ANSPRACHE 2009 85

PÄPSTLICHEN AKADEMIE FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN

Montag, 4. Mai 2009


Liebe Mitbrüder im bischöflichen und priesterlichen Dienst,
sehr verehrte Damen und Herren!

Ich freue mich, Sie zur 15. Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften begrüßen zu dürfen und möchte Sie bei dieser Gelegenheit ermutigen, die Soziallehre der Kirche in den Bereichen des Rechts, der Wirtschaft, der Politik und der verschiedenen anderen Sozialwissenschaften zu erläutern und zu unterstützen. Ich danke Frau Professor Mary Ann Glendon für ihre herzlichen Grußworte und versichere Sie meines Gebets, daß die Frucht Ihrer Beschlüsse weiterhin Zeugnis ablegen möge für die anhaltende Bedeutung der katholischen Soziallehre in einer sich rasch verändernden Welt.

Nachdem Ihre Akademie die Themen Arbeit, Demokratie, Globalisierung, Solidarität und Subsidiarität in ihrer Beziehung auf die Soziallehre der Kirche studiert hat, will sie nun wieder auf die zentrale Frage der Würde der menschlichen Person und der Menschenrechte zurückkommen, einen Punkt der Begegnung zwischen der Lehre der Kirche und der Gesellschaft unserer Zeit.

Die großen Religionen und Philosophien unserer Welt haben einige Aspekte dieser Menschenrechte herausgestellt, die die »goldene Regel« des Evangeliums wie folgt auf den Punkt bringt: »Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen« (Lc 6,31 vgl. Mt 7,12). Die Kirche hat stets bekräftigt, daß die Grundrechte, unabhängig davon, wie man sie formuliert oder welchen Wichtigkeitsgrad man ihnen in den verschiedenen kulturellen Kontexten beimessen mag, hochgehalten und als universal anerkannt betrachtet werden müssen. Sie wohnen nämlich der Natur des Menschen selbst inne, der nach dem Ebenbild Gottes, ihm ähnlich, geschaffen wurde. Wenn alle Menschen nach dem Ebenbild Gottes und ihm ähnlich geschaffen sind, dann besitzen sie eine gemeinsame Natur, die sie miteinander verbindet und universale Achtung erfordert. Die Kirche, die sich die Lehre Christi zueigen macht, betrachtet die Person als das »Wertvollste in der ganzen Natur« (Hl. Thomas von Aquin, De potentia, 9,3) und lehrt, daß die ethische und politische Ordnung, die die Beziehungen zwischen Personen regelt, ihren Ursprung in der Struktur des menschlichen Seins hat. Die Entdeckung Amerikas und die darauffolgende anthropologische Debatte im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts bewirkten, daß man sich der Menschenrechte als solchen und deren Universalität (ius gentium) stärker bewußt wurde. In der Neuzeit konnte dann der Gedanke Gestalt annehmen, daß die Botschaft Christi, laut der Gott alle Menschen liebt und jeder Mensch gerufen ist, Gott aus freien Stücken zu lieben, zeigt, daß jeder, unabhängig von seiner sozialen und kulturellen Befindlichkeit, von Natur aus Freiheit verdient. Gleichzeitig dürfen wir aber auch nie vergessen, daß »die Freiheit also befreit werden muß. Christus ist ihr Befreier« (Veritatis splendor VS 86).

86 Mitte des vergangenen Jahrhunderts, nachdem zwei schreckliche Weltkriege und die unbeschreiblichen Verbrechen totalitärer Ideologien unsägliches Leid verursacht hatten, übernahm die internationale Gemeinschaft ein neues, auf Menschenrechten basierendes Völkerrechtssystem. Ein Handeln, das mit dem Appell meines Vorgängers Benedikt XV. im Einklang steht, der die kriegführenden Mächte des Ersten Weltkriegs aufforderte, »die materielle Stärke der Waffen in die moralische Stärke des Rechtes zu verwandeln« (Note an die Oberhäupter der kriegführenden Völker, 1. August 1917).

