PRIESTER FÜR EINE NEUEVANGELISIERUNG *

Bischof Álvaro del Portillo

 

Die Überlegungen, die ich vorlegen möchte, beziehen sich direkt auf das Werk der Neuevangelisierung, das neu ist und zugleich alt, weil es vor zweitausend Jahren in Christus begonnen hat. Die Zeiten fordern es, und der Heilige Vater Johannes Paul II. spornt uns dazu an.[1] Uns allen ist klar bewusst, dass das Zweite Vatikanische Konzil seine gesamte Lehre auf die Erneuerung der Kirche ausgerichtet hat, insbesondere aber die beiden Dekrete über Dienst und Leben der Priester und über die Priesterausbildung.[2]

1. Notwendigkeit einer neuen Evangelisierung

Die Neuevangelisierung wendet sich – vor allem im Westen – nicht an eine Welt, die nie die christliche Verkündigung vernommen hat, sondern ganz im Gegenteil an eine Welt, der die Botschaft Christi bereits verkündet wurde, die sie geglaubt und geliebt hat. Doch jetzt zeigt sie sich gleichsam von ihren Ursprüngen her entwurzelt.[3] Mehr noch, die westliche Gesellschaft entwickelt sich in großem Maße paradoxerweise gegen ihre eigenen geistigen und kulturellen Wurzeln. Parallel zum großen materiellen Fortschritt vollzieht sich offensichtlich ein schwerer moralischer Niedergang.[4]

Man bezeichnet diese Gesellschaft oft als ›nachchristlich‹. Dieser Begriff ist vielleicht in einigen Fällen geeignet, die aktuelle Situation und einige Haltungen zu beschreiben, die auf einer intellektuellen und praktischen Verbildung des Gewissens der Gläubigen beruhen.[5] Der Begriff »nachchristlich« wäre jedoch völlig unangemessen, wenn er zum Ausdruck bringen sollte, dass die Lehre Christi der zeitgenössischen Welt nichts mehr zu sagen hat. Nichts liegt der Wirklichkeit ferner – einer Wirklichkeit, die uns die Gnade Gottes in vielen Bereichen und vor allem in der wunderbaren Welt der Seelen bei unzähligen Menschen wahrnehmen lässt.

Deshalb darf uns die aktuelle Dringlichkeit der Neuevangelisierung nicht vergessen lassen, dass die Kirche »sich nicht dem bleibenden Auftrag entziehen kann, das Evangelium all denen – Millionen von Männern und Frauen –, die Christus, den Erlöser des Menschen, noch nicht kennen, zu verkünden. Diese ausgesprochen missionarische Aufgabe hat Jesus seiner Kirche anvertraut und gibt er ihr täglich neu auf«[6]. Dieser universale Evangelisierungsauftrag erfordert eine erneuerte und durch die ewige Botschaft Christi revitalisierte Kirche, die überströmt von unvergänglicher Aktualität. Er verlangt mit anderen Worten ein neues Erwachen des Gewissens der Christen, um die Welt zum Licht Christi hinzuziehen, zu diesem Christus, von dem Prälat Escrivá gern kraftvoll wiederholte, er sei »keine vorübergegangene Erscheinung, keine Erinnerung, die sich in der Geschichte verliert. Er lebt! ›Iesus Christus heri et hodie, ipse et in saecula‹, sagt der heilige Paulus. Jesus Christus gestern und heute und immer!«[7]

