Generalaudienzen 2005-2013 25080

Mittwoch, 25. August 2010

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Liebe Brüder und Schwestern!

Im Leben eines jeden von uns gibt es sehr liebe Menschen, denen wir uns besonders nahe fühlen. Einige sind schon bei Gott, andere teilen noch den Lebensweg mit uns: Es sind unsere Eltern, Verwandten, Lehrer; es sind Menschen, denen wir Gutes getan haben oder die uns Gutes getan haben; es sind Menschen, von denen wir wissen, daß wir auf sie zählen können. Jedoch ist es wichtig, auch »Weggefährten« auf dem Weg unseres christlichen Lebens zu haben: Ich denke an den geistlichen Begleiter, den Beichtvater, an Menschen, mit denen man seine Glaubenserfahrung teilen kann, aber ich denke auch an die Jungfrau Maria und an die Heiligen. Jeder sollte einen Heiligen haben, der ihm vertraut ist, um in Gebet und Fürbitte seine Nähe zu spüren, aber auch, um ihn nachzuahmen. Daher möchte euch einladen, die Heiligen besser kennenzulernen, angefangen bei dem, dessen Namen ihr tragt, seine Lebensbeschreibung und seine Schriften zu lesen. Seid gewiß, daß sie gute Führer werden, um den Herrn noch mehr zu lieben, und wertvolle Hilfen für euer menschliches und christliches Leben.

Wie ihr wißt, fühle auch ich mich einigen Heiligen auf besondere Weise verbunden: Außer dem hl. Josef und dem hl. Benedikt, deren Namen ich trage, gehört zu ihnen unter anderen auch der hl. Augustinus. Mir wurde das große Geschenk zuteil, ihn durch das Studium und das Gebet sozusagen aus der Nähe kennenzulernen, und er ist in meinem Leben und in meinem Dienst zu einem guten »Weggefährten« geworden. Ich möchte noch einmal einen wichtigen Aspekt seiner menschlichen und christlichen Erfahrung hervorheben, der aktuell ist auch in unserer Zeit, in der der Relativismus paradoxerweise zur »Wahrheit« geworden zu sein scheint, die das Denken, die Entscheidungen, das Verhalten leiten soll.

Der hl. Augustinus ist ein Mensch, der nie oberflächlich gelebt hat. Eines der grundlegenden Merkmale seines Lebens ist der Durst, die unruhige und ständige Suche nach der Wahrheit, aber nicht nach jenen »Scheinwahrheiten«, die dem Herzen keinen dauerhaften Frieden schenken können, sondern nach jener Wahrheit, die dem Leben Sinn gibt und die die »Ruhstatt« ist, in der das Herz Frieden und Freude findet. Wir wissen, daß sein Weg nicht einfach war: Er meinte, die Wahrheit im Ansehen, in der Karriere, im materiellen Besitz zu finden, in den Stimmen, die ihm unmittelbares Glück versprachen. Er hat Fehler gemacht, er hat Zeiten der Trauer erlebt, er hat Mißerfolge erlitten, aber er ist nie stehengeblieben, hat sich nie zufriedengegeben mit dem, was ihm nur einen schwachen Lichtschimmer vermittelte; er war fähig, in sein eigenes Inneres hineinzuschauen, und er hat gemerkt - so schreibt er in den Bekenntnissen -, daß jene Wahrheit, jener Gott, den er mit eigenen Kräften suchte, ihm innerlicher war als er sich selbst, ihm immer nahe gewesen war, ihn niemals verlassen hatte, darauf wartete, endgültig in sein Leben einzutreten (vgl. III,6,11; X,27,38). Wie ich in bezug auf den jüngst erschienenen Film über sein Leben gesagt habe, hat der hl. Augustinus in seiner unruhigen Suche verstanden, daß nicht er die Wahrheit gefunden hat, sondern daß die Wahrheit selbst, also Gott, ihm gefolgt ist und ihn gefunden hat (vgl. Worte nach der Vorführung des Films über das Leben des hl. Augustinus, 2. September 2009; in O.R. dt., Nr. 37, 11.9.2009, S.4). Romano Guardini sagt zu einem Abschnitt aus dem dritten Kapitel der Bekenntnisse: Der hl. Augustinus verstand, daß Gott die Herrlichkeit ist, die uns in die Knie zwingt, der Trank, der den Durst stillt, der Schatz, der glücklich macht. Er besaß die ruhige Gewißheit dessen, der endlich verstanden hat, aber auch die Seligkeit der Liebe, die weiß: Das ist alles, und das genügt mir (vgl. Pensatori religiosi, Brescia 2001, S. 177).

