde die Gnade geschenkt, dieses Zeugnis auf heroische Weise abzulegen, da sie harte Prüfungen und unmenschliche Verfolgungen erlitten. In dieser Eucharistiefeier wollen wir Gott dafür lobpreisen und ihn darum bitten, ihr Gedächtnis und das unvergängliche Band brüderlicher Freundschaft würdig zu feiern in der Erwartung, sie im Haus des Vaters wieder in die Arme schließen zu können.

5. »Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit« (Col 3,4).

Diese Worte des hl. Paulus, die wir in der Zweiten Lesung gehört haben, laden uns ein, auf das ewige Leben zu blicken, auf das hin unsere verehrten Brüder den letzten Schritt getan haben. Im Licht des Ostergeheimnisses Christi ist ihr Tod in Wirklichkeit der Eintritt in die Fülle des Lebens. Der Christ ist wirklich - wie der Apostel sagt - schon in der Taufe »gestorben«, und sein Leben ist auf geheimnisvolle Weise »mit Christus in Gott verborgen« (Col 3,3).

In diesem Licht des Glaubens fühlen wir uns also unseren verstorbenen Brüdern noch näher: Der Tod hat uns scheinbar getrennt, aber die Kraft Christi und seines Geistes vereint uns auf eine noch tiefere Weise. Genährt mit dem Brot des Lebens, erwarten auch wir zusammen mit all jenen, die uns vorausgegangen sind, mit fester Hoffnung unser volles Offenbarwerden.

Über sie wie auch über uns wache mütterlich die Jungfrau Maria, und sie erbitte für uns, daß wir alle diesen »Platz« im Haus des Vaters einnehmen, den Christus, unser Leben, für uns vorbereitet hat (vgl. Jn 14,2 –3).



BEGEGNUNG MIT DER KATHOLISCHEN PHILIPPINISCHEN

GEMEINDE VON ROM

I. Adventssonntag, 1. Dezember 2002




1. »Du, Herr, bist unser Vater, ›Unser Erlöser von jeher‹ wirst du genannt« (Is 63,16). Zu Beginn des Advents lädt uns die Liturgie ein, die tröstliche Botschaft von der Vaterschaft Gottes wieder neu schätzen zu lernen. Die dem Buch des Propheten Jesaja entnommenen Worte, die wir soeben gehört haben, führen uns in den Kern der Predigt Jesu. Auf die klare Bitte der Jünger: »Herr, lehre uns beten«, antwortet er, indem er sie ermutigt, sich mit der liebevollen Bezeichnung »Vater« an Gott zu wenden (vgl. Lc 11,1-4).

Liebe Brüder und Schwestern der katholischen philippinischen Gemeinde in Rom! Es freut mich, mit euch diese tröstliche Botschaft zu teilen, während wir den Advent beginnen. Ich hatte euch am 24. Februar des Jahres besuchen und mit euch die Eucharistie in der Basilika »Santa Pudenziana al Viminale« feiern wollen. Aber es war nicht möglich, und deshalb empfange ich euch heute mit großer Herzlichkeit hier im Vatikan, womit ich auch wieder meine gewohnten Begegnungen mit den Pfarreien und Gemeinschaften unserer Diözese beginne. [Der Papst hatte in Italienisch begonnen und fuhr in Englisch fort:]

2. Mit großer Zuneigung begrüße ich euch und durch euch die vielen tausend philippinischen Männer und Frauen, die in Rom und in anderen italienischen Städten leben. Ich grüße den Kardinalvikar und den Weihbischof für die Stadtmitte, die mit eurer Seelsorge beauftragt sind. Ich grüße euren Landsmann Kardinal José Sanchez, emeritierter Präfekt der Kongregation für den Klerus, der uns heute mit seiner Anwesenheit beehrt.


Predigten 1978-2005 491