ANSPRACHE 2009 108

BESUCH DES HL. GRABES

Jerusalem - Freitag, 15. Mai 2009

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Liebe Freunde in Christus!

Der Lobgesang, den wir soeben gesungen haben, vereint uns mit den Heerscharen der Engel und mit der Kirche aller Zeiten und Orte - „der glorreiche Chor der Apostel, der Propheten lobwürdige Zahl, der Märtyrer leuchtendes Heer“ -, während wir Gott für das Werk unserer Erlösung preisen, das er im Leiden, im Tod und in der Auferstehung Jesu Christi vollbracht hat. Vor diesem Heiligen Grab, wo der Herr „des Todes Stachel bezwungen und denen, die glauben, die Reiche der Himmel aufgetan hat“, grüße ich euch alle in österlicher Freude. Ich danke Patriarch Fouad Twal und dem Kustos Pater Pierbattista Pizzaballa für die freundliche Begrüßung. Ebenso möchte ich meine Dankbarkeit für den Empfang zum Ausdruck bringen, den mir die Hierarchen der griechisch-orthodoxen Kirche und der armenisch-apostolischen Kirche gewährt haben. Dankbar heiße ich die anwesenden Vertreter der anderen christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land willkommen. Ich grüße den Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab, Kardinal John Foley, wie auch die Ritter und Damen des Ordens, die zugegen sind, und verbinde damit meinen Dank für ihr unermüdliches Engagement zur Unterstützung der Sendung der Kirche in diesen Ländern, die der Herr während seines irdischen Lebens geheiligt hat.

Das Johannesevangelium hat uns einen sinnträchtigen Bericht über den Besuch des Petrus und des Jüngers, den Jesus liebte, am Ostermorgen am leeren Grab hinterlassen. Heute, nach ungefähr zwanzig Jahrhunderten, steht der Nachfolger Petri, der Bischof von Rom, vor demselben leeren Grab und betrachtet das Geheimnis der Auferstehung. Den Fußspuren der Apostel folgend, möchte ich aufs neue den Menschen unserer Zeit den festen Glauben der Kirche verkünden, daß Jesus Christus „gekreuzigt wurde, gestorben ist und begraben wurde“, und daß er „am dritten Tage auferstanden ist von den Toten“. Zur Rechten des Vaters erhöht, hat er uns den Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Außer ihm, den Gott zum Herrn und Messias gemacht hat, „ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“ (
Ac 4,12).

Wenn wir an diesem heiligen Ort stehen und dieses wundersame Ereignis bedenken, wie können wir da nicht „mitten ins Herz“ getroffen sein (Ac 2,37) wie jene, die als erste die Predigt des Petrus am Pfingsttag hörten? Hier ist Christus gestorben und auferstanden, und er stirbt nicht mehr. Hier wurde die Geschichte der Menschheit entscheidend geändert. Die lange Herrschaft der Sünde und des Todes wurde durch den Sieg des Gehorsams und des Lebens gebrochen; das Holz des Kreuzes hat die Wahrheit über Gut und Böse aufgedeckt; Gottes Gericht erging in der Welt, und die Gnade des Heiligen Geistes wurde über die Menschheit ausgegossen. Hier lehrte uns Christus, der neue Adam, daß das Böse niemals das letzte Wort hat, daß die Liebe stärker ist als der Tod, daß unsere Zukunft und die der ganzen Menschheit in den Händen eines treuen und vorsehenden Gottes liegt.

Das leere Grab spricht zu uns von Hoffnung, von der Hoffnung, die uns nicht zugrunde gehen läßt, da sie die Gabe des lebendigen Geistes ist (vgl. Rm 5,5). Das ist die Botschaft, die ich euch heute, am Ende meiner Pilgerreise ins Heilige Land, hinterlassen möchte. Möge durch Gottes Gnade die Hoffnung in den Herzen aller Menschen, die in diesen Ländern wohnen, stets neu aufsteigen! Möge sie in euren Herzen wurzeln, in euren Familien und Gemeinschaften bleiben und in einem jeden von euch ein immer treueres Zeugnis für den Friedensfürsten anregen! Die Kirche im Heiligen Land, die so oft das dunkle Geheimnis von Golgota erfahren hat, darf niemals aufhören, ein unerschrockener Herold der leuchtenden Botschaft der Hoffnung zu sein, die dieses leere Grab verkündet. Das Evangelium beteuert uns, daß Gott alles neu machen kann, daß Geschichte sich nicht wiederholen muß, daß Gedächtnisse geheilt werden können, daß die Bitterkeit von Beschuldigung und Feindseligkeit überwunden werden kann und daß eine Zukunft der Gerechtigkeit, des Friedens, des Wohlstands und der Zusammenarbeit entstehen kann für jeden Menschen, für die ganze Menschheitsfamilie und in besonderer Weise für die Menschen, die in diesem Land wohnen, das dem Erlöser sehr am Herzen liegt.

