Ecclesia in America DE


NACHSYNODALES APOSTOLISCHES SCHREIBEN

ECCLESIA IN AMERICA

DES HEILIGEN VATERS
JOHANNES PAUL II.
AN DIE VEREHRTEN MITBRÜDER IM BISCHOFSAMT,
DEN KLERUS,
DIE ORDENSLEUTE,
DIE GLÄUBIGEN DER KATHOLISCHEN KIRCHE
ÜBER DIE BEGEGNUNG MIT DEM LEBENDIGEN JESUS CHRISTUS,
DEM WEG ZUR UMKEHR,
GEMEINSCHAFT UND SOLIDARITÄT
IN AMERIKA

EINFÜHRUNG

1 Die Kirche in Amerika ist voller Freude über den Glauben, den sie empfangen hat, und dankt Christus für dieses übergroße Geschenk. Sie hat erst vor kurzem den fünfhundertsten Jahrestag des Beginns der Verkündigung des Evangeliums in ihrem Land gefeiert. Diese Gedächtnisfeier war den Katholiken Amerikas eine Hilfe, um sich wieder mehr des Wunsches Christi bewußt zu werden, den Bewohnern der sog. Neuen Welt zu begegnen; er möchte sie in seine Kirche eingliedern und so in der Geschichte des Kontinents gegenwärtig sein. Die Evangelisierung Amerikas ist nicht nur ein Geschenk des Herrn, sondern auch eine Verpflichtung. Es ist all denen, die überall auf dem Kontinent das Evangelium verkündet haben, zu verdanken, daß der Kirche und dem Geist unzählige Söhne und Töchter zugewachsen sind (1). In ihren Herzen klingen nach wie vor die Worte des Apostels Paulus wider: „Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1Co 9,16). Dieser Zwang gründet auf dem Gebot des auferstandenen Herrn, das er den Aposteln vor seiner Himmelfahrt gegeben hat: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen“ (Mc 16,15).

Dieses Gebot richtet sich an die ganze Kirche, und an die Kirche in Amerika ergeht in diesem besonderen Augenblick ihrer Geschichte der Ruf, es anzunehmen und mit liebevoller Großzügigkeit ihrem grundlegenden Auftrag, das Evangelium zu verkünden, gerecht zu werden. Das unterstrich in Bogotá auch mein Vorgänger, Paul VI., der erste Papst, der Amerika besuchte, als er sagte: „Es ist unsere Aufgabe, die wir Deine [Jesu Christi] Stellvertreter und die Verwalter Deiner göttlichen Geheimnisse sind (vgl. 1Co 4,1 1P 4,10), die Schätze Deines Wortes, Deiner Gnade und des Beispiels, das Du gegeben hast, als Du bei den Menschen warst, zu verbreiten.“ (2) Die Pflicht, das Evangelium zu verkünden, ist für einen Jünger Christi ein dringendes Anliegen der Nächstenliebe: „Denn die Liebe Christi drängt uns“ (2Co 5,14), sagt der Apostel Paulus, und er erinnert daran, was der Sohn Gottes durch sein Opfer der Erlösung für uns getan hat: „Einer ist für alle gestorben […], damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde“ (2Co 5,135).

Das Gedenken gewisser Ereignisse, die in besonderer Weise an die Liebe Christi zu uns erinnern, ruft in uns außer dem Gefühl der Dankbarkeit auch den Drang hervor, „die Wundertaten Gottes zu verkünden“ das heißt: zu evangelisieren. Also bieten die Erinnerung an die erst vor wenigen Jahren erfolgte Fünfhundertjahrfeier der Ankunft des Evangeliums in Amerika – das heißt, des Augenblicks, da Christus Amerika zum Glauben berufen hat – und das bevorstehende Jubiläum, bei dem die Kirche die 2000 Jahre seit der Menschwerdung des Gottessohnes feiert, einen bevorzugten Anlaß, unser Herz ganz spontan und stärker als zuvor mit Dankbarkeit dem Herrn gegenüber zu erfüllen. Die Kirche, die sich in Amerika auf der Pilgerschaft befindet, ist sich der Größe dieser erhaltenen Gaben bewußt, und es ist ihr Wunsch, die ganze Gesellschaft und jeden einzelnen Menschen in Amerika am Reichtum des Glaubens und der Gemeinschaft mit Christus teilhaben zu lassen.

