Ecclesia de Eucharistia DE 39


39 Wegen des eigenen Charakters der kirchlichen Gemeinschaft und des Verhältnisses, welches das Sakrament der Eucharistie zu ihr hat, muß daran erinnert werden, daß »das eucharistische Opfer, wenngleich es immer in einer einzelnen Gemeinschaft gefeiert wird, niemals Feier nur dieser Gemeinde ist: Diese empfängt ja mit der eucharistischen Gegenwart des Herrn zugleich die ganze Heilsgabe und erweist sich so in ihrer bleibenden sichtbaren Einzelgestalt als Abbild und wahre Präsenz der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche«.79 Daraus folgt, daß eine wahrhaft eucharistische Gemeinde sich nicht selbstgenügsam in sich verschließen kann, sondern offen sein muß gegenüber jeder anderen katholischen Gemeinde.

Die kirchliche Gemeinschaft der eucharistischen Versammlung ist Gemeinschaft mit dem eigenen Bischof und mit dem Papst. Der Bischof ist in der Tat das sichtbare Prinzip und das Fundament der Einheit in seiner Teilkirche.80 Es wäre daher ein großer Widerspruch, wenn das Sakrament der Einheit der Kirche schlechthin nicht in Gemeinschaft mit dem Bischof gefeiert würde. Der heilige Ignatius von Antiochien schrieb: »Jene Eucharistie wird als sicher erachtet, die unter dem Bischof oder dem, den er damit beauftragt hat, gefeiert wird«.81 Weil »der Bischof von Rom als Nachfolger Petri das immerwährende, sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit von Bischöfen und Gläubigen«82 ist, bildet die Gemeinschaft mit ihm in gleicher Weise eine innere Notwendigkeit für die Feier des eucharistischen Opfers. Diese große Wahrheit findet in der Liturgie auf vielfältige Weise Ausdruck: »Jede Eucharistiefeier [wird] in Einheit nicht nur mit dem eigenen Bischof, sondern auch mit dem Papst, mit der Gemeinschaft der Bischöfe, mit dem gesamten Klerus und mit dem ganzen Volk vollzogen. [...] In jeder gültigen Eucharistiefeier kommt diese universale Gemeinschaft mit Petrus und mit der ganzen Kirche zum Ausdruck, oder sie wird objektiv verlangt, wie bei den von Rom getrennten christlichen Kirchen«.83


40 Die Eucharistie schafft Gemeinschaft und erzieht zur Gemeinschaft.Der heilige Paulus wandte sich an die Gläubigen von Korinth, um ihnen vor Augen zu halten, wie sehr die Spaltungen, die bei den eucharistischen Feiern offenkundig wurden, dem widersprachen, was sie feierten, nämlich das Herrenmahl. Der Apostel hat die Gläubigen deshalb eingeladen, über das wahre Wesen der Eucharistie nachzudenken, um sie zum Geist brüderlicher Gemeinschaft zurückzuführen (vgl. 1Co 11,17-34). Der heilige Augustinus griff diese Forderung mit Nachdruck auf, als er an das Wort des Apostels »Ihr seid der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied an ihm« (1Co 12,27) erinnerte und schrieb: »Wenn ihr der Leib Christi und seine Glieder seid, so ist auf dem Tisch des Herrn das niedergelegt, was euer Geheimnis ist; ja, ihr empfangt das, was euer Geheimnis ist«.84 Aus dieser Feststellung zog er den Schluß: »Christus, der Herr, [...] heiligte an seinem Tisch das Geheimnis unseres Friedens und unserer Einheit. Wer das Geheimnis der Einheit empfängt, aber nicht das Band des Friedens bewahrt, empfängt das Geheimnis nicht zu seinem Nutzen, sondern einen Beweis gegen sich selbst«.85


41 In der besonderen Wirksamkeit zur Förderung der Gemeinschaft, die der Eucharistie eigen ist, liegt einer der Gründe für die Bedeutung der Sonntagsmesse. Über sie und über die weiteren Gründe, deretwegen die Messe für das Leben der Kirche und der einzelnen Gläubigen von grundlegender Bedeutung ist, habe ich mich im Apostolischen Schreiben über die Heiligung des Sonntags Dies Domini86 geäußert. Ich rief unter anderem in Erinnerung, daß die Gläubigen die Pflicht haben, an der Messe teilzunehmen, es sei denn, sie sind durch einen schwerwiegenden Umstand daran gehindert. Den Hirten ist ihrerseits die Pflicht auferlegt, allen Gläubigen die Möglichkeit zu bieten, dieses Gebot zu erfüllen.87 In dem Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte habe ich vor kurzem den pastoralen Weg der Kirche am Beginn des dritten Jahrtausends abgesteckt und dabei auch die besondere Bedeutung der sonntäglichen Eucharistie betont und deren gemeinschaftsbildende Wirksamkeit hervorgehoben: »Sie ist« – so schrieb ich – »der vorzügliche Ort, wo die Gemeinschaft ständig verkündet und gepflegt wird. Gerade durch die Teilnahme an der Eucharistie wird der Tag des Herrn auch der Tag der Kirche, die auf diese Weise ihre Rolle als Sakrament der Einheit wirksam spielen kann«.88


