Salmi (EUS) 1

DIE PSALMEN (EUB)




Das erste Buch

Die beiden Wege

1 1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, / nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2
sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.
3
Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen.
4
Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
5
Darum werden die Frevler im Gericht nicht besteh'n noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
6
Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.



2 1 Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche Pläne?
2
Die Könige der Erde stehen auf, die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten.
3
"Laßt uns ihre Fesseln zerreißen und von uns werfen ihre Stricke!"
4
Doch er, der im Himmel thront, lacht, der Herr verspottet sie.
5
Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, in seinem Grimm wird er sie erschrecken:
6
"Ich selber habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg."
7
Den Beschluß des Herrn will ich kundtun. / Er sprach zu mir: "Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt.
8
Ford're von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, die Enden der Erde zum Eigentum.
9
Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern."
10
Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, laßt euch warnen, ihr Gebieter der Erde!
11
Dient dem Herrn in Furcht, und küßt ihm mit Beben die Füße,
12
damit er nicht zürnt und euer Weg nicht in den Abgrund führt. Denn wenig nur, und sein Zorn ist entbrannt. Wohl allen, die ihm vertrauen!


Hilferuf in Feindesnot

3 1 [Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohn Abschalom floh.]
2
Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; so viele stehen gegen mich auf.
3
Viele gibt es, die von mir sagen: "Er findet keine Hilfe bei Gott." [Sela]
4
Du aber, Herr, bist ein Schild für mich, du bist meine Ehre und richtest mich auf.
5
Ich habe laut zum Herrn gerufen; da erhörte er mich von seinem heiligen Berg. [Sela]
6
Ich lege mich nieder und schlafe ein, ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.
7
Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, wenn sie mich ringsum belagern.
8
Herr, erhebe dich, mein Gott, bring mir Hilfe! Denn all meinen Feinden hast du den Kiefer zerschmettert, hast den Frevlern die Zähne zerbrochen.
9
Beim Herrn findet man Hilfe. Auf dein Volk komme dein Segen! [Sela]


Gottes Schutz in der Nacht

4 1 [Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Psalm Davids.]
2
Wenn ich rufe, erhöre mich, Gott, du mein Retter! Du hast mir Raum geschaffen, als mir angst war. Sei mir gnädig, und hör auf mein Flehen!
3
Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre, warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen? [Sela]
4
Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen; der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.
5
Ereifert ihr euch, so sündigt nicht! Bedenkt es auf eurem Lager, und werdet still'! [Sela]
6
Bringt rechte Opfer dar, und vertraut auf den Herrn!
7
Viele sagen: "Wer läßt uns Gutes erleben?" Herr, laß dein Angesicht über uns leuchten!
8
Du legst mir größere Freude ins Herz, als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.
9
In Frieden leg' ich mich nieder und schlafe ein; denn du allein, Herr, läßt mich sorglos ruhen.


Ein Gebet zum Morgenopfer

5 1 [Für den Chormeister. Zum Flötenspiel. Ein Psalm Davids.]
2
Höre meine Worte, Herr, achte auf mein Seufzen!
3
Vernimm mein lautes Schreien, mein König und mein Gott, denn ich flehe zu dir.
4
Herr, am Morgen hörst du mein Rufen, am Morgen rüst' ich das Opfer zu, halte Ausschau nach dir.
5
Denn du bist kein Gott, dem das Unrecht gefällt; der Frevler darf nicht bei dir weilen.
6
Wer sich brüstet, besteht nicht vor deinen Augen; denn dein Haß trifft alle, die Böses tun.
7
Du läßt die Lügner zugrunde gehn, Mörder und Betrüger sind dem Herrn ein Greuel.
8
Ich aber darf dein Haus betreten dank deiner großen Güte, ich werfe mich nieder in Ehrfurcht vor deinem heiligen Tempel.
9
Leite mich, Herr, in deiner Gerechtigkeit, / meinen Feinden zum Trotz; ebne deinen Weg vor mir!
10
Aus ihrem Mund kommt kein wahres Wort, ihr Inneres ist voll Verderben. Ihre Kehle ist ein offenes Grab, aalglatt ist ihre Zunge.
11
Gott, laß sie dafür büßen; sie sollen fallen durch ihre eigenen Ränke. Verstoße sie wegen ihrer vielen Verbrechen; denn sie empören sich gegen dich.
12
Doch alle sollen sich freuen, die auf dich vertrauen, und sollen immerfort jubeln. Beschütze alle, die deinen Namen lieben, damit sie dich rühmen.
13
Denn du, Herr, segnest den Gerechten. Wie mit einem Schild deckst du ihn mit deiner Gnade.


