Ecclesia de Eucharistia DE 20


II. KAPITEL

DIE EUCHARISTIE BAUT DIE KIRCHE AUF


21 Das Zweite Vatikanische Konzil hat daran erinnert, daß die Feier der Eucharistie im Zentrum des Wachstumsprozesses der Kirche steht. Nach der Aussage: »Die Kirche, das heißt das im Mysterium schon gegenwärtige Reich Christi, wächst durch die Kraft Gottes sichtbar in der Welt«,35 fügt das Konzil hinzu, als ob es auf die Frage »Wie wächst sie?« antworten wollte: »Sooft das Kreuzesopfer, in dem Christus, unser Osterlamm, dahingegeben wurde (vgl. 1Co 5,7), auf dem Altar gefeiert wird, vollzieht sich das Werk unserer Erlösung. Zugleich wird durch das Sakrament des eucharistischen Brotes die Einheit der Gläubigen, die einen Leib in Christus bilden, dargestellt und verwirklicht (vgl. 1Co 10,17)«.36

Ein ursächlicher Einfluß der Eucharistie zeigt sich am Ursprung der Kirche selbst. Die Evangelisten beschreiben genau, daß es die Zwölf, die Apostel, waren, die mit Jesus zum Letzten Abendmahl zusammenkamen (vgl. Mt 26,20 Mc 14,17 Lc 22,14). Dies ist ein Detail von beträchtlicher Bedeutung, denn die Apostel »bildeten die Keime des neuen Israel und zugleich den Ursprung der heiligen Hierarchie«.37 Indem Christus ihnen seinen Leib und sein Blut zur Speise gab, bezog er sie auf geheimnisvolle Weise in das Opfer ein, das wenige Stunden später auf Kalvaria vollbracht werden sollte. Analog zum Bundesschluß am Sinai, der durch das Opfer und die Besprengung mit Blut besiegelt wurde,38 legen die Handlungen und Worte Jesu beim Letzten Abendmahl das Fundament für die neue messianische Gemeinschaft, das Volk des Neuen Bundes.

Als die Apostel im Abendmahlssaal die Einladung Jesu »Nehmt und eßt... Trinkt alle daraus...« (Mt 26,26-27) annahmen, traten sie zum erstenmal in sakramentale Gemeinschaft mit ihm. Von diesem Augenblick an bis zum Ende der Zeiten wird die Kirche durch die sakramentale Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes auferbaut, der sich für uns geopfert hat: »Tut dies zu meinem Gedächtnis!... Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!« (1Co 11,24-25 vgl. Lc 22,19).


22 Die Eingliederung in Christus, die in der Taufe verwirklicht wird, erneuert und festigt sich beständig durch die Teilnahme am eucharistischen Opfer, vor allem durch die volle Teilnahme am Opfer in der sakramentalen Kommunion. Wir können sagen, daß nicht nur jeder einzelne von uns Christus empfängt, sondern auch, daß Christus jeden einzelnen von uns empfängt. Er schließt Freundschaft mit uns: »Ihr seid meine Freunde« (Jn 15,14). Durch ihn haben wir das Leben: »So wird jeder, der mich ißt, durch mich leben« (Jn 6,57). In der eucharistischen Kommunion verwirklicht sich in höchster Weise das »Innewohnen« Christi im Jünger und des Jüngers in Christus: »Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch« (Jn 15,4).

Durch die Vereinigung mit Christus verschließt sich das Volk des Neuen Bundes keineswegs in sich selbst, sondern wird vielmehr zum »Sakrament« für die Menschheit,39 (LG 1) zum Zeichen und Werkzeug des von Christus gewirkten Heiles, zum Licht der Welt und zum Salz der Erde (vgl. Mt 5,13-16) für die Erlösung aller.40 Die Sendung der Kirche führt die Sendung Christi weiter: »Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch« (Jn 20,21). Aus der Fortdauer des Kreuzesopfers in der Eucharistie und aus der Gemeinschaft mit dem Leib und dem Blut Christi schöpft die Kirche die notwendige geistliche Kraft, um ihre Sendung zu erfüllen. So zeigt sich die Eucharistie als Quelle und zugleich als Höhepunkt der ganzen Evangelisierung, da ihr Ziel die Gemeinschaft der Menschen mit Christus und in ihm mit dem Vater und mit dem Heiligen Geist ist.41