Ebenfalls in den Bekenntnissen, im neunten Buch, gibt unser Heiliger ein Gespräch mit seiner Mutter wieder, der hl. Monika, deren Gedenktag am kommenden Freitag, übermorgen, gefeiert wird. Es ist eine sehr schöne Szene: Er und seine Mutter sind in Ostia in einer Herberge, und vom Fenster aus sehen sie den Himmel und das Meer. Und sie werden über Himmel und Meer hinaus erhoben und berühren einen Augenblick lang Gottes Herz im Schweigen der Geschöpfe. Hier tritt ein grundlegender Gedanke auf dem Weg zur Wahrheit zutage: Die Geschöpfe müssen schweigen, wenn die Stille eintreten soll, in der Gott sprechen kann. Das ist immer wahr, auch in unserer Zeit: Manchmal hat man eine gewisse Furcht vor der Stille, vor der Sammlung, vor dem Nachdenken über das eigene Handeln, über den tieferen Sinn des eigenen Lebens. Oft zieht man es vor, nur den flüchtigen Augenblick zu leben und bildet sich ein, daß er dauerhaftes Glück bringt; oft zieht man es vor, oberflächlich zu leben, ohne nachzudenken, weil es einfacher zu sein scheint; oft hat man Angst, die Wahrheit zu suchen. Oder vielleicht hat man Angst, daß die Wahrheit uns findet, uns ergreift und unser Leben ändert, wie beim hl. Augustinus.

Liebe Brüder und Schwestern, ich möchte allen nahelegen - auch jenen, die sich an einem schwierigen Punkt auf ihrem Glaubensweg befinden, die am Leben der Kirche kaum teilnehmen oder die so leben »als ob es Gott nicht gäbe« -, keine Angst vor der Wahrheit zu haben, den Weg zu ihr niemals zu unterbrechen, nie aufzuhören, mit dem inneren Auge des Herzens die tiefste Wahrheit über sich selbst und über die Dinge zu suchen. Gott wird es nicht versäumen, Licht zu schenken, damit wir sehen können, und Wärme, damit das Herz spürt, daß er uns liebt und daß er geliebt werden möchte.

Die Fürsprache der Jungfrau Maria, des hl. Augustinus und der hl. Monika begleite uns auf diesem Weg.

* * *


Mit Freude grüße ich alle Gäste deutscher Sprache, vor allem die Teilnehmer am Ferienlager in Ostia. Ostia erinnert uns an Augustinus und seine Mutter Monika, die dort gestorben ist, und erinnert uns so daran, daß für unser Leben, für uns als Christen die Heiligen nicht Tote sind, sondern Wegbegleiter, die mit uns gehen. Mir selbst ist durch meine Studien und so weiter der heilige Augustinus ein solcher ganz persönlicher Freund und Weggefährte geworden. Am kommenden Samstag feiern wir seinen Gedenktag. Sein Leben war erfüllt von der Suche nach Wahrheit. Diese war nicht leicht zugänglich. Er hat viele Umwege machen müssen, aber er ließ sich davon nicht abbringen zu suchen: Was ist nun wirklich wahr? Gibt es Gott? Wer ist er? Wo ist er? Und diese Suche hat ihm schließlich Sinn und Halt gegeben und ihn zum lebendigen Gott geführt. Augustinus helfe uns allen auf unserem Weg durch die Wirrnisse dieser Zeit, Gott zu finden, mit ihm und auf ihn hin zu leben. Der Herr segne euch alle.





Castel Gandolfo


Mittwoch, 1. September 2010: Hl. Hildegard von Bingen

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Liebe Brüder und Schwestern!

Anläßlich des Marianischen Jahres 1988 hat der Ehrwürdige Diener Gottes Johannes Paul II. ein Apostolisches Schreiben mit dem Titel Mulieris dignitatem verfaßt. Er behandelt darin die wertvolle Rolle, die die Frauen im Leben der Kirche erfüllt haben und erfüllen. Dort heißt es: »Die Kirche sagt Dank für alle Äußerungen des ›weiblichen Geistes‹, die sich im Laufe der Geschichte bei allen Völkern und Nationen gezeigt haben; sie sagt Dank für alle Gnadengaben, mit denen der Heilige Geist die Frauen in der Geschichte des Gottesvolkes beschenkt, für alle Siege, die sie dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe von Frauen verdankt: Sie sagt Dank für alle Früchte fraulicher Heiligkeit« (
MD 31).

