Benedikt XVI Predigten 163

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AN FRAU ELIZABETH YA ELI HARDING,

NEUE BOTSCHAFTERIN GAMBIAS BEIM HL. STUHL Donnerstag, 13. Dezember 2007



Exzellenz!

Es ist mir eine Freude, Sie im Vatikan willkommen zu heißen und das Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen, mit dem Sie zur außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafterin der Republik Gambia beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich danke Ihnen für die freundlichen Grüße und die guten Wünsche, die Sie im Namen Seiner Exzellenz Oberst Yahya Jammeh, dem Präsidenten der Republik, zum Ausdruck gebracht haben. Ich erwidere sie gern und bitte Sie höflichst, Seiner Exzellenz, den zivilen Obrigkeiten und dem Volk von Gambia meinen Dank und meine guten Wünsche zu übermitteln.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Gambia und dem Heiligen Stuhl wurden 1978 offiziell aufgenommen. Diese Beziehungen, die der Heilige Stuhl sehr bereitwillig mit einzelnen Ländern aufnimmt, sind eine sehr gute Gelegenheit, um zur Förderung vieler wichtiger Werte zusammenzuarbeiten, die ein wirkliches Wachstum der menschlichen Gesellschaft begünstigen. Enge und herzliche Beziehungen können für beide Seiten von großem Vorteil sein, besonders in Bereichen, die verbunden sind mit dem Schutz des Lebens, der Würde und der Freiheit jedes Menschen sowie mit der Förderung der Gesundheit, der sozialen Entwicklung sowie der Erziehung und Ausbildung benachteiligter Bevölkerungsgruppen.

Die christliche Liebe ist die Kraft, die die Kirche in Ihrem Land anspornt, dem Volk von Gambia ihren Dienst durch die Förderung wichtiger Werte wie Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden anzubieten. Die katholische Kirche in Afrika ist unmittelbar darum bemüht, die Botschaft Jesu zu verbreiten und daher Zeugnis zu geben von der Liebe des allmächtigen Gottes durch die Übung der Nächstenliebe, wie der gute Samariter im Evangelium (vgl. Ecclesia in Africa, 41). Ein ähnliches Zeugnis der Liebe sowie die Werte der Gastfreundschaft und des Mitgefühls werden auch von Anhängern anderer Religionen in Ihrem Land gelebt. In diesem Zusammenhang freue ich mich, die herzliche und friedliche Beziehung anzuerkennen, die in Gambia zwischen den Anhängern verschiedener Religionen besteht. Sie spricht für die freundschaftliche Wesensart Ihres Volkes und für seine echten religiösen Empfindungen. Ich hoffe, daß dieses gute Klima gefestigt und vor dem schädlichen Einfluß von Ideologien geschützt wird, die die Religion für politische Zwecke mißbrauchen wollen.

Gambias Zukunft ist eng mit der Zukunft von Westafrika verknüpft. Der Heilige Stuhl schaut hoffnungsvoll auf die Bemühungen, den Frieden in der Region zu festigen. Der Prozeß des politischen Dialogs kann durch nichts ersetzt werden. Durch ihn werden Differenzen ausgeglichen und die Erwartungen einzelner Gruppen dem Gemeinwohl des Volkes entsprechend neu orientiert. Gambia hat für diesen Ansatz in einer kürzlich erfolgten internationalen Debatte bereits ein Beispiel gegeben. Ich ermutige Ihr Land, auf diesem edlen Weg voranzuschreiten, um äußere und innere Differenzen zu überwinden.

Zu Recht strebt Ihr Volk auch weiterhin ein Leben in Wohlergehen, Würde und Freiheit an. Es sucht nach verbesserten politischen und sozialen Bedingungen, die Wachstum durch Initiative, Kreativität und Austausch gewährleisten. Die katholische Kirche gibt ihre volle Ermutigung und Mitarbeit allen afrikanischen Regierungen, die danach streben, die Rechtsstaatlichkeit zu stärken und Korruption zu unterbinden sowie politischen Gewaltakten und dem Mißbrauch der Macht Einhalt zu gebieten (vgl. Ecclesia in Africa, 112).

In allen Bereichen des Lebens, besonders in den öffentlichen Angelegenheiten, ist der Wert der Offenheit gegenüber anderen und der Unterordnung unter die Wahrheit der Grundpfeiler einer menschlichen Gesellschaft, die diesen Namen verdient. Die Verpflichtung zur Wahrheit ist die Seele der Gerechtigkeit; sie gibt dem Recht auf Freiheit das Fundament und verleiht ihm Kraft, und sie öffnet den Weg zu Vergebung und Versöhnung (vgl. Ansprache an das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps beim Neujahrsempfang, 9. Januar 2006; in O.R. dt., Nr. 3, 20.1.2006). Politische Institutionen und staatliche Behörden sind von ihrem Wesen her offen gegenüber rechtmäßiger Kontrolle und Kritik, da sie dem Gemeinwohl des Landes dienen sowie den Bedürfnissen und Bestrebungen des Volkes, das sie vertreten (vgl. Gaudium et spes GS 75). Ein politisches Klima, das auf der Achtung der Wahrheit gründet, ist eine unverzichtbare Grundlage der Zivilgesellschaft. Die Liebe zu ihrer Nation sollte alle – Obrigkeiten und Bürger, politische Parteien und die Medien – ermutigen, aktiv zur Konsolidierung eines gesunden, offenen und respektvollen politischen Umfeldes beizutragen.

Während Gambia selbst die Geißel des Krieges erspart blieb, ist es dennoch mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten konfrontiert. Die Regierung mit ihren entsprechenden Ämtern und Ministerien sowie andere Organe und politische Parteien schenken diesen Situationen große Aufmerksamkeit und können auf die loyale und großherzige Kooperation der katholischen Kirche zählen. Der Lebensstandard und die gesundheitlichen Verhältnisse beträchtlicher Teile der Bevölkerung erfordern ständige Aufmerksamkeit. Ich ermutige alle, sich für die Förderung der wesentlichen Gleichheit und gegenseitigen Ergänzung von Mann und Frau einzusetzen. Ebenso muß der Kampf gegen Aids auf medizinischem und besonders auf erzieherischem Gebiet weitergeführt werden. Promiskuitives Sexualverhalten liegt an der Wurzel vieler sittlicher und physischer Übel und muß durch die Förderung einer Kultur ehelicher Treue und sittlicher Integrität überwunden werden. Die Vertreibung von Völkerschaften und der Zustrom von Flüchtlingen auf der Suche nach Freiheit von dem vielen Elend, das bewaffnete Konflikte mit sich bringen, ist noch immer ein dringliches Problem, das die zur Verfügung stehenden Ressourcen stark belastet. Ich bin mir der damit verbundenen Schwierigkeiten bewußt und ermutige die Menschen und die öffentlichen und privaten Einrichtungen, die den Notleidenden ihren Dienst anbieten. Gleichzeitig appelliere ich an die internationale Gemeinschaft, bei der Unterstützung dieser humanitären Aufgabe eine großherzige Rolle zu spielen.

