1Maccabei (EUS) 1



DAS ERSTE BUCH DER MAKKABAER (EUB)




Das erste Buch der Makkabäer

Die Verfolgung des Volkes Israel: 1,1-64

Der Beginn der griechischen Herrschaft

1 1 Der Mazedonier Alexander, Sohn des Philippus, zog damals vom Land der Kittäer aus. Er besiegte Darius, den König der Perser und Meder, und wurde als erster König von Griechenland sein Nachfolger.2 Er führte viele Kriege, eroberte zahlreiche Festungen und ließ die Könige der Erde erschlagen;3 er kam bis an das Ende der Welt, plünderte viele Völker aus, und die ganze Erde lag ihm wehrlos zu Füßen. Da wurde sein Herz stolz und überheblich.4 Er stellte ein sehr großes Heer auf, herrschte über Länder, Völker und Fürsten und machte sie sich tributpflichtig.
5
Doch dann sank er aufs Krankenlager und fühlte seinen Tod nahen.6 Er rief seine höchsten Offiziere zusammen, die mit ihm aufgewachsen waren, und verteilte sein Reich unter sie, solange er noch lebte.7 Zwölf Jahre hatte Alexander regiert, als er starb.8 Seine Offiziere übernahmen die Regierung, jeder in seinem Bereich.9 Nach seinem Tod setzten sich alle die Königskrone auf; ebenso hielten es ihre Nachkommen lange Zeit hindurch. Sie brachten großes Unglück über die Erde.
10
Aus ihnen ging ein besonders gottloser Sproß hervor, Antiochus Epiphanes, der Sohn des Königs Antiochus. Er war als Geisel in Rom gewesen und trat im Jahr 137 der griechischen Herrschaft die Regierung an.

Das Aufkommen der Verräter

11 Zu dieser Zeit traten Verräter am Gesetz in Israel auf, die viele (zum Abfall) überredeten. Sie sagten: Wir wollen einen Bund mit den fremden Völkern schließen, die rings um uns herum leben; denn seit wir uns von ihnen abgesondert haben, geht es uns schlecht.12 Dieser Vorschlag gefiel ihnen,13 und einige aus dem Volk fanden sich bereit, zum König zu gehen. Der König gab ihnen die Erlaubnis, nach den Gesetzen der fremden Völker zu leben.14 Sie errichteten in Jerusalem eine Sportschule, wie es bei den fremden Völkern Brauch ist,15 und ließen bei sich die Beschneidung rückgängig machen. So fielen sie vom heiligen Bund ab, vermischten sich mit den fremden Völkern und gaben sich dazu her, Böses zu tun.

Der Angriff der Heiden auf den Tempel

16 Als Antiochus sah, daß sich seine Herrschaft gefestigt hatte, faßte er den Plan, auch König von Ägypten zu werden und so über zwei Reiche zu herrschen.17 Er drang mit vielen Soldaten in Ägypten ein, mit Streitwagen und Kriegselefanten, mit Reitern und einer großen Flotte,18 und führte Krieg gegen Ptolemäus, den König von Ägypten. Ptolemäus wurde von ihm geschlagen und mußte fliehen, nachdem viele seiner Leute im Kampf gefallen waren.19 Die befestigten Städte Ägyptens wurden erobert und das Land geplündert.
20
Antiochus wandte sich nach seinem Sieg über Ägypten im Jahr 143 gegen Israel und rückte mit zahlreichen Truppen hinauf vor Jerusalem.21 In seiner Vermessenheit betrat er sogar das Heiligtum; er raubte den goldenen Rauchopferaltar, den Leuchter samt seinem Zubehör,22 den Tisch für die Schaubrote, die Opfer- und Trinkschalen, die goldenen Rauchfässer, den Vorhang, die Kronen und den goldenen Schmuck von der Vorderseite des Tempels. Von allem ließ er das Gold abschlagen.23 Dann nahm er das Silber, das Gold, die kostbaren Geräte, und was er von den versteckten Schätzen finden konnte,24 und ließ alles in sein Land schleppen. Er richtete ein Blutbad an und führte ganz vermessene Reden.
25
Da kam große Trauer über das ganze Land Israel.
26
Die Vornehmen und Alten stöhnten; die Mädchen und jungen Männer verloren ihre Kraft, und die Schönheit der Frauen verfiel.
27
Jeder Bräutigam stimmte die Totenklage an, die Braut saß trauernd in ihrem Gemach.
28
Das Land zitterte um seine Bewohner. Das ganze Haus Jakob war mit Schande bedeckt.

