Benedikt XVI Predigten 125

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BESUCH IM GOVERNATORAT

DES STAATES DER VATIKANSTADT

Donnerstag, 31. Mai 2007

Meine Herren Kardinäle,

verehrte Mitbrüder im Bischofs- und im Priesteramt,
liebe Brüder und Schwestern!

»Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen« (2Th 3,18). Mit den Worten des Apostels Paulus richte ich einen herzlichen Gruß an euch alle, die ihr zur großen Familie derer gehört, die in den verschiedenen Ämtern des Staates der Vatikanstadt arbeiten. Ich grüße die Herren Kardinäle, Mitglieder der Päpstlichen Kommission für die Vatikanstadt, und den Präsidenten, Erzbischof Giovanni Lajolo, dem ich für die herzlichen Willkommensworte danke, die er an mich gerichtet hat. Mein Gruß gilt auch den anderen Kardinälen und den Leitern der Einrichtungen des Governatorats. Allen spreche ich meinen Dank aus dafür, daß sie hier zusammengekommen sind, und für die Großherzigkeit, mit der sie auf verschiedenen Ebenen ihren Beitrag leisten zu den vielfältigen Tätigkeiten, die das Governatorat ausführt.

In englischer Sprache sagte der Heilige Vater: Einen besonderen Gruß richte ich an die »Patrons of the Arts«, die so freundlich waren, sich uns anzuschließen. Danke für diese lange Reise, die Sie unternommen haben – aus den Vereinigten Staaten, England, Irland, Portugal und Chile. Ihre Großzügigkeit ist ein leuchtendes Zeugnis für die Schönheit des Glaubens, der so reichen Ausdruck gefunden hat in den Kunstwerken, zu deren Restaurierung Sie beigetragen haben.

Er fuhr auf italienisch fort: Meine Gedanken richten sich insbesondere an euch, liebe Freunde, die ihr eure Arbeit in den verschiedenen Bereichen dieses unseres kleinen Staates leistet, von den sichtbarsten Tätigkeiten bis hin zu den verborgensten. Jeden Tag bemerke und schätze ich die Früchte eures Einsatzes und eurer Kompetenz, und ich bin hierhergekommen, um euch meinen aufrichtigen Dank auszusprechen und euch ein konkretes Zeichen meiner Nähe zu geben. Ich weiß gut, daß euer Dienst oft anstrengend ist und Opfer erfordert, die zuweilen neben euch selbst auch eure Familien betreffen: das läßt meinen Dank noch größer werden. Und ich nutze die Gelegenheit, um eure Familienangehörigen zu grüßen, von denen einige heute abend hier sind.

Das Governatorat, bei dem ihr angestellt seid, hat eine wichtige Funktion. Als mein verehrter Vorgänger Pius XI. die Verhandlungen zu den Lateranverträgen führte, trug er Sorge dafür, daß der Heilige Stuhl »ein gerade so großes Territorium« besitzen sollte, daß es ihm »die vollkommene Unabhängigkeit für die Erfüllung seiner hohen Sendung in der Welt« garantierte. Durch die eifrige Erfüllung eurer Aufgaben, liebe Freunde, stellt ihr das tägliche Leben des Staates sicher und helft dem Papst bei der Erfüllung des Amtes, das der Herr ihm im Dienst an der Kirche und der Welt anvertraut hat. Es ist deshalb keineswegs unangemessen, euch als »Mitarbeiter des Papstes« zu bezeichnen, und als solche begrüße ich euch heute gerade hier, vor diesem Gebäude, das die verschiedenen Orte symbolisiert, an denen ihr eure Aufgaben erfüllt.

Ihr arbeitet also im Vatikan, mit dem Papst und für den Papst; ihr arbeitet an Orten, die Schauplatz des Zeugnisses vieler Märtyrer waren und vor allem des Apostels Petrus. Das erfordert von euch, über Kompetenz, Professionalität und Hingabe hinaus, auch einen aufrichtigen Einsatz im Zeugnis für das Evangelium. Ich zähle auf euch, und ich wünsche, daß ihr jeden Tag wachsen möget in der Kenntnis des christlichen Glaubens, in der Freundschaft mit Gott sowie im großherzigen Dienst an den Brüdern und Schwestern. Deshalb fordere ich euch auf, zu Hause und am Arbeitsplatz immer eurem Taufversprechen treu zu bleiben und fügsame Schüler und glaubhafte Zeugen Jesu Christi zu sein. Nur so könnt ihr euren wertvollen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums und zum Aufbau der Zivilisation der Liebe leisten.

Vorhin habe ich in der Kapelle des Governatorats ein schönes Bild der Muttergottes gesegnet, die ihr als »Mutter der Familie« verehrt. Ich habe auch die neue Orgel gesegnet, die gewünscht wurde, um den Gesang der liturgischen Versammlung zu unterstützen, die hier täglich zur heiligen Messe zusammenkommt. Die Existenz der Governatoratskapelle inmitten eurer Büroräume und Werkstätten erinnere euch jeden Tag an den väterlichen Blick Gottes, der euch in seiner Vorsehung begleitet und für jeden von euch sorgt. Das Gebet, das ein vertrauensvoller Dialog mit dem Herrn ist, und die auch werktägliche Teilnahme am Eucharistischen Opfer, das uns mit unserem Erlöser Jesus Christus vereint, sei das Geheimnis und die Kraft eures täglichen Lebens, und es sei immer eure Stütze, besonders in schwierigen Augenblicken.

Ich habe erfahren, daß zu den Projekten des Governatorats auch ein dem hl. Joseph geweihter Brunnen gehört, der von großzügigen Spendern gestiftet wurde. Der Gemahl der Jungfrau Maria, Haupt der Heiligen Familie und Patron der Kirche, kann zu Recht als Beispiel und Vorbild für diejenigen angesehen werden, die in den vielfältigen Diensten des Governatorats tätig sind und einen meist demütigen und stillen Dienst tun, der aber für die Aktivität des Heiligen Stuhls eine unentbehrliche Unterstützung bedeutet. Deshalb hoffe ich, daß dieses Projekt eine glückliche Vollendung findet, und ich bitte den hl. Joseph, daß er euch und eure Familien immer behüten möge. Neben dem Schutz des hl. Joseph erbitte ich für euch den mütterlichen Beistand der Jungfrau Maria, Mutter der Kirche, die hier von der Höhe des Governatoratsgebäudes auf uns blickt. Ihr vertraue ich euch alle an: ihr mütterliches Lächeln begleite euch, und ihre Fürsprache erlange euch die auserwähltesten Gnaden Gottes. Noch einmal danke ich euch für eure Arbeit und segne euch alle von Herzen.


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ANDACHT BEI DER LOURDE-GROTTE IN DEN VATIKANISCHEN GÄRTEN

AM FEST DER HEIMSUCHUNG MARIAS

Donnerstag, 31. Mai 2007

Liebe Brüder und Schwestern,


mit Freude schließe ich mich euch am Ende dieser immer so eindrucksvollen Marienandacht an, mit der wir im Vatikan am liturgischen Fest der Heimsuchung Marias den Monat Mai beschließen. Mit brüderlicher Zuneigung grüße ich die hier anwesenden Kardinäle und Bischöfe, und ich danke dem Erzpriester der Petersbasilika, Erzbischof Angelo Comastri, der dieser Feier vorstand. Ich grüße die Priester, die Ordensmänner und Ordensfrauen, im besonderen die Nonnen des Klosters »Mater Ecclesiae« im Vatikan, sowie die vielen Familien, die an dieser Andacht teilnehmen. Während ihr die lichtreichen Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes betrachtet habt, seid ihr auf diesen Hügel hinaufgezogen, wo ihr anhand des Berichts des Evangelisten Lukas im Geiste die Erfahrung Marias nachempfunden habt, die sich von Nazaret in Galiläa auf den Weg machte und in eine Stadt im Bergland von Judäa eilte (vgl. Lk Lc 1,39), wo Elisabet mit ihrem Mann Zacharias lebte.

Was hat Maria, die junge Frau, dazu bewogen, diese Reise zu unternehmen? Was führte sie insbesondere dazu, sich selbst zu vergessen und sich in den ersten drei Monaten ihrer Schwangerschaft in den Dienst ihrer Kusine zu stellen, die ihre Hilfe brauchte. Die Antwort steht in einem Psalm geschrieben: »Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote [Herr], denn mein Herz machst du weit« (Ps 119,32). Der Heilige Geist, der den Sohn Gottes in Maria Fleisch annehmen ließ, machte ihr Herz so weit wie das Herz Gottes und führte sie auf den Weg der Nächstenliebe. Die Heimsuchung Marias erklärt sich im Licht jenes Ereignisses, das dem Bericht aus dem Lukasevangelium vorangeht: die Verkündigung des Engels und die Empfängnis Jesu durch das Wirken des Heiligen Geistes. Der Geist kam auf die Jungfrau herab und die Kraft des Höchsten überschattete sie (vgl. Lk Lc 1,35). Und eben dieser Geist veranlaßte sie dazu, »sich aufzumachen« und ohne Zögern ins Bergland zu eilen (vgl. Lk Lc 1,39), um der betagten Verwandten zur Seite zu stehen. Jesus begann gerade im Schoß Marias Gestalt anzunehmen, doch sein Geist erfüllte bereits ihr Herz, so daß sich die Mutter sogleich in die Nachfolge ihres göttlichen Sohnes stellte: Auf dem Weg, der von Galiläa nach Judäa führt, drängte Jesus selbst Maria, indem er ihr großherzigen Elan eingab, auf den hilfsbedürftigen Nächsten zuzugehen, den Mut, ihre eigenen berechtigten Bedürfnisse, Schwierigkeiten, Sorgen und Gefahren für ihr eigenes Leben außer acht zu lassen. Jesus hilft ihr, all dies zu überwinden und sich vom Glauben führen zu lassen, der in der Liebe wirksam ist (vgl. Gal Ga 5,6).

