Jeremias (EUS) 27

27 1 Im Anfang der Regierung Zidkijas, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, erging vom Herrn folgendes Wort an Jeremia.2 So sprach der Herr zu mir: Mach dir Stricke und Jochhölzer, und leg sie dir auf den Nacken!3 Dann schick eine Botschaft an den König von Edom, den König von Moab, den König der Ammoniter, den König von Tyrus und den König von Sidon, durch die Gesandten, die zu Zidkija, dem König von Juda, nach Jerusalem gekommen sind.4 Gib ihnen folgenden Auftrag an ihre Gebieter: So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Sagt so zu euren Gebietern:5 Ich bin es, der die Erde erschaffen hat samt den Menschen und den Tieren, die auf der Erde leben, durch meine gewaltige Kraft und meinen hoch erhobenen Arm, und ich gebe sie, wem ich will.6 Jetzt gebe ich alle diese Länder in die Hand meines Knechtes, des Königs Nebukadnezzar von Babel; selbst die Tiere des Feldes mache ich ihm dienstbar.7 Alle Völker sollen ihm untertan sein, ihm, seinem Sohn und seinem Enkel, bis auch für sein eigenes Land die Zeit kommt, daß große Völker und mächtige Könige es knechten.8 Will aber ein Volk oder Reich dem König Nebukadnezzar von Babel nicht untertan sein und seinen Nacken nicht unter das Joch des Königs von Babel beugen, so werde ich dieses Volk mit Schwert, Hunger und Pest heimsuchen - Spruch des Herrn -, bis ich es seiner Hand ausgeliefert habe.9 Ihr aber, hört nicht auf eure Propheten, Wahrsager, Träumer, Zeichendeuter und Zauberer, wenn sie zu euch sagen: Ihr werdet dem König von Babel nicht untertan sein.10 Denn sie lügen, wenn sie euch weissagen, und damit vertreiben sie euch aus eurer Heimat; denn ich verstoße euch, so daß ihr zugrunde geht.11 Das Volk aber, das seinen Nacken unter das Joch des Königs von Babel beugt und ihm untertan ist, lasse ich ungestört auf seinem heimatlichen Boden - Spruch des Herrn -; es kann ihn bebauen und auf ihm wohnen.12 Auch zu Zidkija, dem König von Juda, redete ich ganz in diesem Sinn: Beugt euren Nacken unter das Joch des Königs von Babel, und seid ihm und seinem Volk untertan; dann bleibt ihr am Leben.13 Warum sollt ihr, du und dein Volk, durch Schwert, Hunger und Pest umkommen, wie der Herr dem Volk, das dem König von Babel nicht untertan sein will, angedroht hat?14 Hört nicht auf die Reden der Propheten, die zu euch sagen: Ihr sollt dem König von Babel nicht untertan sein. Denn was sie euch weissagen, ist Lüge.15 Ich habe sie nicht gesandt - Spruch des Herrn -; darum ist es Lüge, wenn sie in meinem Namen weissagen; die Folge wird sein, daß ich euch verstoße und daß ihr zugrunde geht, ihr und die Propheten, die euch weissagen.16 Zu den Priestern und dem ganzen Volk sagte ich: So spricht der Herr: Hört nicht auf die Reden eurer Propheten, die euch weissagen: Die Geräte des Hauses des Herrn werden aus Babel zurückgebracht werden, und zwar bald. Denn was sie euch weissagen, ist Lüge.17 Hört nicht auf sie! Seid dem König von Babel untertan; dann bleibt ihr am Leben. Warum soll diese Stadt ein Trümmerhaufen werden?18 Wenn sie Propheten sind und das Wort des Herrn wirklich bei ihnen ist, so mögen sie doch den Herrn der Heere bestürmen, daß die Geräte, die noch im Haus des Herrn, im Palast des Königs von Juda und in Jerusalem verblieben sind, nicht auch nach Babel kommen.19 Denn so spricht der Herr der Heere über die Säulen, das Eherne Meer, die fahrbaren Gestelle und den Rest der in dieser Stadt noch verbliebenen Geräte,20 die Nebukadnezzar, der König von Babel, nicht mitgenommen hat, als er Jojachin, den Sohn Jojakims, den König von Juda, aus Jerusalem nach Babel verschleppte samt allen Vornehmen Judas und Jerusalems:21 Ja, so spricht der Herr der Heere, der Gott Israels, über die Geräte, die im Haus des Herrn, im Palast des Königs von Juda und in Jerusalem verblieben sind:22 Nach Babel werden sie gebracht, und dort bleiben sie bis zu dem Tag, an dem ich mich ihrer annehme - Spruch des Herrn - und sie wieder an diesen Ort heraufbringe.