Die Verwüstung der Stadt Jerusalem

29 Zwei Jahre später schickte der König einen Beamten in die Städte von Judäa mit dem Auftrag, die Steuern einzutreiben. Er kam mit zahlreichen Truppen nach Jerusalem.30 Hinterlistig bot er den Einwohnern zunächst Frieden an. Als man ihm Glauben schenkte, fiel er plötzlich über die Stadt her, richtete großen Schaden in ihr an und brachte viele Israeliten um.31 Er ließ die Stadt plündern und in Brand stecken und die Häuser und Stadtmauern ringsum niederreißen.32 Frauen und Kinder schleppte man in die Sklaverei, und ihren Besitz nahm man als Beute mit.33 Um die Davidstadt bauten sie eine hohe und feste Mauer mit mächtigen Türmen, damit sie ihnen als Burg dienen konnte.34 Sie legten eine heidnische Besatzung hinein, Männer, die sich nicht an das Gesetz hielten. Diese setzten sich dort fest,35 versahen sich mit Waffen und Proviant und brachten auch die Beute, die sie in Jerusalem gemacht hatten, dort unter. So wurden sie zu einer großen Gefahr.
36
Aus dem Hinterhalt bedrohten sie das Heiligtum; immer waren sie für Israel ein schlimmer Feind.
37
Rings um den Tempel vergossen sie unschuldiges Blut und entweihten die heilige Stätte.
38
Jerusalems Einwohner flohen vor ihnen, und Ausländer zogen in die Stadt ein. Ihren eigenen Kindern wurde die Stadt fremd, und ihre Söhne verließen sie.
39
Ihr Heiligtum wurde leer wie die Wüste, ihre Feste verwandelten sich in Trauer. Ihre Sabbate wurden verhöhnt; statt geehrt zu sein, war sie verachtet.
40
So groß ihre Herrlichkeit gewesen war, so groß war nun ihre Schande. Von ihrer Höhe ist sie herabgestürzt, jetzt liegt sie in Trauer.

Die Verfolgung der treuen Israeliten

41 Damals schrieb der König seinem ganzen Reich vor, alle sollen zu einem einzigen Volk werden,42 und jeder solle seine Eigenart aufgeben. Alle Völker fügten sich dem Erlaß des Königs.43 Auch vielen Männern aus Israel gefiel der Gottesdienst, den er angeordnet hatte; sie opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat.44 Der König schickte Boten nach Jerusalem und in die Städte Judäas mit der schriftlichen Anordnung, man solle eine Lebensform übernehmen, die dem Land fremd war.45 Brand-, Schlacht- und Trankopfer im Heiligtum seien einzustellen, Sabbate und Feste zu entweihen,46 das Heiligtum und die Heiligen zu schänden.47 Man solle statt dessen Altäre, Heiligtümer und Tempel für die fremden Götter errichten sowie Schweine und andere unreine Tiere opfern.48 Ihre Söhne dürften sie nicht mehr beschneiden, vielmehr sollten sie sich mit jeder denkbaren Unreinheit und Schande beflecken.49 So sollte das Gesetz in Vergessenheit geraten, und alle seine Vorschriften sollten hinfällig werden.50 Wer aber des Königs Anordnung nicht befolge, müsse sterben.51 Ähnliche Anweisungen erließ er für sein ganzes Reich. Er setzte Beamte ein, die die Durchführung im ganzen Volk überwachen sollten; auch gab er den Befehl, der Reihe nach in allen Städten Judäas einen Opfergottesdienst zu halten.
52
Viele aus dem Volk schlossen sich ihnen an; sie alle fielen vom Gesetz ab und trieben es schlimm im Land.53 Die Israeliten mußten sich vor ihnen verstecken, wo immer sie Zuflucht fanden.
54
Am fünfzehnten Kislew des Jahres 145 ließ der König auf dem Brandopferaltar den unheilvollen Greuel aufstellen; auch in den Städten Judäas ringsum baute man Altäre.55 Vor den Haustüren und auf den Plätzen opferte man Weihrauch.56 Alle Buchrollen des Gesetzes, die man fand, wurden zerrissen und verbrannt.57 Wer im Besitz einer Bundesrolle angetroffen wurde oder zum Gesetz hielt, wurde aufgrund der königlichen Anordnung zum Tod verurteilt.58 Sie ließen Israel ihre Macht fühlen und gingen mit Gewalt gegen alle vor, die sie Monat für Monat in den Städten aufspürten.59 Am fünfundzwanzigsten des Monats (Kislew) brachten sie auf dem Altar, den sie über dem Brandopferaltar errichtet hatten, ein Opfer dar.60 Frauen, die ihre Kinder hatten beschneiden lassen, wurden auf Befehl (des Königs) hingerichtet;61 dabei hängte man die Säuglinge an den Hals ihrer Mütter. Auch ihre Familien brachte man um samt denen, die die Beschneidung vorgenommen hatten.
62
Dennoch blieben viele aus Israel fest und stark; sie aßen nichts, was unrein war.63 Lieber wollten sie sterben, als sich durch die Speisen unrein machen und den heiligen Bund entweihen. So starben sie.64 Ein gewaltiger Zorn lag auf Israel.


