ANSPRACHE 2005 40

DES HL. DON LUIGI ORIONE


Dienstag, 28. Juni 2005



Liebe Brüder und Schwestern!

Mit großer Freude begegne ich euch am Vorabend des Hochfestes der heiligen Apostel Petrus und Paulus und entbiete euch meinen herzlichen Gruß. Danke für eure Anwesenheit. Zunächst grüße ich die Herren Kardinäle, die Bischöfe, Priester, die Obrigkeiten und die verschiedenen hier anwesenden Persönlichkeiten. Mein besonderer Gruß gilt Don Flavio Peloso, der einige Jahre lang an der Kongregation für die Glaubenslehre tätig war und nun Generaloberer der Söhne der Göttlichen Vorsehung ist, sowie Schwester Maria Irene Bazzotto, Generaloberin der Kleinen Missionsschwestern der Nächstenliebe, zusammen mit den Vertretern des Säkularinstituts und der Laienbewegung von Don Orione, die alle zusammen die Familie des hl. Don Orione bilden. Ihr habt diese Veranstaltung organisiert, die vor vielen Jahren von eurem Gründer, dem hl. Luigi Orione, ins Leben gerufen wurde, der hervorhob: »Das Fest des hl. Petrus ist das Fest des Papstes« (Briefe II, 488). Sodann grüße ich Herrn Ernesto Olivero, den Gründer von SERMIG - Arsenal für den Frieden, Dr. Guido Bertolaso, den Leiter des Italienischen Zivilschutzes und alle, die über das Fernsehen an diesem Ereignis teilnehmen, das Zeugnis gibt von der kindlichen Verehrung des Hirten der Kirche von Rom, der berufen ist, »den Vorsitz in der Liebe zu führen« (Ignatius von Antiochien, Brief an die Römer, 1,1).

Liebe Freunde, heute abend habt ihr ein einzigartiges »Fest des Papstes« organisiert, um, wie Don Orione es auszudrücken pflegte, »viele Herzen um das Herz des Papstes« zu scharen und so euren Akt des Glaubens und der Liebe demjenigen gegenüber zu erneuern, den die göttliche Vorsehung zum Stellvertreter Christi auf Erden bestimmt hat. Zusammen mit dem Grußwort von Don Flavio Peloso, dem ich herzlich danke, habe ich soeben mit besonderer Aufmerksamkeit die Worte des hl. Luigi Orione gehört. Er spricht mit ergriffener Zuneigung von der Person des Papstes und erkennt die Rolle an, die der Papst nicht nur für die Kirche, sondern auch für den Dienst an der ganzen Menschenfamilie spielt.

»Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen« (Mt 16,18). Mit diesen Worten wendet sich Jesus an Petrus nach dessen Bekenntnis des Glaubens. Er ist derselbe Jünger, der ihn später verleugnen wird. Warum wird er also »Fels« genannt? Sicher nicht aufgrund seiner persönlichen Standhaftigkeit. »Fels« ist vielmehr ein »nomen officii«, das heißt kein Titel des Verdienstes sondern des Dienstes, der eine Berufung und eine Aufgabe göttlichen Ursprungs beschreibt, denen niemand allein aufgrund seines Charakters und seiner eigenen Kräfte zu entsprechen vermag. Petrus, der zweifelnd in den Wassern des Sees von Tiberias versinkt, wird zum Fels, auf den der göttliche Meister seine Kirche gründet. Dies ist der Glaube, den ihr von neuem bekräftigen wollt, indem ihr eure Unterstützung für den Nachfolger Petri erneuert. Ich bin sicher, daß euch diese freudige und abwechslungsreiche künstlerische und geistliche Veranstaltung, die euch aus verschiedenen Nationen der Welt zusammengeführt hat, helfen wird, in der Liebe und Treue zur Kirche und im fügsamen Gehorsam gegenüber euren Hirten zu wachsen, indem ihr den Lehren und dem Beispiel eures heiligen Gründers folgt. Der Papst ist euch für eure Gebete - die ich brauche - und für eure Zuneigung dankbar und bekundet euch seine Wertschätzung für die vielen guten Werke, die ihr in Italien und in der ganzen Welt in kirchlicher Gesinnung ausführt. Der hl. Luigi Orione bekräftigte: »Werke der Nächstenliebe sind notwendig; sie sind die beste Verteidigung des katholischen Glaubens« (Schriften 4,280). Sie konkretisieren und offenbaren gewissermaßen in der Geschichte der Menschen die heilbringende Gnade, deren Sakrament die Kirche für das ganze Menschengeschlecht ist.

