Katholische Schule



KONGREGATION FÜR DAS KATHOLISCHE BILDUNGSWESEN

DIE KATHOLISCHE SCHULE

EINLEITUNG




Die Katholische Schule nach dem Konzil


1 Die Katholische Schule gewinnt in der Kirche, wie sie sich nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil darstellt, immer größere Bedeutung, besonders nach den Konstitutionen Lumen Gentiumund Gaudium et Spes. Sie bildet einen Teil des umfassenderen Gebietes der christlichen Erziehung, die eigens in der Konzilserklärung Gravissimum Educationis behandelt wird. Deren Richtlinien sind maßgeblich für das vorliegende Dokument, das die Ausführungen über die Katholische Schule vertiefen soll.

Inhalt und Bedeutung des Dokumentes


2 Im Bewußtsein der schwerwiegenden Probleme, die der christlichen Erziehung in der pluralistischen Gesellschaft unserer Zeit innewohnen, fühlt sich die Kongregation für das Katholische Bildungswesen verpflichtet, besondere Aufmerksamkeit dem Wesen und den unterscheidenden Merkmalen einer Schule zuzuwenden, die sich als katholisch bezeichnet und empfiehlt. Die Bedingungen, unter denen die Katholische Schule in den verschiedenen Ländern mit christlicher oder nichtchristlicher Überlieferung arbeiten muß, sind sehr vielgestaltig, und diese Vielfalt trifft auch für die Schulgesetze zu. Deshalb ist es notwendig, daß die Probleme der Katholischen Schule von den kirchlichen Behörden der einzelnen Länder aufgegriffen und im gegebenen sozialen und kulturellen Zusammenhang gelöst werden.

Daseinsberechtigung der Katholischen Schule


3 Der Kongregation für das Katholische Bildungswesen erscheint es angebracht, zur Lösung dieser Probleme einige Überlegungen vorzulegen, die dazu dienen, den erziehlichen Wert der Katholischen Schule ins rechte Licht zu rücken. In diesem Wert besteht ihre wesentliche Daseinsberechtigung und die Grundlage ihres Apostolates. Diese Überlegungen erheben nicht den Anspruch, den Gegenstand erschöpfend zu behandeln. Sie sollen vielmehr die Voraussetzung für eine vertiefte Schau der Probleme bilden und zu einer wirksameren Anwendung des Erkannten führen.

Der angesprochene Personenkreis


4 Die Bischofskonferenzen sind sich sicher der Pflicht bewußt, ihre Hirtensorge der gesamten katholischen Jugend in den verschiedenen Schulen des Landes zuzuwenden.(1) Die Kongregation für das Katholische Bildungswesen möchte sie aber mit diesem Dokument einladen, einen Bildungsplan für die verschiedenen Stufen der erziehlichen Betreuung ausarbeiten zu lassen, der den Forderungen nach einer Gesamtbildung der jungen Menschen von heute in den katholischen Schulen entspricht, und darüber zu wachen, daß er verwirklicht wird. Die Kongregation wendet sich überdies an alle, die für die Erziehung verantwortlich sind - Eltern, Lehrer, Schulbehörden und die Jugend selbst - damit sie alle verfügbaren Mittel einsetzen, die es der Katholischen Schule ermöglichen, einen echten staatsbürgerlichen und apostolischen Dienst zu leisten.


I.

DIE KATHOLISCHE SCHULE UND DIE HEILSSENDUNG

DER KIRCHE

Heilssendung der Kirche

Der Heilsplan Gottes...


5 In seinem geheimnisvollen Heilsplan der Liebe hat Gott der Vater, als die Fülle der Zeiten gekommen war, seinen eingeborenen Sohn gesandt, damit er auf Erden das Reich Gottes gründe und die Wiederherstellung des Menschengeschlechts bewirke. Um sein Heilswerk fortzusetzen, hat Jesus Christus die Kirche als sichtbare Gemeinschaft eingesetzt, die vom Heiligen Geist belebt wird.

.. verwirklicht sich in der Kirche


6 Unter der Führung dieses Geistes vertieft die Kirche unaufhörlich ihr Selbstverständnis und sucht das Geheimnis ihres Wesens und ihrer Sendung zu ergründen.(2) So entdeckt sie aufs neue ihren lebensnotwendigen Bezug zu Christus und «findet immer mehr Licht, neue Kraft und größere Freude in der Erfüllung ihrer eigenen Sendung und in dem Bemühen, die besten Mittel und Wege zu finden, um ihre Beziehungen zur Gemeinschaft der Menschen lebensnaher, wirkungsvoller und heilsamer zu gestalten; gehört sie doch selbst, wenn auch durch unverwechselbare Wesenszüge unterschieden, dieser menschlichen Gemeinschaft an, zu deren Dienst sie bestellt ist, damit alle Menschen ihre Seinsfülle in Christus erreichen».(3)

Sendung der Kirche


7 Die Sendung der Kirche ist es also, das Evangelium zu verkünden, das heißt, allen die frohe Botschaft des Heiles kundzutun, in der Taufe die Menschen neu zu schaffen und sie heranzubilden, bewußt als Kinder Gottes zu leben.