Durch die Betrachtung dieses Geheimnisses erkennen wir, warum die christliche Nächstenliebe eine »theologale« Tugend ist. Wir sehen, wie das Herz Marias von der Gnade des Vaters erfüllt wird, von der Kraft des Heiligen Geistes durchdrungen und im Innersten vom Sohn bewegt wird; wir sehen also ein menschliches Herz, das auf vollkommene Weise in die Dynamik der heiligsten Dreifaltigkeit miteinbezogen ist. Diese Bewegung ist die Nächstenliebe, die in Maria ihre Vollendung findet und Vorbild für die Nächstenliebe der Kirche ist als Ausdruck der trinitarischen Liebe (vgl. Deus caritas Est 19). Jede Geste wahrer Liebe, auch die kleinste, birgt einen Funken des grenzenlosen Geheimnisses Gottes in sich: Der aufmerksame Blick auf den Bruder, die Nähe zu ihm, die Teilhabe an seiner Not, die Heilung seiner Wunden, die Verantwortung für seine Zukunft, all dies wird bis ins kleinste Detail »theologal«, wenn es vom Geist Christi beseelt ist. Maria erwirke uns die Gabe, so lieben zu können, wie sie zu lieben vermochte. Ihr, Maria, vertrauen wir diesen außergewöhnlichen Teil der Kirche an, die im Vatikan lebt und arbeitet; ihr vertrauen wir die Römische Kirche und die ihr angeschlossenen Einrichtungen an, auf daß der Geist Christi jede Aufgabe und jeden Dienst beseele. Von diesem Hügel aus richten wir den Blick auf Rom und auf die ganze Welt, und wir beten für alle Christen, damit sie mit dem hl. Paulus sprechen können: »Die Liebe Christi drängt mich.« Möge es ihnen gelingen, durch die Hilfe Marias in der Welt die Dynamik der Nächstenliebe zu verbreiten.

Erneut danke ich euch für eure andächtige und herzliche Teilnahme. Bringt meinen Gruß zu den kranken und alten Menschen und zu allen, die euch nahestehen. Allen erteile ich von Herzen meinen Segen.

Juni 2007


AN FRAU AYESHA RIYAZ,

NEUE BOTSCHAFTERIN PAKISTANS BEIM HL. STUHL Freitag, 1. Juni 2007



Exzellenz!

Es ist mir eine Freude, Sie im Vatikan willkommen zu heißen und das Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen, mit dem Sie zur außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafterin der Islamischen Republik Pakistan beim Heiligen Stuhl ernannt werden. Ich bitte Sie, Seiner Exzellenz Präsident Pervez Musharraf, der Regierung und der Bevölkerung Ihrer Nation meine Grüße zu übermitteln. Gewiß wird der Geist der Kooperation, der unsere diplomatischen Beziehungen über fünf Jahrzehnte lang geprägt hat, auch weiterhin jene grundlegenden Werte fördern, die zur Wahrung der jedem Menschen eigenen Würde dienen. Ferner möchte ich Sie bitten, auch die Katholiken Pakistans und ihre Bischöfe herzlich zu grüßen und sie meines innigen Gebets für ihr Wohl zu versichern.

Mit Recht haben Sie unser gemeinsames Ziel hervorgehoben – die Förderung von Frieden und Gerechtigkeit in der Welt zur Sicherung einer besseren Zukunft für die Menschheit. Das kann jedoch nur durch wahre Kooperation zwischen den Völkern, den Religionen und den Nationen erreicht werden. In dieser Hinsicht schätzt der Heilige Stuhl die Bemühungen Pakistans, in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft größere Stabilität in Ihre Region zu bringen und unschuldige Menschen vor den Gefahren des Terrorismus und der Gewalttätigkeit zu schützen. Der Weg zu nationaler und internationaler Sicherheit ist lang und schwierig, er erfordert viel Geduld und Entschlossenheit. Trotz der Hindernisse, denen wir begegnen, sollten alle Bemühungen, den Weg zu Frieden, Stabilität und Hoffnung offenzuhalten, ermutigt und gefördert werden.

Nur zu gut kennt die Bevölkerung Pakistans das Leid, das durch Gewalt und Gesetzwidrigkeit verursacht wird, die, wie Eure Exzellenz richtig bemerkt hat, zu Destabilisierung führen. Die Grundsätze der Demokratie garantieren die Freiheit, politische Ansichten auf verschiedene Art und Weise öffentlich zu äußern. Dieses Recht sollte stets verantwortungsvoll ausgeübt werden, um die staatliche Ordnung zu wahren und soziale Harmonie zu schützen und zu fördern. Zweifellos ist Ihrer Regierung bewußt, daß die Ursachen politischer Unruhen und Agitation innerhalb der Grenzen Ihres Landes bekämpft und die Mittel und Wege zur Unterstützung ziviler und demokratischer Institutionen gefestigt werden müssen. Auf diese Weise werden nationale Solidarität gefördert und die friedliche Schlichtung von Streitigkeiten ermutigt.

Ein solcher Schritt, den Ihr Land in dieser Richtung unternommen hat, zeigt sich am Beispiel der jüngsten Wahlreformen, deren Ziel es ist, allen Bürgern, einschließlich den Mitgliedern von Minderheitsgruppen, die volle Teilnahme zu ermöglichen. Ferner möchte ich den jüngsten legislativen Bestimmungen Pakistans zustimmen, durch die ungerechte Formen der Voreingenommenheit und Diskriminierung gegenüber Frauen ausgeschaltet werden sollen. Stets hat Pakistan auf Bildung großen Wert gelegt. Gute Schulung dient nicht nur der kognitiven, sondern auch der spirituellen Entwicklung der Kinder. Unter der Führung ihrer Lehrer entdecken die jungen Menschen die Einzigartigkeit jedes menschlichen Wesens als Geschöpf Gottes, sie erkennen jene Würde, die allen Männern und Frauen, auch den Angehörigen anderer Kulturen und Religionen eigen ist. Auf diese Weise kann das zivile Leben einer Nation reifen und allen Bürgern ermöglichen, die Früchte wahrer Toleranz und gegenseitiger Achtung zu genießen.

Eine starke demokratische Gesellschaft beruht auf ihrer Fähigkeit, die Religionsfreiheit zu unterstützen und zu wahren – ein in der Würde der menschlichen Person verankertes Grundrecht. Daher ist es wesentlich, jene Bürger vor Gewaltakten zu schützen, die religiösen Minderheiten angehören. Ein solcher Schutz entspricht nicht nur der Würde des Menschen, sondern trägt auch zum Wohl aller bei. In einer Zeit, in der die Bedrohung der Religionsfreiheit in aller Welt stets verhängnisvoller wird, möchte ich Pakistan ermutigen, stets intensiver zur Sicherung des Friedens beizutragen, damit die Menschen ihrem Gewissen entsprechend, ohne Einschüchterung und Bedrohung leben, beten und Werke der Nächstenliebe verrichten können. In der Tat besteht eine unlösliche Verschränkung zwischen der Liebe zu Gott und seiner Verehrung und der Liebe zum Nächsten und dem Dienst an ihm (Deus Caritas Est 16). Pakistan war Zeuge solch tätiger Nächstenliebe nach dem tragischen Erdbeben, von dem Ihre Nation 2005 betroffen war, als zahlreiche Organisationen, einschließlich die katholische Kirche, zur Linderung der Not der von der Naturkatastrophe heimgesuchten Menschen beigetragen haben. Die katholische Kirche spielt weiterhin eine wesentliche Rolle im Bereich des Bildungs- und Gesundheitswesens, ferner leistet sie andere karitative Dienste für alle Bürger Ihres Landes, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit.

Abschließend möchte ich meine tiefe Achtung und Bewunderung für das religiöse Erbe zum Ausdruck bringen, das die menschliche Entwicklung Ihres Landes inspiriert hat und auch weiterhin den Wunsch nach größerem Frieden und gegenseitiger Verständigung beseelt. Sowohl Christen wie Muslime verehren den einen Gott, den Allmächtigen, den Schöpfer von Himmel und Erde. Dieser Glaube ist es, der uns bewegt, in Geist und Herz vereint unermüdlich für Frieden, Gerechtigkeit und eine bessere Zukunft für die Menschheit zu arbeiten.

Seien Sie versichert, daß die verschiedenen Abteilungen der Römischen Kurie Ihnen bereitwillig ihre Unterstützung zur Verwirklichung dieser edlen Ziele anbieten werden. Bei der Ausübung der Ihnen anvertrauten Aufgaben begleite ich Eure Exzellenz mit dem aufrichtigen Wunsch, daß Ihr öffentlicher Dienst reiche Früchte tragen möge. Für Sie, Ihre Familie und Ihre Mitbürger erbitte ich von Herzen den reichen Segen des allmächtigen Gottes.

