Salmi (EUS) 42

42 1 [Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter.]
2
Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.
3
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?
4
Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; denn man sagt zu mir den ganzen Tag: "Wo ist nun dein Gott?"
5
Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: / wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, mit Jubel und Dank in feiernder Menge.
6
Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
7
Betrübt ist meine Seele in mir, darum denke ich an dich im Jordanland, am Hermon, am Mizar-Berg.
8
Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasser, all deine Wellen und Wogen gehen über mich hin.
9
Bei Tag schenke der Herr seine Huld; ich singe ihm nachts und flehe zum Gott meines Lebens.
10
Ich sage zu Gott, meinem Fels: "Warum hast du mich vergessen? Warum muß ich trauernd umhergehen, von meinem Feind bedrängt?"
11
Wie ein Stechen in meinen Gliedern ist für mich der Hohn der Bedränger; denn sie rufen mir ständig zu: "Wo ist nun dein Gott?"
12
Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.



43 1 Verschaff mir Recht, o Gott, / und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk! Rette mich vor bösen und tückischen Menschen!
2
Denn du bist mein starker Gott. Warum hast Du mich verstoßen? Warum muß ich trauernd umhergehen, von meinem Feind bedrängt?
3
Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie mich leiten; sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung.
4
So will ich zum Altar Gottes treten, zum Gott meiner Freude. Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, Gott, mein Gott.
5
Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.


Klage in Kriegsnot

44 1 [Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter.]
2
Gott, wir hörten es mit eigenen Ohren, unsere Väter erzählten uns von dem Werk, das du in ihren Tagen vollbracht hast, in den Tagen der Vorzeit.
3
Mit eigener Hand hast du Völker vertrieben, sie aber eingepflanzt. Du hast Nationen zerschlagen, sie aber ausgesät.
4
Denn sie gewannen das Land nicht mit ihrem Schwert, noch verschaffte ihr Arm ihnen den Sieg; nein, deine Rechte war es, dein Arm und dein leuchtendes Angesicht; denn du hattest an ihnen Gefallen.
5
Du, mein König und mein Gott, du bist es, der Jakob den Sieg verleiht.
6
Mit dir stoßen wir unsere Bedränger nieder, in deinem Namen zertreten wir unsere Gegner.
7
Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, noch kann mein Schwert mir helfen;
8
nein, du hast uns vor unsern Bedrängern gerettet; alle, die uns hassen, bedeckst du mit Schande.
9
Wir rühmen uns Gottes den ganzen Tag und preisen deinen Namen auf ewig. [Sela]
10
Doch nun hast du uns verstoßen und mit Schmach bedeckt, du ziehst nicht mit unserm Heer in den Kampf.
11
Du läßt uns vor unsern Bedrängern fliehen, und Menschen, die uns hassen, plündern uns aus.
12
Du gibst uns preis wie Schlachtvieh, unter die Völker zerstreust du uns.
13
Du verkaufst dein Volk um ein Spottgeld und hast an dem Erlös keinen Gewinn.
14
Du machst uns zum Schimpf für die Nachbarn, zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
15
Du machst uns zum Spottlied der Völker, die Heiden zeigen uns nichts als Verachtung.
16
Meine Schmach steht mir allzeit vor Augen, und Scham bedeckt mein Gesicht
17
wegen der Worte des lästernden Spötters, wegen der rachgierigen Blicke des Feindes.
18
Das alles ist über uns gekommen, / und doch haben wir dich nicht vergessen, uns von deinem Bund nicht treulos abgewandt.
19
Unser Herz ist nicht von dir gewichen, noch hat unser Schritt deinen Pfad verlassen.
20
Doch du hast uns verstoßen an den Ort der Schakale und uns bedeckt mit Finsternis.
21
Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen und zu einem fremden Gott die Hände erhoben,
22
würde Gott das nicht ergründen? Denn er kennt die heimlichen Gedanken des Herzens.
23
Nein, um deinetwillen werden wir getötet Tag für Tag, behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat.
24
Wach auf! Warum schläfst du, Herr? Erwache, verstoß nicht für immer!
25
Warum verbirgst du dein Gesicht, vergißt unsere Not und Bedrängnis?
26
Unsere Seele ist in den Staub hinabgebeugt, unser Leib liegt am Boden.
27
Steh auf und hilf uns! In deiner Huld erlöse uns!