Die Menschenrechte wurden - zumindest dem Wunsch nach - für den Großteil der Menschheit zum Bezugspunkt eines gemeinsamen universalen »Ethos«. Fast jeder Staat der Welt hat diese Rechte ratifiziert. In der Erklärung Dignitatis humanae verwies das Zweite Vatikanische Konzil - ebenso wie meine Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul II. - nachdrücklich darauf, daß das Recht auf Leben und das Recht auf Religions- und Gewissensfreiheit im Mittelpunkt jener Rechte steht, die der menschlichen Natur selbst entspringen. Genau genommen sind diese Menschenrechte keine Glaubenswahrheiten, wenngleich sie in der Botschaft Christi, der »dem Menschen den Menschen selbst voll kund macht« (Gaudium et spes
GS 22), durchscheinen, ja in ihr vollkommen zutage treten. Weitere Bestätigung erhalten sie durch den Glauben. Dennoch kann man nicht leugnen, daß Männer und Frauen, die in der materiellen Welt als geistige Wesen leben und handeln, die durchdringende Präsenz eines »Logos« feststellen können, der sie befähigt, nicht nur zwischen wahr und falsch zu unterscheiden, sondern auch zwischen Gut und Böse, besser und schlechter, gerecht und ungerecht. Diese Unterscheidungsfähigkeit - dieses radikale Handeln - befähigt jede Person, die Bedeutung des »Naturrechts« zu erfassen, das nichts anderes ist als eine Teilhabe am ewigen Gesetz: »unde…lex naturalis nihil aliud est quam participatio legis aeternae in rationali creatura« (Hl. Thomas von Aquin, ST I-II 91,2). Das Naturrecht ist ein für jeden erkennbarer universaler Bezugspunkt, auf dessen Grundlage alle Menschen einander verstehen und lieben können. Die Menschenrechte sind daher letztendlich in einer Teilhabe an Gott verwurzelt, der einen jeden Menschen mit Intelligenz und Freiheit ausgestattet geschaffen hat. Wird diese solide ethische und politische Grundlage ignoriert, bleiben die Menschenrechte brüchig, da sie ihrer festen Grundlage beraubt sind.

Der Einsatz der Kirche für die Förderung der Menschenrechte stützt sich folglich auf von der Vernunft geleitete Überlegungen, damit diese Rechte allen Menschen guten Willens unterbreitet werden können, unabhängig von deren Religionszugehörigkeit. Dennoch muß die menschliche Vernunft, wie ich in meinen Enzykliken herausgestellt habe, immer wieder durch den Glauben geläutert werden, weil sie einerseits stets von einer gewissen von ungeordneten Leidenschaften und Sünde verursachten ethischen Blindheit bedroht ist; und weil sich andererseits jede Generation, jeder Mensch, die Menschenrechte immer wieder neu aneignen muß. Die menschliche Freiheit, die sich über frei getroffene Entscheidungen realisiert, ist nämlich stets brüchig, weshalb die menschliche Person auch die bedingungslose Hoffnung und Liebe braucht, die wir nur bei Gott finden und die zur Teilhabe an der Gerechtigkeit und Großzügigkeit Gottes den anderen gegenüber führt (vgl. Deus caritas est und Spe salvi, ).

Diese Perspektive lenkt unsere Aufmerksamkeit auf einige der schlimmsten sozialen Probleme der letzten Jahrzehnte, wie das - zum Teil mit der Globalisierung und der derzeitigen Wirtschaftskrise zusammenhängende - wachsende Bewußtsein um den krassen Gegensatz zwischen der gerechten Gewährung von Rechten und dem ungleichen Zugang zu den Mitteln, in den Genuß dieser Rechte zu kommen. Für die Christen, die Gott für gewöhnlich bitten: »Unser tägliches Brot gib uns heute«, ist es eine schändliche Tragödie, daß ein Fünftel der Weltbevölkerung immer noch Hunger leidet. Um einen ausreichenden Vorrat an Nahrungsmitteln und den Schutz lebensnotwendiger Ressourcen wie Wasser und Energie gewährleisten zu können, müssen alle internationalen Verantwortlichen zusammenarbeiten. Gefordert ist die Disponibilität aller, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, das Naturrecht zu respektieren und die Solidarität und Subsidiarität mit den schwächsten Regionen und Bevölkerungen unseres Planeten zu fördern. Darin besteht die wirksamste Strategie für die Ausrottung sozialer Ungleichheiten zwischen Ländern und Gesellschaften und für die Gewähr einer größeren Sicherheit auf unserem Planeten.

Liebe Freunde, liebe Mitglieder der Akademie, ich bitte Sie, bei Ihrer Forschungsarbeit und in Ihren Beschlüssen stets glaubwürdige und loyale Zeugen des Schutzes und der Förderung dieser nicht verhandelbaren Menschenrechte zu sein, die im göttlichen Gesetz gründen. Gerne erteile ich Ihnen meinen Apostolischen Segen.



AN DIE PÄPSTLICHE SCHWEIZERGARDE

7. Mai 2009

87

Sehr geehrter Herr Kommandant, hochwürdiger Herr Kaplan,
liebe Schweizergardisten, sehr geehrte Familienangehörige!