Hilfsmittel in der Ausübung des kirchlichen Dienstes

Die Schule im Dienst der kirchlichen Sendung


8 Um ihrem Heilsauftrag nachzukommen, bedient sich die Kirche hauptsächlich der Mittel, die ihr Jesus Christus selbst anvertraut hat, ohne die anderen zu vernachlässigen, die es ihr in den verschiedenen Zeiten und Kulturen ermöglichen, ihr übernatürliches Ziel zu erreichen und die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit zu fördern. Indem sie ihrer Sendung nachkommt, paßt sie die Mittel den veränderten Verhältnissen der Zeiten und den neuen Bedürfnissen der Menschen an.(4) In der Begegnung mit den verschiedenen Kulturen und dem unablässigen Fortschritt der menschlichen Lebensformen offenbart die Kirche durch ihre Glaubensverkündigung «den Menschen aller Zeiten und Zonen das transzendente Ziel, das allein dem Leben seinen vollen Sinn gibt».(5) In Erfüllung dieser Heilsaufgabe gründet die Kirche ihre eigenen Schulen, denn sie sieht in ihnen ein vorzügliches Mittel zur ganzheitlichen Ausbildung des Menschen, insofern sie tatsächlich eine Stätte sind, an der eine spezifische Auffassung von der Welt, dem Menschen und der Geschichte erarbeitet und übermittelt wird.

Beitrag der Katholischen Schule zur Erfüllung der kirchlichen Heilssendung

Bezug zum Evangelium


9 Die Katholische Schule trägt zur Heilsvermittlung der Kirche bei, besonders in der Glaubenserziehung. Dabei ist sie der Tatsache eingedenk, daß «das psychologische Bewußtsein und das sittliche Gewissen von Christus zur gleichzeitigen vollen Entfaltung berufen sind und daß ohne diese Vorbedingung der Mensch kaum die göttlichen Gaben der Wahrheit und der Gnade in dem Maß erhalten kann, wie sie ihm zukommen».(6) Deshalb fühlt sich die Kirche verpflichtet, in ihren Kindern das volle Bewußtsein ihrer Wiedergeburt zu einem neuen Leben zu fördern.(7) In der ausdrücklichen Berufung auf das Evangelium Jesu Christi, das im Gewissen und Leben der Gläubigen zu verwurzeln ist, liegt das Kennzeichnende des Erziehungszieles der Katholischen Schule, die bei seiner Verwirklichung natürlich den bestehenden kulturellen Verhältnissen Rechnung tragen muß.

Erziehungsaufgabe der Kirche und pluralistische Kultur

Begegnung der Kirche mit der Kultur...


10 Im Lauf der Jahrhunderte hat die Kirche «in ihrem unaufhörlichen Streben nach der Fülle der göttlichen Wahrheit»(8) immer mehr aus den Quellen der Kultur geschöpft und sich ihrer Errungenschaften bedient, um die Offenbarung zu vertiefen und den fruchtbaren Gedankenaustausch mit der Welt zu fördern. Im Licht des Glaubens, bei dessen Auslegung sie sich vom Geist des Herrn geführt weiß, bemüht sich die Kirche, in den Ereignissen, denForderungen und den Bestrebungen unserer Zeit (9) die dringendsten Aufgaben zu erkennen, die am besten den Absichten Gottes entsprechen.

... und mit dem Kulturpluralismus


11 In der Gesellschaft unserer Tage, die, neben anderen Merkmalen, durch den kulturellen Pluralismus gekennzeichnet ist, erkennt die Kirche das dringende Bedürfnis nach der Gegenwart des christlichen Gedankengutes, insoweit es einen gültigen Prüfstein für die wirren Begriffe und Verhaltensweisen unserer Zeit darstellt. «Die Bezugnahme auf Jesus Christus lehrt tatsächlich die echten Werte erkennen, die den Menschen formen, und die falschen Werte, die ihn entwürdigen».(10)

Bedeutung der Erziehung in der pluralistischen Gesellschaft


12 Der kulturelle Pluralismus drängt deshalb die Kirche, ihre erzieherischen Anstrengungen zu steigern, um selbständige und verantwortungsbewußte Persönlichkeiten heranzubilden, die dem lähmenden Relativismus widerstehen und gemäß den Anforderungen ihres Taufgelöbnisses leben können. Er veranlaßt sie außerdem, echte christliche Gemeinschaften zu fördern, die gerade aus der Kraft ihres lebendigen und tätigen Christseins heraus einen eigenständigen und wertvollen Beitrag zum Fortschritt der weltlichen Gesellschaft im Geist des Dialogs und der Zusammenarbeit leisten können. Die gleichen vorrangigen Aufgaben drängen sich der Kirche auch in der Begegnung mit anderen kennzeichnenden Wesenszügen unserer zeitgenössischen Kultur auf, wie dem Materialismus, dem Pragmatismus und der Verfallenheit an die Technik.

