2Crônicas (EUS) 30

Die Feier des Paschafestes

30 1 Hiskija sandte Boten zu ganz Israel und Juda, schrieb auch Briefe an Efraim und Manasse und forderte sie auf, zum Haus des Herrn nach Jerusalem zu kommen und zur Ehre des Herrn, des Gottes Israels, das Pascha zu feiern.2 Dann beriet er sich mit seinen Hofleuten und der ganzen Versammlung in Jerusalem, ob sie das Pascha nicht erst im zweiten Monat begehen sollten;3 denn sie konnten es damals nicht abhalten, da sich nicht genügend Priester geheiligt hatten und das Volk nicht in Jerusalem versammelt war.4 Der Plan gefiel dem König und der ganzen Versammlung.5 Sie beschlossen, man solle in ganz Israel von Dan bis Beerscheba ausrufen, daß sie kommen und in Jerusalem zur Ehre des Herrn, des Gottes Israels, das Pascha feiern sollten; denn man hatte es bisher nicht vollzählig so gehalten, wie es vorgeschrieben war.
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Die Eilboten durchzogen nun mit den Briefen aus der Hand des Königs und seiner Hofleute ganz Israel und Juda und verkündeten im Auftrag des Königs: Israeliten, kehrt um zum Herrn, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels, damit er sich dem Rest zuwendet, der von der Hand der Könige von Assur verschont geblieben ist.7 Seid nicht wie eure Väter und Brüder, die dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, untreu geworden sind, so daß er sie zu einem Bild des Entsetzens machte, wie ihr es vor Augen habt.8 Seid jetzt nicht hartnäckig wie eure Väter! Reicht dem Herrn die Hand, und kommt in sein Heiligtum, das er für immer geheiligt hat. Dient dem Herrn, eurem Gott, damit sein Zorn von euch abläßt.9 Wenn ihr zum Herrn zurückkehrt, werden eure Brüder und Söhne Erbarmen finden bei denen, die sie als Gefangene weggeführt haben. Sie werden in dieses Land zurückkehren dürfen; denn der Herr, euer Gott, ist gnädig und barmherzig. Er wird sein Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm umkehrt.10 Die Eilboten zogen von Stadt zu Stadt durch das Gebiet von Efraim und Manasse bis nach Sebulon. Doch man lachte und spottete über sie.11 Nur einige Männer von Ascher, Manasse und Sebulon beugten sich und kamen nach Jerusalem.12 Auch in Juda waltete die Hand Gottes und bewirkte, daß sie einmütig den Befehl des Königs und der führenden Männer befolgten, wie es dem Wort des Herrn entsprach.
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So versammelte sich viel Volk in Jerusalem, um im zweiten Monat das Fest der Ungesäuerten Brote zu begehen. Es war eine sehr große Versammlung.14 Sie machten sich auf, entfernten die Altäre in Jerusalem, beseitigten alle Rauchopferaltäre und warfen sie in das Kidrontal.15 Am vierzehnten Tag des zweiten Monats schlachteten sie das Pascha. Die Priester und Leviten aber fühlten sich beschämt. Sie heiligten sich, brachten Brandopfer zum Haus des Herrn16 und begaben sich pflichtgemäß an ihren Platz, nach dem Gesetz des Mose, des Mannes Gottes. Die Priester sprengten das Blut (an den Altar), das sie von den Leviten entgegennahmen.17 Weil viele in der Versammlung sich nicht geheiligt hatten, schlachteten die Leviten die Paschalämmer für alle, denen die Reinheit fehlte, die man für die Weihe an den Herrn brauchte.18 Denn ein großer Teil des Volkes, viele nämlich aus Efraim, Manasse, Issachar und Sebulon, hatten sich nicht gereinigt. Sie aßen das Pascha nicht in der vorgeschriebenen Weise. Doch Hiskija betete für sie und sagte: Der Herr, der Gütige, entsühne19 jeden, der seinen Sinn darauf richtet, den Herrn, den Gott seiner Väter, zu suchen, auch wenn er nicht die Reinheit besitzt, die dem Heiligtum gebührt.20 Der Herr hörte auf Hiskija und ließ das Volk unversehrt.
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So feierten die Israeliten, die sich in Jerusalem eingefunden hatten, das Fest der Ungesäuerten Brote sieben Tage hindurch mit großer Freude. Tag für Tag priesen die Leviten und Priester den Herrn mit lauten Instrumenten.22 Die Leviten zeigten großes Verständnis für den Dienst des Herrn, und Hiskija ermunterte sie zu ihrer Arbeit. Als dann die sieben Tage der Festzeit zu Ende waren, an denen sie Heilsopfer darbrachten und den Herrn, den Gott ihrer Väter, priesen,23 beschloß die ganze Versammlung, weitere sieben Tage zu feiern, und so machten sie auch diese sieben Tage zu einem Freudenfest.24 Hiskija, der König von Juda, hatte nämlich tausend Stiere und siebentausend Schafe für die Versammlung gestiftet, und die führenden Männer hatten tausend Stiere und zehntausend Schafe für die Versammlung gestiftet; von den Priestern aber hatten sich sehr viele geheiligt.25 So freute sich die ganze Versammlung Judas, die Priester und die Leviten und alle, die aus Israel gekommen waren, auch die Fremden, die sich aus dem Gebiet Israels eingefunden hatten oder in Juda wohnten.26 Die Freude war groß in Jerusalem; denn seit den Tagen Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, hatte es dergleichen in Jerusalem nicht mehr gegeben.27 Zuletzt standen die levitischen Priester auf und segneten das Volk. Gott hörte ihr Rufen, und ihr Gebet drang zu seiner heiligen Wohnung, zum Himmel, empor.