Der falsche Prophet Hananja

28 1 Im selben Jahr, im Anfang der Regierung Zidkijas, des Königs von Juda, im fünften Monat des vierten Jahres, sagte der Prophet Hananja, der Sohn Asurs aus Gibeon, im Haus des Herrn vor den Priestern und dem ganzen Volk zu Jeremia:2 So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Ich zerbreche das Joch des Königs von Babel.3 Noch zwei Jahre, und ich bringe alle Geräte des Hauses des Herrn, die Nebukadnezzar, der König von Babel, von diesem Ort weggenommen und nach Babel gebracht hat, wieder an diesen Ort zurück.4 Auch Jojachin, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Verschleppten aus Juda, die nach Babel gebracht wurden, führe ich an diesen Ort zurück - Spruch des Herrn -; denn ich zerbreche das Joch des Königs von Babel.5 Der Prophet Jeremia antwortete dem Propheten Hananja vor den Priestern und vor dem ganzen Volk, das im Haus des Herrn stand.6 Der Prophet Jeremia sagte: Ganz recht! Mag der Herr so tun. Der Herr erfülle deine Worte, die du verkündet hast, und bringe die Geräte des Hauses des Herrn und alle Verschleppten aus Babel zurück an diesen Ort.7 Doch höre das Wort, das ich dir und dem ganzen Volk in die Ohren rufe:8 Die Propheten, die vor mir und vor dir je gelebt haben, weissagten Krieg, Unheil und Pest gegen viele Länder und mächtige Reiche.9 Der Prophet aber, der Heil weissagt - an der Erfüllung des prophetischen Wortes erkennt man den Propheten, den der Herr wirklich gesandt hat.10 Da nahm der Prophet Hananja das Jochholz vom Nacken des Propheten Jeremia und brach es entzwei.11 Vor dem ganzen Volk erklärte Hananja: So spricht der Herr: Ebenso nehme ich binnen zwei Jahren das Joch Nebukadnezzars, des Königs von Babel, vom Nacken aller Völker und zerbreche es. Der Prophet Jeremia ging seines Weges.12 Nachdem nun der Prophet Hananja das Jochholz vom Nacken des Propheten Jeremia genommen und zerbrochen hatte, erging das Wort des Herrn an Jeremia:13 Geh und sag zu Hananja: So spricht der Herr: Jochstangen aus Holz hast du zerbrochen, dafür aber mußt du nun Jochstangen aus Eisen machen.14 Denn so spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich auf den Nacken aller dieser Völker gelegt; sie müssen Nebukadnezzar, dem König von Babel, untertan sein. [Sie werden ihm untertan sein, und auch die Tiere des Feldes gebe ich ihm.]15 Der Prophet Jeremia sagte also zum Propheten Hananja: Höre, Hananja! Der Herr hat dich nicht gesandt, und du hast dieses Volk dazu verführt, auf Lügen zu vertrauen.16 Darum - so spricht der Herr: Siehe, ich schaffe dich vom Erdboden fort. Noch in diesem Jahr bist du tot; denn du hast Auflehnung gegen den Herrn gepredigt.17 Im siebten Monat desselben Jahres starb der Prophet Hananja.


