Predigten 1978-2005 374

CHRISAMMESSE IN DER VATIKANBASILIKA

Donnerstag, 12. April 2001


1. »Spiritus Domini super me, eo quod unxerit Dominus me – Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt« (Is 61,1).

In diesen Versen aus dem Buch Jesaja ist das führende Thema der Chrisammesse enthalten. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Salbung, da ja in Kürze das Katechumenenöl, das Öl für die Krankensalbung und der Chrisam geweiht werden.

Wir erleben am heutigen Morgen ein einzigartiges Fest, das im Zeichen des »Öles der Freude« (vgl. Ps 45,8) steht. Es ist das Fest des Volkes Gottes, welches heute den Blick auf das Geheimnis der Salbung richtet, die das Leben eines jeden Christen vom Tage seiner Taufe an kennzeichnet.

Es ist insbesondere unser Fest, liebe und verehrte Brüder im Priesteramt, die ihr zu Priestern für den Dienst am christlichen Volk geweiht seid. Von Herzen danke ich euch für eure zahlreiche Gegenwart hier am Confessio-Altar von Sankt Peter. Ihr repräsentiert den Klerus der Stadt Rom und in gewisser Weise den Klerus der ganzen Welt.

Wir feiern die Chrisammesse an der Schwelle zum österlichen Triduum, dem Mittel- und Höhepunkt des Kirchenjahres. Dieser eindrucksvolle Ritus wird gewissermaßen erhellt aus dem Abendmahlssaal, also durch das Geheimnis Christi, des Hohenpriesters, der beim Letzten Abendmahl sich selbst weiht und somit das blutige Opfer des Golgota vorwegnimmt. Die heilige Salbung steigt vom Tisch der Eucharistie herab. Der Geist Gottes verbreitet seinen mystischen Duft im ganzen Haus (vgl. Jn 12,3), also in der Kirche, und läßt insbesondere die Priester an der Weihe Jesu teilhaben (vgl. Tagesgebet).

2. »Misericordias Domini in aeternum cantabo – Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen « (Antwortpsalm).

In unserem Innersten erneuert durch die Erfahrungen des vor kurzem beendeten Jubiläums sind wir in das dritte Jahrtausend eingetreten, wobei wir im Herzen und auf den Lippen die Worte des Psalms tragen: »Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen.« Jeder Getaufte und ebenso jede christliche Gemeinde ist dazu berufen, durch die Heiligkeit des Lebens der barmherzigen Liebe Gottes die Ehre zu erweisen und für sie Zeugnis abzulegen. »Das ist es, was Gott will« – schreibt der Apostel Paulus – »eure Heiligung« (1Th 4,3). Und das II. Vatikanische Konzil führt hierzu aus: »Jedem ist also klar, daß alle Christgläubigen jeglichen Standes oder Ranges zur Fülle des christlichen Lebens und zur vollkommenen Liebe berufen sind« (Lumen gentium LG 40).

Diese grundlegende Wahrheit, die in pastorale Prioritäten umgesetzt werden muß, betrifft vor allem uns Bischöfe und euch, liebe Priester. Noch vor unserem »Handeln« stellt sie unser »Sein« in Frage. »Seid heilig« – spricht der Herr –, »denn ich … bin heilig« (Lv 19,2); und man könnte hinzufügen: Seid heilig, damit das Volk, das Gott euch anvertraut hat, heilig werde. Auch wenn die Heiligkeit der Herde nicht jener der Hirten entspringt, so wird sie doch zweifelsohne durch sie begünstigt, gefördert und gestärkt.

In meinem Schreiben, das ich wie jedes Jahr am Gründonnerstag an die Priester richte, habe ich angemerkt: »Der Gründonnerstag als eigentlicher Tag unserer Berufung ruft uns dazu auf, vor allem über unser ›Sein‹ und insbesondere über unseren Weg der Heiligkeit nachzudenken. Daraus entspringt dann auch der apostolische Eifer.«

375 Ich wollte die Tatsache hervorheben, daß die priesterliche Berufung ein »Geheimnis der Barmherzigkeit ist« (ebd., 7). Ebenso wie Petrus und Paulus wissen auch wir, daß wir eines so großen Geschenkes nicht würdig sind. Daher hören wir nicht auf, Staunen und Anerkennung gegenüber Gott zu empfinden für das Ungeschuldetsein, mit dem er uns auserwählt hat, für das Vertrauen, das er uns erweist, und für seine Vergebung« (vgl. ebd., 6).