Ich freue mich, Sie alle aus Anlaß der Vereidigung der Rekruten der Schweizergarde im Apostolischen Palast begrüßen zu können. Ganz besonders heiße ich heute die neuen Gardisten mit ihren Eltern, Angehörigen und Freunden willkommen. Mein herzlicher Gruß geht an den neuen Kommandanten Oberst Anrig, und ich danke ihm vielmals für den verantwortungsvollen Einsatz zugunsten des Nachfolgers Petri und der Kirche. In gleicher Weise danke ich auch dem Gardekaplan Monsignore de Raemy, der das tägliche Miteinander der Gardisten und den persönlichen Glaubensweg jedes einzelnen in einfühlsamer Weise begleitet.

Liebe Gardisten, Euer Dienst, den Ihr Tag und Nacht im Apostolischen Palast und an den Außenposten der Vatikanstadt leistet, ist überschaubar und doch auch universal. Ihr werdet schnell die drei Dimensionen kennenlernen, die sich gleichsam wie konzentrische Kreise um Euch bilden: Eure Aufgabe ist es, den Nachfolger des Apostels Petrus zu schützen. Ihr tut diesen Dienst vor allem im Haus des Papstes. Ihr tut ihn in Rom, einer Stadt, die von alters her die „Ewige Stadt“ genannt wird. Und hier bei den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus, wo der Papst wohnt, befindet sich das Herz der katholischen Kirche; und wo das Herz und die Mitte ist, da ist auch die ganze Welt zugegen.

... auf französisch: Schauen wir zunächst auf das Haus des Papstes, den Apostolischen Palast. Ihr sollt auf dieses Haus achtgeben, doch nicht allein auf das Gebäude und seine ehrwürdigen Räume, sondern vor allem auf die Menschen, denen ihr begegnet und denen ihr mit eurer Freundlichkeit und eurer Aufmerksamkeit Gutes tut. Das gilt in erster Linie für den Papst selber, für seine Mitbewohner und Mitarbeiter im Palast sowie für seine Gäste. Das betrifft auch das Zusammenleben mit den Kameraden, mit denen ihr den gleichen Dienst verrichtet und dem gleichen Ziel nachstrebt, dem Heiligen Vater »treu, redlich und ehrenhaft« zu dienen, euch mit ganzer Kraft für ihn einzusetzen und, »wenn es erheischt sein sollte«, selbst euer Leben für ihn hinzugeben.

Sodann richten wir unser Augenmerk auf Rom, die Ewige Stadt, die sich durch ihre reiche Geschichte und ihre Kultur auszeichnet. Nicht nur die Zeugen der Antike verdienen unsere Bewunderung. Auch das Glauben und Beten der Jahrhunderte ist hier gewissermaßen zu Stein und Form geworden. Diese Umgebung nimmt uns auf und inspiriert uns, die vielen Heiligen, die hier gelebt haben, zum Vorbild zu nehmen und so auf unserem Lebensweg im Glauben voranzuschreiten.

... auf italienisch: In der Stadt Rom schließlich, in der sich das Zentrum der Weltkirche befindet, begegnen uns Christen aus dem ganzen Erdkreis. Die katholische Kirche ist international. Aber in ihrer Vielfalt ist sie doch eine Kirche, die sich im gleichen Glaubensbekenntnis ausdrückt und auch ganz praktisch in ihrer Bindung an Petrus und an seine Nachfolger, den Papst, geeint ist. Die Kirche führt Menschen ganz verschiedener Kulturen zusammen; sie bilden eine Gemeinschaft, in der man miteinander lebt und glaubt und sich in den wesentlichen Dingen des Lebens versteht. Das ist eine sehr wichtige Erfahrung, die euch die Kirche hier schenken will und die ihr euch aneignen und die ihr weitergeben sollt, daß eben so verschiedene Welten im Glauben an Jesus Christus und an seine Liebe zu uns Menschen eins werden und damit Brücken des Friedens und der Solidarität unter den Völkern geschaffen werden.

In der Hoffnung, daß Eure Zeit hier in Rom Euch geistlich und menschlich vorangehen läßt, versichere ich Euch meines Gebets und vertraue Euch der Fürsprache der Seligen Jungfrau Maria und Eurer Patrone, der Heiligen Martin und Sebastian, sowie des Schutzheiligen Eurer Heimat, Bruder Klaus von der Flüe, an. Von Herzen erteile ich Euch, Euren Familien und Freunden, sowie allen, die anläßlich der Vereidigung nach Rom gekommen sind, den Apostolischen Segen.

PILGERREISE VON PAPST BENEDIKT XVI.

