Brief an die Familien 14

Die Liebe ist anspruchsvoll


14 Jene Liebe, welcher der Apostel Paulus im Brief an die Korinther sein Hoheslied gewidmet hat – jene Liebe, die »langmütig und gütig ist« und »alles erträgt« (1Co 13,4 1Co 13,7) –, ist gewib eine anspruchsvolle Liebe. Doch genau darin besteht ihre Schönheit: in der Tatsache, dab sie anspruchsvoll ist, denn auf diese Weise baut sie das wahre Gute des Menschen auf. Das Gute ist nämlich, sagt der hl. Thomas, seiner Natur nach »auf Ausbreitung hin angelegt«.36 Die Liebe ist wahr, wenn sie das Gute der Personen und der Gemeinschaften hervorruft, es hervorruft und es an die anderen weitergibt. Nur wer im Namen der Liebe an sich selbst Forderungen zu stellen vermag, kann auch von den anderen Liebe verlangen. Denn die Liebe ist anspruchsvoll. Sie ist es in jeder menschlichen Situation; sie ist es um so mehr für denjenigen, der sich dem Evangelium öffnet. Ist es nicht dies, was Christus in »seinem« Gebot verkündet? Es ist notwendig, dab die heutigen Menschen diese anspruchsvolle Liebe entdecken, denn sie bildet in Wahrheit das tragende Fundament der Familie, ein Fundament, das imstande ist, »alles zu ertragen«. Nach dem Apostel ist die Liebe nicht fähig, alles »zu ertragen«, wenn sie »Neid und Mibgunst« nachgibt, wenn sie »prahlt«, wenn sie »sich aufbläht«, wenn sie »ungehörig handelt« (vgl. ). Die wahre Liebe, so lehrt der hl. Paulus, ist anders: »Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand« (1Co 13,7). Genau diese Liebe »wird alles ertragen«. In ihr wirkt die starke Kraft Gottes selbst, der »die Liebe ist« (1Jn 4,8 1Jn 4,16). In ihr wirkt die starke Kraft Christi, des Erlösers des Menschen und Heilands der Welt.

Mit unserer Meditation über das 13. Kapitel des ersten Paulusbriefes an die Korinther begeben wir uns auf den Weg, der uns am unmittelbarsten und augenfälligsten die volle Wahrheit über die Zivilisation der Liebe begreifen läbt. Kein anderer biblischer Text drückt diese Wahrheit einfacher und umfassender aus als das Hohelied der Liebe.

Die Gefahren, die der Liebe entgegenstehen, stellen auch eine Bedrohung für die Zivilisation der Liebe dar, weil sie begünstigen, was ihr wirksam zu widerstreiten vermag. Hier ist insbesondere an den Egoismus gedacht, nicht nur den Egoismus des einzelnen, sondern auch denjenigen des Ehepaares oder, in einem noch weiteren Bereich, an den sozialen Egoismus, z.B. einer Klasse oder einer Nation (Nationalismus). Der Egoismus, in jeder Form, widerspricht unmittelbar und grundsätzlich der Zivilisation der Liebe. Will man etwa behaupten, die Liebe werde einfachhin als »Anti-Egoismus« definiert? Das wäre eine allzu armselige und nur negative Definition, auch wenn es wahr ist, dab zur Verwirklichung der Liebe und der Zivilisation der Liebe verschiedene Formen von Egoismus überwunden werden müssen. Richtiger ist hier von »Altruismus« zu sprechen, der die Antithese des Egoismus ist. Doch noch reichhaltiger und vollständiger ist sodann der vom hl. Paulus erläuterte Liebesbegriff. Das Hohelied der Liebe aus dem ersten Korintherbrief bleibt die Magna Charta der Zivilisation der Liebe. In ihm geht es nicht so sehr um einzelne Äuberungen (sei es des Egoismus oder des Altruismus) als um die radikale Annahme des Konzeptes des Menschen als Person, die sich durch die aufrichtige Hingabe ihrer Selbst »wiederfindet«. Eine Hingabe ist natürlich »für die anderen« da: Das ist die wichtigste Dimension der Zivilisation der Liebe.

Wir betreten somit das Herzstück der evangelischen Wahrheit über die Freiheit. Die Person verwirklicht sich durch die Ausübung der Freiheit in der Wahrheit. Die Freiheit kann nicht als Befugnis verstanden werden, alles Beliebige zu tun: Sie bedeutet Selbsthingabe. Mehr noch: Sie bedeutet innere Disziplin der Selbsthingabe. In den Begriff Hingabe ist nicht nur die freie Initiative des Subjektes, sondern auch die Dimension der Pflicht eingeschrieben. Das alles verwirklicht sich in der »Gemeinsamkeit der Personen«. So befinden wir uns hier im eigentlichen Herzen jeder Familie.