Frau Botschafterin, dies sind einige der Gedanken, die der aufmerksamen Betrachtung und Wertschätzung Ihres Landes und des afrikanischen Kontinents entspringen. Ich wünsche Ihnen in jeder Hinsicht Erfolg in Ihrer Mission. Sie können auf die bereitwillige und offene Mitarbeit der Dikasterien des Vatikans und der Römischen Kurie zählen. Ich freue mich, Seiner Exzellenz Präsident Jammeh, der Regierung und dem Volk ihres Landes erneut meine guten Wünsche auszusprechen. Der allmächtige Gott gewähre der Nation reichen und nachhaltigen Segen des Wohlergehens und des Friedens!



AN FRAU URMILA JOELLA-SEWNUNDUN,

NEUE BOTSCHAFTERIN DER REPUBLIK SURINAME BEIM HL. STUHL Donnerstag, 13. Dezember 2007



Exzellenz!

Es ist mir eine Freude, Sie als außerordentliche und bevollmächtigte Botschafterin der Republik Suriname beim Heiligen Stuhl zu begrüßen. Ich nehme gern Ihr Beglaubigungsschreiben entgegen und danke Ihnen für die Übermittlung der freundlichen Grüße von Präsident Ronald Venetiaan. Ich möchte Sie höflichst bitten, Seiner Exzellenz und der Bevölkerung von Suriname auch meine Grüße zu überbringen, mit der Versicherung meines ständigen Gebets für den Frieden und das Wohlergehen Ihres Landes. Der harmonische Geist, der die diplomatischen Beziehungen zwischen Suriname und dem Heiligen Stuhl seit 1994 stets gekennzeichnet hat, ist ein großes Zeichen der Hoffnung für die Zukunft. Die Kirche, die in der Geschichte Ihrer Region eine Schlüsselrolle spielt, teilt auch weiterhin das Bestreben ihrer Nation nach Frieden, sozialer Eintracht und wirtschaftlicher Stabilität.

In dieses Jahr fällt der 40. Jahrestag der Enzyklika Populorum progressio, die von meinem verehrten Vorgänger Papst Paul VI. erlassen wurde zur Förderung »der Entwicklung, einer umfassenden für jeden Menschen, einer solidarischen für die Menschheit« (Nr. 5). Die Grundprinzipien, die in diesem Dokument dargelegt werden, haben eine heftige Diskussion hervorgerufen, nicht nur unter den Bischöfen, sondern auch unter den Verantwortungsträgern der Regierungen, den Gesetzgebern, Wirtschaftsexperten, Geschäftsleuten und Intellektuellen in der ganzen Welt. Dieses lebhafte Interesse setzt sich auch heute fort und bringt neue Ideen zur Förderung des Gemeinwohls hervor, die nicht nur die materiellen Bedürfnisse des Menschen berücksichtigen, sondern sein ganzes geistliches Potential verwirklichen. Die Enzyklika Populorum progressio macht auf die Herausforderungen aufmerksam, denen die ehemaligen Kolonialstaaten auf ihrem Weg in die nationale Souveränität gegenüberstehen (vgl. Nr. 7). Dieser Weg war für Suriname nicht immer einfach, aber seine demokratischen Einrichtungen und seine nationale Identität sind aus diesem Prozeß der Anpassung an eine neue politische Realität gestärkt hervorgegangen. Ich lade das Volk Ihrer Nation herzlich ein, bei seiner Zukunftsplanung aus der reichen Quelle der Soziallehre der Kirche zu schöpfen.

Ihre Exzellenz haben die außerordentliche ethnische und religiöse Vielfalt in Ihrem Land erwähnt. Unterschiede in Herkunft, Gebräuchen und Glauben sind wunderbare Gelegenheiten für die Menschen, Toleranz und Verständnis füreinander zu erlernen und auszuüben. Solche Gepflogenheiten schaffen sozialen Zusammenhalt und bilden die Grundlage für eine stabile Demokratie (vgl. Populorum progressio PP 64).

Wenn sie vertrauter werden mit den verschiedenen »mores«, die innerhalb einer Nation nebeneinander bestehen, lernen ihre Bürger, ihr Augenmerk auf Wahrheiten zu richten, die sie sowohl als einzelne als auch als Mitglieder von Ortsgemeinschaften übersteigen. Diese Wahrheiten – die unterstützt werden müssen durch die Rechtsstaatlichkeit eines Landes und durch die Institutionen, die geschaffen wurden, um diese aufrechtzuerhalten – sind auch ein Ansporn für die Männer und Frauen guten Willens, den begrenzten Bereich ihrer Eigeninteressen zu verlassen und sich in den Dienst des Nächsten zu stellen (vgl. Populorum progressio PP 73). Surinames Fünfjahresplan öffnet vielfältige Gelegenheiten, um den Geist der Solidarität in Ihrem Volk zu vertiefen, da er den Weg ebnet für Initiativen, die die soziale Integration fördern werden. Ich hoffe, daß die Umsetzung dieses Fünfjahresplans dazu beitragen wird, daß die Achtung der Grundrechte aller Menschen – besonders der Minderheiten und der Armen – auf allen Ebenen der Gesellschaft auch weiterhin gewährleistet bleibt (vgl. Populorum progressio PP 9).

Exzellenz, Sie haben auch auf Surinames Mitgliedschaft in verschiedenen internationalen Organisationen hingewiesen, die darauf ausgerichtet sind, multilateralen Dialog und Zusammenarbeit zu fördern. Die Bereitschaft Ihrer Nation, diesen Organisationen anzugehören, zeigt Surinames Bemühen um den Ausgleich regionaler Differenzen unter Anerkennung der rechtmäßigen Autonomie aller beteiligten Staaten. Die Zusammenarbeit mit Ihren Nachbarstaaten wird auch die Bemühungen unterstützen, das beunruhigende Phänomen des internationalen Drogenhandels zu überwinden, dessen schlimme Folgen in der gesamten globalen Gemeinschaft spürbar sind und sich besonders destruktiv auf die Armen, die jungen Menschen und die Unterprivilegierten auswirken. Nicht nur fügt der Fluß illegaler Drogen denen, die diese Substanzen mißbrauchen, schweren Schaden zu – auch die Strukturen, die notwendig sind, um diesen Handel zu ermöglichen, verwickeln die Gesellschaft in ein Netz von Korruption, Habgier und Ausbeutung. Frau Botschafterin, ich bringe meine aufrichtige Wertschätzung zum Ausdruck für das, was bereits unternommen wurde, um dieser schwierigen Situation entgegenzutreten. Gleichzeitig ermutige ich Sie und alle Menschen in Ihrer Region, auch weiterhin alles zu unternehmen, um dieses Problem ein für allemal aus der Gesellschaft zu tilgen. Es muß an der Wurzel ausgerottet werden, und gleichzeitig müssen die Faktoren bekämpft werden, die Menschen zu selbstzerstörerischen Verhaltensweisen treiben: besonders die Armut, die Zersetzung der Familie und der soziale Zerfall.