AN HERRN STEFÁN LÁRUS STEFÁNSSON,

NEUER BOTSCHAFTER VON ISLAND BEIM HL. STUHL Freitag, 1. Juni 2007



Exzellenz!

Mit besonderer Freude heiße ich Sie im Vatikan willkommen und nehme das Beglaubigungsschreiben entgegen, mit dem Sie zum außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter Islands beim Heiligen Stuhl ernannt werden. Ich bitte Sie, Seiner Exzellenz Präsident Olafur Ragnar Grimsson, der Regierung und der Bevölkerung Ihres Landes meine Dankbarkeit für ihre guten Wünsche zu vermitteln, die ich meinerseits von Herzen erwidere, und sie meines Gebets für das geistliche Wohl der Nation zu versichern.

Die diplomatischen Beziehungen der Kirche sind Teil ihrer Sendung im Dienst an der internationalen Gemeinschaft. Diese Verpflichtung gegenüber der Zivilgesellschaft ist in ihrer Überzeugung verankert, daß die Hoffnung, eine gerechtere Welt aufzubauen, die übernatürliche Berufung des Menschen anerkennen muß. Es ist Gott, der den Menschen ihre grundlegende Würde verleiht und mit ihr die Fähigkeit und die Berufung, ihre Schritte auf das Wahre und das Gute zu lenken (vgl. Fides et Ratio, 5). Im Rahmen dieser breiten Perspektive können wir der heute so vorherrschenden pragmatischen Tendenz entgegenwirken, die dazu neigt, sich lediglich mit den Symptomen sozialer Zersplitterung und moralischer Verwirrung zu beschäftigen. Wo immer die transzendente Dimension der Menschheit ans Licht gebracht wird, öffnet sich der Mensch in Herz und Geist für Gott und das eigentliche Wesen des menschlichen Lebens – die Wahrheit, die Schönheit, die sittlichen Werte, die Mitmenschen und das Sein selbst – (vgl. ebd. 83) und wird zum sicheren Fundament und zu einer Perspektive der Hoffnung für die Gesellschaft geführt.

Wie Eure Exzellenz betont hat, ist das Evangelium Jesu Christi, einschließlich seiner missionarischen Dimension, ein Bestandteil isländischer Geschichte. Über tausend Jahre lang hat das Christentum die isländische Kultur geprägt. In jüngster Zeit haben diese geistlichen Wurzeln eine gewisse Resonanz in den Beziehungen Ihres Landes zu Europa gefunden. Diese von den universalen Werten des christlichen Glaubens geformte gemeinsame kulturelle und moralische Identität ist nicht allein von historischer Bedeutung. Grundlegend wie sie ist, kann sie als ein »Ferment« der Zivilisation bestehen bleiben. In dieser Hinsicht lobe ich die offene Anerkennung Ihrer Regierung bezüglich der fundamentalen Rolle des christlichen Glaubens im Leben Ihrer Nation. Wenn das öffentliche moralische Urteilsvermögen nicht durch einen Säkularismus entleert wird, der die Wahrheit vernachlässigt und hingegen bloße Meinungen hervorhebt, dann können sowohl staatlich wie religiös Verantwortliche jene absoluten Werte und Ideale aufrechterhalten, die der Würde jeder Person eigen sind. Gemeinsam können sie so unserer Jugend eine glückliche und erfüllte Zukunft bieten.

Islands bedeutender Beitrag zur Sicherheit und die soziale Entwicklung der Menschheitsfamilie weltweit steht im Gegensatz zu seiner Größe und der Anzahl seiner Bürger. Der Einsatz Ihrer Nation zur Unterstützung von Aktionen zur Friedenssicherung und von Hilfsprojekten findet die bereitwillige Anerkennung des Heiligen Stuhls und die Achtung der internationalen Gemeinschaft. Ihr Status als Gründungsmitglied der NATO sowie ihre langjährige Mitgliedschaft der Vereinten Nationen sind wohlbekannt. Möglicherweise weniger bekannt ist hingegen die effiziente Arbeit des »Islandic Crisis Response Unit«. Dieser geschätzte Dienst ist im Bereich internationaler Beziehungen ein außerordentliches Beispiel von Männern und Frauen, die im Glanz der Wahrheit erleuchtet den Weg des Friedens einschlagen (vgl. Botschaft zum Weltfriedenstag 2006, 3). Solche Initiativen verdeutlichen auf treffende Art und Weise, daß es möglich ist, Konflikte auf friedliche Weise zu lösen und entschlossen und zielstrebig mit Gerechtigkeit, Integrität und im Dienst für das Gemeinwohl zu regieren.

Die Wahrung der Umwelt und die Förderung einer vertretbaren Entwicklung sind Anliegen, die in zunehmendem Maße allen große Sorge bereiten. Wie die Ergebnisse von Reflexionen und Studien im Bereich der Ökologie mehr und mehr verdeutlichen, besteht ein untrennbarer Zusammenhang zwischen dem Frieden mit der Schöpfung und dem Frieden unter den Menschen. Die volle Bedeutung dieser Verbindung findet sich in der natürlichen und moralischen Ordnung, mit der Gott den Menschen erschaffen und die Erde ausgestattet hat (vgl. Botschaft zum Weltfriedenstag 2007, 8–9).

Die enge Verbindung zwischen diesen beiden Ökologien tritt deutlich hervor, wenn es um die Fragen der Nahrungsmittelbestände und der Energieversorgung geht. Die internationale Gemeinschaft erkennt, daß die Ressourcen der Welt begrenzt sind. Doch die Pflicht, eine Politik zu stärken, die die Zerstörung dieses natürlichen Kapitals verhindert, wird nicht immer erfüllt. Jede unverantwortliche Ausbeutung der Umwelt oder das Horten der Land- und Meeresressourcen verdeutlicht ein unmenschliches Entwicklungskonzept, dessen Folgen vor allem die ärmeren Länder betreffen. Island, das sich dieser Probleme zutiefst bewußt ist, hat zu Recht die Beziehung zwischen den Millenniumsentwicklungszielen, Umweltschutz und der vertretbaren Nutzung der Ressourcen hervorgehoben und es hat lobenswerterweise auf die Tatsache aufmerksam gemacht, daß die überwiegende Mehrheit derer, die vom Fischfang leben, Familien der Entwicklungsländer sind.

Herr Botschafter, die kleine Gemeinde der katholischen Kirche Ihres Landes geht mit helfender Hand der gesamten isländischen Gesellschaft entgegen. Den Glauben der Kirche an die »unlösliche Verschränkung von Gottes- und Nächstenliebe« (Deus Caritas Est 16) zum Ausdruck bringend verpflichtet sie sich zu Werken der Nächstenliebe in ihren kleinen aber dynamischen Pfarrgemeinden. Ein ganz besonders schönes Beispiel hierfür finden wir in der Klostergemeinschaft der kontemplativen Karmelitinnen in Hafnarfjordur, wo die Schwestern täglich für die Bedürfnisse aller Isländer beten.

Exzellenz, gewiß wird die Mission, die Sie heute antreten, zur weiteren Festigung der herzlichen Bande des Einvernehmens und der Kooperation zwischen Island und dem Heiligen Stuhl beitragen. Bitte seien Sie versichert, daß die verschiedenen Einrichtungen der Römischen Kurie Sie bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben bereitwillig unterstützen werden. Für Sie, Ihre Familie und Ihre Mitbürger erbitte ich den reichen Segen des allmächtigen Gottes.

AN HERRN JÜRI SEILENTHAL, NEUER BOTSCHAFTER VON ESTLAND BEIM HL. STUHL Konsistoriensaal

Freitag, 1. Juni 2007




Herr Botschafter!

Mit Freude heiße ich Sie im Vatikan willkommen und nehme das Beglaubigungsschreiben entgegen, das Sie zum außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Republik Estland beim Heiligen Stuhl akkreditiert. Ich danke Ihnen für die herzlichen Grüße, die Sie mir von Präsident Ilves überbracht haben, und bitte Sie, ihm auch meine ehrerbietigen Grüße zusammen mit meinen aufrichtigen guten Wünschen für das Gedeihen und das Wohlergehen der Bevölkerung Estlands zu vermitteln.

In den letzten Jahren widmete sich Estland nicht nur der anspruchsvollen Aufgabe der sozialen und wirtschaftlichen Reformierung des Landes, sondern bemühte sich auch um die Festigung der Bande mit Europa und der internationalen Gemeinschaft. Die Mitgliedschaft Ihrer Nation in der Europäischen Union ist, wie Eure Exzellenz betont hat, nicht nur eine Wiederaufnahme der jahrhundertealten Beziehungen, sondern auch die Bestätigung eines großen politischen und spirituellen Erbes, das die Seele Ihrer Nation geprägt hat. Das sich in einem raschen Wandlungsprozeß befindende Europa von heute hat bedeutende Fortschritte gemacht für den Aufbau einer gemeinsamen Heimat, die gekennzeichnet ist durch konstantes wirtschaftliches Wachstum, die Entwicklung neuer Modelle der Einheit, die Verschiedenheiten achten, und enge Zusammenarbeit im Hinblick auf Gerechtigkeit und Frieden. Estland kann vielfach zu dem Europa von morgen beitragen, nicht zuletzt dank der schwer erkämpften Erkenntnis vom Wert der Freiheit und der Opfer, die diese Freiheit mit sich bringt.

