Katechismus KK 1997 970

II Die Verehrung der heiligen Jungfrau

(Vgl. dazu auch CEC 2673-2679)

971 "Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter" (Lc 1,48). "Die Verehrung der Kirche für die selige Jungfrau Maria gehört zum Wesen des christlichen Gottesdienstes" (Mc 56). "Maria wird ... mit Recht ... von der Kirche in einem Kult eigener Art geehrt. Schon seit ältester Zeit wird die selige Jungfrau unter dem Titel der ,Gottesgebärerin' verehrt, unter deren Schutz die Gläubigen in allen Gefahren und Nöten bittend Zuflucht nehmen ... Dieser Kult ... ist zwar durchaus einzigartig, unterscheidet sich aber wesentlich vom Kult der Anbetung, der dem menschgewordenen Gott gleich wie dem Vater und dem Heiligen Geist dargebracht wird, und er fördert diesen gar sehr" (LG 66). Er findet seinen Ausdruck in den der Gottesmutter gewidmeten liturgischen Festen (Vgl. SC 103) und im marianischen Gebet - etwa im Rosenkranz, der "Kurzfassung des ganzen Evangeliums" (Vgl. MC Mc 42) (Vgl. dazu auch CEC 1172 CEC 2678).



III Maria - eschatologische Ikone der Kirche

972 Um die Rede von der Kirche, ihrem Ursprung, ihrer Sendung und Bestimmung abzuschließen, können wir nichts Besseres tun, als den Blick auf Maria zu richten. An ihr können wir betrachten, was die Kirche in ihrem Mysterium, in ihrer "Pilgerfahrt des Glaubens" ist und was sie am Ende ihrer Wanderung in der Heimat sein wird. Dort erwartet Maria in der Herrlichkeit "der heiligsten und ungeteilten Dreifaltigkeit", "in Gemeinschaft mit allen Heiligen" (LG 69) die Kirche. Diese verehrt sie als die Mutter ihres Herrn und als ihre eigene Mutter (Vgl. dazu auch CEC 773 CEC 829):

"Inzwischen aber leuchtet die Mutter Jesu - wie sie im Himmel, schon mit Leib und Seele verherrlicht, Bild und Anfang der in der kommenden Welt zu vollendenden Kirche ist, so hier auf Erden, bis der Tag des Herrn gekommen ist - dem pilgernden Volk Gottes als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes voran" (LG 68) (Vgl. dazu auch CEC 2853).



KURZTEXTE



973 Durch ihr "fiat", das Maria bei der Verkündigung spricht und mit dem sie ihre Zustimmung zum Mysterium der Menschwerdung gibt, wirkt sie schon am Werk mit, das ihr Sohn vollbringen soll. Sie ist Mutter überall da, wo er Erlöser und Haupt des mystischen Leibes ist.

974 Nach Vollendung ihres irdischen Lebenslaufes wurde die heiligste Jungfrau Maria mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen, wo sie schon an der Auferstehungsherrlichkeit ihres Sohnes teilhat und so die Auferstehung aller Glieder seines Leibes vorwegnimmt.

975 Wir glauben, daß die heiligste Muttergottes die neue Eva, die Mutter der Kirche, im Himmel ihre Mutterschaft an den Gliedern Christi fortsetzt" (SPF 15).






ARTIKEL 10 "ICH GLAUBE ...

DIE VERGEBUNG DER SÜNDEN"



976 Das apostolische Glaubensbekenntnis verbindet den Glauben an die Sündenvergebung mit dem Glauben an den Heiligen Geist, aber auch mit dem Bekenntnis zur Kirche und zur Gemeinschaft der Heiligen. Als Christus den Aposteln den Heiligen Geist spendete, übertrug er ihnen seine göttliche Vollmacht, Sünden zu vergeben: "Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert" (Jn 20,22-23).

(Der zweite Teil des Katechismus wird ausdrücklich von der Sündenvergebung durch die Taufe, das Bußsakrament und die anderen Sakramente, vor allem durch die Eucharistie, handeln. Deshalb brauchen wir hier lediglich auf einige Grundgegebenheiten hinzuweisen.)



I Eine einzige Taufe zur Vergebung der Sünden

(Vgl. dazu auch CEC 1263)

977 Unser Herr hat die Sündenvergebung mit dem Glauben und der Taufe verbunden: "Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden" (Mc 16,15-16). Die Taufe ist das erste und bedeutsamste Sakrament der Sündenvergebung. Sie vereint uns nämlich mit Christus, der für unsere Sünden gestorben ist und wegen unserer Rechtfertigung auferweckt wurde (Vgl. Rm 4,25), damit "auch wir als neue Menschen leben" (Rm 6,4).