Auch in jenen Jahrhunderten der Geschichte, die wir gewöhnlich als Mittelalter bezeichnen, gibt es einige weibliche Gestalten, die sich durch die Heiligkeit ihres Lebens und den Reichtum ihrer Lehre besonders auszeichnen. Heute möchte ich beginnen, euch eine von ihnen vorzustellen: die hl. Hildegard von Bingen, die im 12. Jahrhundert in Deutschland lebte. Sie wurde 1098 in Bermersheim bei Alzey in der Pfalz geboren und starb 1179 im hohen Alter von 81 Jahren, obwohl ihr Gesundheitszustand stets schwach war. Hildegard kam aus einer vielköpfigen adligen Familie und wurde von Geburt an von ihren Eltern zum Dienst an Gott geweiht. Damit sie eine angemessene menschliche und christliche Bildung erhielt, wurde sie mit acht Jahren der Obhut der im Witwenstand lebenden Uda von Göllheim und dann der Lehrerin Jutta von Sponheim anvertraut, die sich in eine Klause beim Benediktinerkloster des hl. Disibod zurückgezogen hatte. Es entstand ein kleines Klausurkloster für Frauen, die der Regel des hl. Benedikt folgten. Hildegard empfing den Schleier durch Bischof Otto von Bamberg, und als Mutter Jutta, die Priorin der Gemeinschaft geworden war, im Jahre 1136 starb, beriefen die Mitschwestern sie als ihre Nachfolgerin. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe brachte sie ihre Begabungen ein, als gebildete und geistlich hochstehende Frau, die auch in der Lage war, den organisatorischen Aspekten des Lebens in der Klausur mit Sachverstand gegenüberzutreten. Einige Jahre später gründete Hildegard, auch weil immer mehr junge Frauen an die Tore des Klosters klopften, eine weitere Gemeinschaft in Bingen, die nach dem hl. Rupert benannt wurde, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Der Stil, mit dem sie den Dienst der Autorität ausübte, ist vorbildlich für jede Ordensgemeinschaft: Er weckte heiliges Nacheifern im Tun des Guten, so daß, wie aus zeitgenössischen Zeugnissen hervorgeht, Mutter und Töchter einander in gegenseitiger Achtung übertrafen und darin wetteiferten, einander zu dienen.

Bereits in den Jahren, in denen sie Oberin im Kloster des hl. Disibod war, hatte Hildegard begonnen, ihrem geistlichen Berater, dem Mönch Volmar, sowie ihrer Sekretärin, einer Mitschwester, der sie sehr zugetan war, Richardis von Stade, mystische Visionen zu diktieren, die sie seit einiger Zeit empfing. Wie es im Leben wahrer Mystiker immer der Fall ist, wollte auch Hildegard sich der Autorität weiser Personen unterwerfen, um den Ursprung ihrer Visionen zu erkennen, in der Furcht, daß sie Frucht von Täuschungen seien und nicht von Gott kämen. Sie wandte sich daher an die Person, die seinerzeit in der Kirche höchste Wertschätzung besaß: an den hl. Bernhard von Clairvaux, über den ich bereits in einigen Katechesen gesprochen habe. Dieser beruhigte und ermutigte Hildegard. Aber 1147 erhielt sie noch eine andere sehr wichtige Anerkennung. Papst Eugen III., der den Vorsitz auf einer Synode in Trier hatte, las einen von Hildegard diktierten Text, der ihm von Erzbischof Heinrich von Mainz vorgelegt wurde. Der Papst gestattete der Mystikerin, ihre Visionen niederzuschreiben und öffentlich zu sprechen. Von diesem Augenblick an stieg das geistliche Ansehen Hildegards immer mehr, so daß ihre Zeitgenossen sie als »deutsche Prophetin« bezeichneten. Dies, liebe Freunde, ist das Siegel einer echten Erfahrung des Heiligen Geistes, des Quells jeder Geistesgabe: Die Person, die übernatürliche Gaben empfängt, prahlt niemals damit. Sie stellt sie nicht zur Schau und zeigt vor allem vollkommenen Gehorsam gegenüber der kirchlichen Autorität. Jede vom Heiligen Geist geschenkte Gabe ist nämlich zur Erbauung der Kirche bestimmt, und die Kirche erkennt durch ihre Hirten ihre Echtheit an.

Am kommenden Mittwoch werde ich noch einmal über diese große Frau und »Prophetin« sprechen, die mit großer Aktualität auch zu uns heute spricht, mit ihrer mutigen Fähigkeit, die Zeichen der Zeiten zu erkennen, mit ihrer Liebe zur Schöpfung, ihrer Medizin, ihrer Dichtung, ihrer Musik, die heute rekonstruiert wird, ihrer Liebe zu Christus und zu seiner Kirche, die auch damals gelitten hat, die auch damals durch die Sünden der Priester und der Laien verwundet war und als Leib Christi noch viel mehr geliebt wurde. So spricht die hl. Hildegard zu uns; wir werden am kommenden Mittwoch noch einmal von ihr sprechen. Danke für eure Aufmerksamkeit.