3. In diesem Geiste, liebe Brüder, werden wir in Kürze unsere priesterlichen Versprechen erneuern. Es handelt sich um einen Ritus, der seinen vollen Wert und Sinn gerade dadurch findet, daß er den Weg der Heiligkeit zum Ausdruck bringt, zu dem der Herr uns auf dem Pfad des Priestertums gerufen hat. Diesen Weg muß ein jeder auf sehr persönliche Weise gehen, um die Gott allein weiß, der die Herzen der Menschen ergründet und kennt. Dennoch bietet die Kirche uns in der heutigen Liturgie die trostreiche Gelegenheit, uns zu vereinen und uns gegenseitig zu stützen, wenn wir mit einer Stimme wiederholen: »Ja, ich will.«

Diese brüderliche Solidarität muß zu einer konkreten Verpflichtung werden, in den gewöhnlichen Wechselfällen des Lebens und des Dienstes die Lasten der anderen mitzutragen. Auch wenn es wahr ist, daß niemand anstelle eines anderen heilig werden kann, so ist es ebenso richtig, daß jeder – nach dem Vorbild Christi – für und mit den anderen heilig werden kann und muß.

Gewinnt die persönliche Heiligkeit ihre Kraft etwa nicht aus jener Spiritualität der Gemeinschaft, die unsere konkreten Initiativen der Nächstenliebe stets begleiten und ihnen vorangehen muß (vgl. Novo millennio ineunte
NM 43)? Um die Gläubigen dahingehend zu erziehen, wird von uns Hirten verlangt, ein konsequentes Zeugnis hierfür abzulegen. Vor diesem Hintergrund erhält die Chrisammesse eine außergewöhnliche Beredtheit. In der Tat bringt sie unter allen Feierlichkeiten des Kirchenjahres am deutlichsten das Band der Gemeinschaft zum Ausdruck, das den Bischof und die Priester sowie die Priester untereinander verbindet: Es ist ein Zeichen, welches das christliche Volk im Geiste des Glaubens und der Zuneigung erwartet und wertschätzt.

4. »Vos autem sacerdotes Domini vocabimini, ministri Dei nostri, dicetur vobis – Ihr alle aber werdet ›Priester des Herrn‹ genannt, man sagt zu euch ›Diener unseres Gottes‹« (Is 61,6).

Mit diesen Worten wendet sich der Prophet Jesaja an die Israeliten, wobei er jene messianischen Zeiten vorhersagt, in denen alle Glieder des Volkes Gottes durch das Wirken des Heiligen Geistes die priesterliche, prophetische und königliche Würde erhalten werden. All dies wurde in Christus durch den neuen Bund verwirklicht. Jesus gibt an seine Jünger die Salbung weiter, die er vom Vater erhalten hat, also die »Taufe im Heiligen Geist«, die ihn zum Messias und Herrn macht. Er übermittelt ihnen denselben Geist; sein Geheimnis des Heils weitet somit seine Wirksamkeit bis an die Grenzen der Erde aus.

Heute, liebe Brüder im Priesteramt, gedenken wir voller Dankbarkeit der sakramentalen Salbung, die wir empfangen haben, und zugleich erneuern wir die Verpflichtung, stets und überall den Geist Christi zu verbreiten (vgl. Schlußgebet).

Es helfe uns hierbei die Mutter Christi, die Mutter der Priester, die in den Litaneien unter dem Titel »Vas spirituale« angerufen wird. Maria erwirke für uns, zerbrechliche Gefäße aus Ton, von der göttlichen Salbung erfüllt zu sein. Sie helfe uns, niemals zu vergessen, daß uns der Geist des Herrn »ausgesandt hat, um den Völkern die frohe Botschaft zu verkünden«. Im Gehorsam gegenüber dem Geist Christi werden wir treue Diener seines Evangeliums sein. Immer. Amen!



PREDIGT DES HEILIGEN VATERS JOHANNES PAUL II. BEI DER FEIER DER OSTERNACHT


Karsamstag, 14. April 2001




1. "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden" (Lc 24,5-6).

Diese Worte der zwei Männer "in leuchtenden Gewändern" erwecken das Vertrauen der Frauen neu, die in aller Frühe zum Grab gelaufen waren. Sie hatten die tragischen Ereignisse erlebt, die in der Kreuzigung Christi auf Golgota gipfelten. Sie hatten Trauer und Verwirrung erfahren. Doch sie hatten ihren Herrn nicht verlassen - selbst in der Stunde der Prüfung nicht.

376 Heimlich gehen sie an den Ort, wo Jesus begraben worden war, um ihn noch einmal zu sehen und ihn zum letzten Mal zu umarmen. Es drängt sie die Liebe: jene Liebe, die sie dazu brachte, ihm auf den Straßen durch Galiläa und Judäa bis zum Kreuzweg zu folgen.