Heute abend wolltet ihr einen besonderen Aspekt des Dienstes des Nachfolgers Petri in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen, und zwar den des »Friedensboten«. Es ist eine spezifische Aufgabe, die auf die Worte, die Jesus an seine Apostel im Abendmahlssaal gerichtet hat, zurückgeht: »Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch« (Jn 14,27). Der Einsatz der Kirche für den Frieden ist vor allem geistlicher Natur. Er besteht darin, auf die Gegenwart Jesu, des Auferstandenen, des Friedensfürsten, hinzuweisen und die Menschen zum Glauben zu erziehen, dessen Quellen fruchtbringende Kräfte des Friedens und der Versöhnung entspringen. Wir haben Gott zu danken für die Gedanken und Werke des Friedens, welche die christlichen Gemeinschaften, die religiösen Institute und die Freiwilligenorganisationen mit viel Energie in allen Teilen der Welt entwickeln. Wie könnte man eure Gegenwart nicht zum Anlaß nehmen, die vielen stillen »Friedensstifter« zu ehren, die sich durch ihr Zeugnis und ihr Opfer für die Förderung des Dialogs unter den Menschen einsetzen, für die Überwindung jeder Form des Konflikts und der Trennung, um aus unserer Erde eine Heimat des Friedens und der Brüderlichkeit für alle Menschen zu machen? »Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden« (Mt 5,9). Wie aktuell und notwendig ist diese Seligpreisung! Liebe Freunde, wirkt weiterhin, jeder auf seinem Gebiet und nach seinen Möglichkeiten, mit an der Wahrung der Würde jedes Menschen, an der Verteidigung des menschlichen Lebens und am Dienst eines entschlossenen Eintretens für den wahren Frieden in jedem Bereich der Gesellschaft. Hoffnung und Zukunft der Kirche Ich richte diese Einladung besonders an euch, liebe Jugendliche, die ihr hier so zahlreich versammelt seid. Danke für euren Einsatz. Mein geliebter Vorgänger Johannes Paul II., dessen Seligsprechungsverfahren gerade in diesem Moment beginnt, hat immer wieder betont, daß ihr Jugendlichen die Hoffnung und die Zukunft der Kirche und der Menschheit seid. Im Herzen eines jeden möge daher immer mehr der Wille wachsen, eine Welt des wahren und dauerhaften Friedens zu schaffen.

Ich vertraue diese Wünsche der Fürsprache des hl. Luigi Orione und vor allem der Jungfrau Maria, der Königin des Friedens, an. Möge sie die großherzigen Bemühungen derer segnen und unterstützen, die sich vorbehaltlos dem Aufbau des Friedens auf den festen Säulen der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Freiheit und der Liebe widmen. In diesen Anliegen sichere ich euch mein besonderes Gedenken im Gebet zu und erteile euch allen von Herzen den Apostolischen Segen.

AN DIE DELEGATION DES ÖKUMENISCHEN PATRIARCHATS VON KONSTANTINOPEL

Donnerstag, 30. Juni 2005



Liebe Brüder!

41 Während ich euch heute erstmals nach meinem Pontifikatsbeginn empfange, bin ich erfreut, euch als die Delegation zu begrüßen, die der Ökumenische Patriarch, Seine Heiligkeit Bartholomaios I., alljährlich zum Fest der Schutzheiligen der Kirche von Rom entsendet. Ich wende mich an euch mit den Worten des Apostels Paulus an die Philipper: »Macht meine Freude dadurch vollkommen, daß ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig und einträchtig … Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht« (Ph 2,2-5). Der Apostel, der wußte, wie leicht es war, der ständig drohenden Gefahr von Konflikten und Streitigkeiten nachzugeben, ruft die junge Gemeinde von Philippi zu Eintracht und Einheit auf. Die Galater wies er nachdrücklich darauf hin, daß das ganze Gesetz in dem einen Gebot der Liebe zusammengefaßt ist, und ermahnte sie, sich vom Geist leiten zu lassen, um die Werke des Fleisches zu vermeiden - Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid - und so die Frucht des Geistes zu erlangen, die hingegen Liebe ist (vgl. Ga 5,14-23).

Die glückliche Tradition, eine beiderseitige Anwesenheit in der Petersbasilika und in der Georgskathedrale zu den Festen der hll. Petrus und Paulus und des hl. Andreas sicherzustellen, ist deshalb Ausdruck dieses gemeinsamen Willens, gegen die Werke des Fleisches anzukämpfen, die uns zu spalten drohen, und uns stattdessen vom Geist leiten zu lassen, der das Wachstum der Liebe unter uns fördert. Euer Besuch heute und der Besuch, den die Kirche von Rom in wenigen Monaten erwidern wird, bezeugen, daß in Jesus Christus der Glaube durch die Liebe wirksam ist (vgl. ebd., 5,6). Es ist die Erfahrung des »Dialogs der Liebe«, der von Papst Paul VI. und von Patriarch Athenagoras auf dem Ölberg begonnen wurde, eine Erfahrung, die nicht fruchtlos war. In der Tat wurden bisher viele bedeutsame Zeichen gesetzt: Ich denke an die Aufhebung der gegenseitigen Verurteilungen von 1054, an die Ansprachen, Dokumente und die vom jeweiligen Sitz in Rom und in Konstantinopel geförderten Begegnungen. Diese Gesten haben den Weg der vergangenen Jahrzehnte gekennzeichnet. Wie könnte man nicht hier daran erinnern, daß Papst Johannes Paul II. ehrwürdigen Andenkens wenige Monate vor seinem Tod in der Petersbasilika mit dem Ökumenischen Patriarchen eine brüderliche Umarmung getauscht hat, um ein deutliches geistliches Zeichen unserer Gemeinschaft in den Heiligen zu setzen, die wir zusammen anrufen, und um die feste Verpflichtung zu betonen, ohne Unterlaß für die volle Einheit zu wirken? Gewiß, unser Weg ist ein weiter Weg, er ist nicht leicht und hat mit Furcht und Zögern begonnen, ist aber dann immer schneller und bewußter geworden. Ein Weg, der die Hoffnung auf einen soliden »Dialog der Wahrheit« und auf einen Prozeß der theologischen und historischen Klärung hat wachsen sehen, der schon bemerkenswerte Früchte getragen hat.