Pluralismus im Schulbereich


13 Um in der Auseinandersetzung mit dem Kulturpluralismus die Erreichung ihrer Ziele zu gewährleisten, setzt sich die Kirche für den Grundsatz des Schulpluralismus ein, nämlich für das Nebeneinander und, wenn möglich, die Zusammenarbeit der verschiedenen Schulsysteme, die den jungen Menschen die Möglichkeit geben, auf eigenständiger Weltanschauung ruhende Wertmaßstäbe auszubilden sowie ihre rege Mitarbeit am Aufbau einer Gemeinschaft und damit am Fortschritt der menschlichen Gesellschaft vorzubereiten.

Platz der Katholischen Schule im Schulpluralismus


14 Aus dieser Sicht kommt der Katholischen Schule nach Art und Möglichkeit der Umstände ein eigener Platz im Schulsystem der verschiedenen Länder zu. Wenn die Kirche diese zusätzliche Möglichkeit für die Wahl einer Schule anbietet, tut sie es mit der Absicht, der Einladung zur Zusammenarbeit nachzukommen, die heute in einer vom Kulturpluralismus geprägten Welt auch an sie ergeht. Zugleich will sie ihren Beitrag zur Förderung der Lehrfreiheit leisten und dadurch die Gewissensfreiheit und das Recht der Eltern auf die Wahl einer Schule, die ihren Erziehungsabsichten am besten entspricht, unterstützen und verteidigen.(11)

Beitrag der Katholischen Schule zur Auseinandersetzung der Kirche mit der Umwelt


15 Die Kirche ist schließlich fest überzeugt, daß die Katholische Schule mit ihrem Bildungsplan, den sie den Menschen unserer Zeit anbietet, eine ihr eigene kirchliche Aufgabe, die dringend und unersetzlich ist, erfüllt. Durch die Katholische Schule nimmt die Kirche tatsächlich am kulturellen Gedankenaustausch mit einem Beitrag teil, der eigenständig und wirksam den wahren Fortschritt auf eine ganzheitliche Ausbildung des Menschen hin fördert. Das Verschwinden der Katholischen Schule würde daher einen unermesslichen Verlust(12) für die Kultur, für den Menschen und für seine natürliche und übernatürliche Bestimmung darstellen.


II.

DER GEGENWÄRTIGE PROBLEMKREIS

UM DIE KATHOLISCHE SCHULE

Die Katholische Schule wird in Frage gestellt


16 In der Erwägung ihrer Heilsaufgabe betrachtet die Kirche die Katholische Schule als eine Stätte, die für die ganzheitliche Heranbildung ihrer Gläubigen vorzüglich geeignet ist, und als einen Dienst von höchster Wichtigkeit, den sie allen Menschen leistet. Dabei übersieht sie aber nicht die vielfältigen Zweifel und Einwände, die von verschiedenen Seiten gegen die Katholische Schule erhoben und sogar gegen ihre Existenzberechtigung und ihren Leistungswert gerichtet werden. Man muß allerdings die Frage in einem größeren Problemkreis sehen, der alle gesellschaftlichen Einrichtungen als solche umfaßt, da sich die heutige Gesellschaft, der sie dienen, immer rascher und tiefgreifender wandelt.

Einwände gegen die Katholische Schule

Einladung zur Erneuerung


17 In der Auseinandersetzung um die Katholische Schule kann man einige häufig wiederkehrende Einwände, Schwierigkeiten und Gegenvorschläge feststellen. Man muß diese im Auge behalten, um die nachfolgenden Ausführungen in ihrem konkreten Zusammenhang zu sehen und die Blickpunkte zu gewinnen, die sowohl Lehrer wie Erzieher zu entschiedenen Anstrengungen anspornen sollen, um den Anforderungen ihrer Sendung in der heutigen Welt zu entsprechen.

Ablehnung der Institutionen


18 Es gibt zuerst innerhalb und außerhalb der Kirche Kreise, die, von einer laizistischen Haltung bewogen, die Katholische Schule als gesellschaftliche Einrichtung bekämpfen. Sie geben nicht zu, daß die Kirche über das persönliche Zeugnis ihrer Mitglieder hinaus auch durch besondere Einrichtungen, die sich z.B. der Wahrheitsforschung oder den Werken der Nächstenliebe widmen, ihre Heilslehre verkünden kann.