Glückliche Frauen! Noch wußten sie nicht, daß der Morgen des wichtigsten Tages der Geschichte anbrach. Sie konnten nicht wissen, daß sie - und gerade sie! - die ersten Zeugen für Jesu Auferstehung werden sollten.

2. "Da sahen sie, daß der Stein vom Grab weggewälzt war" (
Lc 24,2).

So erzählt es der Evangelist Lukas, und er fügt hinzu: "Sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht" (Lc 24,3). Mit einem Schlag ändert sich alles. Jesus "ist nicht hier, sondern er ist auferstanden". Diese Kunde, die die Traurigkeit der frommen Frauen in Freude verwandelt hat, klingt unverändert und nachhaltig während dieser Osternacht in der Kirche wieder.

Eine einzigartige Wache in einer einzigartigen Nacht. Diese Nachtwache ist die Mutter aller Nachtwachen, da die ganze Kirche in Erwartung am Grab des Messias ausharrt, der am Kreuz geopfert worden war. Die Kirche wacht und betet. Dabei hört sie die Schriften wieder, die einen Abriß über die ganze Heilsgeschichte geben.

Doch in dieser Nacht behält nicht das Dunkel die Oberhand, denn es bricht der Glanz eines unvorgesehenen Lichtes ein und verkündet die unerhörte Botschaft von der Auferstehung des Herrn. Die Erwartung und das Gebet werden so zu einem Gesang der Freude: "Exultet iam angelica turba caelorum ... Der Chor der Engel freue sich!".

Die Perspektive der Geschichte kehrt sich völlig um: Der Tod weicht vor dem Leben. Es gibt ein Leben, das nicht mehr stirbt. In der Präfation werden wir bald singen: "Indem Christus starb, hat er den Tod besiegt; in seiner Auferstehung hat er uns das Leben erworben". Das ist die Wahrheit, die wir verkünden mit Worten, aber vor allem mit unserer Existenz. Den die Frauen tot glaubten, er lebt! Ihre Erfahrung wird zur unseren.

3. O Wache, von Hoffnung durchtränkt, du drückst in Fülle den Sinn des Geheimnisses aus! O Wache, so reich an Symbolen, du machst das Herz unserer christlichen Existenz offenbar! Diese Nacht wird auf wunderbare Weise in einem Namen ganz zusammengefaßt: im Namen Jesu Christi, des Auferstandenen!

O Christus, man muß dir einfach danken für das unsagbare Geschenk, das du über uns in dieser Nacht ausströmen läßt! Das Geheimnis deines Todes und deiner Auferstehung fließt über in das Taufwasser, das den alten Menschen des Fleisches aufnimmt und ihn reinwäscht in seiner göttlichen Jugend.

In dein Geheimnis von Tod und Auferstehung werden wir in wenigen Augenblicken eintauchen, wenn wir unser Taufversprechen erneuern. In dieses Geheimnis werden besonders die sechs Katechumenen hineingenommen, die die Taufe, Firmung und Eucharistie empfangen werden.

4. Liebe Brüder und Schwestern Katechumenen! Ich grüße euch mit großer Herzlichkeit und nehme euch im Namen der kirchlichen Gemeinschaft mit brüderlichen Gefühlen auf. Ihr stammt aus verschiedenen Nationen: aus Japan, Italien, China, Albanien, den Vereinigten Staaten von Amerika und aus Peru.

377 Eure Gegenwart hier auf dem Petersplatz drückt die Vielfalt der Kulturen und Völker aus, die ihr Herz dem Evangelium geöffnet haben. Auch für euch gilt wie für jeden Getauften: In dieser Nacht ist der Tod dem Leben gewichen. Die Schuld ist gestrichen; eine ganz neue Existenz beginnt. Bleibt bis zum Ende fest in der Treue und in der Liebe! Habt keine Angst in den Prüfungen, denn "Christus, von den Toten auferstanden, stirbt nicht mehr; der Tod hat keine Macht mehr über ihn" (Rm 6,9).

5. Ja, liebe Brüder und Schwestern, Jesus lebt und wir leben in Ihm - für immer. Das ist das Geschenk dieser Nacht, das der Welt endgültig enthüllt hat, daß die Herrschaft Christus hat, der Sohn der Jungfrau Maria, die uns am Fuße des Kreuzes zur Mutter gegeben wurde.

Diese Wache führt uns ein in einen Tag, der keinen Abend kennt. Es ist der Ostertag Christi, der für die Menschheit einen neuen Frühling der Hoffnung anbrechen läßt.

"Haec dies quam fecit Dominus: exultemus et laetamur in ea. - Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Laßt uns jubeln und seiner uns freuen" Alleluja!