Ein Bußgebet in Todesnot

6 1 [Für den Chormeister. Mit Saitenspiel nach der Achten. Ein Psalm Davids.]
2
Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
3
Sei mir gnädig, Herr, ich sieche dahin; heile mich, Herr, denn meine Glieder zerfallen!
4
Meine Seele ist tief verstört. Du aber, Herr, wie lange säumst du noch?
5
Herr, wende dich mir zu und errette mich, in deiner Huld bring mir Hilfe!
6
Denn bei den Toten denkt niemand mehr an dich. Wer wird dich in der Unterwelt noch preisen?
7
Ich bin erschöpft vom Seufzen, / jede Nacht benetzen Ströme von Tränen mein Bett, ich überschwemme mein Lager mit Tränen.
8
Mein Auge ist getrübt vor Kummer, ich bin gealtert wegen all meiner Gegner.
9
Weicht zurück von mir, all ihr Frevler; denn der Herr hat mein lautes Weinen gehört.
10
Gehört hat der Herr mein Flehen, der Herr nimmt mein Beten an.
11
In Schmach und Verstörung geraten all meine Feinde, sie müssen weichen und gehen plötzlich zugrunde.


Gebet in Verfolgung

7 1 [Ein Klagelied Davids, das er dem Herrn sang wegen des Benjaminiters Kusch.]
2
Herr, mein Gott, ich flüchte mich zu dir; hilf mir vor allen Verfolgern und rette mich,
3
damit mir niemand wie ein Löwe das Leben raubt, mich zerreißt, und keiner ist da, der mich rettet.
4
Wenn ich das getan habe, Herr, mein Gott, wenn an meinen Händen Unrecht klebt,
5
wenn ich meinem Freunde Böses tat, wenn ich den quälte, der mich grundlos bedrängt hat,
6
dann soll mich der Feind verfolgen und ergreifen; / er richte mein Leben zugrunde und trete meine Ehre mit Füßen. [Sela]
7
Herr, steh auf in deinem Zorn, erheb dich gegen meine wütenden Feinde! Wach auf, du mein Gott! / Du hast zum Gericht gerufen. Der Herr richtet die Völker.
8
Um dich stehe die Schar der Völker im Kreis; über ihnen throne du in der Höhe!
9
Herr, weil ich gerecht bin, verschaff mir Recht, (und tu an mir Gutes,) weil ich schuldlos bin!
10
Die Bosheit der Frevler finde ein Ende, / doch gib dem Gerechten Bestand, gerechter Gott, der du auf Herz und Nieren prüfst.
11
Ein Schild über mir ist Gott, er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.
12
Gott ist ein gerechter Richter, ein Gott, der täglich strafen kann.
13
Wenn der Frevler sein Schwert wieder schärft, seinen Bogen spannt und zielt,
14
dann rüstet er tödliche Waffen gegen sich selbst, bereitet sich glühende Pfeile.
15
Er hat Böses im Sinn; er geht schwanger mit Unheil, und Tücke gebiert er.
16
Er gräbt ein Loch, er schaufelt es aus, doch er stürzt in die Grube, die er selber gemacht hat.
17
Seine Untat kommt auf sein eigenes Haupt, seine Gewalttat fällt auf seinen Scheitel zurück.
18
Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; dem Namen des Herrn, des Höchsten, will ich singen und spielen.


Die Herrlichkeit des Schöpfers - die Würde des Menschen

8 1 [Für den Chormeister. Nach dem Kelterlied. Ein Psalm Davids.]
2
Herr, unser Herrscher, / wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.
3
Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, / deinen Gegnern zum Trotz; deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.
4
Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt:
5
Was ist der Mensch, daß du an ihn denkst, des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?
6
Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
7
Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füßen gelegt:
8
All die Schafe, Ziegen und Rinder und auch die wilden Tiere,
9
die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.
10
Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!