Die große Revolution, die Osteuropa in der letzten Dekade des vergangenen Jahrhunderts erlebte, bezeugte das angeborene und unstillbare Verlangen der einzelnen Menschen und der Völker nach Freiheit wie auch die Untrennbarkeit von echter Freiheit und dem Streben nach Wahrheit, die Anerkennung der transzendenten Würde jedes Menschen und die Verpflichtung zu gegenseitiger Achtung und Solidarität. Diese Werte, ein kostbares Erbe der tausendjährigen Geschichte Estlands, müssen wir uns ständig neu zu eigen machen, sie müssen in jedem Bereich des politischen und gesellschaftlichen Lebens praktisch zum Ausdruck gebracht werden, in der Überzeugung, daß sie jene Weitsicht gewährleisten und jene spirituellen Kräfte wecken mögen, die für den Aufbau einer Zukunft der Hoffnung notwendig sind. Am eigenen Leib verspürte Ihre Nation in den letzten Jahren die anspruchsvolle Herausforderung, eine Gesellschaft aufzubauen, die wirklich frei ist, aber gleichzeitig ihren prägenden Traditionen treu bleibt. Europa braucht dieses Zeugnis, das dem Kontinent als Ganzem gewiß helfen wird, »mit schöpferischer Treue seine grundlegenden Werte anzuerkennen und zurückzugewinnen«, Werte die durch die christliche Botschaft entscheidend geprägt worden sind (vgl. Ecclesia in Europa, 109) und ein unveräußerliches Element seiner wahren Identität darstellen.

Exzellenz, ich danke Ihnen für die freundlichen Worte über die Kirche in Estland und versichere Ihnen, daß die Katholiken des Landes in einem Geist respektvoller Kooperation mit anderen Christen aktiv am Leben der Nation teilhaben möchten. Die Kirche bietet ihre Lehre an in der Überzeugung, daß die Wahrheit des Evangeliums die Wirklichkeit der menschlichen Situation erleuchtet und jene Weisheit verleiht, die Einzelpersonen und Gemeinschaften brauchen, um die Anforderungen jenes Sittengesetzes zu erkennen und anzunehmen, das die notwendige und beständige Grundlage für gerechte und harmonische Beziehungen in der Gesellschaft herstellt. Mit ganz besonderem Einsatz fördert die Kirche die Heiligkeit der Ehe, die grundlegende Rolle und Aufgabe der Familie, die Erziehung und Bildung der Kinder und die Achtung des gottgeschenkten Lebens, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Da das Wohlergehen jeder Gesellschaft weitgehend vom Wohl ihrer Familien abhängt (vgl. Sacramentum Caritatis, 29), hoffe ich, daß dieses Zeugnis zur Festigung des familiären und gemeinschaftlichen Lebens beitragen und, zusammen mit einer weisen und weitsichtigen Sozialpolitik, die Wiederbelebung der langen Geschichte starker und vereinter Familien Estlands fördern wird. Denn es ist vor allem die Familie, in der die Jugend zu Güte, Hochherzigkeit, Vergebung und brüderlicher Sorge für andere erzogen wird und die ihr das Bewußtsein persönlicher Verantwortlichkeit für den Aufbau einer Welt der Freiheit, der Solidarität und Hoffnung verleiht.

In diesem Sinn entbiete ich Ihnen, Herr Botschafter, meine besten Wünsche und mein Gebet für die Arbeit, die Sie nun im Dienst Ihrer Nation beginnen. Auch versichere ich Ihnen, daß die Dikasterien des Heiligen Stuhls stets bereit sein werden, Sie bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben zu unterstützen. Für Sie, Ihre Familie und die geliebte Bevölkerung Estlands erflehe ich von Herzen Gottes Segen der Freude und des Friedens.

AN DIE NEUEN BOTSCHAFTER BEIM HL. STUHL Konsistoriensaal

Freitag, 1. Juni 2007

Exzellenzen,


mit Freude empfange ich Sie heute im Vatikan zur Überreichung der Beglaubigungsschreiben, durch die Sie als außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter ihrer jeweiligen Länder akkreditiert werden: Pakistan, Island, Estland, Burundi und Sudan.

Sie haben mir die freundlichen Worte Ihrer Staatsoberhäupter überbracht. Ich danke Ihnen dafür und bitte Sie, ihnen im Gegenzug meine ehrerbietigen Grüße und meine herzlichen Wünsche für sie persönlich und für ihre hohe Sendung im Dienst ihres Volkes zu übermitteln.

Erlauben Sie mir auch, durch Sie einen herzlichen Gruß an alle zivilen und religiösen Autoritäten Ihrer Länder zu richten sowie an alle Ihre Landsleute.

Meine Gedanken und Gebete gehen auch zu den katholischen Gemeinschaften, die es in Ihren Ländern gibt. Sie kennen den Geist der brüderlichen Zusammenarbeit, in dem sie zusammen mit allen ihren Brüdern und Schwestern in der Menschheit tätig sind und sich bemühen, Zeugnis zu geben vom Evangelium, das dazu einlädt, das Gebot der Nächstenliebe zu leben.

Die heutige Anwesenheit von Ihnen, die Sie aus verschiedenen Kontinenten stammen, vermittelt unseren Zeitgenossen das Bild einer Welt, die vom Norden bis in den Süden, vom Osten bis in den Westen darum bemüht ist, immer engere Beziehungen zu knüpfen, um eine Gesellschaft aufzubauen, in der man gerne lebt.

Tatsächlich ist es in der heutigen Welt wichtiger denn je, die Bande zu stärken, die die Länder vereinen, und dabei für die ärmsten Länder besondere Sorge zu tragen.

Denn es ist nicht möglich, die Reichtümer der ärmsten Länder ungestraft auszunützen, wenn letztere keinen Anteil haben können am weltweiten Wachstum. Es ist die Pflicht der Autoritäten aller Länder, zusammenzuarbeiten für eine bessere Verteilung der Reichtümer und der Güter des Planeten.

Eine solche Zusammenarbeit wird auch Auswirkungen haben auf die Solidarität, den Frieden und das geschwisterliche Zusammenleben innerhalb der Nationen wie auch in den Beziehungen zwischen ihnen.

Ich möchte daher nachdrücklich zu einem erneuten Engagement aller und besonders der reichen Nationen aufrufen, damit alle Menschen sich ihrer Verantwortung in diesem Bereich bewußt werden und eine Veränderung ihrer Lebensweise im Hinblick auf ein immer gerechteres Teilen akzeptieren.

Ich möchte auch die Rolle hervorheben, die die Religionen auf diesem Gebiet spielen können. Denn sie haben die Pflicht, ihre Mitglieder im Geist der brüderlichen Beziehungen zwischen allen Bewohnern eines Landes zu formen, mit einer respektvollen Aufmerksamkeit für alle Menschen.

Niemand darf Gegenstand der Diskriminierung oder an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden aufgrund seiner Überzeugungen und seiner religiösen Praxis, die grundlegender Bestandteil der menschlichen Freiheit sind.

Es gereicht den Gesellschaften zur Ehre, wenn sie diese grundlegenden Rechte schützen, und sie bezeugen dadurch die Aufmerksamkeit, die sie der Würde jedes Menschen entgegenbringen.

Darüber hinaus kann eine echte religiöse Haltung niemals Quelle der Spaltung oder der Gewalt zwischen Menschen oder Gemeinschaften sein. Sie ist im Gegenteil die Grundlage für das Bewußtsein, daß jeder Mensch ein Bruder ist, der geschützt werden und zu dessen Wachstum man beitragen muß.

Zu Beginn Ihrer Mission beim Heiligen Stuhl richte ich an Sie, meine Damen und Herren Botschafter, meine besten Wünsche für den Erfolg Ihres Dienstes, den Sie ausüben.

Ich bitte den Allmächtigen, Ihnen, Ihren Angehörigen, Ihren Mitarbeitern und all Ihren Landsleuten beizustehen und auf jeden die Fülle seines Segens herabkommen zu lassen.

AN DIE BISCHÖFE AUS DER ZENTRALAFRIKANISCHEN REPUBLIK ANLÄSSLICH IHRES "AD-LIMINA"-BESUCHES Freitag, 1. Juni 2007

Liebe Mitbrüder im Bischofsamt!


Mit Freude empfange ich euch zu eurem »Ad-limina«-Besuch. Diese Pilgerfahrt zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus ist eine vorzügliche Gelegenheit, um die Bande eurer Ortskirchen mit dem Nachfolger Petri und mit der Universalkirche zu bekräftigen. Eure Begegnungen mit meinen Mitarbeitern ermöglichen euch auch, eure Sorgen als Hirten der Kirche in der Zentralafrikanischen Republik zu teilen und eine brüderliche Ermutigung für euren bischöflichen Dienst zu erhalten. Ich danke dem Vorsitzenden eurer Bischofskonferenz, Bischof François-Xavier Yombandje, für seine Darstellung des Lebens der Kirche in eurem Land. Seid gewiß, daß der Papst euren Gemeinden und dem ganzen zentralafrikanischen Volk nahe ist. Übermittelt allen, besonders den Priestern, den Ordensmännern und Ordensfrauen und den gläubigen Laien eurer Diözesen seine Liebe und seine Ermutigungen zum Aufbau einer Gesellschaft des Friedens und der Brüderlichkeit, die auf die gegenseitige Achtung und auf eine echte Solidarität gegründet ist.