Die altehrwürdige Kirche der Anastasis legt ein stummes Zeugnis ab sowohl für die Last unserer Vergangenheit mit ihrem Versagen, ihren Mißverständnissen und Konflikten als auch für die herrliche Verheißung, die weiterhin vom leeren Grab Christi ausstrahlt. Dieser heilige Ort, an dem sich Gottes Kraft in der Schwachheit offenbart hat und die menschlichen Leiden von der göttlichen Herrlichkeit verklärt wurden, lädt uns ein, noch einmal mit den Augen des Glaubens das Antlitz des gekreuzigten und auferstandenen Herrn anzuschauen. In der Betrachtung seines verherrlichten, vom Geist ganz verklärten Fleisches erkennen wir noch mehr als selbst jetzt: Durch die Taufe „tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, … damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird“ (2Co 4,10-11). Sogar jetzt ist die Gnade der Auferstehung in uns wirksam! Möge die Betrachtung dieses Geheimnisses unsere Bemühungen als einzelne wie auch als Mitglieder der kirchlichen Gemeinschaft anspornen, in dem Leben des Geistes durch Bekehrung, Buße und Gebet zu wachsen. Sie helfe uns, jeden Konflikt und jede Spannung in der Kraft ebendieses Geistes zu überwinden und jedes Hindernis innerhalb wie außerhalb zu bewältigen, das unserem gemeinsamen Zeugnis für Christus und die versöhnende Kraft seiner Liebe im Wege steht.

Mit diesen Worten der Ermutigung, liebe Freunde, beende ich meine Pilgerreise zu den heiligen Stätten unserer Erlösung und Wiedergeburt in Christus. Ich bete, daß die Kirche im Heiligen Land stets neue Kraft aus der Betrachtung des leeren Grabes des Heilands schöpfen möge. Sie ist gerufen, in diesem Grab all ihre Angst und Furcht zu begraben, um jeden Tag wieder aufzustehen und ihren Weg durch die Straßen von Jerusalem, Galiläa und darüber hinaus fortzusetzen und dabei den Triumph der Vergebung Christi und die Verheißung neuen Lebens zu verkünden. Als Christen wissen wir, daß der Friede, nach dem dieses von Streit zerrissene Land sich sehnt, einen Namen hat: Jesus Christus. „Er ist unser Friede“, der uns mit Gott in einem einzigen Leib durch das Kreuz versöhnte und die Feindschaft beendete (vgl. Ep 2,14 Ep 2,16). In seine Hände laßt uns dann vertrauensvoll all unsere Hoffnung für die Zukunft legen, genau wie er in der Stunde der Finsternis seinen Geist in die Hände des Vaters legte.

Erlaubt mir, mit einem besonderen Wort brüderlicher Ermutigung an meine Brüder im Bischofs- und Priesteramt sowie an die Ordensleute, die der geliebten Kirche im Heiligen Land dienen, zu schließen. Hier vor dem leeren Grab, dem eigenen Herzen der Kirche, lade ich euch ein, die Begeisterung eurer Weihe an Christus und eures Engagements für den Liebesdienst an seinem mystischen Leib wieder zu entfachen. Euch kommt das große Privileg zu, Zeugnis für Christus abzulegen in dem Land, das er selber durch sein irdisches Leben und Wirken geheiligt hat. Ermöglicht in pastoraler Nächstenliebe euren Brüdern und Schwestern und allen Einwohnern dieses Landes, die heilende Gegenwart und die versöhnende Liebe des Auferstandenen zu spüren. Jesus fragt einen jeden von uns, Zeuge der Einheit und des Friedens zu sein für alle, die in dieser Stadt des Friedens wohnen. Als der neue Adam ist Christus der Quell der Einheit, zu der die ganze Menschheitsfamilie gerufen ist, jener Einheit, für die die Kirche Zeichen und Sakrament ist. Als das Lamm Gottes ist er der Quell jener Versöhnung, die zugleich Gabe Gottes und heilige Aufgabe ist, die uns auferlegt ist. Als der Friedensfürst ist er der Quell jenes Friedens, der alles Verstehen übersteigt, des Friedens des neuen Jerusalems. Möge er euch in eure Prüfungen stützen, in euren Bedrängnissen trösten und in euren Bemühungen stärken, sein Reich zu verkünden und zu verbreiten. Euch allen und all jenen, denen ihr dient, erteile ich von Herzen als Unterpfand der Freude und des Friedens von Ostern meinen Apostolischen Segen.



BESUCH DER ARMENISCH-APOSTOLISCHEN PATRIARCHALKIRCHE DES HL. JAKOBUS

Jerusalem - Freitag, 15. Mai 2009

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Eure Seligkeit!