978 "Wenn wir zum ersten Mal den Glauben bekennen und in der heiligen Taufe abgewaschen werden, wird uns die Vergebung so reichlich geschenkt, daß keinerlei Schuld - sei es, daß sie durch die Abstammung an uns haftet, sei es, daß wir etwas durch eigenen Willen unterlassen oder getan haben - zu tilgen und keinerlei Strafe zu verbüßen bleibt. Jedoch wird niemand durch die Taufgnade von aller Schwachheit der Natur befreit; vielmehr hat jeder gegen die Regungen der Begierlichkeit, welche uns unablässig zu Sünden anregt, zu kämpfen" (Catech. R. 1,11,3) (Vgl. dazu auch CEC 1264).

979 Wer aber wäre tapfer und wachsam genug, um in diesem Kampf mit der Neigung zum Bösen durch gar keine Sünde verletzt zu werden? "Da es also notwendig war, daß in der Kirche die Gewalt der Sündenvergebung noch auf eine andere Weise als durch das Sakrament der Taufe bestehe, sind ihr die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut, wodurch einem jeden Reuigen, und hätte er auch bis zum letzten Lebenstag gesündigt, die Sünden vergeben werden können" (Catech. R. 1,11,4) (Vgl. dazu auch CEC 1446).

980 Durch das Bußsakrament kann der Getaufte mit Gott und mit der Kirche versöhnt werden (Vgl. dazu auch CEC 1422-1484).

"Die Buße (wurde) von den heiligen Vätern zurecht ,gewissermaßen eine mühevolle Taufe' (Gregor v. Nazianz, or. 39,17) genannt ... Dieses Sakrament der Buße ist aber für die nach der Taufe Gefallenen zum Heil notwendig, wie für die noch nicht Wiedergeborenen die Taufe selbst" (K. v. Trient: DS 1672).



II Die Schlüsselgewalt

981 Nach seiner Auferstehung hat Christus die Apostel ausgesandt, um "allen Völkern zu verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden" (Lc 24,47). Die Apostel und ihre Nachfolger leisten darum einen "Dienst der Versöhnung" (2Co 5,18): Sie verkünden einerseits den Menschen die Vergebung durch Gott, die Christus uns verdient hat, und rufen zur Umkehr und zum Glauben auf. Durch die Taufe vermitteln sie ihnen andererseits auch die Sündenvergebung und versöhnen sie dank der von Christus erhaltenen Schlüsselgewalt mit Gott und der Kirche (Vgl. dazu auch CEC 1444).

"Die Kirche hat die Schlüssel des Himmelreiches erhalten, damit in ihr durch das Blut Christi und das Wirken des Heiligen Geistes die Sündenvergebung geschehe. In dieser Kirche lebt die Seele, die durch die Sünde tot war, wieder auf, um mit Christus zu leben, dessen Gnade uns gerettet hat" (Augustinus, serm. 214,11) (Vgl. dazu auch CEC 553).

982 Es gibt keine Verfehlung, mag sie auch noch so schlimm sein, die durch die heilige Kirche nicht vergeben werden könnte. "Es kann keinen Menschen geben, der so schlecht und verworfen wäre, daß ihm nicht die sichere Hoffnung auf Vergebung in Aussicht stehen müßte, wenn er seine Verirrungen wahrhaft bereut" (Catech. R. 1,11,5). Christus, der für alle Menschen gestorben ist, will, daß in seiner Kirche jedem, der sich von der Sünde abwendet, die Pforten zur Vergebung immer offenstehen (Vgl. Mt 18,21-22) (Vgl. dazu auch CEC 1463 CEC 605)

983 Die Katechese soll sich bemühen, bei den Gläubigen den Glauben an das unschätzbare Geschenk zu wecken und lebendig zu erhalten, das der auferstandene Christus seiner Kirche gemacht hat: den Auftrag und die Vollmacht, durch den Dienst der Apostel und ihrer Nachfolger die Sünden wahrhaft zu vergeben (Vgl. dazu auch CEC 1442):

"Der Herr will, daß seine Jünger eine gewaltige Macht haben; er will, daß seine armseligen Diener in seinem Namen all das vollziehen, was er gemacht hat, als er auf Erden war" (Ambrosius, pcenit. 1,34) (Vgl. dazu auch CEC 1465).

"Die Priester haben eine Vollmacht empfangen, die Gott weder den Engeln noch den Erzengeln gegeben hat ... Gott bestätigt dort oben alles, was die Priester auf dieser Erde tun" (Johannes Chrysostomus, sac. 3,5).

"Gäbe es in der Kirche nicht die Sündenvergebung, so bestünde keine Hoffnung auf ein ewiges Leben und eine ewige Befreiung. Danken wir Gott, der seiner Kirche ein solches Geschenk gemacht hat" (Augustinus, serm. 213,8).



