ANSPRACHE 2007 Januar 2007 93

93 Natürlich lassen uns diese trostreichen positiven Tatsachen nicht an den bereits vorhandenen Schwierigkeiten und den Gefahren, die im Laufe der Zeit und der Generationen zunehmen können, vorbeisehen oder sie unterbewerten. In den von der öffentlichen Debatte vorgebrachten und durch das Kommunikationssystem verstärkten Bildern, aber auch - wenn auch in anderem Ausmaß - im Leben und im Verhalten der Menschen, nehmen wir tagtäglich die Last einer vom moralischen Relativismus geprägten Kultur wahr, die arm ist an Gewißheiten und reich dagegen an Forderungen, die nicht selten unberechtigt sind. Wir nehmen auch die Notwendigkeit wahr, die christliche Unterweisung durch eine gehaltvollere Katechese zu stärken, wobei uns das Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche einen großen Dienst erweisen kann. Notwendig ist auch das ständige Bemühen, Gott immer mehr in den Mittelpunkt unserer Gemeinschaften zu stellen, indem wir dem Gebet und der persönlichen Freundschaft mit Jesus und daher dem Ruf zur Heiligkeit den Vorrang geben. Insbesondere muß große Sorge getragen werden für die Berufungen zum Priestertum und zum geweihten Leben, ebenso wie für die ständige Weiterbildung und für die Bedingungen, unter denen die Priester leben und wirken: denn besonders in einigen Regionen stellt die zu geringe Zahl junger Priester bereits jetzt ein ernstes Problem für die Pastoralarbeit dar. Bitten wir zusammen mit der ganzen christlichen Gemeinschaft den Herrn vertrauensvoll, inständig und demütig um das Geschenk neuer und heiliger Arbeiter für seine Ernte (vgl. Mt 9,37-38). Wir wissen, daß der Herr uns manchmal warten läßt, aber wir wissen auch, daß derjenige, der anklopft, dies nicht vergebens tut. Bitten wir daher auch weiterhin den Herrn mit Vertrauen und mit Geduld, uns neue heilige »Arbeiter« zu schenken.

Liebe Mitbrüder im Bischofsamt, kurz vor Beginn des »Ad-limina«-Besuchs waren diese Themen Gegenstand des Kongresses der katholischen Kirche in Italien, die sich in Verona versammelt hatte. In meinem Herzen bewahre ich eine große und dankbare Erinnerung an den Tag, den ich bei dieser Gelegenheit mit euch verbracht habe, und ich freue mich über die Ergebnisse, die während des Kongresses herangereift sind. Im Wesentlichen geht es jetzt darum, den Weg fortzusetzen, um das »große Ja« Gottes in Jesus Christus zum Menschen und zu seinem Leben, zur menschlichen Liebe, zu unserer Freiheit und zu unserer Intelligenz immer wirklicher und konkreter zu machen: Dieses »Ja« faßt den Sinn des Kongresses selbst zusammen. Von dieser Tatsache auszugehen und sie für alle Menschen spürbar zu machen - daß also das Christentum ein großes »Ja« ist, ein »Ja«, das von Gott selbst kommt und das in der Menschwerdung des Sohnes konkret geworden ist - scheint mir sehr wichtig zu sein. Nur wenn wir unser christliches Dasein in dieses »Ja« hineinstellen, wenn wir tief in die Freude dieses »Ja« eindringen, können wir das christliche Leben in allen Bereichen unseres Daseins verwirklichen, auch in den Bereichen, in denen es schwer ist, heute als Christen zu leben.

Ich freue mich daher, daß ihr in dieser Versammlung das pastorale Schreiben approbiert habt, das die Ergebnisse der Arbeiten des Kongresses wieder aufgreift und sie noch einmal hervorhebt. Es ist sehr wichtig, daß die Hoffnung auf den auferstandenen Jesus, der Geist der Gemeinschaft und der Wille zum missionarischen Zeugnis, die die Vorbereitungen und dann die Feier des Kongresses beseelt und gestützt haben, auch weiterhin das Leben und den vielfältigen Einsatz der Kirche in Italien nähren.

Das Hauptthema eurer Versammlung schließt seinerseits eng an die Ziele des Kongresses von Verona an. Thema eurer Reflexion ist nämlich »Jesus Christus, der einzige Retter der Welt: die Kirche in Mission, ›ad gentes‹ und unter uns«. Im Hinblick auf eine Evangelisierung, die zwar untergliedert, letztendlich aber natürlich einheitlich ist, weil es immer darum geht, Jesus Christus selbst zu verkündigen und zu bezeugen, betrifft eure Reflexion also sowohl die Völker, die sich zum ersten Mal dem Glauben gegenüber öffnen, als auch die Angehörigen jener Völker, die heute nach Italien kommen, um hier zu leben und zu arbeiten, sowie unsere Landsleute, die sich manchmal vom Glauben entfernt haben und dem Druck jener Säkularisierungstendenzen unterworfen sind, die die Gesellschaft und die Kultur in diesem Land und in ganz Europa beherrschen möchten. Auf alle und auf jeden einzelnen muß die Sendung der Kirche und unsere Hirtensorge ausgerichtet sein: Es scheint mir angebracht, dies besonders in diesem Jahr, zum 50. Jahrestag der Enzyklika Fidei donum von Pius XII., in Erinnerung zu rufen.

