ANSPRACHE 2007 Januar 2007 97

97 Seligkeit, in Ihrer Eigenschaft als Oberhaupt und Hirt der syro-malankarischen Kirche wurden Sie mit der Sendung betraut, das christliche Zeugnis und kirchliche Leben der Gläubigen jener edlen Kirche auf dem großen indischen Subkontinent und in den anderen Regionen, wo syro-malankarische Katholiken leben, zu leiten und zu unterstützen. Gleichzeitig suchen Sie auf die wichtigsten Herausforderungen einzugehen, die sich zu Beginn dieses dritten christlichen Jahrtausends stellen. Jetzt ist eine Zeit der Neuevangelisierung, eine Zeit des ständig erneuerten und überzeugten Dialogs mit allen euren Brüdern und Schwestern, die unseren christlichen Glauben teilen, eine Zeit der respektvollen und fruchtbaren Begegnung zwischen Religionen und Kulturen zum Wohl aller, besonders der Ärmsten der Armen. Unsere Verpflichtung zur Evangelisierung muß ständig erneuert werden, während wir uns um den Aufbau von Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität für die ganze Menschheitsfamilie bemühen. Mögen Sie immer Kraft schöpfen vom Herrn und von der kollegialen Unterstützung Ihrer bischöflichen Brüder, den Mitgliedern der Synode. Bitte, versichern Sie sie meiner Gebete und übermitteln Sie ihnen meine besonderen Grüße aus dem glücklichen Anlaß des 75. Jahrestages der Einsetzung der syro-malankarischen Hierarchie.

Wir befinden uns noch in der Atmosphäre von Pfingsten und haben den Wunsch, mit der heiligen Gottesmutter und den Aposteln im Obergemach in Jerusalem zu verweilen, gehorsam gegenüber dem Wirken des Geistes. Der seligen Jungfrau vertraue ich meine Gebete für Eure Seligkeit und für die ganze syro-malankarische Kirche an, während ich darum bitte, daß die Gabe des Geistes Sie weiter nähre und stärke, wenn Sie Zeugnis geben vom Evangelium Christi. Mit diesen Empfindungen erteile ich Ihnen, ehrwürdiger Bruder, und allen Söhnen und Töchtern der syro-malankarischen Kirche gern meinen Apostolischen Segen.

Danke, Gott segne euch!

BESUCH IM GOVERNATORAT

DES STAATES DER VATIKANSTADT

Donnerstag, 31. Mai 2007

Meine Herren Kardinäle,

verehrte Mitbrüder im Bischofs- und im Priesteramt,
liebe Brüder und Schwestern!

»Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen« (2Th 3,18). Mit den Worten des Apostels Paulus richte ich einen herzlichen Gruß an euch alle, die ihr zur großen Familie derer gehört, die in den verschiedenen Ämtern des Staates der Vatikanstadt arbeiten. Ich grüße die Herren Kardinäle, Mitglieder der Päpstlichen Kommission für die Vatikanstadt, und den Präsidenten, Erzbischof Giovanni Lajolo, dem ich für die herzlichen Willkommensworte danke, die er an mich gerichtet hat. Mein Gruß gilt auch den anderen Kardinälen und den Leitern der Einrichtungen des Governatorats. Allen spreche ich meinen Dank aus dafür, daß sie hier zusammengekommen sind, und für die Großherzigkeit, mit der sie auf verschiedenen Ebenen ihren Beitrag leisten zu den vielfältigen Tätigkeiten, die das Governatorat ausführt.

In englischer Sprache sagte der Heilige Vater: Einen besonderen Gruß richte ich an die »Patrons of the Arts«, die so freundlich waren, sich uns anzuschließen. Danke für diese lange Reise, die Sie unternommen haben - aus den Vereinigten Staaten, England, Irland, Portugal und Chile. Ihre Großzügigkeit ist ein leuchtendes Zeugnis für die Schönheit des Glaubens, der so reichen Ausdruck gefunden hat in den Kunstwerken, zu deren Restaurierung Sie beigetragen haben.

Er fuhr auf italienisch fort: Meine Gedanken richten sich insbesondere an euch, liebe Freunde, die ihr eure Arbeit in den verschiedenen Bereichen dieses unseres kleinen Staates leistet, von den sichtbarsten Tätigkeiten bis hin zu den verborgensten. Jeden Tag bemerke und schätze ich die Früchte eures Einsatzes und eurer Kompetenz, und ich bin hierhergekommen, um euch meinen aufrichtigen Dank auszusprechen und euch ein konkretes Zeichen meiner Nähe zu geben. Ich weiß gut, daß euer Dienst oft anstrengend ist und Opfer erfordert, die zuweilen neben euch selbst auch eure Familien betreffen: das läßt meinen Dank noch größer werden. Und ich nutze die Gelegenheit, um eure Familienangehörigen zu grüßen, von denen einige heute abend hier sind.