INS HEILIGE LAND

(8.-15. MAI 2009)


INTERVIEW AUF DEM FLUG NACH AMMAN

Freitag, 8. Mai 2009

88 P. Lombardi:

Eure Heiligkeit, wir danken Ihnen sehr, daß Sie uns auch diesmal, am Beginn einer so wichtigen und anspruchsvollen Reise, die Gelegenheit einer Begegnung mit Ihnen gestatten. So geben Sie uns die Möglichkeit, Ihnen eine gute Reise zu wünschen und Ihnen zu sagen, daß wir bei der Verbreitung der Botschaften, die Sie uns mitteilen wollen, zusammenarbeiten werden. Wie gewohnt sind die Fragen, die ich jetzt stellen werde, das Ergebnis einer Sammlung von Fragen unter den anwesenden Kollegen. Ich stelle die Fragen, weil es so logistisch einfacher ist, aber tatsächlich sind sie die Frucht gemeinsamer Arbeit.

Frage: Eure Heiligkeit, diese Reise findet in einer für den Nahen Osten sehr schwierigen Zeit statt: Es gibt große Spannungen - während der Gaza-Krise dachte man auch, daß Sie vielleicht auf die Reise verzichten würden. Darüber hinaus werden wenige Tage nach Ihrer Reise die wichtigsten politischen Verantwortungsträger Israels und der Palästinensischen Autonomiegebiete mit Präsident Obama zusammentreffen. Glauben Sie, daß Sie einen Beitrag zum Friedensprozeß leisten können, der gegenwärtig zu stocken scheint?

Papst Benedikt XVI.: Guten Tag! Zuallererst möchte ich Ihnen für die Arbeit danken, die Sie tun. Wir wünschen uns alle gemeinsam eine gute Reise, eine gute Pilgerfahrt, eine gute Rückkehr. Zur Frage: Sicherlich möchte ich zum Frieden beitragen, nicht als Einzelperson, sondern im Namen der katholischen Kirche, des Heiligen Stuhls. Wir sind keine politische Macht, sondern eine geistliche Kraft, und diese geistliche Kraft ist eine Realität, die zu Fortschritten im Friedensprozeß beitragen kann. Ich sehe drei Ebenen. Die erste: Als Gläubige sind wir überzeugt, daß das Gebet eine echte Kraft ist: Es öffnet die Welt für Gott. Wir sind überzeugt, daß Gott uns hört und daß er in der Geschichte handeln kann. Ich denke, wenn Millionen Menschen, Millionen Gläubige beten, ist es wirklich eine Kraft, die einen Einfluß hat und dazu beitragen kann, daß es im Frieden Fortschritte gibt. Die zweite Ebene: Wir wollen Hilfestellung geben bei der Gewissensbildung. Das Gewissen ist die Fähigkeit des Menschen, die Wahrheit zu erkennen, aber diese Fähigkeit wird oft durch Einzelinteressen behindert. Und von diesen Einzelinteressen zu befreien und dabei mehr für die Wahrheit, für die wahren Werte offen zu werden, ist eine große Aufgabe: Es ist eine Aufgabe der Kirche, zu helfen, die echten Kriterien, die wahren Werte zu kennen und uns von den Einzelinteressen zu befreien. Und so - das ist die dritte Ebene - sprechen wir auch - genau so ist es! - zur Vernunft: Gerade weil wir politisch unparteiisch sind, können wir vielleicht leichter, auch im Licht des Glaubens, die wahren Kriterien erkennen, verstehen helfen, was zum Frieden beiträgt und die Vernunft ansprechen, wirklich vernünftige Positionen unterstützen. Das haben wir bereits in der Vergangenheit getan und das wollen wir auch jetzt und in Zukunft tun.

Frage: Danke, Eure Heiligkeit. Nun die zweite Frage. Als Theologe haben Sie in besonderer Weise über die gemeinsame Wurzel nachgedacht, die Christen und Juden verbindet. Warum gibt es trotz der Bemühungen um einen Dialog oft Anlässe zu Mißverständnissen? Wie sehen Sie die Zukunft des Dialogs zwischen den beiden Gemeinschaften?

Papst Benedikt XVI.: Es ist wichtig, daß wir wirklich dieselbe Wurzel haben, dieselben Bücher des Alten Testaments, die - sowohl für die Juden als auch für uns - Buch der Offenbarung sind. Aber natürlich darf man sich nach 2000 Jahren unterschiedlicher, ja sogar getrennter Geschichte nicht darüber wundern, daß es Mißverständnisse gibt, weil sich sehr unterschiedliche Traditionen der Interpretation, der Ausdrucksweise, der Gedankenwelt gebildet haben, sozusagen ein sehr andersartiger »semantischer Kosmos «, so daß dieselben Worte auf beiden Seiten Verschiedenes bedeuten; und durch diesen Gebrauch von Worten, die im Lauf der Geschichte unterschiedliche Bedeutungen ausgebildet haben, entstehen offensichtlich Mißverständnisse. Wir müssen alles tun, um die Sprache des anderen zu erlernen, und mir scheint, wir machen darin große Fortschritte. Heute haben wir die Möglichkeit, daß die jungen Menschen, die zukünftigen Theologieprofessoren, in Jerusalem studieren können, an der Hebräischen Universität, und die Juden haben akademische Kontakte zu uns: So kommt es zu einer Begegnung dieser unterschiedlichen »semantischen Kosmen«. Lernen wir voneinander und gehen wir voran auf dem Weg des wahren Dialogs, lernen wir einer vom anderen, und ich bin sicher und überzeugt, daß wir Fortschritte machen werden. Und das wird auch dem Frieden helfen, mehr noch, der gegenseitigen Liebe.

