ANSPRACHE 2009 188

GEBET AN DER MARIENSÄULE AUF DEM SPANISCHEN PLATZ

Hochfest der Unbefleckten Empfängnis der Sel. Jungfrau Maria - Dienstag, 8. Dezember 2008

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Liebe Brüder und Schwestern!

Im Herzen der christlichen Städte ist die sanfte und tröstliche Gegenwart Marias zu spüren. Einfühlsam schenkt sie Frieden und Hoffnung in den heiteren und traurigen Augenblicken des Lebens. In Kirchen, in Kapellen, an Häuserwänden ruft ein Gemälde, ein Mosaik, eine Statue die Gegenwart der Mutter in Erinnerung, die stets über ihre Kinder wacht. Auch hier auf dem Spanischen Platz steht Maria hoch oben, gleichsam als wache sie über Rom.

Was sagt Maria der Stadt? Was ruft ihre Gegenwart allen in Erinnerung? Sie erinnert daran, daß dort, »wo […] die Sünde mächtig wurde, […] die Gnade übergroß geworden« ist (
Rm 5,20), wie der Apostel Paulus schreibt. Sie ist die Unbefleckte Mutter, die auch den Menschen unserer Zeit sagt: Habt keine Angst, Jesus hat das Böse besiegt; er hat es an der Wurzel besiegt und uns von dessen Herrschaft befreit.

Wie sehr brauchen wir doch diese schöne Nachricht! Jeden Tag nämlich ist in den Zeitungen, im Fernsehen und im Radio vom Bösen die Rede, es wird wiederholt, aufgebauscht, so daß wir an die schrecklichsten Dinge gewöhnt sind. Dadurch werden wir unempfindlich und in gewisser Weise vergiftet, da das Negative nicht ganz bewältigt wird und sich Tag für Tag ansammelt. Das Herz verhärtet, und die Gedanken werden düster. Deshalb braucht die Stadt Maria, die mit ihrer Gegenwart zu uns von Gott spricht, uns den Sieg der Gnade über die Sünde in Erinnerung ruft und uns dazu führt, auch in den menschlich gesehen schwierigsten Lagen die Hoffnung zu bewahren.

In der Stadt leben - oder überleben - Menschen unbemerkt, bis sie mitunter auf die Titelseiten der Zeitungen oder die Bildschirme geraten und bis zum letzten ausgenutzt werden, solange die Nachricht und das Bild die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dies ist ein perverser Mechanismus, dem man sich nur schwer widersetzen kann. Zuerst verdeckt die Stadt, um dann die Dinge vor einem Publikum zur Schau zu stellen - ohne Mitleid oder mit falschem Mitleid. Dagegen hat jeder Mensch den Wunsch, als Person angenommen und als eine heilige Wirklichkeit betrachtet zu werden, da die Geschichte jedes Menschen eine heilige Geschichte ist und größte Achtung erfordert.

Die Stadt, liebe Brüder und Schwestern, sind wir alle! Ein jeder trägt zu ihrem Leben und zu ihrer moralischen Atmosphäre bei, im Guten wie im Bösen. Die Grenze zwischen Gut und Böse durchzieht das Herz eines jeden von uns, und keiner von uns darf sich berechtigt fühlen, die anderen zu verurteilen. Vielmehr muß jeder die Pflicht verspüren, sich selbst zu bessern! Die Massenmedien haben die Tendenz, daß wir uns immer als »Zuschauer« fühlen, als beträfe das Böse nur die anderen und als könnten gewisse Dinge uns nie geschehen. Dagegen sind wir alle »Mitwirkende «, und unser Verhalten beeinflußt die anderen im Guten wie im Bösen.

Oft klagen wir über die Verschmutzung der Luft, die man an gewissen Orten der Stadt fast nicht atmen kann. Es ist richtig, daß der Einsatz aller notwendig ist, damit die Stadt sauberer wird. Und dennoch gibt es da eine andere Art der Verschmutzung, die mit den Sinnen weniger wahrnehmbar, jedoch ebenso gefährlich ist. Es ist die Verschmutzung des Geistes; es ist das, was unsere Gesichter weniger lächeln läßt und finsterer macht, was uns dahin bringt, daß wir uns nicht grüßen, nicht ins Gesicht schauen… Die Stadt besteht aus Gesichtern, leider aber können die kollektiven Dynamiken bewirken, daß wir sie nicht mehr in ihrer Tiefe wahrnehmen. Wir sehen alles nur oberflächlich. Die Menschen werden zu Körpern, und diese Körper verlieren die Seele, sie werden zu Sachen, zu Gegenständen ohne Gesicht, austauschbar und konsumierbar.