Ich freue mich, daß ihr die Grundwahrheit, daß Jesus Christus der einzige Retter der Welt ist, zum Fundament des missionarischen Einsatzes gemacht habt: Die Gewißheit über diese Wahrheit war nämlich von Anfang an der entscheidende Antrieb der christlichen Mission. Auch heute müssen wir, wie die Erklärung Dominus Iesus noch einmal betont hat, uns vollkommen bewußt sein, daß dem Mysterium Jesu Christi, des wahren Gottes und wahren Menschen, der in der Kirche lebt und gegenwärtig ist, die Einzigkeit und Heilsuniversalität der christlichen Offenbarung entspringt - und daher die unverzichtbare Aufgabe, unermüdlich und ohne zu resignieren allen Menschen Jesus Christus zu verkündigen, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (Jn 14,6). Wenn wir die Situation der heutigen Welt betrachten, dann scheint mir, daß man - bereits auf rein menschlicher Ebene, würde ich sagen, fast ohne die Notwendigkeit, sich auf den Glauben zu berufen - verstehen kann, daß der Gott, der ein menschliches Antlitz angenommen hat, der Gott, der Mensch geworden ist, der den Namen Jesus Christus trägt und der für uns gelitten hat, daß dieser Gott für alle Menschen notwendig ist, daß er die einzige Antwort ist auf alle Herausforderungen dieser Zeit.

Die Wertschätzung und Achtung der anderen Religionen und Kulturen mit den Samen der Wahrheit und des Guten, die in ihnen enthalten sind und eine Vorbereitung auf das Evangelium darstellen, sind heute, in einer Welt, die immer mehr zusammenwächst, besonders notwendig. Das Bewußtsein der Originalität, der Fülle und der Einzigkeit der Offenbarung des wahren Gottes, die uns in Christus endgültig geschenkt wurde, darf jedoch nicht nachlassen, und auch die missionarische Berufung der Kirche darf nicht weniger oder schwächer werden. Das vom Relativismus geprägte kulturelle Klima, das uns umgibt, macht es immer wichtiger und dringlicher, die Gewißheit, daß Christus, der Gott mit dem menschlichen Antlitz, unser wahrer und einziger Retter ist, im ganzen Leib der Kirche tief zu verankern und sie zur Reife zu bringen. Das Buch »Jesus von Nazareth« - ein sehr persönliches Buch, das nicht der Papst, sondern Joseph Ratzinger verfaßt hat - ist mit dieser Absicht geschrieben: daß wir, mit dem Herzen und mit dem Verstand, wieder sehen können, daß Christus wirklich derjenige ist, auf den das Herz des Menschen wartet.

Liebe Mitbrüder, als Bischöfe Italiens tragt ihr eine konkrete Verantwortung nicht nur gegenüber den euch anvertrauten Kirchen, sondern gegenüber der ganzen Nation. Mit vollem und tiefem Respekt vor der Trennung von Kirche und Politik - von dem, was dem Kaiser gehört und dem, was Gott gehört (vgl. Mt 22,21) - müssen wir nämlich für das Sorge tragen, was gut ist für den Menschen, das Geschöpf und Abbild Gottes: also konkret gesprochen für das Gemeinwohl Italiens. Von dieser Aufmerksamkeit gegenüber dem Gemeinwohl habt ihr deutlich Zeugnis gegeben durch das durch den Ständigen Bischofsrat approbierte Schreiben zu der auf der Ehe gegründeten Familie und zu den Gesetzesinitiativen bezüglich der De-facto-Partnerschaften. Dabei habt ihr in völliger Übereinstimmung mit der ständigen Lehre des Apostolischen Stuhls gehandelt.

Die Kundgebung für die Familie, die erst kürzlich auf Initiative der katholischen Laien stattgefunden hat, an der sich aber auch viele Nichtkatholiken beteiligt haben, war in diesem Zusammenhang ein großes und außerordentliches Fest des Volkes - eine Bestätigung, daß die Familie im Herzen und im Leben der Italiener tief verwurzelt ist. Dieses Ereignis hat mit Sicherheit dazu beigetragen, allen die Bedeutung und jene Rolle der Familie in der Gesellschaft vor Augen zu führen, die besonders heute Verständnis und Anerkennung erfordert, dies angesichts einer der Täuschung unterlegenen Kultur, daß sie die Menschen glücklicher macht, wenn sie einseitig auf der Freiheit des einzelnen beharrt. Daher ist jede Initiative des Staates zugunsten der Familie als solcher zu schätzen und zu ermutigen.