Die Idee zur Einberufung einer Synode


2 Genau am fünfhundertsten Jahrestag der Evangelisierung Amerikas, nämlich am 12. Oktober 1992, hatte ich bei der Ansprache anläßlich der Eröffnung der 4. Generalversammlung des lateinamerikanischen Episkopats in Santo Domingo aus dem Wunsch heraus, neue Horizonte zu erschließen und der Evangelisierung einen neuen Impuls zu geben, den Vorschlag gemacht, eine Synode einzuberufen, „um die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teilkirchen zu intensivieren, um gemeinsam im Rahmen der Neuevangelisierung und als Ausdruck der bischöflichen Gemeinschaft die Probleme der Gerechtigkeit und der Solidarität unter allen Nationen Amerikas“ (3) gemeinsam anzugehen. Die amerikanischen Bischöfe hatten diesen Vorschlag positiv aufgenommen, was es mir erlaubte, im Apostolischen Schreiben Tertio millennio adveniente die Absicht anzukündigen, eine Synode „über die Problematik der Neuevangelisierung in zwei nach Ursprung und Geschichte voneinander so verschiedenen Teilen ein und desselben Kontinents und über die Themenbereiche Gerechtigkeit und internationale Wirtschaftsbeziehungen unter Berücksichtigung des enormen Unterschiedes zwischen dem Norden und dem Süden“ (4) einzuberufen. So begann man damals mit den eigentlichen Vorbereitungsarbeiten für die Sonderversammlung der Bischofssynode für Amerika, die schließlich vom 16. November bis 12. Dezember 1997 im Vatikan abgehalten wurde.

Das Thema der Synode


3 Anknüpfend an die ursprüngliche Idee und nach Anhörung der Vorschläge des vorsynodalen Rates, der das Denken so vieler Hirten des Gottesvolkes auf dem amerikanischen Kontinent ausdrückt, kündigte ich das Thema der Sonderversammlung der Synode für Amerika folgendermaßen an: „Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus, dem Weg zur Umkehr, Gemeinschaft und Solidarität in Amerika.“ Das so formulierte Thema bringt deutlich die zentrale Stellung der Person des auferstandenen Jesus Christus zum Ausdruck, der im Leben der Kirche gegenwärtig ist und zur Umkehr, zur Gemeinschaft und zur Solidarität einlädt. Der Ausgangspunkt dieses Programmes für die Evangelisierung ist selbstverständlich die Begegnung mit dem Herrn, und der Heilige Geist, das Geschenk Christi im Ostergeheimnis, führt uns zum pastoralen Ziel, das die Kirche in Amerika im dritten christlichen Jahrtausend erreichen muß.

Die Synode als Erfahrung von Begegnung


4 Die Synode wurde ohne Zweifel als eine Begegnung mit dem Herrn erlebt. Besonders gerne denke ich an die beiden feierlichen Konzelebrationen in der Peterskirche zu Beginn und zum Abschluß der Synodenarbeit zurück, bei denen ich selbst Hauptzelebrant war. Die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn, der wahrhaft, wirklich und wesenhaft in der Eucharistie anwesend ist, stellte das geistige Klima her, welches es gestattete, daß sich alle Bischöfe während der Synodensitzungen nicht nur gegenseitig als Brüder, sondern auch als Mitglieder des Bischofskollegiums betrachteten, die unter der Leitung des Nachfolgers Petri den Spuren des guten Hirten folgen wollten, indem sie sich in den Dienst der Kirche stellten, die sich in allen Teilen des Kontinents auf der Pilgerschaft befindet. Auffallend für alle war die Freude der Synodenteilnehmer, die in dieser Synode eine außerordentliche Gelegenheit sahen, dem Herrn, dem Stellvertreter Christi, und so vielen Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien, die aus allen Teilen des Kontinents gekommen waren, zu begegnen.

Ohne Zweifel haben einige Faktoren im Vorfeld zwar nicht auf unmittelbare, aber doch auf wirksame Weise zu dieser brüderlichen Atmosphäre auf der Synode beigetragen. In erster Linie sind hier die Gemeinschaftserfahrungen hervorzuheben, die man zuvor auf den Generalversammlungen des lateinamerikanischen Episkopates in Rio de Janeiro (1955), Medellín (1968), Puebla (1979) und Santo Domingo (1992) gemacht hatte. Dort hatten die Hirten der lateinamerikanischen Kirche gemeinsam als Brüder jeweils die dringendsten Seelsorgefragen in diesem Teil des Kontinents erörtert. Hinzu kamen die in regelmäßigen Abständen erfolgten interamerikanischen Bischofsversammlungen, auf denen die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich dem Horizont des gesamten Kontinents zu öffnen, indem sie über die gemeinsamen Probleme und Herausforderungen sprachen, die sich der Kirche in den Ländern Amerikas stellen.