Maria, die Unbefleckte Empfängnis, hilft uns, die Tiefe der Menschen neu zu entdecken und zu verteidigen, da in ihr das vollkommene Durchscheinen der Seele im Leib gegeben ist. Sie ist die Reinheit in Person, in dem Sinn, daß in ihr Geist, Seele und Leib in vollkommenem Einklang untereinander und mit dem Willen Gottes stehen. Die Gottesmutter lehrt uns, uns dem Wirken Gottes zu öffnen, um auf die anderen so zu blicken, wie Gott es tut: ausgehend vom Herzen. Und mit Barmherzigkeit, Liebe, unendlicher Milde auf sie zu blicken, besonders auf die Einsamsten, die Verachteten, die Ausgebeuteten. »Wo die Sünde mächtig wurde, ist die Gnade übergroß geworden.«

Ich möchte öffentlich all denen meine Hochachtung bezeugen, die sich in der Stille, nicht mit Worten, sondern mit Taten bemühen, dieses dem Evangelium entstammende Gesetz der Liebe zu praktizieren, das die Welt weiterbringt. Ihre Zahl ist groß, auch hier in Rom, und selten machen sie Schlagzeilen. Männer und Frauen jeden Alters, die verstanden haben, daß es nichts nützt, zu verurteilen, sich zu beklagen, zu beschuldigen, sondern daß es wertvoller ist, mit dem Guten auf das Böse zu antworten. Das ändert die Dinge, oder besser: es ändert die Menschen und verbessert folglich die Gesellschaft.

Liebe Freunde, liebe Römer und ihr alle, die ihr in dieser Stadt lebt! Laßt uns, während wir mit den Dingen des Alltags beschäftigt sind, auf die Stimme Mariens hören. Wir wollen ihren stillen, aber dringlichen Anruf vernehmen. Sie sagt zu einem jeden von uns: Wo die Sünde mächtig wurde, soll die Gnade übergroß werden, angefangen bei deinem Herzen und deinem Leben! Und die Stadt wird schöner, christlicher, menschlicher sein.

Danke, Heilige Mutter, für diese Botschaft der Hoffnung. Danke für deine stille, aber vielsagende Gegenwart im Herzen unserer Stadt. Unbefleckte Jungfrau, Salus Populi Romani, bitte für uns!





AN HERRN EDUARDO DELGADO BERMÚDEZ, NEUER BOTSCHAFTER VON KUBA BEIM HL. STUHL

Freitag, 10. Dezember 2009

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Herr Botschafter!

1. Mit großer Freude empfange ich Sie zu diesem feierlichen Akt, bei dem Sie das Schreiben überreichen, mit dem Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter Kubas beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden und damit das wichtige Amt antreten, das Ihnen Ihre Regierung anvertraut hat. Ich danke Ihnen für Ihre aufmerksamen Worte und für den Gruß, den Sie mir vom verehrten Herrn Raúl Castro Ruz, Präsident des Staats- und Ministerrates, überbracht haben und den ich mit meinen besten Wünschen für seine hohe Verantwortung erwidere.

2. Mit Hoffnungen und unter Schwierigkeiten ist Kuba hauptsächlich im wirtschaftlichen und politischen Raum der Karibik und Lateinamerikas zur Rolle eines Protagonisten gelangt. Anderseits lassen einige Anzeichen von Entspannung in seinen Beziehungen zu den benachbarten Vereinigten Staaten neue Gelegenheiten für eine wechselseitig positive Annäherung unter voller Achtung der Souveränität und des Rechts der Staaten und ihrer Bürger erahnen lassen. Kuba, das nach wie vor zahlreichen Ländern in lebenswichtigen Bereichen wie der Alphabetisierung und dem Gesundheitswesen seine Kooperation anbietet, fördert auf diese Weise die internationale Zusammenarbeit und Solidarität, ohne daß diese anderen Interessen als die Hilfe für die bedürftigen Bevölkerungen untergeordnet würden. Es ist zu wünschen, daß all das dazu beitragen kann, den Aufruf Wirklichkeit werden zu lassen, den mein verehrter Vorgänger Papst Johannes Paul II. bei seiner historischen Reise auf die Insel erlassen hat: »Möge sich Kuba mit allen seinen großartigen Möglichkeiten der Welt … und die Welt sich Kuba öffnen können« (Ansprache bei der Begrüßungszeremonie in Havanna, 21. Januar 1998, in O.R.dt., Nr. 5 vom 30.1.1998, S. 2, 5).