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Mit Freude grüße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache hier in Castel Gandolfo. In der heutigen Katechese habe ich eben über eine der großen deutschen Frauen, die heilige Hildegard von Bingen, gesprochen, die nicht nur eine große Mystikerin war, sondern auch Ratgeberin von Bischöfen und Fürsten, weil sie die Zeichen der Zeit zu deuten vermochte. Sie scheute sich nicht, die Bischöfe und die Fürsten zu einem ernsthaften Leben in der Nachfolge Christi zu ermahnen. Auch wir wollen uns immer neu prüfen, ob unser Leben vor Gottes Angesicht Bestand hat. Der Herr segne euch alle und schenke euch eine gute Zeit in Rom.




Audienzhalle

Mittwoch, 8. September 2010: Hl. Hildegard von Bingen (2)

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Liebe Brüder und Schwestern!

Heute möchte ich die Gedanken über die hl. Hildegard von Bingen wieder aufnehmen und fortsetzen: eine bedeutende Frauengestalt des Mittelalters, die sich durch geistliche Weisheit und Heiligkeit des Lebens auszeichnete. Hildegards mystische Visionen ähneln denen der Propheten des Alten Testaments: Sie drückte sich in den kulturellen und religiösen Begriffen ihrer Zeit aus und interpretierte die Heilige Schrift im Licht Gottes, indem sie sie auf die verschiedenen Lebensumstände anwandte. Alle, die ihr zuhörten, fühlten sich aufgefordert, einen konsequenten und engagierten christlichen Lebensstil zu praktizieren. In einem Brief an den hl. Bernhard bekennt die rheinische Mystikerin: »Mein ganzes Sein ist in die Schau einbezogen: Ich schaue nicht mit den leiblichen Augen, sondern sie erscheint mir im Geist der Mysterien… Ich kenne die tiefe Bedeutung dessen, was im Psalter, in den Evangelien und in anderen Büchern dargelegt ist, die mir in der Schau gezeigt werden. Sie brennt wie eine Flamme in meiner Brust und in meiner Seele und lehrt mich, den Text in seiner ganzen Tiefe zu verstehen« (Epistolarium pars prima, I-XC: CCCM 91).

Hildegards mystische Visionen sind reich an theologischen Inhalten. Sie nehmen Bezug auf die wichtigsten Ereignisse der Heilsgeschichte und bedienen sich in erster Linie einer poetischen und symbolischen Sprache. In ihrem bekanntesten Werk, das den Titel Scivias trägt - das heißt »Wisse die Wege« -, faßt sie zum Beispiel in 35 Visionen die Ereignisse der Heilsgeschichte zusammen, von der Schöpfung der Welt bis zum Ende der Zeiten. Mit den für die weibliche Sensibilität charakteristischen Zügen entfaltet Hildegard im zentralen Abschnitt ihres Werkes das Thema der mystischen Vermählung zwischen Gott und der Menschheit, die in der Menschwerdung Wirklichkeit wurde. Am Baum des Kreuzes vollzieht sich die Vermählung des Sohnes Gottes mit der Kirche, seiner Braut, die voll der Gnade ist und befähigt wurde, Gott neue Kinder zu schenken, in der Liebe des Heiligen Geistes (vgl. Visio tertia: PL 197,453c).

Bereits aus diesen kurzen Hinweisen ist ersichtlich, daß auch die Theologie einen besonderen Beitrag von den Frauen erhalten kann, denn sie sind in der Lage, mit der ihnen eigenen Intelligenz und Sensibilität über Gott und die Glaubensgeheimnisse zu sprechen. Ich ermutige daher alle Frauen, die diesen Dienst ausüben, ihn mit zutiefst kirchlichem Bewußtsein durchzuführen, ihre Reflexion durch das Gebet zu nähren und den Blick auf den großen, teilweise noch unergründeten Reichtum der mystischen Überlieferung des Mittelalters zu richten, besonders auf den, der durch leuchtende Beispiele wie eben Hildegard von Bingen verkörpert wird. Die rheinische Mystikerin hat noch weitere Schriften verfaßt. Zwei von ihnen sind besonders wichtig, weil sie, wie Scivias, ihre mystischen Visionen wiedergeben: der Liber vitae meritorum (Buch der Lebensverdienste) und der Liber divinorum operum (Buch der göttlichen Werke), auch De operatione Dei genannt. Im ersten wird eine einzige gewaltige Vision Gottes beschrieben, der mit seiner Kraft und mit seinem Licht dem Kosmos Leben schenkt. Hildegard hebt die tiefe Beziehung zwischen dem Menschen und Gott hervor und erinnert uns daran, daß die ganze Schöpfung, deren Krone der Mensch ist, von der Dreifaltigkeit Leben empfängt. Im Mittelpunkt der Schrift steht die Beziehung zwischen Tugenden und Lastern: Der Mensch muß sich tagtäglich mit der Herausforderung durch die Laster, die ihn vom Weg zu Gott abbringen, und mit den Tugenden, die diesen Weg fördern, auseinandersetzen. Er ist aufgefordert, sich vom Bösen abzuwenden, um Gott zu verherrlichen und nach einer tugendhaften Existenz in das »ganz mit Freude erfüllte« Leben einzutreten. Im zweiten Werk, das von vielen als ihr Meisterwerk betrachtet wird, beschreibt sie noch einmal die Schöpfung in ihrer Beziehung zu Gott und die Zentralität des Menschen, wobei eine starke Christozentrik biblischer und patristischer Prägung zutage tritt. Die Heilige legt fünf vom Prolog des Johannesevangeliums inspirierte Visionen dar und gibt die Worte wieder, die der Sohn an den Vater richtet: »Das ganze Werk, das du gewollt und mir anvertraut hast, habe ich zu einem guten Ende geführt, und so bin ich in dir und du in mir, und wir sind eins« (Pars III, Visio X: PL 197,1025a).

