Generalaudienz 1999 68


Mittwoch, 24. November 1999


Liebe Schwestern und Brüder!

1. Unter den Herausforderungen dieser historischen Stunde, über die der Anlaß des Großen Jubiläums uns nachzudenken anregt, habe ich im Apostolischen Schreiben Tertio millennio adveniente auf jene hingewiesen, die in Verbindung mit der Achtung der Rechte der Frau stehen (vgl. TMA 51). Heute will ich auf einige Aspekte der schwierigen Rolle der Frau eingehen; ein Thema, zu dem ich übrigens auch schon bei anderen Gelegenheiten Stellung genommen habe.

Die Heilige Schrift stellt die Forderung der Frau in ein besonderes Licht. Sie führt uns nämlich mit den beiden Schöpfungsberichten in den Plan Gottes fur Mann und Frau ein.

Im ersten wird gesagt: Gott schuf den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie (Gn 1,27). Diese Aussage bildet den Ausgangspunkt der christlichen Anthropologie. Sie sieht die Würde des Menschen als Person in seinem als Abbild Gottes Geschaffen-Sein begründet. Zugleich sagt der Text deutlich, weder Mann noch Frau für sich allein seien Abbild des Schöpfers, sondern Mann und Frau in ihrer Gegenseitigkeit. Beide stellen in gleichem Maß das Meisterwerk Gottes dar.

Im zweiten Schöopfungsbericht hebt die Schrift durch die Symbolik der Erschaffung der Frau aus der Rippe des Mannes hervor, daß die Menschheit in der Tat unvollkommen ist, solange nicht auch die Frau geschaffen ist (vgl. Gn 2,18 Gn 2,24). Sie erhalt einen Namen, der im Hebräischen schon durch wortlichen Gleichklang den Bezug zum Mann ausdruckt . Miteinander erschaffen, sind der Mann und die Frau von Gott auch füreinander gewollt (Katechismus der Katholischen Kirche CEC 371). Die Darstellung der Frau als eine Hilfe, die ihm entspricht (Gn 2,18), ist nicht in dem Sinn zu verstehen, die Frau habe dem Mann zu dienen . Hilfe ist nicht gleichbedeutend mit Dienerin; zu Gott sagt der Psalmist: Meine Hilfe bist du (Ps 70,6 vgl. Ps 115,9 Ps 115,10 Ps 115,11 Ps 118,7 Ps 146,5). Der Ausdruck will vielmehr besagen, da die Frau in der Lage ist, mit dem Mann zusammenzuwirken, weil sie in vollkommener Partnerschaft zueinander stehen. Die Frau ist eine andere Gestalt des Ich im gemeinsamen Menschsein. Es konstituiert sich in völliger Gleichheit der Würde von Mann und Frau.

2. Erfreulich ist die Tatsache, da die Vertiefung des Frauseins in der Kultur der Gegenwart dazu beigetragen hat, die Frage nach dem Menschen im Hinblick auf das Füreinander-Dasein in interpersonaler Gemeinschaft zu überdenken . Die Person in ihrer Dimension der Hingabebereitschaft zu erkennen, wird heute immer mehr zu einer grundlegenden Errungenschaft, die leider oft nicht in die Praxis umgesetzt wird. Unter den vielen Angriffen auf die Menschenwürde ist daher die verbreitete Verletzung der Würde der Frau entschieden zu verurteilen, die sich im Ausbeuten ihrer Person oder ihres Korpers äußert. Jedem Handeln, das die Frau in ihrer Freiheit und in ihrem Frausein verletzt, ist energisch entgegenzutreten: dem sogenannten Sextourismus, dem Handel mit jungen Mädchen, der Massensterilisierung und allgemein jeder Form von Gewalt gegen das andere Geschlecht.

Ein ganz anderes Verhalten erfordert das Sittengesetz, das die Würde der Frau als Person, erschaffen als Abbild eines Gottes der Gemeinschaft, verkündet! Es ist heute mehr denn je notwendig, wieder auf die biblische Anthropologie von Beziehung zurückzukommen. Sie hilft, die Identität des Menschen in seiner Beziehung zu anderen, und besonders zwischen Mann und Frau, richtig zu erkennen. Im Menschen, als beziehungsfähiges Wesen verstanden, findet sich eine Spur des Geheimnisses Gottes, offenbart in Christus als Wesenseinheit in der Gemeinschaft dreier göttlicher Personen. Im Licht dieses Geheimnisses wird die Aussage von Gaudium et spes gut verständlich, wonach der Mensch, auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist, [die] sich selbst nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden kann (GS 24). Die Verschiedenheit von Mann und Frau erinnert an die Forderung nach interpersonaler Gemeinschaft, und die Besinnung auf Würde und Berufung der Frau stärkt das Gemeinschaftsverständnis des Menschen (vgl. Mulieris dignitatem MD 7).