Das Governatorat, bei dem ihr angestellt seid, hat eine wichtige Funktion. Als mein verehrter Vorgänger Pius XI. die Verhandlungen zu den Lateranverträgen führte, trug er Sorge dafür, daß der Heilige Stuhl »ein gerade so großes Territorium« besitzen sollte, daß es ihm »die vollkommene Unabhängigkeit für die Erfüllung seiner hohen Sendung in der Welt« garantierte. Durch die eifrige Erfüllung eurer Aufgaben, liebe Freunde, stellt ihr das tägliche Leben des Staates sicher und helft dem Papst bei der Erfüllung des Amtes, das der Herr ihm im Dienst an der Kirche und der Welt anvertraut hat. Es ist deshalb keineswegs unangemessen, euch als »Mitarbeiter des Papstes« zu bezeichnen, und als solche begrüße ich euch heute gerade hier, vor diesem Gebäude, das die verschiedenen Orte symbolisiert, an denen ihr eure Aufgaben erfüllt.

98 Ihr arbeitet also im Vatikan, mit dem Papst und für den Papst; ihr arbeitet an Orten, die Schauplatz des Zeugnisses vieler Märtyrer waren und vor allem des Apostels Petrus. Das erfordert von euch, über Kompetenz, Professionalität und Hingabe hinaus, auch einen aufrichtigen Einsatz im Zeugnis für das Evangelium. Ich zähle auf euch, und ich wünsche, daß ihr jeden Tag wachsen möget in der Kenntnis des christlichen Glaubens, in der Freundschaft mit Gott sowie im großherzigen Dienst an den Brüdern und Schwestern. Deshalb fordere ich euch auf, zu Hause und am Arbeitsplatz immer eurem Taufversprechen treu zu bleiben und fügsame Schüler und glaubhafte Zeugen Jesu Christi zu sein. Nur so könnt ihr euren wertvollen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums und zum Aufbau der Zivilisation der Liebe leisten.

Vorhin habe ich in der Kapelle des Governatorats ein schönes Bild der Muttergottes gesegnet, die ihr als »Mutter der Familie« verehrt. Ich habe auch die neue Orgel gesegnet, die gewünscht wurde, um den Gesang der liturgischen Versammlung zu unterstützen, die hier täglich zur heiligen Messe zusammenkommt. Die Existenz der Governatoratskapelle inmitten eurer Büroräume und Werkstätten erinnere euch jeden Tag an den väterlichen Blick Gottes, der euch in seiner Vorsehung begleitet und für jeden von euch sorgt. Das Gebet, das ein vertrauensvoller Dialog mit dem Herrn ist, und die auch werktägliche Teilnahme am Eucharistischen Opfer, das uns mit unserem Erlöser Jesus Christus vereint, sei das Geheimnis und die Kraft eures täglichen Lebens, und es sei immer eure Stütze, besonders in schwierigen Augenblicken.

Ich habe erfahren, daß zu den Projekten des Governatorats auch ein dem hl. Joseph geweihter Brunnen gehört, der von großzügigen Spendern gestiftet wurde. Der Gemahl der Jungfrau Maria, Haupt der Heiligen Familie und Patron der Kirche, kann zu Recht als Beispiel und Vorbild für diejenigen angesehen werden, die in den vielfältigen Diensten des Governatorats tätig sind und einen meist demütigen und stillen Dienst tun, der aber für die Aktivität des Heiligen Stuhls eine unentbehrliche Unterstützung bedeutet. Deshalb hoffe ich, daß dieses Projekt eine glückliche Vollendung findet, und ich bitte den hl. Joseph, daß er euch und eure Familien immer behüten möge. Neben dem Schutz des hl. Joseph erbitte ich für euch den mütterlichen Beistand der Jungfrau Maria, Mutter der Kirche, die hier von der Höhe des Governatoratsgebäudes auf uns blickt. Ihr vertraue ich euch alle an: ihr mütterliches Lächeln begleite euch, und ihre Fürsprache erlange euch die auserwähltesten Gnaden Gottes. Noch einmal danke ich euch für eure Arbeit und segne euch alle von Herzen.



ANDACHT BEI DER LOURDE-GROTTE IN DEN VATIKANISCHEN GÄRTEN

AM FEST DER HEIMSUCHUNG MARIAS

Donnerstag, 31. Mai 2007

Liebe Brüder und Schwestern,


mit Freude schließe ich mich euch am Ende dieser immer so eindrucksvollen Marienandacht an, mit der wir im Vatikan am liturgischen Fest der Heimsuchung Marias den Monat Mai beschließen. Mit brüderlicher Zuneigung grüße ich die hier anwesenden Kardinäle und Bischöfe, und ich danke dem Erzpriester der Petersbasilika, Erzbischof Angelo Comastri, der dieser Feier vorstand. Ich grüße die Priester, die Ordensmänner und Ordensfrauen, im besonderen die Nonnen des Klosters »Mater Ecclesiae« im Vatikan, sowie die vielen Familien, die an dieser Andacht teilnehmen. Während ihr die lichtreichen Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes betrachtet habt, seid ihr auf diesen Hügel hinaufgezogen, wo ihr anhand des Berichts des Evangelisten Lukas im Geiste die Erfahrung Marias nachempfunden habt, die sich von Nazaret in Galiläa auf den Weg machte und in eine Stadt im Bergland von Judäa eilte (vgl. Lc 1,39), wo Elisabet mit ihrem Mann Zacharias lebte.

