Predigten 1978-2005 541


EUCHARISTIEFEIER AM HOCHFEST DER HLL. APOSTEL PETRUS UND PAULUS

Petersplatz

Sonntag, 29. Juni 2003



1. »Der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft« (2Tm 4,17).

So beschrieb der hl. Paulus dem Timotheus, was er in der römischen Gefangenschaft erlebt hatte. Aber diese Worte können auch auf die ganze Missionsgeschichte des Völkerapostels und auch auf die von Petrus bezogen werden. Bestätigt wird dies in der heutigen Liturgie durch die Apostelgeschichte, die die wunderbare Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis des Herodes und von einem möglichen Todesurteil schildert.

Die Erste und die Zweite Lesung beleuchten also den Plan der göttlichen Vorsehung hinsichtlich der beiden Apostel. Der Herr selbst sollte sie führen bei der Vollendung ihrer Sendung, der Vollendung, die hier in Rom stattfinden sollte, wo die beiden Erwählten das Leben für Ihn hingeben und durch ihr Blut die Kirche fruchtbar machen sollten.

2. »Nun sind sie Gottes Freunde« (Eröffnungsvers). Gottes Freunde! Der Ausdruck »Freunde« ist sehr bedeutsam, wenn wir daran denken, daß er während des Letzten Abendmahls aus dem Mund Jesu kam: »Ich nenne euch nicht mehr Knechte …« – sagte er. – »Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe« (Jn 15,15).

Petrus und Paulus sind in ihrer ganz besonderen Eigenschaft »Freunde Gottes«, denn sie haben den Kelch des Herrn getrunken. Jesus hat die Namen der beiden geändert, als er sie in seinen Dienst rief: Simon hat er Kephas genannt, das heißt »Fels«, davon kommt Petrus; Saulus gab er den Namen Paulus, das heißt »klein«. Die Präfation vom heutigen Fest stellt sie nebeneinander: »Petrus hat als erster den Glauben an Christus bekannt und aus Israels heiligem Rest die erste Kirche gesammelt. Paulus empfing die Gnade tiefer Einsicht und die Berufung zum Lehrer der Heiden.«

3. »All meinen Ängsten hat mich der Herr entrissen« (Antwortgesang). Wenn wir an die Berufung und an die Lebensgeschichte der beiden Apostel Petrus und Paulus denken, stellen wir fest, daß der apostolische und missionarische Auftrag der Tiefe ihrer Umkehr entsprach. Nachdem sie durch die bittere Erfahrung der menschlichen Schwäche geprüft worden waren, wurden sie vom Herrn befreit.

542 Durch die Erniedrigung der Verleumdung und die bitteren Tränen, die ihn im Innern gereinigt haben, wurde Simon zu Petrus, das heißt zum »Felsen«: Gestärkt von der Kraft des Heiligen Geistes, beteuerte er Jesus dreimal seine Liebe, als er den Auftrag erhielt, dessen Herde zu weiden (vgl. ).

Ähnlich war die Erfahrung des Saulus: Der Herr, den er verfolgt hatte (vgl.
Ac 9,5), hat ihn »durch seine Gnade berufen« (Ga 1,15), indem er ihn auf dem Weg nach Damaskus wie der Blitz getroffen hat. So befreit er ihn von seiner Voreingenommenheit, wobei er ihn völlig umwandelte, und machte aus ihm »ein auserwähltes Werkzeug«: »Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und vor die Söhne Israels tragen« (vgl. Ac 9,15).

Beide wurden auf diese Weise »Freunde des Herrn«.

4. Liebe und hochwürdigste Mitbrüder, Erzbischöfe und Metropoliten, die ihr gekommen seid, um das Pallium zu empfangen. Jeder von euch hat eine eigene Lebensgeschichte, aber ihr alle seid von Christus in die Zahl seiner »Freunde« eingereiht worden.

Während ich mich anschicke, euch diese traditionelle liturgische Würde zu verleihen, die ihr in den großen Feiern zum Zeichen der Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl anlegen werdet, lade ich euch ein, sie immer als das Gedächtnis der hohen Freundschaft Christi zu betrachten, die wir die Ehre und die Freude haben, zu teilen. Im Namen des Herrn, macht euch eurerseits zu »Freunden« derer, die Gott euch anvertraut hat.