31 1 Nachdem sie dies alles beendet hatten, zogen die anwesenden Israeliten insgesamt in die Städte Judas, zertrümmerten die Steinmale, hieben die Kultpfähle um und zerstörten die Kulthöhen und Altäre in ganz Juda, Benjamin, Efraim und Manasse vollständig. Darauf kehrten alle in ihre Städte auf ihren Besitz zurück.

Die Neuordnung des Tempeldienstes

2 Hiskija stellte die Abteilungen der Priester und Leviten nach ihren Dienstklassen auf. Er wies alle Priester und Leviten einzeln in ihren Dienst ein und bestellte sie zum Vollzug der Brand- und Heilsopfer, zu Dienstleistungen und zum Vortrag der Dank- und Lobgesänge an den Toren des Lagers des Herrn.3 Der Beitrag, den der König aus seinem Vermögen für die Brandopfer leistete, betraf die Opfer am Morgen und am Abend sowie die Brandopfer an den Sabbaten, Neumondtagen und Festen, die durch das Gesetz des Herrn vorgeschrieben waren.4 Hiskija befahl dem Volk, das heißt, den Einwohnern Jerusalems, die den Priestern und den Leviten zustehenden Anteile abzuliefern, damit sie sich ganz dem Gesetz des Herrn widmen könnten.5 Sobald der Befehl bekannt wurde, brachten die Israeliten die Ersterträge von Getreide, Most, Öl, Honig und allen Früchten des Feldes reichlich herbei und lieferten den Zehnten von allem vollzählig ab.6 Ebenso brachten die Israeliten und die Judäer, die in den Städten Judas wohnten, den Zehnten von den Rindern und Schafen sowie den Zehnten von den Weihegaben, die dem Herrn, ihrem Gott, übergeben wurden. Sie reihten Stapel an Stapel.7 Im dritten Monat fingen sie an, die unterste Schicht zu legen, und im siebten Monat waren sie damit fertig.8 Als dann Hiskija und die führenden Männer kamen und die aufgestapelten Mengen sahen, priesen sie den Herrn und sein Volk Israel.9 Hiskija erkundigte sich bei den Priestern und den Leviten wegen der aufgestapelten Mengen,10 und der Oberpriester Asarja aus dem Haus Zadok gab zur Antwort: Seitdem man begonnen hat, die Abgaben in das Haus des Herrn zu bringen, haben wir zu essen, werden satt und lassen noch reichlich übrig; denn der Herr hat sein Volk gesegnet. Diese Menge ist übriggeblieben.
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Hiskija ließ nun Kammern im Haus des Herrn herrichten, und als man sie hergerichtet hatte,12 brachte man die Abgaben, die Zehnten und die Weihegaben gewissenhaft dorthin. Der Levit Konanja war Aufseher über sie und sein Bruder Schimi sein Stellvertreter.13 Ihnen standen auf Anordnung des Königs Hiskija und Asarjas, des Fürsten des Hauses Gottes, Jehiël, Asasja, Nahat, Asaël, Jerimot, Josabad, Eliël, Jismachja, Mahat und Benaja als Beamte zur Seite.14 Der Levit Kore, der Sohn Jimnas, der Wächter am Osttor, wachte über die freiwilligen Spenden an Gott, damit die für den Herrn bestimmte Abgabe und das Hochheilige abgeliefert würden.15 Ihm standen Eden, Minjamin, Jeschua, Schemaja, Amarja und Schechanja in den Priesterstädten gewissenhaft zur Seite, damit ihre Amtsbrüder, die Vornehmen wie die Geringen, abteilungsweise ihre Anteile erhielten.16 Außerdem hatte man für alle, die abteilungsweise in das Haus des Herrn kamen, um aufgrund ihrer Obliegenheiten und entsprechend den Erfordernissen eines jeden Tages ihren Dienst zu verrichten, Verzeichnisse angelegt. Sie erfaßten alle männlichen Personen, die drei Jahre und darüber waren.17 Dabei war die Eintragung der Priester nach Großfamilien geschehen; die Leviten wurden, von zwanzig Jahren an aufwärts, nach ihren Obliegenheiten und nach ihren Abteilungen aufgeschrieben.18 Die Eintragung erfaßte bei jeder Gemeinschaft alle Kinder, Frauen, Söhne und Töchter; denn auch diese wurden durch deren ständigen Dienst geheiligt.19 Für die Söhne Aarons, die Priester, die auf den Weideflächen ihrer Städte wohnten, wurden in jeder einzelnen Stadt Männer bestellt, die namentlich bestimmt waren, um allen männlichen Angehörigen der Priester und allen im Verzeichnis stehenden Leviten ihre Anteile zu geben.20 So verfuhr Hiskija in ganz Juda. Er tat, was gut, recht und getreu war vor dem Herrn, seinem Gott.21 Bei jedem Unternehmen, das er im Dienst des Hauses Gottes oder für das Gesetz und die Gebote begann, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit Hingabe seines ganzen Herzens und hatte Erfolg.