Der Brief an die Verbannten

29 1 Das ist der Wortlaut des Briefes, den der Prophet Jeremia aus Jerusalem an den Rest der Ältesten der Gemeinde der Verbannten sandte, an die Priester, Propheten und das ganze Volk, das Nebukadnezzar von Jerusalem nach Babel verschleppt hatte,2 nachdem der König Jojachin, die Herrin, die Hofbeamten, die Großen von Juda und Jerusalem sowie die Schmiede und Schlosser aus Jerusalem fortgezogen waren;3 er schickte den Brief durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zidkija, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezzar, dem König von Babel, sandte:4 So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels, zur ganzen Gemeinde der Verbannten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe:5 Baut Häuser, und wohnt darin, pflanzt Gärten, und eßt ihre Früchte!6 Nehmt euch Frauen, und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen, und gebt eure Töchter Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären. Ihr sollt euch dort vermehren und nicht vermindern.7 Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl.8 Denn so spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Laßt euch nicht täuschen von den Propheten, die unter euch sind, und von euren Wahrsagern. Hört nicht auf die Träume, die sie träumen.9 Denn Lüge ist das, was sie euch in meinem Namen weissagen; ich habe sie nicht gesandt - Spruch des Herrn.10 Ja, so spricht der Herr: Wenn siebzig Jahre für Babel vorüber sind, dann werde ich nach euch sehen, mein Heilswort an euch erfüllen und euch an diesen Ort zurückführen.11 Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe - Spruch des Herrn -, Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.12 Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, so erhöre ich euch.13 Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt,14 lasse ich mich von euch finden - Spruch des Herrn. Ich wende euer Geschick und sammle euch aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch versprengt habe - Spruch des Herrn. Ich bringe euch an den Ort zurück, von dem ich euch weggeführt habe.15 Zwar werdet ihr sagen: Auch in Babel hat der Herr für uns Propheten auftreten lassen.16 [Fürwahr, so spricht der Herr über den König, der auf dem Thron Davids sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, eure Brüder, die noch nicht mit euch in die Verbannung fortgezogen sind,17 so spricht der Herr der Heere: Seht, ich schicke unter sie Schwert, Hunger und Pest, und ich behandle sie wie verdorbene Feigen, die so schlecht sind, daß sie ungenießbar sind.18 Ich verfolge sie mit Schwert, Hunger und Pest und mache sie zu einem Bild des Schreckens für alle Reiche der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Hohn und Gespött aller Völker, zu denen ich sie verstoße,19 weil sie nicht auf meine Worte gehört haben - Spruch des Herrn -, obwohl ich immer wieder meine Knechte, die Propheten, zu ihnen gesandt habe; ihr aber habt nicht gehört - Spruch des Herrn.20 Ihr jedoch, hört jetzt das Wort des Herrn, all ihr Verschleppten, die ich von Jerusalem nach Babel wegführen ließ.]21 So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn Kolajas, und über Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch in meinem Namen Lüge weissagen: Seht, ich liefere sie Nebukadnezzar, dem König von Babel, aus. Er wird sie vor euren Augen niederhauen lassen.22 Dann wird man bei allen Verschleppten Judas, die in Babel sind, von ihnen das Fluchwort herleiten: Der Herr mache dich Zidkija und Ahab gleich, die der König von Babel im Feuer rösten ließ.23 Sie haben nämlich Schändliches in Israel getrieben, mit den Frauen ihrer Nächsten Ehebruch begangen und in meinem Namen Worte verkündet, die ich ihnen nicht aufgetragen hatte. Ich bin der Wissende und der Zeuge - Spruch des Herrn.

Das Drohwort gegen Schemaja

24 Zu Schemaja aus Nehelam sollst du sagen:25 So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Du hast in deinem eigenen Namen einen Brief [an das ganze Volk in Jerusalem und] an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, [sowie an alle Priester] geschickt mit diesem Inhalt:26 Der Herr hat dich anstelle des Priesters Jojada zum Priester bestellt, damit du im Haus des Herrn achtgibst auf jeden verrückten Propheten und ihn in Block und Halseisen legst.27 Warum bist du also nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten, der sich bei euch wie ein Prophet gebärdet?28 Deshalb hat er auch an uns nach Babel die Botschaft geschickt: Es wird noch lange dauern; baut Häuser, und wohnt darin, pflanzt Gärten, und genießt ihre Früchte!29 Der Priester Zefanja aber hatte diesen Brief dem Propheten Jeremia vorgelesen.30 Da erging das Wort des Herrn an Jeremia:31 Schick eine Botschaft an alle Verschleppten: So spricht der Herr über Schemaja aus Nehelam: Weil Schemaja euch geweissagt hat, obwohl ich ihn nicht gesandt hatte, und weil er euch dazu verführt hat, auf Lügen zu vertrauen,32 darum - so spricht der Herr: Seht, ich ziehe Schemaja aus Nehelam und seine Nachkommen zur Rechenschaft. Keiner von den Seinen soll unter diesem Volk wohnen bleiben und das Glück schauen, das ich meinem Volk bereite - Spruch des Herrn -; denn er hat Auflehnung gegen den Herrn gepredigt.