In anderen Schriften schließlich offenbart Hildegard die vielseitigen Interessen und die kulturelle Lebendigkeit der Frauenklöster des Mittelalters, was im Gegensatz steht zu den Vorurteilen, die immer noch auf dieser Epoche lasten. Hildegard befaßte sich mit Medizin und Naturwissenschaften ebenso wie mit Musik, da sie künstlerisch begabt war. Sie komponierte auch Hymnen, Antiphonen und Gesänge, die unter dem Titel Symphonia Harmoniae Caelestium Revelationum (Symphonie der Harmonie der himmlischen Offenbarungen) gesammelt sind. Sie wurden in ihren Klöstern mit Freude gesungen, wo sie eine Atmosphäre der Ruhe und des Frieden verströmten, und sind auch uns überliefert. Für Hildegard ist die ganze Schöpfung eine Symphonie des Heiligen Geistes, der in sich selbst Freude und Jubel ist.

Die Popularität, die Hildegard in ihrem Umfeld genoß, brachte viele Menschen dazu, sie um Rat zu fragen; daher sind viele ihrer Briefe überliefert. Gemeinschaften von Männer- und Frauenklöstern, Bischöfe und Äbte wandten sich an sie. Viele Antworten sind auch für uns weiterhin gültig. An eine weibliche Ordensgemeinschaft schrieb Hildegard zum Beispiel: »Das geistliche Leben muß mit viel Hingabe gepflegt werden. Am Anfang ist es mühsam und bitter. Man muß manch Äußerlichkeiten und fleischlichen Gelüsten und anderen ähnlichen Dingen entsagen. Aber wenn man sich von der Heiligkeit faszinieren läßt, dann wird eine heilige Seele die Abkehr von der Welt als süß und erfüllend empfinden. Man muß nur klug darauf achten, daß die Seele nicht verwelkt« (vgl. E. Gronau, Hildegard, Prophetische Lehrerin der Kirche an der Schwelle und am Ende der Neuzeit, Stein am Rhein 1999). Und als Kaiser Friedrich Barbarossa eine Kirchenspaltung hervorrief, indem er gegen den rechtmäßigen Papst Alexander III. gleich drei Gegenpäpste aufstellte, zögerte Hildegard nicht, ihn von ihren Visionen inspiriert daran zu erinnern, daß auch er, der Kaiser, dem Urteil Gottes unterworfen war. Mit der Kühnheit, die jeden Propheten auszeichnet, schrieb sie dem Kaiser von seiten Gottes folgende Worte: »Wehe, wehe der Niederträchtigkeit dieser Gottlosen, die mich beleidigen! Höre, geschwind, o König, wenn du leben willst! Sonst wird mein Schwert dich durchbohren!« (vgl. ebd.).

Mit der geistlichen Autorität, die ihr zu eigen war, machte sich Hildegard in ihren letzten Lebensjahren auf, um trotz ihres vorgerückten Alters und der Mühsal, die das Reisen bedeutete, zu den Menschen von Gott zu sprechen. Alle hörten ihr gerne zu, auch wenn sie einen strengen Ton anschlug: Sie wurde als eine von Gott gesandte Botin betrachtet. Sie ermahnte vor allem die Klostergemeinschaften und den Klerus zu einer Lebensführung, die ihrer Berufung entsprach. Insbesondere trat Hildegard der Bewegung der deutschen Katharer entgegen. Diese - Katharer heißt wörtlich die »Reinen« - traten für eine radikale Reform der Kirche ein, vor allem, um Mißbräuche durch den Klerus zu bekämpfen. Sie warf ihnen mit harten Worten vor, das Wesen der Kirche verändern zu wollen, und erinnerte sie daran, daß eine wahre Erneuerung der kirchlichen Gemeinschaft nicht so sehr durch die Veränderung von Strukturen erlangt wird, sondern vielmehr durch einen aufrichtigen Geist der Buße und einen tätigen Weg der Umkehr. Dies ist eine Botschaft, die wir nie vergessen sollten. Wir wollen stets den Heiligen Geist bitten, daß er in der Kirche heilige und mutige Frauen wie die hl. Hildegard von Bingen erwecke, die in der Wertschätzung und mit dem Einsatz der von Gott empfangenen Gaben ihren eigenen wertvollen Beitrag leisten zum geistlichen Wachstum unserer Gemeinden und der Kirche in unserer Zeit.


