Veritatis splendor 104


104 Hier öffnet sich dem Erbarmen Gottes mit der Sünde des sich bekehrenden Menschen und dem Verständnis für die menschliche Schwäche der angemessene Raum. Dieses Verständnis bedeutet niemals, den Maßstab von Gut und Böse aufs Spiel zu setzen und zu verfälschen, um ihn an die Umstände anzupassen. Während es menschlich ist, daß der Mensch, nachdem er gesündigt hat, seine Schwäche erkennt und wegen seiner Schuld um Erbarmen bittet, ist hingegen die Haltung eines Menschen, der seine Schwäche zum Kriterium der Wahrheit vom Guten macht, um sich von allein gerechtfertigt fühlen zu können, ohne es nötig zu haben, sich an Gott und seine Barmherzigkeit zu wenden, unannehmbar. Eine solche Haltung verdirbt die Sittlichkeit der gesamten Gesellschaft, weil sie lehrt, an der Objektivität des Sittengsetzes im allgemeinen könne gezweifelt und die Absolutheit der sittlichen Verbote hinsichtlich bestimmter menschlicher Handlungen könne geleugnet werden, was schließlich dazu führt, daß man sämtliche Werturteile durcheinanderbringt.

Vielmehr müssen wir die Botschaft aufnehmen, die uns das biblische Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner übermittelt (vgl.
Lc 18,9-14). Der Zöllner hätte vielleicht die eine oder andere Rechtfertigung für die von ihm begangenen Sünden anführen können, die seine Verantwortlichkeit verringerte. Doch sein Gebet hält sich nicht bei solchen Rechtfertigungen auf, sondern hat die eigene Unwürdigkeit angesichts der unendlichen Heiligkeit Gottes im Auge: »Gott, sei mir Sünder gnädig!« (Lc 18,13). Der Pharisäer hingegen rechtfertigt sich ganz allein, vielleicht indem er für jeden einzelnen seiner Verfehlungen eine Entschuldigung findet. Wir werden also mit zwei verschiedenen Haltungen des sittlichen Gewissens des Menschen aller Zeiten konfrontiert. Der Zöllner stellt uns ein »reuevolles« Gewissen vor Augen, das sich der Hinfälligkeit der eigenen Natur voll bewußt ist und in den eigenen Mängeln, welch subjektive Rechtfertigungen es auch immer geben mag, eine Bestätigung der eigenen Erlösungsbedürftigkeit sieht. Der Pharisäer stellt uns ein »selbstzufriedenes« Gewissen vor, das sich einbildet, das Gesetz ohne Gnadenhilfe befolgen zu können, und davon überzeugt ist, kein Erbarmen nötig zu haben.


105 Von allen wird große Wachsamkeit verlangt, sich nicht von der Haltung des Pharisäers anstecken zu lassen, die den Anspruch erhebt, das Bewußtsein von der eigenen Begrenztheit und Sünde aufzuheben, und die heute in dem Versuch, die sittliche Norm den eigenen Fähigkeiten und den eigenen Interessen anzupassen, und sogar in der Ablehnung des Normbegriffes selbst besonders zum Ausdruck kommt. Umgekehrt entfacht das Annehmen des »Mißverhältnisses« zwischen dem Gesetz und den Fähigkeiten des Menschen - d.h. den Fähigkeiten der sittlichen Kräfte des sich selbst überlassenen Menschen - die Sehnsucht nach der Gnade und bereitet den Boden für ihren Empfang. »Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?«, fragt sich der Apostel Paulus. Und mit einem freudigen und dankbaren Bekenntnis antwortet er: »Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!« (Rm 7,24-25).

Dasselbe Bewußtsein treffen wir im folgenden Gebet des hl. Ambrosius von Mailand an: »Der Mensch ist nichts wert, wenn du ihn nicht aufsuchst. Vergiß den Schwachen nicht, denke daran, daß du mich aus Staub geformt hast. Wie soll ich mich aufrecht halten können, wenn du mich nicht ununterbrochen im Blick hast, um diese Tonerde zu festigen, so daß meine Festigkeit auf deinen Blick zurückzuführen ist? Verbirgst du dein Gesicht, bin ich verstört (Ps 104,29): Wehe mir, wenn du mich anblickst! Du kannst bei mir nur Verderbtheiten durch Vergehen sehen; es ist weder von Vorteil verlassen noch gesehen zu werden, denn wenn wir gesehen werden, sind wir Grund zur Abscheu. Wir dürfen jedoch annehmen, daß Gott jene nicht zurückweist, die er sieht, denn er macht die rein, die er anblickt. Vor ihm ein alle Schuld versengendes Feuer (vgl. Jl 2,3)«. 165

Moral und Neuevangelisierung

106 Die Evangelisierung ist die stärkste und aufregendste Herausforderung, der sich die Kirche von ihren Anfängen an zu stellen hat. Tatsächlich entstammt diese Herausforderung nicht so sehr den gesellschaftlichen und kulturellen Situationen, mit denen die Kirche sich im Laufe der Geschichte auseinandergesetzt hat, als vielmehr dem Auftrag des auferstandenen Jesus Christus, der den eigentlichen Grund für die Existenz der Kirche bestimmt: »Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!« (Mc 16,15).