Frau Botschafterin, es ist mir eine Freude, Sie heute zu Beginn der Ihnen anvertrauten Mission zu empfangen. Ich bin dankbar für Ihre Zusicherung der unerschütterlichen Verpflichtung Surinames auf die Religionsfreiheit und seines Geistes der Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche in Ihrem Land. Meinerseits freue ich mich, die bereitwillige Mitarbeit der verschiedenen Ämter und Dikasterien der Römischen Kurie zu bestätigen. Möge Ihre Sendung die Bande der Freundschaft und des guten Willens zwischen Ihrer Regierung und dem Heiligen Stuhl stärken. Auf Sie und das ganze Volk Ihres Landes rufe ich den überreichen Segen des allmächtigen Gottes herab.



AN DIE NEUEN BOTSCHAFTER BEIM HL. STUHL ANLÄSSLICH DER GEMEINSAMEN ÜBERGABE DER BEGLAUBIGUNGSSCHREIBEN Clementina-Saal

Donnerstag, 13. Dezember 2007




Exzellenzen!

Ich freue mich, Sie anläßlich der Überreichung Ihrer Beglaubigungsschreiben zu begrüßen, durch die Sie als außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter Ihrer Staaten akkreditiert werden: Thailand, Seychellen, Namibia, Gambia, Surinam, Singapur und Kuwait. Ich danke Ihnen für die liebenswürdigen Worte, die Sie mir von seiten Ihrer Staatsoberhäupter übermittelt haben. Ich ersuche Sie, ihnen im Gegenzug meine ergebenen Grüße und besten Wünsche für sie persönlich und für das hohe Amt, das sie im Dienste ihres Landes ausüben, zum Ausdruck zu bringen. Mein herzlicher Gruß ergeht auch an alle zivilen und religiösen Autoritäten Ihrer Nationen sowie an alle Ihre Landsleute. Durch Sie möchte ich den auf dem Staatsgebiet Ihrer Länder vorhandenen katholischen Gemeinschaften versichern, daß ich an sie denke und für sie bete, während ich sie ermutige, ihre Sendung und das Zeugnis durch ihren engagierten Dienst fortzusetzen.

Ihre Tätigkeit als Diplomaten ist in der heutigen Welt besonders wichtig, um zu zeigen, daß in allen Situationen des internationalen Lebens der Dialog die Gewalt überwinden muß und daß die Sehnsucht nach Frieden und Brüderlichkeit stärker sein muß als Gegensätze und Individualismus, die nur zu Spannungen und Verbitterung führen, die nicht zum Aufbau versöhnter Gesellschaften beitragen. Durch Sie möchte ich neuerlich an alle im öffentlichen Leben tätigen Personen und an alle Regierenden der Nationen appellieren, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Völkern, deren Führung ihnen anvertraut ist, wieder Hoffnung zu geben. Sie sollten deren tiefsten Wünschen Rechnung tragen und dafür sorgen, daß alle von dem Gewinn der natürlichen und wirtschaftlichen Ressourcen ihres Landes, entsprechend den Prinzipien des Rechts und der Gerechtigkeit, profitieren können.

Aus dieser Sicht muß den jungen Generationen ganz besondere Beachtung geschenkt werden; es ist ihnen zu zeigen, daß sie der größte Reichtum eines Landes sind; ihre ganzheitliche Erziehung ist eine vorrangige Notwendigkeit. Eine technische und naturwissenschaftliche Ausbildung genügt in der Tat nicht, um aus ihnen Männer und Frauen zu machen, die in ihrer Familie und auf allen Ebenen der Gesellschaft Verantwortung tragen. Dazu ist die Förderung einer Erziehung zu den menschlichen und moralischen Werten notwendig, die es jedem jungen Menschen ermöglichen wird, Selbstvertrauen zu gewinnen, auf die Zukunft zu hoffen, sich seiner Brüder und Schwestern im Menschsein anzunehmen und – mit einem immer feineren Gespür für den anderen – seinen Platz bei der Entwicklung der Nation einzunehmen.

Deshalb wünsche ich, daß in jedem Land die Erziehung der Jugend eine Priorität sei, mit der Unterstützung aller Institutionen der internationalen Gemeinschaft, die sich im Kampf gegen den Analphabetismus und gegen das Fehlen von Bildung in allen ihren Formen engagieren. Das ist ein besonders wichtiges Vorhaben, um gegen die Hoffnungslosigkeit anzukämpfen, die sich im Herzen junger Menschen festsetzen und die Ursache vieler, einzeln oder gemeinsam begangener Gewalttaten sein kann. Sie sollen wissen, daß sich die Kirche, zusammen mit allen Menschen guten Willens, durch ihre zahlreichen Bildungseinrichtungen unablässig auf dem Gebiet der ganzheitlichen Erziehung junger Menschen einsetzt. Ich ermutige alle Personen, die sich an diesem schönen Auftrag der Erziehung der Jugend beteiligen, ihre Aufgabe unermüdlich und in der Gewißheit weiterzuführen, daß die korrekte Erziehung und Bildung junger Menschen die Vorbereitung einer vielversprechenden Zukunft darstellt.

Sie sind von Ihren Staatsoberhäuptern mit einer Mission beim Heiligen Stuhl betraut worden. Zum Abschluß unserer Begegnung möchte ich Ihnen, meine Damen und Herren Botschafter, meine besten Wünsche für den Dienst aussprechen, zu dem Sie berufen worden sind. Der Allmächtige stehe Ihnen, Ihren Angehörigen, Ihren Mitarbeitern und allen Ihren Landsleuten beim Aufbau einer befriedeten Gesellschaft bei, und auf jeden komme die Fülle des göttlichen Segens herab.



GRUSSWORTE AN DIE STUDENTEN DER RÖMISCHEN UNIVERSITÄTEN


Petersdom
Donnerstag, 13. Dezember 2007




Liebe Freunde!

Ich freue mich sehr, euch bei dieser traditionellen Begegnung vor dem Fest der Geburt Christi so zahlreich anzutreffen. Ich grüße Kardinal Camillo Ruini und danke ihm; er hat die Eucharistie zusammen mit den Studentenseelsorgern gefeiert, die ich herzlich grüße. Ich grüße die Autoritäten, an erster Stelle den Minister für die Universität sowie die Rektoren, die Professoren und alle Studenten. Ich danke dem Rektor der Universität »Campus-biomedico« und der Studentin der juristischen Fakultät Roma TRE, die im Namen von euch allen liebevolle Worte und Wünsche an mich gerichtet haben. Ich erwidere diese Empfindungen von Herzen und wünsche jedem und jeder einzelnen frohe und gesegnete Weihnachten. Einen besonderen Gruß möchte ich an die Jugendlichen der albanischen Delegation richten, die die Marienikone »Sedes Sapientiae« nach Rom zurückgebracht haben, sowie an die Jugendlichen der Delegation aus Rumänien, die das Marienbild heute abend in Empfang nehmen, damit es »Pilgerin« des Friedens und der Hoffnung in ihrem Land werde.