Sanheribs Feldzug gegen Jerusalem

32 1 Nach diesen Maßnahmen und diesen Beweisen der Treue Hiskijas zog Sanherib, der König von Assur, heran. Er fiel in Juda ein, belagerte die festen Städte und gedachte, sie für sich zu erobern.2 Als Hiskija sah, daß Sanherib herankam und sich zum Krieg gegen Jerusalem anschickte,3 überlegte er mit seinen Obersten und Helden, ob man nicht die Wasserquellen außerhalb der Stadt verstopfen solle. Sie unterstützten sein Vorhaben.4 Man holte viel Volk zusammen und verstopfte alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Tal fließt; denn man sagte sich: Wozu sollen die Könige von Assur bei ihrer Ankunft reichlich Wasser finden?5 Auch unternahm der König Anstrengungen, um die ganze Mauer auszubessern, in der Risse entstanden waren. Er erhöhte die Türme, baute draußen die andere Mauer, befestigte den Millo in der Davidstadt und ließ viele Wurfspieße und Schilde anfertigen.6 Dann setzte er Kriegsoberste über das Volk und versammelte sie vor sich am Platz vor dem Stadttor. Dort sprach er ihnen Mut zu und sagte:7 Seid mutig und tapfer! Fürchtet euch nicht, und erschreckt nicht vor dem König von Assur und dem großen Heer, das bei ihm ist; denn bei uns ist mehr als bei ihm.8 Bei ihm sind Arme aus Fleisch, bei uns aber ist der Herr, unser Gott, der uns hilft und unsere Kriege führt. Das Volk wurde durch die Worte Hiskijas, des Königs von Juda, ermutigt.
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Als dann Sanherib, der König von Assur, später mit seiner ganzen Streitmacht vor Lachisch stand, sandte er seine Diener nach Jerusalem zu Hiskija, dem König von Juda, und zu allen Judäern, die in Jerusalem wohnten. Er ließ ihnen sagen:10 So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf vertraut ihr denn, daß ihr im belagerten Jerusalem bleibt?11 Hiskija führt euch nur irre, um euch durch Hunger und Durst umkommen zu lassen, wenn er sagt: Der Herr, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assur retten.12 Hat nicht gerade Hiskija seine Kulthöhen und Altäre beseitigt und in Juda und Jerusalem angeordnet: Nur vor einem einzigen Altar dürft ihr euch niederwerfen und auf ihm Opfer anzünden?13 Wißt ihr denn nicht, was ich und meine Väter mit allen Völkern in anderen Ländern gemacht haben? Konnten denn die Götter der Völker in diesen Ländern ihr Land aus meiner Hand retten?14 Wer von all den Göttern dieser Völker, die meine Väter dem Untergang geweiht haben, konnte sein Volk aus meiner Hand retten? Wie sollte dann euer Gott euch aus meiner Hand retten?15 Laßt euch jetzt nicht von Hiskija betören und euch nicht auf diese Weise irreführen! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeines anderen Volkes oder Reiches konnte sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter retten. Wieviel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten!16 Noch vieles andere redeten die Abgesandten Sanheribs gegen Gott, den Herrn, und seinen Knecht Hiskija.17 Sanherib schrieb auch einen Brief, in dem er den Herrn, den Gott Israels, verhöhnte. Er schrieb darin über ihn: Wie die Götter der Völker in anderen Ländern ihr Volk nicht aus meiner Hand gerettet haben, so wird auch der Gott Hiskijas sein Volk nicht aus meiner Hand retten.18 Der Bevölkerung Jerusalems, die auf der Mauer stand, riefen die Abgesandten ihren Auftrag mit lauter Stimme auf judäisch zu, um sie in Furcht und Schrecken zu versetzen und so die Stadt erobern zu können.19 Sie redeten vom Gott Jerusalems wie von den Göttern der anderen Völker auf der Erde, die nur ein Werk von Menschen sind.
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Doch König Hiskija und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten in dieser Angelegenheit zum Herrn und riefen zum Himmel.
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Da sandte der Herr einen Engel, der alle Kriegshelden, Fürsten und Hauptleute im Lager des Königs von Assur vernichtete. Sanherib mußte, mit Schande bedeckt, in sein Land zurückkehren. Als er in den Tempel seines Gottes kam, machten ihn dort seine eigenen Söhne mit dem Schwert nieder.22 So befreite der Herr den Hiskija und die Einwohner Jerusalems aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller Feinde. Er verlieh ihnen ringsum Ruhe.23 Viele brachten Gaben für den Herrn nach Jerusalem und kostbare Geschenke für Hiskija, den König von Juda. Er war seitdem hochgeehrt in den Augen aller Völker.