Beitrag zur Einheit des Kontinents


5 Als ich in Santo Domingo zum erstenmal vorschlug, eine Sonderversammlung der Synode abzuhalten, hob ich hervor: „Die Kirche steht bereits an den Toren des dritten christlichen Jahrtausends, und sie lebt in einer Zeit, da viele ideologische Fronten und Barrieren gefallen sind. So empfindet sie es als unausweichliche Pflicht, alle Völker, die diesen großen Kontinent bilden, geistig noch stärker zu einen und zugleich von der ihr eigenen religiösen Sendung her einen Geist der Solidarität unter allen anzuregen.“ (5) Die Gemeinsamkeiten der amerikanischen Völker, unter denen besonders dieselbe christliche Identität hervorsticht, sowie ein echtes Streben nach Stärkung der Bande der Solidarität und der Gemeinschaft zwischen den verschiedenen Ausdrucksformen des reichen kulturellen Erbes des Kontinents, stellen den entscheidenden Grund dar, weshalb ich wollte, daß die Sonderversammlung der Bischofssynode bei ihren Erörterungen Amerika als eine einzige Wirklichkeit sieht. Es wurde dabei bewußt Amerika in der Einzahl genannt, um nicht nur die bereits in gewisser Hinsicht bestehende Einheit zum Ausdruck zu bringen, sondern auch das engere Band, nach dem die Völker des Kontinents streben und das die Kirche im Rahmen ihrer eigenen Sendung, die Gemeinschaft aller im Herrn zu fördern, unterstützen möchte.

Im Kontext der neuen Evangelisierung


6 Im Hinblick auf das Große Jubiläum des Jahres 2000 wollte ich, daß für jeden einzelnen Kontinent jeweils eine Sonderversammlung der Bischofssynode abgehalten würde. Nachdem dies bereits für Afrika (1994), Amerika (1997), Asien (1998) und erst kürzlich auch für Ozeanien (1998) geschehen ist, wird dieses Jahr mit Gottes Hilfe eine Sonderversammlung für Europa einberufen werden. Auf diese Weise wird eine allgemeine und ordentliche Versammlung während des Jubeljahres ermöglicht werden, die das wertvolle, durch die jeweiligen Sonderversammlungen der einzelnen Kontinente gesammelte Material zusammenfaßt und daraus ihre Schlußfolgerungen zieht. Das wird aufgrund der Tatsache geschehen können, daß auf all diesen Synoden eine ähnliche Problematik vorlag und gemeinsame Interessenbereiche bestanden. In diesem Sinne hatte ich mit Bezug auf all diese Synodensitzungen – wie schon zuvor – auf folgendes hingewiesen: „Das Grundthema ist die Evangelisierung, ja die Neuevangelisierung, für das von dem […] Apostolischen Schreiben Evangelii nuntiandi Pauls VI. die Grundlagen gelegt wurden.“ (6) Daher deutete ich sowohl in meiner ersten Ankündigung, eine Sonderversammlung der Bischofssynode abzuhalten, als auch später, nachdem alle Bischöfe Amerikas diese Idee zu der ihrigen gemacht hatten, bei der offiziellen Verkündigung an, daß ihre Überlegungen sich „im Rahmen der neuen Evangelisierung“ (7) bewegen müssen und die dabei entstehenden Probleme anzugehen sind. (8)

Dieses Anliegen war insofern eindeutig, als ich selbst das erste Programm einer Neuevangelisierung auf amerikanischem Boden formuliert hatte. Als sich dann die Kirche in ganz Amerika auf die Fünfhundertjahrfeier der ersten Evangelisierung des Kontinents vorbereitete, sagte ich in Port-au- Prince (Haiti) vor dem lateinamerikanischen Bischofsrat (CELAM): „Das Gedenken des halben Jahrtausends Evangelisierung wird seine volle Bedeutung dann erhalten, wenn ihr als Bischöfe, zusammen mit euren Priestern und Gläubigen, daraus eine Aufgabe macht; eine Aufgabe nicht der Re-Evangelisierung, sondern der Neu-Evangelisierung. Neu in ihrem Eifer, in ihren Methoden und in ihrer Ausdrucksweise.“ (9) Später lud ich die ganze Kirche ein, diese Aufforderung in die Tat umzusetzen, auch wenn man bei dem Evangelisierungsprogramm, wenn es sich auf die heute in der ganzen Welt bestehende große Verschiedenheit erstrecken soll, nach zwei sich deutlich voneinander unterscheidenden Situationen differenzieren muß: es geht hier einerseits um die Länder, die in starkem Maße von der Säkularisierung betroffen sind und andererseits um die, in denen bis heute die traditionelle christliche Volksfrömmigkeit und -religiosität lebendig erhalten sind.“ (10) Es handelt sich dabei ohne Zweifel um zwei Situationen, die in den verschiedenen Ländern – oder man sollte vielleicht besser sagen, in verschiedenen konkreten Bereichen innerhalb der Länder des amerikanischen Kontinents – unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Mit der Gegenwart und der Hilfe des Herrn