23 Mit der eucharistischen Kommunion wird die Kirche zugleich in ihrer Einheit als Leib Christi gefestigt. Der heilige Paulus bezieht sich auf diese einheitsstiftende Wirkung der Teilnahme am eucharistischen Mahl, wenn er an die Korinther schreibt: »Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot« (1Co 10,16-17). Der heilige Johannes Chrysostomus kommentiert treffend und tiefsinnig: »Was ist denn das Brot wirklich? Es ist der Leib Christi. Was werden die, welche ihn empfangen? Sie werden Leib Christi; aber nicht viele Leiber, sondern ein einziger Leib. In der Tat ist das Brot ganz eins, obgleich es aus vielen Körnern besteht, die sich in ihm befinden, auch wenn man sie nicht sieht und ihre Verschiedenheit zugunsten ihrer gegenseitigen vollkommenen Verschmelzung verschwindet. Ebenso sind auch wir auf die gleiche Weise untereinander geeint und alle miteinander mit Christus«.42 Die Argumentation ist überzeugend: Unsere Vereinigung mit Christus, die Geschenk und Gnade für jeden einzelnen ist, bewirkt, daß wir in ihm auch zur Einheit seines Leibes, zur Kirche, zusammengefügt werden. Die Eucharistie festigt die Eingliederung in Christus, die in der Taufe durch die Gabe des Geistes grundgelegt worden ist (vgl. 1Co 12,13 1Co 12,27).

Das geeinte und untrennbare Handeln des Sohnes und des Heiligen Geistes, das der Kirche, ihrem Entstehen und ihrem Fortdauern zugrundeliegt, ist in der Eucharistie wirksam. Dies ist dem Verfasser der Liturgie des heiligen Jakobus wohl bewußt: Denn in der Epiklese der Anaphora wird Gott Vater gebeten, daß er den Heiligen Geist auf die Gläubigen und auf die Gaben herabkommen lasse, damit der Leib und das Blut Christi »all denen, die daran teilhaben, [...] zur Heiligung der Seele und des Leibes gereichen«.43 Die Kirche wird vom göttlichen Beistand gefestigt durch die Heiligung der Gläubigen in der Eucharistie.


24 Die Gabe Christi und seines Geistes, die wir in der eucharistischen Kommunion empfangen, erfüllt in überreichem Maß die Sehnsucht nach brüderlicher Einheit, die im menschlichen Herzen wohnt. Zugleich hebt sie die Erfahrung brüderlicher Gemeinschaft, die der gemeinsamen Teilnahme am selben eucharistischen Tisch innewohnt, auf eine Ebene, die weit über der bloßen Erfahrung menschlicher Mahlgemeinschaft liegt. Durch die Kommunion am Leib Christi dringt die Kirche immer tiefer in ihr Wesen ein, »in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit« 44 zu sein.

Den Keimen der Entzweiung unter den Menschen, die - wie die tägliche Erfahrung zeigt - aufgrund der Sünde tief in die Menschheit eingegraben sind, stellt sich die schöpferische Kraft der Einheit des Leibes Christi entgegen. Die Eucharistie, die die Kirche auferbaut, schafft gerade dadurch Gemeinschaft unter den Menschen.


25 Der Kult, welcher der Eucharistie außerhalb der Messe erwiesen wird, hat einen unschätzbaren Wert im Leben der Kirche. Dieser Kult ist eng mit der Feier des eucharistischen Opfers verbunden. Die Gegenwart Christi unter den heiligen Gestalten, die nach der Messe aufbewahrt werden – eine Gegenwart, die so lange andauert, wie die Gestalten von Brot und Wein Bestand haben45 –, kommt von der Feier des Opfers her und bereitet auf die sakramentale und die geistliche Kommunion vor.46 Es obliegt den Hirten, zur Pflege des eucharistischen Kultes zu ermutigen, auch durch ihr persönliches Zeugnis, insbesondere zur Aussetzung des Allerheiligsten sowie zum anbetenden Verweilen vor Christus, der unter den eucharistischen Gestalten gegenwärtig ist.47

Es ist schön, bei ihm zu verweilen und wie der Lieblingsjünger, der sich an seine Brust lehnte (vgl.
Jn 13,25), von der unendlichen Liebe seines Herzens berührt zu werden. Wenn sich das Christentum in unserer Zeit vor allem durch die »Kunst des Gebetes«48 auszeichnen soll, wie könnte man dann nicht ein erneuertes Verlangen spüren, lange im geistlichen Zwiegespräch, in stiller Anbetung, in einer Haltung der Liebe bei Christus zu verweilen, der im Allerheiligsten gegenwärtig ist? Wie oft, meine lieben Brüder und Schwestern, habe ich diese Erfahrung gemacht, und daraus Kraft, Trost und Stärkung geschöpft!