Der Entschluss, die apostolische Verantwortung als Christen unserer Zeit ernst zu nehmen, ist mit einer pessimistischen oder negativen Sicht der Gegenwart unvereinbar. Um das Reich Gottes wirksam zu verkünden und an seiner Ausbreitung mitzuarbeiten, ist es nötig, die Welt, in der wir leben, zu lieben, sie »leidenschaftlich« zu lieben – so ein Ausdruck des Gründers des Opus Dei[8] –, die konkrete historische Situation und die Menschen in ihr »mit den Augen Christi selbst« zu sehen, wie Johannes Paul II. in seiner ersten Enzyklika geschrieben hat.[9] Auf diese Weise entdecken wir auch heute, im Helldunkel der wechselnden Phänomene vielfach schwer erkennbar, die Unruhe der menschlichen Seele, die sich nach Gott sehnt, wie der heilige Augustinus sie in der berühmten Vorrede seiner Confessiones beschrieben hat: »Du hast uns für Dich geschaffen, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir.«[10] Die Schnellebigkeit, die unsere Zeit im allgemeinen charakterisiert, wird begleitet und gleichsam gestaltet von der Unruhe vieler Herzen, die in beständiger Unrast leben, die keine sichere Orientierung für ihr eigenes Leben finden und keinen Sinn in der menschlichen Geschichte erkennen. Aber gerade dort, inmitten dieser Unruhe, muss mit lauter Stimme verkündet werden, dass sie niemand anderen suchen als Christus, und dass das, was sie nicht kennen und doch ersehnen, die väterliche Liebe Gottes ist, die ihnen allen und jedem einzelnen in Christus und in der Kirche angeboten wird.[11]

In den letzten Monaten erlebt die Welt gewaltige Umbrüche, vor allem auf dem Alten Kontinent. Eine neue Ära der Freiheit, der Verantwortung, der Solidarität und der Spiritualität scheint sich für Millionen von Menschen anzukündigen. Wir dürfen aber nicht vergessen – und es muss unter Schmerzen gesagt werden –, dass es auch in unserer westlichen Gesellschaft weite Bereiche gibt, die dem Kreuz Christi feindlich und verschlossen gegenüberstehen,[12] Augen, die sich weigern, die Schönheit Gottes zu bewundern, die sich auf dem Antlitz Christi widerspiegelt.[13]

 

2. Sendung aller in der Kirche

Angesichts dieser unserer Welt ist klar, dass die Evangelisierung – ich betone das – nicht neu sein wird wegen des wesentlichen Inhaltes der zu verkündenden Lehre oder wegen des Lebensentwurfs, der unseren Zeitgenossen anzubieten ist. Die Neuheit muss in den neuen geistigen und apostolischen Energien liegen, die alle Gläubigen aufzubringen haben, denn alle nehmen wir teil an der Sendung der Kirche und alle sind wir verantwortlich für sie.[14] Besondere Bedeutung wird dem authentischen Zeugnis der Laien zukommen, denen es nach den Worten Johannes Paul II. zukommt, »Zeugnis zu geben vom christlichen Glauben als einzige und wahre Antwort (…) auf die Probleme und Hoffnungen, die das Leben heute für jeden Menschen und für jede Gesellschaft  einschließt. Dieses Zeugnis wird möglich, wenn es den Laien gelingt, den Gegensatz zwischen dem Evangelium und dem eigenen Leben zu überwinden und in ihrem täglichen Tun, in Familie, Arbeit und Gesellschaft eine Lebenseinheit zu erreichen, die im Evangelium ihre Inspiration und die Kraft zur vollen Verwirklichung findet.«[15]

Energisch und mit einzigartiger Wirksamkeit hat Josemaría Escrivá diese Lehre seit dem Ende der Zwanzigerjahre in immer attraktiveren Wendungen und mit gesteigerter Lebendigkeit verkündet: »Durch die Taufe«, so sagte er 1960, »sind wir alle zu Priestern unseres eigenen Daseins bestellt worden: um geistige Opfer darzubringen, die durch Jesus Christus Gott wohlgefällig sind (1 Petr 2, 5), damit wir jede unserer Handlungen im Geiste des Gehorsams gegenüber dem göttlichen Willen verrichten und so die Sendung des Gottmenschen fortsetzen.«[16] Der breite theologische Fortschritt, der zu einem Neuverständnis der Taufberufung und in ihrer ekklesiologischen Bedeutung geführt hat, ist zweifelsohne eine der Säulen, auf die sich die Kirche stützt, um ihrem Evangelisierungsauftrag in Zukunft gerecht zu werden.