Wir befinden uns auch auf den Spuren des Gegensatzes zwischen dem Individualismus und dem Personalismus. Die Liebe, die Zivilisation der Liebe ist mit dem Personalismus verbunden. Warum gerade mit dem Personalismus? Weil der Individualismus die Zivilisation der Liebe bedroht? Den Schlüssel zur Antwort finden wir in dem Ausdruck des Konzils: eine »aufrichtige Hingabe«. Der Individualismus setzt einen Gebrauch der Freiheit voraus, indem das Subjekt macht, was es will und was ihm nützlich erscheint, indem es selbst »die Wahrheit« dessen, was ihm beliebt, »festlegt«: Es duldet nicht, dab andere von ihm etwas im Namen einer objektiven Wahrheit »wollen« oder fordern. Es will einem anderen nicht auf der Grundlage der Wahrheit »geben«, es will nicht zu einer »aufrichtigen« Hingabe werden. Der Individualismus bleibt somit egozentrisch und egoistisch. Der Gegensatz zum Personalismus entsteht nicht nur im Bereich der Theorie, sondern noch mehr in dem des »Ethos«. Das »Ethos« des Personalismus ist altruistisch: Es treibt die Person dazu an, sich für die anderen hinzugeben und Freude in der Hingabe zu finden. Es ist die Freude, von der Christus spricht (vgl. Joh Jn 15,11 Jn 16,20 Jn 16,22).

Darum müssen die menschlichen Gesellschaften und in ihnen die Familien, die häufig in einem Umfeld des Kampfes zwischen der Zivilisation der Liebe und ihren Gegensätzen leben, ihr tragendes Fundament in einer richtigen Auffassung vom Menschen und davon suchen, was über die volle »Verwirklichung« seines Menschseins entscheidet. Sicher im Widerspruch zur Zivilisation der Liebe steht die sogenannte »freie Liebe«, die um so gefährlicher ist, weil sie gewöhnlich als Frucht eines »echten« Gefühls hingestellt wird, während sie tatsächlich die Liebe zerstört. Wie viele Familien sind gerade aus »freier Liebe« in die Brüche gegangen! Dem »wahren« Gefühlsantrieb im Namen einer von Auflagen »freien« Liebe auf jeden Fall zu folgen, bedeutet in Wirklichkeit, den Menschen zum Sklaven jener menschlichen Instinkte zu machen, die der hl. Thomas »Leidenschaften in der Seele« nennt.37 Die »freie Liebe« nützt die menschlichen Schwächen aus, indem sie ihnen mit Hilfe der Verführung und mit dem Beistand der öffentlichen Meinung einen gewissen »Rahmen« von Vortrefflichkeit liefert. So sucht man durch die Schaffung eines »moralischen Alibi« das Gewissen »zu beruhigen«. Nicht bedacht werden jedoch alle daraus erwachsenden Folgen, besonders wenn diese auber dem Ehegatten die Kinder zu bezahlen haben, die des Vaters oder der Mutter beraubt und dazu verurteilt werden, tatsächlich Waisen lebender Eltern zu sein.

Dem sittlichen Utilitarismus liegt, wie man weib, die dauernde Suche nach dem »Maximum« an Glück zugrunde, aber eines »utilitaristischen Glücks«, das nur als Vergnügen, als unmittelbare Befriedigung zum ausschlieblichen Vorteil des einzelnen Individuums verstanden wird, jenseits oder gegen die objektiven Forderungen des wahren Guten.

Das dargestellte Programm des Utilitarismus, das sich auf eine im individualistischen Sinne orientierte Freiheit oder eine Freiheit ohne Verantwortung gründet, stellt die Antithese zur Liebe dar, auch als Ausdruck der in ihrer Gesamtheit betrachteten menschlichen Zivilisation. Wenn dieser Freiheitsbegriff in der Gesellschaft Aufnahme findet und sich leicht mit den verschiedensten Formen menschlicher Schwäche verbindet, wird er sich recht bald als systematische und dauernde Bedrohung für die Familie entpuppen. In diesem Zusammenhang lieben sich viele unheilvolle, auf statistischer Ebene dokumentierbare Folgen anführen, auch wenn nicht wenige von ihnen als schmerzliche und blutende Wunden in den Herzen der Männer und Frauen verborgen bleiben.

Die Liebe der Ehegatten und der Eltern besitzt die Fähigkeit, solche Wunden zu behandeln, wenn nicht die in Erinnerung gebrachten Gefahren sie ihrer für die menschlichen Gemeinschaften so wohltuenden und heilsamen Regenerationskraft berauben. Diese Fähigkeit hängt von der göttlichen Gnade der Vergebung und der Wiederversöhnung ab, die die geistige Kraft gewährleistet, immer aufs neue zu beginnen. Deshalb haben es die Mitglieder der Familie nötig, Christus in der Kirche durch das wunderbare Sakrament der Bube und der Wiederversöhnung zu begegnen.