69 3. Gerade diese gemeinschaftsorientierte Haltung, auf die das Frausein stark hinweist, macht es möglich, die Vaterschaft Gottes zu überdenken und jene formalen Vorstellungen patriarchalischen Gehabes zu vermeiden, die nicht ohne Grund in einigen Strömungen der zeitgenössischen Literatur deutlich beanstandet werden. Es geht darum, das Antlitz des Vaters innerhalb des Geheimnisses Gottes als Dreifaltigkeit, also vollkommene Einheit in der Verschiedenheit, zu erkennen. Die Gestalt des Vaters wiederum ist neu zu bedenken in ihrer Beziehung zum Sohn, der von Ewigkeit her auf ihn in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes ausgerichtet ist (vgl. Jn 1,1). Auch muß betont werden, da der Sohn Gottes in der Fülle der Zeit Mensch wurde, geboren von der Jungfrau Maria (vgl. Ga 4,4). Das wirft ein Licht auch auf das Frauliche: Maria wird nämlich als das von Gott gewollte Vorbild der Frau vorgestellt. In Ihr und durch Sie ist das geschehen, was in der ganzen Menschheitsgeschichte das Größte ist. Die Vaterschaft von Gott-Vater ist nicht nur auf Gott-Sohn im ewigen Geheimnis bezogen, sondern auch auf seine Menschwerdung im Schoß einer Frau. Wenn Gott-Vater, der den Sohn von Ewigkeit her zeugt, eine Frau, Maria, auserwählt, um ihn in der Welt zu zeugen, und sie auf diese Weise zur Theotokos, Gottesmutter, macht, so ist das nicht ohne Bedeutung für das Verständnis der Würde der Frau im Plan Gottes.

4. Die Verkündigung der Vaterschaft Gottes im Evangelium ist daher weit davon entfernt, die Würde und Aufgabe der Frau zu schmälern. Es bietet vielmehr Gewähr für das, was das Frauliche menschlich symbolisiert, nämlich den Menschen annehmen, fur ihn sorgen, ihm das Leben geben. Denn das alles ist in der Tat auf transzendente Weise verwurzelt im Geheimnis des ewigen göttlichen Zeugens. Die Vaterschaft Gottes ist sicher vollkommen geistlich. Und doch ist sie Ausdruck jener ewigen, der Dreifaltigkeit eigenen Gegenseitigkeit und Relationalität, die Ursprung jeder Vater- und Mutterschaft ist und den gemeinsamen Reichtum des Mann- und Frauseins begründet.

Das Nachdenken über die Rolle und Aufgabe der Frau paßt also gut in dieses dem Vater gewidmete Jahr. Es spornt uns zu einem noch entschlosseneren Einsatz an, damit der Frau in Kirche und Gesellschaft der ganze Raum zuerkannt wird, der ihr gebührt.

In unserer Themenreihe zur Vorbereitung auf das Große Jubiläum des Jahres 2000 möchte ich heute über die Achtung der Rechte der Frau zu Euch sprechen.

Bereits in den beiden Schöpfungsberichten der Heiligen Schrift wird festgestellt, daß der Mann und die Frau, in ihrer gegenseitigen Ergänzung als Bild und Gleichnis Gottes erschaffen worden sind. Auf dieser Feststellung ruht die christliche Sicht des Menschen. Mann und Frau ergänzen sich gegenseitig, sie haben beide die gleiche Würde.

Wir müssen also Mann und Frau immer in Beziehung zueinander betrachten: Ob Mann oder Frau, wir sind auf ein “Du” hin ausgerichtet. Diese Wahrheit muß aber noch mehr und in vielerlei Hinsicht umgesetzt werden. Es gibt zu viele Angriffe auf die Würde des Menschen. Besonders gilt dies für die Würde der Frau.

Das Nachdenken über Rolle und Sendung der Frau muß unseren Einsatz dafür stärken, daß der Frau ihre eigene Stellung in Kirche und Gesellschaft zuerkannt wird.
* * * * *


Sehr herzlich grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher. Eine große Freude ist es mir, unter Euch eine Gruppe von Priestern aus dem Erzbistum Köln willkommen zu heißen, die ihr 40-jähriges Weihejubiläum feiern. Gott begleite mit seiner väterlichen Führung weiterhin Euer seelsorgliches Wirken. Gern erteile ich den hier Anwesenden und allen, die mit uns über Radio Vatikan oder das Fernsehen verbunden sind, den Apostolischen Segen.



                                                                                                                                                                               

                                                                               Dezember 1999
70

Mittwoch, 1. Dezember 1999


Liebe Schwestern und Brüder!