Weitere Nachrichten über Hiskija

24 In jenen Tagen wurde Hiskija schwer krank und war dem Tod nahe. Er betete zum Herrn, und dieser erhörte ihn und gab ihm ein Wunderzeichen.25 Doch Hiskija zeigte keine Dankbarkeit für die empfangene Wohltat und wurde hochmütig. Da kam ein Zorngericht über ihn und über Juda und Jerusalem.26 Nun aber demütigte sich Hiskija mit den Einwohnern Jerusalems in seinem Stolz, und so kam das Zorngericht des Herrn nicht schon in den Tagen Hiskijas über sie.27 Hiskija wurden Reichtum und Ehre in hohem Maß zuteil. Er erwarb Schätze an Silber, Gold, Edelsteinen, Balsam, Schilden und allerlei kostbaren Geräten.28 Auch hatte er Speicher für Getreide, Most und Öl, dazu Ställe für jede Art von Vieh und Hürden für die Herden.29 Er hatte sich nämlich Esel und einen reichen Besitz an Schafen und Rindern verschafft; denn Gott hatte ihm ein sehr großes Vermögen verliehen.30 Hiskija war es auch, der den oberen Abfluß des Gihonwassers verstopfte und es nach Westen in die Davidstadt hinableitete. Bei allem, was er unternahm, hatte er Erfolg.31 So war es auch, als die babylonischen Obersten ihre Unterhändler zu ihm sandten, um Auskunft über das Zeichen zu erlangen, das im Land erschienen war. Da überließ ihn Gott sich selbst, um zu erproben, wie er wirklich gesinnt war.
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Die übrige Geschichte Hiskijas und seine frommen Taten sind aufgezeichnet in der Vision des Propheten Jesaja, des Sohnes des Amoz, und im Buch der Könige von Juda und Israel.33 Hiskija entschlief zu seinen Vätern, und man begrub ihn beim Aufgang zu den Gräbern der Nachkommen Davids. Bei seinem Tod erwiesen ihm ganz Juda und die Einwohner Jerusalems die Ehre. Sein Sohn Manasse wurde König an seiner Stelle.


Manasse

33 1 Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem.2 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und ahmte die Greuel der Völker nach, die der Herr vor den Augen der Israeliten vertrieben hatte.3 Er baute die Kulthöhen wieder auf, die sein Vater Hiskija zerstört hatte, errichtete Altäre für die Baale, ließ Kultpfähle anfertigen, warf sich vor dem ganzen Heer des Himmels nieder und diente ihm.4 Auch baute er solche Altäre im Haus des Herrn, obwohl der Herr gesagt hatte: In Jerusalem soll mein Name auf ewig bleiben.5 In den beiden Höfen des Tempels baute er Altäre für das ganze Heer des Himmels.6 Er ließ im Tal Ben-Hinnom seine Söhne durch das Feuer gehen, trieb Zauberei, Wahrsagerei und andere geheime Künste, bestellte Totenbeschwörer und Zeichendeuter. So tat er vieles, was dem Herrn mißfiel und ihn erzürnte.7 Er brachte auch das Götterbild, das er hatte anfertigen lassen, in das Haus Gottes, von dem Gott zu David und dessen Sohn Salomo gesagt hatte: Auf dieses Haus und auf Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels auserwählt habe, will ich meinen Namen auf ewig legen.8 Ich werde Israels Fuß nicht mehr außerhalb des Landes ziehen lassen, das ich für eure Väter bestimmt habe, wenn sie nur alles befolgen, was ich ihnen im ganzen Gesetz, in den Geboten und Rechtsvorschriften des Mose befohlen habe.9 Doch Manasse verführte Juda und die Einwohner Jerusalems, noch Schlimmeres zu tun als die Völker, die der Herr vor den Augen der Israeliten vernichtet hatte.10 Der Herr redete zu Manasse und zu seinem Volk. Doch sie achteten nicht darauf.
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Da ließ der Herr die Heerführer des Königs von Assur gegen sie anrücken. Sie ergriffen Manasse in seinem Versteck, fesselten ihn mit bronzenen Ketten und führten ihn nach Babel.12 Als man ihn so bedrängte, suchte er den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen. Er beugte sich tief vor dem Gott seiner Väter13 und betete zu ihm. Gott erbarmte sich seiner; er hörte sein Flehen und ließ ihn als König nach Jerusalem zurückkehren. So mußte Manasse erfahren, daß der Herr der wahre Gott ist.14 Danach baute er draußen an der Davidstadt eine Mauer, die im Tal westlich vom Gihon gegen das Fischtor lief, so daß er den Ofel umschloß; er machte sie sehr hoch. Auch bestellte er Kriegsoberste für alle befestigten Städte Judas.15 Sodann entfernte er die fremden Götter und das Götzenbild aus dem Haus des Herrn, auch alle Altäre, die er auf dem Berg des Hauses des Herrn und in Jerusalem errichtet hatte, und warf sie vor die Stadt hinaus.16 Den Altar des Herrn aber stellte er wieder her, brachte auf ihm Heils- und Dankopfer dar und befahl Juda, dem Herrn, dem Gott Israels, zu dienen.17 Doch opferte das Volk immer noch auf den Kulthöhen, wenn auch nur dem Herrn, seinem Gott.18 ???19 Die übrige Geschichte Manasses, sein Gebet zu seinem Gott und die Worte der Seher, die im Namen des Herrn, des Gottes Israels, zu ihm redeten, sind aufgezeichnet in der Geschichte der Könige von Israel. Sein Gebet und dessen Erhörung, alle seine Sünden und treulosen Taten, die Orte, an denen er Kulthöhen errichtete und Kultpfähle und Götzenbilder aufstellte, bevor er sich demütigte, sind aufgezeichnet in der Geschichte seiner Seher.20 Manasse entschlief zu seinen Vätern, und man begrub ihn im Garten seines Hauses. Sein Sohn Amon wurde König an seiner Stelle.