Eure Bischofssitze befinden sich in verschiedenen Erdteilen. Seid wachsam, und sorgt für eure Gemeinde nach dem Vorbild des Guten Hirten. Überbringt allen meinen herzlichen Gruß mit der Versicherung, daß der Papst für euch betet, vor allem für diejenigen, die harte Prüfungen erlitten und mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

5. Die heutige Festtagsfreude wird noch verstärkt durch die Anwesenheit der Delegation, die auch in diesem Jahr vom Ökumenischen Patriarchen Seiner Heiligkeit Bartolomeo I. entsandt wurde. Sie wird von dem hochwürdigsten Mitbruder, dem Erzbischof von Amerika, Dimitrios, angeführt. Seid herzlich willkommen, liebe und hochwürdige Brüder! Ich begrüße euch im Namen des Herrn und bitte euch, dem lieben Bruder in Christus, Patriarch Bartolomeo, meinen Friedenskuß zu überbringen.

Der gegenseitige Austausch der Delegationen zum Fest des hl. Andreas in Konstantinopel und zu dem der hll. Petrus und Paulus in Rom ist im Laufe der Zeit ein deutliches Zeichen unserer auf die volle Einheit abzielenden Bemühungen geworden.

Der Herr, der unsere Schwächen und unser Zögern kennt, verspricht uns seine Hilfe, damit wir die Hindernisse überwinden, die die gemeinsame Feier der einen Eucharistie verhindern. Daß ich Sie, hochwürdigste Brüder, in dieser feierlichen liturgischen Begegnung begrüßen und an der Seite haben kann, festigt die Hoffnung und gibt der Sehnsucht, die uns zur vollen Gemeinschaft drängt, konkrete Form.

6. »Auf verschiedene Weise dienten beide Apostel der einen Kirche« (Präfation). Diese auf die Apostel Petrus und Paulus bezogene Aussage beleuchtet scheinbar genau die Bemühung, mit allen Kräften die Einheit zu suchen, weil sie der von Jesus im Abendmahlssaal mehrmals wiederholten Einladung entspricht: »ut unum sint

Als Bischof von Rom und Nachfolger Petri erneuere ich heute in dem eindrucksvollen Rahmen dieses Festes meine volle Bereitschaft, meine Person in den Dienst der Gemeinschaft unter allen Jüngern Christi zu stellen. Helft mir, liebe Brüder und Schwestern, durch die unablässige Stütze eures Gebets. Erbittet für mich die himmlische Fürsprache Marias, der Mutter der Kirche, und der hll. Apostel Petrus und Paulus.

543 Gott gewähre uns, die uns anvertraute Sendung in voller Treue bis zum letzten Tag zu erfüllen, um in seiner Liebe ein Herz und eine Seele zu werden (vgl. Schlußgebet). Amen.



APOSTOLISCHE REISE

VON JOHANNES PAUL II.

IN DIE SLOWAKEI

Banská Bystrica

Freitag, 12. September 2003





1. »Mein Herz ist voll Freude über den Herrn« (Antwortpsalm). Mit inniger Freude und tiefer Dankbarkeit gegenüber Gott stehe ich heute mit euch, liebe Brüder und Schwestern, auf diesem Platz, um den Gedenktag Mariä Namen zu feiern.

Der Ort, an dem wir uns befinden, hat in der Geschichte eurer Stadt eine ganz besondere Bedeutung: Er erinnert an die Achtung und Verehrung, die eure Väter dem Allmächtigen und der heiligen Jungfrau entgegengebracht haben, und gleichzeitig an den noch nicht lange zurückliegenden Versuch eines finsteren Regimes, dieses wertvolle Erbe zu entheiligen. Schweigende Zeugin all dessen ist die Mariensäule.

Ich grüße euch alle von Herzen, insbesondere euren Bischof Rudolf Baláz, dem ich für die herzlichen Worte danke, mit denen er mich empfangen hat, und Weihbischof Tomás Gális. Ferner grüße ich die Priester und Ordensleute, die Seminaristen und Laien, die in den verschiedenen Bereichen die lebendige Kraft dieser Diözesankirche sind, und schließlich all jene, die aus den benachbarten Diözesen und Ländern angereist sind.

Mein achtungsvoller und herzlicher Gruß gilt auch dem Herrn Präsidenten der Republik und den hier anwesenden Vertretern der staatlichen und militärischen Behörden. Ich danke allen für ihre wertvolle Hilfe bei der Vorbereitung meines Besuches.

2. »Ich bin die Magd des Herrn« (Lc 1,38), spricht Maria im Evangelium, das wir soeben gehört haben. Sie wendet sich an den Engel Gabriel, der ihr den Ruf Gottes mitteilt, Mutter seines Sohnes zu werden. Die Menschwerdung des Wortes ist der Wendepunkt im »Plan«, den Gott seit dem Beginn der Menschheitsgeschichte, nach der ersten Sünde, kundgegeben hat. Er will den Menschen sein eigenes Leben mitteilen, indem er sie aufruft, seine Kinder zu werden. Dieser Ruf wartet auf die Antwort jedes einzelnen. Gott zwingt uns nicht zum Heil, er bietet es an als eine Initiative der Liebe, auf die mit einer freien, gleichfalls von der Liebe motivierten Entscheidung zu antworten ist.