1. Für eine angemessene Vorbereitung auf das Große Jubiläum darf es in der christlichen Gemeinschaft nicht fehlen an einem ernsthaften Bemühen zur Neuentdeckung des Wertes der Familie und der Ehe (vgl. Tertio millennio adveniente TMA 51). Das ist umso dringlicher, als dieser Wert heute von einem großen Teil der Kultur und der Gesellschaft in Frage gestellt wird.

Abgelehnt werden nicht nur bestimmte Modelle familiären Lebens, die sich unter dem Druck der gesellschaftlichen Veränderungen und neuen Arbeitsbedingungen wandeln. Das Verständnis von der Familie selbst als einer auf der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau begründeten Gemeinschaft ist das Ziel von Angriffen im Namen einer relativistischen Ethik, die in weiten Bereichen der öffentlichen Meinung und selbst der zivilen Gesetzgebung um sich greift.

Die Krise der Familie ist wiederum Ursache für die Krise der Gesellschaft. Nicht wenige pathologische Phänomene - von Einsamkeit zu Gewalt und zu Drogen - erklären sich auch daraus, daß die Familien ihre Identität und Funktion verloren haben. Wo die Familie ausfällt, verliert die Gesellschaft ihren Zusammenhalt mit verheerenden Folgen für die Menschen, was sich vor allem auf die schwächsten Gruppen auswirkt: Kinder und Jugendliche, Behinderte, Kranke, Betagte …

2. Man muß daher ein Nachdenken fördern, das nicht nur den Gläubigen, sondern allen Menschen guten Willens hilft, den Wert von Ehe und Familie neu zu entdecken. Im Katechismus der Katholischen Kirche lesen wir: »Die Familie ist die Urzelle des gesellschaftlichen Lebens. Sie ist die natürliche Gemeinschaft, in der Mann und Frau zur Hingabe der Liebe und zur Weitergabe des Lebens berufen sind. Die Autorität, die Beständigkeit und das Gemeinschaftsleben innerhalb der Familie bilden die Grundlage von Freiheit, Sicherheit und Brüderlichkeit innerhalb der Gesellschaft« (CEC 2207).

Zur Wiederentdeckung der Familie kann auch die Vernunft gelangen, wenn sie auf das ins Herz des Menschen geschriebene Sittengesetz hört. Als »von der Liebe begründete und beseelte« (vgl. Familiaris consortio FC 18) Gemeinschaft erhält die Familie ihre Kraft aus dem endgültigen Liebesbund, mit dem ein Mann und eine Frau sich gegenseitig schenken und zugleich Mitwirkende Gottes bei der Weitergabe des Lebens werden. Auf der Grundlage dieser ursprünglichen Liebesgemeinschaft müssen auch die Beziehungen, die zu und unter den anderen Mitgliedern der Familie entstehen, an der Liebe ausgerichtet und von Zuneigung und gegenseitiger Unterstützung gekennzeichnet sein. Weit davon entfernt, die Familie in sich selbst zu verschließen, öffnet wahre Liebe diese hingegen für die ganze Gesellschaft. Denn die kleine Hausfamilie und die große Familie aller Menschen stehen nicht im Gegensatz, sondern in innerer und ebenbürtiger Beziehung zueinander.

Grundlage für all dies ist das Geheimnis Gottes, auf das gerade die Familie in besonderer Weise bezogen ist. So schrieb ich in der Tat vor einigen Jahren im Brief an die Familien: »Im Licht des Neuen Testamentes ist es möglich, das Urmodell der Familie in Gott selber, im trinitarischen Geheimnis seines Lebens, wiederzuerkennen. Das göttliche ›Wir‹ bildet das ewige Vorbild des menschlichen ›Wir‹; vor allem jenes ›Wir‹, das von … [Mann und Frau, geschaffen nach dem Abbild und der Ähnlichkeit Gottes,] … gebildet ist« (Nr. 6).

3. Die Vaterschaft Gottes ist die transzendente Quelle jeder anderen menschlichen Vaterschaft und Mutterschaft. Wir wollen sie mit Liebe betrachten und uns in die Pflicht genommen fühlen, den Reichtum der Gemeinschaft, der Schöpfung und des Lebens wieder zu entdecken, welche Ehe und Familie kennzeichnen.

Dort entfalten sich interpersonale Beziehungen. In diesen Beziehungen ist jedem, wenn auch ohne starre Schemen, eine ganz besondere Aufgabe zugewiesen. Ich will mich hier nicht auf jene sozialen und funktionalen Rollen beziehen, die Ausdruck besonderer historischer und kultureller Gegebenheiten sind. Vielmehr denke ich an die Wichtigkeit, die in der gegenseitigen ehelichen Beziehung und im gemeinsamen Einsatz als Eltern der Person von Mann und Frau zukommt. Sie sind nämlich berufen, ihre natürlichen Charaktereigenschaften innerhalb einer tiefen, bereichernden und von Achtung getragenen Gemeinschaft zu verwirklichen. »Dieser ›Einheit der zwei‹ wurde von Gott nicht nur das Werk der Fortpflanzung und das Leben der Familie anvertraut, sondern der eigentliche Aufbau der Geschichte« (Brief an die Frauen, 8).

