Redemptor hominis 20

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20. Eucharistie und Buße

Im Geheimnis der Erlösung, das heißt im Heilswerk, das Christus wirkt, hat die Kirche Anteil an der Frohen Botschaft ihres Meisters; nicht nur durch ihr treues Hören auf sein Wort und durch die Verkündigung dieser Wahrheit, sondern gleichermaßen auch durch einen Akt gläubiger Hingabe in Liebe erfährt sie die Kraft seines erlösenden Wirkens, das er in die Zeichen der Sakramente, vor allem in die hl. Eucharistie, 154 hineingelegt hat. Diese ist die Mitte und der Gipfel von allem sakramentalen Leben, durch das jeder Christ die heilende Kraft der Erlösung empfängt, beginnend beim Geheimnis der Taufe, das uns eintauchen läßt in den Tod Christi, um uns dann auch an seiner Auferstehung teilnehmen zu lassen, 155 wie der Apostel Paulus uns lehrt. Im Licht dieser Lehre wird es noch klarer, warum das ganze sakramentale Leben der Kirche und eines jeden Christen seinen Höhepunkt und seine Fülle gerade in der Eucharistie erreicht. In diesem Sakrament erneuert sich ja fortwährend nach dem Willen Christi das Geheimnis des Opfers, das er selbst durch seine Hingabe auf dem Altar des Kreuzes dem Vater dargebracht hat: ein Opfer, das der Vater angenommen hat, indem er für diese Ganzhingabe seines Sohnes, der »gehorsam wurde bis zum Tod«, 156 die ihm als Vater eigene Gabe schenkte, ein neues, ewiges Leben in der Auferstehung; denn der Vater ist die erste Quelle und der Spender des Lebens von Anbeginn. Dieses neue Leben, das auch die leibliche Verherrlichung Christi, des Gekreuzigten, umfaßt, ist wirkkräftiges Zeichen der neuen Gabe geworden, die der Menschheit zuteil geworden ist, der Gabe des Heiligen Geistes, durch den das göttliche Leben, das der Vater in sich hat und seinem Sohne gibt, 157 an alle Menschen weitergegeben wird, die mit Christus vereint sind.

Die Eucharistie ist das vollkommenste Sakrament für diese Einheit. Indem wir die Eucharistie feiern und uns in sie aufnehmen lassen, gelangen wir zur Einheit mit dem irdischen und dem verherrlichten Christus, unserem Fürsprecher beim Vater; 158 diese Einheit aber kommt immer durch den erlösenden Akt seines Opfers zustande, durch den er uns befreit hat, indem er uns »für ein teures Lösegeld freigekauft« hat. 159 Der »hohe Preis« unserer Erlösung beweist zugleich den Wert, den Gott selbst dem Menschen beimißt, beweist unsere Würde in Christus. Dadurch daß wir »Kinder Gottes« 160 werden, »an Sohnes Statt angenommen«, 161 werden wir zugleich, ähnlich wie er, zu »Königen und Priestern«, erhalten wir das »königliche Priestertum«, 162 das heißt, wir nehmen teil an jener einzigartigen bleibenden Übergabe des Menschen und der Welt an den Vater, die er, der Sohn von Ewigkeit her 163 und zugleich wahrer Mensch, ein für allemal vollzogen hat. Die Eucharistie ist das Sakrament, in dem sich in vollendeter Weise unser neues Sein ausdrückt: Christus selbst legt hierin fortwährend und immer wieder neu im Heiligen Geist Zeugnis ab für unseren Geist, 164 daß jeder von uns durch die Teilnahme am Geheimnis der Erlösung Zugang hat zu den Früchten der Versöhnung mit Gott, 165 dem Vater, die der Sohn selbst durch den Dienst der Kirche gewirkt hat und immer wieder unter uns wirkt.

Es ist eine grundlegende Wahrheit, nicht nur lehrmäßiger, sondern auch existentieller Natur, daß die Eucharistie die Kirche aufbaut; 166 sie baut diese auf als die wahre Gemeinschaft des Volkes Gottes, als Versammlung der Gläubigen, die von demselben Merkmal der Einheit gekennzeichnet ist, das schon die Apostel und ersten Jünger des Herrn ausgezeichnet hat. Die Eucharistie baut immer wieder neu diese Gemeinschaft und Einheit auf; sie baut diese stets auf und erneuert sie in der Kraft des Opfers Christi, weil sie seines Todes am Kreuze gedenkt, 167 durch dessen Preis wir von ihm erlöst worden sind. Wir rühren deshalb in der Eucharistie in gewisser Weise an das Geheimnis selbst des Leibes und Blutes des Herrn, wie es die Worte im Augenblick der Einsetzung bezeugen, kraft deren sie auf immer die Worte der Eucharistiefeier für jene geworden sind, die zu diesem Geheimnis in der Kirche berufen sind.