7 Der Evangelisierungsauftrag, den der auferstandene Herr seiner Kirche hinterlassen hat, wird von der auf seiner Verheißung gründenden Gewißheit begleitet, daß Er weiterhin unter uns lebt und wirkt: „Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20). Diese geheimnisvolle Gegenwart Christi in seiner Kirche ist die Erfolgsgarantie für die Verwirklichung der ihr anvertrauten Mission. Gleichzeitig ermöglicht diese Gegenwart aber auch uns die Begegnung mit Ihm, als dem Sohn, der vom Vater gesandt wurde, als dem Herrn des Lebens, der uns seinen Geist mitteilt. Eine neue Begegnung mit Jesus Christus wird allen Gliedern der Kirche in Amerika bewußt machen, daß sie berufen sind, die Mission des Erlösers in ihren Ländern fortzusetzen.

Die persönliche Begegnung mit dem Herrn wird, wenn sie echt ist, auch eine kirchliche Erneuerung mit sich bringen. Die Teilkirchen des Kontinents werden als sich nahestehende Schwesterkirchen die Bande der Zusammenarbeit und Solidarität mehren, um so das Erlösungswerk Christi in der Geschichte Amerikas fortzusetzen und noch lebendiger werden zu lassen. Die Teilkirchen und jedes einzelne ihrer Glieder werden in einer Haltung der Offenheit für die Einheit, welche die Frucht wahrer Gemeinschaft mit dem auferstandenen Herrn ist, durch ihre eigenen geistlichen Erfahrungen entdecken, daß „die Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus“ der „Weg zur Umkehr, Gemeinschaft und Solidarität“ ist. Und in dem Maß, in dem dieses Ziel erreicht wird, wird man sich der Neuevangelisierung Amerikas immer stärker widmen können.



KAPITEL I


DIE BEGEGNUNG MIT DEM LEBENDIGEN JESUS CHRISTUS

« Wir haben den Messias gefunden »\b

(Jn 1,41)

Die Begegnungen mit dem Herrn im Neuen Testament


8 Die Evangelien berichten von zahlreichen Begegnungen Jesu mit Menschen seiner Zeit. All diesen Ereignissen ist eine verwandelnde Kraft gemeinsam, die von den Begegnungen mit Jesus ausgeht. Sie „leiten einen wahren Prozeß der Bekehrung, der Gemeinschaft und der Solidarität ein“ (11). Zu den bedeutendsten Begegnungen gehört die der Samariterin (vgl. Joh Jn 4,5-42). Jesus ruft sie, um seinen Durst zu stillen und zwar nicht nur den Durst des Leibes, denn in Wirklichkeit dürstete ihn, „der zu trinken begehrte, […] nach dem Glauben der Frau“ (12). Als der Herr sagte: „Gib mir zu trinken“ (Jn 4,7) und zur Samariterin vom lebendigen Wasser sprach, da drängte sich ihr die Frage auf, die fast einem Gebet glich und deren Tragweite das überstieg, was sie in dem Augenblick zu verstehen im Stande war: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe“ (Jn 4,15). Wenn auch die Samariterin „noch nicht verstand“ (13), bat sie doch in Wirklichkeit um das lebendige Wasser, von dem ihr göttlicher Gesprächspartner gesprochen hatte. Als ihr Jesus enthüllte, daß er der Messias sei (vgl. Joh Jn 4,26), fühlte sie sich bewogen, ihren Mitbürgern zu verkünden, daß sie den Messias entdeckt habe (vgl. Joh Jn 4,28-30). So war es auch, als Jesus mit Zachäus zusammentraf (vgl. Lk Lc 19,1-10): die wertvollste Frucht dieser Begegnung war die Bekehrung. Dieser war sich seines unrechten Handelns bewußt und entschied, reichlich – ja sogar „das Vierfache“ – denen zurückzugeben, die er betrogen hatte. Außerdem nahm er materiellen Dingen gegenüber eine uneigennützige Haltung ein, während er den Notleidenden in Nächstenliebe begegnete, so daß er sogar die Hälfte seines Vermögens den Armen geben wollte.