4. Dann muß das Kind als höchster Ausdruck der Gemeinschaft von Mann und Frau empfunden werden, d.h. der gegenseitigen Annahme und Schenkung. Diese verwirklichen sich, über sich hinausgehend, in einem »Dritten«, nämlich dem Kind. Das Kind ist der Segen Gottes. Es macht die Ehegatten zu Vater und Mutter (vgl. FC FC 21) Beide »gehen aus sich hinaus« und finden ihren Ausdruck in einer Person, die zwar Frucht ihrer Liebe ist, aber über sie selbst hinausreicht.

71 Der Familie ist in besonderer Weise das Ideal zugeschrieben, das im Hohenpriesterlichen Gebet zum Ausdruck kommt. Jesus bittet darum, daß sein Eins-Sein mit dem Vater auch die Jünger mit einschließe (vgl. Jn 17,11) sowie die, welche auf ihr Wort hin glauben (vgl. Jn 17,20-21). Die christliche Familie, die »Hauskirche« (vgl. Lumen gentium LG 11), ist berufen, dieses Ideal der vollkommenen Gemeinschaft in besonderer Weise zu verwirklichen.

5. Nun, da wir auf das Ende dieses Jahres zugehen, das dem Nachdenken über Gott Vater gewidmet war, entdecken wir also die Familie neu im Licht der göttlichen Vaterschaft. Aus der Betrachtung Gottes, des Vaters, können wir vor allem eine dringende Notwendigkeit herleiten, die besonders auf die Herausforderungen dieses historischen Zeitpunktes antwortet.

Auf Gott, den Vater, zu blicken bedeutet, die Familie als Ort der Annahme und der Förderung des Lebens zu verstehen, als Wirkungsstätte von Brüderlichkeit. Dort wächst mit dem Beistand des Geistes Christi »eine neue Brüderlichkeit und Solidarität [zwischen den Menschen, ein echter] Abglanz des der Heiligsten Dreifaltigkeit eigenen Geheimnisses von gegenseitiger Hingabe und Annahme« (Evangelium vitae EV 76).

Aus der Erfahrung von erneuerten christlichen Familien wird die Kirche selbst lernen können, unter allen Mitgliedern der Gemeinschaft vermehrt eine Dimension von Familie zu schaffen und einen menschlicheren und brüderlicheren Stil von Beziehungen zu pflegen und zu fördern (vgl. FC FC 64).

Es steht außer Zweifel, daß man die Gesellschaft heute in vielerlei Hinsicht krank schreiben muß. Die äußere Diagnose hat tiefere Gründe. Die eigentlichen "Patienten" sind Ehe und Familie.

Die Familie als Gemeinschaft, die auf der Ehe zwischen Mann und Frau aufbaut, ist in Krise. Eine Ethik, die diese Grundzelle des gesellschaftlichen Lebens relativiert, verbreitet sich immer mehr - sowohl in der öffentlichen Meinung als auch in der Gesetzgebung.

Wer Ehe und Familie retten und heilen will, tut gut daran, auf die göttliche Offenbarung zu schauen. Gerade der Blick auf Gott, den Vater, kann hilfreich sein. Denn Gott-Vater ist die Quelle der menschlichen Vater- und Mutterschaft. Gott, der Schöpfer des Lebens, macht aus Eheleuten, die einander sich schenken, Vater und Mutter.

Wo dieses Wechselspiel von Sich-Schenken und Einander- Annehmen gelingt, da wird aus der Ehe eine christliche Familie, eine "Werkstatt der Geschwisterlichkeit", eine "Hauskirche", in der echte Gemeinschaft eingeübt und gelebt wird. Wenn die Kirche es schafft, die Familien im christlichen Geist zu erneuern, dann wird sie auch imstande sein, in ihr selbst und für die Menschheit ein Klima zu fördern, das menschlicher und familiärer ist.
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Ganz herzlich grüße ich die Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache. Besonders heiße ich die Vorstandschaft des Vereins "Music City International" willkommen, die religiöse Musik für soziale Zwecke verbreiten. Euch, Euren Lieben daheim und allen, die über Radio Vatikan und das Fernsehen mit uns verbunden sind, erteile ich von Herzen den Apostolischen Segen.







Mittwoch, 15. Dezember 1999


72 Liebe Schwestern und Brüder!

1. »Die Christen können, eingedenk des Wortes des Herrn: ›Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt‹ (
Jn 13,35), nichts sehnlicher wünschen, als den Menschen unserer Zeit immer großherziger und wirksamer zu dienen« (Gaudium et spes GS 93).