Liebe junge Universitätsstudenten, erlaubt mir, daß ich bei dieser so familiären Begegnung eure Aufmerksamkeit auf zwei kurze Reflexionen lenke. Die erste betrifft eure geistliche Bildung. Die Diözese Rom wollte der Vorbereitung der Universitätsstudenten auf die heilige Firmung mehr Gewicht verleihen. Eure Wallfahrt nach Assisi am vergangenen 10. November war der Augenblick des »Rufes«, und heute abend kam die »Antwort«. Denn rund 150 Jugendliche unter euch wurden als Kandidaten für das Sakrament der Firmung vorgestellt, das sie in der nächsten Pfingstvigil empfangen werden. Es handelt sich um eine sehr bedeutsame Initiative, die sich gut in den Weg der Vorbereitung auf den Weltjugendtag einreiht, der in Sydney im Juli 2008 stattfinden wird.

Den Kandidaten für das Sakrament der Firmung und euch allen, liebe junge Freunde, möchte ich sagen: Richtet den Blick auf die Jungfrau Maria, und lernt aus ihrem Ja auch euer Ja zu dem Ruf Gottes zu sagen. Der Heilige Geist tritt in dem Maß in unser Leben ein, in dem wir ihm durch unser Ja das Herz öffnen. Je stärker das Ja ist, um so vollkommener ist das Geschenk seiner Gegenwart. Zum besseren Verständnis können wir auf eine ganz einfache Wirklichkeit Bezug nehmen: auf das Licht. Wenn die Fensterläden fest geschlossen sind, kann die Sonne, obwohl sie scheint, das Haus nicht erleuchten. Wenn ein kleiner Spalt offen ist, tritt ein Lichtstrahl ein; wenn man den Fensterladen ein bißchen weiter öffnet, wird es im Zimmer heller; aber erst wenn alles vollständig offen ist, können die Sonnenstrahlen den Raum erhellen und erwärmen. Liebe Freunde! Maria wird vom Engel begrüßt als »voll der Gnade«, was genau das bedeutet: Ihr Herz und ihr Leben sind ganz offen für Gott und deshalb vollständig von seiner Gnade erfüllt. Sie möge euch helfen, daß ihr aus euch selbst ein freies und vollendetes Ja zu Gott machen könnt, damit ihr vom Licht und von der Freude des Heiligen Geistes erneuert, ja verwandelt werdet.

Die zweite Reflexion, die ich euch anbieten möchte, betrifft die jüngste Enzyklika über die christliche Hoffnung, die – wie ihr wißt – den Titel trägt: Spe salvi, »auf Hoffnung hin sind wir gerettet«, ein Wort aus dem Brief des hl. Paulus an die Römer (8,24). Ich übergebe sie euch im Geiste, liebe Universitätsstudenten von Rom, und durch euch der ganzen Welt der Universität, der Schule, der Kultur, der Bildung und Erziehung. Paßt das Thema Hoffnung nicht besonders zu den Jugendlichen? Ich schlage euch insbesondere vor, den Teil der Enzyklika, in dem ich über die Hoffnung in der heutigen Zeit schreibe, auch in Gruppenarbeit zum Gegenstand eures Nachdenkens und eurer Auseinandersetzung zu machen. Im 18. Jahrhundert hat Europa eine wahre epochale Wende erlebt, und seitdem hat sich immer mehr eine Denkart gefestigt, nach der der menschliche Fortschritt nur das Werk der Wissenschaft und der Technik ist, während in den Bereich des Glaubens nur das Heil der Seele falle, ein rein individuelles Heil. Die zwei großen Ideen-Kräfte des modernen Denkens, die Vernunft und die Freiheit, haben sich gleichsam von Gott losgelöst, um unabhängig zu werden und zum Aufbau des »Reiches des Menschen« beizutragen, das dem Reich Gottes praktisch entgegengesetzt ist. So verbreitet sich eine materialistische Auffassung, die von der Hoffnung genährt wird, daß durch die Veränderung der wirtschaftlichen und politischen Strukturen endlich eine gerechte Gesellschaft ins Leben gerufen wird, in der Frieden, Freiheit und Gleichheit herrschen. Dieser Prozeß, dem es nicht an gewissen Werten und geschichtlichen Gründen fehlt, enthält jedoch einen grundlegenden Irrtum: Denn der Mensch ist nicht nur das Produkt bestimmter wirtschaftlicher oder sozialer Bedingungen; der technische Fortschritt fällt nicht notwendig mit dem moralischen Wachstum der Menschen zusammen; im Gegenteil, ohne ethische Grundsätze können die Wissenschaft, die Technik und die Politik – wie es schon geschehen ist und leider immer noch geschieht – nicht nur zum Wohl, sondern auch zum Schaden des einzelnen und der Menschheit genutzt werden.

Liebe Freunde, es handelt sich um sehr aktuelle Themenkreise, die euch zum Nachdenken anregen und die positive Auseinandersetzung sowie die schon bestehende Zusammenarbeit zwischen allen staatlichen, privaten und päpstlichen Universitäten begünstigen. Die Stadt Rom möge weiter ein bevorzugter Ort für das Studium und die kulturelle Vertiefung sein, wie es beim europäischen Treffen von über 3000 Hochschullehrern im Juni dieses Jahres geschehen ist. Rom soll auch Vorbild der Gastfreundschaft für die ausländischen Studenten sein. Und es freut mich, hier die Delegationen der Universitäten aus verschiedenen europäischen und amerikanischen Städten begrüßen zu können. Das Licht Christi, das wir auf die Fürsprache Mariens, des Sterns der Hoffnung, und der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Lucia erbitten, deren Gedenktag wir heute feiern, erhelle immer euer Leben. Mit dieser Erwartung wünsche ich euch und euren Angehörigen von Herzen eine gnadenreiche und friedvolle Weihnacht, während ich allen von Herzen den Apostolischen Segen erteile.
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AN EINE DELEGATION AUS DEM GADERTAL

ANLÄSSLICH DER ÜBERGABE DES WEIHNACHTSBAUMES

AUF DEM PETERSPLATZ Clementina-Saal

Freitag, 14. Dezember 2007

Liebe Brüder und Schwestern!


N salüt a düc canc!

Danke für euren Besuch, über den ich mich freue; ganz besonders freue ich mich über das Geschenk, das ihr mir mitgebracht habt: den Christbaum, der neben der Krippe, die noch aufgebaut wird, den Petersplatz ziert. Einem jeden von euch gilt mein herzlicher Gruß, angefangen vom Herrn Landeshauptmann von Südtirol Dr. Luis Durnwalder und vom Herrn Bürgermeister von St. Martin in Thurn, denen ich auch für die freundlichen Worte danke, mit denen sie die gemeinsamen Empfindungen zum Ausdruck gebracht haben. Respektvoll grüße ich die zivilen Autoritäten aus Südtirol, die Vertreter der fünf Gemeinden des Gadertales und alle, die gekommen sind, um mit den traditionellen Trachten, der stimmungsvollen Musik und den örtlichen Produkten typische Elemente aus dem Land am Gaderbach in Rom bekannt zu machen. Herzlich grüße ich euren Bischof Wilhelm Egger, dem ich für die brüderlichen Worte danke, die er vorhin an mich gerichtet hat. Mit ihm grüße ich auch die Priester und die Pfarrgemeinderäte und schließe dabei in Gedanken gern auch alle Einwohner des Gadertales ein, die ihr hier vertretet.