Gefahr der Proselytenmacherei


19 Eine andere Gruppe von Einwänden wirft der Katholischen Schule vor, daß sie eine allgemein zugängliche gesellschaftliche Einrichtung für religiöse und konfessionelle Zwecke einsetze. Zweifellos schließt eine falschverstandene christliche Erziehung die Gefahr eines übertriebenen Bekehrungseifers nicht aus und kann zu einem einseitigen Kulturbegriff verleiten. Aber bloße Möglichkeiten, die richtigzustellen sind, dürfen doch die Tatsache nicht verdecken, daß eine ganzheitliche Erziehung den religiösen Bereich nicht außer acht lassen kann, und daß dieser Bereich wirksam zur Entwicklung der anderen Fähigkeiten einer Persönlichkeit beiträgt, und zwar in dem Maße, als er in die Gesamtbildung einbezogen wird.

Überlebte Einrichtung


20 Anderen erscheint die Katholische Schule als überlebte Einrichtung, die zwar in der Vergangenheit eine notwendige Ersatzrolle gespielt hat, zu einer Zeit aber, in der die staatlichen Behörden selbst die Verwaltung des Schulwesens übernehmen, keine Daseinsberechtigung mehr hat. Tatsächlich dringt der Staat immer mehr in das schulische Erziehungswesen ein und bedroht die naturgegebenen Gemeinschaften, die auf einer gemeinsamen Lebensauffassung gründen, in ihrem Bestand, indem er im ganzen Staatsgebiet einheitlich ausgerichtete Erziehungseinrichtungen, die angeblich neutral sind, oft auf einseitige Weise begünstigt.

Schule für die Reichen


21 Gerade weil die Schulgesetzgebung in manchen Ländern den Wert solcher Möglichkeiten der freien Schulwahl nicht in Betracht zieht, sehen sich dort die katholischen Schulen mit Bedauern gezwungen, ihre Tätigkeit auf die Jugend der wohlhabenden Gesellschaftsschichten zu beschränken, und müssen den Vorwurf hinnehmen, im Bildungswesen zur Aufrechterhaltung der Klassenunterschiede beizutragen.

Geringe Erziehungserfolge


22 Der Katholischen Schule wird oft auch ihr scheinbarer Mangel an Erfolg vorgeworfen: es gelinge ihr nicht, überzeugte Christen heranzubilden, die aus ihrem Glauben leben und für ihre politischen und geseilschaftlichen Aufgaben vorbereitet sind. Das ist ohne Zweifel eine Gefahr, der man durch fortgesetzte erzieherische Anstrengungen begegnen muß, ohne sich von wirklichen oder vermeintlichen Mißerfolgen entmutigen zu lassen; denn die Einflüsse, die im Erziehungsbereich wirken, sind mannigfaltig, und die Früchte reifen meistens erst auf lange Sicht.

Verschiedene Lösungsvorschläge


23 Schließlich muß man sich vor Augen halten, in welchem Gesamtbereich sich die schulischen Bemühungen der Kirche abspielen: in einer Gesellschaft, die sich mit großer Beschleunigung fortentwickelt und in der die Schule überall ein brennendes Problem darstellt; in einer Atmosphäre geistiger Aufgeschlossenheit, die jedoch häufig über die Absicht des letzten Konzils hinaus ungebührlich übertrieben wird; unter großen Schwierigkeiten, Lehrkörper und Geldmittel zu sichern. Soll die Kirche in dieser Lage ihre Schulen aufgeben, wie manche vorschlagen, und fortan ihre Kräfte für eine unmittelbare Heilsverkündigung auf Gebieten einsetzen, die als vorrangig und ihrer eigentlichen Sendung gemäßer erscheinen, im besonderen aber ihre Hirtensorge und ihren Dienst den staatlichen Schuleinrichtungen zuwenden? Eine solche Lösung stünde nicht nur im Gegensatz zu den Weisungen des Konzils, sondern wäre auch vom Verständnis der eigentlichen Sendung der Kirche her keineswegs gerechtferigt, wie die folgenden Ausführungen zeigen sollen.

Einige Überlegungen zur heutigen Schulsituation

Wichtigkeit der Schule in unserer Zeit


24 Die tatsächliche Lage der Katholischen Schule kann übrigens in ihrer Gesamtheit nur erfaßt werden, wenn man sie im weiteren Bereich der gegenwärtigen allgemeinen Schulproblematik betrachtet. Abgesehen von den Forderungen der Vertreter der Entschulungstheorie, die an Bedeutung zu verlieren scheint, ist die Schule im Begriff, in unserer gegenwärtigen Welt eine hervorragende Stellung einzunehmen. Dieser Rang kommt ihr schon auf Grund der ihr eigenen Tätigkeit und Geltung zu, sei es in ihrer sozialen Bedeutung (Mitbestimmung der Eltern, Demokratisierung, Chancengleichheit), sei es, daß sie mehr und mehr die Erziehungsaufgaben anderer Einrichtungen übernimmt, sei es, daß die Pflichtschulzeit immer länger wird.


III.