Ein Lied zur Hochzeit des Königs

45 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Lilien". Ein Weisheitslied der Korachiter. Ein Liebeslied.]
2
Mein Herz fließt über von froher Kunde, / ich weihe mein Lied dem König. Meine Zunge gleicht dem Griffel des flinken Schreibers.
3
Du bist der Schönste von allen Menschen, / Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich für immer gesegnet.
4
Gürte, du Held, dein Schwert um die Hüfte, kleide dich in Hoheit und Herrlichkeit!
5
Zieh aus mit Glück, kämpfe für Wahrheit und Recht! Furchtgebietende Taten soll dein rechter Arm dich lehren.
6
Deine Pfeile sind scharf, dir unterliegen die Völker, die Feinde des Königs verlieren den Mut.
7
Dein Thron, du Göttlicher, steht für immer und ewig; das Zepter deiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter.
8
Du liebst das Recht und haßt das Unrecht, / darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude wie keinen deiner Gefährten.
9
Von Myrrhe, Aloe und Kassia duften all deine Gewänder, aus Elfenbeinhallen erfreut dich Saitenspiel.
10
Königstöchter gehen dir entgegen, die Braut steht dir zur Rechten im Schmuck von Ofirgold.
11
Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiß dein Volk und dein Vaterhaus!
12
Der König verlangt nach deiner Schönheit; er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!
13
Die Töchter von Tyrus kommen mit Gaben, deine Gunst begehren die Edlen des Volkes.
14
Die Königstochter ist herrlich geschmückt, ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen.
15
Man geleitet sie in buntgestickten Kleidern zum König, / Jungfrauen sind ihr Gefolge, ihre Freundinnen führt man zu dir.
16
Man geleitet sie mit Freude und Jubel, sie ziehen ein in den Palast des Königs.
17
An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne; du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Land.
18
Ich will deinen Namen rühmen von Geschlecht zu Geschlecht; darum werden die Völker dich preisen immer und ewig.


Gott, unsre Burg

46 1 [Für den Chormeister. Von den Korachitern. Nach der Weise "Mädchen". Ein Lied.]
2
Gott ist uns Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in allen Nöten.
3
Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt, wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres,
4
wenn seine Wasserwogen tosen und schäumen und vor seinem Ungestüm die Berge erzittern. Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsre Burg. [Sela]
5
Die Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt, des Höchsten heilige Wohnung.
6
Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken; Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht.
7
Völker toben, Reiche wanken, es dröhnt sein Donner, da zerschmilzt die Erde.
8
Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsre Burg. [Sela]
9
Kommt und schaut die Taten des Herrn, der Furchtbares vollbringt auf der Erde.
10
Er setzt den Kriegen ein Ende bis an die Grenzen der Erde; er zerbricht die Bogen, zerschlägt die Lanzen, im Feuer verbrennt er die Schilde.
11
"Laßt ab und erkennt, daß ich Gott bin, erhaben über die Völker, erhaben auf Erden."
12
Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsre Burg. [Sela]


Gott, der König aller Völker

47 1 [Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]
2
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!
3
Denn furchtgebietend ist der Herr, der Höchste, ein großer König über die ganze Erde.
4
Er unterwirft uns Völker und zwingt Nationen unter unsre Füße.
5
Er wählt unser Erbland für uns aus, den Stolz Jakobs, den er liebt. [Sela]
6
Gott stieg empor unter Jubel, der Herr beim Schall der Hörner.
7
Singt unserm Gott, ja singt ihm! Spielt unserm König, spielt ihm!
8
Denn Gott ist König der ganzen Erde. Spielt ihm ein Psalmenlied!
9
Gott wurde König über alle Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
10
Die Fürsten der Völker sind versammelt als Volk des Gottes Abrahams. Denn Gott gehören die Mächte der Erde; er ist hoch erhaben.