Was hat Maria, die junge Frau, dazu bewogen, diese Reise zu unternehmen? Was führte sie insbesondere dazu, sich selbst zu vergessen und sich in den ersten drei Monaten ihrer Schwangerschaft in den Dienst ihrer Kusine zu stellen, die ihre Hilfe brauchte. Die Antwort steht in einem Psalm geschrieben: »Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote [Herr], denn mein Herz machst du weit« (Ps 119,32). Der Heilige Geist, der den Sohn Gottes in Maria Fleisch annehmen ließ, machte ihr Herz so weit wie das Herz Gottes und führte sie auf den Weg der Nächstenliebe. Die Heimsuchung Marias erklärt sich im Licht jenes Ereignisses, das dem Bericht aus dem Lukasevangelium vorangeht: die Verkündigung des Engels und die Empfängnis Jesu durch das Wirken des Heiligen Geistes. Der Geist kam auf die Jungfrau herab und die Kraft des Höchsten überschattete sie (vgl. Lc 1,35). Und eben dieser Geist veranlaßte sie dazu, »sich aufzumachen« und ohne Zögern ins Bergland zu eilen (vgl. Lc 1,39), um der betagten Verwandten zur Seite zu stehen. Jesus begann gerade im Schoß Marias Gestalt anzunehmen, doch sein Geist erfüllte bereits ihr Herz, so daß sich die Mutter sogleich in die Nachfolge ihres göttlichen Sohnes stellte: Auf dem Weg, der von Galiläa nach Judäa führt, drängte Jesus selbst Maria, indem er ihr großherzigen Elan eingab, auf den hilfsbedürftigen Nächsten zuzugehen, den Mut, ihre eigenen berechtigten Bedürfnisse, Schwierigkeiten, Sorgen und Gefahren für ihr eigenes Leben außer acht zu lassen. Jesus hilft ihr, all dies zu überwinden und sich vom Glauben führen zu lassen, der in der Liebe wirksam ist (vgl. Ga 5,6).

Durch die Betrachtung dieses Geheimnisses erkennen wir, warum die christliche Nächstenliebe eine »theologale« Tugend ist. Wir sehen, wie das Herz Marias von der Gnade des Vaters erfüllt wird, von der Kraft des Heiligen Geistes durchdrungen und im Innersten vom Sohn bewegt wird; wir sehen also ein menschliches Herz, das auf vollkommene Weise in die Dynamik der heiligsten Dreifaltigkeit miteinbezogen ist. Diese Bewegung ist die Nächstenliebe, die in Maria ihre Vollendung findet und Vorbild für die Nächstenliebe der Kirche ist als Ausdruck der trinitarischen Liebe (vgl. Deus caritas est ). Jede Geste wahrer Liebe, auch die kleinste, birgt einen Funken des grenzenlosen Geheimnisses Gottes in sich: Der aufmerksame Blick auf den Bruder, die Nähe zu ihm, die Teilhabe an seiner Not, die Heilung seiner Wunden, die Verantwortung für seine Zukunft, all dies wird bis ins kleinste Detail »theologal«, wenn es vom Geist Christi beseelt ist. Maria erwirke uns die Gabe, so lieben zu können, wie sie zu lieben vermochte. Ihr, Maria, vertrauen wir diesen außergewöhnlichen Teil der Kirche an, die im Vatikan lebt und arbeitet; ihr vertrauen wir die Römische Kirche und die ihr angeschlossenen Einrichtungen an, auf daß der Geist Christi jede Aufgabe und jeden Dienst beseele. Von diesem Hügel aus richten wir den Blick auf Rom und auf die ganze Welt, und wir beten für alle Christen, damit sie mit dem hl. Paulus sprechen können: »Die Liebe Christi drängt mich.« Möge es ihnen gelingen, durch die Hilfe Marias in der Welt die Dynamik der Nächstenliebe zu verbreiten.

Erneut danke ich euch für eure andächtige und herzliche Teilnahme. Bringt meinen Gruß zu den kranken und alten Menschen und zu allen, die euch nahestehen. Allen erteile ich von Herzen meinen Segen.

Juni 2007 AN FRAU AYESHA RIYAZ, NEUE BOTSCHAFTERIN PAKISTANS BEIM HL. STUHL

Freitag, 1. Juni 2007



Exzellenz!