Die Trostschrift: 30,1 - 31,40

Die Rettung Israels und Judas

30 1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging:2 So spricht der Herr, der Gott Israels: Schreib dir alle Worte, die ich dir gesagt habe, in ein Buch!3 Denn seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, da wende ich das Geschick meines Volkes Israel und Juda, spricht der Herr. Ich führe sie zurück in das Land, das ich ihren Vätern zum Besitz gegeben habe.4 Das sind die Worte, die der Herr über Israel und Juda gesprochen hat:5 Ja, so spricht der Herr: Angstgeschrei vernehmen wir: Schrecken und kein Friede.6 Fragt doch und schaut, ob je ein Mann Kinder zur Welt bringt. Warum sehe ich alle Männer mit den Händen auf den Hüften wie eine Gebärende? Jedes Gesicht ist verstört und leichenblaß.7 Denn groß ist jener Tag, keiner ist ihm gleich. Eine Notzeit ist es für Jakob, doch wird er daraus gerettet.8 An jenem Tag wird es geschehen - Spruch des Herrn der Heere -, da zerbreche ich das Joch auf seinem Nacken; ich zerreiße seine Stricke, und Fremde sollen ihn nicht mehr knechten.9 Vielmehr wird mein Volk dem Herrn, seinem Gott, dienen und David, seinem König, den ich ihm erstehen lasse.10 Fürchte dich nicht, du, mein Knecht Jakob - Spruch des Herrn -, verzage nicht, Israel! Denn ich bin es, der dich aus fernem Land errettet, deine Kinder aus dem Land ihrer Gefangenschaft. Jakob wird heimkehren und Ruhe haben; er wird in Sicherheit leben, und niemand wird ihn erschrecken.11 Denn ich bin mit dir - Spruch des Herrn -, um dich zu retten. Ja, ich vernichte alle Völker, unter die ich dich zerstreut habe. Nur dich werde ich niemals vernichten; ich züchtige dich mit rechtem Maß, doch ganz ungestraft kann ich dich nicht lassen.

Die Heilung für die Wunden

12 Ja, so spricht der Herr: Arg ist dein Schaden, unheilbar deine Wunde.13 [Niemand verschafft dir Recht.] Für das Geschwür gibt es keine Heilung, keine Genesung gibt es für dich.14 Alle deine Freunde haben dich vergessen, sie kümmern sich nicht mehr um dich. Denn wie ein Feind schlägt, so habe ich dich geschlagen mit harter Züchtigung [wegen deiner vielfachen Schuld und deiner zahlreichen Sünden].15 Was schreist du über deinen Schaden und dein arges Leiden? Wegen deiner vielfachen Schuld und deiner zahlreichen Sünden habe ich dir das getan.16 Doch alle, die dich fraßen, werden gefressen, alle deine Bedränger ziehen als Gefangene fort; wer dich ausplünderte, wird ausgeplündert, wer dich beraubte, den gebe ich dem Raub preis.17 Denn ich lasse dich genesen und heile dich von deinen Wunden - Spruch des Herrn -, weil man dich [das ist Zion] die Verstoßene genannt hat, nach der niemand fragt.

Die Wiederherstellung des Volkes

18 So spricht der Herr: Seht, ich wende das Geschick der Zelte Jakobs, seiner Wohnstätten erbarme ich mich. Die Stadt soll auf ihrem Schutthügel aufgebaut werden, die Burg auf ihrem alten Platz stehen.19 Lobgesang wird dort erschallen, die Stimme fröhlicher Menschen. Ich will ihre Zahl vermehren, sie sollen nicht weniger werden; ich will ihnen Ehre verschaffen, sie sollen nicht verachtet werden.20 Die Söhne Jakobs werden sein wie ehedem, seine Gemeinde wird vor mir bestehen bleiben, doch alle seine Unterdrücker ziehe ich zur Rechenschaft.21 Sein Machthaber wird ihm selbst entstammen, sein Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen. Ich gewähre ihm Zutritt, so daß er mir nahen kann; denn wer sonst dürfte sein Leben wagen, um mir zu nahen? - Spruch des Herrn.22 Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein.23 Hört, der Sturm des Herrn [sein Grimm] bricht los. Ein Wirbelsturm braust hinweg über die Köpfe der Frevler.24 Der glühende Zorn des Herrn hört nicht auf, bis er die Pläne seines Herzens ausgeführt und vollbracht hat. Am Ende der Tage werdet ihr es klar erkennen.



31 1 In jener Zeit - Spruch des Herrn - werde ich der Gott aller Stämme Israels sein, und sie werden mein Volk sein.