Das notwendige Dringen darauf, dass die Laien ihre Verantwortung wahrnehmen, um das Licht des Christentums in der Gesellschaft heller erstrahlen zu lassen, muss parallel laufen zum Dringen auf die wesentliche Notwendigkeit des öffentlichen Dienstes des Priesters, der reichlich, großzügig, demütig und zugleich kühn ausgeübt werden muss: »Je mehr die christlichen Familien und die christlichen Laien ihre Aufgabe (…) in ihren vielfältigen Einsätzen des Apostolats wahrnehmen, desto mehr brauchen sie Priester, die ganz Priester sein sollen, eben für die Vitalität ihres christlichen Lebens. Und umgekehrt, je stärker die Welt entchristlicht wird oder es ihr an Reife im Glauben fehlt, desto mehr braucht sie auch Priester, die sich voll und ganz dem Zeugnis für die Fülle des Geheimnisses Christi widmen sollen.«[17]

Die Kirche, von der wir wollen, dass sie wieder Blüten treibt und neue Früchte hervorbringt, muss, wie wir in der Enzyklika Redemptor hominis lesen, »die Kirche des neuen Advents sein, die Kirche, die sich beständig auf die neue Ankunft des Herrn vorbereitet, die Kirche der Eucharistie und der Buße. Nur unter diesem geistlichen Profil ihrer Lebendigkeit und ihres Handelns ist sie die Kirche der göttlichen Sendung, die Kirche in statu missionis, wie sie uns das II. Vatikanische Konzil vor Augen gestellt hat.«[18] Die Kirche der Eucharistie und der Buße ist notwendigerweise die Kirche der unermüdlichen Ausübung des Weihepriestertums; es ist die Kirche des heiligmäßigen Priesters, der  aus tiefster Seele mit seinem ganzen Sein den Ruf liebt, den er vom Meister empfangen hat, sich zu jeder Zeit als alter Christus, als ipse Christus zu verhalten.[19]

Es ist jetzt nicht erforderlich, uns bei der Notwendigkeit des Weihepriestertums für die Neuevangelisierung aufzuhalten noch bei der wechselseitigen Beziehung von Weihepriestertum und allgemeinem Priestertum der Gläubigen. Für alle ist es in der Tat sehr deutlich, dass ohne die überreiche Austeilung der großen Geheimnisse Gottes[20], der Eucharistie und der Buße, und – damit verbunden – ohne die Speisung mit dem göttlichen Wort das übernatürliche Leben der Gläubigen schwinden würde. Die Neuevangelisierung hängt in besonderer Weise von den Priestern ab, die großzügig – hungernd nach der eigenen Heiligkeit und der Heiligkeit der anderen – das Wort Gottes verkünden und die Sakramente spenden; von Menschen, die die Kirche ausgebildet hat und die stets mit der Kirche fühlen, um nach Maßgabe des Geschenkes Christi hundertprozentig Priester zu sein, in steter Verbundenheit mit ihrem Bischof und in Ehrfurcht vor der Hierarchie der Kirche im allgemeinen, besonders vor dem Heiligen Vater.

3. Notwendigkeit heiligmäßiger Priester

Die Neuevangelisierung ist mit zahlreichen und insgesamt enormen Schwierigkeiten verbunden. Angesichts dieses Drucks, der alles mit sich reissen möchte, spürt der Christ und vielleicht insbesondere der Priester gelegentlich äußerst heftig das absolute Unvermögen der eigenen menschlichen Kräfte.

Dies führt mir die vortreffliche priesterliche Gestalt des Gründers des Opus Dei sehr lebendig vor Augen. Der Heilige Vater hat am vergangenen 9. April das Dekret über den heroischen Grad seiner Tugenden veröffentlicht. Ich danke dafür von ganzem Herzen dem Dreifaltigen Gott auf die Fürsprache Mariens, in enger Verbundenheit mit vielen tausenden Menschen auf den fünf Kontinenten. Mit 26 Jahren empfing er von Gott einen Evangelisierungsauftrag von beeindruckenden Ausmaßen: den universalen Ruf zur Heiligkeit auf der ganzen Welt unter Personen aller sozialen Schichten theoretisch und praktisch – ins Leben umgesetzt – zu verbreiten. So schrieb er 1930: »Wir sind gekommen, um mit der Demut dessen, der weiß, dass er ein Sünder und wenig wert ist homo peccator sum (Lk 5, 8) sagen wir mit Petrus –, und vor allem mit dem Glauben dessen, der sich von der Hand Gottes führen lässt, zu sagen, dass die Heiligkeit kein Privileg für einige wenige ist, dass der Herr uns alle berufen hat, dass er von allen Liebe erwartet: von allen, gleich wo sie sind; von allen, gleich welchen Stand, Beruf oder welches Amt sie haben. Denn dieses gewöhnliche, alltägliche, glanzlose Leben kann Mittel der Heiligkeit sein: (…) alle Wege der Erde können Gelegenheit zu einer Begegnung mit Christus sein.«[21] Die Schwierigkeiten, auf die unser Gründer im ganzen Verlaufe seines Lebens stieß, waren gewaltig. Aber gewaltig war auch die Wirksamkeit der Gnade Gottes in diesem seinem Leben der freudigen und heroischen Antwort, manchmal unter großen Schmerzen, auf die Gaben Gottes.