99 Es ist mir eine Freude, Sie im Vatikan willkommen zu heißen und das Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen, mit dem Sie zur außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafterin der Islamischen Republik Pakistan beim Heiligen Stuhl ernannt werden. Ich bitte Sie, Seiner Exzellenz Präsident Pervez Musharraf, der Regierung und der Bevölkerung Ihrer Nation meine Grüße zu übermitteln. Gewiß wird der Geist der Kooperation, der unsere diplomatischen Beziehungen über fünf Jahrzehnte lang geprägt hat, auch weiterhin jene grundlegenden Werte fördern, die zur Wahrung der jedem Menschen eigenen Würde dienen. Ferner möchte ich Sie bitten, auch die Katholiken Pakistans und ihre Bischöfe herzlich zu grüßen und sie meines innigen Gebets für ihr Wohl zu versichern.

Mit Recht haben Sie unser gemeinsames Ziel hervorgehoben - die Förderung von Frieden und Gerechtigkeit in der Welt zur Sicherung einer besseren Zukunft für die Menschheit. Das kann jedoch nur durch wahre Kooperation zwischen den Völkern, den Religionen und den Nationen erreicht werden. In dieser Hinsicht schätzt der Heilige Stuhl die Bemühungen Pakistans, in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft größere Stabilität in Ihre Region zu bringen und unschuldige Menschen vor den Gefahren des Terrorismus und der Gewalttätigkeit zu schützen. Der Weg zu nationaler und internationaler Sicherheit ist lang und schwierig, er erfordert viel Geduld und Entschlossenheit. Trotz der Hindernisse, denen wir begegnen, sollten alle Bemühungen, den Weg zu Frieden, Stabilität und Hoffnung offenzuhalten, ermutigt und gefördert werden.

Nur zu gut kennt die Bevölkerung Pakistans das Leid, das durch Gewalt und Gesetzwidrigkeit verursacht wird, die, wie Eure Exzellenz richtig bemerkt hat, zu Destabilisierung führen. Die Grundsätze der Demokratie garantieren die Freiheit, politische Ansichten auf verschiedene Art und Weise öffentlich zu äußern. Dieses Recht sollte stets verantwortungsvoll ausgeübt werden, um die staatliche Ordnung zu wahren und soziale Harmonie zu schützen und zu fördern. Zweifellos ist Ihrer Regierung bewußt, daß die Ursachen politischer Unruhen und Agitation innerhalb der Grenzen Ihres Landes bekämpft und die Mittel und Wege zur Unterstützung ziviler und demokratischer Institutionen gefestigt werden müssen. Auf diese Weise werden nationale Solidarität gefördert und die friedliche Schlichtung von Streitigkeiten ermutigt.

Ein solcher Schritt, den Ihr Land in dieser Richtung unternommen hat, zeigt sich am Beispiel der jüngsten Wahlreformen, deren Ziel es ist, allen Bürgern, einschließlich den Mitgliedern von Minderheitsgruppen, die volle Teilnahme zu ermöglichen. Ferner möchte ich den jüngsten legislativen Bestimmungen Pakistans zustimmen, durch die ungerechte Formen der Voreingenommenheit und Diskriminierung gegenüber Frauen ausgeschaltet werden sollen. Stets hat Pakistan auf Bildung großen Wert gelegt. Gute Schulung dient nicht nur der kognitiven, sondern auch der spirituellen Entwicklung der Kinder. Unter der Führung ihrer Lehrer entdecken die jungen Menschen die Einzigartigkeit jedes menschlichen Wesens als Geschöpf Gottes, sie erkennen jene Würde, die allen Männern und Frauen, auch den Angehörigen anderer Kulturen und Religionen eigen ist. Auf diese Weise kann das zivile Leben einer Nation reifen und allen Bürgern ermöglichen, die Früchte wahrer Toleranz und gegenseitiger Achtung zu genießen.

Eine starke demokratische Gesellschaft beruht auf ihrer Fähigkeit, die Religionsfreiheit zu unterstützen und zu wahren - ein in der Würde der menschlichen Person verankertes Grundrecht. Daher ist es wesentlich, jene Bürger vor Gewaltakten zu schützen, die religiösen Minderheiten angehören. Ein solcher Schutz entspricht nicht nur der Würde des Menschen, sondern trägt auch zum Wohl aller bei. In einer Zeit, in der die Bedrohung der Religionsfreiheit in aller Welt stets verhängnisvoller wird, möchte ich Pakistan ermutigen, stets intensiver zur Sicherung des Friedens beizutragen, damit die Menschen ihrem Gewissen entsprechend, ohne Einschüchterung und Bedrohung leben, beten und Werke der Nächstenliebe verrichten können. In der Tat besteht eine unlösliche Verschränkung zwischen der Liebe zu Gott und seiner Verehrung und der Liebe zum Nächsten und dem Dienst an ihm (Deus Caritas Est ). Pakistan war Zeuge solch tätiger Nächstenliebe nach dem tragischen Erdbeben, von dem Ihre Nation 2005 betroffen war, als zahlreiche Organisationen, einschließlich die katholische Kirche, zur Linderung der Not der von der Naturkatastrophe heimgesuchten Menschen beigetragen haben. Die katholische Kirche spielt weiterhin eine wesentliche Rolle im Bereich des Bildungs- und Gesundheitswesens, ferner leistet sie andere karitative Dienste für alle Bürger Ihres Landes, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit.