Was wir jedoch derzeit, wenigstens bei zahlreichen Völkern, erleben, ist eigentlich eine außerordentliche Herausforderung an die »Neu-Evangelisierung«, das heißt an die Verkündigung des immer neuen und immer Neues vermittelnden Evangeliums, eine Evangelisierung, die neu sein muß, »neu in ihrem Eifer, neu in ihren Methoden und neu in ihren Aussageweisen«. 166 Die Entchristlichung, die auf ganzen Völkern und Gemeinschaften lastet, die einst von Glauben und christlichem Leben erfüllt waren, zieht nicht nur den Verlust des Glaubens oder zumindest seine Bedeutungslosigkeit für das Leben nach sich, sondern notgedrungen auch einen Verfall oder eine Trübung des sittlichen Empfindens: und das zum einen wegen des fehlenden Sinns für die Ursprünglichkeit der Moral des Evangeliums, zum anderen wegen der Verdunkelung fundamentaler sittlicher Grundätze und Werte. Heute so weit verbreitete subjektivistische, utilitaristische und relativistische Tendenzen treten nicht einfach als pragmatische Positionen mit Gewohnheitscharakter auf, sondern unter theoretischem Gesichtspunkt als feste Konzeptionen, die ihre volle kulturelle und gesellschaftliche Legitimität beanspruchen.


107 Die Evangelisierung - und damit die »Neuevangelisierung« - schließt auch die Verkündigung und das Anbieten einer Moral ein. Jesus selbst hat, als er das Reich Gottes und seine rettende Liebe verkündete, zum Glauben und zur Umkehr aufgerufen (vgl. Mc 1,15). Und mit den anderen Aposteln spricht Petrus, als er die Auferstehung des Jesus von Nazaret von den Toten verkündet, von einem neuen Leben, das es zu leben, von einem »Weg«, dem es zu folgen gilt, um Jünger des Auferstandenen zu sein (vgl. Ac 2,37-41 Ac 3,17-20).

Wie im Falle der Glaubenswahrheiten, ja in noch höherem Maße, bekundet eine Neuevangelisierung, die Grundlagen und Inhalte der christlichen Moral darlegt, ihre Authentizität und verströmt gleichzeitig ihre ganze missionarische Kraft, wenn sie sich durch das Geschenk nicht nur des verkündeten, sondern auch des gelebten Wortes vollzieht. Insbesondere ist es das Leben in Heiligkeit, das in so vielen demütigen und oft vor den Blicken der Menschen verborgenen Gliedern des Volkes Gottes erstrahlt, was den schlichtesten und faszinierendsten Weg darstellt, auf dem man unmittelbar die Schönheit der Wahrheit, die befreiende Kraft der Liebe Gottes, den Wert der unbedingten Treue, selbst unter schwierigsten Umständen, angesichts aller Forderungen des Gesetzes des Herrn wahrzunehmen vermag. Darum hat die Kirche in ihrer weisen Moralpädagogik stets die Glaubenden eingeladen, in den heiligen Männern und Frauen und zuallererst in der Jungfrau und Gottesmutter, die »voll der Gnade« und »ganz heilig« ist, das Vorbild, die Kraft und die Freude zu suchen und zu finden, um ein Leben gemäß den Geboten Gottes und den Seligpreisungen des Evangeliums zu führen.

Das Leben der Heiligen - es ist Spiegelbild der Güte Gottes, der »allein der Gute ist« - stellt nicht nur ein echtes Glaubensbekenntnis und einen Impuls für seine Mitteilung an die anderen dar, sondern auch eine Verherrlichung Gottes und seiner unendlichen Heiligkeit. Das heiligmäßige Leben führt so zur Vollendung in Wort und Tat des einen und dreifachen Amtes, des munus propheticum, sacerdotale et regale, das jeder Christ bei der Wiedergeburt in der Taufe »aus Wasser und Geist« (Jn 3,5) als Geschenk empfängt. Das sittliche Leben besitzt den Wert eines »Gottesdienstes« (Rm 12,1 vgl. Ph 3,3), der aus jener unerschöpflichen Quelle von Heiligkeit und Verherrlichung Gottes gespeist wird, die die Sakramente, insbesondere die Eucharistie, sind: Denn durch die Teilnahme am Kreuzesopfer hat der Christ Gemeinschaft mit der Opferliebe Christi und wird dazu befähigt und verpflichtet, dieselbe Liebe in allen seinen Lebenshaltungen und Verhaltensweisen zu leben. In der sittlichen Existenz offenbart und verwirklicht sich auch der königliche Dienst des Christen: Je mehr er mit Hilfe der Gnade dem neuen Gesetz des Heiligen Geistes gehorcht, desto mehr wächst er in der Freiheit, zu der er im Dienst der Wahrheit, der Liebe und der Gerechtigkeit berufen ist.