EUCHARISTIEFEIER AM SONNTAG DER GÖTTLICHEN BARMHERZIGKEIT

Sonntag, 22. April 2001


1. »Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit« (Ap 1,17 – 18).

In der zweiten Lesung, die dem Buch der Offenbarung entnommen ist, haben wir diese tröstlichen Worte gehört. Sie laden uns dazu ein, unseren Blick auf Christus zu richten, um seine beruhigende Gegenwart zu erfahren. Jedem Menschen, in welcher Lebenslage er sich auch befinden mag, und sei es die schwierigste und dramatischste, ruft der Auferstandene von neuem zu: »Fürchte dich nicht!«; ich bin am Kreuz gestorben, jetzt aber »lebe ich in alle Ewigkeit«; »Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige

»Der Erste«, also der Ursprung allen Seins und die Erstlingsfrucht der neuen Schöpfung; »der Letzte«, also das endgültige Ziel der Geschichte; »der Lebendige«, also die unerschöpfliche Quelle des Lebens, das den Tod für immer überwunden hat. Im gekreuzigten und auferstandenen Messias erkennen wir die Züge des auf dem Golgota geopferten Lammes, das Vergebung für seine Peiniger erfleht und den reuigen Sündern die Pforten des Himmels aufschließt; wir sehen das Antlitz des unsterblichen Königs, der nunmehr »die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt« hat (Ap 1,18).

2. »Danket dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig« (Ps 118,1).

Machen wir uns den Ausruf des Psalmisten zu eigen, den wir im Antwortpsalm gesungen haben: Seine Huld währt ewig! Um die Wahrheit dieser Worte vollkommen zu erfassen, lassen wir uns von der Liturgie zum Mittelpunkt des Heilsereignisses führen, das den Tod und die Auferstehung Christi mit unserem Dasein und mit der Weltgeschichte verbindet. Dieses Wunder der Barmherzigkeit hat die Geschicke der Menschheit radikal verändert. Es ist ein Wunder, in dem sich die Liebe des Vaters in Fülle entfaltet; für unser Heil scheut er nicht einmal das Opfer seines eingeborenen Sohnes.

Im gedemütigten und leidenden Christus können Gläubige und Nichtgläubige eine erstaunliche Anteilnahme bewundern, die ihn jenseits jedes erdenklichen Maßes mit unserem menschlichen Sein vereint. Auch nach der Auferstehung des Gottessohnes »spricht das Kreuz unaufhörlich vom göttlichen Vater, der seiner ewigen Liebe zum Menschen unverbrüchlich treu bleibt […] An diese Liebe glauben heißt, an das Erbarmen glauben« (vgl. Dives in misericordi, 7).

378 Wir wollen dem Herrn danken für seine Liebe, die stärker ist als Tod und Sünde. Sie offenbart und verwirklicht sich als Erbarmen in unserem täglichen Dasein und regt jeden Menschen dazu an, auch seinerseits gegenüber dem Gekreuzigten »barmherzig« zu sein. Ist Gott lieben und den Nächsten lieben – nach dem Beispiel Jesu sogar die Feinde – etwa nicht das Lebensprogramm jedes einzelnen Getauften und der Kirche in ihrer Gesamtheit?

3. Mit diesen Empfindungen feiern wir den zweiten Sonntag der Osterzeit, der seit dem vergangenen Jahr, dem Großen Jubiläumsjahr, auch »Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit« genannt wird. Liebe Pilger und Gläubige, es ist mir eine große Freude, mich euch allen anschließen zu können. Ihr seid aus verschiedenen Nationen zusammengekommen, um der vor einem Jahr vorgenommenen Heiligsprechung von Schwester Faustyna Kowalska zu gedenken, die Zeugin und Verkünderin der barmherzigen Liebe des Herrn war. Die Erhebung zur Ehre der Altäre dieser bescheidenen Ordensfrau und Tochter meines Heimatlandes ist ein Geschenk nicht nur für Polen, sondern für die ganze Menschheit, denn die von ihr überbrachte Botschaft ist die angemessene und eindrucksvolle Antwort, die Gott auf die Fragen und Erwartungen der Menschen in unserer von unerhörten Tragödien gezeichneten Zeit gegeben hat. Jesus sagte eines Tages zu Schwester Faustyna: »Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht mit Vertrauen an Meine Barmherzigkeit wendet« (vgl. Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska, Hauteville/Schweiz, 1990, S. 119). Die Barmherzigkeit Gottes! Dies ist das Ostergeschenk, das die Kirche vom auferstandenen Christus empfängt und das sie zu Beginn des dritten Jahrtausends der Menschheit anbietet.