Ich erinnere mich an eine Episode, die sich im August 1958 zugetragen hat. Der Gründer des Opus Dei machte einen Spaziergang durch die Londoner City. Als er an den Zentralen berühmter Banken und großer Handels- und Industrieunternehmen vorbeikam, fühlte er angesichts dieser menschlich mächtigen, den Dingen Gottes gegenüber aber gleichgültigen, ja sogar feindseligen Welt mit besonderer Heftigkeit seine ganze Schwäche und Unfähigkeit, jene Aufgabe zu verwirklichen, die er dreissig Jahre zuvor empfangen hatte, nämlich mit dem Geist des Evangeliums das ganze menschliche Dasein zu durchdringen und Christus an die Spitze aller menschlichen Tätigkeiten zu stellen. Doch sofort verspürte er in seinem Inneren deutlich eine göttliche Eingebung: »Du kannst es nicht, ich aber doch!«

Es war eine weitere Bestätigung dessen, was in seiner Seele und in seinem Verhalten immer große übernatürliche Gewissheit gewesen war, nämlich der sichere und feste Glaube, dass Jesus Christus selbst – wahrer und ewiger Priester des endgültig in seinem Blut begründeten Neuen Bundes – der einzige ist, der die liebevolle Gemeinschaft Gottes mit den Menschen bewirkt, aus der die Gemeinschaft der Menschen untereinander hervorgeht; der Glaube also, dass seine priesterliche Arbeit, wie jede priesterliche Tätigkeit in der Kirche, gerade deshalb wirksam ist, weil sie per Christum et cum Christo et in Christo[22] getan wird.

Wenn die Neu- wie die Erstevangelisierung und wie jede Evangelisierung im Laufe der Geschichte, ja wie überhaupt jede eigentlich übernatürliche Arbeit unsere menschlichen Kräfte übersteigt – die des einzelnen und die aller zusammen in der Kirche –, so ist sie dennoch möglich für Gott, für Jesus Christus; und eben deshalb ist sie möglich für uns, für alle und für jeden einzelnen, und zwar in dem Maße, in dem wir alle und jeder einzelne – es wird immer aktuell sein, darauf zu bestehen  – »nicht nur alter Christus, sondern ipse Christus, Christus selbst«[23] ist. Das ist der tiefe theologische Grund, warum die persönlichen Heiligkeit für jedes Apostolatswerk und für die Rechristianisierung der Welt in ihrer Gesamtheit notwendig ist. In der Tat, die Gleichförmigkeit mit Christus ist eine Gabe, aber auch eine Aufgabe. Jeder Christ ist ipse Christus, und auf besondere und eigentümliche Art ist es der Priester: »unmittelbar, auf sakramentale Weise«[24]. Wir können und dürfen nicht vergessen, dass dieses Einssein jedoch auch ein Ziel ist, eine Aufgabe und persönliche Verantwortung, um in einem jeden von uns Wirklichkeit werden zu lassen, was der heilige Paulus schreibt: »Für mich ist Christus das Leben.«[25] »Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.«[26] Stellen wir also dieses Programm für den Mann und für die Frau der Welt von heute und aller Zeiten klar heraus, damit sie es sich in seiner ganzen Fülle aneignen.