Der Aufstand gegen die Verfolger: 2,1-70

Mattatias und seine Söhne

2 1 Damals trat ein Priester auf aus dem Geschlecht des Jojarib namens Mattatias; sein Vater war Johanan, der Sohn Simeons. Er stammte aus Jerusalem, hatte sich aber in Modeïn niedergelassen.2 Er hatte fünf Söhne: Johanan, den man auch Gaddi nannte,3 Simeon mit dem Beinamen Tassi,4 Judas, der als der Makkabäer bekannt wurde,5 Eleasar, dem man den Namen Awaran gab, und Jonatan, der auch Apphus hieß.
6
Als er das gotteslästerliche Treiben in Judäa und in Jerusalem sah, sagte er:7 Ach, warum bin ich geboren, daß ich erleben muß, wie man mein Volk vernichtet und die heilige Stadt zerstört? Ohnmächtig mußte man zusehen, wie sie in die Gewalt ihrer Feinde geriet, wie die heilige Stätte Fremden in die Hände fiel.
8
Ihr Tempel wurde wie ein ehrloser Mann,9 ihre Kostbarkeiten schleppte man als Beute fort. Auf den Plätzen erschlug man ihre kleinen Kinder; ihre jungen Männer fielen unter dem Schwert des Feindes.
10
Welches Volk hat nicht ein Stück des Reiches erhalten, hat sich nicht seinen Anteil an der Beute errafft?
11
Ihren ganzen Schmuck nahm man ihr weg. Die Freie wurde zur Sklavin.
12
Seht, unser Heiligtum, unsere Zierde und unser Ruhm, liegt verödet; fremde Völker haben es entweiht.
13
Wozu leben wir noch?
14
Und Mattatias und seine Söhne zerrissen ihre Gewänder, zogen Bußkleider an und gaben sich tiefer Trauer hin.

Der Aufstand des Mattatias

15 Da kamen die Beamten, die vom König den Auftrag hatten, die Einwohner zum Abfall von Gott zu zwingen, in die Stadt Modeïn, um die Opfer durchzuführen.16 Viele Männer aus Israel kamen zu ihnen; auch Mattatias und seine Söhne mußten erscheinen.17 Da wandten sich die Leute des Königs an Mattatias und sagten: Du besitzt in dieser Stadt Macht, Ansehen und Einfluß und hast die Unterstützung deiner Söhne und Verwandten.18 Tritt also als erster vor, und tu, was der König angeordnet hat. So haben es alle Völker getan, auch die Männer in Judäa und alle, die in Jerusalem geblieben sind. Dann wirst du mit deinen Söhnen zu den Freunden des Königs gehören; auch wird man dich und deine Söhne mit Silber, Gold und vielen Geschenken überhäufen.19 Mattatias aber antwortete mit lauter Stimme: Auch wenn alle Völker im Reich des Königs ihm gehorchen und jedes von der Religion seiner Väter abfällt und sich für seine Anordnungen entscheidet -20 ich, meine Söhne und meine Verwandten bleiben beim Bund unserer Väter.21 Der Himmel bewahre uns davor, das Gesetz und seine Vorschriften zu verlassen.22 Wir gehorchen den Befehlen des Königs nicht, und wir weichen weder nach rechts noch nach links von unserer Religion ab.
23
Kaum hatte er das gesagt, da trat vor aller Augen ein Jude vor und wollte auf dem Altar von Modeïn opfern, wie es der König angeordnet hatte.24 Als Mattatias das sah, packte ihn leidenschaftlicher Eifer; er bebte vor Erregung und ließ seinem gerechten Zorn freien Lauf: Er sprang vor und erstach den Abtrünnigen über dem Altar.25 Zusammen mit ihm erschlug er auch den königlichen Beamten, der sie zum Opfer zwingen wollte, und riß den Altar nieder;26 der leidenschaftliche Eifer für das Gesetz hatte ihn gepackt, und er tat, was einst Pinhas mit Simri, dem Sohn des Salu, gemacht hatte.
27
Dann ging Mattatias durch die Stadt und rief laut: Wer sich für das Gesetz ereifert und zum Bund steht, der soll mir folgen.28 Und er floh mit seinen Söhnen in die Berge; ihren ganzen Besitz ließen sie in der Stadt zurück.