Wir müssen uns mit den Worten des Apostels Paulus fragen: »Habt ihr denn so Großes vergeblich erfahren?« (Ga 3,4). Man spürt, daß es notwendig ist, die Kräfte zu vereinen und nicht an Energien zu sparen, damit der im Jahr 1980 begonnene offizielle theologische Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen in ihrer Gesamtheit wieder mit neuem Nachdruck aufgenommen wird. Liebe Brüder, in dieser Hinsicht möchte ich Seiner Heiligkeit Bartholomaios, der sich bemüht, die Arbeiten der gemischten internationalen katholischen/orthodoxen Kommission wieder zu beleben, dafür meinen tiefempfundenen Dank aussprechen. Ich möchte ihm versichern, daß es mein fester Wille ist, dieses Handeln zu unterstützen und zu ermutigen. Die Einheit in der Liebe und in der Wahrheit erbauen Die theologische Forschung, die komplexe Fragen behandeln und unverkürzte Lösungen finden muß, ist ein ernstes Bemühen, dem wir uns nicht entziehen dürfen. Wenn der Herr seine Jünger mit Nachdruck auffordert, die Einheit in der Liebe und in der Wahrheit zu erbauen; wenn es wahr ist, daß der ökumenische Auftrag eine dringende Einladung ist, in der Versöhnung und im Frieden unter allen Christen die tiefverwundete Einheit wiederherzustellen; wenn wir nicht verkennen dürfen, daß die Spaltung die heilige Sache der Verkündigung des Evangeliums vor allen Geschöpfen (vgl. Unitatis redintegratio UR 1) weniger wirksam macht, können wir uns dann noch der Aufgabe entziehen, unsere Uneinigkeiten mit Klarheit und gutem Willen zu prüfen und sie mit der tiefen Überzeugung anzugehen, daß sie gelöst werden müssen? Die Einheit, die wir suchen, ist weder Einverleibung noch Verschmelzung, sondern Achtung der vielfältigen Fülle der Kirche, die dem Willen ihres Stifters Jesus Christus entsprechend immer die eine, heilige, katholische und apostolische sein soll. Dieser Auftrag hat in dem unantastbaren Glaubensbekenntnis aller Christen, dem von den Vätern der ökumenischen Konzilien von Nizäa und von Konstantinopel erarbeiteten Symbolon, vollen Anklang gefunden (vgl. Slavorum Apostoli, 15). Das Vatikanische Konzil hat den Schatz klar anerkannt, den der Orient besitzt und aus dem die Kirche des Abendlandes »vielfach geschöpft hat« (Unitatis redintegratio UR 14); es hat darauf hingewiesen, daß die grundlegenden Dogmen des christlichen Glaubens von den im Orient gefeierten ökumenischen Konzilien definiert worden sind; es hat gemahnt, die vielen Leiden nicht zu vergessen, die der Orient erduldet hat, um seinen Glauben zu bewahren. Die Konzilslehre hat die Liebe und die Achtung vor der orientalischen Tradition inspiriert und dazu ermutigt, den Orient und das Abendland als Bausteine zu betrachten, aus denen das glänzende Antlitz des »Pantokrator« zusammengesetzt ist, dessen Hand die ganze »Oikoumene« segnet. Das Konzil ist noch weiter gegangen, als es bekräftigt hat: »Daher darf es nicht wundernehmen, daß von der einen und von der anderen Seite bestimmte Aspekte des offenbarten Mysteriums manchmal besser verstanden und deutlicher ins Licht gestellt wurden, und zwar so, daß man bei jenen verschiedenartigen theologischen Formeln oft mehr von einer gegenseitigen Ergänzung als von einer Gegensätzlichkeit sprechen muß« (Unitatis redintegratio UR 17).