DIE SCHULE ALS STÄTTE DER MENSCHENBILDUNG

MITTELS ANEIGNUNG KULTURELLER WERTE

Die Katholische Schule soll Schule sein


25 Wer die besondere Sendung der Katholischen Schule tiefer erfassen will, muß vom Begriff der «Schule» ausgehen und sodann feststellen, daß es keine Katholische Schule gibt, wenn sie nicht zuerst Schule ist und die kennzeichnenden Merkmale einer Schule aufweist.

Aufgaben und Ziele der Schule im allgemeinen

Was ist Schule?


26 Wenn man die verschiedenen Definitionen der Schule und die heutigen Erneuerungsbestrebungen im Bereich des Schulwesens auf den verschiedenen Ebenen aufmerksam prüft, ist man geneigt, die Schule als eine Stätte zu bezeichnen, die mit Hilfe der systematischen und kritischen Aneignung der Kulturwerte auf eine ganzheitliche Erziehung der Schüler zielt. Indem sie eine lebendige und lebensnahe Begegnung mit dem Kulturgut bewirkt, kann die Schule tatsächlich die jungen Menschen in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit fördern.

Persönliche Verarbeitung des Kulturguts


27 Diese Erkenntnis schließt die Forderung ein, daß eine solche in der Schule vollzogene Begegnung in der Form selbsttätiger Erarbeitung geschieht, das heißt, daß die allgemeingültigen Werte aller Zeiten der heutigen Umwelt gegenübergestellt und in sie eingebaut werden. Die Kultur kann nämlich nur dann Erziehungswert gewinnen, wenn sie in den Problembereich der Zeit eingepflanzt wird, in der die jungen Menschen leben. Die Schule muß den Schüler zum geistigen Einsatz anregen, indem sie seinen Erkenntnis und Entdeckerdrang anreizt und das Bewußtsein der erlebten Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse weckt. Eine Schule, die diese Aufgabe nicht erfüllt und im Gegensatz dazu geistige Fertigware anbietet, wird gerade dadurch ein Hindernis für die Entfaltung der Schülerpersönlichkeit.

Schule und Weltanschauung


28 Aus dem bisher Dargelegten geht hervor, daß die Schule ihr Bildungsprogramm mit seinen Inhalten und Methoden auf die Wirklichkeitsschau, aus der sie Anregung schöpft und von der alles abhängt, abstimmen muß.

Notwendigkeit einer einheitlichen Weltanschauung...


29 Da die Erziehung Werturteile voraussetzt, kann sie eine ausdrückliche oder doch wenigstens unausgesprochene Bezugnahme auf eine bestimmte Weltanschauung nicht vermeiden. Es ist deshalb von Bedeutung, daß die Mitglieder einer Schulgemeinschaft eine gewisse Schau der Wirklichkeit, wenn auch nur mehr oder weniger bewußt, teilen, schon um dem Unterricht eine einheitliche Ausrichtung zu geben. Jede Weltanschauung gründet sich auf eine bestimmte Wertordnung, an die man glaubt und die den Lehrern und Erwachsenen Erzieherautorität verleiht. Man darf nicht vergessen, daß die Schule unterrichtet, um zu erziehen, das heißt, den Menschen von innen her aufzubauen und ihn von den Zwängen zu befreien, die ihn hindern könnten, als wahrer Mensch zu leben. Deswegen muß die Schule von einem Bildungsplan ausgehen, der bewußt auf die ganzheitliche Entfaltung der menschlichen Person ausgerichtet ist.

... die auf absoluten Werten beruht


30 Es gehört zur Bildungsaufgabe der Schule als Erziehungseinrichtung, den sittlich-religiösen Bereich der Kultur hervorzuheben, und zwar zu dem ausdrücklichen Zweck, die geistige Schwungkraft des jungen Menschen zu wecken und ihm zu helfen, die sittliche Freiheit zu erlangen, die die psychologische voraussetzt und vervollkommnet. Aber niemand erwirbt sittliche Freiheit, der sich nicht an die absoluten Werte hält, von denen Sinn und Wert des Menschenlebens abhängen. Diese Tatsache wird deshalb erwähnt, weil auch im Erziehungsbereich der Hang sichtbar wird, die Tagesmeinungen als Wertmesser zu übernehmen. Auf diese Weise läuft man Gefahr, flüchtigen und oberflächlichen Bestrebungen zu dienen und die tiefgreifenderen Strömungen zu übersehen.

Die Schule in der heutigen Gesellschaft

Persönlichkeitsbildung zur Bewältigung der Zeitprobleme


31 Zu den tiefgreifenden Strömungen unserer Gesellschaft gehört ihr Interesse am wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, der aber leicht zur Entpersönlichung und Vermassung führt. Wer hier eine entsprechende Gegenmaßnahme ergreifen will, wird leicht die Notwendigkeit einsehen, daß die Schule eine echte Erziehungsaufgabe erfüllen muß, um eigenständige und verantwortungsbewußte Persönlichkeiten heranzubilden, die imstande sind, eine freie und richtige Wahl zu treffen. Dieses Wesensmerkmal tritt noch deutlicher hervor, wenn man die Schule als eine gesellschaftliche Einrichtung betrachtet, in der junge Menschen befähigt werden, sich schrittweise der Wirklichkeit zu öffnen und sich eine eigene Lebensanschauung zu bilden.