In diesem Zusammenhang wird man sich bewubt, wie wichtig das Gebet mit den Familien und für die Familien, insbesondere für die von der Trennung bedrohten Familien, ist. Wir müssen dafür beten, dab die Ehegatten ihre Berufung auch dann lieben, wenn der Weg schwierig wird oder enge und steile, scheinbar unüberwindbare Strecken aufweist; beten, damit sie auch dann ihrem Bund mit Gott treu sind.

»Die Familie ist der Weg der Kirche«. In diesem Schreiben wollen wir diesen Weg bekennen und miteinander verkünden, der über das Ehe- und Familienleben »zum Himmelreich führt« (vgl. Mt Mt 7,14). Es ist wichtig, dab die »Personengemeinschaft« in der Familie zur Vorbereitung auf die »Gemeinschaft der Heiligen« wird! Eben deshalb bekennt und verkündet die Kirche die Liebe, die »alles erträgt« (1Co 13,7), weil sie mit dem hl. Paulus in ihr die »gröbte« (1Co 13,13) Tugend sieht. Der Apostel setzt für niemanden Grenzen. Lieben ist Berufung aller, auch der Eheleute und der Familien. In der Kirche sind in der Tat alle gleichermaben zur Vollkommenheit der Heiligkeit berufen (vgl. Mt Mt 5,48).38

Das vierte Gebot: »Du sollst Vater und Mutter ehren«


15 Das vierte der Zehn Gebote betrifft die Familie, ihre innere Festigkeit und Geschlossenheit; wir könnten auch sagen: ihre Solidarität.

Im Wortlaut des vierten Gebotes ist von der Familie nicht ausdrücklich die Rede. Tatsächlich geht es aber um sie. Um die Gemeinsamkeit zwischen den Generationen auszudrücken, hat der göttliche Gesetzgeber kein passenderes Wort gefunden als: »Ehre . . . « (
Ex 20,12). Wir stehen hier vor einer anderen Form, das auszudrücken, was Familie ist. Diese Formulierung ist keine »künstliche« Erhöhung der Familie, sondern legt ihre Subjektivität und die daraus erwachsenden Rechte an den Tag. Die Familie ist eine Gemeinschaft besonders intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen: zwischen Ehegatten, zwischen Eltern und Kindern, zwischen den Generationen. Sie ist eine Gemeinschaft, die in besonderer Weise garantiert wird. Und Gott findet keine bessere Gewähr dafür als: »Ehre!«

»Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt« (Ex 20,12). Dieses Gebot folgt auf die drei grundlegenden Gebote, die das Verhältnis des Menschen und des Volkes Israel zu Gott betreffen: »Shema, Israel . . . «, Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig« (Dt 6,4). »Du sollst neben mir keine anderen Götter haben« (Ex 20,3). Das ist das erste und gröbte Gebot, das Gebot, Gott »über alle Dinge« zu lieben: Er wird »mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft« geliebt (Dt 6,5 vgl. Mt Mt 22,37). Es ist bezeichnend, dab sich das vierte Gebot gerade in diesen Rahmen einfügt: »Ehre deinen Vater und deine Mutter«, denn sie sind für dich in gewissem Sinne die Bevollmächtigten des Herrn, diejenigen, die dir das Leben geschenkt und dich in die menschliche Existenz eingeführt haben: in einen Stamm, eine Nation, eine Kultur. Nach Gott sind sie deine ersten Wohltäter. Wenn allein Gott gut, ja das Gute selbst ist, so haben die Eltern in einzigartiger Weise an dieser seiner erhabenen Güte teil. Und deshalb: Ehre deine Eltern! Hier besteht eine gewisse Analogie zu der Verehrung, die Gott gebührt.

Das vierte Gebot steht in enger Verbindung zum Gebot der Liebe. Das Band zwischen »ehre!« und »liebe!« ist tief. Die Ehre ist in ihrem Wesenskern mit der Tugend der Gerechtigkeit verbunden, doch läbt sich diese ihrerseits ohne Berufung auf die Liebe – Liebe zu Gott und zum Nächsten – nicht vollständig erklären. Und wer ist mehr Nächster als die eigenen Familienangehörigen, die Eltern und die Kinder?