Der Kampf am Sabbat

29 Damals gingen viele, die Recht und Gerechtigkeit suchten, in die Wüste hinunter, um dort zu leben.30 Ihre Kinder und ihre Frauen und auch ihr Vieh nahmen sie mit; denn ihre Lage zu Hause war unerträglich geworden.31 Aber man meldete den Beauftragten des Königs und der Besatzung, die in der Davidstadt von Jerusalem war: Die Leute, die die Anordnung des Königs mißachtet haben, sind in die Wüste zu den Höhlen hinabgezogen.32 Da setzte ihnen eine starke Truppe nach; als sie die Juden eingeholt hatte, stellte sie sich ihnen gegenüber auf und machte sich zum Kampf bereit. An jenem Tag war gerade Sabbat.33 Die Soldaten riefen ihnen zu: Jetzt ist noch Zeit. Kommt heraus und tut, was der König sagt; dann bleibt ihr am Leben.
34
Die Juden antworteten: Wir gehen nicht hinaus und tun nicht, was der König sagt; wir werden den Sabbat nicht entweihen.35 Da gingen die Soldaten sofort zum Angriff über.36 Die Juden gaben keine Antwort mehr; sie warfen nicht einmal Steine auf sie, noch versperrten sie die Eingänge der Höhlen.37 Denn sie sagten: Wir wollen lieber alle sterben, als schuldig werden. Himmel und Erde sind unsere Zeugen, daß ihr uns gegen jedes Recht umbringt.38 Am Sabbat begannen die Soldaten den Kampf; so starben die Juden mit ihren Frauen und Kindern, etwa tausend Menschen, und auch ihr Vieh kam zusammen mit ihnen um.
39
Als Mattatias und seine Anhänger das erfuhren, hielten sie für die Toten eine große Trauerfeier ab.40 Sie sagten zueinander: Wenn wir alle so handeln, wie unsere Brüder gehandelt haben, und nicht gegen die fremden Völker für unser Leben und unsere Gesetze kämpfen, dann vertilgen sie uns bald von der Erde.41 Und sie beschlossen noch am gleichen Tag: Wenn uns jemand am Sabbat angreift, werden wir gegen ihn kämpfen, damit wir nicht alle umkommen wie unsere Brüder in den Höhlen.

Erste Erfolge der Aufständischen

42 Damals schloß sich ihnen auch die Gemeinschaft der Hasidäer an; das waren tapfere Männer aus Israel, die alle dem Gesetz treu ergeben waren.43 Auch alle anderen, die vor dem Unheil flohen, kamen zu ihnen und verstärkten ihre Reihen.44 Sie stellten eine bewaffnete Streitmacht auf, und sie erschlugen die Sünder in ihrem Zorn, die Frevler in ihrem Grimm. Wer übrig blieb, mußte zu den Nachbarvölkern fliehen, um sein Leben zu retten.45 Mattatias und seine Anhänger zogen durch das ganze Land und rissen die Altäre nieder.46 Alle unbeschnittenen Kinder, die sie in dem Gebiet Israels fanden, beschnitten sie gewaltsam.47 Sie verfolgten die frechen Frevler; in allem, was sie taten, hatten sie Glück.48 Sie entrissen das Gesetz der Gewalt fremder Völker und der Hand der Könige. Dem Sünder ließen sie keine Macht.

Vermächtnis und Tod des Mattatias

49 Schließlich kam für Mattatias die Zeit, daß er sterben mußte. Da sagte er zu seinen Söhnen: Nun sind über uns Hochmut und Strafe gekommen, die Zeit des Zusammenbruchs und lodernder Zorn.50 Jetzt ereifert euch für das Gesetz, meine Söhne, setzt euer Leben ein für den Bund unserer Väter!
51
Denkt an die Taten, die unsere Väter zu ihren Zeiten vollbrachten; erwerbt euch großen Ruhm und einen ewigen Namen!
52
Wurde Abraham nicht für treu befunden in der Erprobung, und wurde ihm das nicht als Gerechtigkeit angerechnet?
53
Josef hielt das Gebot, als man ihn bedrängte, und wurde Herr über Ägypten.
54
Pinhas, unser Ahnherr, ereiferte sich für Gottes Sache und empfing den Bund ewigen Priestertums.
55
Weil Josua seinen Auftrag erfüllte, wurde er Richter in Israel.
56
Kaleb sprach als Zeuge vor dem Volk die Wahrheit; darum bekam er ein Erbteil im Land.
57
David hielt die Treue; darum erhielt er den Königsthron als ewiges Erbe.
58
Elija kämpfte mit leidenschaftlichem Eifer für das Gesetz und wurde in den Himmel aufgenommen.
59
Hananja, Asarja und Mischaël hatten Vertrauen; darum wurden sie aus den Flammen gerettet.
60
Weil Daniel unschuldig war, wurde er dem Rachen der Löwen entrissen.
61
Überdenkt unsere ganze Vergangenheit: Keiner, der ihm vertraut, kommt zu Fall.
62
Habt keine Angst vor den Worten eines bösen Menschen! Seine Herrlichkeit verfällt der Fäulnis und den Würmern.
63
Heute noch reckt er sich hoch empor, morgen schon ist er verschwunden; denn er ist wieder zu Staub geworden, und mit seinen Plänen ist's aus.
64
Meine Söhne, seid stark und mutig im Kampf für das Gesetz; denn durch das Gesetz werdet ihr euch Ruhm erwerben.
65
Da ist Simeon, euer Bruder. Ich weiß, daß er ein kluger Mann ist. Hört immer auf ihn! Er soll euer Vater sein.66 Judas, der Makkabäer, ist seit seiner Jugend ein tapferer Krieger. Er soll an der Spitze eures Heeres stehen und den Kampf für sein Volk führen.67 Schart alle um euch, die das Gesetz halten. Nehmt Rache für euer Volk!68 Zahlt es den fremden Völkern heim! Achtet auf das, was das Gesetz befiehlt.
69
Und nachdem er sie gesegnet hatte, wurde er mit seinen Vätern vereint.70 Er starb im Jahr 146. Man setzte ihn im Grab seiner Väter in Modeïn bei, und ganz Israel hielt feierlich die Totenklage um ihn.