Die Stadt des großen Königs

48 1 [Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter.]
2
Groß ist der Herr und hoch zu preisen in der Stadt uns'res Gottes.
3
Sein heiliger Berg ragt herrlich empor; er ist die Freude der ganzen Welt. Der Berg Zion liegt weit im Norden; er ist die Stadt des großen Königs.
4
Gott ist in ihren Häusern bekannt als ein sicherer Schutz.
5
Denn seht: Die Könige vereinten sich und zogen gemeinsam heran;
6
doch als sie aufsahen, erstarrten sie vor Schreck, sie waren bestürzt und liefen davon.
7
Dort packte sie das Zittern, wie die Wehen eine gebärende Frau,
8
Wie der Sturm vom Osten, der die Schiffe von Tarschisch zerschmettert.
9
Wie wir's gehört hatten, so erlebten wir's jetzt in der Stadt des Herrn der Heere, in der Stadt uns'res Gottes; Gott läßt sie ewig bestehen. [Sela]
10
Über deine Huld, o Gott, denken wir nach in deinem heiligen Tempel.
11
Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm bis an die Enden der Erde; deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.
12
Der Berg Zion freue sich, die Töchter Judas sollen über deine gerechten Urteile jubeln.
13
Umkreist den Zion, umschreitet ihn, zählt seine Türme!
14
Betrachtet seine Wälle, / geht in seinen Palästen umher, damit ihr dem kommenden Geschlecht erzählen könnt:
15
"Das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er wird uns führen in Ewigkeit."


Die Vergänglichkeit des Menschen

49 1 [Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter.]
2
Hört dies an, ihr Völker alle, vernehmt es, alle Bewohner der Erde,
3
ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, Reiche und Arme zusammen!
4
Mein Mund spreche weise Worte; was mein Herz ersinnt, sei voller Einsicht.
5
Ich wende mein Ohr einem Weisheitsspruch zu, ich enthülle mein Geheimnis beim Harfenspiel.
6
Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, wenn mich der Frevel tückischer Feinde umgibt?
7
Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz und rühmen sich ihres großen Reichtums.
8
Loskaufen kann doch keiner den andern noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen
9
- für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch; für immer muß man davon abstehn -,
10
damit er auf ewig weiterlebt und niemals das Grab schaut.
11
Denn man sieht: Weise sterben; / genauso gehen Tor und Narr zugrunde, sie müssen andern ihren Reichtum lassen.
12
Das Grab ist ihr Haus auf ewig, / ist ihre Wohnung für immer, ob sie auch Länder nach ihren Namen benannten.
13
Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht; er gleicht dem Vieh, das verstummt.
14
So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, und so ist das Ende derer, die sich in großen Worten gefallen. [Sela]
15
Der Tod führt sie auf seine Weide wie Schafe, sie stürzen hinab zur Unterwelt. Geradewegs sinken sie hinab in das Grab; ihre Gestalt zerfällt, die Unterwelt wird ihre Wohnstatt.
16
Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, ja, er nimmt mich auf. [Sela]
17
Laß dich nicht beirren, wenn einer reich wird und die Pracht seines Hauses sich mehrt;
18
denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.
19
Preist er sich im Leben auch glücklich und sagt zu sich: "Man lobt dich, weil du dir's wohl sein läßt",
20
so muß er doch zur Schar seiner Väter hinab, die das Licht nie mehr erblicken.
21
Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, er gleicht dem Vieh, das verstummt.