Das Gespräch zwischen dem Engel und Maria, zwischen Himmel und Erde, ist in diesem Sinn beispielhaft. Es soll uns einige Hinweise geben.

3. Der Engel erklärt die Erwartungen Gottes für die Zukunft der Menschheit, und Maria antwortet, indem sie verantwortungsvoll die Aufmerksamkeit auf ihre Gegenwart lenkt: sie ist mit Josef verlobt, ihm versprochen (vgl. Lc 1,34). Maria macht keine Einwände im Hinblick auf den göttlichen Plan für die Zukunft, bittet aber um Erleuchtung für die Gegenwart der Menschheit, die auch die ihre ist. Auf diese Bitte antwortet Gott, indem er ein Gespräch mit ihr beginnt. Er findet Gefallen an verantwortungsvollen und freien Personen.

Worin besteht für uns die Lehre von alldem? Maria lehrt uns den Weg zu einer reifen Freiheit. In unserer Zeit haben viele getaufte Christen ihren Glauben noch nicht voll entwickelt und ihn sich noch nicht bewußt zu eigen gemacht. Sie nennen sich Christen, reagieren aber nicht mit voller Verantwortung auf die empfangene Gnade; sie wissen noch nicht, was sie wollen und warum sie es wollen.

544 Das ist die Lehre, die uns heute mit auf den Weg gegeben wird: es ist notwenig, sich zur Freiheit zu erziehen. Wichtig ist vor allem, daß die Eltern in den Familien ihre Kinder zu rechter Freiheit erziehen, damit diese imstande sind, die angemessene Antwort auf den Ruf Gottes zu geben. Die Familie ist die Pflanzstätte, in der die Schößlinge der neuen Generationen heranwachsen. In den Familien wird die Zukunft der Nation geschmiedet.

Ich hoffe, daß die bevorstehende Diözesansynode besonders in dieser Hinsicht eine passende Gelegenheit ist, die Familienpastoral wieder in Schwung zu bringen und ständig neue Wege zu finden für die Verkündung des Evangeliums an die jungen Generationen dieses edlen Landes.

4. »Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast« (
Lc 1,38). Maria glaubt, und deshalb sagt sie ja.Es ist ein Glaube, der Leben wird: Verpflichtung gegenüber Gott, der sie mit der göttlichen Mutterschaft erfüllt, Verpflichtung gegenüber dem Nächsten, der ihre Hilfe in der Person der Cousine Elisabet erwartet (vgl. ). Freiwillig und bewußt überläßt sich Maria der Initiative Gottes, der in ihr seine »Wunder« wirkt: mirabilia Dei.

Die Haltung der Jungfrau fordert jeden von uns auf, nachzudenken: Gott hat für jeden einen Plan, an jeden richtet er seinen »Ruf«. Was zählt, ist die Fähigkeit, diesen Ruf zu erkennen, ihn anzunehmen und ihm treu zu bleiben.



APOSTOLISCHE REISE

VON JOHANNES PAUL II.

IN DIE SLOWAKEI

Rožnava

Samstag, 13. September 2003



1. »Brüder, ich ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging« (vgl. Ep 4,1). Die dringende Aufforderung des Apostels Paulus an die christliche Gemeinde von Ephesus ist für uns alle hier von besonderer Bedeutung. Jedem Gläubigen ist in der Vielfalt der Berufungen und Charismen die Aufgabe anvertraut, Jünger und Apostel zu sein: Jünger im demütigen und willigen Hören des heilbringenden Wortes; Apostel durch das leidenschaftliche Zeugnis eines Lebens gemäß dem Evangelium.

Ein slowakisches Sprichwort sagt: »Worte mahnen, Vorbilder überzeugen.« Ja, liebe Brüder und Schwestern, durch den »Stil« eures christlichen Lebens könnt auch ihr einen bedeutsamen Beitrag leisten zur Evangelisierung der heutigen Welt und zum Aufbau einer gerechteren und brüderlicheren Gesellschaft. Daher sage ich euch mit den Worten des Apostels Paulus: »Seht doch auf eure Berufung!« (1Co 1,26).