Frage: Eure Heiligkeit, diese Reise hat zwei grundlegende Dimensionen des interreligiösen Dialogs: mit dem Islam und dem Judentum. Sind das zwei vollkommen voneinander getrennte Richtungen, oder wird es auch eine gemeinsame Botschaft geben, welche die drei Religionen betrifft, die sich auf Abraham berufen?

Papst Benedikt XVI.: Sicherlich gibt es auch eine gemeinsame Botschaft, und es wird Gelegenheit geben, sie hervorzuheben. Trotz der unterschiedlichen Ursprünge haben wir gemeinsame Wurzeln, weil, wie ich schon gesagt habe, das Christentum aus dem Alten Testament hervorgeht, und die Schriften des Neuen Testaments gäbe es nicht ohne das Alte Testament, denn sie beziehen sich ständig auf »die Schrift«, das heißt das Alte Testament. Aber auch der Islam entstand in einem Umfeld, in dem sowohl das Judentum als auch die unterschiedlichen Zweige des Christentums - das Judenchristentum, das antiochenische Christentum, das byzantinische Christentum - präsent waren. All diese Umstände spiegeln sich in der Überlieferung des Korans wider, so daß wir von den Ursprüngen her und auch im Glauben an den einen Gott sehr viel gemeinsam haben. Deshalb ist es wichtig, auf der einen Seite einen bilateralen Dialog zu pflegen - mit dem Judentum sowie mit dem Islam - und dann auch den trilateralen Dialog. Ich selbst bin Mitbegründer einer Stiftung für den Dialog zwischen den drei Religionen, damals haben wir zusammengearbeitet mit Persönlichkeiten wie Metropolit Damaskinos und dem Oberrabbiner von Frankreich, René Samuel Sirat. Diese Stiftung hat auch die Bücher der drei Religionen herausgegeben: den Koran, das Neue Testament und das Alte Testament. Der trilaterale Dialog muß also weitergehen, und er ist äußerst wichtig für den Frieden und auch damit, sagen wir es einmal so, jeder die eigene Religion gut zu leben versteht.

Frage: Eine letzte Frage. Eure Heiligkeit, Sie haben oft auf das Problem der abnehmenden Zahl der Christen im Nahen Osten und insbesondere im Heiligen Land hingewiesen. Es ist ein Phänomen mit verschiedenen Ursachen im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Was kann man konkret tun, um die christliche Präsenz in der Region zu unterstützen? Welchen Beitrag hoffen Sie mit Ihrer Reise zu leisten? Gibt es in Zukunft für diese Christen eine Hoffnung? Haben Sie auch eine besondere Botschaft für die Christen aus Gaza, die nach Betlehem kommen werden, um Ihnen zu begegnen?

Papst Benedikt XVI.: Sicher gibt es Hoffnung, denn es handelt sich jetzt, wie Sie bereits gesagt haben, um einen schwierigen Augenblick, aber es ist auch ein Moment der Hoffnung, des Neuanfangs, eines neuen Impulses auf dem Weg zum Frieden. Wir wollen die Christen im Heiligen Land und im ganzen Nahen Osten vor allem ermutigen, zu bleiben, in ihren Herkunftsländern ihren Beitrag zu leisten: sie sind ein wichtiger Teil der Kultur und des Lebens in diesen Regionen. Konkret hat die Kirche über die Worte der Ermutigung und das gemeinsame Gebet hinaus vor allem Schulen und Krankenhäuser. So sind wir dort mit ganz konkreten Einrichtungen vertreten. Unsere Schulen bilden eine Generation aus, die die Möglichkeit haben wird, im heutigen Leben, im öffentlichen Leben präsent zu sein. Wir sind dabei, eine katholische Universität in Jordanien aufzubauen. Dies scheint mir eine großartige Perspektive zu sein, wo junge Menschen - sowohl Muslime als auch Christen - einander begegnen, gemeinsam lernen, wo eine christliche Elite ausgebildet wird, die bereit und fähig ist, für den Frieden zu wirken. Generell sind unsere Schulen ein sehr wichtiges Moment, um den Christen eine Zukunft zu eröffnen, und die Krankenhäuser zeigen unsere Präsenz. Außerdem gibt es viele christliche Vereinigungen, die auf unterschiedliche Weise den Christen helfen und sie mit konkreten Hilfen zum Bleiben ermutigen. So hoffe ich, daß die Christen wirklich den Mut, die Demut und die Geduld finden können, in diesen Ländern zu bleiben und ihren Beitrag zur Zukunft dieser Länder zu leisten.