Erziehung durch echte Gesinnungsgemeinschaft


32 So aufgefaßt bedeutet die Schule nicht nur eine Möglichkeit, zwischen kulturellen Werten, sondern sogar zwischen lebensbestimmenden Werten zu wählen, die auf wirksame Weise in den Schulbetrieb einbezogen werden müssen. Um das zu erreichen, muß sich die Schule als eine Gemeinschaft darstellen, in der die Werte durch echte persönliche Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern und durch eine nicht nur von einzelnen, sondern von allen Mitgliedern getragene Weltanschauung, die den Geist der Schule prägt, vermittelt werden.


IV.

DER BILDUNGSPLAN DER KATHOLISCHEN SCHULE

Wesensmerkmal der Katholischen Schule

Jesus Christus, Mittelpunkt der Katholischen Schule


33 Nachdem wir die Merkmale der Katholischen Schule als Schule festgestellt haben, können wir uns jetzt mit ihrer katholischen Eigenart befassen. Was sie kennzeichnet, ist ihr Bezug auf eine echt christliche Weltanschauung, deren Mittelpunkt Jesus Christus ist.

Erziehungsplan im Geiste des Evangeliums


34 Im Erziehungsplan der Katholischen Schule ist Christus der Grundstein: Er offenbart und entfaltet den neuen Sinn des Daseins und wandelt das Leben um, indem er den Menschen fähig macht, auf göttliche Weise zu leben, das heißt, im Geist des Evangeliums zu denken, zu wollen und zu handeln und die Seligpreisungen zur Richtschnur seines Lebens zu machen. Die Schule ist gerade dadurch katholisch, daß alle Mitglieder der Schulgemeinschaft - wenn auch in verschiedenen Ausmaßen - ausdrücklich und gemeinsam an der christlichen Schauweise teilhaben, so daß die Grundsätze des Evangeliums zu ihren Erziehungsregeln, ihrem inneren Handlungsantrieb und zu ihrem Endzweck werden.

Christliche Erziehung und Gesamterziehung


35 Die Katholische Schule unternimmt es daher bewußt, den ganzen Menschen auszubilden, da in Christus, dem vollkommenen Menschen, alle menschlichen Werte ihre volle Verwirklichung finden und daher ihre harmonische Einheit. Hier liegt der ihr eigene katholische Wesenszug und wurzelt ihre Verpflichtung, die menschlichen Werte in ihrer berechtigten Eigenständigkeit zu pflegen, um ihrer besonderen Sendung, sich in den Dienst aller Menschen zu stellen, getreu nachzukommen. Denn Jesus Christus erhöht und adelt den Menschen, wertet sein Dasein auf und bildet Muster und Vorbild für das Leben, das die Katholische Schule den jungen Menschen empfiehlt.

Aneignung der Kultur in christlicher Sicht


36 Wenn sie also, wie jede Schule, die kritische und systematische Vermittlung der Kultur anstrebt, um die ganzheitliche Ausbildung der Person zu erreichen, verfolgt sie dieses Ziel aus der christlichen Schau der Wirklichkeit, mit deren Hilfe «die menschliche Kulturbemühung in der Gesamtberufung des Menschen einen hervorragenden Platz erhält».(13) Berücksichtigt man ferner, daß der geschichtliche Mensch der von Christus erlöste Mensch ist, so strebt die Katholische Schule danach, im Christen die Tugenden zu entwickeln, die ihn als solchen kennzeichnen und ihm ermöglichen, das neue Leben in Christus zu führen und dadurch in Treue am Aufbau des Reiches Gottes mitzuarbeiten.(14)

Aufgaben der Katholischen Schule


37 Aus diesen Voraussetzungen kann man die Aufgaben der Katholischen Schule herleiten und ihr Bildungsgut darlegen. Die Aufgaben bestehen darin, eine harmonische Zusammenschau zwischen Kultur und Glauben sowie zwischen Glauben und Leben herzustellen, eine Synthese also, die sich im Lichte des Glaubens durch die Aneignung der Bildungsgüter auf den verschiedenen Gebieten des weltlichen Wissens vollzieht, und durch die Entfaltung der Tugenden, die den Christen kennzeichnen.

Synthese zwischen Glauben und Kultur

Echtes Wissen im Licht des Glaubens


38 Wenn die Katholische Schule in ihrer Unterrichtsarbeit den Schülern helfen will, die Synthese zwischen Glauben und Kultur zu vollziehen, geht sie von einer tiefen Auffassung vom menschlichen Wissen aus und sucht auf keine Weise diesen Unterricht dem Zweck zu entfremden, der ihm in der Schulbildung zukommt.