Dieselbe Aufmerksamkeit gegenüber den wahren Nöten der Menschen findet ihren Ausdruck im täglichen Dienst an den vielen - alten und neuen, sichtbaren oder versteckten - Formen der Armut. Diesem Dienst widmen sich viele kirchliche Realitäten, angefangen bei euren Diözesen, bei den Pfarreien, bei der »Caritas« und bei vielen anderen Organisationen des Volontariats. Liebe Mitbrüder im Bischofsamt, fördert und beseelt beharrlich diesen Dienst, damit in ihm stets die wahre Liebe Christi aufleuchtet und alle Menschen konkret erfahren können, daß es keine Trennung gibt zwischen der Kirche als Hüterin des Sittengesetzes, das Gott in das Herz des Menschen eingeschrieben hat, und der Kirche, die die Gläubigen einlädt, barmherzige Samariter zu werden und in jedem leidtragenden Menschen den Nächsten zu erkennen.

Zum Schluß möchte ich an das Ereignis erinnern, das uns Anfang September wieder gemeinsam nach Loreto führen wird, zu jener Pilgerfahrt und Begegnung, die den Namen »Agorà dei giovani italiani« (Agorà der Jugend Italiens) trägt. Sie will die Jugendlichen tiefer in den Weg der Kirche nach dem Kongreß von Verona hineinnehmen und sie auf den »Weltjugendtag« vorbereiten, der nächstes Jahr in Sydney stattfinden wird. Wir wissen gut, daß die christliche Unterweisung der jungen Generationen die vielleicht schwerste, aber eine äußerst wichtige Aufgabe ist, vor der die Kirche steht. Wir werden daher gemeinsam mit unseren Jugendlichen nach Loreto gehen, auf daß die Jungfrau Maria ihnen helfen möge, sich immer mehr in Jesus Christus zu verlieben, ihren Platz innerhalb der Kirche einzunehmen, die sie als zuverlässige Gemeinschaft erkennen, und den Brüdern die freudige Gewißheit zu vermitteln, von Gott geliebt zu sein.

Liebe Bischöfe Italiens, bei der Ausübung unseres Amtes begegnen wir heute wie zu allen Zeiten nicht wenigen Schwierigkeiten, aber auch dem noch viel größeren Trost des Herrn, der auch durch die Bezeugung der Zuneigung unseres Volkes vermittelt wird. Danken wir Gott für all das, und setzen wir unseren Weg fort, gestärkt durch die Gemeinschaft, die uns vereint und die wir heute wieder erfahren haben. In diesem Geiste versichere ich euch, eure Kirchen und Italien eines Gebetsgedenkens und erteile euch und allen euren Gläubigen von Herzen den Apostolischen Segen.



AN DIE BISCHÖFE AUS MOSAMBIK ANLÄSSLICH IHRES "AD-LIMINA"-BESUCHES


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Samstag, 26. Mai 2007

Herr Kardinal,

liebe Mitbrüder im Bischofsamt!

Im Geist begleitet von eurem christlichen Volk, seid ihr nach Rom gekommen, um einer alten Tradition folgend die Gräber der heiligen Apostel Petrus und Paulus zu verehren. Heute wollt ihr durch eure Anwesenheit hier in kollegialer Weise die Einheit des Glaubens und die Übereinstimmung in den Absichten zwischen euren Teilkirchen und der Kirche in Rom, die »den Vorsitz in der Liebe hat« (hl. Ignatius von Antiochien, Epistula ad Romanos), sowie auch die Einheit zwischen euch und dem Nachfolger Petri dadurch bezeugen, daß ihr seine Sorge für alle Kirchen teilt (vgl. 2Co 11,28). Ich weiß, daß ihr euer Amt in Verbundenheit mit dem Papst ausübt: Das habt ihr mir wiederholt mitgeteilt und soeben neuerlich bekräftigt durch die herzlichen Worte von Monsignore Tomé Makhweliha, Erzbischof von Nampula und Vorsitzender der Bischofskonferenz, der sich zum Sprachrohr der Gefühle und Sorgen gemacht hat, die ihr in diesem Augenblick eures »Ad limina«-Besuches empfindet. Ich umarme und empfange euch daher mit großer Freude und Wertschätzung in diesem Haus und nutze die Gelegenheit, mit euch und durch euch einen herzlichen Gruß an das ganze Volk Gottes in Mosambik zu senden: die Priester, die Ordensmänner und Ordensfrauen, die Seminaristen, die Katecheten und Animatoren, die christlichen Familien und alle gläubigen Laien, denn sie alle sind in der Vielfalt ihrer Charismen gerufen, vom Herrn Jesus Christus Zeugnis zu geben.