KURZTEXTE



984 Das Credo bringt "die Vergebung der Sünden" mit dem Bekenntnis des Glaubens an den Heiligen Geist in Verbindung. Der auferstandene Christus hat ja den Aposteln die Vollmacht, Sünden zu vergeben, anvertraut, als er ihnen den Heiligen Geist verlieh.

985 Die Taufe ist das erste und bedeutsamste Sakrament zur Sündenvergebung: sie vereint uns mit dem gestorbenen und auferstandenen Christus und spendet uns den Heiligen Geist.

986 Nach dem Willen Christi besitzt die Kirche die Vollmacht, den Getauften die Sünden zu vergeben. Sie übt diese Vollmacht durch die Bischöfe und Priester üblicherweise im Bußsakrament aus.

987 "Bei der Sündenvergebung sind der Priester und die Sakramente gleichsam nur die Werkzeuge, durch die Christus der Herr, der eigentliche Urheber und Spender des Heils, in uns die Vergebung der Sünden und die Gnade der Rechtfertigung bewirkt (Catech R 111 6).






ARTIKEL 11 "ICH GLAUBE ...

DIE AUFERSTEHUNG DER TOTEN"



988 Das christliche Credo - das Bekenntnis unseres Glaubens an Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist und an sein schöpferisches, erlösendes und heiligendes Wirken - gipfelt in der Verkündigung, daß die Toten am Ende der Zeiten auferstehen und daß es ein ewiges Leben gibt.

989 Wir glauben fest und hoffen zuversichtlich: Wie Christus wirklich von den Toten auferstanden ist und für immer lebt, so werden die Gerechten nach ihrem Tod für immer mit dem auferstandenen Christus leben und er wird sie am Letzten Tag auferwecken (Vgl. Jn 6,39-40). Wie seine, so wird auch unsere Auferweckung das Werk der heiligsten Dreifaltigkeit sein (Vgl. dazu auch CEC 655 CEC 648).

"Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt" (Rm 8,11) (Vgl. 1Th 4,14 1Co 6,14 2Co 4,14 Ph 3,10-11).

990 Der Ausdruck "Fleisch" bezeichnet den Menschen in seiner Schwäche und Sterblichkeit (Vgl. Gn 6,3 Ps 56,5 Is 40,6). "Auferstehung des Fleisches" (wie die Formulierung im apostolischen Glaubensbekenntnis wörtlich lautet) bedeutet somit, daß nach dem Tod nicht nur die unsterbliche Seele weiterlebt, sondern daß auch unsere "sterblichen Leiber" (Rm 8,11) wieder lebendig werden (Vgl. dazu auch CEC 364).

991 Der Glaube an die Auferstehung der Toten war von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens. "Die Auferstehung der Toten ist die Zuversicht der Christen; im Glauben an sie existieren wir" (Tertullian, res. 1,1) (Vgl. dazu auch CEC 638):

"Wie können einige von euch sagen: eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos ... Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen" (1Co 15,12-14 1Co 15,20).



I Die Auferstehung Christi und unsere Auferstehung



Die allmähliche Offenbarung der Auferstehung

992 Gott hat seinem Volk die Auferstehung von den Toten Schritt für Schritt geoffenbart. Die Hoffnung auf die leibliche Auferstehung der Toten setzte sich durch als eine Folgerung aus dem Glauben an einen Gott, der den ganzen Menschen, Seele und Leib, erschaffen hat. Auch hält der Schöpfer des Himmels und der Erde an seinem Bund mit Abraham und dessen Nachkommenschaft treu fest. Im Blick auf diese beiden Gegebenheiten beginnt sich der Glaube an die Auferstehung zu äußern (Vgl. dazu auch CEC 297).

In ihrem Martyrium bekennen die Makkabäer: "Der König der Welt wird uns zu einem neuen, ewigen Leben auferwecken, weil wir für seine Gesetze gestorben sind" (2M 7,9). "Gott hat uns die Hoffnung gegeben, daß er uns wieder auferweckt. Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben" (2M 7,14) (Vgl. 2M 7,29 Da 12,1-13).

993 Die Pharisäer (Vgl. Ac 23,6) und viele Zeitgenossen des Herrn (Vgl. Jn 11,24) hatten die Hoffnung auf die Auferstehung. Jesus lehrt diese nachdrücklich. Den Sadduzäern, die sie leugnen, erwidert er: "Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes" (Mc 12,24). Der Glaube an die Auferstehung der Toten beruht auf dem Glauben, daß Gott "nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden" ist (Mc 12,27) (Vgl. dazu auch CEC 575 CEC 205).