Besondere Erwähnung verdienen die Begegnungen mit dem auferstandenen Christus im Neuen Testament. Durch die Begegnung mit dem Auferstandenen überwindet Maria von Magdala ihre Mutlosigkeit und Traurigkeit über den Tod des Meisters (vgl. Joh Jn 20,11-18). In seiner neuen österlichen Dimension schickt Jesus sie, um den Jüngern zu verkünden, daß er auferstanden ist (vgl. Joh Jn 20,17). Aus diesem Grund hat man Maria von Magdala „die Apostelin der Apostel genannt“ (14) . Auch die Jünger von Emmaus kehrten, nachdem sie dem auferstandenen Herrn begegnet waren und ihn erkannt hatten, nach Jerusalem zurück, um den Aposteln und übrigen Jüngern zu erzählen, was sie erlebt hatten (vgl. Lk Lc 24,13-35). Jesus „legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht“ (Lc 24,27). Erst später sollten die beiden Jünger erkennen, daß ihnen das Herz in der Brust brannte, als er unterwegs mit ihnen redete und ihnen den Sinn der Schrift erschloß (vgl. Lk Lc 24,32). Zweifelsohne spielt der hl. Lukas in dieser Begegnungsepisode deutlich auf die Einsetzung der Eucharistie an, insbesondere im entscheidenden Augenblick, als die Jünger Jesus erkennen; d.h. er spielt auf die Vorgehensweise Jesu während des letzten Abendmahls an (11-10) (vgl. Lk Lc 24,30). Beim Bericht darüber, was die Jünger von Emmaus den Elfen erzählen, benutzt der Evangelist einen Ausdruck, der in der Urkirche eine präzise eucharistische Bedeutung hatte: „[…] und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach“ (Lc 24,35).

Unter den Berichten über die Begegnungen mit dem auferstandenen Herrn hat zweifelsohne die Bekehrung des Saulus, des zukünftigen Paulus und Apostels der Völker, der sich auf dem Weg nach Damaskus befand, in der Geschichte des Christentums entscheidenden Einfluß ausgeübt, denn bei dieser Begegnung fand sein radikaler Existenzwandel statt; dort wurde aus dem Verfolger ein Apostel (vgl. Apg Ac 9,3-30 Ac 22,6-11 Ac 26,12-18). Paulus selbst spricht von dieser außerordentlichen Erfahrung wie von einer Offenbarung des Gottessohnes, „damit ich ihn unter den Heiden verkündige“ (Ga 1,16).

Die Einladung des Herrn achtet jedoch stets die Freiheit derer, die er ruft. Es gibt Fälle, in denen der Mensch sich der Lebensveränderung versperrt, zu der Er ihn einlädt. Zahlreich sind die Fälle der Zeitgenossen Jesu, die ihn sahen und ihn hörten, sich aber dennoch für sein Wort nicht öffneten. Das Johannesevangelium bezeichnet die Sünde als die Ursache, die den Menschen daran hindert, sich dem Licht zu öffnen, welches Christus ist: „Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse“ (Jn 3,19). Die Evangelientexte zeigen, daß der Hang zum Reichtum ein Hindernis darstellt, den Ruf zur großzügigen und vollen Nachfolge Jesu wahrzunehmen. Diesbezüglich ist der Fall des jungen Reichen typisch (vgl. Mt Mt 19,16-22 Mc 10,17-22 Lc 18,18-23).

Persönliche Begegnungen und Begegnungen in Gemeinschaft


9 Einige Begegnungen mit Jesus, von denen in den Evangelien berichtet wird, sind eindeutig persönlicher Art, wie z.B. die Berufungen zur Nachfolge (vgl. Mt Mt 4,19 Mt 9,9 Mc 10,21 Lc 9,59). Jesus geht dort mit seinen Gesprächspartnern so um, als stünde er ihnen sehr nahe: „Rabbi – das heißt übersetzt: Meister – wo wohnst du? […] Kommt und seht!“ (Jn 1,38-39). Andere Begegnungen hingegen sind eher gemeinschaftlicher Natur, wie etwa die Begegnungen mit den Aposteln. Diese sind von grundlegender Wichtigkeit für die Konstitution der Kirche, denn tatsächlich sind es ja die Apostel, die Jesus aus einer größeren Jüngergruppe auserwählte (vgl. Mk Mc 3,13-19 Lc 6,12-16), sie in ganz besonderer Weise unterwies und einen viel persönlicheren Umgang mit ihnen pflegte. Zur Menge spricht Jesus in Gleichnissen, die er nur den Zwölfen erklärt: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben“ (Mt 13,11). Die Apostel sind berufen, Verkünder der frohen Botschaft zu sein und eine besondere Mission zu entfalten, d.h., sie sollen die Kirche mit der Gnade der Sakramente errichten. Zu diesem Zweck werden sie mit der notwendigen Amtsgewalt ausgestattet: er verleiht ihnen die Macht, die Sünden zu verzeihen, indem er sich auf dieselbe Vollmacht im Himmel und auf Erden beruft, die ihm der Vater verliehen hat (vgl. Mt Mt 28,18). Sie werden die ersten sein, die die Gabe des Heiligen Geistes empfangen (vgl. Apg Ac 2,1-4); und diese Gabe werden dann später auch alle empfangen, die durch die Sakramente der christlichen Initiation in die Kirche aufgenommen werden (vgl. Apg Ac 2,38).