Ihr müßt eure Sendung im Dienst des Volkes, das der Herr euch anvertraut hat, in einer schwierigen Situation erfüllen. Um auf die Herausforderungen zu antworten, denen die Kirche in eurem Land gegenübersteht, ist eine zuverlässige Zusammenarbeit eine Garantie für größere Wirksamkeit; vor allem aber ist sie eine Notwendigkeit, die auf ein lebendiges Bewußtsein der kollegialen Dimension eures Amtes gegründet ist und euch erlaubt, »vielfältige Formen der sakramentalen Brüderlichkeit zu schaffen, die von gegenseitiger Annahme und Wertschätzung bis zu unterschiedlichen Gesten des Liebesdienstes und der konkreten Zusammenarbeit reichen« (Johannes Paul II., Nachsynodales Apostolisches Schreiben Pastores gregis, 59). Wenn ihr eure Hoffnung und euer demütiges Vertrauen einzig und allein auf den Herrn setzt, werdet ihr den apostolischen Mut finden, der bei der Ausübung eurer Verantwortlichkeiten so notwendig ist. Durch ein tagtäglich stärkeres Leben der Gemeinschaft, durch ein vorbildliches Leben im Alltag seid ihr Zeugen inmitten eures Volkes. Auf diesem bisweilen schwierigen Weg bleibt das Nachsynodale Apostolische Schreiben Ecclesia in Africa eine unverzichtbare Richtschnur, die entschlossen zu verwirklichen ist. Seid gewiß, daß ihr bei Erfüllung eures Dienstes nie allein seid, der Herr ist euch nahe und begleitet euch mit seiner Gegenwart und seiner Gnade.

Zu den schwierigsten Herausforderungen, auf welche die Kirche in eurem Land antworten muß, gehören der Friede und die nationale Eintracht. Besonders die Ärmsten sind Opfer dramatischer Situationen, die unvermeidlich zu tiefen Spaltungen in der Gesellschaft sowie auch zu Entmutigung führen. Die Zweite Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika, die in Vorbereitung ist, wird eine besondere Zeit der Reflexion über die Verkündigung des Evangeliums in einem Umfeld sein, das von zahlreichen Hoffnungszeichen, aber auch von besorgniserregenden Situationen gekennzeichnet ist. Ich wünsche inständig, daß Afrika in dieser Welt, die sich in tiefgreifender Veränderung befindet, nicht mehr vergessen wird und daß eine echte Hoffnung für die Völker dieses Kontinents entsteht.

Es ist die Pflicht der Kirche, die Schwachen zu verteidigen und sich zur Stimme derer zu machen, die keine Stimme haben. Ich möchte daher die Menschen ermutigen, die sich bemühen, durch ein entschlossenes Engagement für die Verteidigung der Würde der menschlichen Person und ihrer unveräußerlichen Rechte die Hoffnung zu wecken. Zu diesen Rechten gehört das fundamentale Gut des Friedens und eines Lebens in Sicherheit. Die Förderung des Friedens, der Gerechtigkeit und der Versöhnung ist ein Ausdruck des christlichen Glaubens an die Liebe, die Gott für jeden Menschen hegt. Möge die Kirche entschlossen den Frieden Christi dadurch verkünden, daß sie mit allen Menschen guten Willens für die Gerechtigkeit und die Versöhnung arbeitet. Ich fordere auch alle Gläubigen auf, vom Herrn diese so kostbare Gabe zu erflehen, denn das Gebet öffnet die Herzen und inspiriert die Baumeister des Friedens.

Durch ihre sozialen Werke, besonders in den Bereichen des Gesundheitswesens und der Jugenderziehung, trägt die Kirche auf ihre Weise zum Aufbau der brüderlichen und solidarischen Gesellschaft bei, nach der sich euer Volk sehnt. Ich fordere besonders die Ordensgemeinschaften und die Laien, die sich an diesem für die Zukunft des Landes wesentlichen Engagement mit Sachverstand beteiligen, auf, ihre Anstrengungen fortzusetzen, ohne den Mut zu verlieren, um Zeichen des Vertrauens zu sein, das der Herr in jeden Menschen setzt.

Damit die Gesellschaft zu einer echten menschlichen und geistlichen Entwicklung gelangen kann, muß außerdem ein Mentalitätswandel vollzogen werden. Diese langwierige Aktion betrifft im besonderen die Familie und die Ehe. Wenn sich die Christen entschlossen für ein Leben in ehelicher Treue und in der Einheit als Ehepaar engagieren, zeigen sie allen die Größe und Wahrheit der Ehe. Durch ein frei und für immer zugesagtes »Ja« bringen der Mann und die Frau ihre wahre Menschlichkeit und ihre Offenheit zum Ausdruck, neues Leben zu schenken. Außerdem soll die ernsthafte Ehevorbereitung jungen Menschen helfen, ihre Zurückhaltung gegenüber der Gründung einer stabilen, zukunftsoffenen Familie zu überwinden. Desgleichen fordere ich euch auf, die Hilfe für die Familien auszubauen, besonders durch Förderung ihrer christlichen Erziehung. Dann werden sie sowohl vor ihren Kindern wie vor der Gesellschaft wirksamer über den Glauben, der sie beseelt, Rechenschaft geben können.

Eure Priester, deren Hochherzigkeit und Eifer ich begrüße, tragen mit eurer aufmerksamen Hilfe für ihr persönliches und pastorales Leben eine wesentliche Verantwortung in der Sendung eurer Diözesen. Ich fordere sie nachdrücklich dazu auf, in brüderlicher Zusammenarbeit mit allen in der Pastoral tätigen Personen, in erster Linie mit den Missionaren und Katecheten, um deren unermüdliches Engagement im Dienst des Evangeliums ich weiß, Männer zu sein, die ergriffen sind von der Leidenschaft für die Verkündigung des Evangeliums. Um dahin zu gelangen, werden sie die Einheit ihrer Person und die Quelle ihrer apostolischen Dynamik in der persönlichen Freundschaft mit Christus und in der Betrachtung des Antlitzes des Vaters in ihm finden. Ein beispielhaftes priesterliches Leben, das auf einem beständigen Streben gründet, dem Bild Christi zu entsprechen, ist eine tagtägliche Anforderung. Im Gebet, das in der Meditation des Wortes Gottes verwurzelt ist, und in der Eucharistie, Quelle und Höhepunkt ihres Dienstes, werden sie Kraft und Mut finden, um dem Volk Gottes zu dienen und es auf den Weg des Glaubens zu führen.

Um der Kirche die Priester zu geben, die sie braucht, kommt der Ausbildung der Kandidaten eine Bedeutung zu, die man nicht unterschätzen darf. Mehr denn je ist es notwendig, bei ihrer menschlichen und geistlichen Ausbildung anspruchsvoll zu sein. Da die Priester berufen sind, bei der Ausübung ihres Amtes schwere Verantwortung zu übernehmen, muß von den Kandidaten eine Reihe menschlicher Qualitäten gefordert werden, damit sie in der Lage sind, eine wahre Disziplin priesterlichen Lebens anzunehmen. Man wird besonders das affektive Gleichgewicht der Seminaristen prüfen und ihre Sensibilität ausbilden, um sich ihrer Eignung zu versichern, die Erfordernisse des priesterlichen Zölibats zu leben. Diese menschliche Formung muß ihren ganzen Sinn in einer soliden geistlichen Ausbildung finden, denn das Leben und die Tätigkeit des Priesters müssen unbedingt in einem lebendigen Glauben an Jesus Christus verwurzelt sein.

Eine ausreichende Anzahl von kompetenten, erfahrenen Ausbildern und Spiritualen, die die Kandidaten zum Priestertum führen, ist daher für die Bischöfe eine pastorale Priorität, damit eine echte geistliche Unterscheidung durchgeführt werden kann. Ich möchte auch den jungen Menschen sagen: Es macht viel Freude, großherzig auf den Ruf des Herrn zur Nachfolge zu antworten, um das Evangelium zu verkünden.

Nachdem wir ein Jahr erlebt haben, das den Katholiken geholfen hat, neuen Schwung und glühende Begeisterung für die Eucharistie zu empfinden, bleibt eine aktive und fruchtbare Teilnahme der Gläubigen am »Sakrament der Liebe« wesentlich. Aus dieser Sicht ist es unverzichtbar, daß sich die Durchführung gewisser Umgestaltungen, die den verschiedenen Rahmenbedingungen und Kulturen angepaßt sind, auf eine authentische Auffassung von Inkulturation stützt, damit die Eucharistie wirklich »zum Wertmaßstab von allem [wird], was der Christ in den verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen antrifft« (Sacramentum caritatis, 78). Durch Gottesdienste, die mit Begeisterung gefeiert werden, wollen eure Gemeinden der Herrlichkeit Gottes in freudiger Weise Ausdruck geben; dies soll aber immer im rechten Gleichgewicht mit einer stillen Betrachtung des Geheimnisses geschehen, das gefeiert wird. Erst das Schweigen erlaubt es, daß man sich wirklich auf das Hören des Erlösers einstellt, der sich der feiernden Gemeinde schenkt. So ermöglicht eine innere Vorbereitung vor dem Empfang des Leibes Christi jedem, das Geheimnis des Heils im Glauben der Kirche zu empfangen.

