ANSPRACHE 2007 Januar 2007 186

NEUER BOTSCHAFTER DER REPUBLIK NAMIBIA BEIM HL. STUHL

Donnerstag, 13. Dezember 2007



Exzellenz!

Ich freue mich, Sie im Vatikan willkommen zu heißen, um das Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen, mit dem Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Republik Namibia beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich danke Ihnen für die Grüße und guten Wünsche, die Sie mir im Namen Ihres Präsidenten, Herrn Hifikepunye Pohamba, zum Ausdruck gebracht haben, und möchte Sie bitten, ihm und dem Volk von Namibia freundlicherweise meine herzlichen Grüße und die Zusicherung meines Gebetes für ihren Frieden und ihr Wohlergehen zu übermitteln.

Seit der Erlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1990 ist Namibia einer der jüngsten Staaten der Welt. Doch die Geschichte seines Volkes reicht viel weiter zurück und umfaßte Zeiten schwerer Prüfungen und Leiden ebenso wie Augenblicke beachtlichen Erfolges. Sie, Exzellenz, haben freundlicherweise Ihre Anerkennung für die zuverlässige Präsenz der Kirche im Laufe dieser Geschichte geäußert. Die katholischen Missionare, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in dem Gebiet eintrafen, haben außer der Einrichtung von Stätten für den Gottesdienst auch zahlreiche Schulen und Krankenhäuser gegründet, die dem namibischen Volk noch heute dienen. Die Arbeit dieser Einrichtungen gibt Zeugnis von der »Pflicht zu karitativem Tun«, die seit jeher zum Wesensauftrag der Kirche gehörte (vgl. Deus Caritas est ).

Wie Sie dargelegt haben, muß die echte Nächstenliebe in greifbarer Weise zum Ausdruck kommen. Im öffentlichen Bereich ist es allerdings oft schwierig festzustellen, was für das Wohl unserer Brüder und Schwestern jeweils am förderlichsten wäre. Ein solches Unterscheidungsvermögen erfordert weitblickende Einsicht. Dies war auch die treibende Kraft für die vielen Initiativen, die Ihr Land unternommen hat, um die Lebensqualität aller Namibier zu verbessern, indem es sich in besonderer Weise auf eine echte menschliche Entwicklung konzentriert. Die Qualität des menschlichen Lebens kann nämlich nicht allein in Begriffen von Konsumgütern gemessen werden. Die Kirche teilt die Überzeugung, daß die Gesellschaften die ganze »breite Skala der materiellen Bedürfnisse« des Menschen ebenso aufnehmen müssen wie sein »geistiges, sittliches, spirituelles und religiöses Leben« (Gaudium et spes GS 64). Ich bete darum, daß Namibia bei der Umsetzung seiner Strategien zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung die Gesamtsicht des Menschen in seinen körperlichen, geistigen und sozialen Dimensionen nicht aus dem Blick verlieren möge.

187 In seiner Zukunftsvision erkennt Namibia die dringende Notwendigkeit, der beunruhigenden Ausbreitung von Infektionskrankheiten Einhalt zu gebieten. Die tragischen Verluste an Menschenleben, die HIV/Aids im südlichen Afrika forderte, sind besonders alarmierend. In diesem Zusammenhang versichere ich den Menschen Ihres Landes, daß die Kirche den an Aids leidenden Personen weiterhin beistehen und ihre Familien unterstützen wird. Der Beitrag der Kirche zu dem Ziel, Aids auszurotten, kann seine Inspiration nur aus der christlichen Auffassung der menschlichen Liebe und Sexualität beziehen. Das Verständnis der Ehe als der totalen, gegenseitigen und ausschließlichen Liebesgemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau entspricht nicht nur dem Plan des Schöpfers, es hält auch zu den wirksamsten Verhaltensweisen an, um der sexuellen Übertragung der Krankheit vorzubeugen: nämlich Enthaltsamkeit vor der Ehe und Treue in der Ehe. Aus diesem Grund widmet die Kirche der Erziehung und Katechese nicht weniger Energie als der Gesundheitsfürsorge und den leiblichen Werken der Barmherzigkeit. Herr Botschafter, ich ermutige die Verantwortlichen Ihres Landes zur Verabschiedung von Gesetzen, die das Leben der Familie fördern, die immer als heilig und grundlegend für eine stabile Gesellschaft angesehen werden muß.