4. Das vor kurzem verkündete Evangelium hilft uns, den Sinn und Wert dieses Geschenks voll zu erfassen. Der Evangelist Johannes läßt uns gewissermaßen Anteil haben an den Emotionen der Apostel bei ihrer Begegnung mit Christus nach seiner Auferstehung. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Geste des Meisters, der den furchtsamen und erstaunten Jüngern die Sendung überträgt, Verwalter der göttlichen Barmherzigkeit zu sein. Er zeigt seine Hände und seine Seite mit den Wundmalen der Passion und teilt ihnen mit: »Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch« (
Jn 20,21). Sofort danach »hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert« (Jn 20,22 – 23). Jesus überantwortet ihnen die Gabe, »die Sünden zu vergeben«, eine Gabe, die den Wunden an seinen Händen, seinen Füßen und vor allem seiner durchstoßenen Seite entspringt. Daraus ergießt sich eine Welle des Erbarmens auf die ganze Menschheit.

Wir erleben diesen Augenblick erneut mir großer geistiger Intensität. Auch uns zeigt der Herr heute seine glorreichen Wunden und sein Herz, die unerschöpfliche Quelle von Licht und Wahrheit, Liebe und Vergebung.

5. Das Herz Christi! Sein »Heiliges Herz« hat den Menschen alles gegeben: Erlösung, Heil, Heiligung. Aus diesem von Milde überfließenden Herzen sah die hl. Faustyna Kowalska zwei Lichtbündel ausströmen, die die Welt erleuchteten. »Die zwei Strahlen – so vertraute Jesus selbst ihr an – bedeuten Blut und Wasser« (vgl. Tagebuch, S. 119). Das Blut erinnert an das Opfer auf dem Golgota und an das Geheimnis der Eucharistie, während das Wasser, gemäß der reichen Symbologie des Evangelisten Johannes, an die Taufe und die Gabe des Heiligen Geistes denken läßt (vgl. Jn 3,5 Jn 4,14).

Durch das Geheimnis dieses verwundeten Herzens hört der erquickende Strom der barmherzigen Liebe Gottes nicht auf, sich auch über die Männer und Frauen unseres Zeitalters zu ergießen. Wer sich nach echtem und dauerhaftem Glück sehnt, kann nur hierin dessen Geheimnis finden.

6. »Jesus, ich vertraue auf Dich.« Dieses Gebet, das vielen Gläubigen sehr am Herzen liegt, bringt gut die Einstellung zum Ausdruck, mit der auch wir uns vertrauensvoll in deine Hände, o Herr, unser einziger Erlöser, überlassen wollen.

Du bist erfüllt von der brennenden Sehnsucht, geliebt zu werden, und wer sich auf die Gefühle deines Herzens einstellt, wird lernen, zum Erbauer der neuen Zivilisation der Liebe zu werden. Ein einfacher Akt der Selbsthingabe reicht aus, um die Barrieren der Dunkelheit und Traurigkeit, des Zweifels und der Verzweiflung niederzureißen. Die Strahlen der göttlichen Barmherzigkeit schenken in besonderer Weise all jenen wieder Hoffnung, die sich von der Last der Sünde erdrückt fühlen.

Maria, Mutter der Barmherzigkeit, gib, daß wir dieses Vertrauen zu deinem Sohn, unserem Erlöser, immer lebendig halten. Hilf uns auch du, hl. Faustyna, an die wir heute mit besonderer Innigkeit denken. Gemeinsam mit dir möchten wir unsere kraftlosen Blicke auf das Antlitz des göttlichen Retters richten und wiederholen: »Jesus, ich vertraue auf Dich.« Heute und in Ewigkeit. Amen.



EUCHARISTIEFEIER IM SPORTPALAST DES ATHENER OLYMPIAZENTRUMS

Samstag, 5. Mai 2001

Liebe Brüder und Schwestern!


379 1. »Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch« (Ac 17,23).

Diese Worte aus der Apostelgeschichte, die Paulus auf dem Areopag von Athen sprach, bilden eine der ersten Verkündigungen des christlichen Glaubens in Europa. »Wenn man an die Rolle denkt, die Griechenland bei der Gestaltung der antiken Kultur spielte, begreift man, daß jene Rede des Paulus gewissermaßen als das Symbol für die Begegnung des Evangeliums mit der Kultur des Menschen gelten kann« (Brief über die Pilgerfahrt zu den Stätten, die mit der Heilsgeschichte verbunden sind, 9; in: O. R. dt., Nr. 28 vom 9.7.1999, S. 7ff.).