3. Wie viele andere Länder leidet auch Ihre Heimat unter den Folgen der schweren Weltwirtschaftskrise, die zusätzlich zu den verheerenden Auswirkungen der Naturkatastrophen und des Wirtschaftsembargos in besonderer Weise die ärmsten Menschen und Familien betrifft. In dieser komplexen allgemeinen Situation spürt man immer dringender die Notwendigkeit einer Wirtschaft, die, aufgebaut auf soliden ethischen Grundlagen, den Menschen und seine Rechte, sein materielles und geistiges Wohl in den Mittelpunkt ihrer Interessen stellt. Denn das erste zu schützende und zu nutzende Kapital ist der Mensch, die Person in ihrer Ganzheit (vgl. Caritas in veritate ).

Es ist wichtig, daß sich die Regierungen bemühen, für die schwerwiegenden Auswirkungen der Finanzkrise Abhilfe zu schaffen, ohne deshalb die vorrangigen Bedürfnisse der Bürger zu vernachlässigen. Die katholische Kirche auf Kuba, die sich in diesem Augenblick wie immer der Bevölkerung nahe fühlt, möchte mit ihrer bescheidenen und effektiven Hilfe dazu beitragen. Zudem möchte ich hervorheben, daß die größere Zusammenarbeit, die mit den Obrigkeiten Ihres Landes erreicht wurde, die Verwirklichung wichtiger Hilfs- und Wiederaufbauprojekte, besonders nach den Naturkatastrophen, ermöglicht hat.

4. Ich hoffe, daß sich die konkreten Anzeichen der Öffnung für die Ausübung der Religionsfreiheit vermehren, wie es in den letzten Jahren zum Beispiel möglich war, in einigen Gefängnissen die heilige Messe zu feiern, Prozessionen zu veranstalten, die Restaurierung einiger Kirchen und die Errichtung von Ordenshäusern durchzuführen oder auf die soziale Sicherheit für die Priester und Ordensleute zählen zu können. So wird die katholische Gemeinde die ihr wesenhafte pastorale Aufgabe leichter erfüllen. Um auf diesem langen Weg vor allem zum Wohl der kubanischen Bürger voranzukommen, wäre es auch wünschenswert, die Gespräche fortsetzen zu können, um miteinander einen rechtlichen Rahmen festzulegen, der die bestehenden und nie unterbrochenen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Kuba angemessen definiert und eine geordnete Entwicklung des Lebens und pastoralen Wirkens der Kirche in dieser Nation gewährleistet; dabei kann man ähnlichen Formen folgen, wie sie mit anderen Nationen und unter Respektierung der Wesensmerkmale Ihres Landes festgelegt werden.

5. Die katholische Kirche in Ihrer Heimat bereitet sich mit großem Eifer auf die Feierlichkeiten im Jahr 2012 vor. Anlaß ist der 400. Jahrestag der Entdeckung des gesegneten Bildes der »Virgen de la Caridad del Cobre«, Unserer Lieben Frau der Nächstenliebe, Mutter und Patronin Kubas. Dieser geliebte Ehrentitel Mariens ist ein leuchtendes Symbol der Religiosität des kubanischen Volkes und der christlichen Wurzeln seiner Kultur. Tatsächlich ist die Kirche, die man nicht mit der politischen Gemeinschaft verwechseln darf (vgl. Gaudium et spes
GS 76), Hüterin eines außerordentlichen geistlichen und moralischen Erbes, das zur entscheidenden Ausprägung der kubanischen »Seele« beigetragen und ihr den ihr eigenen Persönlichkeitscharakter verliehen hat. In diesem Zusammenhang müssen alle Männer und Frauen und vor allem die jungen Menschen heute wie zu allen Zeiten jene moralischen, menschlichen und geistlichen Werte, wie zum Beispiel die Achtung für das Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende, wiederentdecken, die das Dasein des Menschen würdiger machen. In diesem Sinn ist der wichtigste Dienst, den die Kirche den Kubanern leistet, die Verkündigung Jesu Christi und seiner Botschaft von der Liebe, der Vergebung und der Versöhnung in der Wahrheit. Ein Volk, das diesen Weg der Eintracht einschlägt, ist ein Volk voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Darüber hinaus hat die Kirche, die sich dessen bewußt ist, daß ihre Sendung ohne das Zeugnis der aus dem Herzen Christi erwachsenden Nächstenliebe unvollständig wäre, in Ihrem Land zahlreiche Initiativen für soziale Hilfe in Gang gebracht, die, wenngleich noch in reduziertem Umfang, viele kranke, alte und behinderte Menschen erreicht haben. Ein offenkundiger Beweis dieser Liebe sind auch das Leben und die Arbeit vieler Menschen, die sich von der Botschaft Christi erleuchten und verwandeln haben lassen, wie der sel. José Olallo Valdés, an dessen Seligsprechung - der ersten auf kubanischem Boden - der verehrte Herr Präsident des Staats- und Ministerrates teilgenommen hat.