2. Voll Zuneigung im Namen des Herrn grüße ich euch alle, die Söhne und Töchter dieser Ortskirche, angefangen von eurem Bischof, Eduard Kojnok, dem ich für die an mich gerichteten herzlichen Worte danke, und seinem Koadjutor, Msgr. Vladimír Filo. Mein Gruß und mein Segen gilt ferner den hier anwesenden Bischöfen und Pilgern aus den anderen Ländern und Diözesen. Auch grüße ich die Vertreter der staatlichen und militärischen Behörden, insbesondere den Präsidenten der Slowakischen Republik und den Präsidenten des Parlaments. Allen danke ich für den freundlichen Empfang und den intensiven Einsatz bei der Vorbereitung meines Besuchs. [Der Papst fuhr auf ungarisch fort:]

Einen besonderen Gruß möchte ich an die Gemeinde ungarischer Sprache richten, die in dieser Region viele Mitglieder zählt und ein fester Bestandteil dieser Diözese ist. Liebe Brüder und Schwestern, seid stolz auf eure Traditionen, und bleibt der Lehre eurer Väter treu; bewahrt den festen Glauben, und haltet die Hoffnung lebendig, indem ihr aus der Verbundenheit mit Christus und seiner Kirche Kraft schöpft. Eure Präsenz bedeutet eine ständige Bereicherung für die Slowakei, und ich weiß, daß die Hirten dieser Ortskirche bemüht sind, euren geistlichen Bestrebungen entgegenzukommen, indem sie stets die kirchliche Einheit wahren, die ein wichtiger Faktor für das menschliche und geistliche Wachstum der ganzen slowakischen Gesellschaft ist. [In slowakischer Sprache sagte Johannes Paul II.:]

3. Liebe Brüder und Schwestern, aus Preßburg und Košice kommend, habe ich die weiten bebauten Felder bewundern können, die von eurer Arbeit und Mühe zeugen. Mit viel Sympathie habe ich an diejenigen gedacht, die in der Landwirtschaft tätig sind und durch ihre Hingabe einen unerläßlichen Beitrag zum Leben der Nation leisten. Ich grüße sie von ganzem Herzen. In der eben verkündeten Parabel des Evangeliums vergleicht sich Jesus mit dem Sämann, der voll Vertrauen den Samen seines Wortes in den Boden des menschlichen Herzens sät.

545 Die Frucht ist nicht allein vom Samen abhängig, sondern auch von der jeweiligen Beschaffenheit des Bodens, von jedem von uns also. Hören wir die Erklärungen, die Jesus selbst zu diesem Gleichnis gegeben hat. Die von den Vögeln gefressene Saat erinnert an das Eingreifen des Bösen, der in das Herz das Unverständnis (vgl. Mt 8,33) für den Weg Gottes streut, der stets der Weg des Kreuzes ist.

Die Saat ohne Wurzeln beschreibt die Situation, in der das Wort Gottes nur äußerlich aufgenommen wird, ohne jene tiefe Zustimmung zu Christus und ohne jene persönliche Liebe zu ihm (vgl. Col 2,7), die allein ermöglichen, es zu bewahren.

Die erstickte Saat erinnert an die Alltagssorgen des Lebens heute, an die Anziehungskraft der Macht, an den Wohlstand und den Stolz.

4. Das Wort trägt nicht automatisch Früchte: Obwohl es göttlich und somit allmächtig ist, paßt es sich der Beschaffenheit des Bodens an, oder besser, es akzeptiert die Antworten, die der Boden gibt, auch wenn sie negativ sind. Ein Geheimnis der Nachsicht Gottes, der sogar so weit geht, sich vollends den Menschen zu überlassen! Denn letzten Endes ist das auf den verschiedenen Böden ausgesäte Samenkorn Jesus selbst (vgl. Jn 12,24).

Die Lesung dieses Gleichnisses und der Erklärung, die Jesus seinen Jüngern gibt, regt uns zum Nachdenken an. Wir, liebe Brüder und Schwestern, sind der Boden, in dem der Herr unermüdlich das Samenkorn seines Wortes und seiner Liebe aussät. Mit welcher Haltung nehmen wir es auf? In welchem Maß sind wir fähig, es fruchtbar zu machen?

5. Der hl. Johannes Chrysostomus, dessen Andenken wir feiern, schreibt: »Sein Wort ist mit mir: es ist meine Stütze, meine Sicherheit…Es ist meine Stärke und meine Schutz« (vgl. Predigten vor dem Exil, Nr. 1–3).

Der Papst vertraut heute euch allen den Reichtum dieses Wortes an, indem er sich seinerseits zum vertrauensvollen Sämann macht, der in das Herzinnere eines jeden die frohe Botschaft des Reiches Gottes legt. Seid der fruchtbare und gute Boden, der durch seine reichen Früchte die Erwartungen der Kirche und der Welt erfüllt.

»Der Mensch müht sich umsonst, wenn Gott nicht seinen Segen dazu gibt«, lautet ein anderer weiser slowakischer Spruch von euch. Daher erbitte ich für euch und eure Bemühungen um ein christliches Leben den reichen Segen Gottes.

Bleibt Gott treu, haltet seine Gebote. Schützt das Leben, und bleibt der Kirche und eurem Land, der Slowakei, treu.