»…an die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus« (1Co 1,2 – 3). Mit diesen Worten, die der Apostel an die Gemeinde von Korinth richtete, grüße ich von Herzen euch alle, Bischöfe, Priester und katholische Laien, die ihr in Griechenland lebt. Mein Dank gilt vor allem Msgr. Foscolos, dem katholischen Erzbischof von Athen und Präsidenten der Bischofskonferenz von Griechenland, für den freundlichen Empfang und die herzlichen Worte. Mein Gruß richtet sich zudem an alle Kardinäle, Bischöfe, Priester sowie Ordensfrauen und -männer, die bei dieser Feier anwesend sind. Wir sind heute morgen zur Eucharistiefeier versammelt, um den Apostel Paulus zu bitten, uns seinen Seeleneifer im Glauben und bei der Verkündigung des Evangeliums an alle Nationen zu schenken ebenso wie seinen fürsorgenden Einsatz für die Einheit der Kirche. Es ist mir eine Freude, daß auch Gläubige anderer christlicher Konfessionen an dieser göttlichen Liturgie teilnehmen. Sie legen hierdurch Zeugnis ab für ihre Aufmerksamkeit für das Leben der katholischen Gemeinde und die miteinander geteilte Geschwisterlichkeit in Christus.

2. Paulus erinnert uns mit klaren Worten daran, daß wir Gott nicht auf unsere allzu menschlichen Sicht- und Handelsweisen einengen können. Um den Herrn anzunehmen, sind wir zur Bekehrung gerufen. Dieser Weg wird uns vorgeschlagen, ein Weg, der uns in die Nachfolge Christi eingehen läßt, um mit Ihm zu leben, als Söhne und Töchter im Sohn. Wir können also unseren persönlichen Weg und jenen der Kirche als eine österliche Erfahrung verstehen; wir müssen uns läutern, um vollkommen in den göttlichen Willen einwilligen zu können, und hierbei anerkennen, daß Gott durch seine Gnade unser Sein und unsere Existenz verändert, so wie es mit Paulus geschah, der vom Verfolger zum Missionar wurde (vgl. Ga 1,11 – 24). So können wir die Prüfung des Karfreitags bestehen, mit ihrem Leid, mit der Nacht des Glaubens, mit den Formen gegenseitigen Unverständnisses. Doch wir durchleben auch Augenblicke des Lichtes, die dem Ostermorgen ähnlich sind, an dem der Auferstandene uns seine Freude mitteilt und uns zur vollen Wahrheit gelangen läßt. Wenn wir unsere persönliche Geschichte und die Geschichte der Kirche auf diese Weise betrachten, dann können wir nicht umhin, voll Hoffnung voranzuschreiten in der Gewißheit, daß uns der Lehrer der Geschichte auf den Wegen führt, die er allein kennt. Bitten wir den Heiligen Geist darum, uns dazu anzuspornen, durch unsere Worte und Taten zu Zeugen der Frohen Botschaft und der Liebe Gottes zu werden! Da der Geist den missionarischen Eifer in seiner Kirche erweckt, ist es auch er, der beruft und aussendet, und der wahre Apostel ist vor allem ein Mensch des »Hörens«, ein Diener, der dem Handeln Gottes bereitwillig entspricht.

3. In Athen an das Leben und Wirken des Apostels zu erinnern bedeutet, zur Verkündigung des Evangeliums bis an die Grenzen der Erde eingeladen zu sein. Hierbei sollen wir unseren Zeitgenossen das von Christus gebrachte Heil vorschlagen und ihnen die Wege der Heiligkeit und des rechten sittlichen Lebens aufzeigen, die eine Antwort auf den Anruf des Herrn bedeuten. Das Evangelium ist eine universal geltende frohe Botschaft, die allen Völkern offensteht.

Als sich der hl. Paulus an die Bevölkerung von Athen wendet, will er nichts von jenem Glauben verbergen, den er empfangen hat: er soll – wie jeder Apostel – das ihm anvertraute Gut bewahren (vgl. 2Tm 1,14). Wenn er von den gemeinsamen Voraussetzungen seiner Zuhörer ausgeht und von deren Denkweisen, so geschieht dies, um das Evangelium besser verständlich zu machen, zu dessen Verkündigung er zu ihnen gekommen ist. Paulus stützt sich auf die natürliche Kenntnis Gottes und auf die tiefe spirituelle Sehnsucht, die seine Gesprächspartner in sich tragen, um sie darauf vorzubereiten, die Offenbarung des einen und wahren Gottes anzunehmen.