Der rechte Gottesdienst

50 1 [Ein Psalm Asafs.] Der Gott der Götter, der Herr, spricht, / er ruft der Erde zu vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.
2
Vom Zion her, der Krone der Schönheit, geht Gott strahlend auf.
3
Unser Gott kommt und schweigt nicht; Feuer frißt vor ihm her; um ihn stürmt es gewaltig.
4
Dem Himmel droben und der Erde ruft er zu, er werde sein Volk nun richten:
5
"Versammelt mir all meine Frommen, die den Bund mit mir schlossen beim Opfer."
6
Die Himmel sollen seine Gerechtigkeit künden; Gott selbst wird Richter sein. [Sela]
7
"Höre, mein Volk, ich rede. / Israel, ich klage dich an, ich, der ich dein Gott bin.
8
Nicht wegen deiner Opfer rüg' ich dich, deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.
9
Doch nehme ich von dir Stiere nicht an noch Böcke aus deinen Hürden.
10
Denn mir gehört alles Getier des Waldes, das Wild auf den Bergen zu Tausenden.
11
Ich kenne alle Vögel des Himmels, was sich regt auf dem Feld, ist mein eigen.
12
Hätte ich Hunger, ich brauchte es dir nicht zu sagen, denn mein ist die Welt und was sie erfüllt.
13
Soll ich denn das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken?
14
Bring Gott als Opfer dein Lob, und erfülle dem Höchsten deine Gelübde!
15
Rufe mich an am Tag der Not; dann rette ich dich, und du wirst mich ehren."
16
Zum Frevler aber spricht Gott: / "Was zählst du meine Gebote auf und nimmst meinen Bund in deinen Mund?
17
Dabei ist Zucht dir verhaßt, meine Worte wirfst du hinter dich.
18
Siehst du einen Dieb, so läufst du mit, du machst dich mit Ehebrechern gemein.
19
Dein Mund redet böse Worte, und deine Zunge stiftet Betrug an.
20
Von deinem Bruder redest du schändlich, auf den Sohn deiner Mutter häufst du Verleumdung.
21
Das hast du getan, und ich soll schweigen? / Meinst du, ich bin wie du? Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.
22
Begreift es doch, ihr, die ihr Gott vergeßt! Sonst zerreiße ich euch, und niemand kann euch retten.
23
Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich; wer rechtschaffen lebt, dem zeig' ich mein Heil."


Bitte um Vergebung und Neuschaffung

51 1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids,
2
als der Prophet Natan zu ihm kam, nachdem sich David mit Batseba vergangen hatte.]
3
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4
Wasch meine Schuld von mir ab, und mach mich rein von meiner Sünde!
5
Denn ich erkenne meine bösen Taten, meine Sünde steht mir immer vor Augen.
6
Gegen dich allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was dir mißfällt. So behältst du recht mit deinem Urteil, rein stehst du da als Richter.
7
Denn ich bin in Schuld geboren; in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
8
Lauterer Sinn im Verborgenen gefällt dir, im Geheimen lehrst du mich Weisheit.
9
Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.
10
Sättige mich mit Entzücken und Freude! Jubeln sollen die Glieder, die du zerschlagen hast.
11
Verbirg dein Gesicht vor meinen Sünden, tilge all meine Frevel!
12
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist!
13
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!
14
Mach mich wieder froh mit deinem Heil; mit einem willigen Geist rüste mich aus!
15
Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege, und die Sünder kehren um zu dir.
16
Befrei mich von Blutschuld, Herr, du Gott meines Heiles, dann wird meine Zunge jubeln über deine Gerechtigkeit.
17
Herr, öffne mir die Lippen, und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden.
18
Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; an Brandopfern hast du kein Gefallen.
19
Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen.
20
In deiner Huld tu Gutes an Zion; bau die Mauern Jerusalems wieder auf!
21
Dann hast du Freude an rechten Opfern, / an Brandopfern und Ganzopfern, dann opfert man Stiere auf deinem Altar.


Die Überheblichkeit des Bösen - das Vertrauen des Frommen

52 1 [Für den Chormeister. Ein Weisheitslied Davids,
2
als der Edomiter Doëg zu Saul kam und ihm meldete: David ist in das Haus des Ahimelech gegangen.]
3
Was rühmst du dich deiner Bosheit, du Mann der Gewalt, was prahlst du allzeit vor dem Frommen?
4
Du Ränkeschmied, du planst Verderben; deine Zunge gleicht einem scharfen Messer.
5
Du liebst das Böse mehr als das Gute und Lüge mehr als wahrhaftige Rede. [Sela]
6
Du liebst lauter verderbliche Worte, du tückische Zunge.
7
Darum wird Gott dich verderben für immer, / dich packen und herausreißen aus deinem Zelt, dich entwurzeln aus dem Land der Lebenden. [Sela]
8
Gerechte werden es sehen und sich fürchten; sie werden über ihn lachen und sagen:
9
"Seht, das ist der Mann, der nicht zu Gott seine Zuflucht nahm; auf seinen großen Reichtum hat er sich verlassen und auf seinen Frevel gebaut."
10
Ich aber bin im Haus Gottes wie ein grünender Ölbaum; auf Gottes Huld vertraue ich immer und ewig.
11
Ich danke dir, Herr, in Ewigkeit; denn du hast das alles vollbracht. Ich hoffe auf deinen Namen im Kreis der Frommen; denn du bist gütig.