Die Kirche lebt von der Eucharistie, lebt aus der Fülle dieses Sakramentes, dessen wunderbarer Gehalt und Sinn in den Verlautbarungen des Lehramtes der Kirche seit den ältesten Zeiten bis in unsere Tage oft dargestellt worden sind. 168 Dennoch können wir mit Sicherheit sagen, daß diese Lehre - die von den tiefsinnigen Theologen, von Männern tiefen Glaubens und des Gebetes, von Asketen und Mystikern in ihrer Treue zum eucharistischen Geheimnis stets bekannt worden ist - fast immer nur an der Schwelle stehenbleibt, da sie das, was die Eucharistie in ihrer ganzen Fülle ist und bezeichnet und was in ihr geschieht, nicht in Worten auszudrücken vermag. Sie ist in der Tat ein unaussprechliches Sakrament! Die entscheidende Pflicht und vor allem die sichtbare Gnade und Quelle der übernatürlichen Kraft der Kirche als Volk Gottes bestehen darin, im eucharistischen Leben und in der eucharistischen Frömmigkeit stets zu verharren und fortzuscheiten und sich selbst unter dem Einfluß der Eucharistie geistlich zu entfalten. Gerade darum dürfen wir diesem wahrhaft allerheiligsten Sakrament nicht durch die Art und Weise unseres Denkens, Lebens und Handelns seine volle Dimension und seine wesentliche Bedeutung nehmen. Dieses Sakrament ist zugleich Opfer, Kommunion und Gegenwart. Obgleich es richtig ist, daß die Eucharistie immer die tiefste Offenbarung und Feier der menschlichen Brüderlichkeit unter den Jüngern und Zeugen Christi gewesen ist und noch weiter sein muß, darf sie nicht nur als eine »Gelegenheit« benutzt werden, um diese Brüderlichkeit zu bekunden. In der Feier des Sakramentes des Leibes und Blutes des Herrn muß man die volle Dimension des göttlichen Geheimnisses und den vollen Sinn dieses sakramentalen Zeichens beachten, bei dem der wahrhaft gegenwärtige Christus empfangen, die Seele mit Gnaden beschenkt und ein Unterpfand der künftigen Herrlichkeit gegeben wird. 169 Daraus ergibt sich die Pflicht einer gewissenhaften Beobachtung der liturgischen Normen und alles dessen, was den gemeinschaftlichen Gottesdienst bezeugt, der Gott selbst dargebracht wird; und das um so mehr, weil er sich unter diesem sakramentalen Zeichen mit grenzenlosem Vertrauen uns überantwortet, als ob er unserer menschlichen Schwäche und Unwürdigkeit, den Gewohnheiten, der »Routine« oder sogar der Möglichkeit von Beleidigungen keine Beachtung schenke. In der Kirche müssen alle, besonders aber die Bischöfe und Priester, darüber wachen, daß dieses Sakrament der Liebe den Mittelpunkt im Leben des Gottesvolkes bildet, auf daß durch alle Ausdrucksformen des geschuldeten Kultes Christus »Liebe für Liebe« erwiesen wird und er wirklich das »Leben unserer Seele« 170 wird. Auf der anderen Seite können wir niemals die folgenden Worte des hl. Paulus vergessen: »Jeder soll sich selbst prüfen, und dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken«. 171

Diese Einladung des Apostels zeigt, zumindest indirekt, das enge Band zwischen der Eucharistie und der Buße. Wenn nämlich das erste Wort in der Verkündigung Christi, der erste Satz der Frohen Botschaft des Evangeliums gewesen ist: »Bekehret euch und glaubt an das Evangelium« (metanoeite), 172 so scheint das Sakrament des Leidens, des Kreuzes und der Auferstehung diese Einladung in unseren Seelen auf ganz besondere Weise zu verstärken und zu festigen. Die Eucharistie und die Buße werden so in gewissem Sinn eine zweifache und zugleich innerlich verbundene Dimension des authentischen Lebens im Geist des Evangeliums, des wahrhaft christlichen Lebens. Christus, der zum eucharistischen Mahl einlädt, ist stets derselbe Christus, der zur Buße ermahnt, der das »Bekehret euch« 173 wiederholt. Ohne diese ständigen und immer wieder neuen Bemühungen um die Bekehrung wäre die Teilnahme an der Eucharistie der vollen erlösenden Wirklichkeit beraubt, würde sie herabgemindert oder in ihr allgemein jene besondere Fähigkeit geschwächt, Gott das geistige Opfer darzubringen, 174 in dem sich auf grundlegende und umfassende Weise unsere Teilnahme am Priestertum Christi ausdrückt. In Christus ist das Priestertum nämlich verbunden mit dem eigenen Opfer, mit seiner Hingabe an den Vater. Diese Hingabe ruft, da sie unbegrenzt ist, in uns Menschen, die wir vielfältigen Begrenzungen unterliegen, das Bedürfnis wach, uns in immer reiferer Form und durch eine beständige und immer tiefere Bekehrung zu Gott hinzuwenden.

In den letzten Jahren ist viel unternommen worden, um - im Einklang übrigens mit der ältesten Tradition der Kirche - den gemeinschaftlichen Aspekt der Buße und vor allem des Bußsakramentes im praktischen Leben der Kirche gebührend herauszustellen. Diese Initiativen sind nützlich und werden gewiß zur Bereicherung der Bußpraxis in der Kirche von heute beitragen. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß die Bekehrung ein innerer Akt von besonderer Tiefe ist, bei dem der Mensch nicht durch andere ersetzt werden kann noch sich durch die Gemeinschaft »vertreten« lassen kann. Wenn auch die brüderliche Ge meinschaft der Gläubigen, die an der Bußfeier teilnehmen, für den Akt der persönlichen Bekehrung von großem Nutzen ist, muß sich schließlich doch der einzelne selbst in diesem Akt äußern mit der ganzen Tiefe seines Bewußtseins, in voller Einsicht seiner Schuld und mit Gottvertrauen, indem er wie der Psalmist vor Gott hintritt, um zu bekennen: »Gegen dich habe ich gesündigt«. 175 Die Kirche verteidigt also, indem sie die jahrhundertealte Praxis des Bußsakramentes bewahrt - die Praxis der individuellen Beichte in Verbindung mit dem persönlichen Akt der Reue und dem Vorsatz, sich zu bessern und wiedergutzumachen -, das besondere Recht der menschlichen Seele. Es ist das Recht zu einer mehr persönlichen Begegnung des Menschen mit dem gekreuzigten Christus, der verzeiht, mit Christus, der durch den Spender des Sakramentes der Versöhnung sagt: »Deine Sünden sind dir vergeben«; 176 »Geh und sündige von jetzt an nicht mehr«. 177 Offenkundig ist es gleichzeitig auch das Recht Christi selbst hinsichtlich eines jeden Menschen, der von ihm erlöst worden ist. Es ist das Recht, jedem von uns in jenem entscheidenden Augenblick des Lebens der Seele, nämlich dem der Bekehrung und des Verzeihens, zu begegnen. Indem die Kirche das Bußsakrament bewahrt, bekräftigt sie ausdrücklich ihren Glauben an das Geheimnis der Erlösung als eine lebendige und lebenspendende Wirklichkeit, die der inneren Wahrheit des Menschen, der menschlichen Schuld und auch der Sehnsucht des menschlichen Gewissens entspricht. »Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden«. 178 Das Bußsakrament ist das Mittel, um den Menschen mit jener Gerechtigkeit zu sättigen, die vom Erlöser selber kommt.