Gott, der Retter der Armen und Bedrängten

9 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Stirb für den Sohn!" Ein Psalm Davids.]
2
Ich will dir danken, Herr, aus ganzem Herzen, verkünden will ich all deine Wunder.
3
Ich will jauchzen und an dir mich freuen, für dich, du Höchster, will ich singen und spielen.
4
Denn zurückgewichen sind meine Feinde, gestürzt und vergangen vor deinem Angesicht.
5
Du hast mir Recht verschafft und für mich entschieden, dich auf den Thron gesetzt als ein gerechter Richter.
6
Du hast die Völker bedroht, die Frevler vernichtet, ihren Namen gelöscht für immer und ewig.
7
Die Feinde sind dahin, zerschlagen für immer. Du hast Städte entvölkert, ihr Ruhm ist versunken.
8
Der Herr aber thront für ewig; er stellt seinen Thron auf zum Gericht.
9
Er richtet den Erdkreis gerecht, er spricht den Völkern das Urteil, das sie verdienen.
10
So wird der Herr für den Bedrückten zur Burg, zur Burg in Zeiten der Not.
11
Darum vertraut dir, wer deinen Namen kennt; denn du, Herr, verläßt keinen, der dich sucht.
12
Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, verkündet unter den Völkern seine Taten!
13
Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen, und ihren Notschrei vergißt er nicht.
14
Sei mir gnädig in meiner Not; Herr, sieh doch, wie sie mich hassen! Führ mich herauf von den Pforten des Todes, /
15
damit ich all deinen Ruhm verkünde in den Toren von Zion und frohlocke, weil du mir hilfst.
16
Völker versanken in der Grube, die sie selber gegraben; im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.
17
Kundgetan hat sich der Herr: Er hielt sein Gericht; im eigenen Werk hat sich der Frevler verstrickt. [Zwischenspiel. Sela]
18
Hinabfahren müssen die Frevler zum Totenreich, alle Heiden, die Gott vergessen.
19
Doch der Arme ist nicht auf ewig vergessen, des Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren.
20
Erheb dich, Herr, damit nicht der Mensch triumphiert, damit die Völker gerichtet werden vor deinem Angesicht.
21
Wirf Schrecken auf sie, o Herr! Erkennen sollen die Völker: Sie sind nur Menschen. [Sela]


Ein Hilferuf gegen gewalttätige Menschen

10 1 Herr, warum bleibst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not?
2
In seinem Hochmut quält der Frevler die Armen. Er soll sich fangen in den Ränken, die er selbst ersonnen hat.
3
Denn der Frevler rühmt sich nach Herzenslust, er raubt, er lästert und verachtet den Herrn.
4
Überheblich sagt der Frevler: / "Gott straft nicht. Es gibt keinen Gott." So ist sein ganzes Denken.
5
Zu jeder Zeit glückt ihm sein Tun. / Hoch droben und fern von sich wähnt er deine Gerichte. All seine Gegner faucht er an.
6
Er sagt in seinem Herzen: "Ich werde niemals wanken. Von Geschlecht zu Geschlecht trifft mich kein Unglück."
7
Sein Mund ist voll Fluch und Trug und Gewalttat; auf seiner Zunge sind Verderben und Unheil.
8
Er liegt auf der Lauer in den Gehöften / und will den Schuldlosen heimlich ermorden; seine Augen spähen aus nach dem Armen.
9
Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, / er lauert darauf, den Armen zu fangen; er fängt den Armen und zieht ihn in sein Netz.
10
Er duckt sich und kauert sich nieder, seine Übermacht bringt die Schwachen zu Fall.
11
Er sagt in seinem Herzen: "Gott vergißt es, er verbirgt sein Gesicht, er sieht es niemals."
12
Herr, steh auf, Gott, erheb deine Hand, vergiß die Gebeugten nicht!
13
Warum darf der Frevler Gott verachten, und in seinem Herzen sagen: "Du strafst nicht"?
14
Du siehst es ja selbst; denn du schaust auf Unheil und Kummer. Der Schwache vertraut sich dir an; du bist den Verwaisten ein Helfer.
15
Zerbrich den Arm des Frevlers und des Bösen, bestraf seine Frevel, so daß man von ihm nichts mehr findet.
16
Der Herr ist König für immer und ewig, in seinem Land gehen die Heiden zugrunde.
17
Herr, du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie:
18
Du verschaffst den Verwaisten und Bedrückten ihr Recht. Kein Mensch mehr verbreite Schrecken im Land.