Die Heimkehr aller Versprengten

2 So spricht der Herr: Gnade fand in der Wüste das Volk, das vom Schwert verschont blieb; Israel zieht zum Ort seiner Ruhe.3 Aus der Ferne ist ihm der Herr erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt.4 Ich baue dich wieder auf, du sollst neu gebaut werden, Jungfrau Israel. Du sollst dich wieder schmücken mit deinen Pauken, sollst ausziehen im Reigen der Fröhlichen.5 Wieder sollst du Weingärten pflanzen auf Samarias Bergen. Wer Pflanzungen anlegt, darf ihre Früchte genießen.6 Denn es kommt der Tag, da rufen die Wächter auf Efraims Bergland: Auf, laßt uns hinaufpilgern nach Zion zum Herrn, unserem Gott.7 Ja, so spricht der Herr: Jubelt Jakob voll Freude zu, und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, lobsingt und sagt: Der Herr hat sein Volk gerettet, den Rest Israels.8 Seht, ich bringe sie heim aus dem Nordland und sammle sie von den Enden der Erde, darunter Blinde und Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen; als große Gemeinde kehren sie hierher zurück.9 Weinend kommen sie, und tröstend geleite ich sie. Ich führe sie an wasserführende Bäche, auf einen ebenen Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich bin Israels Vater, und Efraim ist mein erstgeborener Sohn.10 Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn, verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt: Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln und hüten wie ein Hirt seine Herde.11 Denn der Herr wird Jakob erlösen und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.12 Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe, sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn, über Korn, Wein und Öl, über Lämmer und Rinder. Sie werden wie ein bewässerter Garten sein und nie mehr verschmachten.13 Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, jung und alt sind fröhlich. Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.14 Ich labe die Priester mit Opferfett, und mein Volk wird satt an meinen Gaben - Spruch des Herrn.

Der Trost durch die Heimkehr

15 So spricht der Herr: Ein Geschrei ist in Rama zu hören, bitteres Klagen und Weinen. Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, um ihre Kinder, denn sie sind dahin.16 So spricht der Herr: Verwehre deiner Stimme die Klage und deinen Augen die Tränen! Denn es gibt einen Lohn für deine Mühe - Spruch des Herrn: Sie werden zurückkehren aus dem Feindesland.17 Es gibt eine Hoffnung für deine Nachkommen - Spruch des Herrn: Die Söhne werden zurückkehren in ihre Heimat.18 Ich höre gar wohl, wie Efraim klagt: Du hast mich erzogen, und ich ließ mich erziehen wie ein ungezähmter Jungstier. Führ mich zurück, umkehren will ich; denn du bist der Herr, mein Gott.19 Ja, nach meiner Umkehr fühle ich Reue; nachdem ich zur Einsicht gekommen bin, schlage ich an meine Brust. Ich bin beschämt und erröte; denn ich trage die Schande meiner Jugend. -20 Ist mir denn Efraim ein so teurer Sohn oder mein Lieblingskind? Denn sooft ich ihm auch Vorwürfe mache, muß ich doch immer wieder an ihn denken. Deshalb schlägt mein Herz für ihn, ich muß mich seiner erbarmen - Spruch des Herrn.21 Stell dir Wegweiser auf, setz dir Wegmarken, achte genau auf die Straße, auf den Weg, den du gegangen bist. Kehr um, Jungfrau Israel, kehr zurück in diese deine Städte!22 Wie lange noch willst du dich sträuben, du abtrünnige Tochter? Denn etwas Neues erschafft der Herr im Land: Die Frau wird den Mann umgeben.

Die Segensverheißung

23 So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Man wird im Land Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick wende, wieder dieses Wort sprechen: Es segne dich der Herr, du Hort der Gerechtigkeit, du heiliger Berg.24 Juda und alle seine Städte werden zusammen dort wohnen, Ackerbauern und Wanderhirten.25 Ja, ich labe den Ermatteten und sättige den Verschmachtenden.26 Darum heißt es: Ich erwachte und blickte umher, und mein Schlaf war süß gewesen.
27
Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, da säe ich über das Haus Israel und das Haus Juda eine Saat von Menschen und eine Saat von Vieh.28 Wie ich über sie gewacht habe, um auszureißen und einzureißen, zu zerstören, zu vernichten und zu schaden, so werde ich über sie wachen, um aufzubauen und einzupflanzen - Spruch des Herrn.
29
In jenen Tagen sagt man nicht mehr: Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Söhnen werden die Zähne stumpf.30 Nein, jeder stirbt nur für seine eigene Schuld; nur dem, der die sauren Trauben ißt, werden die Zähne stumpf.

Der neue Bund

31 Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde,32 nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war - Spruch des Herrn.33 Denn das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.34 Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, klein und groß, werden mich erkennen - Spruch des Herrn. Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr.