Auf die Frage, welche Priester Kirche und Welt brauchen, beginnt die Antwort daher heute wie gestern und wie zu allen Zeiten mit den Worten: Kirche und Welt brauchen heilige Priester; Priester also, die in Erkenntnis ihrer eigenen Grenzen und ihrer Schwäche sich entschlossen um die Heiligkeit, um die Vollkommenheit in der Liebe, um die Einswerdung mit Christus bemühen, indem sie treu der göttlichen Gnade entsprechen. Das ist keine neue Antwort, doch sie ist stets aktuell, notwendig und entscheidend. Das Zweite Vatikanische Konzil drückt das mit deutlichen Worten aus: »Als Priester sind sie jedoch in besonderer Weise zum Streben nach dieser Vollkommenheit verpflichtet. Denn im Empfang des Weihesakramentes Gott auf neue Weise geweiht, sind sie lebendige Werkzeuge Christi des Ewigen Priesters geworden, damit sie sein wunderbares Werk, das mit Kraft von oben die ganze menschliche Gesellschaft erneuert hat, durch die Zeiten fortzuführen vermögen[27]

Das Einswerden mit Christus verlangt ein Leben des Gebetes und der Buße. Sie sind nicht eine »Privatangelegenheit« des Priesters, sondern Bedingung für seine pastorale Wirksamkeit. Denn aus sich selbst vermag der Priester nichts, sondern nur in Verbindung mit Christus.

In diesem Zusammenhang kommt mir eine Notiz Josemaría Escrivá’s aus dem Jahr 1932 in den Sinn. Ich denke, dass es gerecht ist, diese Bezüge herzustellen, wenn wir uns vor Augen halten, dass der Ehrwürdige Diener Gottes, von der Gnade geleitet, tausende Priester zum Altar geführt hat, die in zahlreichen Diözesen bzw. in der Prälatur Opus Dei inkardiniert sind. Als er in seinem Gebet wieder einmal die Größe der Aufgabe betrachtete, die Gott ihm gestellt hatte, schrieb er: »Ich fühle, dass ich, selbst wenn ich durch göttliche Zulassung in dieser Unternehmung allein bliebe, und selbst wenn ich entehrt, arm (noch mehr als jetzt) und krank dastehe würde…, ich keine Zweifel haben würde an der Göttlichkeit des Werkes noch an seiner Verwirklichung. Und ich bekräftige meine Überzeugung, dass die sicheren Mittel, um den Willen Jesu zu erfüllen, noch vor dem Tun, die folgenden sind: beten, beten, beten; sühnen, sühnen, sühnen.«[28]

4. Priesterliche Heiligkeit und Leben des Gebetes

Jeder von uns möge sich vor Augen führen: »Heiligkeit und Gebet hängen so miteinander zusammen, dass eines ohne das andere nicht möglich ist. Der Satz des Chrysostomus ist wahr: ›Ich denke, es ist für alle offensichtlich, dass es schlechthin unmöglich ist, ohne die Hilfe des Gebetes tugendhaft zu leben‹ (De praecatione, orat. I)[29]

»Vielleicht«, so schreibt Johannes Paul II. in seinem Brief zum Gründonnerstag 1979, »hat man in den letzten Jahren – wenigstens in gewissen Bereichen – zuviel über das Priestertum, die ›Identität‹ des Priesters, den Wert seiner Präsenz in der Welt von heute diskutiert, dagegen allzu wenig gebetet. Es hat an entsprechendem Schwung gefehlt, um das Priestertum durch das Gebet zu prägen, ihm wirksame Dynamik aus dem Geist des Evangeliums zu geben und so die Identität des Priesters zu festigen. Das Gebet weist auf die wesentliche Lebensform im Priestertum hin.«[30]

Die Notwendigkeit, Menschen des Gebetes zu sein, bringt mir erneut die Gestalt unseres Gründers und seine außergewöhnliche apostolische Fruchtbarkeit in den Sinn. Es ist unmöglich, mit wenigen Worten einen kurzen Abriss seines Lebens des beständigen Gebetes zu geben, dessen direkter Zeuge ich, soweit das möglich ist, vierzig Jahre lang gewesen bin. Ich bezweifle nicht, dass Gott ihm die Gabe der eingegossenen Beschauung in überreichem Maße gewährt hat. Neben vielen anderen Details erinnere ich mich daran, wie unser Vater beim Frühstück, als wir beide die Zeitung lasen, kaum zu lesen begonnen hatte, als er schon abwesend und ganz in Gott versunken war. Er stützte den Kopf in seine Hand, hörte auf, die Zeitung zu lesen, und betete. Ich war sehr bewegt, als ich nach seinem Tod in seinen persönlichen Aufzeichnungen folgende Anmerkung aus dem Jahre 1934 las, die in äußerster Einfachheit sein Gespräch mit dem Herrn wiedergibt: »Gebet, auch wenn ich es dir nicht gebe (…), du lässt es mich zur Unzeit verrichten, und manchmal habe ich Dir beim Zeitunglesen sagen müssen: Lass mich lesen! – Wie gut bist Du, mein Jesus. Und ich dagegen ...«[31]