994 Jesus bindet den Glauben an die Auferstehung an seine Person: "Ich bin die Auferstehung und das Leben" (Jn 11,25). Jesus selbst wird am Letzten Tag jene auferwecken, die an ihn geglaubt (Vgl. Jn 5,24-25 Jn 6 Jn 40), die seinen Leib gegessen und sein Blut getrunken haben (Vgl. Jn 6,54). Er gibt schon in seinem irdischen Leben ein Zeichen und eine Gewähr dafür, indem er einzelne Tote auferweckt (Vgl. Mc 5,21-42 Lc 7,11-17 Jn 11) und dadurch seine eigene Auferstehung ankündigt, die jedoch einer anderen Ordnung angehören wird. Von diesem einzigartigen Ereignis spricht er als vom "Zeichen des Propheten Jona" (Mt 12,39), dem Zeichen des Tempels (Vgl. Jn 2,19-22): Er kündigt an, er werde getötet werden, aber am dritten Tag danach auferstehen (Vgl. Mc 10,34) (Vgl. dazu auch CEC 646 CEC 652).

995 Zeuge Christi sein heißt "Zeuge seiner Auferstehung sein" (Ac 1,22) (Vgl. Ac 4,33), "mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben" (Ac 10,41). Die christliche Auferstehungshoffnung ist ganz durch die Begegnungen mit dem auferstandenen Christus geprägt. Wir werden gleich ihm, mit ihm und durch ihn auferstehen (Vgl. dazu auch CEC 860 CEC 655).

996 Der christliche Auferstehungsglaube ist von Anfang an auf Unverständnis und Widerstand gestoßen (Vgl. Ac 17,32 1Co 15,12-13). "Der christliche Glaube stößt in keinem Punkt auf mehr Widerspruch als in bezug auf die Auferstehung des Fleisches" (Augustinus, Psal. 88,2,5). Man nimmt allgemein an, daß das Leben der menschlichen Person nach dem Tod geistig weitergeht. Wie kann man aber glauben, daß dieser so offensichtlich sterbliche Leib zum ewigen Leben auferstehen wird? (Vgl. dazu auch CEC 643)



Wie werden die Toten auferstehen?

997 Was heißt "auferstehen"? Im Tod, bei der Trennung der Seele vom Leib, fällt der Leib des Menschen der Verwesung anheim, während seine Seele Gott entgegengeht und darauf wartet, daß sie einst mit ihrem verherrlichten Leib wiedervereint wird. In seiner Allmacht wird Gott unserem Leib dann endgültig das unvergängliche Leben geben, indem er ihn kraft der Auferstehung Jesu wieder mit unserer Seele vereint (Vgl. dazu auch CEC 366).

998 Wer wird auferstehen? Alle Menschen, die gestorben sind: "die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht" (Jn 5,29) (Vgl. Dan Da 12,2) (Vgl. dazu auch CEC 1038).

999 Wie? Christus ist mit seinem eigenen Leib auferstanden: "Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst" (Lc 24,39), aber er ist nicht in das irdische Leben zurückgekehrt. Desgleichen werden in ihm "alle ... mit ihren eigenen Leibern auferstehen, die sie jetzt tragen" (4. K. im Lateran:

DS 801). Ihr Leib wird aber in "die Gestalt (eines) verherrlichten Leibes" verwandelt werden (Ph 3,21), in einen "überirdischen Leib" (1Co 15,44) (Vgl. dazu auch CEC 640 CEC 645):

"Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten auferweckt? Was für einen Leib werden sie haben? Was für eine törichte Frage! Auch das, was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird; es ist nur ein nacktes Samenkorn ... Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, unverweslich ... die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt ... Denn dieses Vergängliche muß sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit" (1Co 15,35-37 1Co 15,42 1Co 15,52-53) (Vgl. dazu auch CEC 1405).

1000 Dieses "Wie" übersteigt unsere Vorstellung und unser Verstehen; es ist uns nur im Glauben zugänglich. Der Empfang der Eucharistie gibt uns aber schon eine Vorahnung von der Verklärung unseres Leibes durch Christus (Vgl. dazu auch CEC 647):

"Wie das von der Erde stammende Brot, wenn es die Anrufung Gottes empfängt, nicht mehr gewöhnliches Brot ist, sondern die Eucharistie, die aus zwei Elementen, einem irdischen und einem himmlischen besteht, so gehören auch unsere Leiber, wenn sie die Eucharistie empfangen, nicht mehr der Verweslichkeit an, sondern haben die Hoffnung auf Auferstehung" (Irenäus, her. 4,18,5).

1001 Wann? Endgültig "am Letzten Tag" (Jn 6,39-40 Jn 6,44 Jn 6,54 Jn 11,24), "am Ende der Welt" (LG 48). Die Auferstehung der Toten ist nämlich eng mit der Wiederkunft Christi verbunden (Vgl. dazu auch CEC 1038 CEC 673)):

"Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen" (1Th 4,16).