Ich grüße Sie mit brüderlicher Zuneigung im Herrn, versichere Ihnen mein Gebet und bekunde Ihnen meine besten Wünsche für Ihre Gesundheit und Ihren Hirtendienst. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, diese Kathedralkirche des heiligen Jakobus im Herzen des alten armenischen Viertels von Jerusalem zu besuchen und dem verehrten Klerus des Patriarchats gemeinsam mit den Gläubigen der armenischen Gemeinde in der Heiligen Stadt begegnen zu können.

Unsere heutige von einer Atmosphäre der Herzlichkeit und der Freundschaft geprägte Zusammenkunft ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Einheit, die der Herr für alle seine Jünger erbittet. In den vergangenen Jahrzehnten sind wir durch Gottes Gnade Zeugen eines bedeutenden Wachstums in den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und der armenisch-apostolischen Kirche geworden. Ich empfand es als einen großen Segen, im vergangenen Jahr dem Obersten Patriarchen und Katholikos aller Armenier Karekin II. und dem Katholikos von Kilikien Aram I. zu begegnen. Ihre Besuche beim Heiligen Stuhl und die Zeiten des Gebets, die wir miteinander verbrachten, haben unsere gegenseitige Verbundenheit gestärkt und bekräftigten unseren Einsatz für die heilige Aufgabe der Förderung der Einheit der Christen.

In Dankbarkeit gegenüber dem Herrn möchte ich auch meine Anerkennung für das nicht nachlassende Engagement der armenisch-apostolischen Kirche für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Ostkirchen zum Ausdruck bringen. Dieser vom Gebet getragene Dialog hat durch die Überwindung der Belastungen von Mißverständnissen der Vergangenheit Fortschritte gemacht und geht einer vielversprechenden Zukunft entgegen. Ein besonderes Zeichen der Hoffnung ist das jüngste Dokument über das Wesen und die Sendung der Kirche, das die Gemischte Kommission erarbeitet hat und das den Kirchen zum Studium und zur Bewertung vorgelegt wurde. Laßt uns gemeinsam die Arbeit der Gemischten Kommission einmal mehr dem Geist der Weisheit und der Wahrheit anvertrauen, damit sie reiche Frucht für das Wachstum der Einheit der Christen bringen und die Verbreitung des Evangeliums unter den Menschen unserer Zeit fördern kann.

Seit den ersten christlichen Jahrhunderten hat die armenische Gemeinschaft in Jerusalem eine bewundernswerte Geschichte durchlaufen, die nicht zuletzt von einer außerordentlichen Blüte des monastischen Lebens und von der Kultur geprägt wurde, die mit den heiligen Stätten und den dort hervorgegangenen liturgischen Traditionen verbunden ist. Diese ehrwürdige Kathedralkirche gibt gemeinsam mit dem Patriarchat und den mit ihm verbundenen diversen Bildungs- und Kultureinrichtungen Zeugnis für diese lange und außergewöhnliche Geschichte. Ich bete, daß Ihre Gemeinschaft aus diesen reichen Traditionen beständig neues Leben schöpfen und im Zeugnis für Jesus Christus und für die Macht seiner Auferstehung (vgl.
Ph 3,10) bestärkt werde. Ebenso versichere ich alle hier versammelten Familien und vor allem die Kinder und Jugendlichen meines besonderen Gedenkens im Gebet. Liebe Freunde, auch meinerseits bitte ich Sie, mit mir zu beten, daß alle Christen im Heiligen Land mit Großzügigkeit und Eifer bei der Verkündigung der Frohbotschaft unserer Versöhnung in Christus und des Kommens seines Reiches der Heiligkeit, der Gerechtigkeit und des Friedens zusammenarbeiten.

Eure Seligkeit, Ich danke Ihnen noch einmal für den zuvorkommenden Empfang und erbitte von Herzen Gottes überreichen Segen für Sie und für alle Geistlichen und Gläubigen der armenisch-apostolischen Kirche im Heiligen Land. Die Freude und der Friede des auferstandenen Christus seien allezeit mit euch.



ABSCHIEDSZEREMONIE

Internationaler Flughafen "Ben Gurion" - Tel Aviv - Freitag, 15. Mai 2009

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Herr Präsident!
Herr Premierminister!
Exzellenzen, Damen und Herren!

Bevor ich mich zur Rückkehr nach Rom aufmache, möchte ich einige der tiefen Eindrücke mit Ihnen teilen, die meine Pilgerreise in das Heilige Land bei mir hinterlassen hat. Ich hatte fruchtbare Gespräche mit zivilen Autoritäten sowohl in Israel wie auch in den Palästinensischen Gebieten und wurde Zeuge der großen Bemühungen, die beide Regierungen unternehmen, um das Wohlergehen der Menschen zu erhalten. Ich bin den Amtsträgern der katholischen Kirche im Heiligen Land begegnet und freue mich zu sehen, wie sie bei der Sorge um die Herde des Herrn zusammenarbeiten. Ich hatte auch Gelegenheit, die Oberhäupter anderer christlicher Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften wie auch die Führer anderer Religionen im Heiligen Land zu treffen. Dieses Land ist wirklich ein fruchtbarer Boden für die Ökumene und für den interreligiösen Dialog, und ich bete, daß die reiche Vielfalt religiösen Zeugnisses in der Region in wachsendem gegenseitigen Verständnis und Respekt Frucht tragen wird.