42 Jeder Gläubige hat die Aufgabe, die kirchliche Gemeinschaft zu bewahren und zu fördern, besonders im sorgsamen Umgang mit der Eucharistie, dem Sakrament der Einheit der Kirche. Noch konkreter fällt diese Aufgabe den Hirten der Kirche zu, die gemäß ihrer eigenen Stellung und ihrem kirchlichen Amt eine besondere Verantwortung haben. Die Kirche hat deshalb Normen erlassen, die den häufigen und fruchtbaren Zutritt der Gläubigen zum Tisch des Herrn fördern und die objektiven Bedingungen festlegen, unter denen von der Spendung der Kommunion abgesehen werden muß. Das sorgfältige Bemühen um die treue Beachtung dieser Bestimmungen ist beredter Ausdruck der Liebe zur Eucharistie und zur Kirche.


43 In der Betrachtung der Eucharistie als Sakrament der kirchlichen Gemeinschaft gibt es einen Aspekt, der wegen seiner Bedeutung nicht vernachlässigt werden darf: Ich meine die Eucharistie in ihrer Beziehung zum ökumenischen Einsatz.Wir alle müssen der heiligsten Dreifaltigkeit dafür danken, daß in den letzten Jahrzehnten viele Gläubige in allen Teilen der Welt von dem aufrichtigem Verlangen nach der Einheit aller Christen berührt worden sind. Das Zweite Vatikanische Konzil erkennt darin am Anfang des Dekrets über den Ökumenismus eine besondere Gabe Gottes.89 Es war eine wirksame Gnade, die uns Söhne und Töchter der katholischen Kirche wie auch unsere Brüder und Schwestern in den anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften auf den Weg der Ökumene geführt hat.

Das Streben nach dem Ziel der Einheit drängt uns, den Blick auf die Eucharistie zu richten, die das höchste Sakrament der Einheit des Volkes Gottes, sein angemessener Ausdruck und seine unüberbietbare Quelle ist.90 In der Feier des eucharistischen Opfers fleht die Kirche inständig zu Gott, dem Vater des Erbarmens, daß er seinen Kindern die Fülle des Heiligen Geistes schenke, um in Christus ein Leib und ein Geist zu werden.91 Wenn die Kirche dieses Gebet dem Vater des Lichtes darbringt, von dem jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt (vgl.
Jc 1,17), glaubt sie, daß es wirksam ist. Denn sie betet in Einheit mit Christus, dem Haupt und Bräutigam, der sich das Flehen der Braut zu eigen macht und es mit seinem Erlösungsopfer verbindet.


44 Weil die Einheit der Kirche, welche die Eucharistie durch das Opfer und den Empfang des Leibes und Blutes des Herrn verwirklicht, unter dem unabdingbaren Anspruch der vollen Gemeinschaft durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakramente und des kirchlichen Leitungsamtes steht, ist es nicht möglich, die eucharistische Liturgie gemeinsam zu feiern, bevor diese Bande in ihrer Unversehrtheit nicht wiederhergestellt sind. Eine derartige Konzelebration wäre kein gültiges Mittel, sondern könnte sich sogar als ein Hindernis für das Erreichen der vollen Gemeinschaft erweisen. Sie würde den Sinn dafür abschwächen, wie weit das Ziel entfernt ist, und eine zweideutige Auffassung über die eine oder andere Glaubenswahrheit mit sich bringen und fördern. Der Weg zur vollen Einheit kann nur in der Wahrheit beschritten werden. Das Verbot durch das kirchliche Gesetz läßt in dieser Frage keinen Raum für Unklarheiten92 und folgt in Treue der vom Zweiten Vatikanischen Konzil verkündeten moralischen Norm.93

Ich möchte aber bekräftigen, was ich in der Enzyklika Ut unum sint ausführte, nachdem ich die Unmöglichkeit der gegenseitigen Eucharistiegemeinschaft festgestellt habe: »Doch haben wir den sehnlichen Wunsch, gemeinsam die Eucharistie des Herrn zu feiern, und dieser Wunsch wird schon zu einem gemeinsamen Lob, zu ein und demselben Bittgebet. Gemeinsam wenden wir uns an den Vater und tun das zunehmend "mit nur einem Herzen".94