Von dieser Praxis, die das Lehramt wiederholt gelobt und empfohlen hat,49 geben uns zahlreiche Heilige ein Beispiel. In besonderer Weise zeichnete sich darin der heilige Alfons von Liguori aus, der schrieb: »Unter allen Frömmigkeitsformen ist die Anbetung des eucharistischen Christus die erste nach den Sakramenten; sie ist Gott am liebsten und uns am nützlichsten«.50 Die Eucharistie ist ein unermeßlicher Schatz: Nicht nur ihre Feier, sondern auch das Verweilen vor ihr außerhalb der Messe gestattet uns, an der Quelle der Gnade zu schöpfen. Wenn eine christliche Gemeinschaft noch fähiger werden möchte, das Antlitz Christi in jenem Geist zu betrachten, den ich in den Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte und Rosarium Virginis Mariae empfohlen habe, kann sie nicht darauf verzichten, den eucharistischen Kult zu pflegen, in dem die Früchte der Gemeinschaft am Leib und am Blut des Herrn fortdauern und sich vervielfachen.

35 II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 3.
36 Ebd. LG 3
37 II. Vatikanisches Konzil, Dekret über die Missionstätigkeit der Kirche Ad gentes, AGD 5.
38 »Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat« (Ex 24,8).
39 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 1.
40 Vgl. ebd., LG 9.
41 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dekret über Dienst und Leben der Priester Presbyterorum ordinis, PO 5. Das gleiche Dekret sagt in der Nr. PO 6: »Die christliche Gemeinde wird aber nur auferbaut, wenn sie Wurzel und Angelpunkt in der Feier der Eucharistie hat«.
42 Hl. Johannes Chrysostomus, In Epistolam I ad Corinthos homiliae, 24, 2: PG 61, 200; vgl.Didaché, IX, 4: F.X. Funk, I, 22; Hl.Cyprian, Epistula LXIII, 13: PL 4, 384.
43 Anaphora der Liturgie des heiligen Jakobus.
44 II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 1.
45 Vgl. Konzil von Trient, 13. Sitzung, Dekret über das Sakrament der Eucharistie, Kan. 4: DS 1654.
46 Vgl. Rituale Romanum: De sacra communione et de cultu mysterii eucharistici extra Missam, 36 (n. 80).
47 Vgl. ebd., 38-39 (nn. 86-90).


III. KAPITEL

DIE APOSTOLIZITÄT DER EUCHARISTIE UND DER KIRCHE


26 Wenn die Eucharistie die Kirche auferbaut und die Kirche die Eucharistie vollzieht, wie ich eben in Erinnerung gerufen habe, so folgt daraus, daß es zwischen der Eucharistie und der Kirche eine sehr enge Verbindung gibt. Dies gilt in einem solchem Maß, daß wir auf das Mysterium der Eucharistie anwenden dürfen, was wir über die Kirche sagen, wenn wir sie im Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel als »die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche« bekennen. Eine und katholisch ist auch die Eucharistie. Sie ist auch heilig, ja sie ist das heiligste Sakrament. Unsere Aufmerksamkeit wollen wir nun aber vor allem auf ihre Apostolizität richten.


27 Bei der Erklärung, wie die Kirche apostolisch, also auf die Apostel gegründet ist, weist der Katechismus der Katholischen Kirche auf einen dreifachen Sinn hin. Erstens »ist und bleibt sie "auf das Fundament der Apostel" gebaut (Ep 2,20), auf die von Christus selbst erwählten und ausgesandten Zeugen«.51 Die Apostel sind auch das Fundament der Eucharistie, nicht weil das Sakrament nicht auf Christus selbst zurückgeht, sondern weil Jesus es den Aposteln anvertraut hat und weil es von ihnen und ihren Nachfolgern bis zu uns weitergegeben wurde. Die Kirche feiert die Eucharistie durch die Jahrhunderte hindurch, indem sie das Handeln der Apostel weiterführt, die dem Auftrag des Herrn gehorsam waren.

Der zweite Sinn, wie die Kirche nach dem Katechismus apostolisch ist, besteht darin, daß »sie mit dem Beistand des in ihr wohnenden Geistes die Lehre, das Glaubensvermächtnis sowie die gesunden Grundsätze der Apostel [bewahrt] und sie weiter[gibt]«.52 Auch in diesem zweiten Sinn ist die Eucharistie apostolisch, weil sie in Übereinstimmung mit dem Glauben der Apostel gefeiert wird. Das kirchliche Lehramt hat bei verschiedenen Gelegenheiten in der zweitausendjährigen Geschichte des Volkes des Neuen Bundes die Lehre über die Eucharistie, auch hinsichtlich der genauen Terminologie, präzisiert, um dadurch den apostolischen Glauben an dieses erhabene Mysterium zu schützen. Dieser Glaube bleibt unverändert, und es ist wesentlich für die Kirche, daß er unverändert bleibt.