P. Lombardi:

Danke, Eure Heiligkeit. Mit diesen Antworten haben Sie uns geholfen, unsere Reise unter geistlichem, kulturellem Blickwinkel zu sehen, und ich wiederhole die guten Wünsche auch im Namen aller Kollegen in diesem Flugzeug sowie der anderen, die in diesen Stunden auf dem Weg in das Heilige Land sind, um an der Reise teilzunehmen und auch unter informativem Gesichtspunkt zu einem guten Gelingen Ihrer so anspruchsvollen Sendung beizutragen. Ihnen und allen Ihren Mitarbeitern wünsche ich eine gute Reise und allen Kollegen gute Arbeit.


BEGRÜSSUNGSZEREMONIE

Internationaler Flughafen "Queen Alia" - Amman - Freitag, 8. Mai 2009

89 Majestäten,
Exzellenzen,
liebe Mitbrüder im Bischofsamt,
liebe Freunde,

Mit Freude grüße ich alle, die zu Beginn meines ersten Besuches im Nahen Osten seit meiner Wahl auf den Stuhl Petri hierher gekommen sind. Ich freue mich, den Boden des Haschemitischen Königreichs Jordanien zu betreten, eines Landes, das so reich an Geschichte ist, Heimat so vieler antiker Kulturen und tief geprägt von religiöser Bedeutung für Juden, Christen und Muslime. Ich danke Seiner Majestät König Abdullah II. für seine freundlichen Worte der Begrüßung und spreche ihm meinen besonderen Glückwunsch in diesem Jahr zum zehnten Jahrestag seiner Thronbesteigung aus. In meinen Gruß an Seine Majestät schließe ich von Herzen gute Wünsche für alle Mitglieder der königlichen Familie und der Regierung, wie auch für alle Bewohner des Königreiches ein. Ich grüße die anwesenden Bischöfe, besonders die Mitbrüder mit seelsorglichen Aufgaben in Jordanien. Ich freue mich, mit Ihnen; verehrte Bischöfe, und mit zahlreichen Ihrer Sorge anvertrauten Gläubigen morgen abend in der Sankt-Georgs-Kathedrale und am Sonntag im Internationalen Stadion Gottesdienst zu feiern.

Ich komme als Pilger nach Jordanien, um die heiligen Stätten zu verehren, die eine solch bedeutende Rolle bei einigen zentralen Ereignissen der biblischen Geschichte gespielt haben. Am Berg Nebo führte Mose sein Volk bis in die Sichtweite des Landes, das ihre Heimat werden sollte; hier starb er und wurde er begraben. In Betanien auf der anderen Seite des Jordan predigte Johannes der Täufer und gab Zeugnis für Jesus, den er im Wasser jenes Flusses taufte, der diesem Land seinen Namen gibt. In den kommenden Tagen werde ich diese beiden heiligen Orte besuchen, und es wird mir eine Freude sein, die Grundsteine von Kirchen zu segnen, die am traditionellen Ort der Taufe Jesu errichtet werden sollen. Es ist ein Zeichen des Respekts dieses Landes für die verschiedenen Religionen, daß die katholische Gemeinschaft Jordaniens die Möglichkeit hat, öffentliche Gottesdienststätten zu errichten. In ihrem Namen möchte ich zum Ausdruck bringen, wie sehr diese Offenheit gewürdigt wird. Religionsfreiheit ist in der Tat ein grundlegendes Menschenrecht, und es ist meine inständige Hoffnung und mein Gebet, daß die Wertschätzung für die unveräußerlichen Rechte und die Würde jedes Menschen zunehmend anerkannt und verteidigt werden - nicht nur im Nahen Osten, sondern in jedem Teil der Welt.