45 Wenn die volle Gemeinschaft fehlt, ist die Konzelebration in keinem Fall statthaft. Dies gilt nicht für die Spendung der Eucharistie unter besonderen Umständen und an einzelne Personen, die zu Kirchen oder kirchlichen Gemeinschaften gehören, die nicht in der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen. In diesem Fall geht es nämlich darum, einem schwerwiegenden geistlichen Bedürfnis einzelner Gläubiger im Hinblick auf das ewige Heil entgegenzukommen, nicht aber um die Praxis einer Interkommunion, die nicht möglich ist, solange die sichtbaren Bande der kirchlichen Gemeinschaft nicht vollständig geknüpft sind.

In diesem Sinn hat sich das Zweite Vatikanische Konzil geäußert, indem es die Praxis bestimmte, die gegenüber den orientalischen Christen einzuhalten ist, die in gutem Glauben von der katholischen Kirche getrennt leben, spontan um den Empfang der Eucharistie aus der Hand eines katholischen Amtsträgers bitten und in rechter Weise darauf vorbereitet sind.95 Diese Verhaltensweise ist von beiden Gesetzbüchern bestätigt worden, die mit den entsprechenden Anpassungen auch den Fall der anderen nicht orientalischen Christen berücksichtigen, die nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen.96


46 In der Enzyklika Ut unum sint habe ich selbst meine Wertschätzung für diese Norm zum Ausdruck gebracht, die es gestattet, für das Heil der Seelen mit dem gebotenen Unterscheidungsvermögen Sorge zu tragen: »Ein Grund zur Freude ist in diesem Zusammenhang, daran zu erinnern, daß die katholischen Priester in bestimmten Einzelfällen die Sakramente der Eucharistie, der Buße und der Krankensalbung anderen Christen spenden können, die zwar noch nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber sehnlich den Empfang der Sakramente wünschen, von sich aus darum bitten und den Glauben bezeugen, den die katholische Kirche in diesen Sakramenten bekennt. Umgekehrt können sich in bestimmten Fällen und unter besonderen Umständen auch die Katholiken zum Empfang derselben Sakramente an die Geistlichen jener Kirchen wenden, in denen sie gültig gespendet werden«.97

Es ist notwendig, diese Bedingungen genau zu befolgen. Sie sind unumgänglich, auch wenn es sich um begrenzte Einzelfälle handelt. Die Ablehnung einer oder mehrerer Glaubenswahrheiten über diese Sakramente, etwa die Leugnung der Wahrheit bezüglich der Notwendigkeit des Weihepriestertums zur gültigen Spendung dieser Sakramente, hat zur Folge, daß der Bittsteller nicht für ihren rechtmäßigen Empfang disponiert ist. Und umgekehrt kann ein katholischer Gläubiger nicht die Kommunion in einer Gemeinschaft empfangen, der das gültige Sakrament der Weihe fehlt.98

Die getreue Einhaltung aller in dieser Materie festgelegten Normen99 ist Ausdruck und zugleich Garantie der Liebe zu Jesus Christus im heiligsten Sakrament, zu den Brüdern und Schwestern anderer christlicher Konfessionen, denen wir das Zeugnis der Wahrheit schulden, wie auch zum Auftrag, die Einheit zu fördern.