108 Am Ursprung der neuen Evangelisierung und des neuen sittlichen Lebens, das sie in ihren Früchten der Heiligkeit und des missionarischen Engagements darlegt und weckt, steht der Geist Christi, Prinzip und Kraft der Fruchtbarkeit der heiligen Mutter Kirche, wie uns Paul VI. in Erinnerung bringt: »Ohne Wirken des Heiligen Geistes wird die Evangelisierung niemals möglich sein«. 167 Dem Geist Jesu, der vom demütigen und bereiten Herzen des Glaubenden aufgenommen wird, ist also das Erblühen und Gedeihen des sittlichen Lebens des Christen und das Zeugnis der Heiligkeit in der großen Vielfalt der Berufungen, der Gaben, der Verantwortlichkeiten und der Lebensbedingungen und -situationen zu verdanken: es ist der Heilige Geist - betonte bereits Novitian und brachte damit den authentischen Glauben der Kirche zum Ausdruck - »der den Jüngern in Herz und Geist Festigkeit verliehen hat, der ihnen die Geheimnisse des Evangeliums erschlossen hat, der ihnen Erleuchtung für die göttlichen Dinge gegeben hat; von ihm haben sie Stärkung erfahren, so daß sie weder vor Gefängnissen noch vor Ketten um des Namens des Herrn willen mehr Angst hatten; ja sie treten auf eben diese Mächte und Leiden der Erde, bewaffnet und gestärkt durch ihn; in sich tragen sie die Gaben, die eben dieser Geist spendet und der Kirche, der Braut Christi, als wertvollen Schmuck weitergibt. In der Tat ist er es, der in der Kirche Propheten erweckt, die Lehrer anleitet, die Zungen lenkt, Zeichen und Heilungen vollbringt, wunderbare Werke hervorbringt, die Unterscheidung der Geister ermöglicht, jede andere Geistesgabe zuteilt und ordnet und somit durch alles und in allem die Kirche des Herrn auf vollendete Weise zur Vollkommenheit führt«. 168

Im lebendigen Zusammenhang dieser Neuevangelisierung, die »den Glauben, der in der Liebe wirksam ist« (
Ga 5,6), hervorbringen und fördern soll, und im Blick auf das Wirken des Heiligen Geistes können wir jetzt begreifen, welcher Platz in der Kirche, die Gemeinschaft der Gläubigen ist, der Reflexion über das sittliche Leben gebührt, wie es die Theologie in Gang bringen und entwickeln muß, ebenso wie wir nun den Auftrag und die eigentliche Verantwortung der Moraltheologen darlegen können.


Der Dienst der Moraltheologen

109 Zur Evangelisierung und zum Zeugnis eines Glaubenslebens berufen ist die ganze Kirche, die am munus propheticum des Herrn Jesus durch das Geschenk seines Geistes teilhat. Dank der ständigen Anwesenheit des Geistes der Wahrheit in ihr (vgl. Jn 14,16-17) »kann die Gesamtheit der Gläubigen, welche die Salbung von dem Heiligen Geist haben (vgl. 1Jn 2,20 1Jn 2,27), im Glauben nicht irren. Und diese ihre besondere Eigenschaft macht sie durch den übernatürlichen Glaubenssinn des ganzen Volkes dann kund, wenn sie 'von den Bischöfen bis zum letzten gläubigen Laien' ihre allgemeine Übereinstimmung in Sachen des Glaubens und der Sitten äußert«. 169