Mein Besuch in Jordanien gibt mir eine gute Gelegenheit, von meinen tiefen Respekt gegenüber der muslimischen Gemeinschaft zu sprechen und der führenden Rolle Anerkennung zu zollen, die Seine Königliche Majestät bei der Förderung eines besseren Verständnisses der vom Islam verkündeten Tugenden gezeigt hat. Nachdem einige Jahre seit der Veröffentlichung der Amman Message und der Amman Interfaith Message vergangen sind, können wir sagen, daß diese verdienstvollen Initiativen viel Gutes bei der Unterstützung einer Allianz der Kulturen zwischen dem Westen und der muslimischen Welt bewirkt haben und damit die Voraussagen jener widerlegt haben, die Gewalttätigkeit und Konflikt als unvermeidlich betrachten. In der Tat steht das Königreich Jordanien schon lange in vorderster Reihe bei den Initiativen zur Förderung des Friedens im Nahen Osten und überall auf der Welt, indem es zum interreligiösen Dialog ermutigt und alle Bemühungen unterstützt, eine gerechte Lösung des israelisch-palästinensischen Konfliktes zu finden, indem es Flüchtlinge aus dem benachbarten Irak aufnimmt und den Extremismus niederzuhalten trachtet. Ich möchte diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne der Pionierleistung des verstorbenen Königs Hussein für den Frieden in der Region zu gedenken. Wie angebracht ist es, daß meine Begegnung morgen mit den muslimischen geistlichen Führern, mit dem diplomatischen Corps und den Rektoren der Universitäten in der nach ihm benannten Moschee stattfinden wird. Möge sein Engagement für eine Lösung der Konflikte der Region weiterhin Frucht bringen bei den Anstrengungen zur Förderung eines dauerhaften Friedens und einer authentischen Gerechtigkeit, die allen im Nahen Osten Lebenden zugute kommt.

Liebe Freunde, bei dem Seminar des Katholisch-Muslimischen Forums in Rom im vergangenen Herbst, haben die Teilnehmer die zentrale Rolle diskutiert, die in unseren jeweiligen religiösen Traditionen das Gebot der Liebe einnimmt. Ich hoffe sehr, daß dieser Besuch und wahrlich alle Initiativen, die geplant sind, um gute Beziehungen zwischen Christen und Muslimen zu fördern, uns helfen, in der Liebe zum allmächtigen und barmherzigen Gott und in brüderlicher Liebe für einander zu wachsen. Danke für Ihren freundlichen Empfang. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Möge Gott Ihren Majestäten Glück und langes Leben gewähren! Möge Er Jordanien mit Wohlergehen und Frieden segnen!


BESUCH DES "REGINA PACIS"-ZENTRUMS

Amman - Freitag, 8. Mai 2009

90 Eure Seligkeiten!
Exzellenzen!
Liebe Freunde!

Ich bin sehr froh, heute nachmittag hier mit Ihnen zu sein, und ich grüße einen jeden von Ihnen sowie Ihre Familienangehörigen, wo immer sie sein mögen. Ich danke dem Patriarchen, Seiner Seligkeit Fouad Twal, für seine freundlichen Worte der Begrüßung. In besonderer Weise möchte ich unter uns Bischof Selim Sayegh begrüßen, dessen Vision und Arbeit für dieses Zentrum, gemeinsam mit der Arbeit des emeritieren Patriarchen, Seiner Seligkeit Michel Sabbah, heute durch die soeben stattgefundene Segnung des neuen Anbaus gewürdigt worden ist. Desgleichen möchte ich von Herzen die Mitglieder des Komitees des Zentrums, die Comboni-Schwestern und die engagierten Mitarbeiter grüßen, einschließlich derer, die in den vielen Zweigstellen und Einheiten des Zentrums in den Gemeinden tätig sind. Ihr Ruf hervorragender professioneller Kompetenz, mitfühlender Sorge und entschiedener Förderung der Eingliederung von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft ist hier und im ganzen Königreich wohlbekannt. Den anwesenden jungen Menschen danke ich für den bewegenden Empfang. Es ist eine große Freude für mich, bei Ihnen zu sein.

Wie Sie wissen, ist mein Besuch hier im „Regina-Pacis“-Zentrum in Amman die erste Etappe auf meiner Pilgerreise. Wie unzählige Pilger vor mir bin nun ich an der Reihe, dem innigen Wunsch Genüge zu tun, die Orte, wo Jesus lebte und die er durch seine Gegenwart geheiligt hat, zu berühren, an ihnen Trost zu schöpfen und sie zu verehren. Seit apostolischer Zeit war Jerusalem der erste Ort der Pilgerschaft für die Christen. Aber noch früher, im Nahen Osten des Altertums, errichteten semitische Völker heilige Stätten, um dort der Gegenwart oder des Handelns Gottes zu gedenken. Und die einfachen Leute reisten zu diesen Zentren und brachten dabei einen Teil der Früchte ihres Landes und ihres Viehs als Lob- und Dankopfer mit.