Liebe Bischöfe, denjenigen von euch, die vor langer Zeit die Fülle des Priestertums empfangen haben, wünsche ich, daß sie in der pastoralen Sorge für alle, die ihnen anvertraut sind, unermüdlich fortfahren können; jenen, die erst vor kürzerer Zeit zu Bischöfen geweiht wurden, bringe ich meine lebhafte Liebe und die Hoffnung gegenüber Gott zum Ausdruck, daß ihre jugendlichen Kräfte der laufenden Arbeit der Evangelisierung und christlichen Bildung einen neuen Impuls geben mögen. Gleichzeitig versichere ich jeden von euch meiner Gebete, damit der Geist des Herrn durch euer Vorbild und euer Amt ein neues Pfingsten geschehen lasse und in eurer geliebten Nation »das Antlitz der Erde erneuere«.

Ja, ich bitte den Heiligen Geist, die Ausübung eures Hirtenamtes mit der Fülle seines Lichts und seiner Kraft zu begleiten. Wie euch am Tag der Bischofsweihe gesagt wurde, seid ihr verantwortlich für die Verkündigung des Wortes Gottes in der ganzen euch anvertrauten Region; ihr seid verantwortlich für die Feier der Liturgie, für die Gebetserziehung und für die Vorbereitung auf die Sakramente, damit sie in würdiger Weise dem christlichen Volk gespendet werden; ihr seid auch verantwortlich für die organische Einheit der Diözese, für ihre Hilfswerke, Bildungs- und Apostolatseinrichtungen. Dazu seid ihr mit der Autorität von Hirten ausgestattet worden; dennoch nimmt diese Autorität die Gestalt des Dieners an, der sein Leben, seine Zeit, seine Kräfte und sein Herz für seine Schafe einsetzt, und sie wird gestärkt durch das Beispiel, das ihr ihnen gebt, um sie zur Heiligkeit des Lebens zu führen, indem ihr zu »Vorbildern für die Herde« werdet (1P 5,3).

Dieser Hirtendienst erfordert natürlich eure Anwesenheit in allen in der Diözese verstreuten Gemeinden, die so beständig wie möglich sein muß, sowie eine väterliche Aufmerksamkeit für ihre menschlichen und religiösen Lebensbedingungen. Insbesondere die Priester müssen besucht bzw. empfangen, angehört, angeleitet und ermutigt werden. Ihr habt zusammen mit ihnen eine enorme Aufgabe zu bewältigen, natürlich in Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, der in den Herzen wirkt: die Erstevangelisierung von mehr als der Hälfte der Bevölkerung von Mosambik. Wir wissen, daß es zahlreiche und komplexe Hindernisse gibt, daß die Annahme und das Wachsen nicht von uns abhängen, sondern von der Freiheit der Menschen und von der Gnade. Versucht dennoch, zumindest dafür zu sorgen, daß unter euren Prioritäten die missionarische Verkündigung die erste Stelle einnimmt, und laßt alle, denen die Gnade zuteil wird, Christen zu sein, wissen, daß sie zu deren Verwirklichung beitragen sollen. Ein von der Vorsehung bestimmtes Instrument für einen neuen missionarischen Impuls sind die kirchlichen Bewegungen und die neuen Gemeinschaften; nehmt sie auf und fördert sie in euren Diözesen, da sich der Heilige Geist ihrer bedient, um den Glauben in den Herzen neu zu wecken und zu vertiefen und die Freude des Glaubens an Jesus Christus zu verkünden.

Es ist in der Tat wichtig, daß ihr den Glauben mit allen euch zur Verfügung stehenden Mitteln vertieft: Jugend- und Erwachsenenkatechese, Liturgie, zusammen mit der nötigen Inkulturation. Ohne diese gründliche Bildung blieben der Glaube und die religiöse Praxis oberflächlich und schwach, die alten Sitten und Gebräuche könnten nicht mit christlichem Geist durchdrungen werden, die Seelen würden sich von allen möglichen Lehren erschüttern lassen, Sekten würden die Gläubigen anlocken und zum Abfall von der Kirche verleiten, der respektvolle Dialog mit den anderen Religionen würde durch Bedrohungen und Gefahren blockiert. Vor allem aber könnten die Getauften den heute in der Konsumgesellschaft verbreiteten Erscheinungsformen, wie religiöse Gleichgültigkeit, Materialismus und Neuheidentum, nicht standhalten.

Umgekehrt wird ein tiefer und engagierter Glaube das Verhalten der Menschen in ihrem gesellschaftlichen und beruflichen Leben und infolgedessen das Gewebe der Gesellschaft erneuern. Die Christen leisten auf diese Weise ihren Beitrag dazu, die Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, den Lebensstandard der bedürftigen Menschen und Gruppen zu erhöhen, um zu rechten Sitten, zu Toleranz, Vergebung und Versöhnung zu erziehen. Es handelt sich um ein sehr wichtiges ethisches Werk, das dem Wohl des Landes dient; es ist eure Aufgabe als Bischöfe, es zu inspirieren und zu fördern, wobei ihr immer eure Freiheit, die die Freiheit der Kirche bei ihrer prophetischen Sendung ist, bewahrt und an der klaren Unterscheidung zwischen der pastoralen Sendung und dem Auftrag, den politische Programme und Mächte vertreten, festhaltet.