Um ihre prophetische Sendung auszuüben, muß die Kirche ihr Glaubensleben ständig wiedererwecken und »neu beleben« (vgl. 2Tm 1,6), insbesondere durch immer tiefere Reflexion, die sich unter der Führung des Heiligen Geistes mit dem Inhalt des Glaubens selber auseinandersetzt. Im Dienst dieser »gläubigen Erforschung des Glaubensverständnisses« steht in besonderer Weise die »Berufung« des Theologen in der Kirche: »Unter den durch den Geist in der Kirche entfachten Berufungen - so lesen wir in der Instruktion Donum veritatis - zeichnet sich die des Theologen aus, dessen Aufgabe darin besteht, in Gemeinschaft mit dem Lehramt ein immer tieferes Verständnis des Wortes Gottes, wie es in der inspirierten und von der lebendigen Tradition der Kirche getragenen Schrift enthalten ist, zu gewinnen. Der Glaube strebt von seiner Natur her nach Erkenntnis, denn er enthüllt dem Menschen die Wahrheit über seine Bestimmung und den Weg, sie zu erreichen. Obwohl diese geoffenbarte Wahrheit all unser Reden überschreitet und unsere Begriffe angesichts seiner letzten Endes unergründlichen Erhabenheit (vgl. Ep 3,19) unvollkommen bleiben, so fordert sie doch unsere Vernunft, dieses Geschenk Gottes, zum Erfassen der Wahrheit auf, in ihr Licht einzutreten und so fähig zu werden, das Geglaubte in einem gewissen Maß auch zu verstehen. Theologische Wissenschaft, die sich um das Verständnis des Glaubens in Antwort auf die Stimme der sie ansprechenden Wahrheit bemüht, hilft dem Volk Gottes, gemäß dem Auftrag des Apostels (vgl. 1P 3,15) dem, der nach seiner Hoffnung fragt, Rede und Antwort zu stehen«. 170

Für die Identitätsbestimmung der Theologie und folglich für die Verwirklichung ihrer eigentlichen Funktion ist es äußerst wichtig, ihren inneren und lebendigen Zusammenhang mit der Kirche, ihrem Geheimnis, ihrem Leben und ihrer Sendung anzuerkennen: »Die Theologie ist kirchliche Wissenschaft, weil sie in der Kirche wächst und über die Kirche handelt... Sie steht im Dienst der Kirche und muß sich daher dynamisch einbezogen fühlen in die Sendung der Kirche, besonders in ihre prophetische Funktion«. 171 Aufgrund ihrer Natur und ihres Dynamismus kann die authentische Theologie nur durch eine überzeugte und verantwortliche Teilnahme und »Zugehörigkeit« zur Kirche als »Glaubensgemeinschaft« blühen und sich entfalten, so wie dieser Kirche und ihrem Glaubensleben das Ergebnis der Forschung und theologischen Vertiefung zum Nutzen gereicht.


110 Was wir über die Theologie im allgemeinen gesagt haben, kann und muß erneut für die Moraltheologie vorgetragen werden, insofern sie begriffen wird in ihrer Eigentümlichkeit als wissenschaftliche Reflexion über das Evangelium als Geschenk und Gebot neuen Lebens, über das Leben, das »von der Liebe geleitet, sich an die Wahrheit hält« (vgl. Ep 4,15), über das heiligmäßige Leben der Kirche, in welchem die Wahrheit des zu seiner Vollendung gebrachten Guten glänzt. Nicht nur im Bereich des Glaubens, sondern auch und untrennbar davon im Bereich der Moral greift das Lehramt der Kirche ein, dessen Aufgabe es ist, »durch das Gewissen der Gläubigen bindende Urteile jene Handlungen zu bezeichnen, die in sich selber mit den Forderungen des Glaubens übereinstimmen und seine Anwendung im Leben fördern, aber auch jene Handlungen, die aufgrund ihres inneren Schlechtseins mit diesen Forderungen unvereinbar sind«. 172 Durch die Verkündigung der Gebote Gottes und der Liebe Christi lehrt das Lehramt der Kirche die Gläubigen auch konkrete Einzelgebote und verlangt von ihnen, sie gewissenhaft als sittlich verpflichtend zu betrachten. Außerdem übt das Lehramt ein wichtiges Wächteramt aus, indem es die Gläubigen vor möglichen, auch nur implizit vorhandenen Irrtümern warnt, wenn ihr Gewissen nicht dahin gelangt, die Richtigkeit und Wahrheit der vom Lehramt der Kirche gelehrten sittlichen Regeln anzuerkennen.

Hinzukommt hier die besondere Aufgabe all derer, die im Auftrag der zuständigen Bischöfe in den Priesterseminaren und an den Theologischen Fakultäten Moraltheologie lehren. Sie haben die schwere Pflicht, die Gläubigen - besonders die künftigen Seelsorger - über alle Gebote und über die praktischen Normen zu unterweisen, die die Kirche mit Autorität verkündet. 173 Die Moraltheologen sind aufgerufen, unbeschadet der möglichen Grenzen menschlicher, vom Lehramt vorgelegter Beweisführungen die Argumentation seiner Verlautbarungen zu vertiefen, die Berechtigung seiner Vorschriften und ihren verpflichtenden Charakter zu erläutern, indem sie deren gegenseitigen Zusammenhang und ihre Beziehung zum Endziel des Menschen aufzeigen. 174 Den Moraltheologen fällt die Aufgabe zu, die Lehre der Kirche darzulegen und bei der Ausübung ihres Amtes das Beispiel einer loyalen, inneren und äußeren Zustimmung zur Lehre des Lehramtes sowohl auf dem Gebiet des Dogmas wie auf dem der Moral zu geben. 175 Den Moraltheologen wird es, wenn sie ihre Kräfte zur Zusammenarbeit mit dem hierarchischen Lehramt vereinen, ein Anliegen sein, die biblischen Grundlagen, die ethischen Inhalte und die anthropologischen Begründungen, auf denen die von der Kirche vorgelegte Morallehre und Sicht des Menschen aufruhen, immer klarer herauszustellen.