67 Vgl. Bischofssynode, Zweite Außerordentliche Generalversammlung (1985), Relazione finale, II. C. 1: L'Osservatore Romano, 10. Dezember 1985, 7.
68 II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium,
LG 26.
69 Nicolas Cabasilas, Das Leben in Christus, IV, 10: SCh 355, 270.
70 Hl. Theresia von Jesus, Weg der Vollkommenheit, c. CE 35.
71 II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 14.
72 Vgl. Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben über einige Aspekte der Kirche als Communio Communionis notio (28. Mai 1992), 4: AAS 85 (1993), 839-840.
73 Hl. Johannes Chrysostomus, Omelia in Isaiam, 6, 3: PG 56, 139.
74 Katechismus der Katholischen Kirche, CEC 1385; vgl. CIC, can. CIC 916; CCEO, can. CIO 711.
75 Johannes Paul II., Ansprache an die Mitglieder der heiligen Pönitentiarie und an die Beichtväter der römischen Patriarchalbasiliken (30. Januar 1981): AAS 73 (1981), 203; vgl. Konzil von Trient, 13. Sitzung, Dekret über das Sakrament der Eucharistie, Kap. 7 und Kan. 11: DS 1647 DS 1661.
76 Vgl. CIC, can. CIC 915; CCEO, can. CIO 712.
77 II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 14.
78 Hl. Thomas von Aquin, Summa theologiae, III 73,3 c.
79 Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben über einige Aspekte der Kirche als CommunioCommunionis notio (28. Mai 1992), 11: AAS 85 (1993), 844.
80 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 23.
81 Hl. Ignatius von Antiochien, Epistola ad Smyrnaeos, 8, 1: PG 5, 713.
82 II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 23.
83 Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben über einige Aspekte der Kirche als CommunioCommunionis notio (28. Mai 1992), 14: AAS 85 (1993), 847.
84 Hl. Augustinus, Sermo 272: PL 38, 1247.
85 Ebd., 1248.
86 Vgl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Dies Domini (31. Mai 1998), 31-51: AAS 90 (1998), 731-746.
87 Vgl. ebd., 48-49: AAS 90 (1998), 744.
88 Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte (6. Januar 2001), NM 36: AAS93 (2001), 291-292.
89 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dekret über den Ökumenismus Unitatis redintegratio, UR 1.
90 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, LG 11.
91 »Gib, daß wir, die wir an dem einen Brot und dem einen Kelch teilhaben, miteinander in der Gemeinschaft des einen Heiligen Geistes verbunden werden«: Anaphora der Liturgie des heiligen Basilius.
92 Vgl. CIC, can. CIC 908; CCEO, can. CIO 702; Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen,Direktorium zur Ausführung der Prinzipien und Normen über den Ökumenismus (25. März 1993), 122-125, 129-131: AAS 85 (1993), 1086-1089; Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben Ad exsequendam (18. Mai 2001): AAS 93 (2001), 786.
93 »Wenn eine Communicatio in sacris die Einheit der Kirche verletzt oder wenn sie eine formale Bejahung einer Irrlehre, die Gefahr eines Glaubensabfalls, eines Ärgernisses oder religiöser Gleichgültigkeit in sich birgt, dann ist sie durch göttliches Gesetz verboten«: II. Vatikanisches Konzil, Dekret über die katholischen Ostkirchen Orientalium Ecclesiarum, OE 26.
94 Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint (25. Mai 1995), UUS 45: AAS 87 (1995), 948.
95 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dekret über die katholischen Ostkirchen Orientalium Ecclesiarum, OE 27.
96 Vgl. CIC, can. CIC 844 §§ 3-4; CCEO, can. CIO 671 §§ 3-4.
97 Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint (25.Mai 1995), UUS 46: AAS 87 (1995), 948.
98 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dekret über den Ökumenismus Unitatis redintegratio, UR 22.


V. KAPITEL

DIE WÜRDE DER EUCHARISTIEFEIER


47 Wer in den synoptischen Evangelien den Bericht über die Einsetzung der Eucharistie liest, bleibt getroffen von der Schlichtheit und auch von der »Feierlichkeit«, mit der Jesus beim Letzten Abendmahl das große Sakrament stiftet. Eine Episode dient in gewissem Sinn als dessen Vorspiel, nämlich die Salbung in Betanien. Eine Frau – nach Johannes ist es Maria, die Schwester des Lazarus - gießt aus einem Gefäß kostbares Öl über Jesu Haupt und provoziert damit unter den Jüngern – besonders bei Judas (vgl. Mt 26,8 Mc 14,4 Jn 12,4) – Unwillen, als ob eine solche Geste angesichts der Bedürfnisse der Armen eine unannehmbare »Verschwendung« wäre. Das Urteil Jesu ist jedoch ganz anders. Ohne die Pflicht zur Liebe gegenüber den Bedürftigen zu vernachlässigen, denen sich die Jünger immer widmen müssen – »Die Armen habt ihr immer bei euch« (Mt 26,11 Mc 14,7 vgl. Jn 12,8) –, blickt er auf das unmittelbar bevorstehende Ereignis seines Todes und seines Begräbnisses. Er würdigt die Salbung als Vorwegnahme jener Ehre, die seinem Leib aufgrund seiner unlösbaren Verbundenheit mit dem Mysterium seiner Person immer, auch nach dem Tod, zukommt.