Die Begegnung mit Christus in der Zeit der Kirche


10 Die Kirche ist der Ort, wo die Menschen die Liebe des Vaters entdecken können, denn wer Jesus gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen (vgl. Joh Jn 14,9). Nach seiner Himmelfahrt handelt Jesus durch das machtvolle Walten des Parakleten, des Beistands (vgl. Joh Jn 16,7), der die Gläubigen dadurch verwandelt, daß er ihnen das neue Leben gibt. Auf diese Weise werden sie befähigt, mit derselben Liebe Gottes zu lieben, die „ausgegossen [ist] in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Rm 5,5). Zudem bereitet die göttliche Gnade die Christen darauf vor, die Welt zu verändern, indem sie eine neue Zivilisation begründen, die mein Vorgänger Paul VI. zu Recht „Zivilisation der Liebe“ genannt hat (15).

„Das Wort Gottes hat in allem, außer in der Sünde, die menschliche Natur angenommen (vgl. He 4,12-15). Es tut den Plan des Vaters kund, der menschlichen Person zu offenbaren, wie sie zur Fülle ihrer eigenen Berufung gelangt […]. So versöhnt Jesus nicht nur den Menschen mit Gott, sondern auch mit sich selbst, da er ihm seine eigene Natur offenbart“ (16). Mit diesen Worten haben die Synodenväter im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils erneut bekräftigt, daß Jesus der Weg ist, der zur vollen Selbstverwirklichung führt, deren höchste Form die endgültige und ewige Begegnung mit Gott ist. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Jn 14,6). Gott hat uns „im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei“ (Rm 8,29). Also ist Jesus Christus die endgültige Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und auf die grundlegenden offenen Fragen, die auch heutzutage so viele Menschen des amerikanischen Kontinents beschäftigen.

Durch Maria begegnen wir Jesus


11 Als Jesus geboren wurde, kamen die Weisen aus dem Orient nach Betlehem und „sahen das Kind und Maria, seine Mutter“ (Mt 2,11). Als der Sohn Gottes zu Beginn seines öffentlichen Wirkens auf der Hochzeit von Kana sein erstes Zeichen wirkte, so daß seine Jünger an ihn glaubten (vgl. Joh Jn 2,11), da war es Maria, die vermittelte und die Diener mit folgenden Worten auf ihren Sohn verwies: „Was er euch sagt, das tut“ (Jn 2,5). Diesbezüglich habe ich bei einer anderen Gelegenheit geschrieben: „Die Mutter Christi zeigt sich vor den Menschen als Sprecherinfür den Willen des Sohnes, als Wegweiserin zu jenen Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit sich die erlösende Macht des Messias offenbaren kann“ (17). Daher ist Maria ein sicherer Weg, um Christus zu begegnen. Die der Mutter des Herrn entgegengebrachte Frömmigkeit hilft – wenn sie echt ist – stets, das eigene Leben nach dem Geist und den Werten des Evangeliums auszurichten.

Es ist daher nur folgerichtig, wenn der Stellenwert Marias hervorgehoben wird, den sie hinsichtlich der Begegnung der Kirche Amerikas mit dem Herrn einnimmt. In der Tat ist ja die allheilige Jungfrau „in besonderer Weise mit dem Entstehen der Kirche in der Geschichte der […] Völker Amerikas verbunden, die durch Maria dem Herrn begegneten“ (18).

In allen Teilen des Kontinents war die Präsenz der Gottesmutter durch das Wirken der Missionare seit den Tagen der ersten Evangelisierung sehr intensiv. Bei der Verkündigung „des Evangeliums stellten sie die Jungfrau Maria als dessen höchste Erfüllung dar. Seit den Ursprüngen ihrer Erscheinung und Anrufung in Guadalupe stellte Maria das große Zeichen, das mütterliche Antlitz voller Erbarmen für die Nähe des Vaters und des Sohnes dar, mit denen zusammen sie uns einlädt, in die Gemeinschaft einzutreten“ (19).