Das gesamte Werk, über das ich zu euch gesprochen habe, hängt von der Anzahl und Qualität eurer apostolischen Mitarbeiter ab: den Priestern, Ordensmännern und Ordensfrauen, Katecheten und Animatoren von Bewegungen und Gemeinschaften. Was die Priester betrifft, so erinnere ich gern an ihr erstes Treffen zur ständigen Fortbildung im Juli 2001, eine Initiative, die euch Gelegenheit gab, sie zu einer Revision ihres Lebens bezüglich ihrer apostolischen Tätigkeit und ihrer geistlichen Erneuerung anzuspornen. Ich ermuntere euch dazu, diese ständige Weiterbildung im Hinblick auf eine theologische und pastorale Fortbildung des Klerus sowie auch hinsichtlich eines regelmäßigen geistlichen Lebens zu fördern. Es geht um ihren apostolischen Dynamismus im Dienst an der Evangelisierung, um ihre Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit den Problemen und um die Heiligkeit ihres Amtes.

Ebenso wichtig und entscheidend ist es, die künftigen Priester gut vorzubereiten. Ich weiß, daß euch die Verbesserung der theologischen und spirituellen Ausbildung in den Priesterseminaren am Herzen liegt; es ist ein häufiges Thema der Arbeiten eurer Bischofskonferenz und der Konferenz der Ordensoberen und -oberinnen, die zur Zusammenarbeit mit euch bereit sind. Angesichts der Bedeutung dessen, was auf dem Spiel steht, fordere ich euch auf, für diese Ausbildung eure besten Priester einzusetzen, darüber zu wachen, daß die Spirituale der Priesterseminare ordentlich vorbereitet sind. Der gravierende Priestermangel zeigt, wie notwendig es ist, in die Pastoral für Priester- und Ordensberufungen zu investieren und ihnen auf diözesaner und nationaler Ebene neuen Auftrieb und Koordinierung zu verleihen. Das verlangt ein Nachdenken aller Glieder der Kirche über die Rolle des Priesters, vor allem in den sogenannten »Kleinen Christlichen Gemeinden«.

95 Ein solches Bewußtwerden im Hinblick auf das Ordensleben würde Vertiefung und größere Verbreitung verdienen. Wie ist es möglich, daß Kandidaten für den Ordensberuf und das christliche Volk die Institute des geweihten Lebens mehr wegen der Hilfe, die diese für das Apostolat und die menschliche Förderung leisten, bewundern als wegen des wirklichen Wertes und der unvergleichlichen Schönheit einer Ganzhingabe an Gott in der Nachfolge Christi, an den sich die geweihte Person als ihren göttlichen Bräutigam bindet? Diese letzte Sicht ist so heilsam für die ganze Kirche, die darin einen ganz besonderen Ruf zur Heiligkeit durch die gelebte Erfahrung der Seligpreisungen finden würde. Auch hier darf die Bedeutung einer sorgfältigen, der besonderen Spiritualität jeder Ordensfamilie entsprechenden Grundausbildung für die Anwärter auf das geweihte Leben nicht vernachlässigt werden. Ich zweifle nicht daran, daß die Koordinierungsorgane der Ordensmänner und Ordensfrauen mit euch zusammenarbeiten müssen, um diesem Erfordernis nachzukommen.

Wie in vielen afrikanischen Ländern spielen auch in Mosambik die Katecheten eine entscheidende Rolle sowohl bei der Ausbildung der Katechumenen wie bei der geistlichen Belebung vieler Gemeinden, die ohne einen ständigen Priester sind. Groß und lobenswert ist ihre hochherzige und selbstlose Hingabe, aber sie brauchen unbedingt eine sorgfältige Ausbildung und besondere Hilfe, um ihre Verantwortung als Zeugen des Glaubens angesichts der kulturellen Entwicklung ihrer Brüder und Schwestern wahrnehmen und diese durch das Vorbild eines heiligmäßigen Lebens leiten zu können.

Die Zukunft wird größtenteils davon abhängen, auf welche Weise die Jugendlichen - die in eurem Land die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen - Glaubensüberzeugungen erwerben können und sie in einem Umfeld leben, das ihnen nicht mehr die sittliche Orientierungen und Unterstützung der Institutionen wie früher bietet, und wie sie sich vertrauensvoll in die Kirchengemeinden integrieren. Das ist ein großer Bereich, zu dem die Welt der Kinder, der Heranwachsenden und vor allem der Studenten hinzukommt, die allen möglichen Strömungen und zunehmenden Fragen ausgesetzt sind. Ich ermutige euch besonders in euren Anstrengungen, allen jungen Christen die Möglichkeit zu geben, daß sie einen festen Religionsunterricht für ein ihnen angemessenes christliches Wirken erhalten.