111 Der Dienst, den die Moraltheologen in der heutigen Zeit zu leisten aufgerufen sind, hat nicht nur für das Leben und die Sendung der Kirche, sondern auch für die menschliche Gesellschaft und Kultur eine äußerst wichtige Bedeutung. Ihnen obliegt es, in tiefer und lebendiger Verbindung mit der biblischen Theologie und der Dogmatik in wissenschaftlicher Reflexion »den dynamischen Aspekt zu unterstreichen, der die Antwort bestimmt, die der Mensch in seinem Wachstumsprozeß in der Liebe, innerhalb der Heilsgemeinschaft auf den göttlichen Anruf geben soll. Auf diese Weise wird die Moraltheologie eine ihr innewohnende geistliche Dimension annehmen, die den Forderungen nach voller Entfaltung der imago Dei, des Gottesbildes, das im Menschen ist, und den Gesetzen des in der christlichen Aszetik und Mystik beschriebenen geistlichen Prozesses entspricht«. 176

Sicher sehen sich die Moraltheologie und ihre Lehre heutzutage einer besonderen Schwierigkeit gegenüber. Da die Moral der Kirche notwendigerweise eine normative Dimension einschließt, kann sich die Moraltheologie nicht auf ein nur im Rahmen der sogenannten Humanwissenschaften erarbeitetes Wissen beschränken. Während sich diese mit dem Phänomen der Sittlichkeit als historisches und soziales Faktum beschäftigen, ist hingegen die Moraltheologie, die sich zwar der Human- und Naturwissenschaften bedienen muß, nicht den Ergebnissen der empirisch-formalen Beobachtung oder des phänomenologischen Verständnisses untergeordnet. Tatsächlich muß die Zuständigkeit der Humanwissenschaften in der Moraltheologie stets an der ursprünglichen Frage gemessen werden: Was ist gut bzw. böse? Was muß ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?


112 Der Moraltheologe muß darum im Rahmen der heute überwiegend naturwissenschaftlichen und technischen Kultur, die den Gefahren des Relativismus, des Pragmatismus und des Positivismus ausgesetzt ist, sorgfältig unterscheiden. Vom theologischen Standpunkt her sind die moralischen Prinzipien nicht vom geschichtlichen Augenblick abhängig, in dem sie entdeckt werden. Die Tatsache, daß manche Gläubige handeln, ohne die Lehren des Lehramtes zu befolgen, oder ein Verhalten zu Unrecht als sittlich richtig ansehen, das von ihren Hirten als dem Gesetz Gottes widersprechend erklärt worden ist, kann kein stichhaltiges Argument darstellen, um die Wahrheit der von der Kirche gelehrten sittlichen Normen zurückzuweisen. Die Bestätigung der sittlichen Normen fällt nicht in die Zuständigkeit der empirisch-formalen Methoden. Ohne die Gültigkeit solcher Methoden zu verneinen, aber auch ohne ihre eigene Perspektive auf diese zu beschränken, betrachtet die Moraltheologie in Treue zum übernatürlichen Sinn des Glaubens vor allem die geistliche Dimension des menschlichen Herzens und seine Berufung zur göttlichen Liebe.

Während die Humanwissenschaften nämlich wie alle experimentellen Wissenschaften ein empirisches und statistisches Konzept von »Normalität« entfalten, lehrt der Glaube, daß eine solche Normalität die Spuren eines Falles des Menschen aus der Höhe seines ursprünglichen Zustandes in sich trägt, daß sie also von der Sünde angegriffen ist. Einzig und allein der christliche Glaube weist dem Menschen den Weg der Rückkehr zum »Anfang« (vgl.
Mt 19,8), ein Weg, der häufig sehr verschieden ist von dem der empirischen Normalität. So können die Humanwissenschaften unbeschadet des großen Wertes der Erkenntnisse, die sie anbieten, nicht als die entscheidenden Wegweiser für das Aufstellen sittlicher Normen angesehen werden. Es ist das Evangelium, das die ganze Wahrheit über den Menschen und über den sittlichen Weg enthüllt und so die Sünder erleuchtet und ermahnt und ihnen von der Barmherzigkeit Gottes kündet, der unablässig wirkt, um sie zu bewahren sowohl vor der Verzweiflung darüber, daß sie das göttliche Gesetz nicht erkennen und befolgen können, als auch vor der falschen Meinung, sich ohne Verdienst retten zu können. Es erinnert sie darüber hinaus an die Freude der Vergebung, die allein die Kraft dazu verleiht, im sittlichen Gesetz eine befreiende Wahrheit, eine Gnade zur Hoffnung, einen Lebensweg zu erkennen.