Ist das vom vierten Gebot angezeigte interpersonale System einseitig? Verpflichtet es dazu, nur die Eltern zu ehren? Im buchstäblichen Sinn: ja. Indirekt können wir jedoch auch von der »Ehre« sprechen, die den Kindern von seiten der Eltern gebührt. »Ehre« heibt: erkenne an! Das heibt, lab dich von der überzeugten Anerkennung der Person leiten, vor allem von der Person des Vaters und der Mutter und dann von der anderer Familienmitglieder. Die Ehre ist eine ihrem Wesen nach selbstlose Haltung. Man könnte sagen, sie ist »eine aufrichtige Hingabe der Person an die Person«, und in diesem Sinne trifft sich die Ehre mit der Liebe. Wenn das vierte Gebot Vater und Mutter zu ehren verlangt, so verlangt es das auch im Hinblick auf das Wohl der Familie. Eben deshalb stellt es jedoch Anforderungen an die Eltern. Eltern – daran scheint sie das göttliche Gebot zu erinnern – , handelt so, dab euer Verhalten die Ehre (und die Liebe) von seiten eurer Kinder verdient! Labt den göttlichen Ehranspruch für euch nicht in ein »moralisches Vakuum« hineinfallen! Schlieblich handelt es sich also um eine wechselseitige Ehre. Das Gebot »ehre deinen Vater und deine Mutter« sagt den Eltern indirekt: Ehrt eure Söhne und eure Töchter! Sie verdienen das, weil sie existieren, weil sie das sind, was sie sind: Das gilt vom ersten Augenblick der Empfängnis an. So macht dieses Gebot dadurch, dab es die innerste Familienbande zum Ausdruck bringt, das Fundament ihrer inneren Geschlossenheit offenkundig.

Das Gebot fährt fort: »damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.« Dieses »damit« könnte ein »utilitaristisches« Kalkül nahelegen: ehren im Hinblick auf das künftige lange Leben. Wir sagen indessen, dab das die essentielle Bedeutung des seinem Wesen nach mit einer selbstlosen Haltung verbundenen Imperativs »ehre« nicht mindert. Ehren bedeutet niemals: »Ziehe die Vorteile in Betracht.« Dennoch fällt es schwer, nicht zuzugeben, dab aus der zwischen den Mitgliedern der Familiengemeinschaft bestehenden Haltung wechselseitiger Ehre auch Nutzen verschiedener Art erwächst. Die »Ehre« ist sicher nützlich, so wie jedes wahre Gut »nützlich« ist.

Die Familie verwirklicht vor allem das Gut des »Zusammenseins«, das Gut im wahrsten Sinne des Wortes der Ehe (daher ihre Unauflöslichkeit) und der Familiengemeinschaft. Man könnte es zudem als Gut der Subjektivität bezeichnen. Denn die Person ist ein Subjekt, und das ist auch die Familie, weil sie von Personen gebildet wird, die durch ein tiefes Band der Gemeinschaft verbunden sind und so ein einziges Gemeinschaftssubjekt bilden. Ja, die Familie ist mehr Subjekt als jede andere soziale Institution: mehr als die Nation, der Staat, mehr als die Gesellschaft und die internationalen Organisationen. Diese Gesellschaften, besonders die Nationen, erfreuen sich deshalb einer eigenen Subjektivität, weil sie sie von den Personen und ihren Familien erhalten. Sind das lediglich »theoretische« Überlegungen, formuliert, um die Familie in der öffentlichen Meinung zu »erhöhen«? Nein, es handelt sich vielmehr um eine andere Ausdrucksweise dessen, was Familie ist. Und auch sie läbt sich aus dem vierten Gebot ableiten.

Dies ist eine Wahrheit, die vertieft zu werden verdient: Sie unterstreicht nämlich die Wichtigkeit dieses Gebots auch für das moderne System der Menschenrechte. Die institutionellen Anordnungen gebrauchen die Rechtssprache. Gott hingegen sagt: »Ehre!« Sämtliche »Menschenrechte« sind letzten Endes hinfällig und wirkungslos, wenn ihrer Grundlage der Imperativ »ehre!« fehlt; mit anderen Worten, wenn die Anerkennung des Menschen durch die einfache Tatsache, dab er Mensch, »dieser« Mensch ist, fehlt. Rechte allein genügen nicht.