28 Schließlich ist die Kirche in dem Sinn apostolisch, daß »sie bis zur Wiederkunft Christi weiterhin von den Aposteln belehrt, geheiligt und geleitet wird – und zwar durch jene, die ihnen in ihrem Hirtenamt nachfolgen: das Bischofskollegium, dem die Priester zur Seite stehen, in Einheit mit dem Nachfolger des Petrus, dem obersten Hirten der Kirche«.53 Die apostolische Nachfolge in der pastoralen Sendung schließt notwendig das Sakrament der Weihe ein, also die ununterbrochene, auf die Anfänge zurückgehende Reihe gültiger Bischofsweihen.54 Diese Sukzession ist wesentlich, damit von Kirche im eigentlichen und vollen Sinn gesprochen werden kann.

Die Eucharistie bringt auch diesen Sinn der Apostolizität zum Ausdruck. Wie das Zweite Vatikanische Konzil lehrt, kommt es den Gläubigen zu, »kraft ihres königlichen Priestertums an der eucharistischen Darbringung mitzuwirken«.55 Es ist aber der geweihte Priester, der »in der Person Christi das eucharistische Opfer vollzieht und es im Namen des ganzen Volkes Gott darbringt«.56 Deshalb ist im Missale Romanum vorgeschrieben, daß es nur dem Priester zusteht, das eucharistische Hochgebet zu sprechen, während das Volk sich im Glauben schweigend damit vereint.57


29 Der vom Zweiten Vatikanischen Konzil wiederholt gebrauchte Ausdruck, gemäß dem »der Amtspriester das eucharistische Opfer in der Person Christi vollzieht«,58 war im päpstlichen Lehramt bereits gut verankert.59 Wie ich bei anderer Gelegenheit klargestellt habe, bedeutet in persona Christi »mehr als nur "im Namen" oder "in Stellvertretung" Jesu Christi. In der Person, d.h. in der spezifischen, sakramentalen Identifizierung mit dem ewigen Hohenpriester, der Urheber und hauptsächliches Subjekt dieses seines eigenen Opfers ist, bei dem er in Wahrheit von niemandem ersetzt werden kann«.60 Der Dienst der Priester, die das Sakrament der Weihe empfangen haben, macht in der von Christus bestimmten Heilsordnung deutlich, daß die von ihnen gefeierte Eucharistie eine Gabe ist, die auf radikale Weise die Vollmacht der Gemeinde überragt. Das priesterliche Dienstamt ist unersetzlich, um die eucharistische Konsekration gültig an das Kreuzesopfer und an das Letzte Abendmahl zu binden.

Die Gemeinde, die zur Feier der Eucharistie zusammenkommt, bedarf unbedingt eines geweihten Priesters, der sie leitet, um wirklich eucharistische Versammlung sein zu können. Die Gemeinde kann sich aber nicht selbst einen geweihten Amtsträger geben. Dieser ist eine Gabe, die die Gemeinde durch die auf die Apostel zurückgehende Sukzession der Bischöfe empfängt. Es ist nämlich der Bischof, der durch das Sakrament der Weihe einen neuen Priester bestellt und ihm die Vollmacht überträgt, die Eucharistie zu feiern. Daher kann »das eucharistische Geheimnis in keiner Gemeinde gefeiert werden, es sei denn durch die Hände eines geweihten Priesters, wie das Vierte Laterankonzil ausdrücklich gelehrt hat«.61


30 Diese Lehre der katholischen Kirche über das priesterliche Dienstamt in seiner Beziehung zur Eucharistie wie auch die Lehre über das eucharistische Opfer waren in den letzten Jahrzehnten Gegenstand eines fruchtbaren Dialogs im Bereich der ökumenischen Bemühungen. Wir müssen der heiligsten Dreifaltigkeit danken, weil es zu bedeutsamen Fortschritten und Annäherungen gekommen ist, die uns auf eine Zukunft hoffen lassen, in der wir den Glauben voll und ganz teilen. Die Anmerkung des Konzils bezüglich der kirchlichen Gemeinschaften, die im Abendland im 16. Jahrhundert und danach entstanden und von der katholischen Kirche getrennt sind, bleibt noch immer voll zutreffend: »Obgleich bei den von uns getrennten kirchlichen Gemeinschaften die aus der Taufe hervorgehende volle Einheit mit uns fehlt und obgleich sie nach unserem Glauben vor allem wegen des Fehlens des Weihesakramentes die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben, bekennen sie doch bei der Gedächtnisfeier des Todes und der Auferstehung des Herrn im Heiligen Abendmahl, daß hier die lebendige Gemeinschaft mit Christus bezeichnet werde, und sie erwarten seine glorreiche Wiederkunft«.62