In der Kirche, die sich besonders in unserer Zeit um die Eucharistie versammelt und dabei wünscht, daß die authentische eucharistische Gemeinschaft zum Zeichen der Gemeinschaft aller Christen wird, einer Einheit, die stufenweise heranreift, muß das Bedürfnis nach Buße lebendig bleiben, sei sie sakramentaler 179 oder mehr asketischer Natur. Dieser zweite Aspekt ist von Paul VI. in der Apostolischen Konstitution Paenitemini 180 dargelegt worden. Eine der Aufgaben der Kirche ist es, die darin enthaltene Lehre in die Praxis umzusetzen. Gewiß muß dieses Thema von uns auch noch in gemeinsamen Überlegungen vertieft und zum Gegenstand vieler weiterer Entscheidungen gemacht werden, die im Geist pastoraler Kollegialität zu treffen sind, wobei man die verschiedenen diesbezüglichen Traditionen und die verschiedenen Lebensverhältnisse der Menschen von heute mitberücksichtigen wird. Dennoch ist sicher, daß die Kirche des neuen Advents, die Kirche, die sich beständig auf die neue Ankunft des Herrn vorbereitet, die Kirche der Eucharistie und der Buße sein muß. Nur unter diesem geistlichen Profil ihrer Lebendigkeit und ihres Handelns ist sie die Kirche der göttlichen Sendung, die Kirche im Zustand der »Mission«, so wie sie uns das II. Vatikanische Konzil dargestellt hat.


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21. Die Berufung des Christen: dienen und herrschen

Indem das II. Vatikanische Konzil von den Grundlagen her das Bild von der Kirche als Volk Gottes - durch den Hinweis auf die dreifache Sendung Christi, durch deren Teilnahme wir wirklich Volk Gottes werden - entfaltet hat, hat es dadurch auch jenes besondere Kennenzeichen der christlichen Berufung herausgestellt, das man als »königlich« bezeichnen kann. Um den ganzen Reichtum der Lehre des Konzils darzustellen, müßte man hier auf zahlreiche Kapitel und Abschnitte der Konstitution Lumen Gentium und auf noch viele andere Konzilsdokumente hinweisen. Doch scheint inmitten dieser Fülle ein Element besonders herauszuragen, gemeint ist die Teilnahme an der königlichen Sendung Christi, die Tatsache nämlich, daß wir in uns und in den anderen die besondere Würde unserer Berufung entdecken, die man »Königswürde« nennen könnte. Diese Würde drückt sich aus in der Bereitschaft zum Dienst nach dem Beispiel Christi, der »nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen«. 181 Wenn man also im Licht dieser Haltung Christi nur wirklich »herrschen« kann, indem man »dient«, verlangt »das Dienen« gleichzeitig eine solche geistige Reife, die man geradezu als »herrschen« bezeichnen muß. Um würdig und wirksam den anderen dienen zu können, muß man sich selbst zu beherrschen vermögen, muß man jene Tugenden besitzen, die diese Beherrschung ermöglichen. Unsere Teilnahme an der königlichen Sendung Christi - an seinem »Königsamt« (munus) - ist eng verbunden mit jedem Bereich der christlichen und zugleich menschlichen Moral.

Als das II. Vatikanische Konzil das vollständige Bild des Volkes Gottes dargestellt und daran erinnert hat, welchen Platz darin nicht nur die Priester, sondern auch die Laien, nicht nur die Vertreter der Hierarchie, sondern auch die Mitglieder der Ordensgemeinschaften haben, hat es dieses Bild nicht nur von soziologischen Voraussetzungen abgeleitet. Die Kirche als menschliche Gesellschaft kann natürlich auch nach solchen Kriterien untersucht und bestimmt werden, deren sich die Wissenschaften jeder beliebigen menschlichen Gesellschaft gegenüber bedienen. Doch reichen diese Kriterien nicht aus. Für die Gemeinschaft des Volkes Gottes als ganze und für jedes ihrer Glieder geht es aber nicht nur um eine besondere »soziale Zugehörigkeit«; hier handelt es sich um eine besondere »Berufung«, die für jeden einzelnen und für alle zusammen wesentlich ist. Die Kirche ist nämlich als Volk Gottes - entsprechend der bereits genannten Lehre des hl. Paulus, an die Pius XII. auf wunderbare Weise erinnert hat - auch der »Mystische Leib Christi«. 182 Die Zugehörigkeit zu ihm kommt aus einem besonderen Ruf in Verbindung mit dem Heilswirken der Gnade. Wenn wir also diese Gemeinschaft des Volkes Gottes, die so umfassend und äußerst differenziert ist, vor Augen haben wollen, müssen wir vor allem auf Christus blicken, der in gewisser Weise zu jedem Glied dieser Gemeinschaft sagt: »Folge mir«. 183 Dies ist die Gemeinschaft der Jünger; jeder einzelne von ihnen folgt auf je eigene Weise Christus, mitunter sehr bewußt und kohärent, mitunter wenig aufmerksam und sehr inkonsequent. Darin zeigt sich auch das zutiefst »personale« Profil und die besondere Dimension dieser Gesellschaft, die - trotz aller Mängel des gemeinschaftlichen Lebens im menschlichen Sinn dieses Wortes - gerade dadurch Gemeinschaft ist, daß alle sie mit Christus selbst bilden, wenigstens dadurch, daß sie in ihrer Seele das unauslöschliche Merkmal eines Christen tragen.