Denn ich weiß, daß die ganze Bevölkerung des Tales in die Vorbereitungen dieses besonderen Ereignisses miteingebunden war, besonders auch die Schüler, die am Malwettbewerb „Der Christbaum im Vatikan“ teilgenommen haben. Allen danke ich für das wunderbare Geschenk dieser Fichte wie auch der anderen Bäume, die dazu beitragen, in den verschiedenen Räumen des Vatikans eine weihnachtliche Stimmung zu schaffen. Möge diese schöne Initiative unter allen Christen im Gadertal wieder neu das Verlangen wecken, die Werte des Lebens, der Liebe und des Friedens, die uns das Geburtsfest Christi Jahr für Jahr eindringlich in Erinnerung ruft, konsequent zu bezeugen.

Quest’anno, dunque, l’Albero di Natale di Piazza San Pietro proviene dal Trentino-Alto Adige, e precisamente dai boschi della Val Badia, la Gran Ega, stupenda conca soleggiata, situata ai piedi delle Dolomiti, contornata da incantevoli cime dalla caratteristica forma frastagliata tipica di quelle montagne. Questo vetusto abete, tagliato senza recare danno alla vita del bosco, adeguatamente addobbato, resterà accanto al Presepe fino al termine delle festività natalizie per essere ammirato dai numerosi pellegrini che da ogni parte del mondo giungeranno, nei prossimi giorni, in Vaticano. Significativo simbolo del Natale di Cristo, perché con le sue foglie sempre verdi richiama la vita che non muore, l’abete è pure simbolo della religiosità popolare della vostra Vallata che si esprime in modo particolare nelle processioni.

Mantenete vive queste belle tradizioni così sentite, e impegnatevi a renderle sempre più manifestazioni di una vita cristiana autentica ed operosa. In questo sforzo di testimonianza evangelica vi sia di esempio e di aiuto San Giuseppe Freinademetz, figlio illustre della vostra Terra. In lui, zelante missionario tra il popolo cinese, il genio spirituale ladino ha manifestato uno dei frutti più maturi di santità.

Cari amici, l’albero e il presepio sono elementi di quel clima tipico del Natale che fa parte del patrimonio spirituale delle nostre comunità. E’ un clima soffuso di religiosità e di intimità familiare, che dobbiamo conservare anche nelle odierne società, dove talora sembrano prevalere la corsa al consumismo e la ricerca dei soli beni materiali. Natale è festa cristiana e i suoi simboli – tra questi specialmente il presepe e l’albero addobbato di doni - costituiscono importanti riferimenti al grande mistero dell’Incarnazione e della Nascita di Gesù, che la liturgia del tempo dell’Avvento e del Natale costantemente rievoca. Il Creatore dell’universo, facendosi bambino, è venuto tra noi per condividere il nostro umano cammino; si è fatto piccolo per entrare nel cuore dell’uomo e così rinnovarlo con la onnipotenza del suo amore. Predisponiamoci pertanto ad accoglierlo con fede animata da salda speranza.

Liebe Freunde! Noch einmal darf ich euch allen meinen tief empfundenen Dank ausdrücken, euren Helfern zuhause, den Sponsoren und denen, die sich für den Transport des Baumes zur Verfügung gestellt haben. Danke für den Beitrag, den jeder von euch sehr großmütig geleistet hat. Ich nehme diese gute Gelegenheit wahr, um euch schon im voraus herzliche Wünsche für das nahe Weihnachtsfest und für die Weihnachtsfeiertage auszusprechen. Mit diesen Empfindungen versichere ich euch meines Gebetsgedenkens für euch und eure Familien, für die Bevölkerung des Gadertals und der ganzen Diözese Bozen-Brixen und erteile euch von Herzen den Apostolischen Segen.

Bun Nadé!

AN DIE BISCHÖFE AUS JAPAN

ANLÄSSLICH IHRES "AD-LIMINA"-BESUCHES Samstag, 15. Dezember 2007

Liebe Brüder im bischöflichen Dienst!

Ich freue mich, euch im Rahmen eures »Ad-limina«-Besuchs zu begrüßen, zu dem ihr gekommen seid, um die Gräber der Apostel Petrus und Paulus zu verehren. Ich danke euch für die freundlichen Worte, die Erzbischof Peter Takeo Okada in eurem Namen an mich gerichtet hat, und ich entbiete euch meine herzlichsten guten Wünsche und Gebete für euch selbst und für alle Menschen, die eurer Seelsorge anvertraut sind. Ihr seid in die Stadt gekommen, in der Petrus seine Sendung der Evangelisierung durchführte und von Christus Zeugnis ablegte bis zum Vergießen seines eigenen Blutes – und ihr seid gekommen, um den Nachfolger Petri zu begrüßen. Auf diese Weise stärkt ihr die apostolischen Fundamente der Kirche in eurem Land und bringt eure Gemeinschaft mit allen anderen Mitgliedern des Bischofskollegiums und mit dem römischen Bischof sichtbar zum Ausdruck (vgl. Pastores gregis, 8). Ich möchte bei dieser Gelegenheit noch einmal meinen Schmerz bekunden über das kürzliche Ableben von Kardinal Stephen Hamao, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs, und meine Wertschätzung zum Ausdruck bringen für seine Jahre des Dienstes an der Kirche. In seiner Person veranschaulichte er die Bande der Gemeinschaft zwischen der Kirche in Japan und dem Heiligen Stuhl. Er möge ruhen in Frieden.

Im letzten Jahr feierte die Kirche mit großer Freude den 500. Jahrestag der Geburt des hl. Franz Xaver, des Apostels Japans. Gemeinsam mit euch danke ich Gott für die Missionsarbeit, die er in eurem Land durchführte, und für die Samen des christlichen Glaubens, die er zur Zeit der ersten Evangelisierung Japans pflanzte. Die Notwendigkeit, Christus furchtlos und mutig zu verkünden, ist eine bleibende Priorität für die Kirche, eine ernste Pflicht, die ihr von Christus auferlegt wurde, der den Aposteln den Auftrag erteilte: »Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!« (Mc 16,15). Eure Aufgabe ist es heute, nach neuen Wegen zu suchen, um die Botschaft Christi im kulturellen Kontext des modernen Japan lebendig zu erhalten.

Obgleich die Christen nur einen geringen Prozentsatz der Bevölkerung ausmachen, ist der Glaube ein Schatz, der mit der ganzen japanischen Gesellschaft geteilt werden muß. Eure Leitung in diesem Bereich muß den Klerus und die Ordensleute, Katecheten, Lehrer und Familien anregen, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die sie erfüllt (vgl. 1P 3,15). Dies wiederum erfordert eine gute Katechese, die auf den Lehren des Katechismus der Katholischen Kirche und des Kompendiums gründet. Laßt das Licht des Glaubens so vor den anderen leuchten, daß »sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen« (Mt 5,16).