Die menschliche Gesundheit hängt auch von einer harmonischen Beziehung zur Natur ab, die der klugen Verwaltung des Menschen anvertraut worden ist. Die Verfassung Namibias ist eine der ersten überhaupt, die ausdrücklich die hohe Verantwortung für den Schutz der Umwelt und für die weise Nutzung ihrer Ressourcen erwähnt. Ich schließe mich Ihnen an, wenn ich die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf die Bedeutung der Achtung der Natur als gemeinsames Gut lenke, dessen sich die ganze Menschheitsfamilie erfreuen können soll (vgl. Centesimus annus
CA 37). Zu diesem Zweck hat Namibia gemeinsame Anstrengungen für eine Agrarreform unternommen. Das war und ist jedoch kein leichter Weg. Vor allem müssen die politischen Entscheidungen in diesem Bereich immer das Grundrecht der Hungernden auf ihr tägliches Brot unterstützen (vgl. Sollicitudo rei socialis SRS 42). Darum ermuntere ich eindringlich jeden, der sich in diesen Initiativen engagiert, unbeirrt damit fortzufahren. Ich vertraue darauf, daß Ihre Nation, wenn sie das Eigentum rechtsgültig verwaltet, den Zugang zu Krediten öffnet und von den jüngsten Fortschritten in Wissenschaft und Technologie Gebrauch macht (vgl. Gaudium et spes GS 69), eine gerechtere Verteilung des Bodens erreichen und in den nächsten Jahren eine reichere Ernte der Früchte der Erde einbringen wird.

Ich versichere Ihnen, Herr Botschafter, daß die Kirche weiterhin auf der Seite Ihrer Landsleute stehen wird in ihrem Bemühen, sich entsprechend dem göttlichen Gebot der Nächstenliebe gegenseitig beizustehen (vgl. Mt 22,39). Während Sie Ihre Verantwortlichkeiten übernehmen, vertraue ich darauf, daß Sie bei den verschiedenen Ämtern des Heiligen Stuhls Bereitschaft finden werden, Sie bei der Erfüllung Ihrer Aufgabe zu unterstützen. Auf Sie, auf Ihre Familie, auf das namibische Volk und seine Verantwortlichen rufe ich die Fülle des göttlichen Segens herab.



AN HERRN CHAIYONG SATJIPANON, NEUER BOTSCHAFTER DES KÖNIGREICHS THAILAND BEIM HL. STUHL

Donnerstag, 13. Dezember 2007



Exzellenz!

Mit großer Freude heiße ich Sie im Vatikan willkommen, um das Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen, mit dem Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter des Königreichs Thailand beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Die freundlichen Grüße, die Sie mir von Seiner Majestät König Bhumibol Adulyadej überbracht haben, weiß ich sehr zu schätzen. Ich erwidere sie herzlich und bitte Sie, die Versicherung meiner tiefen Wertschätzung für die Königliche Familie und meines Gebets für das Wohlergehen der Bürger Ihrer edlen Nation zu übermitteln. Die festen Bande der Achtung und Freundschaft zwischen Thailand und dem Heiligen Stuhl, die sich einer über 400 Jahre währenden eindrucksvollen Geschichte erfreuen, sind auch heute noch eine Quelle besonderer Kraft, von der beide Seiten in ihrem Dienst an der Menschheitsfamilie zehren.

Zum freudigen Anlaß des sechzigsten Jahrestages der Thronbesteigung Seiner Majestät als König von Thailand konnte ich mich zu meiner großen Genugtuung den Bürgern Ihres Landes in der Anerkennung der vielen Würdigungen anschließen, die Seine Majestät während dieser letzten sechs Jahrzehnte empfangen hat. Ich habe auch die Gelegenheit wahrgenommen, meine Anerkennung für den liebevollen Dienst zum Ausdruck zu bringen, den der König durch seine eifrige Sorge für die Förderung der Einheit, der religiösen Toleranz und des Mitgefühls für die Armen geleistet hat. Die Königliche Familie und der Heilige Stuhl teilen in der Tat seit Jahrhunderten das Interesse und die Sorge für die Menschheitsfamilie, und dabei besonders für die Schutzlosesten in ihr. Der freudige Besuch von Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn zu Weihnachten in der Apostolischen Nuntiatur, der kulturelle Aktivitäten und Dienst an den Armen einschloß, erwärmte nicht nur die Herzen aller Anwesenden, sondern war eine neuerliche Bekundung unserer gemeinsamen Verpflichtung gegenüber ausgegrenzten und nicht vom Glück begünstigten Menschen.