Gottes Blick auf den Menschen

11 1 [Für den Chormeister. Von David.] Beim Herrn finde ich Zuflucht. Wie könnt ihr mir sagen: "In die Berge flieh wie ein Vogel"?
2
Schon spannen die Frevler den Bogen, sie legen den Pfeil auf die Sehne, um aus dem Dunkel zu treffen die Menschen mit redlichem Herzen.
3
Gerät alles ins Wanken, was kann da der Gerechte noch tun?
4
Der Herr weilt in seinem heiligen Tempel, der Thron des Herrn ist im Himmel. Seine Augen schauen herab, seine Blicke prüfen die Menschen.
5
Der Herr prüft Gerechte und Frevler; wer Gewalttat liebt, den haßt er aus tiefster Seele.
6
Auf die Frevler lasse er Feuer und Schwefel regnen; sengender Wind sei ihr Anteil.
7
Denn der Herr ist gerecht, er liebt gerechte Taten; wer rechtschaffen ist, darf sein Angesicht schauen.


Die Falschheit der Menschen - die Treue Gottes

12 1 [Für den Chormeister. Nach der Achten. Ein Psalm Davids.]
2
Hilf doch, o Herr, die Frommen schwinden dahin, unter den Menschen gibt es keine Treue mehr.
3
Sie lügen einander an, einer den andern, mit falscher Zunge und zwiespältigem Herzen reden sie.
4
Der Herr vertilge alle falschen Zungen, jede Zunge, die vermessen redet.
5
Sie sagen: "Durch unsre Zunge sind wir mächtig; unsre Lippen sind unsre Stärke. Wer ist uns überlegen?"
6
Die Schwachen werden unterdrückt, die Armen seufzen. / Darum spricht der Herr: "Jetzt stehe ich auf, dem Verachteten bringe ich Heil."
7
Die Worte des Herrn sind lautere Worte, / Silber, geschmolzen im Ofen, von Schlacken geschieden, geläutert siebenfach.
8
Du, Herr, wirst uns behüten und uns vor diesen Leuten für immer erretten,
9
auch wenn die Frevler frei umhergehen und unter den Menschen die Gemeinheit groß wird.


Klage und Vertrauen in großer Not

13 1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2
Wie lange noch, Herr, vergißt du mich ganz? Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir?
3
Wie lange noch muß ich Schmerzen ertragen in meiner Seele, / in meinem Herzen Kummer Tag für Tag? Wie lange noch darf mein Feind über mich triumphieren?
4
Blick doch her, erhöre mich, Herr, mein Gott, erleuchte meine Augen, damit ich nicht entschlafe und sterbe,
5
damit mein Feind nicht sagen kann: "Ich habe ihn überwältigt", damit meine Gegner nicht jubeln, weil ich ihnen erlegen bin.
6
Ich aber baue auf deine Huld, mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken. Singen will ich dem Herrn, weil er mir Gutes getan hat.


Die Torheit der Gottesleugner

14 1 [Für den Chormeister. Von David.] Die Toren sagen in ihrem Herzen: "Es gibt keinen Gott." Sie handeln verwerflich und schnöde; da ist keiner, der Gutes tut.
2
Der Herr blickt vom Himmel herab auf die Menschen, ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
3
Alle sind sie abtrünnig und verdorben, keiner tut Gutes, auch nicht ein einziger.
4
Haben denn all die Übeltäter keine Einsicht? Sie verschlingen mein Volk. Sie essen das Brot des Herrn, doch seinen Namen rufen sie nicht an.
5
Es trifft sie Furcht und Schrecken; denn Gott steht auf der Seite der Gerechten.
6
Die Pläne der Armen wollt ihr vereiteln, doch ihre Zuflucht ist der Herr.
7
Ach, käme doch vom Zion Hilfe für Israel! / Wenn einst der Herr das Geschick seines Volkes wendet, dann jubelt Jakob, dann freut sich Israel.


Die Bedingungen für den Eintritt ins Heiligtum

15 1 [Ein Psalm Davids.] Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt, wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?
2
Der makellos lebt und das Rechte tut; / der von Herzen die Wahrheit sagt
3
und mit seiner Zunge nicht verleumdet; der seinem Freund nichts Böses antut und seinen Nächsten nicht schmäht;
4
der den Verworfenen verachtet, doch alle, die den Herrn fürchten, in Ehren hält; der sein Versprechen nicht ändert, das er seinem Nächsten geschworen hat;
5
der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht und nicht zum Nachteil des Schuldlosen Bestechung annimmt. Wer sich danach richtet, der wird niemals wanken.