In der Tat hungert die Welt nach der Botschaft der Hoffnung, die das Evangelium bringt. Selbst in Ländern, die so hoch entwickelt sind wie das eure, entdecken viele, daß wirtschaftlicher Erfolg und fortgeschrittene Technologie allein nicht ausreichen, um dem menschlichen Herzen Erfüllung zu bringen. Jeder, der Gott nicht kennt, ist »im letzten ohne Hoffnung, ohne die große, das ganze Leben tragende Hoffnung« (Spe salvi, 27).

Erinnert die Menschen daran, daß es mehr gibt im Leben als beruflichen Erfolg und Profit. Durch die tätige Nächstenliebe, in der Familie und in der Gemeinschaft, können sie »zu jener Begegnung mit Gott in Christus geführt werden, die in ihnen die Liebe weckt und ihnen das Herz für den Nächsten öffnet« (Deus caritas Est 31). Das ist die große Hoffnung, die die Christen in Japan ihren Mitbürgern anbieten können; sie ist der japanischen Kultur nicht fremd, sondern stärkt vielmehr all das, was im Erbe eurer geliebten Nation gut und edel ist, und verleiht ihm neuen Impuls. Die wohlverdiente Achtung, die die Bürger eures Landes der Kirche aufgrund ihres wertvollen Beitrags in der Erziehung, der Gesundheitsfürsorge und in vielen anderen Bereichen entgegenbringen, gibt euch Gelegenheit, mit ihnen in einen Dialog zu treten und ihnen freudig von Christus zu erzählen, dem »Licht, das jeden Menschen erleuchtet« (Jn 1,9).

Insbesondere die jungen Menschen laufen Gefahr, vom falschen Glanz der modernen säkularen Kultur irregeleitet zu werden. Dies erweist sich jedoch, wie all die größeren und kleineren Hoffnungen, die auf den ersten Blick so vielversprechend erscheinen (vgl. Spe salvi, 30), als eine falsche Hoffnung – und tragischerweise führt die Enttäuschung nicht selten zu Depression und Verzweiflung und sogar zum Selbstmord. Wenn ihre jugendliche Energie und Begeisterung auf die Dinge Gottes ausgerichtet werden können – sie allein sind ausreichend, um ihr tiefstes Verlangen zu stillen –, werden mehr junge Menschen inspiriert werden, ihr Leben Christus zu widmen, und einige werden einen Ruf wahrnehmen, ihm im Priestertum oder im Ordensleben zu dienen. Ladet sie ein, darüber nachzudenken, ob dies ihre Berufung sein mag. Habt niemals Angst, dies zu tun. Ermutigt ebenso eure Priester und Ordensleute, bei der Förderung von Berufungen tätig zu sein, leitet euer Volk im Gebet und bittet den Herrn, »Arbeiter für seine Ernte auszusenden« (Mt 9,38).

Die Ernte des Herrn in Japan setzt sich immer mehr aus Menschen verschiedener Nationalitäten zusammen, so daß die Einwanderer mehr als die Hälfte der katholischen Bevölkerung ausmachen. Das ist eine Gelegenheit, das Leben der Kirche in eurem Land zu bereichern und die wahre Katholizität des Gottesvolkes zu erfahren. Wenn ihr Schritte unternehmt, um sicherzustellen, daß alle sich in der Kirche willkommen fühlen, könnt ihr aus den vielen Gaben, die die Einwanderer mitbringen, schöpfen. Gleichzeitig müßt ihr stets wachsam bleiben, um sicherzustellen, daß die liturgischen und disziplinären Vorschriften der Universalkirche sorgfältig beachtet werden. Das moderne Japan ist ernsthaft entschlossen, mit der restlichen Welt in Beziehung zu treten, und die katholische Kirche kann durch ihre Universalität zu diesem Prozeß immer größerer Offenheit gegenüber der internationalen Gemeinschaft einen wertvollen Beitrag leisten.

Andere Nationen können auch von Japan lernen, von der Weisheit seiner alten Kultur und besonders vom Zeugnis für den Frieden, das die Stellung Japans auf der politischen Weltbühne in den letzten 60 Jahren gekennzeichnet hat. Ihr habt die Stimme der Kirche über die bleibende Bedeutung dieses Zeugnisses zu Gehör gebracht – eines Zeugnisses, das um so bedeutender ist in einer Welt, in der bewaffnete Konflikte den Unschuldigen soviel Leid bringen. Ich ermutige euch, auch weiterhin Angelegenheiten zu Wort zu bringen, die im Leben eurer Nation von öffentlichem Interesse sind, und sicherzustellen, daß eure Erklärungen unterstützt werden und weite Verbreitung finden, um auf allen Ebenen der Gesellschaft angemessenes Gehör zu finden. So kann die Botschaft der Hoffnung, die das Evangelium bringt, wirklich Geist und Herz berühren und zu größerer Zuversicht in die Zukunft führen, zu größerer Liebe und Achtung vor dem Leben, zu immer mehr Offenheit gegenüber dem Fremden und dem Gast in eurer Mitte.

»Wer Hoffnung hat, lebt anders; ihm ist ein neues Leben geschenkt worden« (Spe salvi, 2). In diesem Zusammenhang ist die bevorstehende Seligsprechung von 188 japanischen Märtyrern ein deutliches Zeichen der Stärke und der Lebenskraft des christlichen Zeugnisses in der Geschichte eures Landes. Von den ersten Anfängen an waren japanische Männer und Frauen bereit, ihr Blut für Christus zu vergießen. So »ist aus der Hoffnung dieser von Christus berührten Menschen Hoffnung für andere geworden, die im Dunkel und ohne Hoffnung lebten« (Spe salvi, 8). Gemeinsam mit euch danke ich Gott für das beredte Zeugnis von Peter Kibe und seinen Gefährten. »Sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht« und dienen jetzt Gott bei Tag und Nacht in seinem Tempel (Offb 7,14–15).

Jetzt in der Adventszeit erwartet die ganze Kirche mit großem Verlangen auf die Feier der Geburt unseres Heilands. Ich bete darum, daß diese Zeit der Vorbereitung für euch und für die ganze Kirche in Japan eine Gelegenheit sein möge, um im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe zu wachsen, so daß der Friedensfürst wirklich eine Wohnstatt in euren Herzen finden möge. Ich vertraue euch alle sowie eure Priester, Ordensleute und Laien der Fürsprache des hl. Franz Xaver und der Märtyrer von Japan an und erteile von Herzen meinen Apostolischen Segen als Unterpfand der Freude und des Friedens im Herrn.



AN DAS POSTULATORENKOLLEGIUM DER KONGREGATION

FÜR DIE SELIG- UND HEILIGSPRECHUNGSPROZESSE Clementina-Saal

Montag, 17. Dezember 2007




Herr Kardinal,
verehrte Mitbrüder im Bischofs- und im Priesteramt,
liebe Brüder und Schwestern!