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Von Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher, besonders die Delegation deutscher Richter und Staatsanwälte. Für die heilige Hildegard gibt es Wachstum nur, wenn alles aufeinander bezogen, wechselseitig verbunden und in Gott vereint ist. Auch unsere menschliche Gemeinschaft soll wachsen, sie soll die Harmonie der Schöpfung zum Ausdruck bringen, in einem gegenseitigen Geben und Begleiten. Der Heilige Geist schenke uns die innere Bereitschaft, als Brüder und Schwestern diese Welt zu gestalten. Gott segne euch alle!




Audienzhalle

Mittwoch, 15. September 2010: Klara von Assisi

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Liebe Brüder und Schwestern!

Eine der beliebtesten Heiligen ist zweifellos die hl. Klara von Assisi. Sie hat im 13. Jahrhundert gelebt und war Zeitgenossin des hl. Franziskus. Ihr Zeugnis zeigt uns, wieviel die ganze Kirche mutigen Frauen verdankt, die wie sie reich waren an Glauben und die einen entscheidenden Anstoß zur Erneuerung der Kirche geben konnten.

Wer also war Klara von Assisi? Zur Beantwortung dieser Frage besitzen wir gesicherte Quellen: nicht nur die zeitgenössischen Biographien, wie die des Thomas von Celano, sondern auch die Akten des Heiligsprechungsprozesses, den der Papst nur wenige Monate nach Klaras Tod einleitete und der die Zeugnisse jener enthält, die lange Zeit an ihrer Seite gelebt haben.

Klara, die 1193 geboren wurde, entstammte einer adeligen und reichen Familie. Sie verzichtete auf Adel und Reichtum, um demütig und arm zu leben, indem sie die Lebensform annahm, die Franz von Assisi vorschlug. Auch wenn ihre Angehörigen, wie damals üblich, eine Ehe mit einer hochgestellten Persönlichkeit für sie planten, verließ Klara mit 18 Jahren ihr Vaterhaus: ein mutiger Schritt, der aus dem tiefen Wunsch heraus kam, Christus nachzufolgen, sowie aus der Bewunderung für Franziskus. In Begleitung einer Freundin, Bona di Guelfuccio, ging sie heimlich zu den Minderbrüdern bei der »Portiunkula«-Kapelle. Es war der Abend des Palmsonntags 1211. Unter allgemeiner bewegter Anteilnahme wurde eine hochsymbolische Geste vollbracht: Im Schein brennender Fackeln, die seine Gefährten in den Händen hielten, schnitt Franziskus ihr Haar ab, und Klara legte ein rauhes Büßergewand an. Von diesem Augenblick an war sie zur jungfräulichen Braut des demütigen und armen Christus geworden und weihte sich ihm vollkommen. Wie Klara und ihre Gefährtinnen wurden zahllose Frauen im Laufe der Geschichte angezogen von der Liebe zu Christus, der in der Schönheit seiner göttlichen Person ihr Herz erfüllt. Und durch die Berufung der geweihten Jungfrauen zur mystischen Ehe zeigt sich die ganze Kirche als das, was sie für immer sein wird: die schöne und reine Braut Christi.

In einem der vier Briefe, die Klara an die hl. Agnes von Prag sandte, die Tochter des Königs von Böhmen, die ihren Spuren folgen wollte, spricht sie von Christus, ihrem geliebten Bräutigam, mit bräutlichen Worten, die Erstaunen hervorrufen können, aber sehr ergreifend sind: »Wenn Ihr ihn liebt, seid Ihr keusch, wenn Ihr ihn berührt, werdet Ihr noch reiner, wenn Ihr ihn aufnehmt, bleibt Ihr Jungfrau. Seine Macht ist stärker, seine edle Art erhabener, sein Aussehen schöner, seine Liebe holder und alle seine Anmut feiner. Von seinen Umarmungen seid Ihr schon umfangen, er hat Eure Brust mit kostbaren Steinen geschmückt… und Euch gekrönt mit einer goldenen Krone, dem ausdrücklichen Zeichen seiner Heiligkeit« (Erster Brief: FF, 2862).