Ich vertraue außerdem darauf, daß dieses Klima, das es der Kirche gestattet hat, ihren bescheidenen karitativen Beitrag zu leisten, auch ihre Beteiligung an den sozialen Kommunikationsmitteln und an der Verwirklichung zusätzlicher erzieherischer Aufgaben begünstigen möge, wie es ihrem besonderen pastoralen und geistlichen Sendungsauftrag entspricht.

6. Ich möchte meine Ansprache nicht abschließen, ohne einen letzten Gedanken an das stets edle, kämpferische, leidende und arbeitsame kubanische Volk zu richten und ihm von Herzen meine Nähe und meine Liebe zum Ausdruck zu bringen, während ich nicht aufhöre, es in meinem Gebet dem Herrn, Urheber jeder Gabe, anzuvertrauen. Herr Botschafter, ich bitte Sie, den höchsten Obrigkeiten der Republik Kuba meinen ergebenen Gruß zu übermitteln, während ich Ihnen, Exzellenz, meine besten Wünsche für eine glückliche und positive Erfüllung der hohen Mission, die Sie heute beim Heiligen Stuhl antreten, ausspreche und auf Sie, Ihre Familie und Ihre Mitarbeiter reiche Gaben des Allerhöchsten durch die Fürsprache Unserer Lieben Frau der Nächstenliebe, »Nuestra Señora de la Carídad del Cobre«, herabrufe.




BESUCH DES HOSPIZES "SACRO CUORE" - STIFTUNG "FONDAZIONE ROMA"

Sonntag, 13. Dezeember 2009

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Liebe Brüder und Schwestern!

Gern habe ich die Einladung zum Besuch des Hospizes der Stiftung »Fondazione Roma« angenommen und freue mich sehr, bei euch zu sein. Meine herzlichen Gedanken gelten Kardinalvikar Agostino Vallini, den hochwürdigsten Weihbischöfen und den hier anwesenden Priestern. Herzlich danke ich Professor Emmanuele Emanuele, Präsident der Stiftung »Fondazione Roma«, und Don Leopoldo dei Duchi Torlonia, Präsident des »Circolo San Pietro«, für die bedeutsamen Worte, die er freundlicherweise an mich gerichtet hat. Mit ihnen begrüße ich die Leitung des Hospizes der »Fondazione Roma«, seinen Präsidenten, Ing. Alessandro Falez, die Ärzte, das Pflege- und das Verwaltungspersonal, die Schwestern und alle, die auf diese Weise ihre Arbeit in dieser verdienstvollen Einrichtung leisten. Meine besondere Wertschätzung bringe ich sodann den Freiwilligen des »Circolo San Pietro« zum Ausdruck, deren Eifer und Hochherzigkeit, mit der sie den Kranken und ihren Angehörigen Hilfe leisten und Trost spenden. Errichtet wurde das Hospiz der »Fondazione Roma« 1998 unter der Bezeichnung Hospiz »Sacro Cuore« auf Initiative des damaligen Präsidenten des Generalrates des »Circolo San Pietro«, Don Marcello dei Marchesi Sacchetti, den ich herzlich und dankbar begrüße. Aufgabe dieser Einrichtung ist die Pflege von Kranken im Endstadium mit dem Ziel, ihre Leiden soweit wie möglich zu lindern und sie während des Krankheitsverlaufs liebevoll zu begleiten. Die Zahl der Patienten im Hospiz ist in elf Jahren von drei auf dreißig angewachsen; sie werden täglich von den Ärzten, Krankenpflegern und Freiwilligen begleitet. Zu diesen kommen noch die 90 Hausbetreuungskräfte hinzu. Das alles trägt dazu bei, das Hospiz, das mittlerweile um ein Alzheimerzentrum und um ein Projekt für Menschen, die von Amiotrophischer Lateralsklerose betroffen sind, bereichert wurde, zu einer besonders bedeutsamen Einrichtung im Rahmen des römischen Gesundheitswesens zu machen.