Die Evangelisierung des christlichen Lebens und das Entdecken geistlicher Berufungen hängen von der Bildung wahrhaft christlicher Familien ab, die das Vorbild, die Erfordernisse und die Gnade der christlichen Ehe annehmen. Ich weiß, daß es wegen der Schranken mancher alter Bräuche und auch wegen der Instabilität der Familien, die von einer sogenannten modernen, von Versinnlichung und Individualismus geprägten Gesellschaft auf eine harte Probe gestellt werden, nicht an Schwierigkeiten fehlt. Die Krise wird sich nur durch eine dynamische Familienpastoral und solide Grundlagen mit Unterstützung der auf diözesaner und nationaler Ebene koordinierten Familienverbände mildern lassen.

Liebe Mitbrüder im Bischofsamt, es gibt noch andere Bereiche, wo eure pastorale Sorge gefordert ist: die Hilfe für die Armen, Kranken und Ausgegrenzten; das Verhalten gegenüber dem Eindringen von Sekten; die Entwicklung der sozialen Kommunikationsmittel usw. Doch die von mir angesprochenen Punkte stellen bereits eine Last dar, die harte Anstrengungen erfordert, wenn wir an die begrenzten apostolischen Kräfte denken, über die ihr verfügt, selbst wenn an die Priester und Ordensleute anderer Länder appelliert wird, die sich - so hoffe ich - großzügig zeigen werden. Ich bin sicher, daß alle diese Herausforderungen bewältigt werden können dank des Glaubens und der Entschlossenheit, die euch beseelen, dank des Heiligen Geistes, der seine Hilfe denen nicht verweigert, die ihn anflehen und den Willen Gottes suchen.

Dieser Wille besteht zuallererst in der affektiven und effektiven Einheit in eurer Bischofskonferenz. Wie ihr wißt, hat Jesus, der Herr, beim Letzten Abendmahl für die Einheit der Apostel gebetet, damit sie seine Einheit mit dem Vater nachahmten (vgl.
Jn 17,21). Bewahrt und erhöht in dem festen Band, das euch mit dem Nachfolger Petri verbindet, die Einheit und das kollegiale Wirken unter euch. Vereint eure Erfahrungen, deutet in einträchtiger Weise die Zeichen der Zeit bezüglich der Bedürfnisse eures Volkes und laßt euch dabei immer von einem Geist der Treue zur Kirche leiten. Diese Einheit unter euch Hirten wird das Zentrum und die Wurzel der vollkommenen kirchlichen Gemeinschaft sein, die alle in Christus umfaßt: Bischöfe, Priester, Ordensmänner, Ordensfrauen und gläubige Laien. Darüber wache vor allem mit mütterlicher Liebe die Jungfrau Maria, der ich euch anvertraue, wenn ich euch meinen Apostolischen Segen erteile, den ich auf eure Mitarbeiter und auf die ganze Kirche in Mosambik ausweite, die Gott zum Sauerteig und zum Licht im Herzen eurer geliebten Nation gemacht hat.



AN DIE MITGLIEDER DES ALLGEMEINEN ITALIENISCHEN VERBANDES DER INDUSTRIEUNTERNEHMER "CONFINDUSTRIA"


Clementina-Saal

Samstag, 26. Mai 2007



Liebe Freunde!

Danke für Ihren Besuch, über den ich mich besonders freue. Ich begrüße jeden von Ihnen sehr herzlich. Zunächst begrüße ich Ihren Vorsitzenden, Dr. Matteo Colannino, und danke ihm für die freundlichen Worte, die er in Ihrem Namen an mich gerichtet hat. Ich grüße auch die Verantwortungsträger des »Movimento Giovani Imprenditori« auf nationaler, regionaler und provinzialer Ebene sowie alle Mitglieder eurer Vereinigung, die sich dadurch auszeichnet, daß sie eine Bewegung von Personen ist und nicht nur eine Organisation von Unternehmen. Dadurch soll die Verantwortung des Unternehmers betont werden, der dazu berufen ist, einen besonderen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft zu leisten. Der soziale Wohlstand, den Italien heute genießt, wäre in der Tat ohne den Beitrag der Unternehmer und der Manager in diesem Ausmaß nicht denkbar. Wie das Kompendium der Soziallehre der Kirche in Erinnerung ruft, sind ihre Rollen »vom sozialen Standpunkt aus von zentraler Bedeutung, weil sie mitten in jenem Netz von technischen, kommerziellen, finanziellen und kulturellen Verbindungen angesiedelt sind, die die moderne Unternehmenswirklichkeit kennzeichnen« (Nr. 344).