Dasselbe Konzil hat besondere Aufmerksamkeit darauf verwandt aufzuzeigen, wie diese »ontologische« Gemeinschaft der Jünger und Gläubigen auch »menschlich« eine Gemeinschaft werden muß, die sich ihres eigenen Lebens und Wirkens bewußt ist. Die entsprechenden Initiativen des Konzils haben in zahlreichen weiteren Initiativen synodaler, apostolischer und organisatorischer Art ihre Fortsetzung gefunden. Wir müssen aber immer der Wahrheit eingedenk sein, daß jede Initiative nur so sehr der echten Erneuerung des Kirche dient und dazu beiträgt, das wahre Licht Christi zu verbreiten, 184 wie sie sich auf das volle Bewußtsein der Berufung und der Verantwortung für diese besondere, einzigartige und unwiederholbare Gnade gründet, durch die jeder Christ in der Gemeinschaft des Volkes Gottes den Leib Christi bildet. Dieses Prinzip, die Grundregel der gesamten christlichen Praxis - der Praxis des Apostolates und der Pastoral, der Praxis des inneren und gesellschaftlichen Lebens -, muß im richtigen Verhältnis auf alle Menschen und auf jeden einzelnen von ihnen angewandt werden. Auch der Papst muß sie wie auch jeder Bischof auf sich anwenden. Diesem Prinzip müssen die Priester, die Ordensmänner und Ordensfrauen treu sein. Auf dieser Grundlage müssen die Brautleute, die Eltern, die Männer und Frauen in den verschiedenen Lebenslagen und Berufen, angefangen von denen, die in der Gesellschaft die höchsten Ämter innehaben bis zu denen, die die einfachsten Arbeiten verrichten, ihr Leben aufbauen. Dies ist gerade das Prinzip jenes »königlichen Dienstes«, der jedem von uns in der Nachfolge Christi die Pflicht auferlegt, von sich selbst genau das zu verlangen, zu dem wir berufen sind, zu dem wir - um auf die Berufung zu antworten - mit Gottes Gnade persönlich verpflichtet sind. Diese Treue zur Berufung, die wir durch Christus von Gott empfangen haben, bringt jene solidarische Verantwortung für die Kirche mit sich, zu der das II. Vatikanische Konzil alle Christen erziehen will. In der Kirche als der Gemeinschaft des Volkes Gottes, das vom Wirken des Heiligen Geistes geleitet wird, hat nämlich jeder »seine eigene Gabe«, wie der hl. Paulus lehrt. 185 Obwohl diese »Gabe« eine persönliche Berufung und Form der Teilnahme am Erlösungswerk der Kirche ist, dient sie gleichermaßen den anderen und baut die Kirche und die brüderlichen Gemeinschaften in den verschiedenen Bereichen des menschlichen Lebens auf Erden auf.

Die Treue zur Berufung, die beständige Verfügbarkeit für den »königlichen Dienst«, hat eine besondere Bedeutung in diesem vielfältigen Bauwerk, vor allem für die Aufgaben, die den stärksten Einsatz fordern und größeren Einfluß haben auf das Leben unseres Nächsten und der ganzen Gesellschaft. Durch die Treue zur eigenen Berufung müssen sich die Eheleute auszeichnen, wie es sich aus der Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe ergibt. Eine ähnliche Treue zur eigenen Berufung muß die Priester kennzeichnen aufgrund des unauslöschlichen Charakters, den das Sakrament der Weihe ihrem Herzen einprägt. Indem wir dieses Sakrament empfangen, verpflichten wir uns in der lateinischen Kirche bewußt und freiwillig zu einem Leben im Zölibat; deswegen muß jeder von uns mit Hilfe der Gnade Gottes alles, was möglich ist, tun, um für dieses Geschenk dankbar zu sein und dieser für immer übernommenen Bindung treu zu bleiben. Dies ist nicht anders als bei den Eheleuten, die mit all ihren Kräften danach streben müssen, den Ehebund aufrechtzuerhalten, mit diesem Zeugnis der Liebe die Gemeinschaft der Familie zu gründen und neue Generationen von Menschen zu erziehen, die ebenfalls imstande sind, ihr ganzes Leben der eigenen Berufung zu weihen, das heißt jenem »königlichen Dienst«, dessen Beispiel und schönstes Modell uns von Jesus Christus gegeben worden ist. Seine Kirche, die wir alle zusammen bilden, ist »für die Menschen« da in dem Sinne, daß wir, wenn wir uns auf Christi Beispiel 186 stützen und mit der uns von ihm erworbenen Gnade mit arbeiten, jene »Herrschaft« erreichen und so in jedem von uns unser Menschsein voll entfalten können. Menschliche Reife bedeutet den vollen Gebrauch des Geschenkes der Freiheit, das wir vom Schöpfer in dem Augenblick erhalten haben, in dem er den »nach seinem Bild und Gleichnis« erschaffenen Menschen ins Dasein gerufen hat. Dieses Geschenk findet seine volle Entfaltung in der vorbehaltlosen Hingabe der eigenen menschlichen Person an Christus im Geist bräutlicher Liebe und mit Christus an alle, zu denen er Männer und Frauen sendet, die ihm durch die evangelischen Räte ganz geweiht sind. Dies ist gerade das Ideal des Ordenslebens, das von den alten und neuen Orden und Kongregationen sowie von den Säkularinstituten übernommen worden ist.