Die Marienerscheinung, die der Indio Juan Diego im Jahr 1531 auf dem Hügel von Tepeyac hatte, war für die Evangelisierung von entscheidender Bedeutung (20). Dieser Einfluß geht über die Grenzen Mexikos hinaus und erreicht den ganzen Kontinent. Amerika war im Lauf der Geschichte der Schmelztiegel der Völker und ist es auch heute noch. Man hat „in dem Mestizengesicht der Jungfrau von Tepeyac“, in U.Lb. Frau von Gua-dalupe „ein bedeutsames Beispiel einer vollkommen inkulturierten Evangelisierung“ (21) erkannt. Daher wird U.Lb. Frau von Guadalupe nicht nur in Zentral- und Südamerika, sondern auch im Norden des Kontinents als Königin ganz Amerikas verehrt (22).

Im Lauf der Zeit sind sich sowohl Hirten als auch Gläubige immer mehr der Rolle bewußt geworden, die Maria bei der Evangelisierung des Kontinents eingenommen hatte. Bei dem für die Sonderversammlung der Bischofssynode für Amerika verfaßten Gebet wird die Gottesmutter von Guadalupe als „Patronin ganz Amerikas und Stern der ersten und der neuen Evangelisierung“ angerufen. In diesem Sinne nehme ich gerne den Vorschlag der Synodenväter auf, den 12. Dezember auf dem ganzen Kontinent als das Fest U.Lb. Frau von Guadalupe, der Mutter Amerikas und Verkünderin des Evangeliums einzurichten (23), und ich hoffe fest, daß sie, deren Fürsprache die ersten Jünger ihre Stärkung im Glauben verdankten (vgl. Joh Jn 2,11), die Kirche auf diesem Kontinent durch ihre mütterliche Fürsprache leitet, auf daß sie – wie schon in der Urkirche – die Herabkunft des Heiligen Geistes erwirkt (vgl. Apg Ac 1,14). So wird die Neuevangelisierung eine wunderbare Blüte des christlichen Lebens hervorbringen.

Stätten der Begegnung mit Christus


12 Mit der Hilfe Marias möchte die Kirche in Amerika die Menschen dieses Kontinents zur Begegnung mit Christus führen, denn diese ist der Ausgangspunkt für eine echte Umkehr und erneuerte Gemeinschaft und Solidarität. Diese Begegnung wird auf wirksame Weise dazu beitragen, den Glauben vieler Katholiken zu festigen, denn sie wird bewirken, daß er zu einem überzeugten, lebendigen und zu Taten drängenden Glauben heranreift.

Damit die Suche nach Christus, die es auch in der Kirche gibt, sich nicht auf irgend etwas Abstraktes beschränkt, ist es notwendig, konkrete Orte und Augenblicke aufzuzeigen, wo man ihm innerhalb der Kirche begegnen kann. Die Erörterungen der Synodenväter waren diesbezüglich sehr reich an Vorschlägen und Beobachtungen.

In erster Linie hoben sie „die im Licht der Tradition, der Kirchenväter und des kirchlichen Lehramtes gelesene und durch Meditation und Gebet vertiefte Heilige Schrift“ hervor (24). Man hat auch empfohlen, die Evangelienkenntnisse zu fördern, denn in ihnen wird in leicht zugänglichen Worten die Art und Weise verkündet, wie Jesus unter den Menschen gelebt hat. Eine echte Frucht der Lektüre dieser heiligen Texte ist die Bekehrung der Herzen, wenn man mit derselben Aufmerksamkeit zuhört, mit der die Menge Jesus am Fuß des Berges der Seligpreisungen oder am Ufer des Sees Genesareth zuhörte, als er vom Boot aus predigte.

Ein weiterer Ort der Begegnung mit Jesus ist die heilige Liturgie (25). Dem Zweiten Vatikanischen Konzil verdanken wir eine äußerst reiche Darlegung der zahlreichen Weisen der Gegenwart Christi in der Liturgie. Diese ist so wichtig, daß sie zum Gegenstand ständiger Predigttätigkeit werden muß: Christus ist im Priester gegenwärtig, der die Messe zelebriert und so auf dem Altar dasselbe und einzige Kreuzesopfer erneuert; er ist gegenwärtig in den Sakramenten, in denen seine wirkungsvolle Kraft am Werk ist. Wenn sein Wort verkündet wird, ist er es selbst, der zu uns spricht. Außerdem ist er kraft seiner Verheißung in der Gemeinschaft gegenwärtig: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (
Mt 18,20). Aber „vor allem ist er unter den eucharistischen Gestalten“ gegenwärtig (26). Mein Vorgänger Paul VI. hielt es für notwendig, die Einzigartigkeit der Realpräsenz Christi in der Eucharistie zu erklären: sie „wird ,wirklich‘ genannt, nicht im ausschließlichen Sinne, als ob die anderen nicht ,wirkliche‘ wären, sondern hervorhebend, weil sie substanziell ist“ (27). Unter den Gestalten von Brot und Wein ist „der ganze und vollständige Christus in seiner physischen ,Realität‘ auch körperlich gegenwärtig“ (28).