Liebe Brüder, ich bitte euch, dem Ökumenischen Patriarchen meine Grüße zu überbringen und ihm meine Absicht mitzuteilen, mit fester Entschlossenheit die Suche nach der vollen Einheit unter allen Christen fortzusetzen. Wir wollen gemeinsam auf dem Weg der Gemeinschaft weitergehen und zusammen neue Schritte und Gesten vollziehen, die dahin führen, die noch bestehenden Mißverständnisse und Spaltungen zu überwinden, indem wir uns vergegenwärtigen, daß »es zur Wiederherstellung … der Gemeinschaft und Einheit notwendig sei, ›keine Lasten aufzuerlegen, die über das Notwendige hinausgehen‹ (Ac 15,28)« (ebd., 18). Jedem von euch danke ich herzlich, daß ihr aus dem Orient gekommen seid, um den hll. Petrus und Paulus zu huldigen, die wir gemeinsam verehren. Ihr ständiger Schutz und vor allem die mütterliche Fürsprache der »Theotokos« sollen unsere Schritte lenken. »Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Brüder« (Ga 6,18).

AN DIE METROPOLITAN-ERZBISCHÖFE, DIE AM HOCHFEST PETER UND PAUL DAS PALLIUM EMPFANGEN HABEN

Donnerstag, 30. Juni 2005



Liebe, verehrte Brüder im bischöflichen Dienst!

Nach der Liturgiefeier von gestern, am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, ist es mir eine große Freude, euch heute morgen zusammen mit euren Angehörigen und den Gläubigen eurer Diözesen erneut zu begegnen. Sie haben euch auf der Pilgerfahrt zum Grab des Apostelfürsten begleitet, wo ihr das Pallium empfangen solltet. Diese alte Tradition, die auf das 11. Jahrhundert zurückgeht, ist ein bedeutsamer Beweis der Gemeinschaft der Metropoliten mit dem Hirten der Kirche von Rom. Denn ihr kommt aus verschiedenen Nationen und Kontinenten und seid berufen, der einen Kirche Christi zu dienen. Jedem von euch gilt mein brüderlicher und herzlicher Gruß.

Zunächst wende ich mich an Herrn Kardinal Angelo Sodano, der mit dem Pallium ausgezeichnet wurde, weil er Dekan des Kardinalskollegiums ist. Während ich ihm für die langjährige Mitarbeit danke, die er für den Nachfolger Petri leistet, gedenke ich aller Mitglieder des Kardinalskollegiums und danke für die Unterstützung und das Gebet, mit dem sie meinen Dienst als Hirte der universalen Kirche begleiten. Weiter grüße ich Msgr. Bruno Forte, Erzbischof von Chieti-Vasto, Msgr. Salvatore Nunnari, Erzbischof von Cosenza, und Msgr. Paolo Mario Atzei, Erzbischof von Sassari. Ebenso grüße ich Msgr. Rrok Mirdita, Erzbischof von Tirana in Albanien, und Msgr. Ruggero Franceschini, Erzbischof von Izmir in der Türkei. Liebe Brüder, sorgt immer für die euch anvertraute Herde Christi. Seid allen durch euer Wort und Beispiel unerschütterliche und sichere Führer. Und ihr, liebe Freunde, die ihr sie begleitet, folgt fügsam ihren Weisungen, indem ihr mit ihnen an der Verwirklichung des Reiches Gottes hochherzig zusammenarbeitet. [Der Papst hatte seine Ansprache in Italienisch begonnen und setzte sie nun in Französisch fort:]

Gerne grüße ich Msgr. André Vingt-Trois, Erzbischof von Paris, Msgr. Bernard-Nicolas Aubertin, Erzbischof von Tours, Msgr. Joseph Ngo Quang Kiet, Erzbischof von Hanoi, und Msgr. Marcel Honorat Léon Agboton, Erzbischof von Cotonou, denen ich gestern das Pallium als besonderes Zeichen der Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl angelegt habe. Möge das Vorbild der heiligen Apostel Petrus und Paulus, die der Gemeinschaft bis zur Selbsthingabe gedient haben, euren Hirtendienst am euch anvertrauten Gottesvolk leiten! Ich grüße auch eure Familienmitglieder und die Delegationen der Diözesanmitglieder, die euch bis nach Rom begleitet haben. Allen erteile ich von Herzen meinen besonderen Apostolischen Segen. [Der Heilige Vater sagte auf englisch:]

Liebe Freunde in Christus! Ich grüße herzlich die englischsprachigen Metropoliten, denen ich gestern das Pallium verliehen habe: Erzbischof Bernard Blasius Moras von Bangalore, Erzbischof Malayappan Chinnappa von Madras und Mylapore (Indien), Erzbischof Ernesto Antolin Salgado von Nueva Segovia (Philippinen), Erzbischof Wilton Gregory von Atlanta, Erzbischof José Horacio Gomez von San Antonio, Erzbischof Joseph Fiorenza von Galveston-Houston, Erzbischof Joseph Naumann von Kansas City in Kansas (USA), Erzbischof Daniel Bohan von Regina (Kanada), Erzbischof Liborius Ndumbukuti Nashenda von Windhoek (Namibia), Erzbischof Boniface Lele von Mombasa (Kenia), Erzbischof Gabriel Charles Palmer-Buckle von Accra (Ghana) und Erzbischof John Atcherly Dew von Wellington (Neuseeland).