Der moralische Gesichtspunkt echter Entwicklung ist von grundlegender Bedeutung für den gesamten Fortschritt (vgl. Johannes Paul II. Enzyklika Sollicitudo rei socialis SRS 9). Das Recht auf sinnvolle Arbeit und einen annehmbaren Lebensstandard, die Zusicherung einer gerechten Verteilung der Güter und des Wohlstandes sowie die verantwortungsvolle Nutzung der natürlichen Ressourcen hängen allesamt von einem Entwicklungskonzept ab, das nicht bloß auf die Befriedigung materieller Bedürfnisse beschränkt ist. Statt dessen muß ein solches Konzept auch die Würde der menschlichen Person - des eigentlichen Subjekts allen Fortschritts - herausstellen und dadurch das gemeinsame Wohl aller, einschließlich der Minderheiten, verbessern. Obwohl ein solches Ziel gewiß die Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft erfordert, stimmt es auch, daß durch Initiativen auf regionaler und lokaler Ebene viel erreicht werden kann. Die von Ihrem Land unternommenen Anstrengungen zur Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den ASEAN-Mitgliedsstaaten bestätigen den tiefen Wert gemeinsamer Solidarität. Die wirtschaftliche und soziale Zusammenarbeit hat in der Tat ganz wesentlich dazu beigetragen, die historischen Spaltungen und Feindseligkeiten in der Region zu überwinden. Sie haben auch zur Verringerung der im Süden Ihres Landes gelegentlich ausbrechenden lokalen Unruhen beigetragen.

Wie Sie, Exzellenz, freundlicherweise bemerkten, dient die Kirche in Thailand durch ihr umfangreiches Erziehungs- und Sozialapostolat in beträchtlichem Maße der Nation. Was das Erziehungsangebot betrifft, dürfen wir daran erinnern, daß überall dort, wo Schulen und Bildungseinrichtungen fachkundig arbeiten und mit Personen ausgestattet sind, die persönliche Redlichkeit und Lernbegeisterung auszeichnet, einem Land und ganz besonders seiner Jugend eine hoffnungsvolle Zukunft geboten wird. Erziehung ist ein hochwirksames Mittel, um den Kreislauf der Armut, die noch immer so viele Familien heute heimsucht, zu durchbrechen, und wird von der internationalen Gemeinschaft zunehmend als ein unerläßlicher Bestandteil des Weges zum Frieden anerkannt. Durch das Lernen und die durch die Schulbildung erworbene Sozialisierung werden Schüler aus allen Schichten der Gesellschaft in das bürgerliche Leben einer Nation integriert und können die Befriedigung erleben, dazu ihren Beitrag zu leisten.

Die katholische Kirche versucht in ihrem Dienst an der Menschheitsfamilie alle Glieder der thailändischen Gesellschaft ohne Unterschied zu erreichen. Ihre karitative Sendung, besonders für die Armen und Leidenden, bezeugt »die unlösliche Verschränkung von Gottes- und Nächstenliebe« (Deus caritas est ). Ihre besondere Sorge gilt der Geißel von Aids, sowie der Prostitution und dem Frauen- und Kinderhandel, die die Länder der Region nach wie vor heimsuchen. Zweifellos ist die Armut ein Hauptfaktor, der diesem Phänomen zugrunde liegt und mit dem sich die Kirche unablässig befaßt.

Es muß auch eingeräumt werden, daß der Verfall der sittlichen Werte, der durch die Trivialisierung der Sexualität in den Medien und in der Unterhaltungsindustrie angeschürt wird, zur Entwürdigung von Frauen und sogar zum Mißbrauch von Kindern führt. Die Vielschichtigkeit dieser unsäglichen menschlichen Ausbeutung erfordert ein gemeinsames internationales Vorgehen. Ich stelle fest, daß sich zu diesem Zweck Thailand zunehmend für verschiedene internationale Abkommen und vorläufige Vereinbarungen einsetzt, die dazu bestimmt sind, sexuelle Ausbeutung und Frauenhandel zu bekämpfen. Diese internationale Zusammenarbeit, die einhergeht mit einer innenpolitischen Entschlossenheit, der Korruption und der Straffreiheit entgegenzutreten, die derartige Verbrechen erleichtern, wird schließlich zu einem Wendepunkt der Hoffnung und Würde für alle Betroffenen führen. Ich kann Sie bei diesen Bemühungen der größten moralischen Unterstützung und praktischen Hilfe seitens der Kirche versichern.

188 Im vergangenen Jahr hat Thailand bedeutsame Schritte in Richtung einer Wiederbelebung seiner demokratischen Institutionen unternommen. Ich schließe mich den Menschen Ihres Landes an, die sich auf eine volle Wiederherstellung der Strukturen und Vorgehensweisen freuen, welche dazu beitragen werden, soziale Spannungen abzubauen und die politischen Rechte der Minderheiten zu respektieren. Ich nutze diese Gelegenheit, zu einem fairen und gerechten Wahlkampfverfahren während der nächsten Wochen zu ermutigen, das die Teilnahme aller begünstigt und die Stimme des Volkes anerkennt. Herr Botschafter, ich vertraue darauf, daß die Mission, die Sie heute antreten, dazu beitragen wird, die Bande der Verständigung zwischen Thailand und dem Heiligen Stuhl noch weiter zu festigen. Ich versichere Ihnen angesichts der Übernahme Ihrer neuen Verantwortlichkeiten, daß die verschiedenen Ämter der Römischen Kurie bereit sind, Ihnen bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben beizustehen.