Gott, der Anteil seiner Getreuen

16 1 [Ein Lied Davids.] Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. /
2
Ich sage zum Herrn: "Du bist mein Herr; mein ganzes Glück bist du allein."
3
An den Heiligen im Lande, den Herrlichen, an ihnen nur hab' ich mein Gefallen.
4
Viele Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. / Ich will ihnen nicht opfern, ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.
5
Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; du hältst mein Los in deinen Händen.
6
Auf schönem Land fiel mir mein Anteil zu. Ja, mein Erbe gefällt mir gut.
7
Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
8
Ich habe den Herrn beständig vor Augen. Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.
9
Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
10
Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; du läßt deinen Frommen das Grab nicht schauen.
11
Du zeigst mir den Pfad zum Leben. / Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.


Das Gebet eines Verfolgten

17 1 [Ein Gebet Davids.] Höre, Herr, die gerechte Sache, / achte auf mein Flehen, vernimm mein Gebet von Lippen ohne Falsch!
2
Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil; denn deine Augen sehen, was recht ist.
3
Prüfst du mein Herz, / suchst du mich heim in der Nacht und erprobst mich, dann findest du an mir kein Unrecht. Mein Mund verging sich nicht, /
4
trotz allem, was die Menschen auch treiben; ich halte mich an das Wort deiner Lippen.
5
Auf dem Weg deiner Gebote gehn meine Schritte, meine Füße wanken nicht auf deinen Pfaden.
6
Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!
7
Wunderbar erweise deine Huld! Du rettest alle, die sich an deiner Rechten vor den Feinden bergen.
8
Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, birg mich im Schatten deiner Flügel
9
vor den Frevlern, die mich hart bedrängen, vor den Feinden, die mich wütend umringen.
10
Sie haben ihr hartes Herz verschlossen, sie führen stolze Worte im Mund,
11
sie lauern mir auf, jetzt kreisen sie mich ein; sie trachten danach, mich zu Boden zu strecken,
12
so wie der Löwe voll Gier ist zu zerreißen, wie der junge Löwe, der im Hinterhalt lauert.
13
Erheb dich, Herr, tritt dem Frevler entgegen! Wirf ihn zu Boden, mit deinem Schwert entreiß mich ihm!
14
Rette mich, Herr, mit deiner Hand vor diesen Leuten, vor denen, die im Leben schon alles haben. Du füllst ihren Leib mit Gütern, / auch ihre Söhne werden noch satt und hinterlassen den Enkeln, was übrigbleibt.
15
Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen, mich satt sehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache.