In unserer Zeit ist man mitunter der irrtümlichen Meinung, daß die Freiheit Selbstzweck sei, daß jeder Mensch dann frei sei, wenn er die Freiheit gebraucht, wie er will, und daß man im Leben der einzelnen und der Gesellschaft nach einer solchen Freiheit streben solle. Die Freiheit ist jedoch nur dann ein großes Geschenk, wenn wir es verstehen, sie bewußt für all das einzusetzen, was das wahre Gute ist. Christus lehrt uns, daß der beste Gebrauch der Freiheit die Liebe ist, die sich in der Hingabe und im Dienst verwirklicht. Zu solcher »Freiheit hat Christus uns befreit« 187 und befreit er uns ständig. Die Kirche schöpft daraus unaufhörlich ihre Anregungen, die Einladung und den Anstoß zu ihrer Sendung und zu ihrem Dienst unter allen Menschen. Die volle Wahrheit über die menschliche Freiheit ist im Geheimnis der Erlösung tief verwurzelt. Die Kirche dient wahrhaft der Menschheit, wenn sie diese Wahrheit mit unermüdlicher Aufmerksamkeit, starker Liebe und verantwortungsbewußtem Einsatz schützt und sie innerhalb der gesamten eigenen Gemeinschaft durch die Treue zur Berufung eines jeden Christen weitervermittelt und im Leben konkretisiert. So wird bestätigt, was schon im Vorhergehenden kurz angesprochen worden ist, daß nämlich der »Weg« des täglichen Lebens der Kirche der Mensch ist und es immer wieder neu wird.


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22. Die Mutter unseres Vertrauens

Wenn ich zu Beginn des neuen Pontiflkates meine Gedanken und mein Herz auf den Erlöser der Welt richte, so möchte ich mich auf diese Weise in den tiefsten Rhythmus des Lebens der Kirche einordnen und darin eindringen. Wenn nämlich die Kirche ihr eigenes Leben vollzieht, dann geschieht das, weil sie es aus Christus schöpft, der immer nur das eine will, daß wir das Leben haben und es im Überfluß haben. 188 Die Fülle des Lebens, die in ihm ist, ist für den Menschen bestimmt. Deshalb wird die Kirche, wenn sie sich dem ganzen Reichtum des Geheimnisses der Erlösung öffnet, eine Kirche von lebendigen Menschen; lebendig, weil sie durch das Werk des »Geistes der Wahrheit« 189 von innen belebt und von der Liebe heimgesucht sind, die der Heilige Geist in unsere Herzen eingießt. 190 Das Ziel eines jeden Dienstes in der Kirche, sei er apostolischer, pastoraler, priesterlicher oder bischöflicher Natur, ist es, diese dynamische Verbindung zwischen dem Geheimnis der Erlösung und jedem Menschen aufrechtzuerhalten.

Wenn wir uns dieser Aufgabe bewußt sind, verstehen wir wohl auch besser, was es heißt zu sagen, daß die Kirche Mutter ist, 191 und auch was es heißt, daß die Kirche immer und besonders in unserer Zeit das Bedürfnis nach einer Mutter hat. Einen besonderen Dank schulden wir den Vätern des II. Vatikanischen Konzils, die diese Wahrheit in der Konstitution Lumen Gentium durch die dort enthaltene ausführliche mariologische Lehre entfaltet haben. 192 Da Paul VI., von dieser Lehre inspiriert, die Mutter Christi zur »Mutter der Kirche« 193 proklamiert und diese Bezeichnung eine breite Resonanz gefunden hat, sei es auch seinem unwürdigen Nachfolger erlaubt, sich am Ende der vorliegenden Überlegungen, die sich zur Eröffnung seines päpstlichen Dienstes nahegelegt haben, an Maria als Mutter der Kirche zu wenden. Maria ist die Mutter der Kirche, weil sie kraft unaussprechlicher Erwählung durch den Ewigen Vater selbst 194 und durch das besondere Wirken des Geistes der Liebe 195 das menschliche Leben dem Sohn Gottes gegeben hat, »für den und durch den das All ist« 196 und von dem das ganze Volk Gottes die Gnade und Würde seiner Erwählung empfängt. Der eigene Sohn wollte die Mutterschaft seiner Mutter ausdrücklich in einer für jeden Geist und jedes Herz leicht verständlichen Weise ausweiten, indem er ihr von der Höhe des Kreuzes herab seinen Lieblingsjünger als Sohn anvertraute. 197 Der Heilige Geist gab ihr ein, daß auch sie nach der Himmelfahrt unseres Herrn zusammen mit den Aposteln im Abendmahlssaal in Gebet und Erwartung verharre bis zum Pfingsttag, an dem die Kirche sichtbar geboren werden sollte, indem sie aus dem Dunkel hervortrat. 198 In der Folgezeit nahmen alle Generationen von Jüngern und Gläubigen, die Christus lieben - so wie der Apostel Johannes -, diese Mutter geistigerweise in ihr Haus auf, 199 so daß sie von Anfang an seit dem Augenblick der Verkündigung, in die Heilsgeschichte und in die Sendung der Kirche eingefügt ist. Wir alle also, die wir die heutige Generation der Jünger Christi bilden, wollen uns in besonderer Weise ihr anschließen. Wir tun dies in der völligen Treue zur alten Tradition und gleichzeitig mit liebevollem Respekt vor den Mitgliedern aller christlichen Gemeinschaften.

Wir wissen uns dazu veranlaßt von dem tiefen Bedürfnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Wenn wir nämlich in dieser schwierigen und verantwortungsschweren Phase der Geschichte der Kirche und der Menschheit ein besonderes Verlangen verspüren, uns an Christus zu wenden, der Herr seiner Kirche und kraft des Geheimnisses der Erlösung auch Herr der Geschichte des Menschen ist, so glauben wir, daß kein anderer uns besser in die göttliche und menschliche Dimension dieses Geheimnisses einführen kann als Maria. Niemand ist wie Maria von Gott selbst in dieses Geheimnis eingeführt worden. Darin besteht der Ausnahmecharakter der Gnade der göttlichen Mutterschaft. Nicht nur die Würde dieser Mutterschaft ist in der Geschichte des Menschengeschlechtes einzigartig und unwiederholbar; einzigartig an Tiefe und Wirkung ist auch die Teilnahme Mariens aufgrund dieser Mutterschaft im göttlichen Heilsplan für den Menschen durch das Geheimnis der Erlösung.