Herr Präsident, Sie und ich haben einen Olivenbaum bei Ihrer Residenz am Tag meiner Ankunft in Israel gepflanzt. Der Olivenbaum ist, wie Sie wissen, ein Bild, das vom heiligen Paulus gebraucht wird, um die sehr engen Beziehungen zwischen Christen und Juden zu beschreiben. Paulus führt im Römerbrief aus, daß die Kirche der Völker wie ein wilder Oliventrieb ist, der in den edlen Olivenbaum des Bundesvolkes eingepfropft wurde (vgl. 11,17-24). Wir werden von den gleichen spirituellen Wurzeln genährt. Wir begegnen uns als Brüder - Brüder, die in unserer Geschichte gelegentlich ein gespanntes Verhältnis zueinander hatten, die aber unter der festen Verpflichtung stehen, Brücken für eine beständige Freundschaft zu bauen.

Auf die Zeremonie beim Präsidentenpalast folgte einer der feierlichsten Augenblicke meines Aufenthalts in Israel - mein Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, wo ich den Opfern der Schoah meine Ehre erwiesen habe. Dort traf ich auch mit einigen Überlebenden zusammen. Diese tief bewegenden Begegnungen brachten mir meinen Besuch vor drei Jahren im Vernichtungslager Auschwitz in Erinnerung, wo so viele Juden - Mütter, Väter, Eheleute, Söhne, Töchter, Brüder, Schwestern, Freunde - durch ein gottloses Regime, das eine Ideologie des Antisemitismus und des Hasses verbreitete, brutal ausgetilgt worden sind. Dieses entsetzliche Kapitel der Geschichte darf nie vergessen oder geleugnet werden! Im Gegenteil, diese furchtbaren Erinnerungen sollten uns in der Entschiedenheit stärken, enger zusammenzurücken als Zweige des gleichen Olivenbaums, die von den gleichen Wurzeln genährt werden und in brüderlicher Liebe geeint sind.

Herr Präsident, ich danke Ihnen für die Herzlichkeit Ihrer Gastfreundschaft, die ich sehr zu schätzen weiß, und ich möchte festhalten, daß ich in dieses Land als Freund der Israelis zu Besuch gekommen bin, genauso wie ich auch ein Freund des palästinensischen Volkes bin. Freunde verbringen gerne ihre Zeit miteinander, und es betrübt sie sehr zu sehen, wie der andere leidet. Ein Freund der Israelis und der Palästinenser kann nur traurig sein über die weiter bestehende Spannung zwischen Ihren beiden Völkern. Ein Freund kann nur weinen angesichts des Leids und des Verlusts von Menschenleben, die beide Völker in den vergangenen sechs Jahrzehnten erlitten haben. Erlauben Sie mir, diesen Appell an alle Menschen dieser Länder zu richten: Kein Blutvergießen mehr! Keine Kämpfe mehr! Kein Terrorismus mehr! Kein Krieg mehr! Laßt uns statt dessen den Teufelskreis der Gewalt durchbrechen! Laßt bleibenden Frieden herrschen, der auf Gerechtigkeit gründet, laßt echte Versöhnung und Heilung walten. Es möge allgemein anerkannt werden, daß der Staat Israel das Recht hat, zu existieren und Frieden und Sicherheit innerhalb international vereinbarter Grenzen zu genießen. Ebenso möge anerkannt werden, daß das palästinensische Volk ein Recht auf eine souveräne, unabhängige Heimat, auf ein Leben in Würde und auf Reisefreiheit hat. Die Zwei-Staaten-Lösung möge Wirklichkeit werden und nicht ein Traum bleiben. Von diesen Ländern her soll sich der Frieden ausbreiten, sie sollen als ein „Licht für die Völker“ (
Is 42,6) dienen und den vielen anderen Regionen, die unter Konflikten leiden, Hoffnung bringen.

Einer der traurigsten Anblicke während meines Besuchs hier war für mich die Mauer. Als ich an ihr vorbeikam, habe ich für eine Zukunft gebetet, in der die Völker des Heiligen Landes in Frieden und Eintracht zusammenleben können, ohne solche Instrumente der Sicherheit und der Trennung zu brauchen, sondern vielmehr in gegenseitiger Achtung und Vertrauen zueinander sowie unter Verzicht auf alle Formen der Gewalt und Aggression. Herr Präsident, ich weiß, wie hart es sein wird, dieses Ziel zu erreichen. Ich weiß, wie schwierig Ihre Aufgabe ist, genau wie jene der palästinensischen Autonomiebehörde. Ich versichere Sie jedoch meiner Gebete, und die Gebete der Katholiken in aller Welt begleiten Sie in Ihren weiteren Bemühungen, einen gerechten und dauerhaften Frieden in dieser Region zu schaffen.