Es ist daher nicht übertrieben, zu bekräftigen, dab das Leben der Nationen, der Staaten, der internationalen Organisationen durch die Familie »hindurchgeht« und sich auf das vierte Gebot des Dekalogs »gründet«. Trotz der vielfachen Erklärungen rechtlicher Art, die erarbeitet wurden, bleibt, als Ergebnis der »aufklärerischen« Prämissen, wonach der Mensch »mehr« Mensch ist, wenn er »nur« Mensch ist, unsere heutige Zeit in beachtlichem Ausmab von der »Entfremdung« bedroht. Es ist nicht schwer zu erkennen, dab die Entfremdung von all dem, was in verschiedener Form so sehr zum vollen Reichtum gehört, unsere Zeit gefährdet. Und das zieht die Familie mit hinein. Denn die Bejahung der Person ist in hohem Mabe auf die Familie und infolgedessen auf das vierte Gebot bezogen. In Gottes Plan ist die Familie in verschiedener Hinsicht die erste Schule des Menschen. Sei Mensch! Dies ist der Imperativ, der in ihr vermittelt wird: Mensch als Sohn oder Tochter der Heimat, als Bürger des Staates und, so würde man heute sagen, als Bürger der Welt. Er, der der Menschheit das vierte Gebot gegeben hat, ist ein dem Menschen gegenüber »wohlwollender« Gott (philanthropos, wie die Griechen sagten). Der Schöpfer des Universums ist der Gott der Liebe und des Lebens: Er will, dab der Mensch das Leben habe und es in Fülle habe, wie Christus sagt (vgl. Joh Jn 10,10): dab er das Leben vor allem dank der Familie habe.

Hier zeigt sich klar, dab die »Zivilisation der Liebe« eng mit der Familie verbunden ist. Für viele stellt die Zivilisation der Liebe noch eine reine Utopie dar. Man meint in der Tat, dab Liebe niemandem abverlangt und niemandem auferlegt werden könne: Es handele sich um eine freie Entscheidung, die die Menschen annehmen oder zurückweisen können.

An all dem ist etwas Wahres. Und doch bleibt die Tatsache bestehen, dab Jesus Christus uns das Gebot der Liebe hinterlassen hat, so wie Gott auf dem Berg Sinai geboten hatte: »Ehre deinen Vater und deine Mutter.« Die Liebe ist daher nicht eine Utopie: Sie ist dem Menschen als eine mit Hilfe der göttlichen Gnade zu erfüllende Aufgabe gegeben. Sie wird dem Mann und der Frau im Ehesakrament als Prinzip und Quelle ihrer »Pflicht« anvertraut und wird für sie zum Fundament der gegenseitigen Verpflichtung: zuerst der ehelichen, dann der elterlichen. In der Feier des Sakraments schenken und empfangen die Ehegatten sich gegenseitig, indem sie ihre Bereitschaft erklären, die Kinder anzunehmen und zu erziehen. Hier liegen die Angelpunkte der menschlichen Zivilisation, die nicht anders definiert werden kann denn als »Zivilisation der Liebe«.

Ausdruck und Quelle dieser Liebe ist die Familie. Durch sie geht der Hauptstrom der Zivilisation der Liebe hindurch, der in ihr ihre »sozialen Grundlagen« sucht.

Die Kirchenväter haben im Zuge der christlichen Überlieferung von der Familie als »Hauskirche«, als »kleiner Kirche«, gesprochen. Sie bezogen sich somit auf die Zivilisation der Liebe als auf ein mögliches System des Lebens und des menschlichen Zusammenlebens. »Zusammensein« als Familie, einer für den anderen dasein, einen gemeinschaftlichen Raum schaffen für die Bejahung jedes Menschen als solchen, für die Bejahung »dieses« konkreten Menschen. Manchmal handelt es sich um Personen mit physischen oder psychischen Behinderungen, von denen sich die sogenannte »Fortschritts«-Gesellschaft lieber befreit. Auch die Familie kann einer solchen Gesellschaft ähnlich werden. Sie wird es tatsächlich, wenn sie sich auf schnellstem Wege von denen befreit, die alt oder von Mibbildungen oder Krankheiten betroffen sind. Sie handelt so, weil der Glaube an jenen Gott abnimmt, nach dessen Willen »alle lebendig« (Lc 20,38) und alle in Ihm zur Fülle des Lebens berufen sind.

Ja, die Zivilisation der Liebe ist möglich, sie ist keine Utopie. Sie ist jedoch nur möglich durch einen ständigen und lebendigen Bezug zu »Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, nach dessen Namen jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde benannt wird« (vgl. ), von dem jede menschliche Familie hervorgeht.

Die Erziehung


16 Worin besteht die Erziehung? Um diese Frage zu beantworten, werden zwei grundlegende Wahrheiten in Erinnerung gebracht: Die erste ist, dab der Mensch zum Leben in der Wahrheit und in der Liebe berufen ist; die zweite Grundwahrheit besagt, dab sich jeder Mensch durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst verwirklicht. Das gilt sowohl für den Erzieher wie für den, der erzogen wird. Die Erziehung stellt demnach einen einzigartigen Prozeb dar, in dem die gegenseitige Gemeinsamkeit der Personen höchst bedeutsam ist. Der Erzieher ist eine in geistigem Sinne »zeugende« Person. In dieser Sicht kann die Erziehung als echtes und eigentliches Apostolat angesehen werden. Sie ist eine lebenschaffende Verbindung, die nicht nur eine tiefgreifende Beziehung zwischen Erzieher und zu Erziehendem herstellt, sondern diese beiden an der Wahrheit und an der Liebe teilhaben läbt, dem Endziel, zu dem jeder Mensch von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist berufen ist.