Mit Christus auferstanden

1002 Christus wird uns "am Letzten Tag" auferwecken; andererseits sind wir aber schon in gewisser Weise mit Christus auferstanden. Durch den Heiligen Geist ist das christliche Leben schon jetzt auf Erden eine Teilhabe am Tod und an der Auferstehung Christi (Vgl. dazu auch CEC 655):

"Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. ... Ihr seid mit Christus auferweckt, darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt" (Col 2,12 Col 3,1).

1003 Die Gläubigen sind durch die Taufe mit Christus vereint und haben deshalb schon jetzt wirklich Anteil am himmlischen Leben des auferweckten Christus (Vgl. Phil Ph 3,20). Dieses Leben bleibt aber "mit Christus verborgen in Gott" (Col 3,3). "Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel gegeben" (Ep 2,6). Als in der Eucharistie mit seinem Leib Genährte gehören wir schon dem Leib Christi an. Wenn wir am Letzten Tag auferstehen, werden wir auch "mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit" (Col 3,4) (Vgl. dazu auch CEC 1227 CEC 556 CEC 2796).

1004 Im Harren auf diesen Tag haben Leib und Seele der Gläubigen schon jetzt teil an der Würde, "Christus anzugehören". Deswegen sollen wir unseren Leib in Ehren halten, aber auch den Leib anderer, besonders der Leidenden (Vgl. dazu auch CEC 364 CEC 1397):

"Der Leib ist da ... für den Herrn, und der Herr für den Leib. Gott hat den Herrn auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns erwecken. Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? ... Ihr gehört nicht euch selbst; ? Verherrlicht also Gott in eurem Leib!" (1Co 6,13-15 1Co 6,19-20).



II Sterben in Christus Jesus

1005 Um mit Christus aufzuerstehen, muß man mit Christus sterben; dazu ist es notwendig, "aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein" (2Co 5,8). Bei diesem "Aufbrechen" (Ph 1,23), beim Tod, wird die Seele vom Leib getrennt. Sie wird am Tag der Auferstehung der Toten wieder mit ihrem Leib vereint werden (Vgl. SPF 28) (Vgl. dazu auch CEC 624 CEC 650).



Der Tod

1006 "Angesichts des Todes wird das Rätsel des menschlichen Daseins am größten" (GS 18). In einer bestimmten Hinsicht ist der leibliche Tod natürlich; für den Glauben aber ist er ein "Lohn der Sünde" (Rm 6,23) (Vgl. Gn 2,17). Und für jene, die in der Gnade Christi sterben, ist der Tod ein Hineingenommenwerden in den Tod des Herrn, um auch an seiner Auferstehung teilnehmen zu können (Vgl. Rm 6,3-9 Ph 3 Ph 10-11) (Vgl. dazu auch CEC 164 CEC 1500).

1007 Der Tod ist das Ende des irdischen Lebens. Unser Leben dauert eine gewisse Zeit, in deren Lauf wir uns verändern und altern. Unser Tod erscheint wie bei allen Lebewesen der Erde als natürliches Lebensende. Dieser Aspekt des Todes gibt unserem Leben etwas Dringliches: Das Wissen um die Sterblichkeit kann uns daran erinnern, daß uns zur Verwirklichung unseres Lebens nur eine beschränkte Frist zur Verfügung steht:

"Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren ..., bevor der Staub auf die Erde zurückfällt als das, was er war, und der Atem zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat" (
Qo 12,1 Qo 12,7).

1008 Der Tod ist Folge der Sünde.Als authentischer Ausleger der Aussagen der Heiligen Schrift (Vgl. Gn 2,17 Gn 3,3 Gn 3,19 Sg 1,13 Rm 5,12 Rm 6,23) und der Überlieferung lehrt das Lehramt der Kirche, daß der Tod in die Welt gekommen ist, weil der Mensch gesündigt hat (Vgl. DS 1511). Obwohl der Mensch eine sterbliche Natur besaß, bestimmte ihn der Schöpfer nicht zum Sterben. Der Tod widerspricht somit den Ratschlüssen Gottes, des Schöpfers. Er hielt als Folge der Sünde in die Welt Einzug (Vgl. Sg 2,23-24). "Der leibliche Tod, dem der Mensch, hätte er nicht gesündigt, entzogen gewesen wäre" (GS 18), ist so der "letzte Feind" des Menschen, der zu besiegen ist (Vgl. 1Co 15,26) (Vgl. dazu auch CEC 401 CEC 367).