Auf Sie persönlich und auf Ihre Mitbürger rufe ich die Fülle des göttlichen Segens herab. AN FRAU ELIZABETH YA ELI HARDING,

NEUE BOTSCHAFTERIN GAMBIAS BEIM HL. STUHL

Donnerstag, 13. Dezember 2007



Exzellenz!

Es ist mir eine Freude, Sie im Vatikan willkommen zu heißen und das Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen, mit dem Sie zur außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafterin der Republik Gambia beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich danke Ihnen für die freundlichen Grüße und die guten Wünsche, die Sie im Namen Seiner Exzellenz Oberst Yahya Jammeh, dem Präsidenten der Republik, zum Ausdruck gebracht haben. Ich erwidere sie gern und bitte Sie höflichst, Seiner Exzellenz, den zivilen Obrigkeiten und dem Volk von Gambia meinen Dank und meine guten Wünsche zu übermitteln.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Gambia und dem Heiligen Stuhl wurden 1978 offiziell aufgenommen. Diese Beziehungen, die der Heilige Stuhl sehr bereitwillig mit einzelnen Ländern aufnimmt, sind eine sehr gute Gelegenheit, um zur Förderung vieler wichtiger Werte zusammenzuarbeiten, die ein wirkliches Wachstum der menschlichen Gesellschaft begünstigen. Enge und herzliche Beziehungen können für beide Seiten von großem Vorteil sein, besonders in Bereichen, die verbunden sind mit dem Schutz des Lebens, der Würde und der Freiheit jedes Menschen sowie mit der Förderung der Gesundheit, der sozialen Entwicklung sowie der Erziehung und Ausbildung benachteiligter Bevölkerungsgruppen.

Die christliche Liebe ist die Kraft, die die Kirche in Ihrem Land anspornt, dem Volk von Gambia ihren Dienst durch die Förderung wichtiger Werte wie Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden anzubieten. Die katholische Kirche in Afrika ist unmittelbar darum bemüht, die Botschaft Jesu zu verbreiten und daher Zeugnis zu geben von der Liebe des allmächtigen Gottes durch die Übung der Nächstenliebe, wie der gute Samariter im Evangelium (vgl. Ecclesia in Africa ). Ein ähnliches Zeugnis der Liebe sowie die Werte der Gastfreundschaft und des Mitgefühls werden auch von Anhängern anderer Religionen in Ihrem Land gelebt. In diesem Zusammenhang freue ich mich, die herzliche und friedliche Beziehung anzuerkennen, die in Gambia zwischen den Anhängern verschiedener Religionen besteht. Sie spricht für die freundschaftliche Wesensart Ihres Volkes und für seine echten religiösen Empfindungen. Ich hoffe, daß dieses gute Klima gefestigt und vor dem schädlichen Einfluß von Ideologien geschützt wird, die die Religion für politische Zwecke mißbrauchen wollen.

Gambias Zukunft ist eng mit der Zukunft von Westafrika verknüpft. Der Heilige Stuhl schaut hoffnungsvoll auf die Bemühungen, den Frieden in der Region zu festigen. Der Prozeß des politischen Dialogs kann durch nichts ersetzt werden. Durch ihn werden Differenzen ausgeglichen und die Erwartungen einzelner Gruppen dem Gemeinwohl des Volkes entsprechend neu orientiert. Gambia hat für diesen Ansatz in einer kürzlich erfolgten internationalen Debatte bereits ein Beispiel gegeben. Ich ermutige Ihr Land, auf diesem edlen Weg voranzuschreiten, um äußere und innere Differenzen zu überwinden.

Zu Recht strebt Ihr Volk auch weiterhin ein Leben in Wohlergehen, Würde und Freiheit an. Es sucht nach verbesserten politischen und sozialen Bedingungen, die Wachstum durch Initiative, Kreativität und Austausch gewährleisten. Die katholische Kirche gibt ihre volle Ermutigung und Mitarbeit allen afrikanischen Regierungen, die danach streben, die Rechtsstaatlichkeit zu stärken und Korruption zu unterbinden sowie politischen Gewaltakten und dem Mißbrauch der Macht Einhalt zu gebieten (vgl. Ecclesia in Africa ).