Vor allem zu Anfang ihrer religiösen Erfahrung fand Klara in Franz von Assisi nicht nur einen Meister, dessen Lehren sie folgen konnte, sondern auch einen brüderlichen Freund. Die Freundschaft zwischen diesen beiden Heiligen ist ein sehr schöner und wichtiger Aspekt. Wenn nämlich zwei reine und von derselben Liebe zu Gott entflammte Seelen einander begegnen, dann bekommen sie aus der gegenseitigen Freundschaft einen sehr starken Ansporn, den Weg der Vollkommenheit zu beschreiten. Die Freundschaft ist eine der edelsten und erhabensten menschlichen Empfindungen, die von der göttlichen Gnade gereinigt und verklärt wird. Wie der hl. Franziskus und die hl. Klara haben auch andere Heilige den Weg zur christlichen Vollkommenheit in tiefer Freundschaft zueinander beschritten, zum Beispiel der hl. Franz von Sales und die hl. Johanna Franziska von Chantal. Und eben der hl. Franz von Sales schreibt: »O wie gut ist es, auf Erden zu lieben, wie man im Himmel liebt; in dieser Welt so inniglich sich teuer sein zu lernen, wie wir in der andern ewiglich uns teuer sein werden! Nicht von der einfachen christlichen Liebe rede ich hier, die man gegen jeden Menschen zu hegen verpflichtet ist; von der geistlichen Freundschaft gilt, was ich hier sage, durch welche zwei, drei oder mehrere Seelen ihre Andacht, ihre frommen Gefühle gegenseitig sich mitteilen, und zu einem Herzen und zu einer Seele werden« (Anleitung zum frommen Leben III, 19).

Nachdem sie einige Monate in anderen monastischen Gemeinschaften verbracht hatte, ließ Klara sich gegen den Widerstand ihrer Angehörigen, die ihre Entscheidung zunächst nicht guthießen, mit den ersten Gefährtinnen in der Kirche San Damiano nieder, wo die Minderbrüder ihnen einen kleinen Konvent eingerichtet hatten. In diesem Kloster lebte sie über 40 Jahre lang, bis zu ihrem Tod im Jahre 1253. Uns ist eine Beschreibung aus erster Hand über das Leben dieser Frauen in jenen Anfangsjahren der franziskanischen Bewegung überliefert. Es handelt sich um den Bericht eines flämischen Bischofs auf Besuch in Italien, Jakob von Vitry, der Bewunderung zum Ausdruck bringt: er habe eine große Anzahl von Männern und Frauen aller sozialen Schichten vorgefunden, die »alles für Christus verlassen hatten und der Welt entflohen waren. Sie nannten sich Minderbrüder und Minderschwestern und genießen große Achtung beim Papst und bei den Kardinälen… Die Frauen… leben gemeinsam an mehreren Stätten unweit der Städte. Sie erhalten nichts, sondern leben von ihrer Hände Arbeit. Und es schmerzt und betrübt sie sehr, daß sie vom Klerus und von den Laien mehr geehrt werden, als ihnen recht ist« (Brief vom Oktober 1216: FF, 2205.2207).

Jakob von Vitry hatte mit Scharfblick einen charakteristischen Zug der franziskanischen Spiritualität erkannt, für den Klara sehr empfänglich war: die Radikalität der Armut in Verbindung mit dem völligen Vertrauen auf die göttliche Vorsehung. Aus diesem Grund handelte sie mit großer Entschlossenheit und erlangte von Papst Gregor IX. oder wahrscheinlich schon von Papst Innozenz III. das sogenannte »Privilegium Paupertatis« (vgl. FF, 3279), demgemäß Klara und ihre Gefährtinnen von San Damiano keinerlei materiellen Besitz haben durften. Es handelte sich um eine wirklich ungewöhnliche Ausnahme gegenüber dem geltenden Kirchenrecht, und die kirchlichen Autoritäten jener Zeit gewährten sie in Anerkennung der Früchte evangeliumsgemäßer Heiligkeit, die sie in der Lebensweise Klaras und ihrer Mitschwestern erkannten. Das zeigt, daß auch in den Jahrhunderten des Mittelalters die Frauen keine zweitrangige, sondern eine beachtliche Rolle spielten. In diesem Zusammenhang sollte daran erinnert werden, daß Klara die erste Frau in der Kirchengeschichte war, die eine schriftliche Regel verfaßt hat, die dem Papst zur Approbation unterbreitet wurde, um das Charisma des Franz von Assisi in allen Frauengemeinschaften zu bewahren, die schon zu ihrer Zeit zahlreich entstanden und die sich am Vorbild von Franziskus und Klara orientieren wollten.

Im Konvent von San Damiano lebte Klara in heroischer Weise die Tugenden, die jeden Christen auszeichnen sollten: die Demut, den Geist der Frömmigkeit und der Buße, die Nächstenliebe. Obgleich sie die Oberin war, wollte sie den kranken Mitschwestern persönlich dienen, indem sie auch niederste Aufgaben übernahm: Die Liebe nämlich überwindet jeden Widerstand, und wer liebt, vollbringt jedes Opfer mit Freude. Ihr Glaube an die Realpräsenz in der Eucharistie war so groß, daß zweimal wunderbare Dinge geschahen. Allein durch die Aussetzung des Allerheiligsten Sakraments vertrieb sie die sarazenischen Söldnertruppen, die im Begriff waren, das Kloster von San Damiano anzugreifen und die Stadt Assisi zu verwüsten.