Amon

21 Amon war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte zwei Jahre in Jerusalem.22 Wie sein Vater Manasse tat er, was dem Herrn mißfiel; er opferte allen Götzenbildern, die sein Vater Manasse hatte machen lassen, und verehrte sie.23 Doch demütigte er sich nicht vor dem Herrn wie sein Vater Manasse, sondern vermehrte die Schuld.24 Gegen ihn zettelten seine Diener eine Verschwörung an und töteten ihn in seinem Haus.25 Doch die Bürger des Landes erschlugen alle, die sich gegen König Amon verschworen hatten, und machten seinen Sohn Joschija zum König an seiner Stelle.


Joschijas Kampf gegen den Götzendienst

34 1 Joschija war acht Jahre alt, als er König wurde, und regierte einunddreißig Jahre in Jerusalem.2 Er tat, was dem Herrn gefiel, und folgte den Wegen seines Vaters David, ohne nach rechts oder links abzuweichen.
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Im achten Jahr seiner Regierung, als er noch jung war, begann er, den Gott seines Vaters David zu suchen. Im zwölften Jahr fing er an, Juda und Jerusalem von den Kulthöhen, den Kultpfählen, den Schnitz- und Gußbildern zu reinigen.4 Vor seinen Augen riß man die Altäre der Baale nieder. Er ließ die Rauchopferaltäre, die auf ihnen standen, zerschlagen, die Kultpfähle zerstören, die Schnitz- und Gußbilder zermalmen, ihren Staub auf die Gräber derer streuen, die ihnen geopfert hatten,5 und Gebeine von Priestern auf ihren Altären verbrennen. So reinigte er Juda und Jerusalem.6 Auch in den Städten von Manasse, Efraim, Simeon bis nach Naftali7 riß er überall auf ihren Plätzen die Altäre nieder, zerstörte die Kultpfähle, zermalmte die Götzenbilder und zertrümmerte die Rauchopferaltäre im ganzen Land Israel. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück.