Liebe Freunde, jeder von uns ist ein Pilger. Wir alle werden zu einem Zweck auf Gottes Pfad vorwärts gezogen. Natürlich neigen wir dann dazu, auf das Leben zurückzublicken - manchmal mit Bedauern und Schmerz, oft in Dankbarkeit und Anerkennung - und wir schauen auch nach vorne - bisweilen mit Beklommenheit und Furcht, stets aber mit Erwartung und Hoffnung, da wir auch wissen, daß andere da sind, die uns auf dem Weg ermutigen. Ich weiß, daß die Wege, die viele von Ihnen in das „Regina-Pacis“-Zentrum geführt haben, von Leiden oder Heimsuchungen gekennzeichnet waren. Einige von Ihnen kämpfen mutig mit Behinderungen, andere haben Ablehnung erfahren, und manche wurden von diesem Ort des Friedens einfach wegen der Ermutigung und Unterstützung angezogen. Von besonderer Bedeutung ist, wie ich weiß, der große Erfolg des Zentrums bei der Förderung der Eingliederung von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft und bei der Gewährleistung angemessener Schulung und geeigneter Möglichkeiten, um eine solche Integration zu erleichtern. Für diesen Weitblick und diese Entschlossenheit verdienen Sie alle großes Lob und Ermutigung!

Gelegentlich ist es schwierig, einen Grund dafür zu finden, das, was bloß als Hindernis erscheint, zu überwinden, oder was sogar als - physischer oder seelischer - Schmerz auftritt, zu ertragen. Doch Glaube und Verstand helfen uns, über uns selbst hinaus einen Horizont zu sehen, um das Leben sich so vorzustellen, wie Gott es tut. Gottes unbedingte Liebe, die jedem Menschen Leben gibt, weist auf eine Bedeutung und einen Sinn für jedes menschliche Leben hin. Seine Liebe ist eine rettende Liebe (vgl.
Jn 12,32). Wie wir Christen bekennen, zieht Christus uns durch das Kreuz tatsächlich in das ewige Leben hinein. Dadurch zeigt er uns den vor uns liegenden Weg - den Weg der Hoffnung, die jeden unserer Schritte unterwegs lenkt, so daß auch wir Träger dieser Hoffnung und Liebe für andere werden.

Freunde, im Gegensatz zu den Pilgern früherer Zeiten komme ich nicht mit Geschenken oder Gaben. Ich komme einfach mit einer Absicht, einer Hoffnung: für das wertvolle Geschenk der Einheit und des Friedens zu beten, insbesondere für den Nahen Osten. Frieden für die Menschen, für Eltern und Kinder, für die Gemeinschaften; Frieden für Jerusalem, für das Heilige Land, für die Region; Frieden für die ganze Menschheitsfamilie; dauerhafter Frieden, der aus Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Mitgefühl entsteht, Frieden, der von Demut, von Vergebung und vom tiefen Wunsch, miteinander in Harmonie zu leben, herrührt.

Gebet ist gelebte Hoffnung. Und tatsächlich ist im Gebet die tiefe Einsicht enthalten: Wir treten mit dem einen Gott, dem Schöpfer aller Dinge, in eine liebende Verbindung ein, und dadurch erkennen wir die Sinnlosigkeit menschlicher Trennungen und Vorurteile und erahnen die außerordentlichen Möglichkeiten, die sich vor uns auftun, wenn unsere Herzen sich zu Gottes Wahrheit, zu seinem Plan für einen jeden von uns und für unsere Welt bekehren.

Liebe junge Freunde, besonders euch möchte ich sagen, daß ich in eurer Mitte Kraft von Gott erhalte. eure Erfahrung von Prüfungen, euer Zeugnis an Mitgefühl und eure Entschlossenheit, die Hindernisse, denen ihr begegnet, zu überwinden, bestärken mich in der Überzeugung, daß das Leiden eine Änderung zum Guten herbeiführen kann. Sei es in unseren eigenen Prüfungen, sei es, daß wir anderen in ihren Mühen zur Seite stehen, wir bekommen einen Einblick in das Wesen unseres Menschseins, wir werden sozusagen menschlicher. Und wir lernen nach und nach, auf einer anderen Ebene, daß selbst Herzen, die von Zynismus, Ungerechtigkeit oder von mangelnder Bereitschaft zur Vergebung verhärtet sind, niemals jenseits der Reichweite Gottes liegen, sondern immer für eine neue Art des Daseins, eine Vision des Friedens geöffnet werden können.

Ich rufe Sie alle dazu auf, jeden Tag für unsere Welt zu beten. Und heute möchte ich Sie bitten, eine besondere Aufgabe zu übernehmen: Bitte, beten Sie für mich an jedem Tag meiner Pilgerreise; für meine eigene geistliche Erneuerung im Herrn und für die Bekehrung der Herzen zu Gottes Weg der Vergebung und der Solidarität, so daß meine - unsere - Hoffnung auf Einheit und Frieden in der Welt reiche Frucht bringen möge.

Gott segne Sie und Ihre Familien, die Lehrer, Pfleger, Verwalter und Wohltäter dieses Zentrums. Unsere Liebe Frau, die Königin des Friedens, möge Sie auf dem Pilgerweg ihres Sohnes, des Guten Hirten, beschützen und leiten.




ANSPRACHE 2009 85