Am Ende dieser Begegnung, liebe Mitbrüder im Bischofsamt, möchte ich erneut meine geistliche Nähe zu euch und zu euren Diözesen zum Ausdruck bringen. Führt mutig die Verwurzelung des Glaubens in eurem Volk weiter! Mögen alle unermüdliche Baumeister des Friedens und der Versöhnung sein! Ich vertraue jede eurer Diözesen der Jungfrau Maria, Königin Afrikas, an, damit sie eure Beschützerin und der Stern sei, der euch zu ihrem Sohn Jesus führt. Jedem von euch, den Priestern, den Ordensmännern, den Ordensfrauen, den Seminaristen, den Katecheten und allen Gläubigen eurer Diözesen erteile ich von Herzen meinen Apostolischen Segen.



AN DIE LEITER UND ALUMNEN DER PÄPSTLICHEN DIPLOMATENAKADEMIE Konsistoriensaal

Samstag, 2. Juni 2007

Verehrter Mitbruder im Bischofsamt,

liebe Leiter und Priester!

Seid alle willkommen, die ihr zur Familie der Päpstlichen Diplomatenakademie gehört! Ich habe aufmerksam und mit Dankbarkeit das Grußwort gehört, das euer Präsident soeben in eurem Namen an mich gerichtet hat, und danke ihm herzlich dafür. Seine Gratulationsworte zu dem Buch »Jesus von Nazareth«, Ergebnis meiner persönlichen Suche nach dem Antlitz Christi, beweisen, daß die Päpstliche Diplomatenakademie das Bestreben, den Herrn immer besser kennenzulernen, zu Recht als einen Grundwert für diejenigen ansieht, die wie ihr im diplomatischen Dienst zu einer besonderen Zusammenarbeit mit dem Nachfolger Petri berufen sind. In der Tat, je mehr ihr, liebe Alumnen, nach dem Antlitz Christi sucht, desto besser werdet ihr der Kirche und den Menschen – Christen und Nichtchristen – dienen können, denen ihr auf eurem Weg in den über die ganze Welt verstreuten Päpstlichen Vertretungen begegnet.

Wenn ich, wie heute, die erfreuliche Gelegenheit zur Begegnung mit euch habe, denke ich an euren künftigen Dienst für die Kirche. Ich denke auch an eure Bischöfe, die euch auf die Päpstliche Diplomatenakademie geschickt haben, um dem Papst in seiner universalen Sendung in den Teilkirchen und bei den verschiedenen zivilen Instanzen, zu denen der Heilige Stuhl Beziehungen unterhält, zu helfen. Der Dienst, für den ihr vorgesehen seid und auf den ihr euch hier in Rom vorbereitet, ist ein Dienst qualifizierter Zeugen bei den Kirchen und Autoritäten der Länder, für die ihr, so Gott will, bestimmt werdet. Vom Zeugen des Evangeliums wird gefordert, daß er in jeder Situation der ihm anvertrauten Mission treu bleibt. Das bringt für euch an erster Stelle eine persönliche und tiefe Erfahrung des menschgewordenen Gottes mit sich, eine innige Freundschaft mit Jesus, in dessen Namen die Kirche euch zu einer einzigartigen apostolischen Aufgabe entsendet. Ihr wißt, daß der christliche Glaube sich niemals auf eine rein verstandesmäßige Erkenntnis Christi und seiner Lehre verkürzen läßt; er muß auch in der Nachahmung der Beispiele zum Ausdruck kommen, die Christus uns als Sohn des Vaters und als Menschensohn gegeben hat. Wer mit dem Nachfolger Petri, dem obersten Hirten der katholischen Kirche, zusammenarbeitet, ist in besonderer Weise dazu aufgerufen, sein Bestes zu tun, um selbst ein wahrer Hirt zu sein, der wie Jesus, der Gute Hirt, dazu bereit ist, das Leben für seine Herde hinzugeben.

Ich habe mich daher sehr über das Bestreben gefreut, das euch beseelt und das ihr durch euren Präsidenten zum Ausdruck gebracht habt, nämlich vordringlich Hirten zu sein; stets Hirten neben den anderen Hirten der Kirche, noch bevor ihr an der Seite der Päpstlichen Vertreter, mit denen ihr zusammenarbeitet, auch zur Förderung des Dialogs und zum Aufbau fruchtbarer Beziehungen zu den zivilen Autoritäten und Instanzen beitragt, wie es die besondere katholische Tradition verlangt. Pflegt dieses euer Streben, so daß alle, die euch begegnen, immer den Priester in euch erkennen können. So wird der atypische Charakter der päpstlichen Diplomatie allen bekannt werden. Eine Diplomatie, die – wie die zahlreichen beim Apostolischen Stuhl akkreditierten diplomatischen Missionen feststellen können – weit davon entfernt ist, materielle Interessen oder Teilansichten des Menschen zu verteidigen, sondern Werte fördert, die dem Evangelium entspringen als Ausdruck der hohen, von Jesus, dem einzigen und universalen Heiland, verkündeten Ideale. Diese Werte sind im übrigen zu einem nicht geringen Teil ein Erbe, das auch von anderen Religionen und Kulturen geteilt wird.

Liebe Freunde, auch wenn ihr die Akademie verlaßt – mehr als ein Dutzend von euch bereitet sich in den nächsten Wochen darauf vor –, pflegt weiterhin eine innige persönliche Freundschaft mit Jesus, indem ihr euch bemüht, seine Gedanken und Gefühle immer besser kennenzulernen und sie euch anzueignen (vgl. Phil Ph 2,5). Je gründlicher ihr ihn kennt, um so fester werdet ihr mit ihm vereint bleiben und um so treuer werdet ihr euren priesterlichen Pflichten nachkommen, um so mehr und um so besser werdet ihr auch in der Lage sein, den Menschen zu dienen, um so fruchtbarer wird euer Dialog mit ihnen sein, um so erreichbarer wird der Friede erscheinen, den ihr in Spannungs- und Konfliktfällen vorschlagt, um so tröstlicher wird sich der Trost erweisen, den ihr den geprüften und schutzlosen Menschen im Namen Christi und seiner Kirche anbietet. Auf diese Weise wird die ideale Übereinstimmung zwischen eurer Sendung und der von den anderen Verantwortlichen für die Pastoral durchgeführten Evangelisierung für die Augen der Welt klarer sichtbar werden.

Liebe Brüder, während ich diese kurzen Überlegungen eurer Aufmerksamkeit anvertraue, möchte ich euch meine besten Wünsche für euch und eure Familien erneuern. Aus ganzem Herzen versichere ich euch eines Gedenkens in meinem Gebet und, während ich den mütterlichen Schutz der Jungfrau Maria erflehe, segne ich gerne euch, die Personen, die sich eurer Ausbildung annehmen, und alle, die euch nahestehen.

AN DIE TEILNEHMER DER 18. VOLLVERSAMMLUNG

DER "CARITAS INTERNATIONALIS" Clementina-Saal

Freitag, 8. Juni 2007




Liebe Freunde!

Es ist mir eine besondere Freude, die Teilnehmer an der 18. Vollversammlung der »Caritas Internationalis« willkommen zu heißen. Besondere Grüße richte ich an Dr. Denis Viénot und an den Präsidenten des Päpstlichen Rates »Cor Unum«, Erzbischof Paul Josef Cordes, denen ich für die freundlichen Worte danke, die sie soeben an mich gerichtet haben.

Meine besten Wünsche gelten auch dem neu gewählten Präsidenten der Konföderation, Kardinal Rodríguez Maradiaga.

Ihr alle kommt in diesen Tagen aus einem bedeutsamen Anlaß im Leben der Konföderation in Rom zusammen, damit eure Mitgliedsorganisationen in einer Atmosphäre brüderlicher Gemeinschaft über die Herausforderungen nachdenken können, vor denen ihr zur Zeit steht.

Außerdem habt ihr mit der Wahl für die beiden Leitungsfunktionen von »Caritas Internationalis« wichtige Schritte für die Gestaltung der unmittelbaren Zukunft gesetzt. Ich bin zuversichtlich, daß eure Beratungen während dieser Tage für euch persönlich, für die Arbeit eurer Mitgliedsorganisationen weltweit und für alle, denen ihr dient, von großem Nutzen waren.

Laßt mich euch bei dieser Gelegenheit zuallererst für das hervorragende Zeugnis danken, das euer Verband seit der Gründung der ersten nationalen »Caritas« in Deutschland vor mehr als einem Jahrhundert stets der ganzen Welt gegeben hat. Seit damals hat es – auf Gemeinde-, Diözesan- und nationaler Ebene – eine starke Zunahme von Organisationen gegeben, die diesen Namen tragen. Sie wurden auf Initiative des Heiligen Stuhls zur Konföderation »Caritas Internationalis« zusammengeschlossen, zu der heute mehr als 150 nationale Organisationen zählen. Aufgrund des öffentlichen Charakters Eurer karitativen Tätigkeit, die in der Liebe Gottes wurzelt, hat mein Vorgänger, der Diener Gottes Johannes Paul II., mit dem Päpstlichen Schreiben Beim Letzten Abendmahl vom 16. September 2004 der »Caritas Internationalis« den Status einer juristischen Person öffentlichen Rechts verliehen. Dieser Status besiegelt die kirchliche Mitgliedschaft eurer Organisation und ermöglicht ihr eine besondere Sendung innerhalb der Kirche. Das bedeutet, daß eure Konföderation nicht einfach für die Kirche arbeitet, sondern wirklich ein Teil der Kirche ist und maßgeblich am Austausch der Gaben teilhat, der auf so vielen Ebenen des kirchlichen Lebens stattfindet. Als Zeichen der Unterstützung des Heiligen Stuhls für eure Arbeit wurde der »Caritas Internationalis« dem Wunsch nach Begleitung und Leitung durch den Päpstlichen Rat »Cor Unum« entsprochen.