Deshalb müssen die katholischen Gläubigen bei allem Respekt vor den religiösen Überzeugungen ihrer getrennten Brüder und Schwestern der Kommunion fernbleiben, die bei ihren Feiern ausgeteilt wird, damit sie nicht einer zweideutigen Auffassung über das Wesen der Eucharistie Vorschub leisten und so die Pflicht versäumen, für die Wahrheit klar Zeugnis abzulegen. Dies würde zu einer Verzögerung auf dem Weg zur vollen sichtbaren Einheit führen. Es ist auch nicht gestattet, die sonntägliche heilige Messe durch ökumenische Wortgottesdienste, durch gemeinsame Gebetstreffen mit Christen, die den genannten kirchlichen Gemeinschaften angehören, oder durch die Teilnahme an ihren liturgischen Feiern zu ersetzen. Bei geeigneten Anlässen sind derartige Feiern und Treffen in sich lobenswert, sie bereiten auf die ersehnte volle, auch eucharistische Gemeinschaft vor, können sie aber nicht ersetzen.

Die Tatsache, daß die Vollmacht zur Darbringung der Eucharistie ausschließlich den Bischöfen und Priestern anvertraut ist, stellt keine Herabsetzung des übrigen Gottesvolkes dar. Denn in der Gemeinschaft des einzigen Leibes Christi, der Kirche, nützt diese Gabe allen in überreichem Maß.


31 Wenn die Eucharistie Mitte und Höhepunkt des Lebens der Kirche ist, so ist sie es in gleicher Weise für das priesterliche Dienstamt. Mit einem dankbaren Herzen gegenüber unserem Herrn Jesus Christus unterstreiche ich deshalb von neuem, daß die Eucharistie »der wesentliche und zentrale Seinsgrund für das Sakrament des Priestertums ist, das ja im Augenblick der Einsetzung der Eucharistie und zusammen mit ihr gestiftet worden ist«.63

Die pastoralen Tätigkeiten des Priesters sind vielfältig. Wenn man an die gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse der gegenwärtigen Welt denkt, kann man leicht verstehen, wie groß und bedrohlich für die Priester die Gefahr ist, sich in einer Vielzahl verschiedener Aufgaben zu verlieren.Das Zweite Vatikanische Konzil hat in der Hirtenliebe das Band gesehen, das ihr Leben und ihre Tätigkeiten zur Einheit führt. Diese Hirtenliebe – so fügt das Konzil hinzu – »erwächst am stärksten aus dem eucharistischen Opfer. Es bildet daher Mitte und Wurzel des ganzen priesterlichen Lebens«.64 Man versteht so, wie wichtig es für sein geistliches Leben und darüber hinaus für das Wohl der Kirche und der Welt ist, daß der Priester die Empfehlung des Konzils, täglich die Eucharistie zu feiern, in die Tat umsetzt. Denn »sie ist auch dann, wenn keine Gläubigen dabei sein können, ein Akt Christi und der Kirche«.65 Auf diese Weise kann der Priester jede zerstreuende Spannung in seinem Tagesablauf überwinden, weil er im eucharistischen Opfer, der wahren Mitte seines Lebens und Dienens, die notwendige geistliche Energie findet, um sich den verschiedenen seelsorglichen Aufgaben zu stellen. So werden seine Tage wahrhaft eucharistisch.

Von der zentralen Stellung der Eucharistie im Leben und Wirken der Priester leitet sich auch die zentrale Stellung der Eucharistie in der Pastoral zur Förderung von Priesterberufungen ab. Dies gilt vor allem deshalb, weil das Gebet um Berufungen in der Eucharistie ganz mit dem Gebet Christi, des ewigen Hohenpriesters, vereint wird. Die eifrige Sorge der Priester um das Mysterium der Eucharistie sowie die damit verbundene Förderung der bewußten, tätigen und fruchtbaren Teilnahme der Gläubigen an der Eucharistie ist zudem ein eindrucksvolles Beispiel und ein Ansporn für junge Menschen, großmütig auf den Ruf Gottes zu antworten. Oft bedient sich Gott der vorbildlichen und eifrigen Hirtenliebe eines Priesters, um im Herzen eines jungen Menschen den Keim der Berufung zum Priestertum auszusäen und zur Entfaltung zu bringen.