4. Paulus konnte vor den Athenern aus den Schriften der klassischen Antike zitieren, da seine persönliche Kultur in gewisser Weise vom Hellenismus beeinflußt war. Er bediente sich also bei der Verkündigung des Evangeliums jener Worte, die seine Gesprächspartner besonders beeindrucken konnten (vgl. Ac 17,17). Welche Lehre! Um die Frohe Botschaft den Menschen unserer Zeit zu verkündigen, muß die Kirche aufmerksam sein gegenüber den verschiedenen Aspekten ihrer Kulturen und der ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel, ohne hierbei diese Botschaft zu verfälschen oder ihren Sinn und ihre Tragweite zu schmälern. »Das Christentum des dritten Jahrtausends wird immer auf diese Notwendigkeit der Inkulturation eingehen müssen« (Novo millennio ineunte NM 40). Die lehrreiche Rede des Paulus lädt die Jünger Christi dazu ein, an einem wahrhaft missionarischen Dialog mit ihren Zeitgenossen teilzunehmen, denen mit Respekt begegnet werden soll. Zugleich ist das Evangelium klar und deutlich darzulegen, ebenso wie seine Auswirkungen und die Anforderungen, die es an das Leben der Menschen stellt.

5. Brüder und Schwestern, euer Land kann sich einer langen Tradition der Weisheit und des Humanismus rühmen. Seit den Anfängen des Christentums haben die Philosophen sich darum bemüht, »den Zusammenhang zwischen Vernunft und Religion sichtbar zu machen […] So wurde ein Weg eingeschlagen, der, ausgehend von den einzelnen alten Überlieferungen, in eine Entwicklung einmündete, die den Anforderungen der allgemeinen Vernunft entsprach« (Fides et ratio FR 36). Dieses Werk der Philosophen und der ersten christlichen Apologeten ermöglicht es uns, in der Nachfolge des hl. Paulus und seiner Rede in Athen einen fruchtbringenden Dialog zwischen dem christlichen Glauben und der Philosophie in die Wege zu leiten.

Nach dem Beispiel des hl. Paulus und der ersten Gemeinden ist es dringend notwendig, die Möglichkeiten des Dialogs mit unseren Zeitgenossen zu fördern, insbesondere dort, wo die Zukunft des Menschen und der Menschheit auf dem Spiel steht. Unsere Entscheidungen sollen nicht nur von politischen und wirtschaftlichen Interessen geleitet werden, die die Würde des Menschen und die sich aus ihr ergebenden Erfordernisse mißachten, sondern sie sollen von einem Geist erfüllt sein, der die herausragende Stellung und die Würde des Menschen berücksichtigt. Es gibt viele Areopage, die heutzutage das Zeugnis der Christen anregen (vgl. Redemptoris missio RMi 37). Ich ermutige euch, in der Welt präsent zu sein. Ebenso wie der Prophet Jesaja sind die Christen dazu bestellt, wie Wächter auf der Stadtmauer zu sein, um die menschlichen Herausforderungen der gegenwärtigen Situationen zu erkennen, in der Gesellschaft die Keime der Hoffnung wahrzunehmen und der Welt das Licht des Osterfestes aufzuzeigen, das alle menschlichen Wirklichkeiten wie einen neuen Tag erleuchtet.

Cyrill und Methodius, die beiden Brüder von Saloniki, haben den Ruf des Auferstandenen vernommen: »Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen« (Mc 16,15). Als sie sich zu den slawischen Völkern aufmachten, verstanden sie es, ihnen das Evangelium in ihrer Sprache zu überbringen. Sie »vollbrachten ihre Sendung nicht nur in hoher Achtung vor der bei den slawischen Völkern schon bestehenden Kultur, sondern haben diese zusammen mit der Religion auf hervorragende und ständige Weise gefördert und bereichert« (Slavorum Apostoli, 26). Ihr Beispiel und Gebet mögen uns dabei helfen, immer besser den Erfordernissen der Inkulturation zu entsprechen und uns über die Schönheit dieses vielgestaltigen Antlitzes der Kirche Christi zu freuen.

6. In seiner persönlichen Erfahrung als Glaubender und in seinem Dienst als Apostel wußte Paulus, daß allein Christus der Weg des Heils ist, Er, der durch die Gnade die Menschen untereinander und mit Gott versöhnt. »Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riß durch sein Sterben die trennende Wand der Feinschaft nieder (Ep 2,14). Der Apostel trat dann als Verteidiger der Einheit auf, inmitten der Gemeinden und auch als Vermittler zwischen ihnen, da er zutiefst erfüllt war von der »Sorge für alle Gemeinden« (2Co 11,28).