1009 Der Tod ist durch Christus umgewandelt worden. Auch Jesus, der Sohn Gottes, hat den Tod, der zum menschlichen Dasein gehört, erlitten. Obwohl er vor ihm zurückschreckte (Vgl. Mc 14,33-34 He 5,7-8), nahm er ihn in völliger und freier Unterwerfung unter den Willen seines Vaters auf sich. Der Gehorsam Jesu hat den Fluch, der auf dem Tod lag, in Segen verwandelt (Vgl. Rm 5,19-21) (Vgl. dazu auch CEC 612).



Der Sinn des christlichen Todes

(Vgl. dazu auch CEC 1681-1690)

1010 Durch Christus hat der christliche Tod einen positiven Sinn. "Für mich ist Christus das Leben, und Sterben Gewinn" (Ph 1,21). "Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben" (2Tm 2,11). Das wesentlich Neue am christlichen Tod liegt darin: Durch die Taufe ist der Christ sakramental schon "mit Christus gestorben", um aus einem neuen Leben zu leben. Wenn wir in der Gnade Christi sterben, vollendet der leibliche Tod dieses "Sterben mit Christus" und vollzieht so endgültig unsere Eingliederung in ihn durch seine Erlösungstat (Vgl. dazu auch CEC 1220):

"Besser ist es für mich, zu sterben auf Christus hin, als König zu sein über die Enden der Erde. Jenen suche ich, der für uns starb; jenen will ich, der unsertwegen auferstand. Das Gebären steht mir bevor ... Laßt mich reines Licht empfangen! Dort angekommen, werde ich Mensch sein" (Ignatius v. Antiochien, Rm 6,1-2).

1011 Im Tod ruft Gott den Menschen zu sich. Darum kann sich der Christ ähnlich wie Paulus nach dem Tod sehnen: "Ich sehne mich danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein" (Ph 1,23). Und er kann, nach dem Beispiel Christi, seinen Tod zu einem Akt des Gehorsams und der Liebe zum Vater machen (Vgl. Lc 23,46) (Vgl. dazu auch CEC 1025).

"Mein irdisches Verlangen ist gekreuzigt ... In mir ist lebendiges und redendes Wasser, das murmelt und in mir sagt: Auf zum Vater!" (Ignatius v. Antiochien, Rm 7,2).

"Ich will Gott sehen, und um ihn zu sehen, muß man sterben" (Theresa v. Jesus, vida VIE 1).

"Ich sterbe nicht; ich gehe ins Leben ein" (Theresia vom Kinde Jesu, verba).

1012 Die christliche Sicht des Todes (Vgl. 1Th 4,13-14) wird in der Liturgie der Kirche besonders gut ausgedrückt:

"Deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben gewandelt, nicht genommen. Und wenn die Herberge der irdischen Pilgerschaft zerfällt, ist uns im Himmel eine ewige Wohnung bereitet" (MR, Präfation von den Verstorbenen).

1013 Der Tod ist das Ende der irdischen Pilgerschaft des Menschen, der Zeit der Gnade und des Erbarmens, die Gott ihm bietet, um sein Erdenleben nach dem Plane Gottes zu leben und über sein letztes Schicksal zu entscheiden. "Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist" (LG 48), kehren wir nicht mehr zurück, um noch weitere Male auf Erden zu leben. Es ist "dem Menschen bestimmt", "ein einziges Mal zu sterben" (He 9,27). Nach dem Tod gibt es keine "Reinkarnation".

1014 Die Kirche ermutigt uns, uns auf die Stunde des Todes vorzubereiten (,,Von einem plötzlichen Tode erlöse uns, o Herr!": Allerheiligenlitanei), die Gottesmutter zu bitten, "in der Stunde unseres Todes" für uns einzutreten (Gebet "Ave Maria") und uns dem hl. Josef, dem Patron der Sterbenden, anzuvertrauen (Vgl. dazu auch CEC 2676-2677):

"In allen deinen Handlungen, in allen deinen Gedanken solltest du dich so verhalten, als ob du heute sterben müßtest. Wenn du ein gutes Gewissen hättest, würdest du den Tod nicht sehr fürchten. Es wäre besser, sich vor der Sünde zu hüten, als vor dem Tod zu flüchten. Falls du heute nicht bereit bist, wirst du es dann morgen sein?" (Nachfolge Christi 1,23,1).

"Gelobt seist du, Herre mein, durch unsern Bruder, den leiblichen Tod; ihm kann kein lebender Mensch entrinnen. Wehe denen, die sterben in tödlicher Sünde! Selig, die er in deinem heiligsten Willen findet! Denn sie versehrt nicht der zweite Tod" (Franz von Assisi, Sonnengesang).



KURZTEXTE



1015 "Caro salutis est cardo - Das Fleisch ist der Angelpunkt des Heils" (Tertullian res 8 2) Wir glauben an Gott, den Schöpfer des Fleisches; wir glauben an das Wort, das Fleisch geworden ist, um das Fleisch zu erlösen; wir glauben an die Auferstehung des Fleisches, in der sich die Schöpfung und die Erlösung des Fleisches vollenden.