Amen!



APOSTOLISCHE REISE

VON JOHANNES PAUL II.

IN DIE SLOWAKEI

HL. MESSE MIT SELIGSPRECHUNGEN

Bratislava, Ebene von Petržalka

546

Sonntag, 14. September 2003



1. O Crux, ave spes unica! Heiliges Kreuz, unsere einzige Hoffnung, sei gegrüßt!

In dieser sonntäglichen Liturgiefeier, liebe Brüder und Schwestern, werden wir eingeladen, auf das Kreuz zu schauen. Es ist der »bevorzugte Ort«, an dem sich uns die Liebe Gottes offenbart. Auf das Kreuz haben mit unerschütterlichem Glauben Bischof Vasil Hopko und Schwester Zdenka Schelingová geschaut, die ich heute zu meiner Freude in das Verzeichnis der Seligen einschreiben konnte.

Am Kreuz begegnen einander die Erbärmlichkeit des Menschen und die Barmherzigkeit Gottes. Dieses grenzenlose Erbarmen anzubeten ist für den Menschen der einzige Weg, um sich dem Geheimnis zu öffnen, das durch das Kreuz offenbar wird.

Das Kreuz ist in den Boden eingepflanzt, und es hat den Anschein, daß es in der menschlichen Bosheit wurzelt, aber es strebt nach oben wie ein zum Himmel erhobener Zeigefinger, ein Finger, der auf die Güte Gottes weist. Durch das Kreuz Christi wird der Teufel besiegt, ist der Tod überwunden, wird uns das Leben gegeben, die Hoffnung wiedergeschenkt und das Licht mitgeteilt. O Crux, ave spes unica!

2. Im Namen des gekreuzigten und auferstandenen Herrn grüße ich voll Liebe euch alle, die ihr hier auf dem Petržalka-Gelände versammelt seid: Ich grüße dich, lieber Bruder Ján Sokol, Hirt dieser Kirche von Bratislava-Trnava, die mich heute festlich empfängt, sowie deine Weihbischöfe und alle Bischöfe der Slowakei, besonders den Hochwürdigsten Herrn Kardinal Ján Chryzostom Korec. Ich schließe mich gern der allgemeinen Danksagung zum 10. Jahrestag der Errichtung eurer Bischofskonferenz an.

Ich grüße die Herren Kardinäle und Bischöfe, die zusammen mit vielen Gruppen von Gläubigen aus den Nachbarländern gekommen sind. Eure brüderliche Anwesenheit macht in eindringlicher Weise das Band der Gemeinschaft deutlich, das die einzelnen Ortskirchen verbindet.

Ich grüße den Herrn Präsidenten der Republik und die übrigen zivilen und militärischen Obrigkeiten. Ich danke allen, daß sie bei der Vorbereitung der Einzelheiten meiner apostolischen Reise hochherzig mitgeholfen haben.

Zuletzt grüße ich dich mit großer Herzlichkeit, das liebe slowakische Volk, das hier anwesend ist oder mich über Rundfunk und Fernsehen hört. Ich danke Gott dafür, daß du auch in schwierigen Augenblicken Christus und seiner Kirche die Treue gehalten hast. Und ich rufe dich auf: Schäme dich nie des Evangeliums (vgl. Rm 1,16)! Bewahre es in deinem Herzen als den wertvollsten Schatz, aus dem du Licht und Kraft für den Lebensweg im Alltag schöpfen kannst.

3. »Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat« (), sagt Jesus. Was sehen wir also, wenn wir auf das Kreuz blicken, an das Jesus angenagelt worden war (vgl. Jn 19,37)? Wir sehen das Zeichen der unendlichen Liebe Gottes zur Menschheit.

Crux, ave spes unica! Darüber schreibt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Philipper, den wir soeben gehört haben. Christus ist nicht nur Mensch geworden, in allem den Menschen gleich, sondern er hat die Befindlichkeit eines Sklaven angenommen und sich noch weiter erniedrigt, indem er gehorsam war bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz (vgl. ).

547 Ja, Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab« (Jn 3,16). Wir bewundern staunend und dankbar die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe der Liebe Christi, die alle Erkenntnis übersteigt (vgl. )!
O Crux, ave spes unica!

4. Sicher war es die Betrachtung dieses großen und wunderbaren Geheimnisses, die den seligen Bischof Vasil Hopko und die selige Schwester Zdenka Schelingová in der Entscheidung für das geweihte Leben und besonders in den Leiden gestützt hat, die sie während der furchtbaren Zeit der Inhaftierung ertragen mußten.