Diese Geschehnisse sowie andere Wunder, an die die Erinnerung bewahrt wurde, veranlaßten Papst Alexander IV., sie 1255, nur zwei Jahre nach ihrem Tod, heiligzusprechen. Er verkündete ihr Lob in der Heiligsprechungsbulle, in der es heißt: »Welch eine Leuchtkraft besitzt dieses Licht, und wie hell ist der Glanz dieser leuchtenden Quelle! Wahrlich, dieses Licht war in der Verborgenheit des klösterlichen Lebens verschlossen und strahlte draußen mit hellem Schein; es sammelte sich in engen Klostermauern und verbreitete sich draußen in der ganzen Welt. Es wurde drinnen bewahrt und verbreitete sich draußen. Klara nämlich hielt sich verborgen; aber ihr Leben wurde allen offenbar. Klara schwieg, aber ihr Ruhm wurde laut« (FF, 3284). Und genau so ist es, liebe Freunde: Die Heiligen sind es, die die Welt zum Besseren wandeln, sie dauerhaft verändern, indem sie ihr Kräfte zuführen, die nur die vom Evangelium inspirierte Liebe hervorbringen kann. Die Heiligen sind die großen Wohltäter der Menschheit!

Die Spiritualität der hl. Klara, ihr Entwurf der Heiligkeit ist im vierten Brief an die hl. Agnes von Prag zusammengefaßt. Die hl. Klara gebraucht das Bild des Spiegels, das im Mittelalter sehr verbreitet war und von den Kirchenvätern herkommt. Sie fordert ihre Freundin in Prag auf, sich in jenem Spiegel der Vollkommenheit aller Tugenden zu betrachten, der der Herr selbst ist. So schreibt sie: »Wahrhaft glücklich, wem es gegeben wird, dieses heilige Gastmahl zu genießen, um mit allen Fasern des Herzens dem anzuhangen [Christus], dessen Schönheit alle seligen himmlischen Heerscharen unaufhörlich bewundern, dessen Liebe reich beschenkt, dessen Betrachtung erquickt, dessen Güte erfüllt, dessen Liebenswürdigkeit wieder herstellt, dessen Andenken lieblich leuchtet, durch dessen Duft Tote wieder aufleben werden, dessen glorreicher Anblick selig machen wird alle Bewohner des himmlischen Jerusalem, da es ein Abglanz der ewigen Herrlichkeit, ein Schein des ewigen Lichtes und ein Spiegel ohne Makel ist. In diesen Spiegel schaue täglich, o Königin, Braut Jesu Christi, und betrachte immer in ihm Dein Antlitz, auf daß Du Dich so gänzlich innerlich und äußerlich schmückst… In diesem Spiegel erstrahlen die selige Armut, die heilige Demut und die unaussprechliche Liebe« (Vierter Brief: FF, 2901- 2903).

Wir wollen Gott danken, der uns die Heiligen schenkt, die unser Herz ansprechen und uns ein Vorbild christlichen Lebens zur Nachahmung geben. So möchte ich mit dem Segen schließen, den die hl. Klara für ihre Mitschwestern in Worte faßte und den die Klarissen, die durch ihr Gebet und ihr Wirken eine wertvolle Rolle in der Kirche spielen, mit großer Ehrfurcht bewahren. In diesen Worten kommt die ganze zärtliche Liebe ihrer geistlichen Mutterschaft zum Ausdruck: »Ich segne euch in meinem Leben und nach meinem Tode, soviel ich vermag, und mehr als ich vermag, mit all dem Segen, mit dem der Vater der Erbarmungen seine Söhne und seine Töchter im Himmel und auf Erden gesegnet hat und noch segnen wird, und mit dem ein geistlicher Vater und eine geistliche Mutter ihre geistlichen Söhne und Töchter gesegnet haben und noch segnen werden. Amen« (FF, 2856).


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Ganz herzlich begrüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher; und aus den Niederlanden die Verantwortlichen und Seminaristen des Theologischen Instituts Sint Willibrord des Bistums Haarlem-Amsterdam in Begleitung von Bischof Joseph Maria Punt. Allein die Heiligen können die Welt dauerhaft zum Besseren verändern, denn durch sie werden Kräfte wirksam, die nur die Liebe zu Christus wecken kann. Gehen wir in ihre Schule und lassen wir uns von ihnen zum Herrn führen. Euch allen wünsche ich eine gesegnete Zeit in Rom.







Petersplatz

Mittwoch, 22. September 2010: Apostolische Reise nach Großbritannien


Generalaudienzen 2005-2013 25080