Die Auffindung des Gesetzbuchs

8 Im achtzehnten Jahr seiner Regierung, während der Säuberung des Landes und des Tempels, sandte König Joschija Schafan, den Sohn Azaljas, den Stadtobersten Maaseja und den Sprecher des Königs, Joach, den Sohn des Joahas, in das Haus des Herrn, seines Gottes, um es instandsetzen zu lassen.9 Sie kamen zum Hohenpriester Hilkija, und man gab das Geld heraus, das in das Haus Gottes gebracht worden war und das die Leviten, die Wächter an den Schwellen, von Manasse, Efraim und dem ganzen übrigen Israel, von ganz Juda, Benjamin und den Einwohnern Jerusalems gesammelt hatten.10 Sie gaben es den Werkmeistern, die im Haus des Herrn angestellt waren, und diese verwendeten es für die Arbeiter, die im Haus des Herrn tätig waren, um seine Schäden auszubessern und das Haus instandzusetzen.11 Sie gaben es den Zimmerleuten und Bauarbeitern zum Ankauf von Bruchsteinen und Holz zur Beschaffung der Klammern und zur Erneuerung des Gebälks in den Gebäuden, die von den Königen von Juda vernachlässigt worden waren.12 Die Männer handelten bei ihrer Arbeit auf Treu und Glauben. Zu ihrer Leitung waren die Leviten Jahat und Obadja von den Nachkommen Meraris sowie Secharja und Meschullam von den Nachkommen Kehats bestellt. Die Leviten, die sich auf die Musikinstrumente verstanden,13 befehligten die Lastträger und hatten die Aufsicht über alle Arbeiter bei verschiedenen Dienstleistungen. Einzelne Leviten waren Schreiber, Listenführer und Torwächter.
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Als man das Geld herausnahm, das in das Haus des Herrn gebracht worden war, fand der Priester Hilkija das Buch des Gesetzes des Herrn, das durch Mose verkündet worden war.15 Hilkija berichtete darüber dem Staatsschreiber Schafan und sagte: Ich habe im Haus des Herrn das Gesetzbuch gefunden. Hilkija übergab Schafan das Buch,16 und dieser brachte es zum König mit der Meldung: Deine Knechte haben alles ausgeführt, was ihnen aufgetragen wurde.17 Sie haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Haus des Herrn vorfand, und es den Aufsehern und Arbeitern gegeben.18 Dann sagte der Staatsschreiber zum König: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Schafan las dem König daraus vor.
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Als der König die Worte des Gesetzes hörte, zerriß er seine Kleider20 und befahl dem Priester Hilkija sowie Ahikam, dem Sohn Schafans, Abdon, dem Sohn Michas, dem Staatsschreiber Schafan und Asaja, dem Diener des Königs:21 Geht und befragt den Herrn für mich und den Rest Israels und Judas wegen des Buches, das aufgefunden wurde. Denn der Zorn des Herrn, der sich über uns ergossen hat, muß groß sein, weil unsere Väter auf das Wort des Herrn nicht geachtet und weil sie nicht getan haben, was in diesem Buch niedergeschrieben ist.22 Da ging Hilkija mit den Männern, die der König bestimmt hatte, zur Prophetin Hulda. Sie war die Frau Schallums, des Sohnes Tokhats, des Sohnes Hasras, des Verwalters der Kleiderkammer, und wohnte in Jerusalem in der Neustadt. Die Abgesandten trugen ihr die Angelegenheit vor,23 und sie gab ihnen diese Antwort: So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt zu dem Mann, der euch zu mir geschickt hat:24 So spricht der Herr: Ich bringe Unheil über diesen Ort und seine Bewohner, alle Flüche, die im Buch geschrieben stehen, das man dem König von Juda vorgelesen hat.25 Denn sie haben mich verlassen, anderen Göttern geopfert und mich durch alle Werke ihrer Hände erzürnt. Darum hat sich mein Zorn über diesen Ort ergossen, und er wird nicht erlöschen.26 Sagt aber zum König von Juda, der euch hergesandt hat, um den Herrn zu befragen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Durch die Worte, die du gehört hast,27 wurde dein Herz erweicht. Du hast dich vor Gott gedemütigt, als du seine Drohungen gegen diesen Ort und seine Bewohner vernommen hast. Du hast dich vor mir gedemütigt, deine Kleider zerrissen und hast vor mir geweint. Darum habe ich dich erhört - Spruch des Herrn.28 Ich werde dich mit deinen Vätern vereinen, und du sollst in Frieden in deinem Grab beigesetzt werden. Deine Augen sollen all das Unheil nicht mehr sehen, das ich über diesen Ort und seine Bewohner bringen werde. - Sie berichteten das dem König.

Die Erneuerung des Bundes

29 Der König ließ alle Ältesten Judas und Jerusalems bei sich zusammenkommen.30 Er ging zum Haus des Herrn hinauf mit allen Männern Judas und den Einwohnern Jerusalems, den Priestern und Leviten und allem Volk, alt und jung. Er ließ ihnen alle Worte des Bundesbuches vorlesen, das im Haus des Herrn gefunden worden war.31 Dann trat der König an seinen Platz und schloß vor dem Herrn diesen Bund: Er wolle dem Herrn folgen, auf seine Gebote, Satzungen und Gesetze von ganzem Herzen und ganzer Seele achten und die Vorschriften des Bundes durchführen, die in diesem Buch niedergeschrieben sind.32 Er ließ auch alle, die sich in Jerusalem und Benjamin befanden, dem Bund beitreten, und die Einwohner Jerusalems hielten sich an den Bund Gottes, des Gottes ihrer Väter.33 Joschija entfernte alle Greuel aus allen Gebieten der Israeliten und veranlaßte alle, die in Israel lebten, dem Herrn, ihrem Gott, zu dienen. Solange er lebte, fielen sie nicht mehr vom Herrn, dem Gott ihrer Väter, ab.