Auch im Bericht über die Erscheinung des Auferstandenen bei den Jüngern in Emmaus werden die Schrift und die Eucharistie als Orte der Begegnung mit Christus nahegelegt. Außerdem heißt es im Evangelientext über das Jüngste Gericht (vgl. Mt Mt 25,31-46), daß wir aufgrund unserer Liebe zu den Notleidenden gerichtet werden, in denen der Herr Jesus auf geheimnisvolle Weise gegenwärtig ist. Dieser Text deutet an, daß wir auch einen dritten Ort der Begegnung mit Christus nicht vernachlässigen dürfen: „die Personen, insbesondere die Armen, mit denen sich Christus identifiziert“ (29). Papst Paul VI. erinnerte bei der Schließung des Zweiten Vatikanischen Konzils daran, daß wir „im Angesicht eines jeden Menschen, besonders wenn es durch Tränen und Leiden transparent wurde, das Antlitz Christi (vgl. Mt Mt 25,40), des Menschensohnes, erkennen können und müssen“ (30)



KAPITEL II


DIE BEGEGNUNG MIT JESUS CHRISTUS IM HEUTIGEN AMERIKA

« Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden »

(Lc 12,48)

Die Situation der Menschen in Amerika und ihre Begegnung mit dem Herrn


13 In den Evangelien wird von Begegnungen mit Christus in ganz verschiedenen Situationen berichtet. Manchmal handelt es sich um Situationen, in denen Menschen gesündigt haben, Situationen, welche die Notwendigkeit zur Umkehr und zur Vergebung seitens des Herrn aufzeigen. Bei anderen Gelegenheiten kommen die positiven Haltungen der Wahrheitssuche und echten Vertrauens zu Jesus zum Vorschein, die dazu führen, daß eine wahre Freundschaft zu ihm entsteht und die den Wunsch wachrufen, seinem Beispiel zu folgen. Auch nicht zu vergessen sind die Gaben, durch welche der Herr einige Menschen auf eine spätere Begegnung vorbereitet. So hat zum Beispiel Gott Maria mit Gnaden erfüllt (vgl. Lk Lc 1,28) und sie von Anfang an darauf vorbereitet, damit in ihr die wichtigste Begegnung zwischen dem Göttlichen und der menschlichen Natur stattfinde, nämlich das unaussprechliche Geheimnis der Menschwerdung.

Da die Sünde und die sozialen Tugenden keine abstrakte Größe darstellen, sondern das Ergebnis menschlichen Handelns sind (31), muß man sich vergegenwärtigen, daß Amerika heutzutage eine komplexe Realität darstellt. Es ist die Frucht der Tendenzen und Vorgehensweisen jener Menschen, die dort leben, und in dieser konkreten und reellen Situation müssen die Menschen Jesus begegnen.

Christliche Identität Amerikas


14 Das größte Geschenk, das Amerika vom Herrn erhalten hat, ist der Glaube. Dieser hat dessen christliche Identität mit der Zeit immer mehr geformt. Vor nunmehr über fünfhundert Jahren begann man, den Namen Christi auf diesem Kontinent zu verkünden. Die Frucht der Evangelisierung, welche die Auswanderungsbewegungen aus Europa begleitet hatte, ist nun das religiöse Antlitz Amerikas, geprägt von den moralischen Werten, die man im gewissen Sinne als kulturelles Erbe aller Amerikaner, ja sogar derer betrachten kann, die sich nicht mit ihnen identifizieren. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß man diese Werte nicht immer konsequent gelebt und man sie sogar gelegentlich in Frage gestellt hat. Selbstverständlich darf man die christliche Identität Amerikas nicht als ein Synonym katholischer Identität betrachten. Die Existenz anderer christlicher Konfessionen, die je nach Gegend bald mehr, bald weniger vertreten sind, läßt die Ökumene als besonders dringend erscheinen, um so die Einheit aller, die an Christus glauben, zu suchen (32).


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