In dieser Begegnung möchte ich kurz einige Gedanken zu Ihrer Rolle im Wirtschaftsleben ausführen. Als Ausgangspunkt greife ich einen bekannten und oft zitierten Text des Zweiten Vatikanischen Konzils auf, in dem es heißt: »In den wirtschaftlichen Unternehmen stehen Personen miteinander in Verbund, d.h. freie, selbstverantwortliche, nach Gottes Bild geschaffene Menschen. Darum sollte man unter Bedachtnahme auf die besonderen Funktionen der Einzelnen, sei es der Eigentümer, der Arbeitgeber, der leitenden oder der ausführenden Kräfte, und unbeschadet der erforderlichen einheitlichen Werkleitung die aktive Beteiligung aller an der Unternehmensgestaltung voranbringen« (Gaudium et spes GS 68). Jedes Unternehmen muß in erster Linie als ein Zusammenschluß von Personen betrachtet werden, die in ihren Rechten und in ihrer Würde geachtet werden müssen. Daher freue ich mich zu erfahren, daß Ihre Bewegung sich im Laufe dieser Jahre bemüht hat, die Zentralität der Person im Bereich der Wirtschaft mit Nachdruck zu unterstreichen. Bedeutsam war in diesem Zusammenhang Ihr erster Nationalkongreß im Jahre 2006, der unter dem Thema stand: »Die Wirtschaft des Menschen«. In der Tat ist es unerläßlich, daß jede wirtschaftliche Tätigkeit letztendlich auf das Gemeinwohl und die Erfüllung der rechtmäßigen Erwartungen des Menschen ausgerichtet ist. Mit anderen Worten, das menschliche Leben und seine Werte müssen stets der Anfang und das Ziel der Wirtschaft sein.

96 Unter diesem Gesichtspunkt erhält der Profit seinen rechten Stellenwert als wichtigster Indikator für eine positive Entwicklung des Unternehmens. Die Soziallehre der Kirche erkennt seine Bedeutung an und hebt zugleich die Notwendigkeit hervor, die Würde der Menschen zu schützen, die in verschiedenen Positionen in den Unternehmen tätig sind. Auch in Krisenzeiten kann das Kriterium, das die unternehmerischen Entscheidungen bestimmt, nicht nur die Förderung des Gewinnanstiegs sein. Hierzu sagt das bereits zitierte Kompendium: »Die Unternehmer und Manager dürfen nicht ausschließlich das objektive Ziel des Unternehmens, die Kriterien der wirtschaftlichen Effizienz und die Forderungen der Pflege des ›Kapitals‹ im Sinne der Gesamtheit der Produktionsmittel im Auge haben: Zu ihren klar definierten Pflichten gehört auch der konkrete Respekt vor der Menschenwürde der in ihrem Unternehmen tätigen Arbeiter«. Weiter heißt es: »Letztere stellen ›das kostbarste Vermögen des Unternehmens‹ und den entscheidenden Produktionsfaktor dar. In den großen strategischen und finanziellen Entscheidungen über Ankauf oder Verkauf, die Verkleinerung oder das Schließen von Niederlassungen sowie in der Fusionspolitik kann man sich nicht ausschließlich auf finanzielle oder kommerzielle Kriterien beschränken« (Nr. 344). Es ist notwendig, daß die Arbeit wieder zu dem Bereich wird, in dem der Mensch die ihm innewohnenden Möglichkeiten verwirklichen kann, indem er seine persönlichen Fähigkeiten und seine Begabung nutzbringend anwendet. Und es hängt in großem Maße von Ihnen, den Unternehmern, ab, möglichst günstige Bedingungen zu schaffen, damit das geschieht. Es ist wahr, daß all dies nicht einfach ist, da die Arbeitswelt von einer starken und fortdauernden Krise gezeichnet ist, aber ich bin mir sicher, daß Sie keine Mühen scheuen werden, um Beschäftigung und Arbeit sicherzustellen, besonders für die jungen Menschen. Um vertrauensvoll ihre Zukunft aufzubauen, müssen sie nämlich auf ein gesichertes Einkommen für sich und für ihre Familie zählen können.