Die Taten des Judas: 3,1 - 9,22

Das Loblied auf Judas

3 1 An die Stelle des Mattatias trat sein Sohn Judas mit dem Beinamen der Makkabäer.2 Alle seine Brüder unterstützten ihn, wie auch alle, die sich seinem Vater angeschlossen hatten. Freudig kämpften sie für Israel.
3
Er machte sein Volk weithin berühmt. Als Kriegsheld zog er seinen Panzer an, legte seine Waffen um und führte Krieg; sein Schwert war der Schutz seines Heeres.
4
Er glich im Kampf einem Löwen, einem jungen Löwen, der sich brüllend auf die Beute stürzt.
5
Er verfolgte die Sünder und spürte sie auf; er vertilgte alle, die sein Volk verwirrten.
6
Aus Furcht vor ihm verloren die Sünder den Mut, alle Übeltäter vergingen vor Angst. Seiner Hand gelang die Befreiung.
7
Vielen Königen schaffte er großen Verdruß, doch Jakob erfreute er mit seinen Taten. Sein Andenken sei ewig gepriesen.
8
Er zog durch die Städte Judäas, vernichtete die Frevler im Land und wandte Gottes Zorn von Israel ab.
9
Man sprach von ihm bis ans Ende der Welt; er sammelte wieder, was verloren war.

Abwehr heidnischer Angriffe

10 Apollonius sammelte Truppen aus den fremden Völkern und dazu ein großes Heer aus Samarien, um gegen Israel Krieg zu führen.11 Als Judas davon erfuhr, zog er ihm entgegen und besiegte und erschlug ihn. Viele kamen in diesem Kampf um; die übrigen flohen.
12
Danach holte man sich die Beute. Judas nahm das Schwert des Apollonius an sich; er gebrauchte es in jedem Kampf, solange er lebte.
13
Seron, der Befehlshaber der Streitkräfte in Syrien, hörte, daß Judas eine Gemeinschaft von Getreuen um sich geschart hatte, die mit ihm in den Kampf auszogen.14 Da dachte er: Ich will mir einen Namen machen und im Reich berühmt werden: Ich werde einen Feldzug unternehmen gegen Judas und seine Leute, die das Wort des Königs verachten.15 Ein großes Heer ruchloser Männer schloß sich ihm an und zog zu seiner Unterstützung mit ihm hinauf, um an den Israeliten Rache zu nehmen.16 Er kam bis zur Steige von Bet-Horon. Judas zog ihm mit ganz wenigen Männern entgegen.17 Als diese das Heer sahen, das gegen sie ausgerückt war, sagten sie zu Judas: Wie können wir mit so wenigen Leuten gegen eine solche Übermacht kämpfen? Außerdem sind wir ganz erschöpft; denn wir haben heute noch nichts gegessen.18 Judas antwortete: Es kann leicht sein, daß viele wenigen in die Hände fallen; für den Himmel macht es keinen Unterschied, ob er durch viele oder wenige Rettung bringt.19 Denn der Sieg im Kampf liegt nicht an der Größe des Heeres, sondern an der Kraft, die vom Himmel kommt.20 Diese Leute da ziehen voll Hochmut und Bosheit gegen uns in den Kampf, um uns mit unseren Frauen und Kindern auszurotten und unsere Habe zu plündern.21 Wir aber kämpfen für unser Leben und für unsere Gesetze.22 Der Himmel wird sie vor unseren Augen vernichtend schlagen. Darum habt keine Angst vor ihnen!23 Kaum hatte er das gesagt, da stürzte er sich überraschend auf die Feinde, und Seron und sein Heer wurden vor seinen Augen aufgerieben.24 Sie verfolgten ihn von der Steige von Bet-Horon bis in die Ebene hinab, und es fielen gegen achthundert Mann von ihnen; die übrigen flohen ins Land der Philister.
25
Da begann man, sich vor Judas und seinen Brüdern zu fürchten, Schrecken befiel die Völker ringsum.
26
Selbst der König hörte seinen Namen; die ganze Welt erzählte von den Kämpfen des Judas.