Die Elternschaft setzt die Koexistenz und Interaktion autonomer, selbständiger Subjekte voraus. Das wird in höchstem Mabe an der Mutter offenkundig, wenn sie ein neues menschliches Wesen empfängt. Die ersten Monate seiner Gegenwart im Mutterschob schaffen eine besondere Bindung, die bereits jetzt einen erzieherischen Wert annimmt. Die Mutter baut bereits in der vorgeburtlichen Phase nicht nur den Organismus des Kindes, sondern indirekt seine ganze Menschlichkeit auf. Auch wenn es sich um einen Prozeb handelt, der sich von der Mutter auf das Kind richtet, darf der besondere Einflub, den das Ungeborene auf die Mutter ausübt, nicht vergessen werden. An diesem wechselseitigen Einflub, der drauben nach der Geburt des Kindes offenbar werden wird, nimmt der Vater nicht direkt teil. Er soll sich jedoch verantwortlich darum bemühen, während der Schwangerschaft und, wenn möglich, auch bei der Niederkunft seine Aufmerksamkeit und seinen Beistand anzubieten.

Für die »Zivilisation der Liebe« kommt es wesentlich darauf an, dab der Mann die Mutterschaft der Frau, seiner Ehefrau, als Geschenk empfindet: denn dies wirkt sich auberordentlich auf den gesamten Erziehungsprozeb aus. Es hängt viel von der Bereitschaft ab, in richtiger Weise an dieser ersten Phase des Geschenks des Menschseins teilzunehmen und sich als Ehemann und Vater in die Mutterschaft der Frau hineinversetzen zu lassen.

Die Erziehung ist in dem Augenblick vor allem eine »Beschenkung« mit Menschlichkeit seitens beider Elternteile. Sie vermitteln gemeinsam ihre reife Menschlichkeit an das Neugeborene, das seinerseits ihnen die Neuheit und Frische der Menschlichkeit schenkt, die es in die Welt mitbringt. Das geschieht auch im Fall von Kindern, die von geistigen und körperlichen Behinderungen gezeichnet sind: ja, in diesem Fall kann ihre Situation eine ganz besondere erzieherische Kraft entfalten.

Mit Recht richtet daher die Kirche bei der Brautmesse an das Brautpaar die Frage: »Seid ihr bereit, die Kinder, die Gott euch schenken will, anzunehmen und sie im Geiste Christi und seiner Kirche zu erziehen?«39 Die eheliche Liebe drückt sich in der Erziehung als wahre Elternliebe aus. Die »Personengemeinschaft«, die am Beginn der Familie als eheliche Liebe zum Ausdruck kommt, vervollständigt und vervollkommnet sich mit der Erziehung, die auf die Kinder ausgeweitet wird. Der potentielle Reichtum, den jeder Mensch darstellt, der in der Familie geboren wird und heranwächst, wird verantwortlich angenommen, so dab er nicht entartet und verlorengeht, sondern sich im Gegenteil in einer immer reiferen Menschlichkeit verwirklicht. Auch das ist ein wechselseitiger dynamischer Prozeb, in welchem die Eltern als Erzieher ihrerseits gewissermaben erzogen werden. Als Lehrer ihrer Kinder in Menschlichkeit lernen sie auch von ihnen. Hier wird die organische Struktur der Familie deutlich sichtbar, und es offenbart sich die Grundbedeutung des vierten Gebotes.

Das »Wir« der Eltern, des Ehemannes und der Ehefrau, entfaltet sich durch die Erziehung im »Wir« der Familie, die sich in die voraufgehenden Generationen einfügt, aber offen ist für eine schrittweise und fortschreitende Erweiterung. Eine besondere Rolle spielen in diesem Zusammenhang einerseits die Eltern der Eltern und andererseits die Kindeskinder.

Wenn die Eltern im Weiterschenken des Lebens am Schöpfungswerk Gottes teilnehmen, haben sie vermittels der Erziehung Anteil an seiner väterlichen und zugleich mütterlichen Erziehung. Die göttliche Vaterschaft stellt nach dem hl. Paulus das urgründliche Vorbild jeder Elternschaft im Kosmos dar (vgl. ), insbesondere der menschlichen Vater- und Mutterschaft. Über die göttliche Erziehung hat uns auf vollkommene Weise das ewige Wort des Vaters belehrt, das in seiner Menschwerdung dem Menschen die wahre und vollständige Dimension seines Menschseins enthüllt hat: die Gotteskindschaft. Und so hat es auch bekanntgemacht, worin die wahre Bedeutung der Erziehung des Menschen besteht. Durch Christus wird alle Erziehung, innerhalb der Familie wie auberhalb, in die heilschaffende Dimension der göttlichen Pädagogik hineingestellt, die auf die Menschen und auf die Familien ausgerichtet ist und ihren Gipfel findet im österlichen Geheimnis von Tod und Auferstehung des Herrn. Von diesem »Herzen« unserer Erlösung nimmt jeder christliche Erziehungsprozeb seinen Ausgang, der zu gleicher Zeit immer Erziehung zu voller Menschlichkeit ist.