Abschließend möchte ich meine tiefe Achtung und Bewunderung für das religiöse Erbe zum Ausdruck bringen, das die menschliche Entwicklung Ihres Landes inspiriert hat und auch weiterhin den Wunsch nach größerem Frieden und gegenseitiger Verständigung beseelt. Sowohl Christen wie Muslime verehren den einen Gott, den Allmächtigen, den Schöpfer von Himmel und Erde. Dieser Glaube ist es, der uns bewegt, in Geist und Herz vereint unermüdlich für Frieden, Gerechtigkeit und eine bessere Zukunft für die Menschheit zu arbeiten.

Seien Sie versichert, daß die verschiedenen Abteilungen der Römischen Kurie Ihnen bereitwillig ihre Unterstützung zur Verwirklichung dieser edlen Ziele anbieten werden. Bei der Ausübung der Ihnen anvertrauten Aufgaben begleite ich Eure Exzellenz mit dem aufrichtigen Wunsch, daß Ihr öffentlicher Dienst reiche Früchte tragen möge. Für Sie, Ihre Familie und Ihre Mitbürger erbitte ich von Herzen den reichen Segen des allmächtigen Gottes.

AN HERRN STEFÁN LÁRUS STEFÁNSSON, NEUER BOTSCHAFTER VON ISLAND BEIM HL. STUHL

Freitag, 1. Juni 2007



Exzellenz!

Mit besonderer Freude heiße ich Sie im Vatikan willkommen und nehme das Beglaubigungsschreiben entgegen, mit dem Sie zum außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter Islands beim Heiligen Stuhl ernannt werden. Ich bitte Sie, Seiner Exzellenz Präsident Olafur Ragnar Grimsson, der Regierung und der Bevölkerung Ihres Landes meine Dankbarkeit für ihre guten Wünsche zu vermitteln, die ich meinerseits von Herzen erwidere, und sie meines Gebets für das geistliche Wohl der Nation zu versichern.

Die diplomatischen Beziehungen der Kirche sind Teil ihrer Sendung im Dienst an der internationalen Gemeinschaft. Diese Verpflichtung gegenüber der Zivilgesellschaft ist in ihrer Überzeugung verankert, daß die Hoffnung, eine gerechtere Welt aufzubauen, die übernatürliche Berufung des Menschen anerkennen muß. Es ist Gott, der den Menschen ihre grundlegende Würde verleiht und mit ihr die Fähigkeit und die Berufung, ihre Schritte auf das Wahre und das Gute zu lenken (vgl. Fides et Ratio FR 5). Im Rahmen dieser breiten Perspektive können wir der heute so vorherrschenden pragmatischen Tendenz entgegenwirken, die dazu neigt, sich lediglich mit den Symptomen sozialer Zersplitterung und moralischer Verwirrung zu beschäftigen. Wo immer die transzendente Dimension der Menschheit ans Licht gebracht wird, öffnet sich der Mensch in Herz und Geist für Gott und das eigentliche Wesen des menschlichen Lebens - die Wahrheit, die Schönheit, die sittlichen Werte, die Mitmenschen und das Sein selbst - (vgl. ebd. 83) und wird zum sicheren Fundament und zu einer Perspektive der Hoffnung für die Gesellschaft geführt.

100 Wie Eure Exzellenz betont hat, ist das Evangelium Jesu Christi, einschließlich seiner missionarischen Dimension, ein Bestandteil isländischer Geschichte. Über tausend Jahre lang hat das Christentum die isländische Kultur geprägt. In jüngster Zeit haben diese geistlichen Wurzeln eine gewisse Resonanz in den Beziehungen Ihres Landes zu Europa gefunden. Diese von den universalen Werten des christlichen Glaubens geformte gemeinsame kulturelle und moralische Identität ist nicht allein von historischer Bedeutung. Grundlegend wie sie ist, kann sie als ein »Ferment« der Zivilisation bestehen bleiben. In dieser Hinsicht lobe ich die offene Anerkennung Ihrer Regierung bezüglich der fundamentalen Rolle des christlichen Glaubens im Leben Ihrer Nation. Wenn das öffentliche moralische Urteilsvermögen nicht durch einen Säkularismus entleert wird, der die Wahrheit vernachlässigt und hingegen bloße Meinungen hervorhebt, dann können sowohl staatlich wie religiös Verantwortliche jene absoluten Werte und Ideale aufrechterhalten, die der Würde jeder Person eigen sind. Gemeinsam können sie so unserer Jugend eine glückliche und erfüllte Zukunft bieten.