Beide glänzen vor uns als leuchtende Vorbilder der Treue in den harten Zeiten der Kirchenverfolgung: Bischof Vasil hat nie seine Anhänglichkeit zur katholischen Kirche und zum Papst geleugnet; Schwester Zdenka hat nicht gezögert, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um den Priestern Gottes zu helfen.

Beide mußten einen ungerechten Prozeß, eine unrechte Verurteilung, Folterungen, Demütigungen, Einsamkeit und Tod über sich ergehen lassen. So ist das Kreuz für sie der Weg geworden, der sie zum Leben, zur Quelle der Kraft und Hoffnung, zum Beweis der Liebe zu Gott und zu den Menschen, geführt hat. O Crux, ave spes unica!

5. Im Garten von Eden war unter dem Baum eine Frau, Eva (vgl. Gn 3). Vom Teufel verführt, hat sie sich das angeeignet, was sie für das göttliche Leben hielt. Es war hingegen ein Todeskeim, der sich in sie einschlich (vgl. Jak Jc 1,15 Rm 6,23).

Auf Golgota, unter dem Kreuz, stand eine andere Frau, Maria (vgl. ). Dem Plan Gottes gehorsam, teilt sie im Innern das Selbstopfer, das der Sohn dem Vater für das Leben der Welt darbringt, und wird, indem Jesus ihr den Apostel Johannes anvertraut, Mutter aller Menschen.

Es ist die Schmerzhafte Jungfrau und Mutter Maria, deren liturgischen Gedenktag wir morgen feiern und die ihr liebevoll als eure Schutzpatronin verehrt. Ihr vertraue ich die slowakische Kirche und Nation in Gegenwart und Zukunft an, damit sie unter dem Kreuz Christi wachsen und seine Liebes- und Heilsbotschaft immer neu entdecken und aufnehmen können.

Durch das Geheimnis deines Kreuzes und deiner Auferstehung, Herr, erlöse uns! Amen.



GEDENKMESSE ZUM XXV. TODESTAG DER PÄPSTE

PAUL VI. UND JOHANNES PAUL I.

Konfessionsaltar, Vatikanbasilika

27. September 2003




548 1. »Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende« (Rm 14,9).

Die Worte des Apostels Paulus aus dem Brief an die Römer rufen das zentrale Geheimnis unseres Glaubens in Erinnerung: Christus, der gestorben und auferstanden ist, ist der Urgrund des ganzen menschlichen Daseins.

Das christliche Volk erlebt und vertieft an jedem Sonntag, am Tag des Herrn, von neuem dieses Heilsgeheimnis. Als Braut Christi verkündet die Kirche voll Freude und sicherer Hoffnung seinen Sieg über Sünde und Tod. Sie geht ihren Weg durch die Jahrhunderte und erwartet seine glorreiche Wiederkunft. Auf dem Höhepunkt jeder heiligen Messe erklingt der Ruf: »Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.«

2. Wir feiern heute dieses große Glaubensgeheimnis im Gedenken an meine verehrungswürdigen Vorgänger Papst Paul VI. und Papst Johannes Paul I. Beide sind vor fünfundzwanzig Jahren aus dieser Welt geschieden, und zwar am 6. August bzw. am 28. September 1978.

In den vergangenen Jahren hatte ich mehrmals die Gelegenheit, an den Diener Gottes Paul VI. zu erinnern, der vor vierzig Jahren vom sel. Johannes XXIII. das Erbe des II. Vatikanischen Konzils übernahm und es mit Klugheit und Entschlossenheit zu Ende führte; zugleich leitete er das christliche Volk in der verworrenen und schwierigen nachkonziliaren Zeit.

Über Johannes Paul I. habe ich am 26. August, dem Jahrestag seiner Wahl auf den Stuhl Petri, gesprochen.

Wir schließen sie jetzt in unser Beten ein, während wir sie uns gern im »Haus Gottes« an jenem »achten Tag« vorstellen, »den der Herr gemacht hat« (vgl. Ps 118,24) und der Ziel und Vollendung unserer Tage auf Erden ist.

3. »Die Gebote des Herrn machen mir Freude.« Das haben wir soeben im Antwortpsalm wiederholt. Es kommt uns die häufige Einladung Pauls VI. zur christlichen Freude in den Sinn; eine Einladung, die unter vielen Schwierigkeiten dennoch der ständigen bewußten Zustimmung zum Willen Gottes entsprang.

Ich erinnere mich an das aufheiternde Lächeln von Papst Luciani, das in der kurzen Zeitspanne von einem Monat die Welt erobert hat. Dieses Lächeln war die Frucht eines fügsamen den Händen des Herrn Sich-Überlassens. In dem einen wie in dem anderen Papst spiegelt sich die Frieden stiftende Freude der Kirche wider. Auch wenn die Kirche durch viele Leiden geprüft wird, hat sie keine Angst; sie verschließt sich nicht in sich selbst, sondern vertraut auf den Herrn. Sie weiß sich geführt vom Heiligen Geist und freut sich deshalb über die Zeichen der Barmherzigkeit Gottes; sie staunt über die Wunder, die Gott, der Allmächtige, vollbringt an den Kleinen, an den Armen und an denen, die ihn fürchten.