Eigengesetzlichkeit der Fachgebiete


39 Sie ist im Gegenteil der Ansicht, daß die verschiedenen Fachgebiete des menschlichen Wissens die ganzheitliche Ausbildung des jungen Menschen nur in dem Maße fördern und ihren Beitrag zur Entfaltung und Vertiefung des Glaubens leisten können, als man ihre Eigengesetzlichkeit und ihre Methoden achtet. Es wäre daher falsch, diese Fachgebiete als bloße Stützen des Glaubens oder untergeordnete Hilfsmittel zu seiner Verteidigung anzusehen. Die Unterrichtsarbeit muß den Schüler anregen, Fertigkeiten, Kenntnisse, geistige Arbeitsmethoden und Fähigkeiten sowie sittliche und gesellschaftliche Einstellungen zu erwerben, die ihm die Entfaltung seiner Persönlichkeit und den Eintritt in die menschliche Gesellschaft als ein wertvolles Mitglied ermöglichen. Aber die wissenschaftlichen Fachbereiche bieten nicht nur Wissensstoff, den man sich aneignen, sondern auch Werte, die man übernehmen, und vor allem Wahrheiten, die man entdecken soll.

Die Unterweisung als Wahrheitsforschung...


40 Im Licht einer solchen Vorstellung von umfassender Erziehertätigkeit erkennt der christliche Lehrer in der Unterrichtstätigkeit einen ausgezeichneten Weg, den Schüler in die Glaubenswelt einzuführen und ihn dort heimisch zu machen, während ihm anderseits der Glaube die Möglichkeit bietet, das erworbene menschliche Wissen zu erhellen und zu bereichern. Zweifellos gibt der Unterricht zahlreiche Gelegenheiten, den Geist des Schülers zum Standpunkt des Glaubens zu erheben, und solche Gelegenheiten sind sicher nicht zu verschmähen. Aber darüber hinaus muß der christliche Lehrer in der Behandlung der Stoffgebiete wesentlichere und tiefgreifendere Möglichkeiten für die Entfaltung der christlichen Persönlichkeit suchen. An Hand des Unterrichts kann er Geist und Herz der Schüler bilden und sie auf diese Art bereitmachen, sich Christus auf eine persönliche Weise anzuschließen mit der ganzen Tiefe einer Menschennatur, die von der Kultur bereichert ist.

... auf der Suche nach der vollen Wahrheit


41 Darüber hinaus betrachtet die Schule das menschliche Wissen als eine Wahrheit, die man entdecken soll, und in dem Maße als die verschiedenen Wissensstoffe als Ausdruck des menschlichen Geistes, der in voller Freiheit und Verantwortlichkeit das Wahre sucht, behandelt und dargeboten werden, sind sie schon auf irgendeine Weise christlich, weil die Entdeckung und Anerkennung der Wahrheit den Menschen auf die Forschung nach der vollen Wahrheit ausrichtet. Der Lehrer, der auf seinem Fachgebiet ausgebildet ist und zugleich die christliche Weisheit innehat, vermittelt dem Schüler den tieferen Sinn dessen, was er lehrt, und führt ihn über die Worte hinaus zum Kern der vollen Wahrheit.

Vermittlung anderer menschlicher Werte


42 Außer dem besonderen Bereich des Wahren umfaßt das Kulturerbe der Menschheit noch andere Werte. Wenn der christliche Lehrer dem Schüler hilft, solche Werte zu erfassen, hochzuschätzen und zu erwerben, lenkt er ihn schrittweise zur ewigen Wirklichkeit hin. Eine solch wesentliche Ausrichtung der menschlichen Kenntnisse und Werte auf ihre unerschaffene Quelle hin erklärt die Wichtigkeit der Unterweisung für das Wachstum des Glaubens.

Erzieherpersönlichkeit


43 Die Verwirklichung dieser besonderen Absicht der Katholischen Schule hängt weniger vom Lehrgut und den Lehrplänen als von den Personen ab, die dort wirken. Es wird weitgehend auf die Fähigkeit der Lehrer ankommen, ob der Unterricht zu einer Unterweisung im Glauben wird, zu einer Mitteilung der christlichen Botschaft. Die Synthese zwischen Kultur und Glauben wird durch die andere Synthese zwischen Glauben und Leben in der Person der Erzieher weitergegeben. Die vornehme Aufgabe, zu der sie berufen sind, verlangt, daß sie in Nachahmung des einzigen Meisters, Jesus Christus, die christlichen Geheimnisse nicht nur durch das Wort, sondern auch mit jeder Geste und in ihrem ganzen Benehmen verkünden. Das erklärt den grundlegenden Unterschied zwischen einer Schule, deren Unterricht vom christlichen Geist durchdrungen ist, und einer Schule, die sich darauf beschränkt, den Religionsunterricht zu den anderen Fächern hinzuzufügen.