1016 Durch den Tod wird die Seele vom Leibe getrennt; in der Auferstehung aber wird Gott unserem verwandelten Leib das unvergängliche Leben geben, indem er ihn wieder mit unserer Seele vereint. Wie Christus auferstanden ist und immerdar lebt, so werden wir alle am Letzten Tag auferstehen.

1017 "Wir glauben die wahre Auferstehung dieses Fleisches, das wir jetzt tragen" (DS 8 DS 4) Ins Grab gesät wird ein verweslicher Leib, auferstehen wird ein unverweslicher Leib (Vgl. 1Co 15,42), ein "geistlicher Leib" (1Co 15,44).

1018 Infolge der Erbsünde muß der Mensch den leiblichen Tod erleiden, dem er, "hätte er nicht gesündigt, entzogen gewesen wäre" (GS 18).

1019 Jesus, der Sohn Gottes, hat für uns freiwillig den Tod erlitten in einer völligen und freien Unterwerfung unter den Willen Gottes, seines Vaters. Durch seinen Tod hat er den Tod besiegt und so allen Menschen den Zugang zum Heil erschlossen.








ARTIKEL 12 "ICH GLAUBE ...

DAS EWIGE LEBEN"



1020 Der Christ, der sein Sterben mit dem Sterben Jesu vereint, versteht den Tod als ein Kommen zu Jesus und als Eintritt in das ewige Leben. Wenn die Kirche über den sterbenden Christen zum letzten Mal im Namen Christi die Lossprechungsworte gesprochen, ihn zum letzten Mal mit einer stärkenden Salbung besiegelt und ihm in der Wegzehrung Christus als Nahrung für die Reise gespendet hat, sagt sie zu ihm mit sanfter Bestimmtheit (Vgl. dazu auch CEC 1523-1525):

"Mache dich auf den Weg, Bruder (Schwester) in Christus, im Namen Gottes, des allmächtigen Vaters, der dich erschaffen hat; im Namen Jesu Christi, des Sohnes des lebendigen Gottes, der für dich gelitten hat; im Namen des Heiligen Geistes, der über dich ausgegossen worden ist. Heute noch sei dir im Frieden deine Stätte bereitet, deine Wohnung bei Gott im heiligen Zion, mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria, mit dem heiligen Josef und mit allen Engeln und Heiligen Gottes ... Kehre heim zu deinem Schöpfer, der dich aus dem Staub der Erde gebildet hat. Wenn du aus diesem Leben scheidest, eile Maria dir entgegen mit allen Engeln und Heiligen ... Deinen Erlöser sollst du sehen von Angesicht zu Angesicht . . ." (Sterbegebet, "Commendatio animae")(Vgl. dazu auch CEC 2677 CEC 336).



I Das besondere Gericht

1021 Der Tod setzt dem Leben des Menschen, das heißt der Zeit, in der dieser die in Christus geoffenbarte göttliche Gnade (Vgl. 2Tm 1,9-10) annehmen oder zurückweisen kann, ein Ende. Das Neue Testament spricht vom Gericht hauptsächlich im Blick auf die endgültige Begegnung mit Christus bei seinem zweiten Kommen. Es sagt aber auch wiederholt, daß einem jeden unmittelbar nach dem Tod entsprechend seinen Werken und seinem Glauben vergolten wird. Das Gleichnis vom armen Lazarus (Vgl. Lc 16,22) und das Wort, das Christus am Kreuz zum guten Schächer sagte (Vgl. Lc 23,43), sowie weitere Texte des Neuen Testaments (Vgl. 2Co 5,8 Ph 1,23 He 9,27 He 12,23) sprechen von einem letzten Schicksal der Seele (Vgl. Mt 16,26), das für die einzelnen Menschen unterschiedlich sein kann (Vgl. dazu auch CEC 1038 CEC 679).

1022 Jeder Mensch empfängt im Moment des Todes in seiner unsterblichen Seele die ewige Vergeltung. Dies geschieht in einem besonderen Gericht, das sein Leben auf Christus bezieht - entweder durch eine Läuterung (Vgl. K. v. Lyon: DS 857-858 K. v. Florenz: DS 1304-1306 K. v. Trient: DS 1820) hindurch oder indem er unmittelbar in die himmlische Seligkeit eintritt (Vgl. Benedikt XII.: DS 1000-1001 Johannes XXII.: DS 990) oder indem er sich selbst sogleich für immer verdammt (Vgl. Benedikt XII.: DS 10) (Vgl. dazu auch CEC 393).

"Am Abend unseres Lebens werden wir nach unserer Liebe gerichtet werden" (Johannes vom Kreuz, dichos 64) (Vgl. dazu auch CEC 1470).