In den synoptischen Evangelien geht die Erzählung weiter mit dem Auftrag Jesu an die Jünger, den »großen Saal« sorgfältig vorzubereiten, um das Paschamahl essen zu können (vgl. Mc 14,15 Lc 22,12). Hierauf folgt der Bericht von der Einsetzung der Eucharistie. Die Erzählung läßt wenigstens teilweise den Rahmen der jüdischen Riten des Paschamahls bis zum Lobgesang des Hallel (vgl. Mt 26,30 Mc 14,26) erahnen und enthält in knapper und doch feierlicher Form - in den Varianten der verschiedenen Überlieferungen - die Worte, die Christus über das Brot und den Wein sprach, die er als konkrete Zeichen für seinen geopferten Leib und für sein vergossenes Blut gebrauchte. Die Evangelisten erinnern an all diese Einzelheiten im Licht einer Praxis des »Brotbrechens«, die sich in der Urkirche bereits gefestigt hatte. Aber sicher trägt das Geschehen des Gründonnerstags, ausgehend von der gelebten Geschichte Jesu, sichtbar die Züge einer liturgischen »Sensibilität« an sich, die auf alttestamentlicher Tradition beruhte und für eine Neugestaltung in Übereinstimmung mit dem neuen Inhalt des Pascha in der christlichen Feier offen war.


48 Wie die Frau, die Jesus in Betanien salbte, hat die Kirche keine Angst, »verschwenderisch« zu sein, wenn sie die besten Mittel einsetzt, um ihr anbetendes Staunen über das unermeßliche Geschenk der Eucharistie zum Ausdruck zu bringen. Nicht weniger als die ersten Jünger, die beauftragt waren, den »großen Raum« herzurichten, fühlt sich die Kirche durch die Jahrhunderte und in der Aufeinanderfolge der Kulturen dazu gedrängt, die Eucharistie in einem Rahmen zu feiern, der eines so großen Mysteriums würdig ist. Im Einklang mit den Worten und Handlungen Jesu ist die christliche Liturgie entstanden, die das rituelle Erbe des Judentums weiterentwickelt hat. Und in der Tat: Was könnte genügen, um in angemessener Weise den Empfang der Gabe auszudrücken, die der göttliche Bräutigam unaufhörlich der Kirche, seiner Braut, schenkt, indem er das Opfer, das er ein für allemal am Kreuz dargebracht hat, jeder einzelnen Generation von Gläubigen nahebringt und sich zur Speise für alle Gläubigen macht? Wenn auch der Kontext des »Gastmahls« eine familiäre Atmosphäre nahelegt, so ist die Kirche doch nie der Versuchung erlegen, diese »Vertrautheit« mit ihrem Bräutigam zu banalisieren; niemals hat sie vergessen, daß er auch ihr Herr ist und das »Gastmahl« für immer ein Opfermahl bleibt, das von dem auf Golgota vergossenen Blut gezeichnet ist. Das eucharistische Mahl ist wirklich ein »heiliges« Mahl, in dem in schlichten Zeichen der Abgrund der Heiligkeit Gottes verborgen liegt: »O Sacrum convivium, in quo Christus sumitur!«. Das Brot, das auf unseren Altären gebrochen und uns für unser Pilgersein auf den Straßen dieser Welt dargeboten wird, ist »panis angelorum«, Brot der Engel, dem wir uns nur mit der Demut des Hauptmanns im Evangelium nähern können: »Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehst unter mein Dach« (Mt 8,8 Lc 7,6).


49 In Übereinstimmung mit diesem erhabenen Sinn des Mysteriums versteht man, wie der Glaube der Kirche an das eucharistische Mysterium in der Geschichte nicht nur durch das Verlangen nach einer inneren Haltung der Ehrfurcht zum Ausdruck gekommen ist, sondern auch durch eine Reihe äußerer Ausdrucksformen, welche die Größe des gefeierten Ereignisses herausstellen und unterstreichen wollen. So kam es zu einer Entwicklung, die Schritt für Schritt dazu führte, ein spezielles Regelwerk für die eucharistische Liturgie zu erstellen, unter Achtung der verschiedenen kirchlichen Traditionen, die rechtmäßig entstanden waren. Auf dieser Basis entfaltete sich auch ein reiches künstlerisches Erbe.Dem christlichen Mysterium zugewandt, haben die Architektur, die Bildhauerei, die Malerei und die Musik in der Eucharistie direkt oder indirekt ein Motiv großer Inspiration gefunden.

In der Architektur zum Beispiel gab es, sobald es der geschichtliche Kontext zuließ, den Übergang von den anfänglichen Eucharistiestätten, die sich in den Häusern (»domus«) christlicher Familien befanden, zu den prunkvollen Basiliken der ersten Jahrhunderte, dann zu den imposanten Kathedralen des Mittelalters und schließlich zu den großen oder kleinen Kirchen, die nach und nach die vom Christentum erreichten Länder übersäten. Die Formen der Altäre und der Tabernakel haben sich in den Räumen der liturgischen Hallen fortentwickelt, wobei sie nicht nur den jeweiligen künstlerischen Eingebungen, sondern auch den Vorgaben folgten, die aus einem genauen Verständnis des Mysteriums stammten. Dasselbe kann man über die sakrale Musik sagen, wenn man nur an die herrlichen gregorianischen Melodien oder an die vielen und oft großen Komponisten denkt, die sich von den liturgischen Texten der heiligen Messe herausfordern ließen. Und zeigt sich im Bereich der Geräte und Paramente, die für die Eucharistiefeier verwendet werden, nicht eine gewaltige Anzahl künstlerischer Werke, angefangen bei den Arbeiten guter Handwerker bis hin zu echten Kunstwerken?