Außer zur Zentralität des Menschen in der Wirtschaft haben Sie im Laufe dieser Jahre auch zu anderen Themen von großer Aktualität Überlegungen angestellt, wie zum Beispiel zum Thema der Familie im italienischen Unternehmen. Ich hatte mehrmals Gelegenheit, die Bedeutung der auf der Ehe gründenden Familie als tragendes Element des Lebens und der Entwicklung einer Gesellschaft hervorzuheben. Zugunsten der Familie zu arbeiten bedeutet, dazu beizutragen, das soziale Gefüge zu erneuern und die Grundlagen für eine echte wirtschaftliche Entwicklung sicherzustellen. Ein anderes wichtiges Thema, das Sie herausgehoben haben, ist das komplexe Phänomen der Globalisierung. Einerseits nährt dieses Phänomen die Hoffnung, daß durch die Umverteilung der Produktion auf Weltebene die Teilhabe an der Entwicklung und an der Verbreitung des Wohlstands allgemeiner wird. Andererseits jedoch kommen verschiedene Gefahren zum Vorschein, die mit den neuen Dimensionen der kommerziellen und finanziellen Beziehungen verbunden sind, die sich in Richtung einer immer größer werdenden Kluft zwischen dem wirtschaftlichen Reichtum einiger weniger und dem Anwachsen der Armut vieler Menschen bewegen. Es ist geboten, wie mein verehrter Vorgänger Johannes Paul II. mit Nachdruck sagte, »eine Globalisierung in Solidarität, eine Globalisierung ohne Ausgrenzung zu sichern« (Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages 1998, 3).

Liebe Freunde, der Herr erhelle Ihren Geist und stärke Ihren Willen, damit Sie Ihre Sendung erfüllen können als wertvollen Dienst an der Gesellschaft. Mit diesen Empfindungen sichere ich jedem von Ihnen und für Ihre Arbeit ein besonderes Gebetsgedenken zu und segne Sie von Herzen, Ihre Familien und alle, die Ihnen nahestehen.

AN DEN NEUEN GROSSERZBISCHOF DER SYRO-MALANKARISCHEN KIRCHE (INDIEN)


Kapelle "Redemptoris Mater"

Montag, 28. Mai 2007



Eure Seligkeit,
liebe Gläubige, liebe Brüder und Schwestern, die Sie an der syro-malankarischen Synode teilnehmen!

Ich freue mich, Sie zu Ihrem ersten Besuch in Rom seit Ihrer Wahl zum Großerzbischof der geliebten katholischen syro-malankarischen Kirche zu empfangen. Ich bin Eurer Seligkeit sehr dankbar für Ihre herzlichen und ehrerbietigen Grußworte und danke Ihnen aufrichtig für Ihren sehnlichen Wunsch, »Petrus zu sehen« (vgl. Ga 1,18). Gemeinsam wollen wir Gott danken für diese von der Vorsehung bestimmte Gelegenheit, jene Bande der Gemeinschaft mit dem Römischen Stuhl zu bekräftigen, auf die eure Kirche mit Recht stolz ist.

Ich denke zurück an die herausragenden Bischöfe, die der Heilige Geist gerufen hat, Ihr Volk die Einheit mit dem Nachfolger Petri wiederentdecken zu lassen. Ich denke im besonderen an Mar Ivannios, der sich im Jahr 1930 feierlich zum katholischen Glauben bekannte und hochherzig einen segensreichen kirchlichen Weg einschlug. Das ermöglichte meinem Vorgänger, dem Diener Gottes Johannes Paul II., im Februar 2005 die syro-malankarische Kirche in den Rang eines Großerzbistums zu erheben. Der ehrwürdige Cyril Mar Baselios, Metropolit sui juris von Trivandrum der syro-malankarischen Kirche, wurde so euer erster Großerzbischof. In dieser Eigenschaft reiste er nach Rom, um die malankarische Gemeinschaft zu vertreten, als die Kirche und die Welt von dem geliebten Papst Abschied nahm, der in das Haus des Vaters gerufen worden war. Schon bald danach sollte ihm Mar Baselios selbst dorthin folgen. Heute spüren wir die Nähe dieser unvergeßlichen Hirten, während die syro-malankarische Kirche voller Vertrauen in Gottes Gnade ihre edle Sendung fortsetzt.

Das wertvolle Erbe eurer kirchlichen Tradition wurde durch den von den Vätern der syro-malankarischen Synode vollzogenen kirchenrechtlichen Wahlakt in Ihre Hände, Seligkeit, gelegt. Möge der Herr Ihnen die Fülle geistlicher Gaben gewähren, auf daß dieses Erbe nach dem Willen des Herrn reiche Frucht trage.

Als Nachfolger des Petrus habe ich mit Freude die Entscheidung der Synode bestätigt. Jetzt zählt die Universalkirche zusammen mit allen, die zu eurer kirchlichen Tradition gehören, auf Eure Seligkeit, um zu gewährleisten, daß die malankarische Gemeinschaft weiter auf dem zweifachen Pfad vorangehen kann. Einerseits werdet ihr durch die Treue zum Apostolischen Stuhl stets an dem universalen Atem der einen Kirche Christi voll teilhaben; andererseits wird es eure Treue zu den östlichen Wesensmerkmalen eurer Tradition der Gesamtkirche ermöglichen, Vorteile aus dem zu ziehen, was in seiner vielfältigen Weisheit »der Geist den Gemeinden sagt« (vgl. Offb Ap 2,7 et passim)


ANSPRACHE 2007 Januar 2007 93