Ein Danklied des Königs für Rettung und Sieg

18 1 [Für den Chormeister. Von David, dem Knecht des Herrn, der dem Herrn die Worte dieses Liedes sang an dem Tag, als ihn der Herr aus der Gewalt all seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte.
2
Er sprach:] Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke,
3
Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge, mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht.
4
Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
5
Mich umfingen die Fesseln des Todes, mich erschreckten die Fluten des Verderbens.
6
Die Bande der Unterwelt umstrickten mich, über mich fielen die Schlingen des Todes.
7
In meiner Not rief ich zum Herrn und schrie zu meinem Gott. Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen, mein Hilfeschrei drang an sein Ohr.
8
Da wankte und schwankte die Erde, / die Grundfesten der Berge erbebten. Sie wankten, denn sein Zorn war entbrannt.
9
Rauch stieg aus seiner Nase auf, / aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, glühende Kohlen sprühten aus von ihm.
10
Er neigte den Himmel und fuhr herab, zu seinen Füßen dunkle Wolken.
11
Er fuhr auf dem Kerub und flog daher; er schwebte auf den Flügeln des Windes.
12
Er hüllte sich in Finsternis, in dunkles Wasser und dichtes Gewölk wie in ein Zelt.
13
Von seinem Glanz erstrahlten die Wolken, Hagel fiel nieder und glühende Kohlen.
14
Da ließ der Herr den Donner im Himmel erdröhnen, der Höchste ließ seine Stimme erschallen.
15
Er schoß seine Pfeile und streute sie, er schleuderte Blitze und jagte sie dahin.
16
Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres, die Grundfesten der Erde wurden entblößt vor deinem Drohen, Herr, vor dem Schnauben deines zornigen Atems.
17
Er griff aus der Höhe herab und faßte mich, zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
18
Er entriß mich meinen mächtigen Feinden, die stärker waren als ich und mich haßten.
19
Sie überfielen mich am Tag meines Unheils, doch der Herr wurde mein Halt.
20
Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.
21
Der Herr hat gut an mir gehandelt und mir vergolten, weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.
22
Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.
23
Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, weise seine Gesetze niemals ab.
24
Ich war vor ihm ohne Makel, ich nahm mich in acht vor der Sünde.
25
Darum hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind vor seinen Augen.
26
Gegen den Treuen zeigst du dich treu, an dem Aufrichtigen handelst du recht.
27
Gegen den Reinen zeigst du dich rein, doch falsch gegen den Falschen.
28
Dem bedrückten Volk bringst du Heil, doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.
29
Du, Herr, läßt meine Leuchte erstrahlen, mein Gott macht meine Finsternis hell.
30
Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
31
Vollkommen ist Gottes Weg, / das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert. Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.
32
Denn wer ist Gott als allein der Herr, wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?
33
Gott hat mich mit Kraft umgürtet, er führte mich auf einen Weg ohne Hindernis.
34
Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, auf hohem Weg ließ er mich gehen.
35
Er lehrte meine Hände zu kämpfen, meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.
36
Du gabst mir deine Hilfe zum Schild, / deine Rechte stützt mich; du neigst dich mir zu und machst mich groß.
37
Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, meine Knöchel wanken nicht.
38
Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein, ich kehre nicht um, bis sie vernichtet sind.
39
Ich schlage sie nieder; sie können sich nicht mehr erheben, sie fallen und liegen unter meinen Füßen.
40
Du hast mich zum Kampf mit Kraft umgürtet, hast alle in die Knie gezwungen, die sich gegen mich erhoben.
41
Meine Feinde hast du zur Flucht gezwungen; ich konnte die vernichten, die mich hassen.
42
Sie schreien, doch hilft ihnen niemand, sie schreien zum Herrn, doch er gibt keine Antwort.
43
Ich zermalme sie zu Staub vor dem Wind, schütte sie auf die Straße wie Unrat.
44
Du rettest mich vor zahllosem Kriegsvolk, du machst mich zum Haupt über ganze Völker. Stämme, die ich früher nicht kannte, sind mir nun untertan.
45
Sobald sie mich nur hören, gehorchen sie. Mir huldigen die Söhne der Fremde,
46
sie kommen zitternd aus ihren Burgen hervor.
47
Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen. Der Gott meines Heils sei hoch erhoben;
48
denn Gott verschaffte mir Vergeltung und unterwarf mir die Völker.
49
Du hast mich von meinen Feinden befreit, / mich über meine Gegner erhoben, dem Mann der Gewalt mich entrissen.
50
Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, ich will deinem Namen singen und spielen.
51
Seinem König verlieh er große Hilfe, / Huld erwies er seinem Gesalbten, David und seinem Stamm auf ewig.


Lob der Schöpfung - Lob des Gesetzes

19 1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2
Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
3
Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund,
4
ohne Worte und ohne Reden, unhörbar bleibt ihre Stimme.
5
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut.
6
Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam; sie frohlockt wie ein Held und läuft ihre Bahn.
7
Am einen Ende des Himmels geht sie auf / und läuft bis ans andere Ende; nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.
8
Die Weisung des Herrn ist vollkommen, sie erquickt den Menschen. Das Gesetz des Herrn ist verläßlich, den Unwissenden macht es weise.
9
Die Befehle des Herrn sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des Herrn ist lauter, es erleuchtet die Augen.
10
Die Furcht des Herrn ist rein, sie besteht für immer. Die Urteile des Herrn sind wahr, gerecht sind sie alle.
11
Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.
12
Auch dein Knecht läßt sich von ihnen warnen; wer sie beachtet, hat reichen Lohn.
13
Wer bemerkt seine eigenen Fehler? Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewußt ist!
14
Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; sie sollen nicht über mich herrschen. Dann bin ich ohne Makel und rein von schwerer Schuld.
15
Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; / was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, Herr, mein Fels und mein Erlöser.