Liebe Freunde, wir wissen, daß manche schweren Krankheiten bei den Patienten unvermeidlich Momente der Krise, der Verwirrung und eine ernste Auseinandersetzung mit der eigenen persönlichen Situation auslösen. Die Fortschritte in den medizinischen Wissenschaften bieten häufig die notwendigen Mittel, um dieser Herausforderung, zumindest was die physischen Aspekte betrifft, entgegenzutreten. Dennoch ist es nicht immer möglich, für jede Krankheit eine Behandlung zu finden, und infolgedessen stößt man in den Krankenhäusern und in den Strukturen des Gesundheitswesens in der ganzen Welt häufig auf das Leiden vieler unheilbar kranker Brüder und Schwestern, die sich oft im Endstadium befinden. Heutzutage neigt das vorherrschende Leistungsdenken oft dazu, diese Menschen auszugrenzen, da man sie als Last und Problem für die Gesellschaft ansieht. Wer ein Gespür für die menschliche Würde hat, weiß hingegen, daß diese Menschen respektiert und unterstützt werden müssen, während sie den mit ihrem Gesundheitszustand verbundenen Schwierigkeiten und Leiden ausgesetzt sind. Zu diesem Zweck greift man heute zunehmend zur Anwendung palliativer Behandlungsmethoden, die imstande sind, die von der Krankheit herrührenden Schmerzen zu lindern und den Kranken zu helfen, sie mit Würde zu ertragen. Neben der unersetzlichen medizinischen Behandlung gilt es jedoch, den Kranken konkrete liebevolle Gesten der Nähe und christlichen Solidarität zuteil werden zu lassen, um ihrem Bedürfnis nach Verständnis, Trost und ständiger Ermutigung entgegenzukommen. Das alles wird hier, im Hospiz der »Fondazione Roma«, vorbildlich verwirklicht, das - im Einklang mit dem, was die Kirche lehrt, die sich durch die Jahrhunderte hindurch immer als liebevolle Mutter der an Leib und Geist Leidenden erwiesen hat - die zuvorkommende Pflege und Aufnahme der Kranken und ihrer Angehörigen in den Mittelpunkt seines Wirkens stellt. Während ich mich über die lobenswerte geleistete Arbeit freue, möchte ich alle ermutigen die dadurch, daß sie zu konkreten Ikonen des barmherzigen Samariters werden, der »Mitleid hat und sich um den Nächsten kümmert« (vgl.
Lc 10,34), den Hospizpatienten und ihren Verwandten tagtäglich eine den Bedürfnissen jedes einzelnen angemessene, aufmerksame Pflege bieten.

Liebe Kranke, liebe Angehörige, ich bin soeben einem jeden einzelnen von euch begegnet und habe in euren Augen den Glauben und die Kraft gesehen, die euch in den Schwierigkeiten tragen. Ich bin gekommen, um einem jeden ein konkretes Zeugnis der Nähe und Liebe zu geben. Ich versichere euch meines Gebets und lade euch ein, in Jesus Stütze und Trost zu finden, um niemals das Vertrauen und die Hoffnung zu verlieren. Eure Krankheit ist eine sehr schmerzvolle und einzigartige Prüfung, aber vor dem Geheimnis Gottes, der unsere sterbliche fleischliche Gestalt angenommen hat, erhält sie ihren Sinn und wird zum Geschenk und zur Gelegenheit der Heiligung. Wenn das Leiden und die Entmutigung stärker werden, denkt daran, daß Christus euch an seinem Kreuz teilhaben läßt, weil er durch euch all jenen ein Wort der Liebe sagen will, die vom Weg des Lebens abgekommen sind und, in ihren leeren Egoismus verschlossen, in der Sünde und Gottferne leben. Euer Gesundheitszustand ist in der Tat Zeugnis dafür, daß das wahre Leben nicht hier ist, sondern bei Gott, wo jeder von uns seine Freude finden wird, wenn er demütig dem wahrhaftigsten Menschen nachgegangen ist: Jesus von Nazaret, dem Meister und Herrn.

Die Adventszeit, in der wir uns befinden, spricht zu uns vom Besuch Gottes und lädt uns ein, ihm den Weg zu bereiten. Im Lichte des Glaubens können wir in der Krankheit und im Leiden eine besondere Adventserfahrung erkennen, ein Besuch Gottes, der uns auf geheimnisvolle Weise entgegenkommt, um uns von der Einsamkeit und Sinnlosigkeit zu befreien und den Schmerz in eine Zeit der Begegnung mit ihm, eine Zeit der Hoffnung und des Heils zu verwandeln. Der Herr kommt, er ist hier und steht uns bei. Diese christliche Gewißheit hilft uns, auch die Schwierigkeiten des Lebens als eine Art und Weise zu verstehen, in der er uns entgegenkommt und für jeden einzelnen der »nahe Gott« ist, der befreit und erlöst. Das Weihnachtsfest, auf das wir uns vorbereiten, gibt uns die Möglichkeit, das heilige Kind zu verehren, das wahre Licht, das in diese Welt kommt, um zu bekunden: »Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten« (Tt 2,11). Ihm vertrauen wir alle mit den Gefühlen Mariens uns selbst, unser Leben und unsere Hoffnungen an. Liebe Brüder und Schwestern! Mit diesen Gedanken rufe ich auf jeden von euch den mütterlichen Schutz der Mutter Jesu herab, die das christliche Volk im Leiden als »Salus infirmorum«, Heil der Kranken, anruft, und erteile euch als Unterpfand geistlicher und inniger Freude und echten Friedens im Herrn von Herzen einen besonderen Apostolischen Segen.