113 Die Sittenlehre schließt die bewußte Übernahme dieser intellektuellen, geistlichen und pastoralen Verantwortlichkeiten ein. Deshalb haben die Moraltheologen, die den Auftrag zur Unterweisung in der Lehre der Kirche annehmen, die schwere Aufgabe, die Gläubigen zu diesem sittlichen Unterscheidungsvermögen, zum Einsatz für das wahre Gute und zur vertrauensvollen Hinwendung zur göttlichen Gnade zu erziehen.

Auch wenn Auseinandersetzungen und Meinungskonflikte im Rahmen einer repräsentativen Demokratie normale Ausdrucksformen des öffentlichen Lebens darstellen mögen, so kann die Sittenlehre gewiß nicht von der einfachen Befolgung eines Entscheidungsverfahrens abhängen: Sie wird überhaupt nicht durch die Befolgung von Regeln und Entscheidungsverfahren demokratischer Art bestimmt. Der von kalkuliertem Protest und Polemik bestimmte, durch die Kommunikationsmittel herbeigeführte Dissens steht im Widerspruch zur kirchlichen Gemeinschaft und zum richtigen Verständnis der hierarchischen Verfassung desVolkes Gottes. Im Widerstand gegen die Lehre der Hirten ist weder eine legitime Ausdrucksform der christlichen Freiheit noch der Vielfalt der Gaben des Geistes zu erkennen. In diesem Fall haben die Hirten die Pflicht, ihrem apostolischen Auftrag gemäß zu handeln und zu verlangen, daß das Recht der Gläubigen, die katholische Lehre rein und unverkürzt zu empfangen, immer geachtet wird: »Da er nie vergessen wird, daß auch er ein Glied des Volkes Gottes ist, muß der Theologe dieses achten und sich bemühen, ihm eine Lehre vorzutragen, die in keiner Weise der Glaubenslehre Schaden zufügt«. 177


Unsere Verantwortlichkeiten als Hirten

114 Die Verantwortung gegenüber dem Glauben und dem Glaubensleben des Volkes Gottes lastet ganz besonders und wesentlich auf den Bischöfen, woran uns das II. Vatikanische Konzil erinnert: »Unter den hauptsächlichsten Ämtern der Bischöfe hat die Verkündigung des Evangeliums einen hervorragenden Platz. Denn die Bischöfe sind Glaubensboten, die Christus neue Jünger zuführen; sie sind authentische, das heißt mit der Autorität Christi ausgerüstete Lehrer. Sie verkündigen dem ihnen anvertrauten Volk die Botschaft zum Glauben und zur Anwendung auf das sittliche Leben und erklären sie im Licht des Heiligen Geistes, indem sie aus dem Schatz der Offenbarung Neues und Altes vorbringen (vgl. Mt 13,52). So lassen sie den Glauben fruchtbar werden und halten die ihrer Herde drohenden Irrtümer wachsam fern (vgl. 2Tm 4,14)«. 178

Es ist unsere gemeinsame Pflicht und zuvor noch unsere gemeinsame Gnade, als Hirten und Bischöfe der Kirche die Gläubigen das zu lehren, was sie auf den Weg des Herrn führt, so wie es einst der Herr Jesus mit dem jungen Mann des Evangeliums gemacht hat. In der Antwort auf seine Frage: »Was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?« hat Jesus auf Gott, den Herrn der Schöpfung und des Bundes, verwiesen; er hat die bereits im Alten Testament geoffenbarten sittlichen Gebote in Erinnerung gerufen; er hat auf deren Geist und Radikalität hingedeutet, als er ihn zur Nachfolge in Armut, Demut und Liebe aufforderte: »Komm und folge mir nach!«. Die Wahrheit dieser Lehre hat ihr Siegel am Kreuz im Blut Christi ausgedrückt erhalten: Sie ist im Heiligen Geist zum neuen Gesetz der Kirche und jedes Christen geworden.