Dieses Geheimnis hat sich sozusagen unter dem Herzen der Jungfrau von Nazaret gebildet, als sie ihr »Fiat« gesprochen hat. Von jenem Augenblick an folgt dieses jungfräuliche und zugleich mütterliche Herz unter dem besonderen Wirken des Heiligen Geistes immer dem Werk des Sohnes und nähert sich allen, die Christus in seine Arme geschlossen hat und noch ständig in seiner unerschöpflichen Liebe umarmt. Deswegen muß dieses Herz auch als Herz einer Mutter unerschöpflich sein. Das Wesen dieser mütterlichen Liebe, die die Mutter Gottes in das Geheimnis der Erlösung und in das Leben der Kirche einbringt, findet seinen Ausdruck in ihrer besonderen Nähe zum Menschen in allen wechselvollen Ereignissen seines Lebens. Darin besteht das Geheimnis der Mutter. Die Kirche, die auf sie mit einer ganz besonderen Liebe und Hoffnung schaut, möchte sich dieses Geheimnis immer tiefer aneignen. Gerade hier erkennt die Kirche wieder den Weg ihres täglichen Lebens, den ja jeder Mensch für sie bedeutet.

Die ewige Liebe des Vaters, die sich in der Geschichte der Menschheit durch den Sohn geoffenbart hat, den der Vater dahingab, »damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat«, 200 diese Liebe nähert sich einem jeden von uns durch diese Mutter und wird so für jeden Menschen verständlicher und leichter zugänglich. Darum muß Maria auf allen Wegen des täglichen Lebens der Kirche gegenwärtig sein. Durch die Anwesenheit ihrer Mutter gewinnt die Kirche Gewißheit, daß sie wirklich das Leben ihres Meisters und Herrn lebt, daß sie das Geheimnis der Erlösung in all ihrer belebenden Tiefe und Fülle vollzieht. Die Kirche, die ihre Wurzeln in zahlreichen und verschiedenartigen Lebensbereichen der ganzen heutigen Menschheit hat, gewinnt dabei auch die Gewißheit und, so könnte man sagen, die Erfahrung, daß sie dem Menschen nahe ist, jedem einzelnen, daß es seine Kirche ist: die Kirche des Volkes Gottes.

Vor solchen Aufgaben, die sich entlang der Wege der Kirche ergeben und die Papst Paul VI. uns in der ersten Enzyklika seines Pontifikates klar aufgezeigt hat, die wir uns der absoluten Notwendigkeit all dieser Wege und gleichzeitig der Schwierigkeiten bewußt sind, welche sich auf ihnen auftürmen, vor solchen Aufgaben also verspüren wir um so stärker das Bedürfnis einer engen Bindung an Christus. Die Worte, die er gesagt hat, hallen in uns wie ein Echo wider: »Ohne mich könnt ihr nichts tun«. 201 Wir fühlen nicht nur das Bedürfnis, sondern geradezu einen kategorischen Imperativ zu einem großen, intensiven und vermehrten Gebet der ganzen Kirche. Nur das Gebet kann bewirken, daß all diese großen Aufgaben und Schwierigkeiten, die sich einander ablösen werden, nicht Anlaß einer Krise werden, sondern die Gelegenheit und eine Art von Fundament für immer reifere Fortschritte auf dem Weg des Volkes Gottes hin zum verheißenen Land in dieser geschichtlichen Etappe, die sich dem Ende des zweiten Jahrtausends nähert. Wenn ich nun also diese Betrachtung mit einer innigen und demütigen Einladung zum Gebet beende, dann ist es mein Wunsch, daß man in diesem Gebet verharrt, vereint mit Maria, der Mutter Jesu, 202 so wie die Apostel und die Jünger des Herrn nach seiner Himmelfahrt im Abendmahlssaal von Jerusalem verharrten. 203 Ich bitte vor allem Maria, die himmlische Mutter der Kirche, sie möchte während dieses Gebetes im neuen Advent der Menschheit bei uns bleiben, die wir die Kirche bilden, den Mystischen Leib ihres eingeborenen Sohnes. Ich hoffe, daß wir dank eines solchen Gebetes den Heiligen Geist aus der Höhe 204 empfangen können und so Zeugen Christi werden »bis an die Enden der Erde« 205 wie jene, die am Pfingsttag aus dem Abendmahlssaal in Jerusalem in die Welt hinausgegangen sind.

Mit meinem Apostolischen Segen!

Gegeben in Rom zu St. Peter, am 4. März, dem ersten Fastensonntag des Jahres 1979, des ersten meines Pontifikates.