In allen Bereichen des Lebens, besonders in den öffentlichen Angelegenheiten, ist der Wert der Offenheit gegenüber anderen und der Unterordnung unter die Wahrheit der Grundpfeiler einer menschlichen Gesellschaft, die diesen Namen verdient. Die Verpflichtung zur Wahrheit ist die Seele der Gerechtigkeit; sie gibt dem Recht auf Freiheit das Fundament und verleiht ihm Kraft, und sie öffnet den Weg zu Vergebung und Versöhnung (vgl. Ansprache an das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps beim Neujahrsempfang, 9. Januar 2006; in O.R. dt., Nr. 3, 20.1.2006). Politische Institutionen und staatliche Behörden sind von ihrem Wesen her offen gegenüber rechtmäßiger Kontrolle und Kritik, da sie dem Gemeinwohl des Landes dienen sowie den Bedürfnissen und Bestrebungen des Volkes, das sie vertreten (vgl. Gaudium et spes GS 75). Ein politisches Klima, das auf der Achtung der Wahrheit gründet, ist eine unverzichtbare Grundlage der Zivilgesellschaft. Die Liebe zu ihrer Nation sollte alle - Obrigkeiten und Bürger, politische Parteien und die Medien - ermutigen, aktiv zur Konsolidierung eines gesunden, offenen und respektvollen politischen Umfeldes beizutragen.

Während Gambia selbst die Geißel des Krieges erspart blieb, ist es dennoch mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten konfrontiert. Die Regierung mit ihren entsprechenden Ämtern und Ministerien sowie andere Organe und politische Parteien schenken diesen Situationen große Aufmerksamkeit und können auf die loyale und großherzige Kooperation der katholischen Kirche zählen. Der Lebensstandard und die gesundheitlichen Verhältnisse beträchtlicher Teile der Bevölkerung erfordern ständige Aufmerksamkeit. Ich ermutige alle, sich für die Förderung der wesentlichen Gleichheit und gegenseitigen Ergänzung von Mann und Frau einzusetzen. Ebenso muß der Kampf gegen Aids auf medizinischem und besonders auf erzieherischem Gebiet weitergeführt werden. Promiskuitives Sexualverhalten liegt an der Wurzel vieler sittlicher und physischer Übel und muß durch die Förderung einer Kultur ehelicher Treue und sittlicher Integrität überwunden werden. Die Vertreibung von Völkerschaften und der Zustrom von Flüchtlingen auf der Suche nach Freiheit von dem vielen Elend, das bewaffnete Konflikte mit sich bringen, ist noch immer ein dringliches Problem, das die zur Verfügung stehenden Ressourcen stark belastet. Ich bin mir der damit verbundenen Schwierigkeiten bewußt und ermutige die Menschen und die öffentlichen und privaten Einrichtungen, die den Notleidenden ihren Dienst anbieten. Gleichzeitig appelliere ich an die internationale Gemeinschaft, bei der Unterstützung dieser humanitären Aufgabe eine großherzige Rolle zu spielen.

Frau Botschafterin, dies sind einige der Gedanken, die der aufmerksamen Betrachtung und Wertschätzung Ihres Landes und des afrikanischen Kontinents entspringen. Ich wünsche Ihnen in jeder Hinsicht Erfolg in Ihrer Mission. Sie können auf die bereitwillige und offene Mitarbeit der Dikasterien des Vatikans und der Römischen Kurie zählen. Ich freue mich, Seiner Exzellenz Präsident Jammeh, der Regierung und dem Volk ihres Landes erneut meine guten Wünsche auszusprechen. Der allmächtige Gott gewähre der Nation reichen und nachhaltigen Segen des Wohlergehens und des Friedens!



AN FRAU URMILA JOELLA-SEWNUNDUN, NEUE BOTSCHAFTERIN DER REPUBLIK SURINAME BEIM HL. STUHL

Donnerstag, 13. Dezember 2007

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Exzellenz!

Es ist mir eine Freude, Sie als außerordentliche und bevollmächtigte Botschafterin der Republik Suriname beim Heiligen Stuhl zu begrüßen. Ich nehme gern Ihr Beglaubigungsschreiben entgegen und danke Ihnen für die Übermittlung der freundlichen Grüße von Präsident Ronald Venetiaan. Ich möchte Sie höflichst bitten, Seiner Exzellenz und der Bevölkerung von Suriname auch meine Grüße zu überbringen, mit der Versicherung meines ständigen Gebets für den Frieden und das Wohlergehen Ihres Landes. Der harmonische Geist, der die diplomatischen Beziehungen zwischen Suriname und dem Heiligen Stuhl seit 1994 stets gekennzeichnet hat, ist ein großes Zeichen der Hoffnung für die Zukunft. Die Kirche, die in der Geschichte Ihrer Region eine Schlüsselrolle spielt, teilt auch weiterhin das Bestreben ihrer Nation nach Frieden, sozialer Eintracht und wirtschaftlicher Stabilität.