Dieser Auftrag, den das II. Vatikanische Konzil uns im Schluß der pastoralen Konstitution über die Kirche in der Welt von heute übergeben hat, antwortet auf die faszinierende Herausforderung, eine vom Gesetz der Liebe getragene Welt aufzubauen, eine »Zivilisation der Liebe […], die sich auf die universalen Werte des Friedens, der Solidarität, der Gerechtigkeit und der Freiheit gründet, die in Christus ihre volle Verwirklichung finden« (Tertio millennio adveniente TMA 52).

Die Grundlage dieser Zivilisation bildet die Anerkennung der universalen Souveränität Gottes, des Vaters, als unerschöpfliche Quelle der Liebe. Gerade hinsichtlich der Annahme dieses Grundwertes ist eine ehrliche Überprüfung zum Jahrtausendende anzustellen anläßlich des Großen Jubiläums des Jahres 2000, um dann wieder schnelleren Schritts weiterzugehen, hinein in die Zukunft, die uns erwartet.

Wir haben den Niedergang von Ideologien erlebt, die vielen unserer Brüder und Schwestern ihre geistlichen Bezugspunkte genommen haben. Die unheilvollen Folgen eines Säkularismus aber, der religiöse Gleichgültigkeit mit sich bringt, halten sich beharrlich vor allem in den am meisten entwickelten Regionen. Eine wirkungsvolle Antwort auf diese Situation kann sicher nicht im Rückzug auf eine unbestimmte Religiosität liegen, die in hinfälligen angepaßten Anforderungen und im Streben nach einer psycho-kosmischen Ausgeglichenheit motiviert ist, wie es bei vielen neuen religiösen Erscheinungsformen, die eine Religiosität ohne Bezug auf einen transzendenten und personalen Gott verkünden, zu beobachten ist.

Man muß hingegen sorgfältig die Ursachen des verlorenen Sinnes für Gott untersuchen und mutig die Verkündigung des Antlitzes des Vaters, offenbart durch Jesus Christus im Licht des Geistes, wieder anbieten. Diese Offenbarung mindert nicht, sondern unterstreicht die Würde der menschlichen Person als Abbild Gottes, der die Liebe ist.

2. Der Verlust des Sinnes für Gott ist in den letzten Jahrzehnten einhergegangen mit der Ausbreitung einer nihilistischen Kultur, die den Sinn des menschlichen Daseins verarmen läßt und auf ethischem Gebiet selbst die Grundwerte der Familie und der Achtung vor dem Leben relativiert. All dies geht häufig nicht in auffallender Weise vor sich, sondern mit der subtilen Methodik der Gleichgültigkeit, welche alle Verhaltensweisen als normal durchgehen läßt, so daß sich kein moralisches Problem mehr ergibt. Paradoxerweise wird gefordert, daß der Staat viele Verhaltensweisen, die das menschliche Leben bedrohen, besonders dort, wo es am schwächsten und schutzlosesten ist, als »Rechte« anerkennt. Nicht zu reden von den ungeheuren Schwierigkeiten, Mitmenschen anzunehmen, weil sie anders, unbequem, fremd, krank, behindert sind. Gerade die immer stärkere Ablehnung des anderen aufgrund seines Anders-Seins ruft unser Gewissen als Gläubige auf den Plan. In der Enzyklika Evangelium vitae sagte ich, »daß wir einer viel weiter reichenden Wirklichkeit gegenüberstehen, die man als wahre und ausgesprochene Struktur der Sünde betrachten kann, gekennzeichnet von der Durchsetzung einer Anti-Solidaritätskultur, die sich in vielen Fällen als wahre ›Kultur des Todes‹ herausstellt« (EV 12).

3. Gegenüber dieser Todeskultur drückt sich unsere Verantwortung als Christen im Einsatz für die »Neu-Evangelisierung« aus, zu deren wichtigsten Früchten die Zivilisation der Liebe zu zählen ist.

»Das Evangelium und somit die Evangelisierung identifizieren sich natürlich nicht mit der Kultur und sind unabhängig gegenüber allen Kulturen« (Evangelii nuntiandi EN 20). Dennoch besitzen sie eine erneuernde Kraft, die sich positiv auf die Kulturen auswirken kann. Die christliche Botschaft nimmt den Kulturen nicht die Lebenskraft und baut nicht deren besondere Merkmale ab. Sie wirkt im Gegenteil von innen her und bringt die ursprünglichen Fähigkeiten zur Geltung, die ihr Genius her vorzubringen vermag. Die Wirkung des Evangeliums auf die Kulturen reinigt und hebt das Menschliche und bringt die Schönheit des Lebens, die Harmonie des friedlichen Zusammenlebens, die Genialität, die jedes Volk in die Gemeinschaft der Menschheit einbringt, zum Leuchten. Diese Wirkung hat ihre Kraft in der Liebe, die nicht aufdrängt, sondern anbietet in Berufung auf die freie Zustimmung in einer Atmosphäre der Achtung und gegenseitigen Annahme.