Ich heiße auch ihre Familienangehörigen und Freunde sowie die Gläubigen ihrer Diözesen willkommen, die sie nach Rom begleitet haben. Liebe Freunde, möge eure Wallfahrt zu den Gräbern der hll. Petrus und Paulus euch im katholischen Glauben, der auf die Apostel zurückgeht, stärken. Euch allen erteile ich von Herzen meinen Apostolischen Segen als Unterpfand der Freude und des Friedens im Herrn. [Der Papst sagte in Spanisch:]

42 Herzlich grüße ich die Erzbischöfe spanischer Sprache und alle, die sie zu der feierlichen Zeremonie der Anlegung des Palliums begleitet haben. Ich wende mich an die Erzbischöfe Jaume Pujol Balcells von Tarragona, Octavio Ruiz Arenas von Villavicencio, Santiago García Aracil von Mérida-Badajoz, Pedro Ricardo Barreto Jimeno von Huancayo, Pablo Lizama Riquelme von Antofagasta, Leopoldo José Brenes Solórzano von Managua und Manuel Ureña Pastor von Saragossa. Verschiedene Länder dieses weiten Sprachraums können auf die neuen Metropoliten zählen, die den besonderen Sendungsauftrag haben, die engen Bande der Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri und zwischen ihren Suffragandiözesen zu fördern. Euch, die ihr in ihrer Begleitung gekommen seid, bitte ich, ihnen durch das Gebet und die großmütige Mitarbeit nahe zu sein, damit sie in den Jugendlichen die Hoffnung und in den Familien die Liebe und Treue vermehren, indem sie den brüderlichen Geist im sozialen Zusammenleben fördern. Ich bitte die Jungfrau Maria, die in euren Ländern so sehr verehrt wird - in Chile, Kolumbien, Spanien, Nicaragua und Peru -, den Dienst der Erzbischöfe zu stärken und die Priester, die Ordensgemeinschaften und die Gläubigen eurer Erzdiözesen mit Zuneigung zu begleiten. Überbringt allen meinen herzlichen Gruß und meinen Apostolischen Segen. [In Portugiesisch fuhr Benedikt XVI. fort:]

Die Kirche in Brasilien freut sich heute, denn die Erzbischofssitze von Maringá, Belém do Pará und von Sorocaba sind festlicher gestimmt angesichts der Verleihung des Palliums an ihre neuen Erzbischöfe Anuar Battisti, Orani João Tempesta und Eduardo Benes de Sales Rodrigues, die heute von ihren Angehörigen, den Priestern und den Gläubigen ihrer Erzdiözesen begleitet werden. Außerdem möchte ich eure Teilkirchen herzlich grüßen mit dem Wunsch, daß diese bedeutsame Feier dazu beitrage, die Einheit und Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl zu stärken und die großmütige Hirtensorge ihrer Bischöfe für das Wachstum der Kirche und das Heil der Seelen zu fördern. [Auf polnisch sagte Benedikt XVI.:]

Ich grüße Erzbischof Stanislaw Dziwisz und seine Gäste. Ich danke ihm für alles, was er für Johannes Paul II. und für mich persönlich getan hat. Ich erbitte den Beistand Gottes für seine neue Mission. Gott segne alle Anwesenden. [Abschließend sagte der Heilige Vater auf italienisch:]

Hochwürdigste, liebe Brüder, ich danke euch nochmals für diesen willkommenen Besuch und für die apostolische Arbeit, die ihr leistet. Während ihr euch anschickt, in eure jeweiligen Diözesen zurückzukehren, möchte ich euch versichern, daß ich in der Liebe und im Gebet mit euch verbunden bleibe; zugleich bitte ich euch, gemeinsam voranzugehen, vereint durch die gleichen Gefühle der Eintracht und der Liebe zu Christus und zu seiner Kirche. Mit diesen Gefühlen erteile ich euch, die ihr hier anwesend seid, und euren Diözesangemeinschaften gern den Apostolischen Segen und rufe auf jeden den Schutz der himmlischen Mutter des Herrn und den ständigen Beistand der Apostel Petrus und Paulus herab.

                                                                    Juli 2005

AN DIE BISCHÖFE AUS SIMBABWE ANLÄSSLICH IHRES "AD-LIMINA"-BESUCHES

Samstag, 2. Juli 2005



Liebe Mitbrüder im Bischofsamt!

»Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus« (Ep 1,2). Herzlich heiße ich euch, die Bischöfe aus Simbabwe, anläßlich eures alle fünf Jahre statt-findenden Besuchs »ad limina Apostolorum« willkommen. Eure Pilgerfahrt zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus und diese Begegnung mit dem Nachfolger Petri mögen euch alle zu immer tieferer Einheit in der Sache des Evangeliums und im Dienst am Reich Christi anspornen. Mögen diese Tage euch auch die wertvolle Gelegenheit bieten, Abstand zu nehmen von euren schweren pastoralen Sorgen und im Gebet und in geistlicher Unterscheidung Zeit zu finden für den Herrn (vgl. Mk Mc 6,31), um mit neuem Eifer euer Amt als Künder des Gotteswortes und als Hirten seines Volkes in eurer Heimat auszuüben.

Die jüngsten Wahlen in Simbabwe haben die Grundlage für das geschaffen, was, wie ich hoffe, ein neuer Anfang im Prozeß der nationalen Aussöhnung und des moralischen Wiederaufbaus der Gesellschaft sein wird. Anerkennenswert ist der bedeutende Beitrag zum Wahlprozeß, den ihr für die katholischen Gläubigen und all eure Mitbürger durch eure im vergangenen Jahr veröffentliche Gemeinsame Pastoralerklärung geleistet habt. Wie ihr in dieser Erklärung zu Recht betont habt, erfordert die Verantwortung für das Gemeinwohl, daß alle Mitglieder des Staatskörpers zusammenarbeiten, um feste moralische und spirituelle Grundlagen für die Zukunft der Nation zu schaffen. Der Hilferuf der Armen Mit der Veröffentlichung der Erklärung und eures jüngsten Hirtenbriefes The cry of the poor [Der Hilferuf der Armen] habt ihr durch die Weisheit des Evangeliums und das reiche Erbe der kirchlichen Soziallehre das Denken und das praktische Urteilsvermögen der Gläubigen beeinflußt, sowohl in ihrem täglichen Leben als auch in ihren Bemühungen, als rechtschaffene Mitglieder der Gemeinschaft zu handeln. In der Ausübung eures bischöflichen Lehr- und Leitungsamtes ermutige ich euch auch weiterhin zu klarer und einträchtiger Führung, die auf dem festen Glauben an Jesus Christus und dem Gehorsam gegenüber dem »Wort der Wahrheit, dem Evangelium von eurer Rettung« (vgl. Ep 1,13) gründet. Eure Verkündigung und Lehre soll den Gläubigen ermöglichen, die Stimme des Herrn zu hören, jene Stimme, die maßgeblich von dem spricht, was richtig und wahr ist, von Frieden und Gerechtigkeit, von Liebe und Versöhnung, eine Stimme, die sie in der Not trösten und ihnen den Weg der Hoffnung weisen kann.

Trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten erfreut sich die Kirche in Simbabwe zahlreicher von lebendigem Glauben erfüllter Gemeinschaften, einer großen Anzahl von Berufungen zum priesterlichen Dienst und zum Ordensleben und der Präsenz engagierter Laien, die sich den verschiedenen apostolischen Tätigkeiten widmen. Diese Gaben der Gnade Gottes sind zugleich Trost und Herausforderung für eine immer tiefgehendere und integriertere Katechese, die die Gläubigen lehrt, ihre christliche Berufung voll zu leben. »In allen Bereichen des kirchlichen Lebens kommt der Ausbildung vorrangige Bedeutung zu« für die Zukunft der Kirche Afrikas (Ecclesia in Africa ). Daher ermutige ich euch zusammenzuarbeiten, um allen Gläubigen eine angemessene und umfassende katechetische Unterweisung zu gewährleisten und alle notwendigen Maßnahmen für eine systematischere Ausbildung der Katecheten zu ergreifen. Die künftigen Priester sollten ihrerseits dabei unterstützt werden, die Fülle des katholischen Glaubens auf eine Art und Weise darzulegen, die auf die Schwierigkeiten, die Fragen und Probleme der Menschen wirklich eingeht und ihnen begegnet. Die nationalen Seminare erfordern praktische Unterstützung für ihre anspruchsvolle Aufgabe, den Seminaristen eine angemessene menschliche, spirituelle, theologische und pastorale Ausbildung zu bieten, wobei der junge Klerus in den ersten Jahren des priesterlichen Dienstamtes von einem Programm zur spirituellen, pastoralen und menschlichen Begleitung, unter der Leitung erfahrener und beispielhafter Priester, sehr profitieren würde. Eure Sorge um eine gesunde Katechese und ganzheitliche religiöse Erziehung sollte sich auch auf das System katholischer Schulen ausweiten, deren religiöse Identität nicht nur für das Wohl ihrer Schüler gefestigt werden muß, sondern auch für das der gesamten katholischen Gemeinschaft eures Landes.