4. »Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns« (Mc 9,40), sagt Jesus im Evangelium des heutigen Sonntags; er steht im Einklang mit der ersten Lesung, die Mose in einer Haltung tiefer innerer Freiheit vorstellt, die in seinem Gottvertrauen gründet (vgl. Nb 11,29).

Dieselbe Haltung können wir bei Paul VI. und Johannes Paul I. finden, weil sie keinem spontanen Urteil des Augenblicks und keinen an zufällige Interessen gebundenen Visionen nachgaben. Fest verankert in der Wahrheit, zögerten sie nicht, mit allen Menschen guten Willens einen Dialog zu führen. Sie waren innerlich frei, denn sie wußten, daß der Heilige Geist »weht, wo er will« (vgl. Jn 3,8), und daß er den Verlauf der Heilsgeschichte auf vielerlei Weisen lenkt.

549 Einen Tag nach seiner Wahl wandte sich Papst Luciani an die Journalisten und sagte: »Sie werden oft die Kirche darstellen müssen, von der Kirche sprechen, ja zuweilen auch meinen demütigen Dienst kommentieren müssen; ich bin sicher, daß Sie es mit Liebe zur Wahrheit tun werden …« Und mit äußerster Feinheit fügte er hinzu: »Ich bitte Sie, auch von Ihrer Seite dazu beizutragen, in der Gesellschaft von heute ein tiefgründiges Nachdenken über die Dinge Gottes und die geheimnisvolle Beziehung zwischen Gott und einem jeden von uns zu wahren, welche in dieser menschlichen Wirklichkeit die Dimension des Heiligen bildet« (Wort und Weisung im Jahr 1978, Butzon & Bercker, 1979, S. 51).

5. »Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selberOb wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn« (). Paulus erinnert daran, daß die Herrschaft Christi die höchste Quelle der Freiheit ist; der Freiheit vom eigenen Urteil und dem anderer, denn Richter allein ist der Herr, vor dessen Richterstuhl wir alle stehen werden (
Rm 14,10). Welche Gnade, mit einem solchen Richter rechnen zu dürfen! Der Apostel fügt noch hinzu: Er, »der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden bist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein« (Rm 8,34). Welcher Frieden gibt dem Herzen die Gewißheit, daß er unser Erlöser ist!

Von dieser Wahrheit erleuchtet, haben meine verehrungswürdigen Vorgänger ihr Dasein in den Dienst des Evangeliums gestellt.

Wir beten weiterhin für sie, gestützt von der Hoffnung, daß auch wir eines Tages dem barmherzigen Richter in der Herrlichkeit des Himmels begegnen werden. Zusammen mit Maria, der barmherzigen Mutter der Kirche und der Menschheit.

Amen!



EUCHARISTIEFEIER MIT HEILIGSPRECHUNG VON 3 SELIGEN

Sonntag, 5. Oktober 2003



1. »Verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!« (Mc 16,15). Mit diesen Worten gab der Auferstandene den Aposteln vor seiner Himmelfahrt den universalen Missionsauftrag. Er versicherte ihnen gleich danach, daß sie bei dieser anspruchsvollen Sendung immer auf seinen Beistand zählen konnten.

Bei diesem Gottesdienst sind auf vielsagende Weise eben diese Worte erklungen. Sie enthalten die Botschaft, die uns die drei neuen Heiligen übermitteln: Daniel Comboni, Bischof und Gründer der Kongregation der Comboni-Missionare vom Herzen Jesu und der Comboni-Missionsschwestern »Pie Madri della Nigrizia«; Arnold Janssen, Priester und Gründer der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, der Kongregation der Missionsschwestern Dienerinnen des Heiligen Geistes und der Kongregation der Schwestern Dienerinnen des Heiligen Geistes von der Ewigen Anbetung; Josef Freinademetz, Priester der Gesellschaft des Göttlichen Wortes.

Ihr Leben zeigt deutlich, daß die Verkündigung des Evangeliums der Dienst ist, »den die Kirche jedem Menschen und der ganzen Menschheit von heute erweisen kann« (Redemptoris missio RMi 2).