Das unvergängliche Heil

35 So spricht der Herr, der die Sonne bestimmt zum Licht am Tag, der den Mond und die Sterne bestellt zum Licht in der Nacht, der das Meer aufwühlt, daß die Wogen brausen, - Herr der Heere ist sein Name:36 Nur wenn jemals diese Ordnungen vor meinen Augen ins Wanken gerieten - Spruch des Herrn -, dann hörten auch Israels Nachkommen auf, für alle Zeit vor meinen Augen ein Volk zu sein.37 So spricht der Herr: Nur wenn die Himmel droben abgemessen und unten die Grundfesten der Erde erforscht werden könnten, dann verwürfe auch ich Israels ganze Nachkommenschaft zur Strafe für all das, was sie getan haben - Spruch des Herrn.
38
Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, da wird die Stadt für den Herrn wieder aufgebaut, vom Turm Hananels bis zum Eckturm.39 Weiter läuft die Meßschnur geradeaus zum Hügel Gareb und wendet sich nach Goa.40 Das ganze Tal der Leichen und der Fett-Asche und die ganzen Hänge bis zum Kidronbach, bis zur Ecke des Roßtors im Osten werden dem Herrn heilig sein. Sie werden niemals wieder zerstört und eingerissen werden.


Die Heilsworte: 32,1 - 35,19

Der Ackerkauf in der Notzeit

32 1 Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging im zehnten Jahr Zidkijas, des Königs von Juda - das ist das achtzehnte Jahr Nebukadnezzars.2 Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem. Der Prophet Jeremia befand sich im Wachhof am Palast des Königs von Juda in Haft.3 Dort hatte ihn Zidkija, der König von Juda, gefangengesetzt mit der Begründung: Warum hast du geweissagt: So spricht der Herr: Ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, und er wird sie erobern.4 Auch Zidkija, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen, sondern in die Hand des Königs von Babel gegeben werden, so daß er von Mund zu Mund mit ihm reden und ihn Auge in Auge sehen wird.5 Er wird Zidkija nach Babel bringen; dort wird er bleiben, bis ich ihn zur Rechenschaft ziehe - Spruch des Herrn. Wenn ihr mit den Chaldäern Krieg führt, werdet ihr kein Glück haben.6 Jeremia sagte: Das Wort des Herrn erging an mich:7 Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und sagen: Kauf dir meinen Acker in Anatot; denn dir steht es nach dem Einlösungsrecht zu, ihn zu kaufen.8 Tatsächlich kam Hanamel, der Sohn meines Onkels, dem Wort des Herrn gemäß zu mir in den Wachhof und sagte zu mir: Kauf doch meinen Acker in Anatot [im Land Benjamin]; denn du hast das Erwerbs- und Einlösungsrecht. Kauf ihn dir! Da erkannte ich, daß es das Wort des Herrn war.9 So kaufte ich von Hanamel, dem Sohn meines Onkels, den Acker in Anatot und wog ihm das Geld ab; siebzehn Silberschekel betrug die Summe.10 Ich schrieb die Kaufurkunde, versiegelte sie, nahm auch Zeugen hinzu und wog das Silber auf der Waage ab, alles nach Gesetz und Vorschrift.11 Dann nahm ich die Kaufurkunde, die versiegelte und die offene.12 Ich übergab die Urkunde Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, in Gegenwart Hanamels, des Sohnes meines Onkels, und vor den Zeugen, die die Kaufurkunde unterschrieben hatten, sowie in Gegenwart aller Judäer, die sich im Wachhof aufhielten.13 In ihrer Gegenwart gab ich Baruch den Auftrag:14 [So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels:] Nimm diese Urkunden, die versiegelte Kaufurkunde und auch die offene, und leg sie in ein Tongefäß, damit sie lange Zeit erhalten bleiben.15 Denn so spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Man wird wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Land.16 Nachdem ich die Kaufurkunde Baruch, dem Sohn Nerijas, übergeben hatte, betete ich zum Herrn:17 Ach, mein Herr und Gott! Du hast Himmel und Erde erschaffen durch deine große Kraft und deinen hoch erhobenen Arm. Nichts ist dir unmöglich.18 Du übst Gnade an Tausenden, doch zahlst du die Schuld der Väter ihren Söhnen heim, die nach ihnen kommen, du gewaltiger, starker Gott, dessen Name Herr der Heere ist.19 Groß bist du an Rat und mächtig an Tat; deine Augen wachen über alle Wege der Menschen, um jedem entsprechend seinem Verhalten und seinem Verdienst zu vergelten.20 Du hast an Israel und an den Menschen Zeichen und Wunder