32 All das zeigt, wie schmerzlich es ist und wie weit man sich von der normalen Situation entfernt, wenn eine christliche Gemeinde sich zwar aufgrund der Anzahl und Vielfalt der Gläubigen als Pfarrei darstellt, aber keinen Priester hat, der sie leitet. Die Pfarrei ist nämlich eine Gemeinschaft von Getauften, die ihre Identität vor allem durch die Feier des eucharistischen Opfers ausdrücken und geltend machen. Dazu aber ist ein Priester notwendig, denn nur ihm steht es zu, in persona Christi die Eucharistie darzubringen. Wenn einer Gemeinde der Priester fehlt, sucht man mit Recht nach einer gewissen Abhilfe, damit die sonntäglichen Gottesdienste weiterhin stattfinden. Die Ordensleute und Laien, die ihre Brüder und Schwestern im Gebet leiten, üben in lobenswerter Weise das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen aus, das in der Taufgnade gründet. Derartige Lösungen müssen aber als bloß vorläufig betrachtet werden, solange die Gemeinde auf einen Priester wartet.

Die Tatsache, daß solche Feiern in sakramentaler Hinsicht unvollständig sind, muß die ganze Gemeinde dazu drängen, mit größerem Eifer zu beten, daß der Herr Arbeiter für seine Ernte aussende (vgl.
Mt 9,38), und muß auch dazu anspornen, alle anderen Grundaspekte einer angemessenen Berufungspastoral in die Tat umzusetzen. Dabei darf man nicht der Versuchung erliegen, Lösungen anzustreben, welche die Eigenschaften schwächen, die von den Priesteramtskandidaten in Bezug auf das sittliche Leben und die Ausbildung verlangt werden.


33 Wenn nichtgeweihte Gläubige wegen des Priestermangels mit der Mitarbeit an der Seelsorge einer Pfarrei betraut worden sind, sollen sie sich bewußt bleiben, daß - wie das Zweite Vatikanische Konzil lehrt - »die christliche Gemeinde nur aufgebaut wird, wenn sie Wurzel und Angelpunkt in der Feier der Eucharistie hat«.66 Sie müssen deshalb dafür sorgen, daß in der Gemeinde ein wahrer »Hunger« nach der Eucharistie lebendig bleibt. Dieser »Hunger« soll dazu führen, keine Gelegenheit zur Meßfeier zu versäumen und auch die gelegentliche Anwesenheit eines Priesters zu nützen, der vom Kirchenrecht nicht an der Meßfeier gehindert ist.

48 Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte (6. Januar 2001),
NM 32: AAS93 (2001), 288.
49 »Außerdem sollen sie [die Gläubigen] es nicht unterlassen, das heiligste Sakrament, das an einem bevorzugten Ort und mit größter Ehrfurcht den liturgischen Gesetzen entsprechend in den Kirchen aufzubewahren ist, tagsüber zu besuchen. Ein solcher Besuch ist ein Beweis der Dankbarkeit und ein Zeichen der Liebe wie der schuldigen Verehrung gegenüber Christus dem Herrn, der hier gegenwärtig ist«: Paul VI., Enzyklika Mysterium Fidei (3.September 1965): AAS57 (1965), MF 771.
50 Visite al SS. Sacramento ed a Maria Santissima, Introduzione: Opere ascetiche, Avellino 2000, p. 295.
51 Katechismus der Katholischen Kirche, CEC 857.
52 Ebd. CEC 857
53 Ebd. CEC 857
54 Vgl. Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben über einige Fragen bezüglich des Dieners der Eucharistie Sacerdotium ministeriale (6.August 1983), III. 2: AAS 75 (1983), 1005.
55 II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 10.
56 Ebd. LG 10
57 Vgl. Missale Romanum, Institutio generalis: Editio typica tertia, Typis Vaticanis 2002, 48 (n. 147).
58 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 10 und LG 28; Dekret über Dienst und Leben der Priester Presbyterorum ordinis, PO 2.
59 »Der Diener des Altares handelt in der Person Christi als Haupt, der im Namen aller Glieder darbringt«: Pius XII., Enzyklika Mediator Dei (20. November 1947): AAS 39 (1947), 556; vgl. Pius X., Apostolisches Lehrschreiben Haerent animo (4. August 1908): Pii X Acta IV (1909), 16; Pius XI., Enzyklika Ad catholici sacerdotii (20. Dezember 1935): AAS 28 (1936), 20.
60 Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Dominicae Cenae (24. Februar 1980), 8: AAS 72 (1980), 128-129.
61 Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben über einige Fragen bezüglich des Dieners der Eucharistie Sacerdotium ministeriale (6. August 1983), III. 4: AAS 75 (1983), 1106; vgl.IV. Laterankonzil, Kap. 1. Der katholische Glaube Firmiter credimus: DS 802.
62 II. Vatikanisches Konzil, Dekret über den Ökumenismus Unitatis redintegratio, UR 22.
63 Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Dominicae Cenae (24. Februar 1980), 2: AAS 72 (1980), 115.
64 II. Vatikanisches Konzil, Dekret über Dienst und Leben der Priester Presbyterorum ordinis, PO 14.
65 Ebd., PO 13; vgl. CIC, can. CIC 904; CCEO, can. CIO 378.
66 II. Vatikanisches Konzil, Dekret über Dienst und Leben der Priester Presbyterorum ordinis, PO 6.