Islands bedeutender Beitrag zur Sicherheit und die soziale Entwicklung der Menschheitsfamilie weltweit steht im Gegensatz zu seiner Größe und der Anzahl seiner Bürger. Der Einsatz Ihrer Nation zur Unterstützung von Aktionen zur Friedenssicherung und von Hilfsprojekten findet die bereitwillige Anerkennung des Heiligen Stuhls und die Achtung der internationalen Gemeinschaft. Ihr Status als Gründungsmitglied der NATO sowie ihre langjährige Mitgliedschaft der Vereinten Nationen sind wohlbekannt. Möglicherweise weniger bekannt ist hingegen die effiziente Arbeit des »Islandic Crisis Response Unit«. Dieser geschätzte Dienst ist im Bereich internationaler Beziehungen ein außerordentliches Beispiel von Männern und Frauen, die im Glanz der Wahrheit erleuchtet den Weg des Friedens einschlagen (vgl. Botschaft zum Weltfriedenstag 2006, 3). Solche Initiativen verdeutlichen auf treffende Art und Weise, daß es möglich ist, Konflikte auf friedliche Weise zu lösen und entschlossen und zielstrebig mit Gerechtigkeit, Integrität und im Dienst für das Gemeinwohl zu regieren.

Die Wahrung der Umwelt und die Förderung einer vertretbaren Entwicklung sind Anliegen, die in zunehmendem Maße allen große Sorge bereiten. Wie die Ergebnisse von Reflexionen und Studien im Bereich der Ökologie mehr und mehr verdeutlichen, besteht ein untrennbarer Zusammenhang zwischen dem Frieden mit der Schöpfung und dem Frieden unter den Menschen. Die volle Bedeutung dieser Verbindung findet sich in der natürlichen und moralischen Ordnung, mit der Gott den Menschen erschaffen und die Erde ausgestattet hat (vgl. Botschaft zum Weltfriedenstag 2007, 8-9).

Die enge Verbindung zwischen diesen beiden Ökologien tritt deutlich hervor, wenn es um die Fragen der Nahrungsmittelbestände und der Energieversorgung geht. Die internationale Gemeinschaft erkennt, daß die Ressourcen der Welt begrenzt sind. Doch die Pflicht, eine Politik zu stärken, die die Zerstörung dieses natürlichen Kapitals verhindert, wird nicht immer erfüllt. Jede unverantwortliche Ausbeutung der Umwelt oder das Horten der Land- und Meeresressourcen verdeutlicht ein unmenschliches Entwicklungskonzept, dessen Folgen vor allem die ärmeren Länder betreffen. Island, das sich dieser Probleme zutiefst bewußt ist, hat zu Recht die Beziehung zwischen den Millenniumsentwicklungszielen, Umweltschutz und der vertretbaren Nutzung der Ressourcen hervorgehoben und es hat lobenswerterweise auf die Tatsache aufmerksam gemacht, daß die überwiegende Mehrheit derer, die vom Fischfang leben, Familien der Entwicklungsländer sind.

Herr Botschafter, die kleine Gemeinde der katholischen Kirche Ihres Landes geht mit helfender Hand der gesamten isländischen Gesellschaft entgegen. Den Glauben der Kirche an die »unlösliche Verschränkung von Gottes- und Nächstenliebe« (Deus Caritas Est ) zum Ausdruck bringend verpflichtet sie sich zu Werken der Nächstenliebe in ihren kleinen aber dynamischen Pfarrgemeinden. Ein ganz besonders schönes Beispiel hierfür finden wir in der Klostergemeinschaft der kontemplativen Karmelitinnen in Hafnarfjordur, wo die Schwestern täglich für die Bedürfnisse aller Isländer beten.

Exzellenz, gewiß wird die Mission, die Sie heute antreten, zur weiteren Festigung der herzlichen Bande des Einvernehmens und der Kooperation zwischen Island und dem Heiligen Stuhl beitragen. Bitte seien Sie versichert, daß die verschiedenen Einrichtungen der Römischen Kurie Sie bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben bereitwillig unterstützen werden. Für Sie, Ihre Familie und Ihre Mitbürger erbitte ich den reichen Segen des allmächtigen Gottes.

AN HERRN JÜRI SEILENTHAL, NEUER BOTSCHAFTER VON ESTLAND BEIM HL. STUHL


Konsistoriensaal

Freitag, 1. Juni 2007



Herr Botschafter!