AN HERRN HANS KLINGENBERG, NEUER BOTSCHAFTER VON DÄNEMARK BEIM HL. STUHL

Donnerstag, 17. Dezember 2009

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Exzellenz!

Ich freue mich, Sie im Vatikan zu begrüßen und von Ihnen das Beglaubigungsschreiben in Empfang zu nehmen, mit dem Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter des Königreichs Dänemark beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich danke Ihnen für die Grüße, die Sie mir im Namen Ihrer Majestät Königin Margrethe II. überbringen. Bitte danken Sie Ihrer Majestät, der Regierung und den Menschen Ihres Landes für ihre guten Wünsche und versichern Sie sie meines Gebetes für das geistliche Wohlergehen Ihrer Nation.

Die diplomatischen Beziehungen der Kirche sind ein Teil ihrer Sendung des Dienstes an der internationalen Gemeinschaft. Diese Verpflichtung der Zivilgesellschaft gegenüber wird von der Überzeugung der Kirche getragen, daß die Bemühungen zur Förderung einer ganzheitlichen menschlichen Entwicklung und einer nachhaltigen Wirtschaftsordnung die grundlegende Beziehung zwischen Gott, der Schöpfung und seinen Geschöpfen in Betracht ziehen müssen - ganz besonders in einer zusehends globalisierten Welt. Unter diesem Gesichtspunkt können Tendenzen zu sozialer Fragmentierung und lückenhaften Entwicklungsinitiativen durch die Anerkennung der vereinenden moralischen Dimension, die zu jedem menschlichen Wesen gehört, und der moralischen Konsequenz, die jede wirtschaftliche Entscheidung hat, überwunden werden (vgl. Caritas in veritate ). In der Tat zeigen die heutige Skepsis gegenüber der politischen Rhetorik und die wachsende Unzufriedenheit über fehlende ethische Bezugspunkte für die Lenkung des technischen Fortschritts und der Wirtschaftsmärkte nicht nur die Mängel und Grenzen, die sowohl in den einzelnen als auch in der Gesellschaft zutage treten, sondern auch das Bedürfnis nach einer Rückbesinnung auf die grundlegenden Werte und eine tiefgreifende kulturelle Erneuerung, die im Einklang mit dem Plan Gottes für die Welt steht (vgl. ebd., 21).

Exzellenz, als Veranstaltungsort des UN-Klimagipfels steht Dänemark derzeit im Mittelpunkt des Weltinteresses. In den politischen und diplomatischen Debatten, die nun zur Klärung dieser überaus delikaten Frage beitragen sollen, sind die Beteiligten aufgefordert, ihre Entschlossenheit unter Beweis zu stellen, zugunsten von längerfristigen Vorteilen für die gesamte Menschheitsfamilie auf vermeintliche nationalistische oder kurzfristige Vorteile zu verzichten. Ein gewisser Konsens kann zwar durch die Ausarbeitung gemeinsamer Bestrebungen, politischer Maßnahmen und Ziele zweifellos erreicht werden, eine grundlegende Veränderung der menschlichen Verhaltensweisen, sowohl individueller als auch kollektiver Art, erfordert aber einen Wandel der Herzen. Mut und Opferbereitschaft - das Resultat eines ethischen Erwachens - ermöglichen es uns, auf eine bessere Welt hinzuarbeiten und lassen uns hoffnungsvoll all das anstreben, was gewährleisten kann, daß die zukünftigen Generationen die gesamte Schöpfung in einem Zustand übernehmen, der es auch ihnen erlaubt, sie als ihr Zuhause zu bezeichnen. Wenn das »moralische Verhalten der Gesellschaft« (ebd., 51) abnimmt, werden die Herausforderungen, denen sich die Verantwortlichen stellen müssen, unweigerlich größer.

Die dringende moralische Pflicht, in allem menschlichen Tun zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, damit wir das Band der Gemeinschaft wiederentdecken und stärken können, das die menschliche Person mit der Schöpfung verbindet, war ein zentrales Thema meiner jüngsten Grußadresse an die FAO. Bei diesem Anlaß befaßte sich die internationale Gemeinschaft mit dem Problem der Ernährungssicherheit. Ich habe dabei erneut betont, daß Entwicklungspläne, Investitionen und Gesetze zwar wichtig, aber noch lange nicht ausreichend sind. Die einzelnen und die Gemeinschaften müssen vielmehr ihre Verhaltensweisen und Bedarfsansprüche ändern. Im Falle der Staaten beinhaltet das ein erneutes Abstecken der Konzepte und Prinzipien, von denen die internationalen Beziehungen bisher geleitet waren, mit dem Ziel, das Prinzip des Altruismus einzuführen und neue Kriterien - ethischer ebenso wie rechtlicher und wirtschaftlicher Art - zu finden, mit denen fairere und ausgewogenere Beziehungen zwischen Entwicklungsländern und Industriestaaten aufgebaut werden können (vgl. Ansprache an die FAO, 16. November 2009).