Die Eltern sind die ersten und hauptsächlichen Erzieher der eigenen Kinder und haben auch in diesem Bereich grundlegende Zuständigkeit: Sie sind Erzieher, weil sie Eltern sind. Sie teilen ihren Erziehungsauftrag mit anderen Personen und Institutionen wie der Kirche und dem Staat; dies mub jedoch immer in korrekter Anwendung des Prinzips der Subsidiarität geschehen. Dieses impliziert die Legitimität, ja die Verpflichtung, den Eltern Hilfe anzubieten, findet jedoch in deren vorgängigem Recht und in ihren tatsächlichen Möglichkeiten aus sich heraus seine unüberschreitbare Grenze. Das Prinzip der Subsidiarität stellt sich also in den Dienst der Liebe der Eltern und kommt dem Wohl der Familie in ihrem Innersten entgegen. In der Tat sind die Eltern nicht in der Lage, allein jedem Erfordernis des gesamten Erziehungsprozesses zu entsprechen, insbesondere was die Ausbildung und das breite Feld der Sozialisation betrifft. So vervollständigt die Subsidiarität die elterliche Liebe, indem sie deren Grundcharakter bestätigt, denn jeder andere Mitwirkende am Erziehungsprozeb kann nur im Namen der Eltern, auf Grund ihrer Zustimmung, und in einem gewissen Mabe sogar in ihrem Auftrag tätig werden.

Der Weg der Erziehung führt auf die Phase der Selbsterziehung zu, die erreicht wird, wenn sich der Mensch dank eines entsprechenden Niveaus psychophysischer Reife »allein zu erziehen« beginnt. Mit der Zeit geht die Selbsterziehung über die vorher im Erziehungsprozeb erreichten Ziele hinaus, in dem sie aber weiterhin verwurzelt bleibt. Der Heranwachsende begegnet neuen Personen und neuen Milieus, im besonderen den Lehrern und Mitschülern, die auf sein Leben einen Einflub ausüben, der sich als erzieherisch oder erziehungsfeindlich erweisen kann. In dieser Entwicklungsphase löst sich der Jugendliche bis zu einem gewissen Grad von der in der Familie empfangenen Erziehung und nimmt manchmal den Eltern gegenüber eine kritische Haltung ein. Trotz allem jedoch wird der Selbsterziehungsprozeb von dem erzieherischen Einflub, der von der Familie und von der Schule auf das Kind und auf den Jugendlichen ausgeübt wird, gekennzeichnet bleiben. Selbst wenn sich der Jugendliche wandelt und einen Weg in der eigenen Richtung einschlägt, bleibt er weiterhin mit seinen existentiellen Wurzeln zutiefst verbunden.

Vor diesem Hintergrund zeichnet sich auf neue Weise die Bedeutung des vierten Gebotes ab: »Ehre deinen Vater und deine Mutter« (
Ex 20,12); es bleibt mit dem ganzen Erziehungsprozeb organisch verbunden. Die Elternschaft, diese erste und fundamentale Gegebenheit bei der Weitergabe des Menschseins, eröffnet vor den Eltern und Kindern neue und noch tiefgreifendere Perspektiven. Fleischlich zeugen heibt, durch den ganzen Erziehungsprozeb eine weitere »Generation«, stufenweise und umfassend, in Gang zu setzen. Das vierte der Zehn Gebote verlangt vom Kind, dab es den Vater und die Mutter ehrt. Aber wie oben gesagt, erlegt dasselbe Gebot den Eltern eine in gewissem Sinne »symmetrische« Pflicht auf. Auch sie müssen ihre Kinder, sowohl kleine wie grobe, »ehren«, eine unerläbliche Haltung auf dem gesamten Erziehungsweg, einschlieblich dem der Schulzeit. Das »Prinzip der Ehrerbietung«, das heibt die Anerkennung und Respektierung des Menschen als Menschen, ist die grundlegende Voraussetzung für jeden echten Erziehungsprozeb.