Die Feier des Paschafestes

35 1 Joschija feierte in Jerusalem ein Pascha zur Ehre des Herrn. Man schlachtete das Pascha am vierzehnten Tag des ersten Monats.2 Er ließ die Priester zu ihrem Dienst antreten und ermunterte sie zu ihrer Tätigkeit im Haus des Herrn.3 Zu den Leviten, die ganz Israel zu unterweisen hatten und dem Herrn heilig waren, sagte er: Die heilige Lade hat man in das Haus gebracht, das Salomo, der Sohn Davids, der König von Israel, gebaut hat. Ihr braucht sie nicht mehr auf euren Schultern zu tragen. Dient nun dem Herrn, eurem Gott, und seinem Volk Israel!4 Haltet euch bereit nach euren Großfamilien und euren Abteilungen gemäß der Vorschrift Davids, des Königs von Israel, und der Weisung seines Sohnes Salomo.5 Seid den Familiengruppen eurer Brüder, den Leuten des Volkes, im Heiligtum zu Diensten; ein Teil einer levitischen Großfamilie (soll jeweils bereitstehen).6 Schlachtet das Pascha, und heiligt euch! Bereitet es auch für eure Brüder, damit alles geschieht, was der Herr durch Mose gesagt hat.7 Joschija spendete den Leuten aus dem Volk, die sich eingefunden hatten, 30000 Stück Kleinvieh, Lämmer und junge Ziegen zu Paschaopfern und 3000 Rinder. Sie stammten aus dem Besitz des Königs.8 Auch seine hohen Beamten gaben freiwillige Spenden für das Volk, die Priester und die Leviten. Hilkija, Secharja und Jehiël, die Vorsteher des Gotteshauses, gaben den Priestern 2600 Stück Kleinvieh zu Paschaopfern und 300 Rinder.9 Konanja und seine Brüder Schemaja und Netanel, ferner Haschabja, Jëiël und Josabad, die Vorsteher der Leviten, spendeten für die Leviten 5000 Tiere zu Paschaopfern und 500 Rinder.10 Als man so zum Dienst gerüstet war, traten die Priester an ihren Platz und die Leviten zu ihren Abteilungen gemäß dem Befehl des Königs.11 Die Leviten schlachteten die Paschaopfer, und die Priester sprengten das Blut aus, das sie aus ihrer Hand empfingen. Darauf enthäuteten die Leviten die Tiere.12 Die zum Brandopfer bestimmten Stücke legten sie beiseite und gaben sie den Familiengruppen des Volkes, damit sie dem Herrn dargebracht würden, wie es im Buch des Mose vorgeschrieben war. Ebenso machten sie es mit den Rindern.13 Dann brieten sie das Pascha der Vorschrift gemäß am Feuer. Die heiligen Gaben kochten sie in Kesseln, Töpfen und Schüsseln und brachten sie eilends zu allen Angehörigen des Volkes.14 Hierauf besorgten sie das Pascha für sich selbst und für die Priester; denn die Priester, die Nachkommen Aarons, waren mit der Darbringung der Brandopfer und der Fettstücke bis in die Nacht hinein beschäftigt. Darum bereiteten es die Leviten für sich und die Priester, die Nachkommen Aarons.15 Die Sänger, die Nachkommen Asafs, waren an ihrem Platz gemäß der Vorschrift Davids, Asafs, Hemans und Jedutuns, des königlichen Sehers. Ebenso standen die Torwächter an den einzelnen Toren. Sie brauchten ihren Dienst nicht zu verlassen; denn ihre Amtsbrüder, die Leviten, bereiteten für sie das Pascha.16 So war der gesamte Dienst für den Herrn an jenem Tag gut geordnet. Man feierte das Pascha und brachte auf dem Altar des Herrn Brandopfer dar, wie es König Joschija befohlen hatte.17 Sieben Tage lang begingen damals die Israeliten, die sich eingefunden hatten, das Pascha und das Fest der Ungesäuerten Brote.18 Ein Pascha wie dieses war seit den Tagen des Propheten Samuel in Israel nicht mehr gefeiert worden. Keiner von den Königen Israels hat ein Pascha veranstaltet, wie es Joschija mit den Priestern und Leviten, mit ganz Juda und den anwesenden Israeliten und den Einwohnern Jerusalems feierte.19 Im achtzehnten Jahr der Regierung Joschijas wurde dieses Pascha begangen.