In diesem Rahmen kann eine ganzheitliche Sicht der intakten Gesellschaft zutage treten. Eine Sicht, nach der unsere Pflichten gegenüber der Umwelt niemals von unseren Pflichten gegenüber der menschlichen Person getrennt sind und die eine moralische Kritik der kulturellen Normen, die das Zusammenleben der Menschen prägen - besonders mit Blick auf die jungen Menschen -, als wesentlich betrachtet für das Wohl der Gesellschaft. Allzu oft sind die Bemühungen um Förderung eines umfassenden Umweltverständnisses mit einem verkürzten Personenbegriff einhergegangen. Diese Sicht zeigt für gewöhnlich keine Achtung vor der geistlichen Dimension des einzelnen, ja manchmal zeigt sie sich sogar feindlich gesinnt gegenüber der Familie. So kommt es, daß Ehepartner durch eine verzerrte Darstellung von der Komplementarität von Mann und Frau gegeneinander ausgespielt werden oder die Mutter und ihr ungeborenes Kind durch ein verfälschtes Bild von »Fortpflanzungsgesundheit «. Die Verantwortung in den Beziehungen - und damit ist auch eine verantwortliche Elternschaft gemeint (vgl. Caritas in veritate Caritas in veritate, 44; Familiaris consortio
FC 35) - kann nicht wirklich gefestigt werden ohne einen tiefen Respekt vor der Einheit des Familienlebens, im Einklang mit dem liebevollen Plan unseres Schöpfers.

Die Unterstützung, die Dänemark humanitären Belangen zukommen läßt, ist umfassend und facettenreich. Das Engagement des Königreichs für Initiativen zur Friedensbewahrung und Entwicklungsprojekte, sein zunehmender Einsatz für den Kontinent Afrika, werden vom Heiligen Stuhl als großzügig und professionell anerkannt. Zu den Prinzipien, die wir im Bezug auf die Entwicklung gemeinsam haben, gehört die Überzeugung, daß jedwede Form von Korruption nicht nur einen Affront gegen die Würde der menschlichen Person ist, sondern auch eine ernstliches Hindernis für den rechten und angemessenen Fortschritt der Völker darstellt. Die interne Politik Dänemarks diesbezüglich ist lobenswert, und bei seinen außenpolitischen Finanzierungsmaßnahmen erwartet sich Ihr Land von den Empfängerländern zu Recht Verantwortlichkeit und Transparenz.

Herr Botschafter, die Mitglieder der katholischen Kirche Ihres Landes beten und engagieren sich auch weiterhin für den geistlichen, sozialen und kulturellen Fortschritt des gesamten dänischen Volkes. In der ökumenischen Zusammenarbeit mit den anderen Christen sind sie auf die Bedürfnisse der Migrantengemeinschaften in Ihrem Land bedacht und tragen auch den Erfordernissen anderer gesellschaftlich schwacher Gruppen Rechnung. Darüber hinaus dienen die kirchlichen Schulen, deren Schüler ich regelmäßig bei meinen wöchentlichen Generalaudienzen empfangen darf, der Nation in ihrem Bemühen, Zeugnis abzulegen für die Liebe und die Wahrheit Christi. Exzellenz, die verschiedenen Ämter der Römischen Kurie werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um Ihnen bei der Ausübung Ihres Amtes als Repräsentant Dänemarks beim Heiligen Stuhl zur Seite zu stehen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre Bemühungen, unsere ohnehin schon herzlichen Beziehungen weiter auszubauen. Für Sie, Ihre Familie und Ihre Landsleute erbitte ich den reichen Segen des allmächtigen Gottes.



AN HERRN FRANCIS K. BUTAGIRA, NEUER BOTSCHAFTER DER REPUBLIK UGANDA BEIM HL. STUHL

Donnerstag, 17. Dezember 2009

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Exzellenz!