Im Bereich der Erziehung hat die Kirche eine eigene Rolle zu erfüllen. Im Lichte der Tradition und des Konzilslehramtes kann man sagen, dab es nicht nur darum geht, der Kirche die religiöse und sittliche Erziehung des Menschen anzuvertrauen, sondern »zusammen mit« der Kirche den gesamten Erziehungsprozeb der Person zu fördern. Die Familie ist aufgerufen, ihre Erziehungsaufgabe »innerhalb der Kirche« durchzuführen und auf diese Weise am kirchlichen Leben und an ihrer Sendung teilzunehmen. Die Kirche möchte vor allem durch die Familie erziehen, die dazu durch das Sakrament der Ehe befähigt ist, mit der »Standesgnade«, die sie daraus erlangt, und mit dem spezifischen »Charisma«, das der gesamten Familiengemeinschaft eigen ist.

Ein Bereich, wo die Familie unersetzlich ist, ist sicherlich die religiöse Erziehung, dank welcher die Familie als »Hauskirche« wächst. Die religiöse Erziehung und die Katechese der Kinder stellen die Familie als ein echtes Subjekt der Evangelisierung und des Apostolats in den Bereich der Kirche. Es handelt sich um ein Recht, das zutiefst mit dem Prinzip der Religionsfreiheit verbunden ist. Die Familien, und konkreter die Eltern, haben die freie Ermächtigung, für ihre Kinder eine bestimmte, ihren eigenen Überzeugungen entsprechende Form religiöser und sittlicher Erziehung zu wählen. Doch auch wenn sie diese Aufgaben kirchlichen Institutionen oder von Ordenspersonal geführten Schulen anvertrauen, ist es notwendig, dab ihre erzieherische Präsenz weiterhin beständig und aktiv ist.

Nicht übergangen werden darf im Rahmen der Erziehung auch die wesentliche Frage der Wahl einer Berufung, und dabei insbesondere die der Vorbereitung auf das Eheleben. Beachtlich sind die von der Kirche durchgeführten Anstrengungen und Initiativen für die Ehevorbereitung, z.B. in Form von Kursen und Tagungen, die für die Brautleute durchgeführt werden. Das alles ist wirkungsvoll und notwendig. Es darf aber nicht vergessen werden, dab die Vorbereitung auf das künftige Eheleben vor allem Aufgabe der Familie ist. Gewib können sich nur die in geistlicher Hinsicht gereiften Familien dieser Aufgabe in angemessener Weise stellen. Und darum mub die Forderung nach einer besonderen Solidarität zwischen den Familien unterstrichen werden, die sich durch verschiedene Organisationsformen, wie die Vereinigungen von Familien für Familien, äubern kann. Die Institution Familie schöpft Kraft aus dieser Solidarität, die nicht nur einzelne Personen, sondern auch die Gemeinschaften einander näherbringt und sie dazu anhält, miteinander zu beten und durch den Beitrag aller nach Antworten auf die wesentlichen Fragen zu suchen, die im Leben auftauchen. Ist das nicht eine wertvolle Form von Apostolat der Familien untereinander? Es ist wichtig, dab die Familien untereinander Solidaritätsbande aufzubauen versuchen. Dies ermöglicht ihnen auberdem, sich gegenseitig bei der Erziehung zu helfen: Die Eltern werden durch andere Eltern erzogen, die Kinder durch die Kinder. Auf diese Weise entsteht eine eigene Erziehungstradition, die aus der Wesenseigenschaft der »Hauskirche«, die der Familie eigen ist, Kraft schöpft.

Das Evangelium der Liebe ist die unerschöpfliche Quelle all dessen, von dem sich die menschliche Familie als »Personengemeinschaft« nährt. In der Liebe findet der ganze Erziehungsprozeb Unterstützung und endgültigen Sinn als reife Frucht der gegenseitigen Hingabe der Eltern. Durch die Mühen, die Leiden und die Enttäuschungen, die die Erziehung des Menschen begleiten, wird die Liebe unaufhörlich einer beständigen Prüfung unterzogen. Um diese Probe zu bestehen, bedarf es einer Quelle geistlicher Kraft, die nur bei dem zu finden ist, der »liebte bis zur Vollendung« (Jn 13,1). Somit ordnet sich die Erziehung vollkommen in den Horizont der »Zivilisation der Liebe« ein; von ihr hängt sie ab und trägt in hohem Mabe zu ihrem Aufbau bei.

Das unaufhörliche und zuversichtliche Gebet der Kirche während des Jahres der Familie gilt der Erziehung des Menschen, damit die Familien in dem Bemühen um Erziehung trotz aller mitunter so grob und unüberwindbar erscheinenden Schwierigkeiten mit Mut, Vertrauen und Hoffnung fortfahren. Die Kirche betet darum, dab die aus der Quelle der göttlichen Liebe entspringenden Kräfte der »Zivilisation der Liebe« siegen; Kräfte, die die Kirche unaufhörlich zum Wohl der ganzen Menschheitsfamilie einsetzt.


Brief an die Familien 14