Die neuen Heiligen lehren uns, daß die Evangelisierung neben den Initiativen zur menschlichen Förderung, die manchmal Gefahren in sich bergen, wie die Erfahrung vieler Missionare lehrt, immer mit einer unmißverständlichen Verkündigung Christi einhergeht. Das ist das Vorbild und das wertvolle Erbe, das die heute zur Ehre der Altäre erhobenen drei Heiligen insbesondere ihren Ordensfamilien hinterlassen. Erste Aufgabe der Missionsinstitute ist die Sendung »ad gentes«, zu den Völkern, die keiner anderen wenn noch so dringenden sozialen und humanitären Verpflichtung nachgestellt werden darf.

2. »Alle Völker werden die Herrlichkeit des Herrn schauen.« Der Antwortpsalm, den wir gerade gesungen haben, unterstreicht die Dringlichkeit der Mission »ad gentes«, zu den Völkern, auch heute in unserer Zeit. Wir brauchen Boten und Verkünder des Evangeliums mit einer Begeisterung und apostolischen Leidenschaft wie die des Bischofs Daniel Comboni, des Apostels Christi unter den Afrikanern. Er setzte alle Fähigkeiten seiner dynamischen Persönlichkeit und seiner gesunden Spiritualität ein, um Christus in Afrika, das er aufrichtig liebte, bekannt zu machen und Ihm zur Aufnahme zu verhelfen.

550 Wie könnte man nicht auch heute mit Zuneigung und Sorge auf diese geliebten Völker schauen? Afrika ist reich an menschlichen und geistlichen Kräften, aber es hat weiterhin viele Schwierigkeiten und Probleme zu bewältigen. Möge die internationale Gemeinschaft diesem Kontinent tatkräftig helfen, eine Zukunft der Hoffnung zu bauen. Ich vertraue diesen meinen Aufruf der Fürsprache des hl. Daniel Comboni an, des großen Verkünders des Evangeliums und Schutzherrn des Schwarzen Kontinents. [Der Papst hatte in italienischer Sprache begonnen und sagte dann auf deutsch:]

3. „Völker wandern zu deinem Licht" (
Is 60,3). Das prophetische Bild des neuen Jerusalems, läßt über allen Völkern das göttliche Licht erstrahlen. Es beleuchtet gut das Leben und das unermüdliche Apostolat des heiligen Arnold Janssen. Sein priesterliches Wirken war erfüllt vom Eifer, das Wort Gottes zu verbreiten. Dazu setzte er auch die neuen Kommunikationsmittel, besonders die Pressearbeit, ein.

Trotz vieler Hindernisse verlor er nicht den Mut. Gerne sagte er: „Die Verkündigung der Frohen Botschaft ist das erste und höchste Werk der Nächstenliebe". Vom Himmel aus hilft er nun seiner Ordensfamilie, auf seinen Spuren treu weiterzugehen und die bleibende Gültigkeit des Evangelisierungsauftrags der Kirche zu bezeugen.

4. „Sie aber zogen aus und predigten überall" (Mc 16,20). So beschließt der Evangelist Markus sein Evangelium. Dann fügt er hinzu, daß der Herr nicht aufhörte, das Wirken der Apostel mit der Macht seiner Zeichen zu begleiten. Diesen Worten Jesu entspricht das glaubenserfüllte Zeugnis des heiligen Josef Freinademetz: „Missionar zu sein betrachte ich nicht als ein Opfer, das ich Gott bringe, sondern als die größte Gnade, die Gott mir geschenkt hat." Mit einer Zähigkeit, die für Menschen aus den Bergen typisch ist, hat dieser hochherzige „Zeuge der Liebe" sich selbst der chinesischen Bevölkerung in Süd-Shantung zum Geschenk gemacht.Aus Liebe und in Liebe nahm er die Lebensbedingungen dieser Menschen an. Dabei folgte er dem Rat, den er selbst seinen Missionaren gab: „Die Missionsarbeit ist umsonst, wenn man nicht liebt und nicht geliebt wird." Als Vorbild einer evangeliumsgemäßen Inkulturation ahmte dieser Heilige Jesus nach, der die Menschen rettete, indem er ganz und gar ihr Leben teilte.

5. »Geht in alle Welt!« Die drei Heiligen, die wir heute voll Freude ehren, erinnern an die missionarische Berufung jedes Getauften. Jeder Christ ist in die Mission gesandt, aber um wahre Zeugen Christi zu sein, muß man immer nach der Heiligkeit streben (vgl. Redemptoris missio RMi 90).

Liebe Brüder und Schwestern, nehmen wir diese Einladung an, die von dem eindrucksvollen Gottesdienst auf uns zukommt. Es erleuchte uns vom Himmel her die Königin der Heiligen, der Stern der Neuevangelisierung. Wir wenden uns vertrauensvoll an sie, besonders jetzt im Monat Oktober, der dem Rosenkranz und den Missionen geweiht ist. Heilige Maria, Königin der Missionen, bitte für uns!



Predigten 1978-2005 541