So bleibt mir nur, allen von Herzen zu danken, die auf so vielfältige Weise zu meinem Besuch beigetragen haben. Der Regierung, den Organisatoren, den Freiwilligen, den Medien, allen, die mich und meine Begleiter gastlich aufgenommen haben, bin ich zu tiefem Dank verpflichtet. Seien Sie gewiß, daß Sie einen festen Platz in meinen Gebeten haben. Ihnen allen sage ich: Vielen Dank! Der Herr stehe Ihnen bei. Shalom!



GRUSSWORTE VON BENEDIKT XVI. AN DIE JOURNALISTEN WÄHREND DES RÜCKFLUGES NACH ROM

Freitag, 15. Mai 2009

Liebe Freunde!


Danke für Ihre Arbeit. Ich kann mir vorstellen, wie schwierig sie gewesen ist, bei den zahlreichen Problemen, Ortswechseln etc. Und ich möchte Ihnen dafür danken, daß Sie all diese Schwierigkeiten auf sich genommen haben, um die Welt über diese Pilgerfahrt zu informieren und so auch andere zu einer Pilgerfahrt zu diesen heiligen Stätten einzuladen.

In der Ansprache auf dem Flughafen habe ich diese Reise bereits kurz zusammengefaßt, und ich möchte jetzt nicht mehr viel hinzufügen. Ich könnte viele, sehr viele Details erwähnen: den bewegenden Abstieg an den tiefsten Punkt der Erde, zum Jordan, der für uns auch ein Symbol für das Hinabsteigen Gottes ist, des Hinabsteigens Christi in die tiefsten Punkte der menschlichen Existenz; den Abendmahlssaal, wo der Herr uns die Eucharistie geschenkt hat, wo das Pfingstereignis stattgefunden hat, die Herabkunft des Heiligen Geistes; dann das Heilige Grab, und so viele andere Eindrücke. Aber es scheint mir jetzt nicht der richtige Augenblick zu sein, um genauer darauf einzugehen.

Aber vielleicht könnte ich doch einige kurze Bemerkungen machen. Es gab drei grundlegende Eindrücke: der erste ist, daß ich überall, im muslimischen, christlichen und jüdischen Umfeld, eine entschiedene Bereitschaft zum interreligiösen Dialog vorgefunden habe, zur Begegnung, zur Zusammenarbeit zwischen den Religionen. Und es ist wichtig, daß dies von allen nicht nur als ein - so könnten wir sagen - in der gegebenen Situation von politischen Motiven inspiriertes Handeln angesehen wird, sondern als Frucht, die aus dem Wesenskern des Glaubens selbst hervorgeht. Denn an den einen Gott zu glauben, der uns alle geschaffen hat, der unser aller Vater ist, an diesen Gott zu glauben, der die Menschheit als eine Familie erschaffen hat, zu glauben, daß Gott die Liebe ist und will, daß die Liebe die dominierende Kraft in der Welt ist, impliziert diese Begegnung, die Notwendigkeit der Begegnung, des Dialogs, der Zusammenarbeit - als Erfordernis des Glaubens selbst.

Der zweite Punkt: Ich habe auch ein sehr ermutigendes ökumenisches Klima vorgefunden. Es gab viele sehr herzliche Begegnungen mit der Orthodoxie; ich konnte auch mit einem Vertreter der anglikanischen Kirche sprechen sowie mit zwei lutherischen Vertretern, und man sieht sehr gut, daß diese Atmosphäre des Heiligen Landes auch die Ökumene ermutigt.

Und der dritte Punkt: Es gibt sehr große Schwierigkeiten - das wissen wir, und das haben wir gesehen und gehört. Aber ich habe auch gesehen, daß auf allen Seiten ein tiefer Wunsch nach Frieden vorhanden ist. Die Schwierigkeiten sind sichtbarer, und wir dürfen sie nicht verstecken: Es gibt sie, und sie müssen geklärt werden. Der allgemeine Wunsch nach Frieden, nach Brüderlichkeit ist zwar nicht so augenfällig, aber mir scheint, wir müssen auch darüber sprechen und alle in diesem Willen ermutigen, um die sicherlich nicht einfachen Lösungen für diese Schwierigkeiten zu finden.

Ich bin als Pilger des Friedens gekommen. Die Pilgerfahrt ist ein wesentliches Element vieler Religionen, auch des Islams, der jüdischen Religion und des Christentums. Sie ist auch ein Bild für unser Leben, das ein Vorwärtsgehen ist, auf Gott hin und so auch auf die Gemeinschaft der Menschheit zu.