Worin besteht nun die besondere Sendung eures Zusammenschlusses? Welcher Aspekt der kirchlichen Aufgaben fällt euch und euren Mitgliedsorganisationen zu? Ihr seid aufgerufen, durch die Ausübung eurer karitativen Tätigkeit die Kirche in ihrer Sendung zu unterstützen, nämlich überall in der Welt die Liebe Gottes zu verbreiten, die »ausgegossen ist in unsere Herzen durch den Heiligen Geist« (Rm 5,5). Gerade der Begriff caritas zieht uns hinein in das Herz des Christentums, in das Herz Christi, aus dem »Ströme von lebendigem Wasser fließen« (vgl. Joh Jn 7,38). In der Arbeit karitativer Organisationen wie der euren sehen wir die Früchte der Liebe Christi. Ich habe dieses Thema in meiner Enzyklika Deus Caritas Est entfaltet, die ich euch nochmals als Reflexion über die theologische Bedeutung eurer Tätigkeit in der Welt empfehle. Die karitative Tätigkeit muß im Licht Gottes verstanden werden, der caritas, Liebe, ist: Gott, der die Welt so sehr geliebt hat, daß er seinen einzigen Sohn hingab (vgl. Joh Jn 3,16). Auf diese Weise kommen wir zu der Einsicht, daß die Liebe ihre größte Erfüllung in der Selbsthingabe findet. Das versucht die »Caritas Internationalis« in der Welt zu verwirklichen. Das Herz der »Caritas« ist die Opferliebe Christi, und jede Form der individuellen und organisierten karitativen Tätigkeit in der Kirche muß immer in Ihm, der Quelle der Liebe, ihren Bezugspunkt haben. Diese theologische Sicht hat praktische Konsequenzen für die Arbeit karitativer Organisationen; zwei davon möchte ich heute hier herausgreifen.

Die erste ist, daß jeder karitative Akt von einer persönlichen Glaubenserfahrung inspiriert sein sollte, die zu der Entdeckung führt, daß Gott die Liebe ist. Die Mitarbeiter der »Caritas« sind aufgerufen, vor der Welt von jener Liebe Zeugnis zu geben. Die christliche tätige Nächstenliebe übersteigt unsere natürliche Liebesfähigkeit: Sie ist eine theologische Tugend, wie uns der hl. Paulus in seinem berühmten »Hohenlied der Liebe« lehrt (vgl. 1Co 13). Sie fordert daher den Geber auf, die humanitäre Hilfe in den Rahmen eines persönlichen Glaubenszeugnisses zu stellen, das dann zu einem Teil der den Armen angebotenen Gabe wird. Nur wenn die karitative Tätigkeit die Form der Christus ähnlichen Selbsthingabe annimmt, wird sie zu einer Geste, die wirklich des nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffenen Menschen würdig ist. Praktizierte Nächstenliebe fördert das Wachsen in der Heiligkeit nach dem Vorbild der vielen Diener der Armen, die die Kirche zur Ehre der Altäre erhoben hat. Die zweite Konsequenz ergibt sich unmittelbar aus der ersten. Gottes Liebe wird jedem Menschen angeboten; darum ist auch die karitative Tätigkeit universal und muß eine Verpflichtung zur sozialen Gerechtigkeit einschließen. Doch ungerechte Strukturen zu verändern reicht allein nicht aus, um das Glück des Menschen zu gewährleisten.

Wie ich kürzlich zu den im brasilianischen Aparecida versammelten Bischöfen sagte, »fällt diese politische Arbeit nicht in die unmittelbare Zuständigkeit der Kirche« (Ansprache an die V. Generalkonferenz der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik, 13. Mai 2007). Eure Aufgabe ist es vielmehr, die ganzheitliche Entwicklung des Menschen zu fördern.

Aus diesem Grund können die großen Herausforderungen, denen sich die Welt derzeit gegenübersieht, wie Globalisierung, Verletzung von Menschenrechten, ungerechte soziale Strukturen, nicht angegangen und überwunden werden, wenn die Aufmerksamkeit nicht auf die Grundbedürfnisse des Menschen gerichtet wird: die Förderung der Menschenwürde, Wohlergehen und schließlich das ewige Heil.

Ich bin zuversichtlich, daß die Arbeit der »Caritas Internationalis« von den Prinzipien inspiriert ist, die ich soeben umrissen habe. Überall auf der Welt gibt es unzählige Männer und Frauen, deren Herz von Freude und Dankbarkeit erfüllt ist aufgrund des Dienstes, den ihr für diese Menschen leistet. Ich möchte jeden von euch ermutigen, weiterhin in eurer besonderen Sendung fortzufahren, nämlich die Liebe Christi zu verbreiten, der gekommen ist, damit alle das Leben in Fülle haben. Indem ich euch alle der Fürbitte Mariens, Mutter der Kirche, empfehle, erteile ich euch gern meinen Apostolischen Segen

BESUCH VON BENEDIKT XVI.

BEI DER KONGREGATION FÜR DIE ORIENTALISCHEN KIRCHEN Bramante-Palazzo, Via della Conciliazione (Rom)

Samstag, 9. Juni 2007




Eure Seligkeit,
verehrte Mitbrüder im bischöflichen und im priesterlichen Dienst,
liebe Brüder und Schwestern!

Es ist der auch vom Papst ersehnte Tag gekommen, die Kongregation für die Orientalischen Kirchen zu besuchen. Es ist ein bedeutsamer Tag, weil nämlich der Kalender der lateinischen Kirche heute des hl. Ephraims, des großen Lehrers der syrischen Kirche, gedenkt. Ich danke dem Herrn und euch allen für diese sehr herzliche Begegnung. Ich grüße den Kardinalpräfekten Ignace Moussa Daoud und danke ihm für seine freundlichen Worte des Willkommens. Mein Gruß gilt auch dem Sekretär, Erzbischof Antonio Maria Vegliò, dem Untersekretär, den Mitarbeitern und allen Anwesenden.

Mein erster Gedanke geht zu Papst Benedikt XV. ehrwürdigen Angedenkens, der vor neunzig Jahren die »Heilige Kongregation für die Orientalische Kirche« errichtet hat. Der sel. Pius IX. hatte innerhalb der Propaganda Fide die »Orientalische Sektion« gebildet. Aber »um die Befürchtung zu vertreiben, daß den Orientalen nicht die gebührende Aufmerksamkeit von seiten der römischen Päpste zuteil würde«, hat Papst Benedikt das neue völlig autonome Dikasterium gewollt und das Notwendige verfügt, damit es gut funktioniert. Und er selbst übernahm die Leitung. Wie aus dem Motu proprio Dei providentis hervorgeht, wollte er klar zeigen, daß »in Ecclesia Iesu Christi, ut quae non latina sit, non graeca, non slavonica, sed catholica, nullum inter eius filios intercedere discrimen» (in der Kirche Jesu Christi, die nicht lateinisch, nicht griechisch, nicht slawisch, sondern katholisch ist, ihre Kinder durch nichts diskriminiert werden dürfen; AAS, 9–1917, S. 529–531).

Gerade damals begann ein dramatischer Abschnitt der Geschichte, vor allem für Osteuropa. Die nachfolgenden Jahre haben gezeigt, wie klug und vorausschauend diese päpstliche Verfügung war, die den orientalischen Katholiken durch eine eigene Kongregation die Sorge der Kirche sicherstellen und dann viele von ihnen in der keineswegs kurzen Zeit der Verfolgung begleiten sollte. Nach dem Schweigen kam die Zeit der Befreiung, und das Leben und die Sendung der Kirche konnten wieder aufgenommen werden, sich entwickeln und festigen. Bei dieser Gelegenheit danke ich erneut dem Herrn für die Pläne seiner göttlichen Güte. Aber als Vater und Hirt fühle ich mich verpflichtet, an Gott ein inniges Gebet zu richten und alle Verantwortungsträger aufzurufen, damit überall, vom Osten bis zum Westen, die Kirchen den christlichen Glauben in voller Freiheit bekennen dürfen. Den Söhnen und Töchtern der Kirche soll überall erlaubt werden, in persönlicher und sozialer Ruhe zu leben: Die Würde, die Achtung und die Zukunft sollen den einzelnen und Gruppen ohne Beeinträchtigung ihrer Rechte als Gläubige und Bürger garantiert werden.

Aus meinem Mund erhebt sich die dringende Bitte um Frieden für das Heilige Land, den Irak, den Libanon, die alle der Jurisdiktion der Kongregation für die Orientalischen Kirchen unterstehen, wie auch für die anderen Länder, die in die Spirale einer scheinbar unaufhaltsamen Gewalt verwickelt sind. Mögen die Kirchen und die Jünger des Herrn dort bleiben dürfen, wohin sie die göttliche Vorsehung von ihrer Geburt her gestellt hat: Sie verdienen es, dort zu bleiben auf Grund einer Präsenz, die bis in die Anfänge des Christentums zurückreicht. Im Laufe der Jahrhunderte haben sie sich durch eine unbestreitbare und untrennbare Liebe zu ihrem Glauben, zu ihrem Volk und zu ihrem Land ausgezeichnet.