Ich freue mich, Sie im Vatikan begrüßen und von Ihnen das Beglaubigungsschreiben in Empfang nehmen zu können, mit dem Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Republik Uganda beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich danke Ihnen für die höflichen Grüße und guten Wünsche, die Sie mir im Namen Seiner Exzellenz Präsident Yoweri Kaguta Museveni übermittelt haben. Ich erwidere sie gerne und bitte Sie, Seine Exzellenz und das ugandische Volk meiner Gebete für ihr Wohlergehen zu versichern.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Uganda bieten viele Möglichkeiten der gegenseitigen Hilfe und Zusammenarbeit im Namen des geistlichen und materiellen Wohlergehens der Bevölkerung Ihres Landes. Das in Ihrem Land herrschende Klima der Freiheit und des Respekts hat es der katholischen Kirche überdies ermöglicht, ihrer Sendung treu bleiben. Es ist allgemein anerkannt, welch gute Früchte die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat besonders in Bereichen, die mit Entwicklung, Bildung und Gesundheitswesen zu tun haben, bereits getragen hat. Eine solche solide Grundlage ist in der Tat nicht nur eine gute Voraussetzung für die Förderung der Integrität der Person, sondern auch der Gerechtigkeit und Fairneß in den lokalen Gemeinschaften. Das gibt der ganzen Nation - den Regierenden wie auch der allgemeinen Bevölkerung - Anlaß zu Hoffnung und sollte ein wichtiger Faktor für die Erreichung von Stabilität und Wachstum sein.

Herr Botschafter, in Ihrer Grußadresse haben Sie das kontinuierliche Wirtschaftswachstum Ihrer Nation angesprochen. Der Fortschritt, der bei der Bekämpfung der Ursachen der Unterentwicklung erreicht werden konnte, ist sicherlich ermutigend. Wünschenswert sind auch Initiativen zur Förderung produktiverer Formen der Landwirtschaft, der vernünftigen Nutzung der Ressourcen Ihres Landes, sowie konkrete Maßnahmen zur regionalen Zusammenarbeit. Diese und andere Bemühungen in Bereichen wie der Versorgung aller mit sauberem Trinkwasser, des Umweltschutzes, der Förderung einer vernünftigen universalen Bildung und des Kampfes gegen die verschiedenen Formen von Korruption, sind Teil eines ehrgeizigen Programms, das eine gute Regierungsführung voraussetzt.

Die Gewaltakte im Norden des Landes haben breite Landstriche in Mitleidenschaft gezogen. Welche Tragödie das für die lokale Bevölkerung bedeutet, können wir alle sehen. Manche wurden ihrer Kindheit beraubt und gezwungen, schreckliche Verbrechen zu begehen; massive materielle Schäden sind angerichtet worden; Witwen und Waisen leben in bitterer Armut; viele Vertriebene sind immer noch nicht in der Lage oder haben Angst, in ihre Dörfer zurückzukehren und die Arbeit auf den Feldern wieder aufzunehmen. Diese Situation hat sich nun in einem gewissen Maß verbessert, und ich hoffe, daß der Mangel an Sicherheit letztendlich abgelöst wird von dauerhaftem Frieden und Wohlergehen des schwer geprüften Volkes der Region. Während die Welt auf konkrete Resultate des unlängst in Uganda abgehaltenen Meetings wartet, bete ich darum, daß sich die Entscheidungsträger Ihrer Nation von der Erklärung von Kampala leiten lassen mögen und allen, die ohne eigenes Verschulden dazu gezwungen wurden, ihr Zuhause zu verlassen, die nötige Unterstützung geben.

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie daran erinnern, daß Versöhnung und Frieden die Hauptthemen der letzten Sondersynode für Afrika waren, die erst vor ein paar Monaten hier im Vatikan stattgefunden hat. Die Erfahrung der Kirche auf Ihrem Kontinent hat gezeigt, daß die bloße Tatsache, daß kein Krieg herrscht, noch lange nicht Frieden bedeutet. Nur durch die Herstellung von Gerechtigkeit, Versöhnung und Solidarität können dauerhafter Frieden und Stabilität ermöglicht werden. Ich versichere Eure Exzellenz, daß die Katholiken Ugandas ihren Mitmenschen durch das Vorleben der Werte des Evangeliums bei der Förderung einer tief verwurzelten Versöhnung mit Frieden dienen wollen. Die Kirche wird weiterhin an der Gerechtigkeit für alle arbeiten und inständig darum beten, daß dieses wertvolle Geschenk für alle Bürger Wirklichkeit werden möge, unabhängig von deren ethnischer, regionaler oder konfessioneller Zugehörigkeit.

Exzellenz, ich bin sicher, daß Ihre Amtszeit als Botschafter helfen wird, die herzlichen Beziehungen zu stärken, die bereits zwischen dem Heiligen Stuhl und Uganda bestehen. Die verschiedenen Ämter der Römischen Kurie werden Ihnen bei der Ausübung Ihrer wichtigen Mission zur Seite stehen. Gerne versichere ich Sie zu Ihrem Amtsantritt meiner Gebete. Der allmächtige Gott schenke Ihnen, Ihrer Familie und dem ganzen ugandischen Volk reichen Segen.






ANSPRACHE 2009 188