63 Cf S. Tommaso,
64
65 Exsultet della Veglia pasquale.
66 Cf Jn 3,16
67 Cf S. Giustino, I Apologia, 46, 1-4; II Apologia, 7 (8), 1-4; 10, 1-3; 13, 3-4: Florilegium Patristicum II, Bonn 19112 81, 125, 129, 133; Clemente Alessandrino, Stromata I, 19, 91.94: S. Ch. 30, 117 ss.; 119 ss.; Conc. Ecum. Vat. II, Decr. sull’attività missionaria della Chiesa Lumen gentium, 17: AAS 57 (1965) 21.
68 Cf Dich. sulle relazioni della Chiesa con le religioni non cristiane Na 3-4: AAS 58 (1966) 741-743.
69 Col 1,26
70 Mt 11,12
71 Lc 16,8
72
73 Cf n. 1 ss.; AAS 58 (1966) 740 ss.
74 Cf Ac 17,22-31
75 Jn 2,25
76 Jn 3,8
77 Cf AAS 58 (1966) 929-946.
78 Cf Jn 14,26
79 Paolo PP. VI, Esort. Ap EN 6: AAS 68 (1976) 9.
80 Jn 7,16
81 Cf AAS 58 (1966) 936 ss.
82 Jn 8,32
83 Jn 18,37
84 Cf Jn 4,23
85 Jn 4,23
86 Cf Lett. Enc. Ecclesiam Suam: AAS 56 (1964) 609-659.
87 Cost. past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 22: AAS 58 (1966) 1042.
88 Cf Jn 14,1 ss.
89 Cost. past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 91: AAS 58 (1966) 1113.
90 GS 38: l. c., p. 1056.
91 GS 76: l. c., p. 1099.
92 Cf Gn 1,27
93 Cost. past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 24: AAS 58 (1966) 1045.
94 Gn 1,28
95 Cost. past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 10: AAS 58 (1966) 1032.
96 GS 10: l. c., p. 1033.
97 Cf GS 38: l. c., p. 1056; Paolo PP. VI, Lett. Enc. PP 21: AAS 59 (1967) 267 s.
98 Cf Gn 1,28
99 Cf Gn 1-2
100 Gn 1,28; cf Conc. Ecum. Vat. II, Decr. sui mezzi di comunicazione sociale IM 6: AAS 56 (1964) 147; Cost. past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 74 GS 78: AAS 58 (1966) 1095 s., 1101 s.
101 Cf Cost dogm. sulla Chiesa LG 10 LG 36: AAS 57 (1965) 14 s.; 41 s.
102 Cf Cost. past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 35: AAS 58 (1966) 1035; Paolo PP. VI, Discorso al Corpo diplomatico, 7 gennaio 1965: AAS 57 (1965) 232; Lett. Enc. PP 14: AAS 59 (1967) 264.
103 Cf Pio PP. XII, Radiomessaggio per il 50° anniversario dell’Encicl. «Rerum Novarum» di Leone XIII (1° giugno 1941): AAS 33 (1941) 195-205; Radiomessaggio natalizio (24 dicembre 1941): AAS 34 (1942) 10-21; Radiomessaggio natalizio (24 dicembre 1943): AAS 36 (1944) 11-24; Radiomessaggio natalizio (24 dicembre 1944): AAS 37 (1945) 10-23; Discorso ai Cardinali (24 dicembre 1945): AAS 38 (1946) 15-25; Discorso ai Cardinali (24 dicembre 1946): AAS 39 (1947) 7-17; Radiomessaggio natalizio (24 dicembre 1947): AAS 40 (1948) 8-16; Giovanni PP. XXIII, Lett. Enc. Mater et Magistra: AAS 53 (1961) 401-464; Lett. Enc. Pacem in terris: AAS 55 (1963) 257-304; Paolo PP. VI, Lett. Enc. Ecclesiam Suam: AAS 56 (1964) 609-659; Discorso all’Assemblea Generale dell Nazioni Unite (4 ottobre 1965): AAS 57 (1965) 877-885; Lett Enc. Populorum Progressio: AAS 59 (1967) 257-299; Discorso ai «Campesinos» colombiani (23 agosto 1968) AAS 60 (1968) 619-623; Discorso all’Assemblea Generale dell’episcopato Latino-Americano (24 agosto 1968): AAS 60 (1968) 639-649; Discorso alla Conferenza della FAO (16 novembre 1976): AAS 62 (1970) 830-838; Lett. Apost. Octogesima Adveniens: AAS 63 (1971) 401-441; Discorso ai Cardinali, (23 giugno 1976): AAS 64 (1972) 496-505; Giovanni Paolo PP. II, Discorso alla Terza Conferenza Generale dell’episcopato Latino-Americano (28 gennaio 1979): AAS 71 (1979) 187 ss.; Discorso agli Indios a Cuilapan (29 gennaio 1979): l. c., 207 ss.; Discorso agli Operai di Guadalajara (30 gennaio 1979): l. c., 221 ss. Discorso ai Lavoratori di Monterrey (31 gennaio 1979): l.c., 240 ss.; Conc. Ecum. Vat. II, Dichiarazione sulla libertà religiosa Dignitatis Humanae: AAS 58 (1966) 929-941; Cost. Past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo Gaudium et spes: AAS 58 (1966) 1025-1115; Documenta Synodi Episcoporum. De iustitia in mundo: AAS 63 (1971) 923-941.
104 Cf Giovanni PP. XXIII, Lett. Enc. Pacem in terris: AAS 55 (1963) PT 289 ss.; Paolo PP. VI, Lett. Enc. Populorum Progressio: AAS 59 (1967) 257-299.
105 Cf Lc 16,19-31
106 Cf Giovanni Paolo PP. II, Omelia a S. Domingo (25 gennaio 1979), n. 3: AAS 71 (1979) 157 ss.; Discorso agli Indios e ai «Campesinos» a Oaxaca (30 gennaio 1979), n. 2: l. c., 207 ss.; Discorso agli Operai a Monterrey (31 gennaio 1979), n. 4: l. c. 242.
107 Cf Paolo PP. VI, Ep. Ap Octogesima Adveniens, 42: AAS 63 (1971) 431.
108 Cf Mt 25,31-46
109 Mt 25,42-43
110 Mt 2