Die Torheit der Gottesleugner

53 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Krankheit". Ein Weisheitslied Davids.]
2
Die Toren sagen in ihrem Herzen: "Es gibt keinen Gott." Sie handeln verwerflich und schnöde; da ist keiner, der Gutes tut.
3
Gott blickt vom Himmel herab auf die Menschen, ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
4
Alle sind sie abtrünnig und verdorben, keiner tut Gutes, auch nicht ein einziger.
5
Haben denn die Übeltäter keine Einsicht? Sie verschlingen mein Volk. Sie essen Gottes Brot, doch seinen Namen rufen sie nicht an.
6
Es trifft sie Furcht und Schrecken, obwohl doch nichts zu fürchten ist. Deinen Bedrängern hat Gott die Glieder zerschlagen. Gott läßt sie scheitern, denn er hat sie verworfen.
7
Ach käme doch vom Zion Hilfe für Israel! / Wenn Gott einst das Geschick seines Volkes wendet, dann jubelt Jakob, dann freut sich Israel.


Hilferuf eines Bedrängten

54 1 [Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Weisheitslied Davids,
2
als die Sifiter kamen und Saul meldeten: David hält sich bei uns verborgen.]
3
Hilf mir, Gott, durch deinen Namen, verschaff mir Recht mit deiner Kraft!
4
Gott, höre mein Flehen, vernimm die Worte meines Mundes!
5
Denn es erheben sich gegen mich stolze Menschen, / freche Leute trachten mir nach dem Leben; sie haben Gott nicht vor Augen. [Sela]
6
Doch Gott ist mein Helfer, der Herr beschützt mein Leben.
7
Auf meine Gegner falle das Unheil zurück. Weil du treu bist, vernichte sie!
8
Freudig bringe ich dir dann mein Opfer dar und lobe deinen Namen, Herr; denn du bist gütig.
9
Der Herr hat mich herausgerissen aus all meiner Not, und mein Auge kann auf meine Feinde herabsehn.


Klage und Vertrauen eines Alleingelassenen

55 1 [Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Ein Weisheitslied Davids.]
2
Vernimm, o Gott, mein Beten; verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
3
Achte auf mich, und erhöre mich! Unstet schweife ich umher und klage.
4
Das Geschrei der Feinde macht mich verstört; mir ist angst, weil mich die Frevler bedrängen. Sie überhäufen mich mit Unheil und befehden mich voller Grimm.
5
Mir bebt das Herz in der Brust; mich überfielen die Schrecken des Todes.
6
Furcht und Zittern erfaßten mich; ich schauderte vor Entsetzen.
7
Da dachte ich: "Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann flöge ich davon und käme zur Ruhe."
8
Weit fort möchte ich fliehen, die Nacht verbringen in der Wüste. [Sela]
9
An einen sicheren Ort möchte ich eilen vor dem Wetter, vor dem tobenden Sturm.
10
Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.
11
Auf ihren Mauern umschleicht man sie bei Tag und bei Nacht; sie ist voll Unheil und Mühsal.
12
In ihr herrscht Verderben; Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten.
13
Denn nicht mein Feind beschimpft mich, das würde ich ertragen; nicht ein Mann, der mich haßt, tritt frech gegen mich auf, vor ihm könnte ich mich verbergen.
14
Nein, du bist es, ein Mensch aus meiner Umgebung, mein Freund, mein Vertrauter,
15
mit dem ich, in Freundschaft verbunden, zum Haus Gottes gepilgert bin inmitten der Menge.
16
Der Tod soll sie überfallen, / lebend sollen sie hinabfahren ins Totenreich. Denn ihre Häuser und Herzen sind voller Bosheit.
17
Ich aber, zu Gott will ich rufen, der Herr wird mir helfen.
18
Am Abend, am Morgen, am Mittag seufze ich und stöhne; er hört mein Klagen.
19
Er befreit mich, bringt mein Leben in Sicherheit / vor denen, die gegen mich kämpfen, wenn es auch viele sind, die gegen mich angeh'n.
20
Gott hört mich und beugt sie nieder, er, der als König thront seit Ewigkeit. [Sela] Denn sie kehren nicht um und fürchten Gott nicht.
21
Der Feind legt Hand an Gottes Freunde, er entweiht Gottes Bund.
22
Glatt wie Butter sind seine Reden, doch in seinem Herzen sinnt er auf Streit; seine Worte sind linder als Öl und sind doch gezückte Schwerter.
23
Wirf deine Sorge auf den Herrn, er hält dich aufrecht! Er läßt den Gerechten niemals wanken.
24
Du aber, Gott, wirst sie hinabstürzen in die tiefste Grube. / Gewalttätige und Betrüger erreichen nicht die Mitte ihres Lebens. Ich aber setze mein Vertrauen auf dich.