Bitte für den König

20 1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2
Der Herr erhöre dich am Tag' der Not, der Name von Jakobs Gott möge dich schützen.
3
Er sende dir Hilfe vom Heiligtum und stehe dir bei vom Zion her.
4
An all deine Speiseopfer denke er, nehme dein Brandopfer gnädig an. [Sela]
5
Er schenke dir, was dein Herz begehrt, und lasse all deine Pläne gelingen.
6
Dann wollen wir jubeln über deinen Sieg, / im Namen unsres Gottes das Banner erheben. All deine Bitten erfülle der Herr.
7
Nun bin ich gewiß: der Herr schenkt seinem Gesalbten den Sieg; er erhört ihn von seinem heiligen Himmel her und hilft ihm mit der Macht seiner Rechten.
8
Die einen sind stark durch Wagen, die andern durch Rosse, wir aber sind stark im Namen des Herrn, unsres Gottes.
9
Sie sind gestürzt und gefallen; wir bleiben aufrecht und stehen.
10
Herr, verleihe dem König den Sieg! Erhör uns am Tag, da wir rufen!


Dank für den Sieg des Königs

21 1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.]
2
An deiner Macht, Herr, freut sich der König; über deine Hilfe, wie jubelt er laut!
3
Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erfüllt, ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten. [Sela]
4
Du kamst ihm entgegen mit Segen und Glück, du kröntest ihn mit einer goldenen Krone.
5
Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, viele Tage, für immer und ewig.
6
Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe, du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.
7
Du machst ihn zum Segen für immer; wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude.
8
Denn der König vertraut auf den Herrn, die Huld des Höchsten läßt ihn niemals wanken.
9
Deine Hand wird all deine Feinde finden; wer dich haßt, den trifft deine Rechte.
10
Du läßt sie glühen wie einen feurigen Ofen, sobald du erscheinst. Der Herr verschlingt sie im Zorn, das Feuer verzehrt sie.
11
Du wirst ihre Brut von der Erde vertilgen; ihr Geschlecht (verschwindet) aus der Mitte der Menschen.
12
Schmieden sie auch böse und listige Pläne, richten sie doch nichts aus gegen dich.
13
Du schlägst sie alle in die Flucht, wenn du mit deinem Bogen auf sie zielst.
14
Erhebe dich, Herr, in deiner Macht! Deiner siegreichen Kraft wollen wir singen und spielen.


Gottverlassenheit und Heilsgewissheit

22 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Hinde der Morgenröte". Ein Psalm Davids.]
2
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage?
3
Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe.
4
Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels.
5
Dir haben unsre Väter vertraut, sie haben vertraut, und du hast sie gerettet.
6
Zu dir riefen sie und wurden befreit, dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.
7
Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet.
8
Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:
9
"Er wälze die Last auf den Herrn, der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat."
10
Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, mich barg an der Brust der Mutter.
11
Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, vom Mutterleib an bist du mein Gott.
12
Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe, und niemand ist da, der hilft.
13
Viele Stiere umgeben mich, Büffel von Baschan umringen mich.
14
Sie sperren gegen mich ihren Rachen auf, reißende, brüllende Löwen.
15
Ich bin hingeschüttet wie Wasser, / gelöst haben sich all meine Glieder. Mein Herz ist in meinem Leib wie Wachs zerflossen.
16
Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, / die Zunge klebt mir am Gaumen, du legst mich in den Staub des Todes.
17
Viele Hunde umlagern mich, / eine Rotte von Bösen umkreist mich. Sie durchbohren mir Hände und Füße.
18
Man kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und weiden sich an mir.
19
Sie verteilen unter sich meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand.
20
Du aber, Herr, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eil mir zu Hilfe!
21
Entreiße mein Leben dem Schwert, mein einziges Gut aus der Gewalt der Hunde!
22
Rette mich vor dem Rachen des Löwen, vor den Hörnern der Büffel rette mich Armen!
23
Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Gemeinde dich preisen.
24
Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, / ihr alle vom Stamm Jakobs, rühmt ihn; erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels!
25
Denn er hat nicht verachtet, nicht verabscheut das Elend des Armen. Er verbirgt sein Gesicht nicht vor ihm; er hat auf sein Schreien gehört.
26
Deine Treue preise ich in großer Gemeinde; ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten.
27
Die Armen sollen essen und sich sättigen; / den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer.
28
Alle Enden der Erde sollen daran denken / und werden umkehren zum Herrn: Vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder.
29
Denn der Herr regiert als König; er herrscht über die Völker.
30
Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen. [Meine Seele, sie lebt für ihn;
31
mein Stamm wird ihm dienen.] Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen, /
32
seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; denn er hat das Werk getan.


Der gute Hirt

23 1 [Ein Psalm Davids.] Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
2
Er läßt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3
Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
4
Muß ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
5
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher.
6
Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang, und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.



Salmi (EUS) 1