getan, in Ägypten und bis auf den heutigen Tag. So hast du dir einen Namen gemacht, wie du ihn noch heute hast.21 Du hast dein Volk Israel unter Zeichen und Wundern, mit starker Hand, mit hoch erhobenem Arm und gewaltigen Schreckenstaten aus Ägypten herausgeführt.22 Du hast ihnen dieses Land gegeben, das du ihren Vätern eidlich zugesichert hattest, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.23 Als sie aber dorthin kamen und es in Besitz nahmen, hörten sie nicht auf deine Stimme und folgten deiner Weisung nicht. Nichts von alledem, was du ihnen befohlen hast, haben sie getan; darum hast du über sie all dies Unheil gebracht.24 Schon kommen die Wälle bis an die Stadt heran, bald wird man sie einnehmen; durch Schwert, Hunger und Pest ist die Stadt den Chaldäern preisgegeben, die gegen sie ankämpfen. Was du angedroht hast, ist eingetroffen; du siehst es ja selbst.25 Dennoch, mein Herr und Gott, sagst du zu mir: Kauf dir den Acker für Geld, und nimm Zeugen hinzu! Aber die Stadt ist doch den Chaldäern preisgegeben.26 Nun erging an mich das Wort des Herrn:27 Siehe, ich bin der Herr, der Gott aller Sterblichen. Ist mir denn irgend etwas unmöglich?28 Darum - so spricht der Herr: Ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezzars, des Königs von Babel, und er wird sie einnehmen.29 Die Chaldäer, die gegen diese Stadt ankämpfen, werden eindringen, die Stadt in Brand stecken und einäschern samt den Häusern, auf deren Dächern man dem Baal Rauchopfer und fremden Göttern Trankopfer dargebracht hat, um mich zu erzürnen.30 Denn die Leute von Israel und Juda haben von Jugend an immer nur das getan, was mir mißfiel, ja, die Leute von Israel haben mich durch ihr Verhalten stets nur erzürnt - Spruch des Herrn.31 In der Tat, diese Stadt hat seit ihrer Gründung bis zum heutigen Tag meinen Zorn und Grimm erregt, so daß ich sie von meinem Angesicht verstoßen muß32 wegen all des Bösen, das die Leute von Israel und Juda verübt haben, um mich zu erzürnen, sie, ihre Könige, ihre Beamten, ihre Priester und ihre Propheten, die Leute von Juda und die Einwohner Jerusalems.33 Sie haben mir den Rücken zugewandt und nicht das Gesicht. Ich habe sie unermüdlich belehrt, aber sie hörten nicht darauf und besserten sich nicht.34 Vielmehr stellten sie in dem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, ihre Scheusale auf, um es zu entweihen.35 Sie errichteten die Kulthöhe des Baal im Tal Ben-Hinnom, um ihre Söhne und Töchter für den Moloch durchs Feuer gehen zu lassen. Das habe ich ihnen nie befohlen, und niemals ist mir in den Sinn gekommen, solchen Greuel zu verlangen und Juda in Sünde zu stürzen.36 Jetzt aber - so spricht der Herr, der Gott Israels, über diese Stadt, von der ihr sagt, sie sei durch Schwert, Hunger und Pest dem König von Babel preisgegeben:37 Seht, ich sammle sie aus allen Ländern, wohin ich sie in meinem Zorn und Grimm und in großem Groll versprengt habe. Ich bringe sie wieder zurück an diesen Ort und lasse sie in Sicherheit wohnen.38 Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein.39 Ich bringe sie dazu, nur eines im Sinn zu haben und nur eines zu erstreben: mich alle Tage zu fürchten, ihnen und ihren Nachkommen zum Heil.40 Ich schließe mit ihnen einen ewigen Bund, daß ich mich nicht von ihnen abwenden will, sondern ihnen Gutes erweise. Ich lege ihnen die Furcht vor mir ins Herz, damit sie nicht von mir weichen.41 Ich werde mich über sie freuen, wenn ich ihnen Gutes erweise. In meiner Treue pflanze ich sie ein in diesem Land, aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele.42 Denn so spricht der Herr: Wie ich über dieses Volk all das große Unheil gebracht habe, so bringe ich über sie all das Gute, das ich ihnen verspreche.43 Man wird wieder Felder kaufen in diesem Land, von dem ihr sagt: Es ist eine Wüste, ohne Mensch und Vieh, der Hand der Chaldäer preisgegeben.44 Äcker wird man wieder kaufen für Geld, Kaufurkunden ausstellen und versiegeln und Zeugen hinzunehmen im Land Benjamin, in der Umgebung Jerusalems, in den Städten Judas und des Gebirges, in den Städten der Schefela und des Negeb. Denn ich wende ihr Geschick - Spruch des Herrn.