IV. KAPITEL

DIE EUCHARISTIE UND DIE KIRCHLICHE GEMEINSCHAFT



34 Die außerordentliche Versammlung der Bischofssynode 1985 erkannte in der »Communio-Ekklesiologie« die zentrale und grundlegende Idee der Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils.67 Die auf Erden pilgernde Kirche ist aufgerufen, die Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott wie auch die Gemeinschaft unter den Gläubigen zu bewahren und zu fördern. Dafür besitzt sie das Wort und die Sakramente, vor allem die Eucharistie, aus der die Kirche »immerfort lebt und wächst«68 und in der sie zugleich ihr Wesen zum Ausdruck bringt. Nicht zufällig ist der Begriff Kommunion eine der besonderen Bezeichnungen für dieses erhabene Sakrament geworden.

Die Eucharistie erscheint als Höhepunkt aller Sakramente, weil sie die Gemeinschaft mit Gott Vater im Einswerden mit dem eingeborenen Sohn durch den Heiligen Geist zur Vollendung führt. Ein bedeutender Schriftsteller der byzantinischen Tradition brachte diese Wahrheit mit gläubigem Scharfsinn zum Ausdruck: In der Eucharistie »ist vor jedem anderen Sakrament das Geheimnis [der Gemeinschaft] so vollkommen, daß es zum Gipfel aller Güter führt: Hier liegt das höchste Ziel jeder menschlichen Sehnsucht, weil wir hier Gott folgen, und Gott sich mit uns in der vollkommensten Einheit verbindet«.69 Eben darum ist es angemessen, in der Seele das dauernde Verlangen nach dem eucharistischen Sakrament zu pflegen. Hier liegt die Übung der »geistlichen Kommunion« begründet, die sich seit Jahrhunderten in der Kirche verbreitet hat und von heiligen Lehrmeistern des geistlichen Lebens empfohlen wurde. Die heilige Theresia von Jesus schrieb: »Wenn ihr nicht kommuniziert und an der Messe teilnehmt, könnt ihr geistlich kommunizieren. Diese Übung bringt reiche Früchte... So prägt sich in euch stark die Liebe unseres Herrn ein«.70


35 Die Feier der Eucharistie kann aber nicht der Ausgangspunkt der Gemeinschaft sein, sie setzt die Gemeinschaft vielmehr voraus und möchte sie stärken und zur Vollendung führen. Das Sakrament drückt dieses Band der Gemeinschaft aus, und zwar sowohl auf der unsichtbaren Ebene, die uns in Christus durch das Wirken des Heiligen Geistes mit dem Vater und untereinander verbindet, als auch auf der sichtbaren Ebene, welche die Gemeinschaft in der Lehre der Apostel, in den Sakramenten und in der hierarchischen Ordnung einschließt. Die enge Beziehung, die zwischen den unsichtbaren und den sichtbaren Elementen der kirchlichen Gemeinschaft besteht, ist ein konstitutives Merkmal der Kirche als Sakrament des Heiles.71 Nur in diesem Zusammenhang ist die Feier der Eucharistie rechtmäßig und die Teilnahme an ihr wahrhaftig. Deshalb ist es eine Anforderung, die sich aus dem Wesen der Eucharistie ergibt, daß sie in der Gemeinschaft gefeiert wird, und zwar dort, wo die Unversehrtheit ihrer Bande gewahrt ist.


36 Die unsichtbare Gemeinschaft, die ihrer Natur nach stets im Wachstum begriffen ist, setzt das Leben der Gnade, durch das man »Anteil an der göttlichen Natur« (2P 1,4) erhält, sowie die Übung der Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe voraus. Nur so hat man wahrhaft Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Der Glaube genügt nicht; es ist vielmehr nötig, in der heiligmachenden Gnade und in der Liebe zu verharren und mit dem »Leib« und dem »Herzen«72 im Schoß der Kirche zu bleiben. Um mit den Worten des heiligen Paulus zu sprechen: Es ist erforderlich, »den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam ist« (Ga 5,6).