Das Vertrauensbekenntnis eines Angefeindeten

56 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Stumme Taube der Ferne". Ein Lied Davids. Aus der Zeit, als die Philister ihn in Gat ergriffen.]
2
Sei mir gnädig, Gott, denn Menschen stellen mir nach; meine Feinde bedrängen mich Tag für Tag.
3
Täglich stellen meine Gegner mir nach; ja, es sind viele, die mich voll Hochmut bekämpfen.
4
An dem Tag, da ich mich fürchten muß, setze ich auf dich mein Vertrauen.
5
Ich preise Gottes Wort. / Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. Was können Menschen mir antun?
6
Sie verdrehen meine Worte den ganzen Tag; auf mein Verderben geht ihr ganzes Sinnen.
7
Sie lauern und spähen und beobachten genau meine Schritte; denn sie trachten mir nach dem Leben.
8
Sie haben gefrevelt; es gibt für sie kein Entrinnen. In deinem Zorn, o Gott, wirf die Völker zu Boden!
9
Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir. / Sammle meine Tränen in einem Krug, zeichne sie auf in deinem Buch!
10
Dann weichen die Feinde zurück an dem Tag, da ich rufe. Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.
11
Ich preise Gottes Wort, ich preise das Wort des Herrn.
12
Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. Was können Menschen mir antun?
13
Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott; ich will dir Dankopfer weihen.
14
Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen, meine Füße bewahrt vor dem Fall. So gehe ich vor Gott meinen Weg im Licht der Lebenden.


Geborgenheit im Schutz Gottes

57 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Zerstöre nicht!". Ein Lied Davids, als er vor Saul in die Höhle floh.]
2
Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig; denn ich flüchte mich zu dir. Im Schatten deiner Flügel finde ich Zuflucht, bis das Unheil vorübergeht.
3
Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu Gott, der mir beisteht.
4
Er sende mir Hilfe vom Himmel; / meine Feinde schmähen mich. [Sela] Gott sende seine Huld und Treue.
5
Ich muß mich mitten unter Löwen lagern, die gierig auf Menschen sind. Ihre Zähne sind Spieße und Pfeile, ein scharfes Schwert ihre Zunge.
6
Erheb dich über die Himmel, o Gott! Deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.
7
Sie haben meinen Schritten ein Netz gelegt und meine Seele gebeugt. Sie haben mir eine Grube gegraben; doch fielen sie selbst hinein. [Sela]
8
Mein Herz ist bereit, o Gott, / mein Herz ist bereit, ich will dir singen und spielen.
9
Wach auf, meine Seele! / Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! Ich will das Morgenrot wecken.
10
Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, dir vor den Nationen lobsingen.
11
Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, deine Treue, so weit die Wolken ziehn.
12
Erheb dich über die Himmel, o Gott; deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.