Synthese zwischen Glauben und Leben


44 Der Unterricht, der sich auf die Aneignung objektiver Werte gründet, beschränkt sich in seiner apostolischen Aufgabe nicht auf die Synthese zwischen Glauben und Kultur, sondern sucht im Schüler eine persönliche Synthese zwischen Glauben und Leben zu bewirken.

Ausbildung einer christlichen Persönlichkeit


45 Die Katholische Schule erachtet es als ihre besondere Aufgabe den Schüler zu einer ganzheitlichen christlichen Persönlichkeit zu formen; da auf diesem Gebiet Familie und Gesellschaft oft versagen, ist das heute dringlicher denn je zuvor. In ihrem Bemühen um eine Synthese zwischen Glauben und Leben in der Person des Schülers ist ihr aber bewußt, daß der Mensch einen beständigen Bekehrungsablauf durchleben muß, um das werden zu können, was er nach Gottes Willen sein soll. Sie lehrt die jungen Menschen, sich in allen Lebenslagen mit Gott auf persönliche Weise auszusprechen. Überdies leitet sie die Schüler an, den Individualismus zu überwinden und im Licht des Glaubens zu entdecken, daß sie berufen sind, auf verantwortliche Weise sich vom Zusammengehörigkeitsgefühl mit den anderen Menschen leiten zu lassen. Der verwickelte Ablauf des menschlichen Daseins schon lädt sie als Christen ein, sich im Dienst Gottes zum Nutzen der Menschenbrüder einzusetzen und die Welt in eine menschenwürdige Stätte zu verwandeln.

Die Berufung zur christlichen Persönlichkeit


46 Die Katholische Schule lehrt die jungen Menschen, auf die Stimme des Universums zu hören und in den Errungenschaften der Wissenschaft und Technik ein Mittel zu sehen, Gott und den Menschen besser kennenzulernen. Im Schulalltag erfährt der Schüler, daß er dazu berufen ist, durch sein Leben und Wirken in der Welt ein lebendiges Zeugnis der Liebe Gottes unter den Menschen zu geben, weil er an einer Heilsgeschichte Anteil hat, die ihren letzten Sinn in Christus, dem Erlöser aller Menschen, gewinnt.

Die Katholische Schule als Stätte christlichen Lebens


47 Im Bewußtsein, daß die Wiedergeburt in der Taufe nicht genügt, um ein wahrer Christ zu sein, sondern daß es dazu nötig ist, im Einklang mit dem Geist des Evangeliums zu leben, bemüht sich die Katholische Schule, im Bereich der Schulgemeinschaft ein Klima(15) zu schaffen, das dem Schüler hilft, seinen Glauben mit immer tieferem Verständnis zu leben und allmählich eine Gesinnung zu erwerben, die ihn befähigt, die Verpflichtungen seiner Taufe auf sich zu nehmen. Bei ihrer Erziehungsarbeit vergißt sie die Rolle nicht, die nach der christlichen Lehre den Tugenden zukommt, die sich nach und nach als ständige und tief begründete Einstellungen im Gewissen verwurzeln müssen. Die theologischen Tugenden erfassen und veredeln sie in der Liebe, die sozusagen ihre Seele wird und den tugendhaften Menschen in einen Christen verwandelt. Der Mittelpunkt der Erziehungsarbeit ist darum Christus, das Vorbild, nach dem der Christ sein eigenes Leben ausrichten muß. In diesem Punkt unterscheidet sich die Katholische Schule von jeder anderen, die sich damit begnügt, den Menschen zu bilden, während sich die Katholische Schule zum Ziel setzt, den Christen zu gestalten und durch ihre Unterweisung sowie ihr lebendiges Zeugnis den Ungetauften das Geheimnis Christi zu offenbaren, das jede Erkenntnis übertrifft.(16)

Miterzieher


48 Die eigentliche Erziehungsarbeit der Katholischen Schule verläuft in Verbindung mit verschiedenen anderen Erziehungseinrichtungen, wie Familie, kirchliche Gemeinschaften, Pfarrgemeinden, Jugendverbänden, kulturellen und sportlichen Vereinen, usw. Daneben darf aber nicht vergessen werden, daß zahlreiche andere Lebenskreise der Gesellschaft Informationen vermitteln und kulturelle Angebote machen. Diese Miterzieher lassen die Schule noch wichtiger erscheinen, deren planmäßige und kritische Erziehungsarbeit die jungen Menschen Urteilsfähigkeit und Selbstbeherrschung lehren soll,(17) so daß sie imstande sind, aus dem Angebot der modernen Massenmedien frei und bewußt zu wählen. Man muß sie anhalten, Aussagen und Mitteilungen dieser Art dem persönlichen kritischen Urteil zu unterwerfen,(18) sie in einer guten Zusammenschau zu sichten und ihrem Bildungsgut als Menschen und Christen einzuverleiben.


Katholische Schule