Die Unversehrtheit der unsichtbaren Bande aufrecht zu erhalten, ist eine moralische Pflicht des Christen, der voll an der Eucharistie teilnehmen und den Leib und das Blut Christi empfangen will. »Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken« (1Co 11,28). Mit kraftvoller Beredsamkeit mahnte der heilige Johannes Chrysostomus die Gläubigen: »Auch ich erhebe die Stimme, flehe, bitte und beschwöre euch, nicht zu diesem heiligen Tisch mit einem befleckten und verdorbenen Gewissen hinzutreten. Ein solches Hinzutreten kann man nie Kommunion nennen, auch wenn wir tausendmal den Leib des Herrn berühren, sondern Verdammnis, Pein und Vermehrung der Strafen«.73

In diesem Sinn hält der Katechismus der Katholischen Kirche mit Recht fest: »Wer sich einer schweren Sünde bewußt ist, muß das Sakrament der Buße empfangen, bevor er die Kommunion empfängt«.74 Ich möchte deshalb bekräftigen, daß in der Kirche die Norm gilt und immer gelten wird, mit der das Konzil von Trient die ernste Mahnung des Apostels Paulus (vgl. 1Co 11,28) konkretisiert hat, indem es bestimmte, daß dem würdigen Empfang der Eucharistie »die Beichte vorausgehen muß, wenn einer sich einer Todsünde bewußt ist«.75


37 Die Eucharistie und die Buße sind zwei eng miteinander verbundene Sakramente. Die Eucharistie vergegenwärtigt das Erlösungsopfer des Kreuzes und setzt es auf sakramentale Weise fort. Daraus entspringt eine beständige Forderung zur Umkehr und zu einer persönlichen Antwort auf die Mahnung, die der heilige Paulus an die Christen von Korinth gerichtet hat: »Wir bitten an Christi statt: Laßt euch mit Gott versöhnen!« (2Co 5,20). Für den Christen, auf dessen Gewissen eine schwere Sünde lastet, ist der Weg der Buße durch das Sakrament der Versöhnung verpflichtend, um voll am eucharistischen Opfer teilnehmen zu können.

Es ist offensichtlich, daß das Urteil über den Gnadenstand nur dem Betroffenen zukommt, denn es handelt sich um ein Urteil des Gewissens. Aber in den Fällen, in denen ein äußeres Verhalten in schwerwiegender, offenkundiger und beständiger Weise der moralischen Norm widerspricht, kommt die Kirche nicht umhin, sich in ihrer pastoralen Sorge um die rechte Ordnung der Gemeinschaft und aus Achtung vor dem Sakrament in Pflicht nehmen zu lassen. Auf diesen Zustand offenkundiger moralischer Indisposition verweist die Norm des kirchlichen Gesetzbuches, gemäß der jene nicht zur eucharistischen Kommunion zugelassen werden können, »die hartnäckig in einer offenkundigen schweren Sünde verharren«76.


38 Wie ich bereits in Erinnerung gerufen habe, ist die kirchliche Gemeinschaft auch sichtbar und findet Ausdruck in den Banden, die vom Konzil erwähnt wurden, als es lehrte: »Jene werden der Gemeinschaft der Kirche voll eingegliedert, die, im Besitze des Geistes Christi, ihre ganze Ordnung und alle in ihr eingerichteten Heilsmittel annehmen und in ihrem sichtbaren Verband mit Christus, der sie durch den Papst und die Bischöfe leitet, verbunden sind, und dies durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakramente und der kirchlichen Leitung und Gemeinschaft«.77

Die Eucharistie ist die höchste sakramentale Darstellung der Gemeinschaft in der Kirche. Deshalb ist es notwendig, daß sie im Kontext der Unversehrtheit auch der äußeren Bande der Gemeinschaft gefeiert wird. Weil sie in besonderer Weise »die Vollendung des geistlichen Lebens und das Ziel aller Sakramente«78 ist, müssen die Bande der Gemeinschaft in den Sakramenten wirklich bestehen, besonders in der Taufe und in der Priesterweihe. Es ist nicht möglich, einer Person die Kommunion zu reichen, die nicht getauft ist oder die unverkürzte Glaubenswahrheit über das eucharistische Mysterium zurückweist. Christus ist die Wahrheit und legt Zeugnis ab für die Wahrheit (vgl.
Jn 14,6 Jn 18,37); das Sakrament seines Leibes und seines Blutes erlaubt keine Heuchelei.


Ecclesia de Eucharistia DE 20