In dieses Jahr fällt der 40. Jahrestag der Enzyklika Populorum progressio, die von meinem verehrten Vorgänger Papst Paul VI. erlassen wurde zur Förderung »der Entwicklung, einer umfassenden für jeden Menschen, einer solidarischen für die Menschheit« (
PP 5). Die Grundprinzipien, die in diesem Dokument dargelegt werden, haben eine heftige Diskussion hervorgerufen, nicht nur unter den Bischöfen, sondern auch unter den Verantwortungsträgern der Regierungen, den Gesetzgebern, Wirtschaftsexperten, Geschäftsleuten und Intellektuellen in der ganzen Welt. Dieses lebhafte Interesse setzt sich auch heute fort und bringt neue Ideen zur Förderung des Gemeinwohls hervor, die nicht nur die materiellen Bedürfnisse des Menschen berücksichtigen, sondern sein ganzes geistliches Potential verwirklichen. Die Enzyklika Populorum progressio macht auf die Herausforderungen aufmerksam, denen die ehemaligen Kolonialstaaten auf ihrem Weg in die nationale Souveränität gegenüberstehen (vgl. PP 7). Dieser Weg war für Suriname nicht immer einfach, aber seine demokratischen Einrichtungen und seine nationale Identität sind aus diesem Prozeß der Anpassung an eine neue politische Realität gestärkt hervorgegangen. Ich lade das Volk Ihrer Nation herzlich ein, bei seiner Zukunftsplanung aus der reichen Quelle der Soziallehre der Kirche zu schöpfen.

Ihre Exzellenz haben die außerordentliche ethnische und religiöse Vielfalt in Ihrem Land erwähnt. Unterschiede in Herkunft, Gebräuchen und Glauben sind wunderbare Gelegenheiten für die Menschen, Toleranz und Verständnis füreinander zu erlernen und auszuüben. Solche Gepflogenheiten schaffen sozialen Zusammenhalt und bilden die Grundlage für eine stabile Demokratie (vgl. Populorum progressio PP 64).

Wenn sie vertrauter werden mit den verschiedenen »mores«, die innerhalb einer Nation nebeneinander bestehen, lernen ihre Bürger, ihr Augenmerk auf Wahrheiten zu richten, die sie sowohl als einzelne als auch als Mitglieder von Ortsgemeinschaften übersteigen. Diese Wahrheiten - die unterstützt werden müssen durch die Rechtsstaatlichkeit eines Landes und durch die Institutionen, die geschaffen wurden, um diese aufrechtzuerhalten - sind auch ein Ansporn für die Männer und Frauen guten Willens, den begrenzten Bereich ihrer Eigeninteressen zu verlassen und sich in den Dienst des Nächsten zu stellen (vgl. Populorum progressio PP 73). Surinames Fünfjahresplan öffnet vielfältige Gelegenheiten, um den Geist der Solidarität in Ihrem Volk zu vertiefen, da er den Weg ebnet für Initiativen, die die soziale Integration fördern werden. Ich hoffe, daß die Umsetzung dieses Fünfjahresplans dazu beitragen wird, daß die Achtung der Grundrechte aller Menschen - besonders der Minderheiten und der Armen - auf allen Ebenen der Gesellschaft auch weiterhin gewährleistet bleibt (vgl. Populorum progressio PP 9).

Exzellenz, Sie haben auch auf Surinames Mitgliedschaft in verschiedenen internationalen Organisationen hingewiesen, die darauf ausgerichtet sind, multilateralen Dialog und Zusammenarbeit zu fördern. Die Bereitschaft Ihrer Nation, diesen Organisationen anzugehören, zeigt Surinames Bemühen um den Ausgleich regionaler Differenzen unter Anerkennung der rechtmäßigen Autonomie aller beteiligten Staaten. Die Zusammenarbeit mit Ihren Nachbarstaaten wird auch die Bemühungen unterstützen, das beunruhigende Phänomen des internationalen Drogenhandels zu überwinden, dessen schlimme Folgen in der gesamten globalen Gemeinschaft spürbar sind und sich besonders destruktiv auf die Armen, die jungen Menschen und die Unterprivilegierten auswirken. Nicht nur fügt der Fluß illegaler Drogen denen, die diese Substanzen mißbrauchen, schweren Schaden zu - auch die Strukturen, die notwendig sind, um diesen Handel zu ermöglichen, verwickeln die Gesellschaft in ein Netz von Korruption, Habgier und Ausbeutung. Frau Botschafterin, ich bringe meine aufrichtige Wertschätzung zum Ausdruck für das, was bereits unternommen wurde, um dieser schwierigen Situation entgegenzutreten. Gleichzeitig ermutige ich Sie und alle Menschen in Ihrer Region, auch weiterhin alles zu unternehmen, um dieses Problem ein für allemal aus der Gesellschaft zu tilgen. Es muß an der Wurzel ausgerottet werden, und gleichzeitig müssen die Faktoren bekämpft werden, die Menschen zu selbstzerstörerischen Verhaltensweisen treiben: besonders die Armut, die Zersetzung der Familie und der soziale Zerfall.