Liebe Mitbrüder im Bischofsamt, in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri und dem Bischofskollegium seid ihr ausgesandt worden als Zeugen jener Hoffnung, die das Evangelium Jesu Christi verkündet (vgl. Pastores gregis ). Während ihr nun im Glauben und im Band kirchlicher Gemeinschaft gestärkt in eure Heimat zurückkehrt, bitte ich euch, im Dienst am Evangelium intensiv zusammenzuarbeiten, damit das Licht des Wortes Gottes im Geist und im Herzen der Katholiken Simbabwes immer heller erstrahlen und in ihnen eine tiefere Liebe zu Christus und ein standhafteres Eintreten für die Verbreitung seines Reiches der Heiligkeit, der Gerechtigkeit und der Wahrheit inspirieren möge. In tiefer Zuneigung vertraue ich euch, den Klerus, die Ordensleute und Laien eurer Diözesen der liebevollen Fürsprache Marias, Mutter der Kirche, an und erteile von Herzen meinen Apostolischen Segen als Zeichen der Freude und des Friedens im Herrn. AN EINE PILGERGRUPPE AUS DER ERZDIÖZESE MADRID



Montag, 4. Juli 2005

40705

Liebe Brüder und Schwestern!

Sehr herzlich heiße ich euch zu dieser Begegnung willkommen, insbesondere den Erzbischof von Madrid, Kardinal Antonio María Rouco Varela, seine Weihbischöfe, die weiteren Mitglieder der Synodenversammlung und die zahlreichen euch begleitenden Laien, die an den Gebets- und Reflexionsgruppen über das wichtige Thema und Ziel der Synode teilgenommen haben: »Die Weitergabe des Glaubens, gelebt und verwirklicht in der kirchlichen Gemeinschaft«.

Am Pfingstfest dieses der Eucharistie gewidmeten Jahres ging die dritte Diözesansynode zu Ende, deren Ziel es war, den Glauben und die Gemeinschaft unter den Gliedern der Kirche in Madrid zu erneuern. Die kirchliche Gemeinschaft ist sich bewußt geworden, eine »Familie im Glauben« zu sein, eine durch ein tiefes und geheimnisvolles Band geeinte Familie, die die verschiedensten Wirklichkeiten umschließt und die - durch die Gegenwart Gottes in ihr - zum Zeichen der Einheit für die gesamte Gesellschaft wird. Sie ist eine katholische Gemeinschaft, und katholisch bedeutet, daß sie eine offene Versammlung ist, Bewahrerin einer an jeden Menschen gerichteten Botschaft universaler Berufung. Sie ist eine Gemeinschaft, die Personen unterschiedlicher Herkunft und Lebensweise in Harmonie und Eintracht verbindet. Diese katholische Gemeinschaft pilgert heute nach Rom als Zeichen der Einheit mit dem Nachfolger Petri und daher mit der Weltkirche.

Wie an einem neuen Pfingsten hat der Heilige Geist die Herzen mit neuem missionarischen Eifer erfüllt, mit intensiver Fürsorge gegenüber allen, die heute in eurer Diözesangemeinschaft leben: Personen mit einem Vornamen und einem Nachnamen, mit Sorgen und Hoffnungen, mit ihren Leiden und Schwierigkeiten. Aufgrund der Erfahrung der Synode seid ihr ausgesandt, »den Armen eine gute Nachricht zu bringen, den Gefangenen die Entlassung zu verkünden und den Blinden das Augenlicht« (vgl.
Lc 4,18). In einer Gesellschaft, die nach wahren menschlichen Werten dürstet und zahlreiche Spaltungen und Trennungen durchlebt, muß die Gemeinschaft der Gläubigen Überbringerin des Lichtes des Evangeliums sein, in der Gewißheit, daß Liebe vor allem die Vermittlung der Wahrheit ist.

Zu diesem Zweck möchte die Kirche von Madrid gegenwärtig sein in allen Bereichen des täglichen Lebens, was auch durch die sozialen Kommunikationsmittel geschieht. Dies ist ein wichtiger Aspekt, denn der Geist ruft uns auf, jedem Menschen jene Liebe zu überbringen, die Gott Vater in Jesus Christus gezeigt hat. Diese Liebe ist aufmerksam, hochherzig, bedingungslos, und sie wird nicht nur jenen angeboten, die den Kündern dieser Liebe Gehör schenken, sondern auch jenen, die sie ignorieren oder zurückweisen. Jeder Gläubige muß sich berufen fühlen, als Gesandter Christi nach all jenen zu suchen, die sich von der Gemeinschaft entfernt haben, wie die Jünger von Emmaus, die von Trübsal erfüllt waren (vgl. Lc 24,13-35). Bis an die Grenzen der Gesellschaft müssen wir gehen, um allen das Licht der Botschaft Christi über die Bedeutung des Lebens, der Familie und der Gesellschaft zu bringen und jene Personen zu erreichen, die in der Einöde der Verlassenheit und Armut leben, und sie mit der Liebe des auferstandenen Christus zu lieben. In jedem Apostolat und in der Verkündung des Evangeliums, »wäre ich nichts«, wie der hl. Paulus sagt, »hätte [ich] die Liebe nicht« (vgl. 1Co 13,2).