4. Die Botschaft der Liebe, die dem Evangelium eigen ist, setzt menschliche Anliegen und Werte frei wie die Solidarität, die Sehnsucht nach Freiheit und Gleichheit, die Achtung vor dem Pluralismus der Ausdrucksformen. Angelpunkt der Zivilisation der Liebe ist die Anerkennung des Wertes der menschlichen Person, und konkret aller Menschen. Der große Beitrag des Christentums ist gerade auf diesem Gebiet zu erkennen. In der Tat ging gerade aus der Reflexion über das Geheimnis des dreifaltigen Gottes und über die Person des menschgewordenen Wortes allmählich die anthropologische Lehre von der menschlichen Person als beziehungsorientiertes Wesen hervor. Diese kostbare Errungenschaft ließ die Auffassung von einer Gesellschaft reifen, die ihren Ausgangspunkt und das zu erreichende Ziel in der Person sieht. Die Soziallehre der Kirche, vom Geist des Jubiläums zur Neubesinnung angeregt, hat ihren Beitrag erbracht, die Gesetze des gesellschaftlichen Zusammenlebens auf den Rechten der Person zu begründen. Die christliche Sichtweise des Menschen als Abbild Gottes beinhaltet in der Tat, daß die Rechte der Person sich von ihrem Wesen her an der Achtung der Gesellschaft orientieren, die sie nicht schafft , sondern lediglich anerkennt (vgl. Gaudium et spes GS 26).

5. Die Kirche ist sich bewußt, daß diese Lehre toter Buchstabe bleibt, wenn das Leben der Gesellschaft nicht beseelt ist vom Hauch echter religiöser Er fahrung, und besonders vom christlichen Zeugnis, ständig genährt vom erschaffenden und heilenden Wirken des Heiligen Geistes. Sie weiß in der Tat, daß die Krise der Gesellschaft und des Menschen unserer Zeit zum großen Teil begründet ist im Schwinden der besonderen geistlichen Dimension des Menschen.

73 Das Christentum bietet seinen Beitrag zum Aufbau einer Gesellschaft nach der Größenordnung des Menschen. Es tut dies gerade dadurch, daß es der Gesellschaft eine Seele zuspricht und die Erfordernisse des Gesetzes Gottes verkündet. In ihm muß jede Organisation und Gesetzgebung der Gesellschaft verankert sein, wenn sie die Förderung des Menschen, die Befreiung von jeder Art von Sklaverei sowie echten Fortschritt garantieren will.

Dieser Beitrag der Kirche geht vor allem aus dem von den Christen, und besonders den Laien, im täglichen Leben gegebenen Zeugnis hervor. Denn der heutige Mensch vernimmt die Botschaft der Liebe lieber von Zeugen als von Lehrmeistern, und von letzteren dann, wenn sie als wahre Zeugen auftreten (vgl.
EN 41). Das ist die Herausforderung, die es aufzunehmen gilt, damit sich neue Gestaltungsbereiche für die Zukunft des Christentums und der Menschheit selbst auftun.

In unserer Themenreihe zur Vorbereitung auf das Große Jubiläum möchte ich heute über die Mitwirkung der Christen am Aufbau einer Kultur der Liebe sprechen.

Das Fundament einer solchen Kultur liegt in der Anerkennung der universalen Souveränität Gottes, der die unerschöpfliche Quelle der Liebe ist. Die Abwendung von Gott führt zur Verarmung des Menschen. Auch der Gesellschaft fehlt es an Sinn und Orientierung. Diese hat fatale Folgen: Vom Staat werden “Rechte” eingefordert, die sich im Grunde gegen den Menschen und insbesondere gegen den Schwächsten richten. Der Same für die “Kultur des Todes” ist damit gelegt.

Dieser “Kultur des Todes” müssen die Christen eine “Kultur der Liebe” entgegensetzen. Das Evangelium nimmt die jeweilige Kultur an, reinigt sie und bringt sie zur Blüte. Die Neuevangelisierung geschieht in Freiheit und gegenseitigem Respekt.

Angelpunkt der “Kultur der Liebe” ist die Entdeckung der Würde des Menschen. Denn jeder einzelne ist als Gottes Ebenbild geschaffen. Die Rechte der Person werden also nicht von der Gesellschaft aufgestellt, sondern von ihr nur anerkannt, da sie von Gott stammen.