Ich freue mich, euch, liebe Postulatoren und Postulatorinnen, zu empfangen und heiße euch herzlich willkommen. Ihr seid bei der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse akkreditiert, und gern ergreife ich die Gelegenheit, um euch meine Wertschätzung und Anerkennung für die Arbeit zum Ausdruck zu bringen, die ihr auf so lobenswerte Weise bei den Selig- und Heiligsprechungsverfahren leistet. Ich begrüße den Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins, und danke ihm für die freundlichen Worte, die er an mich gerichtet und durch die er eure gemeinsamen Empfindungen zum Ausdruck gebracht hat. Mit ihm begrüße ich den Sekretär, Erzbischof Michele Di Ruberto, den Untersekretär und die Beamten dieses Dikasteriums, das zur unverzichtbaren und fachkundigen Mitarbeit mit dem Nachfolger Petri in einem Bereich von großer kirchlicher Bedeutung berufen ist.

Die heutige Begegnung fällt gleichsam auf den Vorabend des 25. Jahrestages der Veröffentlichung der Apostolischen Konstitution Divinus perfectionis Magister. Mit diesem Dokument, das am 25. Januar 1983 veröffentlicht wurde und das noch immer in Kraft ist, wollte mein geliebter Vorgänger, der Diener Gottes Johannes Paul II., die Durchführung der Selig- und Heiligsprechungsverfahren revidieren und gleichzeitig für eine innere Neuordnung der Kongregation sorgen, die den wissenschaftlichen Ansprüchen und den Anliegen der Oberhirten entgegenkommen sollte. Diese hatten oftmals für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren mehr Beweglichkeit verlangt, jedoch unter Wahrung der Gründlichkeit der Erhebungen in diesem für das Leben der Kirche so wichtigen Bereich. Durch die Selig- und Heiligsprechungen dankt die Kirche nämlich Gott für die Gabe dieser seiner Kinder, die großherzig auf die göttliche Gnade zu antworten wußten; sie ehrt sie und ruft sie als Fürsprecher an. Gleichzeitig bietet sie diese leuchtenden Vorbilder allen Gläubigen zur Nachahmung an; alle sind durch die Taufe zur Heiligkeit berufen, sie ist das jedem Lebensstand dargebotene Ziel. Die Heiligen und die Seligen, die mit ihrem Leben Christus bekennen, seine Person und seine Lehre, und die eng mit ihm verbunden bleiben, sind gleichsam ein lebendiges Bild sowohl des einen als auch des anderen Aspekts der Vollkommenheit des göttlichen Meisters.

Gleichzeitig werden die kirchlichen Gemeinschaften, wenn sie auf so viele unserer Brüder und Schwestern schauen, die in allen Zeiten sich selbst vollkommen an Gott für sein Reich hingegeben haben, zu dem Bewußtsein geführt, daß auch in unserer Zeit Zeugen notwendig sind, dazu fähig, im konkreten täglichen Leben die ewige Wahrheit des Evangeliums zu verkörpern und daraus ein Heilswerkzeug für die ganze Welt zu machen. Auch darauf wollte ich hinweisen, als ich in der kürzlich veröffentlichten Enzyklika Spe salvi schrieb, »daß unser Tun nicht gleichgültig ist vor Gott und daher nicht gleichgültig für den Gang der Geschichte. Wir können uns und die Welt öffnen für das Hineintreten Gottes: der Wahrheit, der Liebe, des Guten. Das ist es, was die Heiligen taten, die als ›Mitarbeiter Gottes‹ zum Heil der Welt beigetragen haben« (Nr. 35). In den letzten Jahrzehnten gibt es ein zunehmendes religiöses und kulturelles Interesse an den Vorbildern der christlichen Heiligkeit, die das wahre Antlitz der Kirche zeigen, der Braut Christi »ohne Flecken oder Falten« (vgl. Eph Ep 5,27). Wenn sie richtig in ihrer geistlichen Dynamik und in ihrer geschichtlichen Realität dargestellt werden, tragen die Heiligen dazu bei, das Wort des Evangeliums und die Sendung der Kirche glaubwürdiger und anziehender zu machen. Die Berührung mit ihnen öffnet den Weg für wahre geistliche Auferstehungen, dauerhafte Bekehrungen und eine Blüte neuer Heiliger. Die Heiligen bringen gewöhnlich andere Heilige hervor, und die Nähe zu ihnen oder auch nur zu ihren Spuren ist stets heilsam: Sie reinigt und erhebt den Geist und öffnet das Herz für die Liebe zu Gott und den Brüdern. Die Heiligkeit sät Freude und Hoffnung, sie antwortet auf den Durst nach Glück, den die Menschen auch heute verspüren.

Die kirchliche und soziale Bedeutung, die in der Tatsache liegt, immer neue Vorbilder der Heiligkeit anzubieten, macht also die Arbeit derer, die bei den Heilig- und Seligsprechungsverfahren mitarbeiten, besonders wertvoll. Sie alle sind berufen, wenn auch mit unterschiedlichen Rollen, sich ausschließlich in den Dienst der Wahrheit zu stellen. Aus diesem Grund müssen im Verlauf der Diözesanuntersuchung die Zeugen- und Urkundenbeweise gesammelt werden – sowohl die, die für die Heiligkeit und den Ruf der Heiligkeit oder des Martyriums der Diener Gottes sprechen, als auch die, die dagegen sprechen. Auf die Objektivität und die Vollständigkeit der Beweise, die in dieser ersten – und in gewisser Hinsicht grundlegenden – Phase des kanonischen Prozesses gesammelt werden, der unter der Verantwortlichkeit der Diözesanbischöfe stattfindet, müssen natürlich die Objektivität und die Vollständigkeit der »Positiones« folgen, die die Relatoren der Kongregation unter Mitarbeit der Postulationen vorbereiten. Die Aufgabe der Postulatoren ist also grundlegend, sowohl in der diözesanen als auch in der apostolischen Phase des Prozesses; ihre Arbeit muß einwandfrei sein, geprägt von Aufrichtigkeit und absoluter Ehrlichkeit. Von den Postulatoren wird fachliche Kompetenz, die Fähigkeit zur Entscheidungsfindung und Aufrichtigkeit verlangt, wenn sie den Bischöfen helfen, sowohl unter formalem als auch unter materiellem Gesichtspunkt vollständige, sachliche und gültige Untersuchungen einzuleiten. Nicht weniger heikel und wichtig ist die Hilfe, die sie dem Dikasterium für die Heilig- und Seligsprechungsprozesse bei der verfahrensmäßigen Suche nach der Wahrheit leisten. Diese muß durch eine angemessene Erörterung erlangt werden, die die zu erwerbende moralische Gewißheit und die real zur Verfügung stehenden Beweismittel in Betracht zieht.