II Der Himmel

1023 Die in der Gnade und Freundschaft Gottes sterben und völlig geläutert sind, leben für immer mit Christus. Sie sind für immer Gott ähnlich, denn sie sehen ihn, "wie er ist" (1Jn 3,2), von Angesicht zu Angesicht (Vgl. 1Co 13,12 Ap 22,4) (Vgl. dazu auch CEC 954).

"Wir definieren kraft Apostolischer Autorität, daß nach allgemeiner Anordnung Gottes die Seelen aller Heiligen ... und anderer Gläubigen, die nach der von ihnen empfangenen heiligen Taufe Christi verstorben sind, in denen es nichts zu reinigen gab, als sie dahinschieden, ... oder wenn es in ebendiesen damals etwas zu reinigen gab oder geben wird, wenn sie nach ihrem Tod gereinigt wurden, auch vor der Wiederannahme ihrer Leiber und dem allgemeinen Gericht nach dem Aufstieg unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus in den Himmel, das Himmelreich und das himmlische Paradies mit Christus in der Gemeinschaft der heiligen Engel versammelt waren, sind und sein werden, und nach dem Leiden und Tod des Herrn Jesus Christus das göttliche Wesen in einer unmittelbaren Schau und auch von Angesicht zu Angesicht geschaut haben und schauen - ohne Vermittlung eines Geschöpfes" (Benedikt XII.: DS 1000) (Vgl. LG 49).

1024 Dieses vollkommene Leben mit der allerheiligsten Dreifaltigkeit, diese Lebens- und Liebesgemeinschaft mit ihr, mit der Jungfrau Maria, den Engeln und allen Seligen wird "der Himmel" genannt. Der Himmel ist das letzte Ziel und die Erfüllung der tiefsten Sehnsüchte des Menschen, der Zustand höchsten, endgültigen Glücks (Vgl. dazu auch CEC 260 CEC 326 CEC 2794 CEC 1718).

1025 Im Himmel leben heißt "mit Christus sein"(Vgl. Jn 14,3 Ph 1,23 1Th 4,17). Die Auserwählten leben "in ihm", behalten oder, besser gesagt, finden dabei jedoch ihre wahre Identität, ihren eigenen Namen (Vgl. Ap 2,17) (Vgl. dazu auch CEC 1011):

"Leben heißt mit Christus sein; wo Christus ist, da ist somit das Leben, da das Reich" (Ambrosius, Luc. 10, 121).

1026 Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat uns Jesus Christus den Himmel "geöffnet". Das Leben der Seligen besteht im Vollbesitz der Früchte der Erlösung durch Christus. Dieser läßt jene, die an ihn geglaubt haben und seinem Willen treu geblieben sind, an seiner himmlischen Verherrlichung teilhaben. Der Himmel ist die selige Gemeinschaft all derer, die völlig in ihn eingegliedert sind (Vgl. dazu auch CEC 793).

1027 Dieses Mysterium der seligen Gemeinschaft mit Gott und all denen, die in Christus sind, geht über jedes Verständnis und jede Vorstellung hinaus. Die Schrift spricht zu uns davon in Bildern, wie Leben, Licht, Frieden, festliches Hochzeitsmahl, Wein des Reiches, Haus des Vaters, himmlisches Jerusalem und Paradies: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist; das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben" (1Co 2,9) (Vgl. dazu auch CEC 959 CEC 1720).

1028 Da Gott unendlich erhaben ist, kann er nur dann gesehen werden, wie er ist, wenn er selbst den Menschen sein Mysterium unmittelbar schauen läßt und ihn dazu befähigt. Diese Schau Gottes in seiner himmlischen Herrlichkeit wird von der Kirche "die beseligende Schau" (visio beatifica) genannt (Vgl. dazu auch CEC 1722 CEC 163).

"Welcher Ruhm, welche Lust wird es sein, wenn du zugelassen wirst, um Gott zu schauen, wenn du der Ehre gewürdigt wirst, mit Christus, deinem Herrn und Gott, die Freude des ewigen Heils und Lichts zu genießen ..., mit den Gerechten und Freunden Gottes im Himmelreich dich der Wonne der verliehenen Unsterblichkeit zu freuen!" (Cyprian, EP 58,10,1).

1029 In der Herrlichkeit des Himmels erfüllen die Seligen weiterhin mit Freude den Willen Gottes. Sie tun dies auch in bezug auf die anderen Menschen und die gesamte Schöpfung, indem sie mit Christus herrschen; mit ihm werden sie "herrschen in alle Ewigkeit" (Ap 22,5) (Vgl. Mt 25,21 Mt 25,23) (Vgl. dazu auch CEC 956 CEC 668).




Katechismus KK 1997 970