Die Kirche steht unter dem Auftrag, diese Lehre im Alltag immer mehr ins Bewußtsein zu rufen.
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Mit dem Wunsch, daß auch Ihr die Liebe Gottes glaubwürdig bezeugt, grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher sehr herzlich. Gern erteile ich den hier Anwesenden und allen, die mit uns über Radio Vatikan oder das Fernsehen verbunden sind, den Apostolischen Segen.


Mittwoch, 22. Dezember 1999

Liebe Schwestern und Brüder!


74 1. Die gewohnte Mittwochsaudienz findet heute in der liturgischen und geistlichen Stimmung des Advents statt, noch verstärkt durch das Herannahen der weihnachtlichen Festtage. Die Weihnachtsnovene, die wir in diesen Tagen begehen, ist ein liturgischer Weg. Sie begleitet unseren Einsatz zur Vorbereitung auf die Feier des großen »Ereignisses«, das vor zwanzig Jahrhunderten geschehen ist: Sie lädt uns ein, nachzudenken über die tiefen Aspekte des Geheimnisses der Menschwerdung und sie in unser Leben aufzunehmen.

Mit dem Weihnachtsfest dieses Jahres 1999 beginnen wir, einen außerordentlichen Anlaß zu feiern. Denn in der nun schon nahen Heiligen Nacht nimmt das Große Jubiläum des Jahres 2000 seinen Anfang, auf das die Kirche sich seit langer Zeit mit Glauben vorbereitet; und das gibt unserer Erwartung weitere Kraft. Im letzten Abschnitt dieser Zeit des Advents rückt die Liturgie die Erwartung der ganzen Schöpfung in den Vordergrund. Es ist, als ob diese nach zweitausend Jahren mit neuer Freude das Kommen dessen verspürte, der ihre ursprüngliche Harmonie, die aufgrund der Sünde gestört ist, in noch vollkommenerer Weise wiederherstellt.

2. Liebe Brüder und Schwestern! Stellen wir uns schon jetzt darauf ein, mit inniger Teilnahme das Heilsereignis von Weihnachten zu leben und das Jubeljahr mit tiefer Freude zu beginnen. In der Armut der Krippe betrachten wir das große »Ereignis« der Inkarnation: Gott wird Mensch, um einem jeden von uns zu begegnen. Lassen wir unser Leben während der ganzen Gnadenzeit des Jubiläums von diesem großen Geheimnis verwandeln. Wir wollen die ergreifende und begeisternde Erfahrung der Hirten neu erleben, die bereiten Herzens die von den Engeln gebrachte Botschaft aufnahmen und sich unverzüglich auf den Weg machten, den Erlöser anzubeten; sie wurden so die ersten Zeugen seiner Gegenwart in der Welt.

3. Die Jungfrau Maria, die als erste für den verheißenen Messias eine würdige Wohnstatt bereitet hat und ihn auch heute der Welt darbietet, lehre uns, die Tore unseres Herzens zu öffnen, ja weit aufzureißen für die weihnachtliche Botschaft des Lichtes und des Friedens.

Mit diesen Empfindungen und im Zusammenhang geistlicher Freude über die kurz bevorstehende Eröffnung des Großen Jubiläums des Jahres 2000 möchte ich jedem von euch meine liebevollen Glückwünsche aussprechen. Mein aufrichtiges Mitfühlen gilt allen, die von Leiden niedergedrückt sind, all denen, welche die schweren Folgen des Krieges ertragen müssen, und denjenigen, die sich in besonderen Schwierigkeiten befinden. Allen wünsche ich, in den kommenden Festtagen den Trost erfahren zu können, der von der Gegenwart des Herrn kommt, bezeugt durch bedeutsame Gesten der Liebe und Solidarität.



An Weihnachten dieses Jahres erleben wir ein herausragendes Ereignis. In der Heiligen Nacht, die uns bevorsteht, beginnt das Große Jubiläum des Jahres 2000, worauf sich die Kirche seit Jahren vorbereitet. In den letzten Tagen der Adventszeit feiert die Liturgie die Erfüllung dessen, worauf die ganze Schöpfung wartet. So hoffen wir in unseren Herzen mit großer Freude die Ankunft des Herrn. Er hat die einstige Harmonie der Schöpfung wiederhergestellt. Dies geschah in einzigartiger und unüberbietbarer Weise.

Weihnachten ist also das Fest der ganzen Schöpfung. Vor allem aber ist es das Fest eines jeden Menschen. Denn der Kommende ist der Erlöser des Menschen, Redemptor hominis.

Diese Tage laden uns zur Güte, zur Versöhnung und zum Frieden des Herzens ein. Im tiefsten gründen diese Werte in der Begegnung mit dem lebendigen Gott, der uns gerade an Weihnachten nahekommen will.
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Mit diesen Gedanken grüße ich die Pilger und Besucher, die aus den Ländern deutscher Sprache nach Rom gekommen sind.