Mit Freude heiße ich Sie im Vatikan willkommen und nehme das Beglaubigungsschreiben entgegen, das Sie zum außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Republik Estland beim Heiligen Stuhl akkreditiert. Ich danke Ihnen für die herzlichen Grüße, die Sie mir von Präsident Ilves überbracht haben, und bitte Sie, ihm auch meine ehrerbietigen Grüße zusammen mit meinen aufrichtigen guten Wünschen für das Gedeihen und das Wohlergehen der Bevölkerung Estlands zu vermitteln.

In den letzten Jahren widmete sich Estland nicht nur der anspruchsvollen Aufgabe der sozialen und wirtschaftlichen Reformierung des Landes, sondern bemühte sich auch um die Festigung der Bande mit Europa und der internationalen Gemeinschaft. Die Mitgliedschaft Ihrer Nation in der Europäischen Union ist, wie Eure Exzellenz betont hat, nicht nur eine Wiederaufnahme der jahrhundertealten Beziehungen, sondern auch die Bestätigung eines großen politischen und spirituellen Erbes, das die Seele Ihrer Nation geprägt hat. Das sich in einem raschen Wandlungsprozeß befindende Europa von heute hat bedeutende Fortschritte gemacht für den Aufbau einer gemeinsamen Heimat, die gekennzeichnet ist durch konstantes wirtschaftliches Wachstum, die Entwicklung neuer Modelle der Einheit, die Verschiedenheiten achten, und enge Zusammenarbeit im Hinblick auf Gerechtigkeit und Frieden. Estland kann vielfach zu dem Europa von morgen beitragen, nicht zuletzt dank der schwer erkämpften Erkenntnis vom Wert der Freiheit und der Opfer, die diese Freiheit mit sich bringt.

101 Die große Revolution, die Osteuropa in der letzten Dekade des vergangenen Jahrhunderts erlebte, bezeugte das angeborene und unstillbare Verlangen der einzelnen Menschen und der Völker nach Freiheit wie auch die Untrennbarkeit von echter Freiheit und dem Streben nach Wahrheit, die Anerkennung der transzendenten Würde jedes Menschen und die Verpflichtung zu gegenseitiger Achtung und Solidarität. Diese Werte, ein kostbares Erbe der tausendjährigen Geschichte Estlands, müssen wir uns ständig neu zu eigen machen, sie müssen in jedem Bereich des politischen und gesellschaftlichen Lebens praktisch zum Ausdruck gebracht werden, in der Überzeugung, daß sie jene Weitsicht gewährleisten und jene spirituellen Kräfte wecken mögen, die für den Aufbau einer Zukunft der Hoffnung notwendig sind. Am eigenen Leib verspürte Ihre Nation in den letzten Jahren die anspruchsvolle Herausforderung, eine Gesellschaft aufzubauen, die wirklich frei ist, aber gleichzeitig ihren prägenden Traditionen treu bleibt. Europa braucht dieses Zeugnis, das dem Kontinent als Ganzem gewiß helfen wird, »mit schöpferischer Treue seine grundlegenden Werte anzuerkennen und zurückzugewinnen«, Werte die durch die christliche Botschaft entscheidend geprägt worden sind (vgl. Ecclesia in Europa, 109) und ein unveräußerliches Element seiner wahren Identität darstellen.

Exzellenz, ich danke Ihnen für die freundlichen Worte über die Kirche in Estland und versichere Ihnen, daß die Katholiken des Landes in einem Geist respektvoller Kooperation mit anderen Christen aktiv am Leben der Nation teilhaben möchten. Die Kirche bietet ihre Lehre an in der Überzeugung, daß die Wahrheit des Evangeliums die Wirklichkeit der menschlichen Situation erleuchtet und jene Weisheit verleiht, die Einzelpersonen und Gemeinschaften brauchen, um die Anforderungen jenes Sittengesetzes zu erkennen und anzunehmen, das die notwendige und beständige Grundlage für gerechte und harmonische Beziehungen in der Gesellschaft herstellt. Mit ganz besonderem Einsatz fördert die Kirche die Heiligkeit der Ehe, die grundlegende Rolle und Aufgabe der Familie, die Erziehung und Bildung der Kinder und die Achtung des gottgeschenkten Lebens, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Da das Wohlergehen jeder Gesellschaft weitgehend vom Wohl ihrer Familien abhängt (vgl. Sacramentum Caritatis, 29), hoffe ich, daß dieses Zeugnis zur Festigung des familiären und gemeinschaftlichen Lebens beitragen und, zusammen mit einer weisen und weitsichtigen Sozialpolitik, die Wiederbelebung der langen Geschichte starker und vereinter Familien Estlands fördern wird. Denn es ist vor allem die Familie, in der die Jugend zu Güte, Hochherzigkeit, Vergebung und brüderlicher Sorge für andere erzogen wird und die ihr das Bewußtsein persönlicher Verantwortlichkeit für den Aufbau einer Welt der Freiheit, der Solidarität und Hoffnung verleiht.