Diese »Antwort« auf die Fragen der Moral wird von Jesus Christus in besonderer Weise uns Bischöfen der Kirche anvertraut, die wir aufgerufen sind, sie zum Gegenstand unserer Unterweisung zu machen, anvertraut in der Erfüllung unseres munus propheticum. Zugleich muß sich unsere Verantwortung als Hirten gegenüber der christlichen Sittenlehre auch in der Form des munus sacerdotale erfüllen: Das geschieht, wenn wir den Gläubigen die Gaben der Gnade und Heiligung spenden als Mittel zum Gehorsam gegenüber dem heiligen Gesetz Gottes und wenn wir durch unser ständiges und vertrauensvolles Gebet die Gläubigen stärken, damit sie den Anforderungen des Glaubens treu sind und dem Evangelium gemäß leben (vgl. Col 1,9-12). Die christliche Sittenlehre muß vor allem heute einen der bevorzugten Bereiche unserer pastoralen Wachsamkeit, der Ausübung unseres munus regale, bilden.


115 Es ist in der Tat das erste Mal, daß das Lehramt der Kirche die Grundelemente dieser Lehre mit einer gewissen Ausführlichkeit darlegt und die Erfordernisse der in komplexen und mitunter kritischen praktischen und kulturellen Situationen absolut notwendigen pastoralen Unterscheidung aufzeigt.

Im Licht der Offenbarung und der beständigen Lehre der Kirche und insbesondere des II. Vatikanischen Konzils habe ich kurz an die wesentlichen Züge der Freiheit, die mit der Würde der menschlichen Person und mit der Wahrheit ihrer Handlungen verbundenen Grundwerte in Erinnerung gerufen, um so im Gehorsam gegenüber dem Sittengesetz eine Gnade und ein Zeichen unserer Gotteskindschaft in dem einen Sohn (vgl.
Ep 1,4-6) erkennen zu können. Insbesondere werden mit dieser Enzyklika Bewertungen einiger gegenwärtiger Tendenzen der Moraltheologie vorgelegt. Diese teile ich hier mit im Gehorsam gegenüber dem Wort des Herrn, der Petrus beauftragt hat, seine Brüder zu stärken (vgl. Lc 22,32), zur Erleuchtung und Hilfe für unsere gemeinsame Aufgabe der Unterscheidung der Geister.

Jeder von uns weiß um die Bedeutung der Lehre, die den Kern dieser Enzyklika darstellt und an die heute mit der Autorität des Nachfolgers Petri erinnert wird. Jeder von uns kann den Ernst dessen spüren, worum es mit der erneuten Bekräftigung der Universalität und Unveränderlichkeit der sittlichen Gebote und insbesondere derjenigen, die immer und ohne Ausnahme in sich schlechte Akte verbieten, nicht nur für die einzelnen Personen, sondern für die ganze Gesellschaft geht.

In Anerkenntnis dieser Gebote vernehmen das Herz des Christen und unsere pastorale Liebe den Anruf dessen, der »uns zuerst geliebt hat« (1Jn 4,19). Gott verlangt von uns, heilig zu sein, wie er heilig ist (vgl. Lv 19,2), vollkommen zu sein - in Christus -, wie er vollkommen ist (vgl. Mt 5,48): Die anspruchsvolle Festigkeit des Gebotes beruht auf der unerschöpflichen barmherzigen Liebe Gottes (vgl. Lc 6,36), und das Ziel des Gebotes ist es, uns mit der Gnade Christi auf den Weg der Fülle des Lebens der Kinder Gottes zu führen.


116 Wir haben als Bischöfe die Pflicht, darüber zu wachen, daß das Wort Gottes zuverlässig gelehrt wird. Meine Mitbrüder im Bischofsamt, es gehört zu unserem Hirtenamt, über die getreue Weitergabe dieser Morallehre zu wachen und die passenden Maßnahmen zu ergreifen, damit die Gläubigen vor jeder Lehre und Theorie, die ihr widersprechen, geschützt werden. In dieser Aufgabe werden wir alle von den Theologen unterstützt; die theologischen Meinungen bilden jedoch weder die Regel noch die Norm für unsere Lehre. Ihre Autorität beruht, mit dem Beistand des Heiligen Geistes und in der Gemeinschaft cum Petro et sub Petro, auf unserer Treue zu dem von den Aposteln empfangenen katholischen Glauben. Als Bischöfe haben wir die schwerwiegende Verpflichtung, persönlich darüber zu wachen, daß in unseren Diözesen die »gesunde Lehre« (1Tm 1,10) des Glaubens und der Moral gelehrt wird.