Wir stehen jetzt kurz vor der Eröffnung der Heiligen Pforte. Dies ist auch ein Anlaß, die Türen unserer Herzen für Gott und die Menschen weit aufzumachen. In diese Worte lege ich meinen Wunsch für ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Euch, Euren Angehörigen daheim und allen, die mit uns über Radio Vatikan und das Fernsehen verbunden sind, erteile ich gern den Apostolischen Segen.





75

Mittwoch, 29. Dezember 1999



Liebe Schwestern und Brüder!

1. Am letzten Sonntag hat die Liturgie die Heilige Familie von Nazaret vor unseren Blick gestellt, das Vorbild für jede Familie, die sich vom überraschenden Handeln Gottes leiten läßt.

In der westlichen Welt wird Weihnachten als das Fest der Familie betrachtet. Das Beisammensein und der Austausch der Geschenke unterstreichen den starken Wunsch nach gegenseitiger Gemeinschaft und rücken die höchsten Werte der Institution Familie ans Licht. Die Familie entdeckt sich als Liebesgemeinschaft von Menschen, gegründet auf Wahrheit und Liebe, auf unauflöslicher Treue der Ehegatten und Annahme des Lebens. Im Licht von Weihnachten verspürt die Familie ihre Berufung, eine Gemeinschaft der Pläne, der Solidarität, der Vergebung, des Glaubens zu sein, worin kein Individuum seine Identität verliert, sondern durch den Beitrag seiner besonderen Gaben zum Wachstum aller beiträgt. So ist es in der Heiligen Familie geschehen, die der Glaube als Anfang und Vorbild der von Christus erleuchteten Familien vorstellt.

2. Wir wollen beten, daß das soeben begonnene Große Jubiläum wirklich ein Anlaß der Gnade und der Erlösung für alle Familien der Welt sei. Das Licht der Menschwerdung des Wortes helfe ihnen, ihre eigentliche Berufung besser zu verstehen und zu verwirklichen, den Plan, den der Gott des Lebens mit ihnen hat, damit sie lebendiges Bild seiner Liebe werden.

Das Jubiläum wird so die Gelegenheit zu einer Zeit der Umkehr und gegenseitigen Vergebung innerhalb jeder Familie bieten. Es wird eine günstige Zeitspanne sein, um die affektiven Beziehungen in jeder Familie zu festigen und zerrissene Familien wieder zusammenzuführen. Jede christliche Familie möge sich immer mehr ihrer hohen Sendung in Kirche und Welt bewußt werden! Es bedarf heute einer besonderen Sorge für alle Familien, besonders die ärmsten und am wenigsten glücklichen. Es bedarf der Ermutigung und der Annahme des werdenden Lebens; denn jedes Kind, das auf die Welt kommt, ist Geschenk und Hoffnung für alle.

3. In dieser unserer Zeit, in der »die Familie […] - wie andere Institutionen und vielleicht noch mehr als diese - in die umfassenden, tiefgreifenden und raschen Wandlungen von Gesellschaft und Kultur hineingezogen [wurde]«, ist es wichtig, daß von seiten der Gläubigen kraftvoll wieder betont wird, daß »Ehe und Familie zu den kostbarsten Gütern der Menschheit zählen«. Daher wird die Kirche nicht müde, »ihren Dienst allen Menschen an[zubieten], die sich über das Schicksal von Ehe und Familie Gedanken machen« (Familiaris consortio FC 1).

Das Große Jubiläum des Jahres 2000 sei für alle Familien eine Gelegenheit, mutig die Türen für Christus, den einzigen Erlöser des Menschen, zu öffnen. Denn Christus ist die Neuheit, die jede Erwartung des Menschen übersteigt, das letzte Kriterium für die Beurteilung der zeitlichen Wirklichkeit und jedes Vorhabens, das sich zum Ziel setzt, das Leben des Menschen immer menschlicher zu machen (vgl. Incarnationis mysterium, 1).

Mit diesem Bewußtsein treten wir geistig in das Haus von Nazaret ein und bitten die Heilige Familie um Schutz und Segen für alle Familien der Welt, damit sie »Schule reich entfalteter Humanität« (Gaudium et spes, GS 52) seien.

Weihnachten ist für viele das Fest der Familie. Wir hegen den Wunsch, beisammen zu sein und einander zu begegnen. Wir tauschen Geschenke aus.

In diesen Bräuchen steckt eine christliche Botschaft: An Weihnachten darf sich die Familie neu entdecken als Liebesgemeinschaft unter Personen, gegründet auf Wahrheit und Liebe sowie auf der Treue der Eheleute, die unauflöslich ist.


Generalaudienz 1999 68