Die Kriegsvorbereitungen des Antiochus Epiphanes

27 Als König Antiochus von diesen Ereignissen hörte, wurde er sehr zornig. Er schickte Boten aus und zog alle Streitkräfte seines Reiches zusammen: ein gewaltig großes Heer.28 Dann öffnete er seine Schatzkammer, gab seinen Truppen Sold für ein Jahr und befahl ihnen, sich für jeden Fall bereitzuhalten.29 Doch merkte er, daß das Geld im Staatsschatz ausging. Auch kamen nur noch wenig Steuern aus dem Land ein, weil er Streit und Unglück über das Land gebracht hatte, als er die uralten Bräuche aufhob.30 Er war also besorgt, daß er, wie es schon einige Male vorgekommen war, nicht mehr so aufwendig wie früher leben und keine Geschenke mehr verteilen könnte. Er war nämlich bisher besonders freigebig gewesen, mehr als die Könige vor ihm.31 In seiner großen Verlegenheit beschloß er, nach Persien zu ziehen, um in jenen Provinzen die Steuern einzutreiben und auf diese Weise viel Geld zusammenzubringen.
32
Als seinen Statthalter über das Gebiet zwischen dem Eufrat und der Grenze Ägyptens ließ er Lysias zurück, einen Mann, der sehr angesehen war und aus königlicher Familie stammte.33 Ihm übertrug er auch bis zu seiner Rückkehr die Erziehung seines Sohnes Antiochus.34 Ferner überließ er ihm die Hälfte der Truppen und die Kriegselefanten und gab ihm Anweisungen über alle anstehenden Maßnahmen, auch gegen die Bewohner von Judäa und Jerusalem.35 Er sagte, er solle ein Heer gegen Israel schicken, um seine Macht zu brechen, um alles zu vernichten, was von Jerusalem noch übrig sei, und sogar die Erinnerung an die Juden auslöschen.36 Er solle Menschen aus fremden Völkern in ihrem ganzen Gebiet ansiedeln und das Land an sie verlosen.37 Die andere Hälfte der Truppen nahm der König mit sich; er brach im Jahr 147 von seiner Hauptstadt Antiochia auf, überquerte den Eufrat und marschierte in die östlichen Provinzen.

Der Angriff des Gorgias und des Nikanor

38 Lysias aber wählte Ptolemäus aus, den Sohn des Dorymenes, außerdem Nikanor und Gorgias, tapfere Männer, die zu den Freunden des Königs gehörten,39 und schickte sie mit vierzigtausend Mann und siebentausend Reitern auf den Weg. Sie sollten in Judäa einmarschieren und das Land verwüsten, wie es der König befohlen hatte.40 Sie brachen also mit ihrem ganzen Heer auf, zogen bis Emmaus und schlugen dort in der Ebene ihr Lager auf.41 Als die Händler in jener Gegend von ihnen hörten, kamen sie mit viel Silber und Gold und mit Fußfesseln zum Lager, um die Israeliten als Sklaven aufzukaufen. Dem Heer schlossen sich auch noch Truppen aus Syrien und aus dem Land der Philister an.
42
Als Judas und seine Brüder sahen, daß großes Unheil drohte und die feindlichen Truppen schon auf ihrem Gebiet ihr Lager aufschlugen, und als sie erfuhren, welche Befehle der König gegeben hatte, um das Volk völlig zu vernichten,43 sagten sie zueinander: Wir wollen die Trümmer unseres Volkes wiederaufbauen und für unser Volk und das Heiligtum kämpfen.44 Und sie kamen zusammen, um sich zum Kampf zu rüsten, aber auch, um zu beten und Gnade und Mitleid zu erflehen.
45
Jerusalem war menschenleer wie eine Wüste, von den Kindern der Stadt ging keines mehr ein oder aus. Die heilige Stätte war entweiht. Ausländer hausten in der Burg, sie war ein Gasthaus für fremde Völker. Die Freude war aus Jakob verschwunden, Flöte und Harfe waren verstummt.

Der Bittgottesdienst in Mizpa

46 Sie versammelten sich also und gingen nach Mizpa. Das ist ein Ort, der Jerusalem gegenüber liegt und an dem die Israeliten früher eine Gebetsstätte hatten.47 Sie fasteten an jenem Tag, zogen Bußkleider an, streuten sich Staub auf das Haupt und zerrissen ihre Gewänder.48 Sie breiteten die Gesetzesrolle aus, um eine Entscheidung zu erhalten, so wie die fremden Völker ihre Götterbilder befragen.49 Auch brachten sie die priesterlichen Gewänder, die Erstlingsfrüchte und den Zehnten herbei, befahlen den Nasiräern, deren Zeit abgelaufen war, sich zu versammeln,50 und schrien laut zum Himmel: Was sollen wir mit diesen Dingen und diesen Menschen tun, wo sollen wir sie hinbringen?51 Man entweiht und schändet dein Heiligtum; deine Priester leben in Trauer und Elend.52 Sieh her: Man führt fremde Völker zusammen, um uns auszurotten. Du weißt, was sie mit uns vorhaben.53 Wie können wir ihrem Angriff standhalten, wenn du uns nicht hilfst?54 Dabei ließen sie die Trompeten blasen und schrien laut.
55
Danach setzte Judas Heerführer ein, jeweils über tausend, hundert, fünfzig und zehn.56 Alle, die (kurz zuvor) ein Haus gebaut, eine Frau geheiratet oder Weinberge angelegt hatten oder die Angst hatten, ließ er nach Hause zurückkehren, wie es das Gesetz vorschreibt.57 Danach brach das Heer auf und schlug südlich von Emmaus sein Lager auf.58 Judas sagte: Legt eure Waffen an, und seid tapfer! Macht euch bereit, morgen früh mit diesen fremden Völkern zu kämpfen, die man zusammengeführt hat, um uns und unser Heiligtum zu vernichten.59 Denn wir wollen lieber im Kampf fallen als zusehen, wie Unglück über unser Volk und über das Heiligtum kommt.60 Doch wie der Himmel will, so soll es geschehen.