Man kann also sagen, daß die Eucharistie, die der Kirche und der Frömmigkeit Form und Gestalt gab, auch die »Kultur« stark geprägt hat, besonders auf dem Gebiet der Ästhetik.


50 In diesem Bemühen um die Anbetung des Mysteriums in seiner rituellen und ästhetischen Umsetzung haben die Christen des Westens und des Ostens gewissermaßen »gewetteifert«. Wie sollte man dem Herrn nicht besonders für den Beitrag danken, den die großen Werke der Architektur und der Malerei der griechisch-byzantinischen Tradition oder des gesamten slawischen Raumes und Kulturkreises der christlichen Kunst geschenkt haben? Im Osten hat die sakrale Kunst einen einzigartig starken Sinn für das Mysterium bewahrt und spornt die Künstler an, ihren Eifer im Schaffen des Schönen nicht nur als Ausdruck ihrer Gaben zu sehen, sondern auch als echten Dienst am Glauben. Sie haben es verstanden, weit über die bloßen technischen Fertigkeiten hinauszugehen und sich dem Wehen des Geistes Gottes folgsam zu öffnen.

Die Pracht der Bauwerke und der Mosaike im Osten und im christlichen Westen ist ein Erbe aller Gläubigen und trägt in sich den Wunsch, und ich möchte sagen das Unterpfand, zur ersehnten vollen Gemeinschaft im Glauben und in der Feier zu gelangen. Wie auf dem berühmten Gemälde der Dreifaltigkeit von Rublëv bedeutet und verlangt dies eine zutiefst »eucharistische« Kirche, in der die Teilhabe am Mysterium Christi im gebrochenen Brot gleichsam in die unbegreifliche Einheit der drei göttlichen Personen hineingenommen ist, so daß die Kirche selbst eine »Ikone« der Dreifaltigkeit wird.

Diese Sicht einer Kunst, die darauf ausgerichtet ist, in allen ihren Elementen die Bedeutung der Eucharistie nach der Lehre der Kirche auszudrücken, macht es notwendig, den Regeln für den Bau und die Einrichtung sakraler Gebäude volle Aufmerksamkeit zu schenken. Groß ist der kreative Freiraum, den die Kirche den Künstlern immer gelassen hat, wie die Geschichte zeigt und wie ich selbst in meinem Brief an die Künstler unterstrichen habe.100 Die sakrale Kunst muß sich jedoch durch die Fähigkeit auszeichnen, das Mysterium angemessen zum Ausdruck zu bringen, und zwar in Übereinstimmung mit dem ganzen Glauben der Kirche und gemäß den pastoralen Weisungen, die von der zuständigen Autorität erlassen werden. Dasselbe gilt auch für die bildenden Künste und für die Kirchenmusik.


51 Was in den Ländern der frühen Christianisierung im Bereich der sakralen Kunst und der liturgischen Ordnung geschehen ist, findet nun seine Fortentwicklung auch in den Kontinenten des jungen Christentums. Das Zweite Vatikanische Konzil hat im Hinblick auf die Forderung nach einer gesunden und notwendigen »Inkulturation« Orientierung gegeben. Auf meinen zahlreichen Pastoralbesuchen konnte ich in allen Teilen der Welt beobachten, zu welch großer Lebendigkeit die Eucharistiefeier im Kontakt mit den Formen, den Stilrichtungen und den Empfindungen der unterschiedlichen Kulturen fähig ist. Durch die Anpassung an die sich verändernden Bedingungen von Zeit und Raum bietet die Eucharistie nicht nur den einzelnen, sondern den Völkern selbst Nahrung und formt Kulturen, die christlich geprägt sind.