Gott, der gerechte Richter

58 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Zerstöre nicht!". Ein Lied Davids.]
2
Sprecht ihr wirklich Recht, ihr Mächtigen? Richtet ihr die Menschen gerecht?
3
Nein, ihr schaltet im Land nach Willkür, / euer Herz ist voll Bosheit; eure Hände bahnen dem Unrecht den Weg.
4
Vom Mutterschoß an sind die Frevler treulos, von Geburt an irren sie vom Weg ab und lügen.
5
Ihr Gift ist wie das Gift der Schlange, wie das Gift der tauben Natter, die ihr Ohr verschließt,
6
die nicht auf die Stimme des Beschwörers hört, der sich auf Zaubersprüche versteht.
7
O Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Mund! Zerschlage, Herr, das Gebiß der Löwen!
8
Sie sollen vergehen wie verrinnendes Wasser, wie Gras, das verwelkt auf dem Weg,
9
wie die Schnecke, die sich auflöst in Schleim; wie eine Fehlgeburt sollen sie die Sonne nicht schauen.
10
Ehe eure Töpfe das Feuer des Dornstrauchs spüren, fege Gott die Feinde hinweg, ob frisch, ob verdorrt.
11
Wenn er die Vergeltung sieht, freut sich der Gerechte; er badet seine Füße im Blut des Frevlers.
12
Dann sagen die Menschen: "Der Gerechte erhält seinen Lohn; es gibt einen Gott, der auf Erden Gericht hält."


Klage und Zuversicht eines Verfolgten

59 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Zerstöre nicht!". Ein Lied Davids, als Saul hinschickte und man das Haus bewachte, um ihn zu töten.]
2
Entreiß mich den Feinden, mein Gott, beschütze mich vor meinen Gegnern!
3
Entreiß mich denen, die Unrecht tun, rette mich vor den Mördern!
4
Sieh her: Sie lauern mir auf, Mächtige stellen mir nach. Ich aber habe keinen Frevel begangen und keine Sünde;
5
Herr, ich bin ohne Schuld. Sie stürmen vor und stellen sich auf. Wach auf, komm mir entgegen, sieh her!
6
Herr, du Gott der Heerscharen, Gott Israels, / werde wach, suche alle Völker heim! Sei keinem treulosen Frevler gnädig! [Sela]
7
Abend für Abend kommen sie wieder, sie kläffen wie Hunde, durchstreifen die Stadt.
8
Ja, sie geifern mit ihrem Maul. Die Schwerter zwischen ihren Lippen, wer nimmt sie wahr?
9
Du aber, Herr, verlachst sie; du spottest über alle Völker.
10
Meine Stärke, an dich will ich mich halten, denn du, Gott, bist meine Burg.
11
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen; Gott läßt mich herabsehen auf meine Gegner.
12
Töte sie nicht, damit mein Volk nicht vergißt. In deiner Kraft zerstreue sie, wirf sie nieder, Herr, unser Schild!
13
Wegen der Sünde ihres Mundes, wegen all ihrer Reden / sollen sie sich in ihrem Hochmut verfangen; denn sie fluchen und verbreiten nur Lügen.
14
Vernichte sie im Zorn, vernichte sie; sie sollen zugrundegehen. Sie sollen erkennen, daß Gott der Herrscher in Jakob ist und bis an das Ende der Erde. [Sela]
15
Abend für Abend kommen sie wieder, sie kläffen wie Hunde, durchstreifen die Stadt.
16
Sie streunen umher, gierig nach Fraß; werden sie nicht satt, dann knurren sie.
17
Ich aber will deine Macht besingen, will über deine Huld jubeln am Morgen. Denn du bist eine Burg für mich, bist meine Zuflucht am Tag der Not.
18
Meine Stärke, dir will ich singen und spielen; denn du, Gott, bist meine Burg, mein huldreicher Gott.


Bitte um Hilfe nach einer Niederlage

60 1 [Für den Chormeister. Nach der Weise "Lilie des Zeugnisses". Ein Lied Davids zum Lehren,
2
als er mit den Aramäern Mesopotamiens und den Aramäern von Zoba kämpfte und als Joab umkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann.]
3
Du hast uns verworfen, o Gott, und zerschlagen. Du hast uns gezürnt. Richte uns wieder auf!
4
Erschüttert hast du das Land und gespalten. Heile seine Risse! Denn es kam ins Wanken.
5
Du hast dein Volk hart geprüft, du gabst uns betäubenden Wein zu trinken.
6
Für alle, die dich fürchten, hast du ein Zeichen aufgestellt, zu dem sie fliehen können vor dem Bogen. [Sela]
7
Hilf mit deiner Rechten, erhöre uns, damit die gerettet werden, die du so sehr liebst.
8
Gott hat in seinem Heiligtum gesprochen: / "Ich will triumphieren, will Sichem verteilen und das Tal von Sukkot vermessen.
9
Mein ist Gilead, mein auch Manasse, / Efraim ist der Helm auf meinem Haupt, Juda mein Herrscherstab.
10
Doch Moab ist mein Waschbecken, / auf Edom werfe ich meinen Schuh, ich triumphiere über das Land der Philister."
11
Wer führt mich hin zu der befestigten Stadt, wer wird mich nach Edom geleiten?
12
Gott, hast denn du uns verworfen? Du ziehst ja nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren.
13
Bring uns doch Hilfe im Kampf mit dem Feind! Denn die Hilfe von Menschen ist nutzlos.
14
Mit Gott werden wir Großes vollbringen; er selbst wird unsere Feinde zertreten.