Der Sieg über Gorgias

4 1 Gorgias aber nahm eine Abteilung von fünftausend Mann und tausend ausgesuchten Reitern und brach mit ihnen in der Nacht auf.2 Er wollte nämlich das jüdische Heer überfallen und überraschend schlagen; Leute aus der Burg zeigten ihm den Weg.3 Doch Judas erfuhr davon und brach selbst mit seinen Männern auf, um das Lager der königlichen Streitkräfte vor Emmaus anzugreifen,4 solange die anderen Truppen vom Lager getrennt waren.5 Gorgias erreichte noch in der Nacht das Lager der Juden, fand aber niemand. Daher suchte er sie in den Bergen, denn er dachte: Sie sind vor uns geflohen.6 Bei Tagesanbruch erschien Judas mit dreitausend Mann in der Ebene. Doch sie waren nicht so ausgerüstet und bewaffnet, wie sie es wünschten.7 Als sie das Kriegslager der fremden Völker sahen, das stark, fest gebaut und ringsum von Reiterei umgeben war - lauter gut ausgebildete Soldaten -,
8
da sagte Judas zu seinen Männern: Habt keine Angst vor ihrer Übermacht, und fürchtet euch nicht vor ihrer Kampfkraft!9 Denkt daran, wie unsere Väter im Roten Meer gerettet wurden, als der Pharao sie mit seinem Heer verfolgte.10 Laßt uns den Himmel anrufen, daß er uns gewogen ist und des Bundes mit unseren Vätern gedenkt und daß er dieses Heer heute vor unseren Augen vernichtend schlägt.11 Dann werden alle Völker erkennen, daß es einen gibt, der Israel loskauft und rettet.
12
Als die fremden Soldaten aufblickten, sahen sie die Juden heranrücken.13 Da kamen sie aus ihrem Lager heraus, um zu kämpfen; die Männer des Judas aber bliesen die Widderhörner.14 Die beiden Heere stießen aufeinander, und die fremden Völker wurden vernichtend geschlagen und flohen in die Ebene.15 Alle, die nicht schnell genug waren, fielen unter dem Schwert. Die Juden verfolgten sie bis nach Geser und in die Ebene von Idumäa, Aschdod und Jamnia und erschlugen ungefähr dreitausend von ihnen.
16
Dann hörte Judas mit seinen Leuten auf, sie zu verfolgen und kehrte um.17 Er sagte zu seinen Männern: Fallt noch nicht über die Beute her; denn uns steht noch ein Kampf bevor.18 Gorgias steht mit seinen Truppen dicht vor uns in den Bergen. Stellt euch also zum Kampf gegen eure Feinde auf und greift sie an; nachher könnt ihr in aller Ruhe eure Beute holen.19 Während Judas noch sprach, sah man eine Abteilung der Feinde hinter dem Berg auftauchen.20 Als sie merkten, daß ihre Leute geschlagen waren und die Juden das Lager angezündet hatten - der weithin sichtbare Rauch zeigte an, was geschehen war -,21 bekamen sie bei diesem Anblick große Angst. Als sie außerdem sahen, daß das Heer des Judas kampfbereit in der Ebene stand,22 flohen sie alle ins Land der Philister.23 Jetzt erst machte sich Judas an die Plünderung des Lagers. Sie erbeuteten viel Gold und Silber, violette und rote Purpurstoffe und andere reiche Schätze.24 Auf dem Rückmarsch priesen und lobten sie den Himmel: "Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig".25 So wurde Israel an jenem Tag wunderbar gerettet.

Der erste Angriff des königlichen Heeres unter Lysias

26 Die Philister, die sich hatten retten können, kamen zu Lysias und meldeten ihm, was geschehen war.27 Auf diese Nachricht hin war er bestürzt und in großer Sorge. Denn der Feldzug gegen Israel war nicht so verlaufen, wie er es gewollt hatte; der Auftrag des Königs war nicht ausgeführt worden.
28
Darum warb er im nächsten Jahr sechzigtausend Söldner an, ausgesuchte Männer, dazu fünftausend Reiter, um wieder gegen die Juden zu Felde zu ziehen.29 Sie zogen nach Idumäa und schlugen in Bet-Zur ihr Lager auf. Judas aber kam ihnen mit zehntausend Mann entgegen.30 Als Judas das gewaltige Heerlager der Feinde erblickte, sprach er folgendes Gebet: Gepriesen seist du, Retter Israels. Du hast den wütenden Riesen durch deinen Knecht David erschlagen; du hast das Kriegslager der Philister Jonatan, dem Sohn Sauls, und seinem Waffenträger in die Hand gegeben.31 Gib dieses Heer deinem Volk Israel preis! Sie sollen beschämt werden samt ihrem Fußvolk und ihrer Reiterei.32 Jag ihnen einen Schrecken ein, und laß ihren kühnen Mut schwinden! Ihr Untergang soll sie erschüttern.33 Schlag sie nieder durch das Schwert derer, die dich lieben. Dann werden alle, die deinen Namen kennen, dein Lob singen.
34
Als nun die Heere aufeinanderstießen, fielen etwa fünftausend von den Soldaten des Lysias.35 Als Lysias sah, welche Niederlage sein Heer erlitten hatte, und wie kühn die Leute des Judas waren, bereit, tapfer zu leben oder zu sterben, kehrte er nach Antiochia zurück. Dort warb er Söldner an, um mit noch stärkerer Macht noch einmal gegen Judäa zu ziehen.