Es ist jedoch notwendig, daß sich diese wichtige Aufgabe der Anpassung immer im Bewußtsein des unaussprechlichen Mysteriums vollzieht, an dem jede Generation Maß nehmen muß. Der »Schatz« ist zu groß und zu kostbar, um seine Verarmung zu riskieren oder ihm durch Experimente oder Praktiken zu schaden, die ohne eine sorgsame Prüfung durch die zuständigen kirchlichen Autoritäten eingeführt wurden. Die zentrale Stellung des eucharistischen Mysteriums verlangt überdies, daß diese Prüfung in enger Verbindung mit dem Heiligen Stuhl geschieht. Wie ich im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Ecclesia in Asia ausgeführt habe, »ist eine solche Zusammenarbeit von wesentlicher Bedeutung, weil die Liturgie durch ihre Feier den einzigen von allen bekannten Glauben zum Ausdruck bringt, und da sie Erbe der ganzen Kirche ist, kann sie nicht durch von der Gesamtkirche isolierte Ortskirchen bestimmt werden«.101

99 Vgl. CIC, can.
CIC 844; CCEO, can. CIO 671.
100 Vgl. Johannes Paul II., Brief an die Künstler (4. April 1999): AAS 91 (1999), 1155-1172.
101 Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Ecclesia in Asia (6. November 1999), : AAS92 (2000), 485.


52 Aus dem Gesagten wird die große Verantwortung vor allem der Priester verständlich, denen es zukommt, der Eucharistiefeier in persona Christi vorzustehen. Sie sichern ein Zeugnis und einen Gemeinschaftsdienst nicht nur für die unmittelbar an der Feier teilnehmende Gemeinde, sondern auch für die Gesamtkirche, die mit der Eucharistie immer in Beziehung steht. Leider ist zu beklagen, daß es - vor allem seit den Jahren der nachkonziliaren Liturgiereform - infolge einer falsch verstandenen Auffassung von Kreativität und Anpassung nicht an Mißbräuchen gefehlt hat, die Leiden für viele verursacht haben. Insbesondere in einigen Gebieten hat eine gewisse Gegenbewegung zum »Formalismus« manche dazu verleitet, die von der großen liturgischen Tradition der Kirche und von ihrem Lehramt gewählten »Formen« für nicht verbindlich zu erachten und nicht autorisierte und oft völlig unpassende Neuerungen einzuführen.

Ich verspüre deshalb die Pflicht, einen innigen Appell auszusprechen, daß die liturgischen Normen in der Eucharistiefeier mit großer Treue befolgt werden. Sie sind ein konkreter Ausdruck der authentischen Kirchlichkeit der Eucharistie; das ist ihr tiefster Sinn. Die Liturgie ist niemals Privatbesitz von irgend jemandem, weder vom Zelebranten noch von der Gemeinde, in der die Mysterien gefeiert werden. Der Apostel Paulus mußte scharfe Worte an die Gemeinde von Korinth richten wegen der schwerwiegenden Mängel in ihren Eucharistiefeiern, die zu Spaltungen (skísmata) und Fraktionsbildungen (hairéseis)geführt hatten (vgl.
1Co 11,17-34). Auch in unserer Zeit muß der Gehorsam gegenüber den liturgischen Normen wiederentdeckt und als Spiegel und Zeugnis der einen und universalen Kirche, die in jeder Eucharistiefeier gegenwärtig wird, geschätzt werden. Der Priester, der die heilige Messe getreu nach den liturgischen Normen feiert, und die Gemeinde, die sich diesen Normen anpaßt, bekunden schweigend und doch beredt ihre Liebe zur Kirche. Um diesen tiefen Sinn der liturgischen Normen zu bekräftigen, habe ich die zuständigen Dikasterien der Römischen Kurie beauftragt, ein eigenes Dokument – auch mit Hinweisen rechtlicher Natur - zu diesem Thema von so großer Bedeutung vorzubereiten. Niemand darf das Mysterium unterbewerten, das unseren Händen anvertraut wurde: Es ist zu groß, als daß sich irgend jemand erlauben könnte, nach persönlichem Gutdünken damit umzugehen, ohne seinen sakralen Charakter und seine universale Dimension zu achten.



VI. KAPITEL

IN DER SCHULE MARIENS DIE EUCHARISTIE UND MARIA



53 Wenn wir die innige Beziehung, welche die Kirche mit der Eucharistie verbindet, in ihrem ganzen Reichtum wiederentdecken wollen, dürfen wir Maria nicht vergessen, die Mutter und das Urbild der Kirche. Im Apostolischen Schreiben Rosarium Virginis Mariae habe ich auf die selige Jungfrau als Lehrmeisterin in der Betrachtung des Antlitzes Christi hingewiesen und unter die lichtreichen Geheimnisse des Rosenkranzes auch die Einsetzung der Eucharistie eingefügt.102 Maria kann uns tatsächlich zu diesem heiligsten Sakrament hinführen, da sie zu ihm eine tiefe Beziehung hat.