Ich bin als Pilger gekommen, und ich hoffe, daß viele diesen Spuren folgen werden, auf diese Weise die Einheit der Völker dieses Heiligen Landes fördern und ihrerseits zu Boten des Friedens werden.

Danke!


AN DIE BISCHÖFE VON PERU ANLÄSSLICH IHRES «AD-LIMINA»-BESUCHES

Montag, 18. Mai 2009

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Herr Kardinal,
liebe Mitbrüder im bischöflichen Dienst!

1. Das Herz erfüllt von österlicher Freude, Geschenk des auferstandenen Herrn, und als Nachfolger Petri heiße ich euch herzlich willkommen, während ich »Gott jederzeit euretwegen danke« (
1Co 1,4). Ich danke dem Erzbischof von Trujillo und Vorsitzenden der Peruanischen Bischofskonferenz, Héctor Miguel Cabrejos Vidarte, für die ehrerbietigen Worte, die er im Namen aller an mich gerichtet hat. In ihnen erkenne ich die Liebe und Hingabe, mit der ihr eure Teilkirchen hütet.

2. Der Besuch »ad limina Apostolorum« ist eine bedeutsame Gelegenheit, um die Bande der Gemeinschaft mit dem Römischen Papst und unter euch zu festigen, da ihr wißt, daß unter euren Hirtensorgen die Einheit der ganzen Kirche immer gegenwärtig sein muß, damit eure Gemeinden als lebendige Steine zum Aufbau des ganzen Gottesvolkes beitragen (vgl. 1P 2,4-5). Denn »als rechtmäßige Nachfolger der Apostel und Glieder des Bischofskollegiums sollen sich die Bischöfe immer einander verbunden wissen und sich für alle Kirchen besorgt zeigen« (Christus Dominus CD 6). Die Erfahrung sagt uns allerdings, daß diese Einheit niemals endgültig erreicht wird und, ohne vor den objektiven und subjektiven Schwierigkeiten zu kapitulieren, unablässig aufgebaut und vervollkommnet werden muß, mit dem Vorsatz, das wahre Gesicht der einen und einzigen katholischen Kirche zu zeigen.

Wie im Laufe der ganzen Kirchengeschichte ist es auch heute unerläßlich, durch Wertschätzung der Eigenschaften jedes der Brüder, die die göttliche Vorsehung uns zur Seite gestellt hat, den Geist der Gemeinschaft zu pflegen. Auf diese Weise gelingt es den verschiedenen Gliedern des Leibes Christi, sich gegenseitig zu helfen, um die tägliche Arbeit voranzubringen (vgl. 1Co 12,24-26 Ph 2,1-4 Ga 6,2-3). Deshalb ist es notwendig, daß die Bischöfe das ständige Bedürfnis verspüren, die kollegiale Liebe lebendig zu erhalten und konkret zu praktizieren, »stellt sie doch eine äußerst wertvolle Hilfe dar, aufmerksam die Zeichen der Zeit zu lesen und klar zu erkennen, was der Geist den Kirchen sagt« (Johannes Paul II., Apostol. Schreiben Pastores gregis ).

3. Die glaubwürdige Einheit in der Kirche ist immer eine unerschöpfliche Quelle des Geistes der Evangelisierung. Was das betrifft, so weiß ich, daß ihr in eure Pastoralprogramme den missionarischen Impuls aufnehmt, der von der in Aparecida abgehaltenen V. Generalversammlung der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik gefördert wurde, und vor allem die »kontinentale Mission«, damit jeder Gläubige durch eine persönliche Beziehung zu Jesus, dem Herrn, nach der Heiligkeit strebt, indem er ihn beharrlich liebt und sein eigenes Leben nach den Kriterien des Evangeliums gestaltet, so daß Kirchengemeinden entstehen, die ein intensives christliches Leben aufweisen. Gewiß relativiert eine missionarische Kirche ihre internen Probleme und blickt voll Hoffnung und Begeisterung in die Zukunft. Es geht darum, den missionarischen Geist wieder zu beleben, nicht aus Angst vor der Zukunft, sondern weil die Kirche eine dynamische Wirklichkeit ist und der echte Jünger Jesu Christi Freude daran findet, sein göttliches Wort unentgeltlich den anderen zu übermitteln und mit ihnen die Liebe zu teilen, die aus der durchbohrten Seite am Kreuz strömt (vgl. Mt 10,8 Jn 13,35 Jn 19,33-34; 1Co 9,16). Wenn die Schönheit und Wahrheit Christi unsere Herzen erobert, erleben wir die Freude darüber, seine Jünger zu sein, und nehmen überzeugt den Auftrag an, seine erlösende Botschaft zu verkünden. In diesem Zusammenhang fordere ich euch auf, alle lebendigen Kräfte eurer Diözesen einzuladen, von Christus her ihren Weg zu gehen und dabei immer das Licht seines Antlitzes zum Strahlen zu bringen, besonders für die Brüder, die, weil sie sich vielleicht wenig geschätzt oder hinsichtlich ihrer geistlichen und materiellen Bedürfnisse nicht ausreichend unterstützt fühlen, in anderen religiösen Erfahrungen Antwort auf ihre Unsicherheit suchen.