Dieser Besuch führt mich auf die Spuren meiner verehrungswürdigen Vorgänger, der Diener Gottes Paul VI., Johannes Paul II. und des sel. Johannes XXIII., die persönlich kamen, um mit den Oberen und den Offizialen des Dikasteriums zusammenzutreffen. Mit meinem Besuch möchte ich symbolisch den Pilgerweg in das Herz des Orients fortsetzen, den Johannes Paul II. in dem Apostolischen Schreiben Orientale lumen vorgegeben hat. Weil die verehrungswürdige alte Tradition der orientalischen Kirche Bestandteil des ungeteilten Erbgutes der Kirche Christi ist (vgl. Unitatis redintegratio UR 17), rief er dazu auf, sie kennenzulernen, und bekräftigte: »Auch die Söhne und Töchter der katholischen Kirche lateinischer Tradition müssen unbedingt diesen Schatz in seiner ganzen Fülle kennenlernen können und so gemeinsam mit dem Papst den leidenschaftlichen Wunsch verspüren, daß der Kirche und der Welt das vollständige Erscheinungsbild der Katholizität zurückgegeben werde« (Orientale lumen, 1). Ich habe diesen Pilgerweg ideell begonnen, indem ich den Namen eines Papstes angenommen habe, der den Orient so sehr geliebt hat. Als ich den Petrusdienst des Bischofs von Rom offiziell übernahm, sammelte ich mich im Gebet am Grab des Apostels und rief die orientalischen Patriarchen in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri an meine Seite. So bin ich vor der ganzen Kirche geistlich in die immer sprudelnde Quelle des apostolischen Credo eingetaucht und habe mir das Glaubensbekenntnis des Fischers von Galiläa an den »Sohn des lebendigen Gottes« (Mt 16,16) zu eigen gemacht. Ich habe die tröstliche Verheißung des Herrn Jesus: »Du bist Petrus« (ebd., 18) gehört. Ich war mir sicher, die Söhne und Töchter des Orients mit ihren Hirten an meiner Seite zu haben, die getreu ihrer Tradition sich freuen, auch an dem Charisma der Gemeinschaft teilzuhaben, das Jesus dem Petrus und seinen Nachfolgern verliehen hat. Auch die Apostolische Reise in die Türkei, die wegen der bewegenden Umarmung mit der katholischen Gemeinde und wegen ihrer ökumenischen und interreligiösen Bedeutsamkeit unvergeßlich ist, war ein weiterer Moment besonderer Fruchtbarkeit auf meinem Pilgerweg zum Herzen des Orients.

Heute dankt der Papst erneut den Orientalen für die mit dem Blut bezahlte Treue, von der im Verlauf der Jahrhunderte bis zum heutigen Martyriologium wunderbare Zeugnisse verbleiben! Er seinerseits versichert ihnen, an ihrer Seite zu bleiben. Und er bekräftigt die tiefe Wertschätzung gegenüber den orientalischen katholischen Kirchen auf Grund ihrer einzigartigen Rolle als lebendige Zeugen der Anfänge (vgl. Orientalium Ecclesiarum OE 1). Denn ohne eine ständige Beziehung zu der Tradition der Anfänge gibt es keine Zukunft für die Kirche Christi. Es sind besonders die Orientalischen Kirchen, die das Echo der ersten Verkündigung des Evangeliums bewahren; die ältesten Gedächtnisse der vom Herrn vollbrachten Zeichen; die ersten Strahlen des österlichen Lichtes und den ersten Widerschein des nie verloschenen Feuers des Pfingsttages. Ihr geistliches Erbe, das in der Lehre der Apostel und der Väter gründet, hat wunderbare liturgische, theologische und disziplinäre Traditionen hervorgebracht, indem es die Fähigkeit des »Denkens Christi« gezeigt hat, die Kulturen und die Geschichte zu befruchten. Gerade deshalb blicke auch ich wie meine Vorgänger mit Hochschätzung und Liebe auf die Kirchen der Orthodoxie: »Uns verbindet bereits ein besonders enges Band. Wir haben nahezu alles gemeinsam; und wir haben vor allem die aufrichtige Sehnsucht nach Einheit gemeinsam« (Orientale lumen, 3). Der Wunsch, der aus tiefstem Herzen aufsteigt, ist, daß diese Sehnsucht bald ihre volle Verwirklichung finden möge.

In diesem Erbgut der Anfänge findet die universale Kirche die Fähigkeit, auch zum Menschen unserer Zeit einmütig und überzeugend zu sprechen: »Die Worte des Abendlandes haben die Worte des Orients nötig, damit das Wort Gottes seine unerforschlichen Reichtümer immer besser offenbare« (Orientale lumen, 28). Das II. Ökumenische Vatikanische Konzil »wünscht, daß diese Kirchen neu erblühen und mit frischer apostolischer Kraft die ihnen anvertraute Aufgabe meistern, … gemäß den Grundsätzen des von diesem Heiligen Konzil erlassenen Dekretes über den Ökumenismus die Einheit aller Christen, besonders der ostkirchlichen, zu fördern. Dieser Aufgabe dienen vor allem ihre Gebete, das Beispiel ihres Lebens, die ehrfürchtige Treue gegenüber den alten ostkirchlichen Überlieferungen, eine bessere gegenseitige Kenntnis und Zusammenarbeit sowie brüderliche Wertschätzung des äußeren und inneren Lebens der anderen« (Orientalium Ecclesiarum OE 1 u. 24). Begünstigt durch eine jahrhundertelange Lebensgewohnheit, sollen sie die interreligiöse Herausforderung im Geist der Wahrheit, der Achtung und der Gegenseitigkeit annehmen, damit unterschiedliche Kulturen und Traditionen im Namen des einen Gottes beieinander Gastfreundschaft finden (vgl. Apg 2,9–11).

Die Kongregation hat genau umschriebene Aufgaben, die sie mit sachkundiger Hingabe meistert. Es freut mich, ihr meine dankbare Hochschätzung aussprechen zu können und sie zu ermutigen, daß sie ihre Vorhaben im Rahmen der Sendung der Orientalischen Kirchen und des ihr anvertrauten Teils der lateinischen Kirche in die Tat umsetzt. Ich betone die Nichtumkehrbarkeit der ökumenischen Option und die Unabdingbarkeit der Begegnung auf interreligiöser Ebene. Ich lobe die sehr korrekte Anwendung der synodalen Kollegialität und die gewissenhafte Prüfung der kirchlichen Entwicklung, die von der wiedergefundenen Religionsfreiheit in Gang gesetzt wurde. Die Priorität der Bildung liegt dem Papst sehr am Herzen, ebenso die Erneuerung der Pastoral für die Familie, die Jugend und die Berufungen sowie die Aufwertung der Pastoral der Kultur und der karitativen Tätigkeit. Fortgesetzt und weiter ausgebaut werden muß die karitative Initiative, die von der Kongregation im Auftrag des Papstes durchgeführt wird, damit das Heilige Land und die übrigen ostkirchlichen Gebiete in geordneter und angemessener Weise die notwendige geistliche und materielle Unterstützung erhalten, um das normale kirchliche Leben führen und besonderen Bedürfnissen abhelfen zu können. Eine vernünftige Anstrengung ist schließlich auch erforderlich, um dem ernsten Phänomen der Migrationen begegnen zu können, das oft die so schwer geprüften Gemeinden ihrer besten Kräfte beraubt. Es ist notwendig, den Migranten eine angemessene Aufnahme im neuen Umfeld und das unerläßliche Band mit der eigenen religiösen Tradition zu gewährleisten.

Mit diesen Sorgen wird sich die Kongregation an die Seite der Orientalischen Kirchen stellen, um ihren Weg unter Achtung ihrer Vorrechte und Verantwortlichkeiten zu fördern. Sie weiß, daß sie in dieser nicht leichten Aufgabe immer auf den Papst, auf die Organe der Römischen Kurie entsprechend der jeweiligen Funktionen und auf die mit ihr verbundenen Institutionen zählen kann; ich denke vor allem an das Päpstliche Orientalische Institut, das ebenfalls seiner Gründung vor neunzig Jahren gedenkt und dem ich für den unersetzlichen und qualifizierten kirchlichen Dienst danke.

Ich vertraue diese Wünsche dem sel. Johannes XXIII. an: Der Orient hatte ihn so tief geprägt, daß er ihn dazu führte, das »neue Pfingsten des Konzils« in Fügsamkeit dem Geist gegenüber und mit herzlicher Offenheit für alle Völker einzuberufen. Die selige Gottesmutter ist uns nahe, die ich in eurer byzantinischen Kapelle vor den heiligen Ikonen, umgeben von der Wolke der Zeugen, verehrt habe. Mögen die orientalischen Kirchen im Vertrauen auf die ganz Heilige diese Vielfalt pflegen, die nicht schadet, sondern vielmehr die Einheit hervorhebt, damit die ganze Kirche »das Sakrament der innigsten Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit mit Gott« (vgl. Lumen gentium LG 1) sei.

Liebe Freunde, ich übermittle euch meinen Gruß an die Brüder und Schwestern des Orients, damit sie auch dank der täglichen Arbeit der Kongregation fühlen, daß sie im Herzen des römischen Papstes immer einen Platz haben. Dazu erteile ich jedem den Apostolischen Segen, in den ich gern eure Lieben und alle katholischen orientalischen Kirchen einschließe.
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Benedikt XVI Predigten 125