Auf den ersten Blick schweigt das Evangelium zu diesem Thema. Im Bericht über die Einsetzung am Abend des Gründonnerstags ist von Maria nicht die Rede. Dagegen weiß man, daß sie unter den Aposteln zugegen war, die »einmütig im Gebet« (
Ac 1,14) verharrten in der ersten Gemeinde, die nach der Himmelfahrt in Erwartung von Pfingsten versammelt war. Und gewiß konnte Maria nicht bei den Eucharistiefeiern unter den Gläubigen der ersten christlichen Generation fehlen, die am »Brechen des Brotes« (Ac 2,42) festhielten.

Aber über ihre Teilnahme am eucharistischen Mahl hinaus kann die Beziehung Marias zur Eucharistie indirekt, ausgehend von ihrer inneren Haltung dargelegt werden. In ihrem ganzen Leben ist Maria eine »eucharistische« Frau. Die Kirche, die auf Maria wie auf ihr Urbild blickt, ist berufen, sie auch in ihrer Beziehung zu diesem heiligsten Mysterium nachzuahmen.

102 Vgl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Rosarium Virginis Mariae (16. Oktober 2002), RVM 21: AAS 95 (2003), 20.


54 Mysterium fidei! Wenn die Eucharistie ein Geheimnis des Glaubens ist, das unseren Verstand so weit überragt, daß von uns eine ganz reine Hingabe an das Wort Gottes gefordert wird, kann uns niemand so wie Maria Stütze und Wegweiserin sein, um eine solche Haltung zu erwerben. Wenn wir das Tun Christi beim Letzten Abendmahl in Treue zu seinem Auftrag »Tut dies zu meinem Gedächtnis!« wiederholen, nehmen wir zugleich die Einladung Marias an, ihm ohne Zögern zu gehorchen: »Was er euch sagt, das tut« (Jn 2,5). Es scheint, daß Maria mit der mütterlichen Sorge, die sie bei der Hochzeit in Kana an den Tag legte, uns sagen möchte: »Zögert nicht, vertraut auf das Wort meines Sohnes. Er, der fähig war, Wasser in Wein zu verwandeln, ist ebenso fähig, aus dem Brot und dem Wein seinen Leib und sein Blut zu machen und in diesem Mysterium den Gläubigen das lebendige Gedächtnis seines Pascha zu übergeben, um auf diese Weise zum "Brot des Lebens" zu werden«.


55 In gewissem Sinn hat Maria ihren eucharistischen Glauben bereits vor der Einsetzung der Eucharistie gelebt, weil sie nämlich ihren jungfräulichen Schoß für die Menschwerdung des Wortes Gottes dargeboten hat. Die Eucharistie, die auf das Leiden und die Auferstehung verweist, steht zugleich in Kontinuität zur Menschwerdung. Bei der Verkündigung empfing Maria den göttlichen Sohn, auch seinen wahren Leib und sein wahres Blut, und nahm in sich das vorweg, was sich in gewissem Maß auf sakramentale Weise in jedem Gläubigen ereignet, der unter den Zeichen von Brot und Wein den Leib und das Blut des Herrn empfängt.

Es besteht daher eine tiefgehende Analogie zwischen dem Fiat, mit dem Maria auf die Worte des Engels geantwortet hat, und dem Amen, das jeder Gläubige spricht, wenn er den Leib des Herrn empfängt. Von Maria wurde verlangt zu glauben, daß der, den sie durch das Wirken des Heiligen Geistes empfing, der »Sohn Gottes« war (vgl.
Lc 1,30-35). In Fortführung des Glaubens der Jungfrau wird von uns verlangt zu glauben, daß derselbe Jesus, der Sohn Gottes und der Sohn Mariens, im eucharistischen Mysterium unter den Zeichen von Brot und Wein mit seinem ganzen gott-menschlichen Sein gegenwärtig wird.

»Selig ist die, die geglaubt hat« (Lc 1,45): Im Mysterium der Menschwerdung hat Maria auch den eucharistischen Glauben der Kirche vorweggenommen. Beim Besuch bei Elisabet trägt sie das fleischgewordene Wort in ihrem Schoß und wird in gewisser Weise zum »Tabernakel« – dem ersten »Tabernakel« der Geschichte –, in dem sich der Sohn Gottes, der für die Augen der Menschen noch unsichtbar ist, der Anbetung Elisabets darbietet und sein Licht gleichsam durch die Augen und die Stimme Mariens »aufleuchtet«. Und ist der entzückte Blick Marias, die das Antlitz des neugeborenen Christus betrachtet und ihn in ihre Arme nimmt, nicht vielleicht das unerreichbare Vorbild der Liebe, von der wir uns bei jedem Kommunionempfang inspirieren lassen müssen?


Ecclesia de Eucharistia DE 39