In diesem Sinn entbiete ich Ihnen, Herr Botschafter, meine besten Wünsche und mein Gebet für die Arbeit, die Sie nun im Dienst Ihrer Nation beginnen. Auch versichere ich Ihnen, daß die Dikasterien des Heiligen Stuhls stets bereit sein werden, Sie bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben zu unterstützen. Für Sie, Ihre Familie und die geliebte Bevölkerung Estlands erflehe ich von Herzen Gottes Segen der Freude und des Friedens.

AN DIE NEUEN BOTSCHAFTER BEIM HL. STUHL


Konsistoriensaal

Freitag, 1. Juni 2007

Exzellenzen,


mit Freude empfange ich Sie heute im Vatikan zur Überreichung der Beglaubigungsschreiben, durch die Sie als außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter ihrer jeweiligen Länder akkreditiert werden: Pakistan, Island, Estland, Burundi und Sudan.

Sie haben mir die freundlichen Worte Ihrer Staatsoberhäupter überbracht. Ich danke Ihnen dafür und bitte Sie, ihnen im Gegenzug meine ehrerbietigen Grüße und meine herzlichen Wünsche für sie persönlich und für ihre hohe Sendung im Dienst ihres Volkes zu übermitteln.

Erlauben Sie mir auch, durch Sie einen herzlichen Gruß an alle zivilen und religiösen Autoritäten Ihrer Länder zu richten sowie an alle Ihre Landsleute.

Meine Gedanken und Gebete gehen auch zu den katholischen Gemeinschaften, die es in Ihren Ländern gibt. Sie kennen den Geist der brüderlichen Zusammenarbeit, in dem sie zusammen mit allen ihren Brüdern und Schwestern in der Menschheit tätig sind und sich bemühen, Zeugnis zu geben vom Evangelium, das dazu einlädt, das Gebot der Nächstenliebe zu leben.

Die heutige Anwesenheit von Ihnen, die Sie aus verschiedenen Kontinenten stammen, vermittelt unseren Zeitgenossen das Bild einer Welt, die vom Norden bis in den Süden, vom Osten bis in den Westen darum bemüht ist, immer engere Beziehungen zu knüpfen, um eine Gesellschaft aufzubauen, in der man gerne lebt.

102 Tatsächlich ist es in der heutigen Welt wichtiger denn je, die Bande zu stärken, die die Länder vereinen, und dabei für die ärmsten Länder besondere Sorge zu tragen.

Denn es ist nicht möglich, die Reichtümer der ärmsten Länder ungestraft auszunützen, wenn letztere keinen Anteil haben können am weltweiten Wachstum. Es ist die Pflicht der Autoritäten aller Länder, zusammenzuarbeiten für eine bessere Verteilung der Reichtümer und der Güter des Planeten.

Eine solche Zusammenarbeit wird auch Auswirkungen haben auf die Solidarität, den Frieden und das geschwisterliche Zusammenleben innerhalb der Nationen wie auch in den Beziehungen zwischen ihnen.

Ich möchte daher nachdrücklich zu einem erneuten Engagement aller und besonders der reichen Nationen aufrufen, damit alle Menschen sich ihrer Verantwortung in diesem Bereich bewußt werden und eine Veränderung ihrer Lebensweise im Hinblick auf ein immer gerechteres Teilen akzeptieren.

Ich möchte auch die Rolle hervorheben, die die Religionen auf diesem Gebiet spielen können. Denn sie haben die Pflicht, ihre Mitglieder im Geist der brüderlichen Beziehungen zwischen allen Bewohnern eines Landes zu formen, mit einer respektvollen Aufmerksamkeit für alle Menschen.

Niemand darf Gegenstand der Diskriminierung oder an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden aufgrund seiner Überzeugungen und seiner religiösen Praxis, die grundlegender Bestandteil der menschlichen Freiheit sind.

Es gereicht den Gesellschaften zur Ehre, wenn sie diese grundlegenden Rechte schützen, und sie bezeugen dadurch die Aufmerksamkeit, die sie der Würde jedes Menschen entgegenbringen.

Darüber hinaus kann eine echte religiöse Haltung niemals Quelle der Spaltung oder der Gewalt zwischen Menschen oder Gemeinschaften sein. Sie ist im Gegenteil die Grundlage für das Bewußtsein, daß jeder Mensch ein Bruder ist, der geschützt werden und zu dessen Wachstum man beitragen muß.

Zu Beginn Ihrer Mission beim Heiligen Stuhl richte ich an Sie, meine Damen und Herren Botschafter, meine besten Wünsche für den Erfolg Ihres Dienstes, den Sie ausüben.

Ich bitte den Allmächtigen, Ihnen, Ihren Angehörigen, Ihren Mitarbeitern und all Ihren Landsleuten beizustehen und auf jeden die Fülle seines Segens herabkommen zu lassen.


ANSPRACHE 2007 Januar 2007 97