113 4. Ihr, liebe Mitbrüder im bischöflichen Dienst, die ihr dem Vorbild des hl. Toribio de Mogrovejo und vieler anderer heiliger Hirten folgt, seid gleichfalls dazu aufgerufen, als mutige Jünger und Sendboten des Herrn zu leben. Die regelmäßigen Pastoralbesuche bei den Kirchengemeinden - auch den entlegensten und bescheidensten -, das ständige Gebet, die sorgfältige Vorbereitung der Verkündigung, eure väterliche Aufmerksamkeit für die Priester, für die Familien, die Jugendlichen, die Religionslehrer und die anderen Seelsorgehelfer sind die beste Möglichkeit, um in allen das brennende Verlangen zu wecken, Boten der Frohen Heilsbotschaft zu sein, während sich euch zugleich die Pforten des Herzens der Menschen in eurer Umgebung, vor allem der Kranken und Bedürftigsten, öffnen.

5. Die Kirche in eurer Nation konnte seit ihren Anfängen auf die positive Anwesenheit selbstloser Mitglieder des geweihten Lebens zählen. Es ist äußerst wichtig, daß ihr die in euren Teilkirchen lebenden Ordensmänner und Ordensfrauen weiterhin brüderlich begleitet und sie ermuntert, damit sie, während sie die evangelischen Räte ihrem Charisma gemäß getreu leben, nicht aufhören, ein starkes Zeugnis ihrer Gottesliebe, ihrer unverbrüchlichen Treue zum Lehramt der Kirche und ihrer eifrigen Zusammenarbeit mit den Pastoralplänen der Diözesen zu geben.

6. Ich denke jetzt vor allem an die Peruaner, die keine Arbeit haben und denen keine angemessenen Dienste in Bildung und Gesundheitswesen zur Verfügung stehen, und an jene, die am Rande der Großstädte und in abgeschiedenen Gegenden leben. Ich denke ebenso an diejenigen, die Opfer der Drogenabhängigkeit oder der Gewalt geworden sind. Wir dürfen uns nicht von diesen unseren schwächsten und von Gott geliebten Brüdern fernhalten, denn wir sind uns immer bewußt, daß uns die Liebe Christi drängt (vgl.
2Co 5,14 Rm 12,9 Rm 13,8 Rm 15,1-3).

7. Zum Abschluß dieser herzlichen Begegnung bitte ich Jesus, den Herrn, daß er euch in eurem pastoralen Dienst am Volk Gottes erleuchte. Mitunter wird euch Mutlosigkeit befallen, aber jenes Wort Christi an den hl. Paulus soll euch bei der Ausübung eurer Verantwortung stärken: »Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit« (2Co 12,9).

Mit dieser lebendigen Hoffnung bitte ich euch, den emeritierten Bischöfen, den Priestern, Diakonen und Seminaristen, den Ordensgemeinschaften und den Gläubigen in Peru meinen herzlichen Gruß zu überbringen.

Die allerseligste Jungfrau Maria, Unsere Liebe Frau der Evangelisierung, beschütze euch immer mit ihrer mütterlichen Liebe! Während ich um ihre und die Fürsprache aller bei euch besonders verehrten heiligen Männer und Frauen bitte, erteile ich euch von Herzen den Apostolischen Segen.


AN HERRN GEORGI PARVANOV, PRÄSIDENT DER REPUBLIK BULGARIEN

Freitag, 22. Mai 2009

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Herr Staatspräsident,
sehr geehrte Damen und Herren der Regierungsdelegation,
sehr verehrte Vertreter
der orthodoxen Kirche und
der katholischen Kirche!

Ich freue mich ganz besonders, bei dieser Begegnung anläßlich des jährlichen Festes der hll. Cyrill und Methodius einen jeden von Ihnen sehr herzlich zu begrüßen. Bei dieser freudigen Gelegenheit möchte ich meine Empfindungen der Freundschaft gegenüber dem geliebten bulgarischen Volk erneuern, dessen geistliche Wurzeln - wie Ihr heutiger Besuch noch einmal bezeugt - bis zur Verkündigung des Evangeliums durch die heiligen Mitpatrone Europas zurückreichen. Ich begrüße einen jeden von Ihnen mit Hochachtung und schließe in diese Empfindungen die Autoritäten und das gesamte bulgarische Volk ein, ebenso wie die Verantwortlichen und die Gläubigen der orthodoxen Kirche und der katholischen Kirche, die in eurem geliebten Land leben.