380 Der leidenschaftliche Einsatz für die Einheit der Kirche muß allen Jüngern Christi zu eigen sein. »Die traurige Hinterlassenschaft der Vergangenheit verfolgt uns noch über die Schwelle des neuen Jahrtausends hinaus …; es steht uns noch ein weiter Weg bevor« (Novo millennio ineunte NM 48). Doch dies darf uns nicht entmutigen; unsere Liebe zum Herrn spornt uns dazu an, uns immer mehr für die Einheit einzusetzen. Um weitere Schritte in diese Richtung zu gehen, ist es wichtig, »bei Christus neu anzufangen« (ebd., 29).

»Nicht auf unseren Fähigkeiten, sondern auf dem Gebet Jesu fußt das Vertrauen, daß wir auch in der Geschichte zur vollen und sichtbaren Gemeinschaft mit allen Christen gelangen können … Möge die Erinnerung an die Zeit, in der die Kirche mit ›zwei Lungen‹ atmete, die Christen im Osten und im Westen anspornen, einen gemeinsamen Weg zu gehen in der Einheit des Glaubens und in der Achtung vor den legitimen Unterschieden, indem sie sich gegenseitig als Glieder des einen Leibes Christi annehmen und unterstützen« (ebd., 48).

Die Jungfrau Maria hat mit ihrem Gebet und ihrer mütterlichen Gegenwart das Leben und die Sendung der ersten christlichen Gemeinde begleitet, zusammen mit den Aposteln (Ac 1,14). Mit ihnen empfing sie den Geist des Pfingstfestes! Sie wache über den Weg, den wir nun zurücklegen müssen, um zur vollen Einheit mit unseren Brüdern des Ostens zu gelangen, und um füreinander mit Bereitwilligkeit und Begeisterung jene Sendung zu erfüllen, die Jesus Christus seiner Kirche aufgetragen hat. Die Jungfrau Maria, die in eurem Land und insbesondere in den Heiligtümern auf den Inseln so tief verehrt wird – als »Jungfrau der Verkündigung« auf der Insel Tinos sowie unter dem Titel »Unsere liebe Frau von der Barmherzigkeit« in Funeromeni auf der Insel Syros – führe uns stets zu ihrem Sohn Jesus (vgl. Jn 2,5). Er ist der Christus, er ist der Sohn Gottes; »das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet«, kam in die Welt (Jn 1,9)!

Gestärkt durch die Hoffnung, die von Christus kommt, und gestützt durch das brüderliche Gebet all jener, die uns im Glauben vorangegangen sind, setzen wir unseren irdischen Pilgerweg fort als wahre Verkünder der Frohen Botschaft, beglückt vom österlichen Lob, das wir in unseren Herzen bewahren, und vom Wunsch beseelt, es mit allen Menschen zu teilen:

»Lobet den Herrn, alle Völker,
preist ihn, alle Nationen!
Denn mächtig waltet über uns seine Huld,
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit« (Ps 117).
Amen.
* * * * *


Nach dem Gottesdienst sagte der Papst auf französisch:

381 Ich danke dem Herrn dafür, daß ich diese Pilgerfahrt auf den Spuren des Völkerapostels unternehmen konnte. Ich bitte den hl. Paulus darum, er möge euch Tag für Tag begleiten. Seid ebenso wie Paulus Zeugen Christi!

An vorderster Stelle danke ich dem Herrn Präsidenten der Republik für seine Einladung und die freundliche Aufnahme. Ich danke zudem Seiner Seligkeit Christódoulos und seinen Mitarbeitern für ihre Fürsorge im Hinblick auf meine Pilgerfahrt auf den Spuren des hl. Paulus. Mein Dank richtet sich zugleich an Msgr. Foscolos und an alle katholischen Bischöfe. Allen hier Anwesenden sage ich Dank. Christus und die Kirche zählen auf euch. Ich segne euch von Herzen.

An seine polnischen Landsleute gerichtet, sagte der Papst:

Herzlich begrüße ich all jene, die aus Polen hierhergekommen sind. Ich freue mich, daß ihr aktiv am Leben der katholischen Kirche in Griechenland teilnehmt; die Ortsbischöfe haben mich hierüber mehrmals in Kenntnis gesetzt. Ihr lebt in einem Land, in dem seit Jahrhunderten viele Kulturen, Religionen und geistliche Traditionen miteinander verwoben sind. Ich freue mich, daß es euch gelingt, aus dieser Vielfalt geistigen Nutzen zu ziehen und zugleich eure Identität zu bewahren. Danken möchte ich den Jesuitenpatres und allen, die euch pastoral betreuen. All eure Freuden und Sorgen trage ich in meinem Herzen und empfehle sie der göttlichen Vorsehung. Durch die Fürsprache des hl. Apostels Paulus, dessen Gedächtnis in Athen besonders lebendig ist, bitte ich Gott darum, er möge euch seinen überreichen Segen spenden.



Predigten 1978-2005 374