Eine besondere Verantwortung obliegt den Bischöfen im Hinblick auf diekatholischen Institutionen. Ob es sich um Organe für die Familien- oder Sozialpastoral oder um Einrichtungen handelt, die sich dem Unterricht oder der medizinischen Betreuung und Krankenpflege widmen, die Bischöfe können diese Strukturen errichten und anerkennen und ihnen eine Reihe von Verantwortlichkeiten übertragen; das entbindet sie jedoch niemals von ihren eigenen Verpflichtungen. Sie haben gemeinsam mit dem Heiligen Stuhl die Aufgabe, Schulen, 179 Universitäten, 180 Krankenhäusern sowie anderen medizinischen und sozialen Einrichtungen, die sich auf die Kirche berufen, die Bezeichnung »katholisch« zuzuerkennen oder, in Fällen schwerwiegender Nichtübereinstimmung, abzuerkennen.


117 Im Herzen des Christen, in der verborgensten Mitte des Menschen, klingt immer wieder die Frage an, die eines Tages der junge Mann des Evangeliums an Jesus richtete: »Meister, was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?« (Mt 19,16). Es ist freilich notwendig, daß ein jeder diese Frage an den »guten« Meister richtet, denn er ist der Einzige, der in jeder Situation, unter den verschiedensten Umständen im Vollbesitz der Wahrheit zu antworten vermag. Und wenn Christen an ihn die Frage richten, die aus ihrem Gewissen aufsteigt, antwortet der Herr mit den Worten des Neuen Bundes, die er seiner Kirche anvertraut hat. Wir sind nun einmal, wie der Apostel von sich sagt, gesandt, »das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird« (1Co 1,17). Darum besitzt die Antwort der Kirche auf die Frage des Menschen die Weisheit und Macht des gekreuzigten Christus, die sich hingebende Wahrheit.

Wenn die Menschen der Kirche Gewissensfragen stellen, wenn sich in der Kirche die Gläubigen an die Bischöfe und Hirten wenden, dann findet sich in der Antwort der Kirche die Stimme Jesu Christi, die Stimme der Wahrheit über Gut und Böse. In dem von der Kirche verkündeten Wort erklingt im Innersten der Menschen die Stimme Gottes, der »allein der Gute« (Mt 19,17), der allein »die Liebe« (1Jn 4,8 1Jn 4,16) ist.

Dieses zugleich liebenswürdige wie auch anspruchsvolle Wort wird in der Salbung mit dem Geist zu Licht und Leben für den Menschen. Wiederum ist es der Apostel Paulus, der uns einlädt, Vertrauen zu haben, denn »unsere Befähigung stammt von Gott. Er hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes... Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit. Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn« (2Co 3,5-6 2Co 3,17-18).

SCHLUSS


Maria, Mutter der Barmherzigkeit


118 Am Ende dieser Erwägungen vertrauen wir uns selber, die Leiden und Freuden unseres Daseins, das sittliche Leben der Gläubigen und der Menschen guten Willens, die Forschungen der Fachleute für Ethik und Moraltheologie Maria, der Mutter Gottes und Mutter der Barmherzigkeit, an.

Maria ist die Mutter der Barmherzigkeit, weil Jesus Christus, ihr Sohn, vom Vater als Offenbarung der Barmherzigkeit Gottes gesandt wurde (vgl.
Jn 3,16-18). Er ist nicht gekommen zu verdammen, sondern zu vergeben, Barmherzigkeit zu üben (vgl. Mt 9,13). Und die größte Barmherzigkeit liegt darin, daß er unter uns weilt, und ihm in dem Anruf, der an uns ergeht, zu begegnen und, zusammen mit Petrus, ihn als den »Sohn des lebendigen Gottes« (Mt 16,16) zu bekennen. Keine Sünde des Menschen vermag die Barmherzigkeit Gottes auszulöschen, vermag sie daran zu hindern, ihre ganze siegreiche Kraft zu verströmen, sobald wir um sie flehen. Ja, gerade die Sünde läßt noch stärker die Liebe des Vaters erstrahlen, der, um den Knecht loszukaufen, seinen Sohn geopfert hat 181: Seine Barmherzigkeit für uns ist Erlösung. Zur Vollendung gelangt diese Barmherzigkeit im Geschenk des Geistes, der das neue Leben erzeugt und erfordert macht. So zahlreich und groß die von der Schwachheit und Sünde des Menschen ihm entgegengesetzten Hindernisse auch sein mögen, der Geist, der das Antlitz der Erde erneuert (vgl. Ps 104,30), macht das Wunder der vollkommenen Erfüllung des Guten möglich. Diese Erneuerung, die dazu befähigt, zu tun, was gut, edel, schön ist, was Gott gefällt und seinem Willen entspricht, ist gewissermaßen das Erblühen des Geschenkes der Barmherzigkeit, das von der Knechtschaft des Bösen befreit und die Kraft schenkt, nicht mehr zu sündigen. Durch das Geschenk des neuen Lebens macht uns Jesus zu Teilhabern seiner Liebe und führt uns im Geist zum Vater.


Veritatis splendor 104