Das Ende Joschijas

20 Nachdem Joschija all dies zur Instandsetzung des Hauses getan hatte, zog Necho, der König von Ägypten, herauf, um bei Karkemisch am Eufrat zu kämpfen. Joschija stellte sich ihm entgegen.21 Necho aber sandte Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Was habe ich mit dir zu tun, König von Juda? Nicht gegen dich ziehe ich heute, sondern gegen das Herrscherhaus, das mit mir im Krieg steht. Gott hat mir Eile geboten; laß daher ab von Gott, der auf meiner Seite steht; sonst wird er dich verderben.22 Doch Joschija zog sich nicht vor Necho zurück, sondern wagte es, ihn anzugreifen. Er hörte nicht auf die Worte Nechos, die aus dem Mund Gottes kamen, sondern trat in der Ebene von Megiddo zum Kampf gegen ihn an.23 Aber die Bogenschützen trafen den König Joschija, der nun seinen Dienern zurief: Bringt mich weg, denn ich bin schwer verwundet.24 Sie hoben ihn vom Kriegswagen, setzten ihn auf seinen zweiten Wagen und brachten ihn nach Jerusalem. Dort starb er und wurde in den Gräbern seiner Väter beigesetzt. Ganz Juda und Jerusalem trauerten um Joschija.25 Jeremia aber hielt Klage über Joschija, und alle Sänger und Sängerinnen singen auf ihn Klagelieder bis zum heutigen Tag. Es wurde dies zu einem festen Brauch in Israel. Sie sind aufgezeichnet in den Klageliedern.26 Die übrige Geschichte Joschijas und seine frommen Taten, die ganz dem entsprachen, was im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist,27 seine frühere und spätere Geschichte, all das ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Israel und Juda.


Joahas

36 1 Die Bürger des Landes nahmen nun Joahas, den Sohn Joschijas, und machten ihn anstelle seines Vaters zum König in Jerusalem.2 Joahas war dreiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte drei Monate in Jerusalem;3 dann setzte ihn der König von Ägypten als König in Jerusalem ab und legte dem Land eine Geldbuße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf.
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Er machte Eljakim, den Bruder des Joahas, zum König von Juda und Jerusalem und änderte seinen Namen in Jojakim. Seinen Bruder Joahas aber nahm Necho fest und brachte ihn nach Ägypten.

Jojakim

5 Jojakim war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte elf Jahre in Jerusalem und tat, was dem Herrn, seinem Gott, mißfiel.6 Gegen ihn zog Nebukadnezzar, der König von Babel, herauf und legte ihn in Ketten, um ihn nach Babel wegzuführen.7 Auch einen Teil der Geräte des Hauses des Herrn brachte Nebukadnezzar nach Babel und stellte sie in seinem Palast in Babel auf.8 Die übrige Geschichte Jojakims, die Greueltaten, die er verübte, und was sich sonst über ihn findet, das alles ist aufgezeichnet im Buch der Könige von Israel und Juda. Sein Sohn Jojachin wurde König an seiner Stelle.

Jojachin

9 Jojachin war achtzehn Jahre alt, als er König wurde. Er regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem und tat, was dem Herrn mißfiel.10 Um die Jahreswende ließ König Nebukadnezzar ihn samt den kostbaren Geräten des Hauses des Herrn nach Babel bringen. Er machte Zidkija, den Bruder Jojakims, zum König von Juda und Jerusalem.

Zidkija

11 Zidkija war einundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte elf Jahre in Jerusalem12 und tat, was dem Herrn, seinem Gott, mißfiel; er beugte sich nicht vor dem Propheten Jeremia, der im Auftrag des Herrn zu ihm sprach.13 Auch fiel er vom König Nebukadnezzar ab, der ihn bei Gott einen Eid hatte schwören lassen. Er versteifte seinen Nacken, verhärtete sein Herz und kehrte nicht um zum Herrn, dem Gott Israels.14 Auch alle führenden Männer Judas und die Priester und das Volk begingen viel Untreue. Sie ahmten die Greueltaten der Völker nach und entweihten das Haus, das der Herr in Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte.15 Immer wieder hatte der Herr, der Gott ihrer Väter, sie durch seine Boten gewarnt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung.16 Sie aber verhöhnten die Boten Gottes, verachteten sein Wort und verspotteten seine Propheten, bis der Zorn des Herrn gegen sein Volk so groß wurde, daß es keine Heilung mehr gab.

Das Ende des Reiches Juda

17 Der Herr ließ nun den König der Chaldäer gegen sie heranziehen. Dieser tötete ihre jungen Krieger in ihrem Heiligtum mit dem Schwert und verschonte keinen jungen Mann und keine junge Frau, keinen Greis und Betagten; alle gab Gott in seine Hand.18 Nebukadnezzar ließ die großen und kleinen Geräte des Hauses Gottes, die Tempelschätze und die Schätze des Königs und seiner hohen Beamten insgesamt nach Babel bringen.19 Die Chaldäer verbrannten das Haus Gottes, rissen die Mauern Jerusalems nieder, legten Feuer an alle seine Paläste und zerstörten alle wertvollen Geräte.20 Alle, die dem Schwert entgangen waren, führte Nebukadnezzar in die Verbannung nach Babel. Dort mußten sie ihm und seinen Söhnen als Sklaven dienen, bis das Reich der Perser zur Herrschaft kam.21 Da ging das Wort in Erfüllung, das der Herr durch den Mund Jeremias verkündet hatte. Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig Jahre voll waren.

Der Beginn der Wiederherstellung Israels

22 Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien, und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden:
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So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen. Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört - der Herr, sein Gott, sei mit ihm -, der soll hinaufziehen.



2Crônicas (EUS) 30