Liebe Brüder und Schwestern, der Heilige Geist, Quelle und Urheber der christlichen Heiligkeit, erleuchte euch in eurer Arbeit. Die Jungfrau Maria, Mutter der Kirche, die Heiligen, die Seligen und die Diener Gottes, um deren Prozesse ihr euch kümmert, mögen vom Herrn erlangen, daß ihr sie stets mit Treue und Liebe zur Wahrheit verrichtet. Das Gebet für euch verbinde ich gern mit dem guten Wunsch, daß auch ihr selbst den Spuren der Heiligen folgen mögt, so wie mehrere Postulatoren es getan haben, deren Seligsprechungsprozeß im Gange ist. Das heilige Weihnachtsfest steht nun unmittelbar bevor, und so bringe ich abschließend euch, euren Angehörigen und denen, die euch nahestehen, meine besten Wünsche zum Ausdruck, während ich euch alle von Herzen segne.

AN DIE KINDER- UND JUGENDSEKTION DER

KATHOLISCHEN AKTION ITALIENS Donnerstag, 20. Dezember 2007

Liebe Jungen und Mädchen der Katholischen Aktion,


mit großer Freude heiße ich euch willkommen. Euer heutiger Besuch im Haus des Papstes weist darauf hin, daß das heilige Weihnachtsfest unmittelbar bevorsteht, jenes Fest, auf das ihr Kinder euch besonders freut. An einen jeden von euch richte ich meinen herzlichen Gruß und meinen aufrichtigen Dank für die Empfindungen und Gebete, die ihr mir im Namen eurer Freunde und der gesamten großen Familie der Katholischen Aktion Italiens zugesichert habt. Mein besonderer Gruß geht an den nationalen Präsidenten, Prof. Luigi Alici, und an Bischof Domenico Sigalini, den ich vor kurzem zum Generalassistenten der Katholischen Aktion ernannt habe, wie auch an den Verantwortlichen und den Assistenten der Kinder- und Jugendsektion der Katholischen Aktion (ACR) und an ihre Mitarbeiter. In diesen Gruß sind auch all jene eingeschlossen, die sich um eure menschliche, geistliche und apostolische Ausbildung kümmern.

Es erfüllt mich mit Freude, daß ihr soeben die Worte eines Mädchens zitiert habt, nämlich von Antonia Meo, die »Nennolina« genannt wurde. Vor gerade drei Tagen habe ich mit einem Dekret ihren heroischen Tugendgrad anerkannt, und ich hoffe, daß ihr Seligsprechungsverfahren bald zu einem glücklichen Abschluß gebracht werden kann. Welch leuchtendes Beispiel hat dieses Kind, das so alt war wie ihr, euch hinterlassen! Nennolina, dieses Mädchen aus Rom, hat sich in ihrem so kurzen Leben – sie wurde nur sechseinhalb Jahre alt – durch besonderen Glauben, Hoffnung und Liebe sowie durch andere christliche Tugenden ausgezeichnet. Obwohl sie ein zartes Mädchen war, vermochte sie ein klares und deutliches Zeugnis für das Evangelium abzulegen, und sie hat tiefe Spuren in der Diözesangemeinschaft von Rom hinterlassen. Nennolina gehörte der Katholischen Aktion an: heute wäre sie sicherlich Mitglied eurer Kinder- und Jugendsektion! Ihr könnt sie also als eure Freundin ansehen und als Vorbild, an dem ihr euch orientieren könnt. Ihr so einfaches und zugleich so bedeutsames Leben zeigt, daß die Heiligkeit in jedem Alter möglich ist: für Kinder und für Jugendliche, für Erwachsene und für alte Menschen. In jedem Abschnitt unseres Lebens können wir uns dafür entscheiden, Jesus ernsthaft zu lieben und Ihm treu nachzufolgen. In wenigen Jahren hat Nennolina den Gipfel der Vollkommenheit erreicht, den zu erklimmen wir alle berufen sind, und sie ging zügig voran auf der »Schnellstraße«, die zu Jesus führt. Wie ihr selbst daran erinnert habt, ist Jesus der wahre »Weg«, der uns zum Vater und in sein und unser endgültiges Haus, ins Paradies, führt. Ihr wißt, daß Antonia nun bei Gott lebt und euch vom Himmel aus nahe ist: Nehmt ihre Gegenwart unter euch und in euren Gruppen wahr! Bemüht euch darum, sie kennenzulernen und ihrem Beispiel zu folgen. Ich glaube, sie wird sich darüber freuen, noch immer in die Katholische Aktion »miteinbezogen« zu sein!

Weihnachten steht unmittelbar bevor, und ich möchte euch von Herzen ein frohes und gesegnetes Fest wünschen. Gestattet mir, euch zugleich meine besten Wünsche für das vor uns liegende Jahr auszusprechen. Ich tue dies in Anlehnung an euer Leitwort für das Jahr 2008: Möget ihr stets mit Freude auf der Straße des Lebens mit Jesus vorangehen. Er hat einst gesagt: »Ich bin der Weg« (Jn 14,6). Jesus ist der Weg, der zum wahren Leben führt, zum Leben, das kein Ende hat. Dieser Weg ist oft eng und steil, aber, wenn wir uns von Ihm anziehen lassen, ist dieser Weg so wunderschön wie ein Bergpfad: je weiter man hinaufsteigt, um so besser kann man von oben stets neue, noch schönere und weitere Panoramen bewundern. Der Weg ist anstrengend, aber wir sind nie allein: wir helfen uns gegenseitig, wir warten aufeinander und wir reichen denen, die nicht nachkommen, die Hand… Wichtig ist, daß wir uns nicht verlaufen, daß wir nicht vom Weg abkommen, sonst besteht die Gefahr, daß wir in einen Abgrund stürzen oder uns im Wald verirren! Liebe Jungen und Mädchen, Gott ist Mensch geworden, um uns den Weg zu zeigen, ja, indem er Kind wurde, ist er selbst zum »Weg« geworden – auch für euch Jungen und Mädchen: er war wie ihr, er hatte euer Alter. Folgt Ihm in Liebe nach, und legt dabei jeden Tag eure Hand in seine Hände.

Was ich euch sage, gilt in gleicher Weise für uns Erwachsene. Ich wünsche also der gesamten Katholischen Aktion Italiens, daß sie vereint und zielstrebig auf dem Weg Jesu vorangeht, um in Kirche und Gesellschaft dafür Zeugnis zu geben, daß dieser Weg schön ist; es ist wahr, daß er anstrengend ist, aber er führt zur wahren Freude. Vertrauen wir diesen Wunsch, der auch ein Gebet ist, der mütterlichen Fürsprache Mariens an, Mutter der Hoffnung und Stern der Hoffnung. Sie, die mit Bangen die Geburt Jesu, ihres Sohnes, erwartet und vorbereitet hat, helfe auch uns, das bevorstehende Weihnachtsfest in einer Atmosphäre tiefer Frömmigkeit und geistlicher Freude zu feiern. Meine herzlichen Wünsche werden begleitet von meinem besonderen Apostolischen Segen für euch, die ihr hier anwesend seid, für eure Lieben und für die gesamte Familie der Katholischen Aktion. Frohe Weihnachten!
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