111 Cf Pio PP. XI, Lett. Enc. Quadragesimo Anno: AAS 23 (1931) 213; Lett. Enc. Non abbiamo bisogno:AAS 23 (1931) 285-312; Lett. Enc. Divini Redemptoris: AAS 29 (1937); 65-106; Epist. Enc. Mit brennender Sorge: AAS 29 (1937) 145-167; Pio PP. XII, Lett. Enc. Summi Pontificatus: AAS 31 (1939) 413-453.
112 Cf Mt 2
113 Cost. past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 31: AAS 58 (1966) 1050.
114 Cf AAS 58 (1966) 929-946.
115 Cost. past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 22: AAS 58 (1966) 1042
116 Cf 1Co 6,15 1Co 11,3 1Co 12,12 s., Ep 1,22 s., Ep 2,15 s.; Ep 4,4 s.; Ep 5,30 Col 1,18 Col 3,15 Rm 12,4 s.; Ga 3,28
117 Cf Ga 2
118 Cf
119 Jn 1,12
120 Cf Jn 4,14
121
122 Jn 11,25
123 Prefazio dei defunti I.
124 Jn 6,63
125 Confess., I, 1: CSEL 33, p. 1.
126 Mt 12,30
127 Cf Jn 1,12
128
129
130 Cf Rm 15,13 Rm 1
131 Cf Is 11,2 s; Ac 2,38
132 Cf
133 Sequenza di Pentecoste.
134 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost. dogm. sulla hiesa LG 16: AAS 57 (1965) 20.
135 Ibid., LG 1: l. c., 5.
136 Cf Rm 8,15 Ga 4,6
137 Cf Rm 8,15
138 Cf Rm 8,30
139 Mt 20,28
140 Conc. Ecum. Vat. II, Cost dogm. sulla Chiesa LG 31-36: AAS 57 (1965) 37-42.
141 Jn 14,24
142 Jn 1,18
143 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost. dogm. sulla Divina Rivelazione DV 5,10:AAS 58 (1966) 819; 822; 827 s.
144 Cf Conc. Ecum. Vat. I, Cost. dogm. sulla fede cattolica Dei Filius, cap. 3: Conciliorum Oecumenicorum Decreta, Ed. Istituto per le Scienze Religiose, Bologna 19733, 807.
145 Cf Conc. Ecum. Vat. I, Cost. dogm. I sulla Chiesa di Cristo Pastor Aeternus: ed. cit., 811-816; Conc. Ecum. Vat. II, Cost dogm. sulla Chiesa LG 25: AAS 57 (1965) 30 s.
146 Cf Mt 28,19
147 Cf Conc. Ecum. Vat. I, Cost. dogm. I sulla Chiesa di Cristo Pastor Aeternus: ed. cit., 811-816.
148 Cf Cost dogm. sulla Chiesa LG 18-27: AAS 57 (1965) 21-33.
149 Cf LG 12,35: l. c., pp. 16 s.; 40 s.
150 Cf S. Agostino, Sermo 43, 7-9; PL 38, 257 s.
151 Cf Cost past. sulla Chiesa nel mondo contemporaneo GS 44 GS 57 GS 59 GS 62: AAS 58 (1966) 1064 s., 1077 ss., 1079 s., 1082 ss.; Decr. sulla formazione sacerdotale OT 15 AAS 58 (1966) 722.
152 Jn 14,24
153 Jn 20,21
154 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost. dogm. sulla Sacra Liturgia SC 10; AAS 56 (1964) 102.
155 Cf Rm 6,3 ss.
156
157 Cf Jn 5,26 Jn 1 Jn 5,11
158 Cf
159 Jn 1
160 Jn 1,12
161 Cf Rm 8,23
162 Ap 5,10 Ap 1
163 Cf Jn 1,1-4 Jn 1,18 Mt 3,17 Mt 11,27 Mt 17,5
164 Cf Mt 1 Jn 5,5-11
165 Cf Rm 5,10-11 2Co 5,18 s., Col 1,20 Col 1,22
166 Conc. Ecum. Vat. II, Cost dogm. sulla Chiesa LG 11: AAS 57 (1965) 15 s.; Paolo PP. VI, Discorso del 15 settembre 1965:Insegnamenti di Paolo VI, III (1965) 1036.
167 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost. dogm. sulla Sacra Liturgia SC 47; AAS 56 (1964) 113.
168 Cf Paolo PP. VI, Lett. Enc. Mysterium Fidei: AAS 57 (1965) 553-574.
169 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost. dogm. sulla Sacra Liturgia SC 47; AAS 56 (1964) 113.
170 cf Jn 6,52 Jn 58,14
171
172
173
174 Cf Jn 1
175 Ps 50
176
177 Jn 8,11
178 Mt 5,6
179 Cf S. Congregazione per la Dottrina della Fede, Normae pastorales circa absolutionem sacramentalem generali modo impertiendam: AAS 64 (1972) 510-514; Paolo PP. VI, Discorso ad un gruppo di Vescovi degli Stati Uniti d’America in visita «ad limina» (20 aprile 1978): AAS 70 (1978) 328-332; Giovanni Paolo II, Discorso ad un gruppo di Vescovi del Canada in visita «ad limina» (17 novembre 1978): AAS 71 (1979) 32-36.
180 Cf AAS 58 (1966) 177-198.
181 Mt 20,28
182 Pio PP. XII, Lett. Enc. Mystici Corporis: AAS 35 (1943) 193-248.
183 Jn 1,43
184 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost dogm. sulla Chiesa LG 1: AAS 57 (1965) 5.
185 LG 1
186 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost dogm. sulla Chiesa LG 36: AAS 57 (1965) 41 s.
187 Ga 5,1; cf Ga 5,13
188 Cf Jn 10,10
189 Jn 16,13
190 Cf Rm 5,5
191 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost dogm. sulla Chiesa LG 63-64: AAS 57 (1965) 64.
192 Cf cap. VIII, 52-69: AAS 57 (1965) 58-67.
193 Discorso di chiusura della III Sessione del Concilio Ecumenico Vaticano II (21 novembre 1964): AAS 56 (1964) 1015.
194 Cf Conc. Ecum. Vat. II, Cost. dogm. sulla Chiesa LG 56: AAS 57 (1965) 60.
195 LG 56
196
197 Cf Jn 19,26
198 Cf Ac 1,14 Ac 2
199 Cf Jn 19,27
200 Jn 3,16
201 Jn 15,5
202 Cf Ac 1,14
203 Cf Ac 1,13
204 Cf Ac 1,8
205 Ac 1,8




Redemptor hominis 20