Diese Begegnung gibt uns Gelegenheit, erneut an das Evangelisierungswerk und die soziale Tätigkeit dieser beiden herausragenden heiligen Zeugen des Evangeliums, die Cyrill und Methodius waren, zu denken. Ihr geistliches Erbe hat das Leben der slawischen Völker geprägt; ihr Vorbild hat das Zeugnis und die Treue unzähliger Christen gestützt, die im Laufe der Jahrhunderte ihr Leben der Verbreitung der Heilsbotschaft gewidmet und gleichzeitig für den Aufbau einer gerechten und solidarischen Gesellschaft gewirkt haben. Möge ihr geistliches Zeugnis in Ihrer Nation lebendig bleiben, damit auch Bulgarien, indem es aus dieser Quelle des Lichts und der Hoffnung schöpft, wirkkräftig zum Aufbau eines Europa beiträgt, das seinen christlichen Wurzeln treu bleibt. Die Werte der Solidarität und der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Friedens, die heute immer wieder hervorgehoben werden, finden in der Tat noch mehr Kraft und Beständigkeit in der ewigen Lehre Christi, die im Leben seiner Jünger zu allen Zeiten umgesetzt wird.

Diese Gedanken möchte ich einem jeden von Ihnen übermitteln, und ich versichere Sie meiner Wertschätzung und meiner geistlichen Nähe. Seien Sie auch versichert, daß der Heilige Stuhl die Entwicklung Ihrer Nation und die Bemühungen aller, die für ihr Wohl arbeiten, weiterhin aufmerksam verfolgen wird. Von ganzem Herzen rufe ich auf jeden von Ihnen die Fülle des göttlichen Segens herab.



AN HERRN GJEORGE IVANOV, PRÄSIDENT DER EHEMALIGEN JUGOSLAWISCHEN REPUBLIK MAZEDONIEN

Freitag, 22. Mai 2009

Herr Staatspräsident,
verehrte Mitglieder der Delegation,
ehrwürdige Brüder der orthodoxen Kirche und der katholischen Kirche!

Sehr herzlich begrüße ich Sie auch in diesem Jahr anläßlich des liturgischen Gedenktags der hll. Cyrill und Methodius. Sie sind gekommen, um die Mitpatrone Europas zu verehren, und ich freue mich, daß Sie in diesem Rahmen den Wunsch zum Ausdruck gebracht haben, mir zu begegnen, wie es bereits zur Tradition geworden ist. Ich danke Ihnen für diese freundliche Geste und heiße einen jeden von Ihnen herzlich willkommen. Gleichzeitig spreche ich Ihnen meine Hochachtung aus für die Empfindungen, von denen Sie bei dieser Begegnung erfüllt sind. Mein besonderer Willkommensgruß gilt den Autoritäten sowie der ganzen Bevölkerung der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien. Besondere Grüße übermittle ich auch den Gläubigen und jenen, die in Ihrem Land pastorale Verantwortung tragen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch die Wertschätzung und Freundschaft zum Ausdruck bringen, die den Heiligen Stuhl mit dem geliebten mazedonischen Volk verbinden.

Die jährliche Feier des Festes der hll. Cyrill und Methodius, Lehrer des Glaubens und Apostel der slawischen Völker, ist eine Einladung an uns alle, die wir durch den einen Glauben an Jesus Christus vereint sind, über ihr heroisches Zeugnis für das Evangelium nachzudenken. Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, das Erbe der Ideale und Werte zu wahren, das sie durch Wort und Tat weitergegeben haben. Tatsächlich ist dies der wertvollste Beitrag, den Christen leisten können zum Aufbau eines Europas des dritten Jahrtausends, das nach einer Zukunft des Fortschritts, der Gerechtigkeit und des Friedens für alle strebt.

Ihre geliebte Heimat, die vom Einfluß dieser beiden großen Heiligen geprägt ist, bemüht sich, immer mehr zu einem Ort der friedlichen Begegnung und des Dialogs zwischen den vielen sozialen und religiösen Sphären des Landes zu werden. Es ist meine Hoffnung - die ich heute aus ganzem Herzen erneuere -, daß Sie auch weiterhin auf diesem Weg voranschreiten mögen. Während ich den göttlichen Schutz auf die Autoritäten Ihrer Nation herabrufe und ihnen erneut die Nähe des Apostolischen Stuhls zusichere, möchte Sie alle meiner persönlichen Wertschätzung und Freundschaft versichern.

Noch einmal entbiete ich einem jeden von Ihnen an diesem Festtag die herzlichsten und besten Wünsche und bitte den Herrn inständig für alle Anwesenden und für das ganze mazedonische Volk.



AN DIE GEMEINSCHAFT DER PÄPSTLICHEN DIPLOMATENAKADEMIE

Samstag, 23. Mai 2009

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ANSPRACHE 2009 108