Die Reinigung und Weihe des Tempels

36 Judas und seine Brüder aber sagten: Unsere Feinde sind nun vernichtend geschlagen. Wir wollen nach Jerusalem hinaufziehen, den Tempel reinigen und ihn neu weihen.37 Das ganze Heer versammelte sich also und zog zum Berg Zion hinauf.38 Da sahen sie das Heiligtum verödet daliegen. Der Brandopferaltar war entweiht; die Tore hatte man verbrannt. In den Vorhöfen wuchs Unkraut wie in einem Wald oder auf einem Berg, und die Nebengebäude waren verfallen.39 Da zerrissen sie ihre Gewänder, begannen laut zu klagen und streuten sich Staub auf das Haupt.40 Sie warfen sich nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Sie bliesen die Signaltrompeten und schrien zum Himmel.
41
Dann befahl Judas einer Schar seiner Männer, die Besatzung der Burg zu belagern, bis das Heiligtum gereinigt sei.42 Er wählte untadelige und gesetzestreue Priester aus,43 damit sie das Heiligtum reinigten und die entweihten Steine an einen unreinen Ort trugen.
44
Sie berieten, was sie mit dem entweihten Brandopferaltar tun sollten.45 Es kam ihnen der gute Gedanke, ihn niederzureißen; denn er hätte ihnen Schande gebracht, da die fremden Völker ihn entweiht hatten. So rissen sie den Altar nieder46 und legten die Steine an einen passenden Ort auf dem Tempelberg nieder, bis ein Prophet komme und entscheide, was damit geschehen solle.47 Dann nahmen sie unbehauene Steine, wie es das Gesetz vorschreibt, und errichteten einen neuen Altar, der genauso aussah wie der alte.48 Auch das Heiligtum und die Innenräume des Tempels bauten sie wieder auf und reinigten die Vorhöfe.49 Sie fertigten neue heilige Geräte an und stellten den Leuchter, den Rauchopferaltar und den Tisch in den Tempel.50 Dann brachten sie auf dem Altar ein Rauchopfer dar, zündeten die Lichter an dem Leuchter an, so daß der Tempel hell wurde,
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legten Schaubrote auf den Tisch und hängten den Vorhang auf. So beendeten sie alle Arbeiten, die sie sich vorgenommen hatten.52 Am Fünfundzwanzigsten des neunten Monats - das ist der Monat Kislew - im Jahr 148 standen sie früh am Morgen auf53 und brachten auf dem neuen Brandopferaltar, den sie errichtet hatten, Opfer dar, so wie sie das Gesetz vorschreibt.54 Zur gleichen Zeit und am selben Tag, an dem ihn die fremden Völker entweiht hatten, wurde er neu geweiht, unter Liedern, Zither- und Harfenspiel und dem Klang der Zimbeln.55 Das ganze Volk warf sich nieder auf das Gesicht, sie beteten an und priesen den Himmel, der ihnen Erfolg geschenkt hatte.56 Acht Tage lang feierten sie die Altarweihe, brachten mit Freuden Brandopfer dar und schlachteten Heils- und Dankopfer.57 Sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit Kränzen und kleinen Schilden aus Gold; sie erneuerten die Tore und auch die Nebengebäude, die sie wieder mit Türen versahen.58 Im Volk herrschte sehr große Freude; denn die Schande, die ihnen die fremden Völker zugefügt hatten, war beseitigt.
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Judas faßte mit seinen Brüdern und mit der ganzen Gemeinde Israels den Beschluß, Jahr für Jahr zur selben Zeit mit festlichem Jubel die Tage der Altarweihe zu begehen, und zwar acht Tage lang, vom fünfundzwanzigsten Kislew an.
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In jener Zeit errichteten sie rund um den Zionsberg auch hohe Mauern mit festen Türmen, damit die fremden Völker nicht mehr in dieses Gebiet eindringen und es entweihen konnten, wie sie es vorher getan hatten.61 Und Judas ordnete Truppen ab, um ihn zu bewachen. Auch Bet-Zur ließ er befestigen und legte eine Besatzung hinein, um das Volk gegen Idumäa abzusichern.



1Maccabei (EUS) 1