Das neue Heil für Jerusalem und Juda

33 1 Das Wort des Herrn erging an Jeremia zum zweitenmal, während er noch im Wachhof eingesperrt war:2 So spricht der Herr, der die Erde erschaffen, sie geformt und fest gegründet hat, Jahwe ist sein Name:3 Rufe zu mir, so will ich dir antworten und dir große, unfaßbare Dinge mitteilen, die du nicht kennst.4 Denn so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Häuser dieser Stadt und die Häuser der Könige Judas, die man eingerissen hat, um sie gegen die Belagerungswälle und für Kriegszwecke zu verwenden,5 und die dazu dienten, mit den Chaldäern Krieg zu führen und mit den Leichen der Leute angefüllt zu werden, die ich in meinem Zorn und Grimm erschlug, weil ich mein Angesicht vor dieser Stadt wegen all ihrer bösen Taten verborgen hatte:6 Seht, ich bringe ihnen Genesung und Heilung; ich mache sie wieder heil und gewähre ihnen beständiges Wohlergehen.7 Ich wende das Geschick Judas und Jerusalems und baue sie auf wie ehedem.8 Ich reinige sie von all ihrer Schuld, die sie gegen mich begangen haben, und ich vergebe ihnen alle ihre Verfehlungen, mit denen sie gesündigt und sich gegen mich aufgelehnt haben.9 Dann wird Jerusalem meine Freude sein, mein Lobpreis und Ruhm bei allen Völkern der Erde, wenn sie von all dem Guten hören, das ich tue; sie werden zittern und beben wegen all des Guten und des Heils, das ich ihm erweise.10 So spricht der Herr: An diesem Ort, von dem ihr sagt: Verwüstet ist er, ohne Mensch und Vieh!, in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems, die verödet sind, ohne Menschen, ohne Bewohner und ohne Vieh,11 hört man wieder Jubelruf und Freudenruf, den Ruf des Bräutigams und den Ruf der Braut; sie rufen und singen: Dankt dem Herrn der Heere; denn der Herr ist gütig, denn seine Huld währt ewig!, und bringen Dankopfer zum Tempel des Herrn. Ich wende das Geschick des Landes: Es soll werden wie ehedem, spricht der Herr.12 So spricht der Herr der Heere: An diesem Ort, der verwüstet ist, ohne Mensch und Vieh, und in allen seinen Städten wird es eine Weide für Hirten geben, die ihre Herden lagern lassen.13 In den Städten des Gebirges, der Schefela und des Negeb, im Land Benjamin, in der Umgebung Jerusalems und in den Städten Judas ziehen wieder die Schafe an dem vorbei, der sie mit der Hand zählt, spricht der Herr.
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Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gesprochen habe.15 In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Sproß aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land.16 In jenen Tagen wird Juda gerettet werden, Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Jahwe ist unsere Gerechtigkeit.17 Denn so spricht der Herr: Nie soll es David an einem Nachkommen fehlen, der auf dem Thron des Hauses Israel sitzt.18 Auch den levitischen Priestern soll es nie an einem Nachkommen fehlen, der alle Tage vor meinen Augen Brandopfer darbringt, Speiseopfer verbrennt und Schlachtopfer zurichtet.19 Das Wort des Herrn erging an Jeremia:20 So spricht der Herr: Nur wenn mein Bund mit dem Tag und mein Bund mit der Nacht gebrochen werden könnte, so daß es nicht mehr Tag und Nacht würde zur rechten Zeit,21 dann könnte auch mein Bund mit meinem Knecht David gebrochen werden, so daß er keinen Sohn hätte, der auf seinem Thron König wäre, und ebenso mein Bund mit den levitischen Priestern, die mir dienen.22 So unzählbar das Heer des Himmels und so unmeßbar der Sand des Meeres ist, so zahlreich mache ich die Nachkommen meines Knechtes David und die Leviten, die mir dienen.23 Das Wort des Herrn erging an Jeremia:24 Hast du nicht bemerkt, was diese Leute reden: Die beiden Stammesverbände, die der Herr erwählt hatte, hat er verworfen!, und wie sie mein Volk verachten, so daß es in ihren Augen kein Volk mehr ist?25 So spricht der Herr: So gewiß ich meinen Bund mit dem Tag und mit der Nacht und die Ordnungen von Himmel und Erde festgesetzt habe,26 so sicher werde ich auch die Nachkommen Jakobs und meines Knechtes David nicht verwerfen; aus seinen Nachkommen werde ich die Herrscher über die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs nehmen. Denn ich werde ihr Geschick wenden und mich ihrer erbarmen.



Jeremias (EUS) 27