Frau Botschafterin, es ist mir eine Freude, Sie heute zu Beginn der Ihnen anvertrauten Mission zu empfangen. Ich bin dankbar für Ihre Zusicherung der unerschütterlichen Verpflichtung Surinames auf die Religionsfreiheit und seines Geistes der Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche in Ihrem Land. Meinerseits freue ich mich, die bereitwillige Mitarbeit der verschiedenen Ämter und Dikasterien der Römischen Kurie zu bestätigen. Möge Ihre Sendung die Bande der Freundschaft und des guten Willens zwischen Ihrer Regierung und dem Heiligen Stuhl stärken. Auf Sie und das ganze Volk Ihres Landes rufe ich den überreichen Segen des allmächtigen Gottes herab.



AN DIE NEUEN BOTSCHAFTER BEIM HL. STUHL ANLÄSSLICH DER GEMEINSAMEN ÜBERGABE DER BEGLAUBIGUNGSSCHREIBEN


Clementina-Saal

Donnerstag, 13. Dezember 2007



Exzellenzen!

190 Ich freue mich, Sie anläßlich der Überreichung Ihrer Beglaubigungsschreiben zu begrüßen, durch die Sie als außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter Ihrer Staaten akkreditiert werden: Thailand, Seychellen, Namibia, Gambia, Surinam, Singapur und Kuwait. Ich danke Ihnen für die liebenswürdigen Worte, die Sie mir von seiten Ihrer Staatsoberhäupter übermittelt haben. Ich ersuche Sie, ihnen im Gegenzug meine ergebenen Grüße und besten Wünsche für sie persönlich und für das hohe Amt, das sie im Dienste ihres Landes ausüben, zum Ausdruck zu bringen. Mein herzlicher Gruß ergeht auch an alle zivilen und religiösen Autoritäten Ihrer Nationen sowie an alle Ihre Landsleute. Durch Sie möchte ich den auf dem Staatsgebiet Ihrer Länder vorhandenen katholischen Gemeinschaften versichern, daß ich an sie denke und für sie bete, während ich sie ermutige, ihre Sendung und das Zeugnis durch ihren engagierten Dienst fortzusetzen.

Ihre Tätigkeit als Diplomaten ist in der heutigen Welt besonders wichtig, um zu zeigen, daß in allen Situationen des internationalen Lebens der Dialog die Gewalt überwinden muß und daß die Sehnsucht nach Frieden und Brüderlichkeit stärker sein muß als Gegensätze und Individualismus, die nur zu Spannungen und Verbitterung führen, die nicht zum Aufbau versöhnter Gesellschaften beitragen. Durch Sie möchte ich neuerlich an alle im öffentlichen Leben tätigen Personen und an alle Regierenden der Nationen appellieren, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Völkern, deren Führung ihnen anvertraut ist, wieder Hoffnung zu geben. Sie sollten deren tiefsten Wünschen Rechnung tragen und dafür sorgen, daß alle von dem Gewinn der natürlichen und wirtschaftlichen Ressourcen ihres Landes, entsprechend den Prinzipien des Rechts und der Gerechtigkeit, profitieren können.

Aus dieser Sicht muß den jungen Generationen ganz besondere Beachtung geschenkt werden; es ist ihnen zu zeigen, daß sie der größte Reichtum eines Landes sind; ihre ganzheitliche Erziehung ist eine vorrangige Notwendigkeit. Eine technische und naturwissenschaftliche Ausbildung genügt in der Tat nicht, um aus ihnen Männer und Frauen zu machen, die in ihrer Familie und auf allen Ebenen der Gesellschaft Verantwortung tragen. Dazu ist die Förderung einer Erziehung zu den menschlichen und moralischen Werten notwendig, die es jedem jungen Menschen ermöglichen wird, Selbstvertrauen zu gewinnen, auf die Zukunft zu hoffen, sich seiner Brüder und Schwestern im Menschsein anzunehmen und - mit einem immer feineren Gespür für den anderen - seinen Platz bei der Entwicklung der Nation einzunehmen.

Deshalb wünsche ich, daß in jedem Land die Erziehung der Jugend eine Priorität sei, mit der Unterstützung aller Institutionen der internationalen Gemeinschaft, die sich im Kampf gegen den Analphabetismus und gegen das Fehlen von Bildung in allen ihren Formen engagieren. Das ist ein besonders wichtiges Vorhaben, um gegen die Hoffnungslosigkeit anzukämpfen, die sich im Herzen junger Menschen festsetzen und die Ursache vieler, einzeln oder gemeinsam begangener Gewalttaten sein kann. Sie sollen wissen, daß sich die Kirche, zusammen mit allen Menschen guten Willens, durch ihre zahlreichen Bildungseinrichtungen unablässig auf dem Gebiet der ganzheitlichen Erziehung junger Menschen einsetzt. Ich ermutige alle Personen, die sich an diesem schönen Auftrag der Erziehung der Jugend beteiligen, ihre Aufgabe unermüdlich und in der Gewißheit weiterzuführen, daß die korrekte Erziehung und Bildung junger Menschen die Vorbereitung einer vielversprechenden Zukunft darstellt.