Fürbitte für den König

61 1 [Für den Chormeister. Mit Saitenspiel. Von David.]
2
Gott, höre mein Flehen, achte auf mein Beten!
3
Vom Ende der Erde rufe ich zu dir; / denn mein Herz ist verzagt. Führe mich auf den Felsen, der mir zu hoch ist!
4
Du bist meine Zuflucht, ein fester Turm gegen die Feinde.
5
In deinem Zelt möchte ich Gast sein auf ewig, mich bergen im Schutz deiner Flügel. [Sela]
6
Denn du, o Gott, hast meine Gelübde gehört und denen das Erbe gegeben, die deinen Namen fürchten.
7
Füge den Tagen des Königs noch viele hinzu! Seine Jahre mögen dauern von Geschlecht zu Geschlecht.
8
Er throne ewig vor Gottes Angesicht. Huld und Treue mögen ihn behüten.
9
Dann will ich allzeit deinem Namen singen und spielen und Tag für Tag meine Gelübde erfüllen.


Vertrauen auf Gottes Macht und Huld

62 1 [Für den Chormeister. Nach Jedutun. Ein Psalm Davids.]
2
Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, von ihm kommt mir Hilfe.
3
Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; darum werde ich nicht wanken.
4
Wie lange rennt ihr an gegen einen einzigen, / stürmt alle heran wie gegen eine fallende Wand, wie gegen eine Mauer, die einstürzt? Gott,
5
Ja, sie planen, ihn von seiner Höhe zu stürzen; Lügen ist ihre Lust. Sie segnen mit ihrem Mund, doch in ihrem Herzen fluchen sie. [Sela]
6
Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; denn von ihm kommt meine Hoffnung.
7
Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; darum werde ich nicht wanken.
8
Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre; Gott ist mein schützender Fels, meine Zuflucht.
9
Vertrau ihm, Volk (Gottes), zu jeder Zeit! / Schüttet euer Herz vor ihm aus! Denn Gott ist unsere Zuflucht. [Sela]
10
Nur ein Hauch sind die Menschen, die Leute nur Lug und Trug. Auf der Waage schnellen sie empor, leichter als ein Hauch sind sie alle.
11
Vertraut nicht auf Gewalt, verlaßt euch nicht auf Raub! Wenn der Reichtum auch wächst, so verliert doch nicht euer Herz an ihn!
12
Eines hat Gott gesagt, zweierlei habe ich gehört: Bei Gott ist die Macht;
13
Herr, bei dir ist die Huld. Denn du wirst jedem vergelten, wie es seine Taten verdienen.


Sehnsucht nach Gott

63 1 [Ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war.]
2
Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.
3
Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
4
Denn deine Huld ist besser als das Leben; darum preisen dich meine Lippen.
5
Ich will dich rühmen mein Leben lang, in deinem Namen die Hände erheben.
6
Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.
7
Ich denke an dich auf nächtlichem Lager und sinne über dich nach, wenn ich wache.
8
Ja, du wurdest meine Hilfe; jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.
9
Meine Seele hängt an dir, deine rechte Hand hält mich fest.
10
Viele trachten mir ohne Grund nach dem Leben, aber sie müssen hinabfahren in die Tiefen der Erde.
11
Man gibt sie der Gewalt des Schwertes preis, sie werden eine Beute der Schakale.
12
Der König aber freue sich an Gott. / Wer bei ihm schwört, darf sich rühmen. Doch allen Lügnern wird der Mund verschlossen.



Salmi (EUS) 42