Liebe Brüder und Schwestern, folgt den Richtlinien der Synode und bemüht euch darum, euch durch das Gebet und ein intensives sakramentales Leben spirituell zu nähren; vertieft die persönliche Kenntnis Christi und strebt mit all eurer Kraft nach Heiligkeit, »dem hohen Maßstab des christlichen Lebens«, wie der geliebte Johannes Paul II. sagte.

Die allerseligste Jungfrau Maria erwirke für alle Mitglieder der Erzdiözese Madrid das Geschenk der vollkommenen Treue zu Christus und seiner Kirche und führe euch stets auf eurem nachsynodalen Weg! Meinerseits begleite ich euch im Gebet und erteile euch voll Zuneigung den Apostolischen Segen, den ich auf die gesamte Diözesangemeinschaft ausweite.



AN DIE MITGLIEDER DES "CIRCOLO SAN PIETRO"

Donnerstag, 7. Juli 2005

Liebe Freunde!


Ich freue mich, euch zu empfangen, und ich begrüße euch von Herzen. Mein herzlicher Gruß gilt auch euren Angehörigen und allen, die mit euch in den verschiedenen Wirkungsbereichen des »Circolo San Pietro« zusammenarbeiten. Insbesondere grüße ich euren Vorsitzenden Marchese Marcello Sacchetti, dem ich für die freundlichen Worte danke, die er in euer aller Namen an mich gerichtet hat, sowie euren geistlichen Beirat Msgr. Franco Camaldo, der erst kürzlich mit dieser Aufgabe betraut wurde. Die Mission, die ihr mit bewundernswertem Eifer durchführt, ist wertvoll. Neben dem liturgischen Dienst bemüht ihr euch, den Armen zu helfen und den Kranken und Leidenden Linderung zu bringen. Indem ihr so handelt, folgt ihr dem Beispiel des »barmherzigen Samariters« und gebt ein konkretes Zeugnis des missionarischen Elans und der evangeliumsgemäßen Liebe, die jeden wahren Jünger Christi auszeichnen soll. Hochherzige Offenheit Wie in jedem Jahr seid ihr heute gekommen, um dem Papst den »Peterspfennig« zu überreichen, der ein weiteres Zeichen eurer hochherzigen Offenheit gegenüber den Brüdern in Not ist. Er ist zugleich ein bedeutsamer Beitrag zu den Bemühungen des Apostolischen Stuhls, den wachsenden Bedürfnissen der Kirche besonders in den ärmeren Ländern nachzukommen.

44 Liebe Brüder und Schwestern, dies ist meine erste Begegnung mit euch, seit Gott mich berufen hat, in der Kirche den Petrusdienst auszuüben, aber seit langem kenne ich euren Dienst gut, der von überzeugter Treue und fügsamer Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri beseelt ist. Ich bitte euch, mich vor allem durch das Gebet zu begleiten. Macht das Gebet zur täglichen Nahrung eures Lebens durch regelmäßige Zeiten des Meditierens und des Hörens des Wortes Gottes und durch die aktive Teilnahme an der heiligen Messe. Im Mittelpunkt die Eucharistie Es ist wichtig, daß im Leben des Christen die Eucharistie im Mittelpunkt steht. Dazu lädt uns das Jahr der Eucharistie ein, das nach dem Willen meines geliebten Vorgängers, des Dieners Gottes Johannes Paul II., in jeder kirchlichen Gemeinschaft gefeiert wird. Denn wir dürfen nie vergessen, daß der Schlüssel für die Wirksamkeit all unserer Pläne Christus ist und daß unser Leben von seinem erneuernden Wirken durchdrungen sein soll. Wir müssen ihm alle Erwartungen und Bedürfnisse der Welt anempfehlen. Jesus, den wir, liebe Freunde, in der Eucharistie verehren, sollt ihr die Leiden der Kranken darbringen, die ihr besuchen geht, die Einsamkeit der jungen und alten Menschen, denen ihr begegnet, die Ängste, Hoffnungen und Pläne des ganzen Daseins. Durch diese innere Haltung wird es für euch leichter sein, eure christliche Berufung zu verwirklichen und auf jene zuzugehen, die unter Bedingungen der Entbehrung und der Verlassenheit leben, und ihnen die tröstliche Gegenwart Christi zu bezeugen.

Liebe Freunde, indem ich euch meine Wertschätzung ausspreche für den Dienst, den ihr für die Kirche leistet, vertraue ich euch und eure Familien dem himmlischen Schutz der Jungfrau Maria und eurer Schutzheiligen an. Meinerseits versichere ich euch, für euch, die ihr hier anwesend seid, zu beten, sowie für alle, die euch in den verschiedenen Initiativen zur Seite stehen, und für diejenigen, denen ihr in eurem Apostolat begegnet, während ich voll Zuneigung allen meinen besonderen Apostolischen Segen erteile.



ANSPRACHE 2005 40