Sie sind von Ihren Staatsoberhäuptern mit einer Mission beim Heiligen Stuhl betraut worden. Zum Abschluß unserer Begegnung möchte ich Ihnen, meine Damen und Herren Botschafter, meine besten Wünsche für den Dienst aussprechen, zu dem Sie berufen worden sind. Der Allmächtige stehe Ihnen, Ihren Angehörigen, Ihren Mitarbeitern und allen Ihren Landsleuten beim Aufbau einer befriedeten Gesellschaft bei, und auf jeden komme die Fülle des göttlichen Segens herab.



GRUSSWORTE AN DIE STUDENTEN DER RÖMISCHEN UNIVERSITÄTEN


Petersdom

Donnerstag, 13. Dezember 2007



Liebe Freunde!

Ich freue mich sehr, euch bei dieser traditionellen Begegnung vor dem Fest der Geburt Christi so zahlreich anzutreffen. Ich grüße Kardinal Camillo Ruini und danke ihm; er hat die Eucharistie zusammen mit den Studentenseelsorgern gefeiert, die ich herzlich grüße. Ich grüße die Autoritäten, an erster Stelle den Minister für die Universität sowie die Rektoren, die Professoren und alle Studenten. Ich danke dem Rektor der Universität »Campus-biomedico« und der Studentin der juristischen Fakultät Roma TRE, die im Namen von euch allen liebevolle Worte und Wünsche an mich gerichtet haben. Ich erwidere diese Empfindungen von Herzen und wünsche jedem und jeder einzelnen frohe und gesegnete Weihnachten. Einen besonderen Gruß möchte ich an die Jugendlichen der albanischen Delegation richten, die die Marienikone »Sedes Sapientiae« nach Rom zurückgebracht haben, sowie an die Jugendlichen der Delegation aus Rumänien, die das Marienbild heute abend in Empfang nehmen, damit es »Pilgerin« des Friedens und der Hoffnung in ihrem Land werde.

Liebe junge Universitätsstudenten, erlaubt mir, daß ich bei dieser so familiären Begegnung eure Aufmerksamkeit auf zwei kurze Reflexionen lenke. Die erste betrifft eure geistliche Bildung. Die Diözese Rom wollte der Vorbereitung der Universitätsstudenten auf die heilige Firmung mehr Gewicht verleihen. Eure Wallfahrt nach Assisi am vergangenen 10. November war der Augenblick des »Rufes«, und heute abend kam die »Antwort«. Denn rund 150 Jugendliche unter euch wurden als Kandidaten für das Sakrament der Firmung vorgestellt, das sie in der nächsten Pfingstvigil empfangen werden. Es handelt sich um eine sehr bedeutsame Initiative, die sich gut in den Weg der Vorbereitung auf den Weltjugendtag einreiht, der in Sydney im Juli 2008 stattfinden wird.

Den Kandidaten für das Sakrament der Firmung und euch allen, liebe junge Freunde, möchte ich sagen: Richtet den Blick auf die Jungfrau Maria, und lernt aus ihrem Ja auch euer Ja zu dem Ruf Gottes zu sagen. Der Heilige Geist tritt in dem Maß in unser Leben ein, in dem wir ihm durch unser Ja das Herz öffnen. Je stärker das Ja ist, um so vollkommener ist das Geschenk seiner Gegenwart. Zum besseren Verständnis können wir auf eine ganz einfache Wirklichkeit Bezug nehmen: auf das Licht. Wenn die Fensterläden fest geschlossen sind, kann die Sonne, obwohl sie scheint, das Haus nicht erleuchten. Wenn ein kleiner Spalt offen ist, tritt ein Lichtstrahl ein; wenn man den Fensterladen ein bißchen weiter öffnet, wird es im Zimmer heller; aber erst wenn alles vollständig offen ist, können die Sonnenstrahlen den Raum erhellen und erwärmen. Liebe Freunde! Maria wird vom Engel begrüßt als »voll der Gnade«, was genau das bedeutet: Ihr Herz und ihr Leben sind ganz offen für Gott und deshalb vollständig von seiner Gnade erfüllt. Sie möge euch helfen, daß ihr aus euch selbst ein freies und vollendetes Ja zu Gott machen könnt, damit ihr vom Licht und von der Freude des Heiligen Geistes erneuert, ja verwandelt werdet.


ANSPRACHE 2007 Januar 2007 186