Es würde zu weit führen, den Reichtum des Gebetslebens dieses Priesters – er war immer Priester! – in angemessener Weise wiederzugeben. Zweifelsohne führte ihn der Heilige Geist zu den höchsten Gipfeln der mystischen Vereinigung mitten im gewöhnlichen Leben, und er hat auch die härtesten Läuterungen der Sinne und des Geistes durchgemacht. Auch wenn diese und zahlreiche andere Vorkommnisse, von denen wir wissen, eindeutig ein besonderes Wirken des Heiligen Geistes in seiner Seele erkennen lassen, so ist zu unterstreichen, dass die tiefe Verwurzelung des beständigen Gebetes in seinem Leben, in seinem Alltag, bei Tag und bei Nacht, zugleich die Treue und die Großzügigkeit zeigen, mit der er sich den täglichen Zeiten der Betrachtung und des Gebetes, dem Brevier und den anderen mündlichen Gebeten gewidmet hat. Mehr noch, das außergewöhnliche Hereinbrechen Gottes in seine Seele war häufig gerade die göttliche Antwort auf seine Treue zum Gebet in jenen Zeiten, in denen es ihm besonders mühsam und schwierig war. So schildert er zum Beispiel in einer der vielen Notizen des Jahres 1931: »Gestern Nachmittag, gegen drei, ging ich ins Presbyterium der Kirche des Krankenstiftes, um dort vor dem Allerheiligsten zu beten. Ich hatte keine Lust, blieb aber knien wie eine Marionette. Manchmal kam ich zu mir und dachte: Guter Jesus, du siehst, dass ich hier nur bin, um dir Freude zu machen. Nichts. Meine Phantasie ging ihre eigenen Wege, unabhängig von meinem Körper und von meinem Willen, wie ein Hund, der zu den Füßen seines Herrn schläft und vom Laufen, vom Jagen und von seinen Freunden träumt (Hunde wie er). Manchmal regt er sich und bellt ganz leise, aber er kommt nicht auf die Idee, sich von seinem Herrn zu entfernen. So war ich, durch und durch ein Hund, als ich merkte, wie meine Lippen, ohne es zu wollen, ein paar lateinische Worte wiederholten, die mir bis dahin nie besonders aufgefallen waren und die im Gedächtnis zu behalten ich keinen Grund hatte. Selbst jetzt, da ich sie wiedergeben will, muss ich sie von dem Zettel ablesen, den ich immer in der Tasche bei mir trage, um aufzuschreiben was Gott will. (Auf diesem Zettel habe ich in der Kirche den Satz notiert, rein instinktiv, gewohnheitsmäßig, ohne ihm Bedeutung beizumessen.) Die Worte der Schrift, die sich auf meinen Lippen fanden, sind: Et fui tecum in omnibus ubicumque ambulasti, firmans regnum tuum in aeternum. Ich habe den Sinn des Satzes zu verstehen versucht, indem ich ihn langsam wiederholte. Und gestern abends, und auch heute, als ich diese Worte von neuem las (denn als hätte Gott sich darauf versteift, mir zu beglaubigen, dass es seine Worte sind, vergesse ich sie vom einen Mal zum anderen), habe ich begriffen, dass mich Christus Jesus zu unserem Trost hat verstehen lassen, dass ›das Werk Gottes überall bei ihm sein wird, um die Herrschaft Jesu Christi für immer zu festigen‹.«[32]

Im täglichen beharrlichen Gebet, wenn es leicht fällt oder in Trockenheit, erhält der Priester – wie jeder Christ, und wenn nötig, auch auf außerordentliche Weise – neues Licht, Stärke im Glauben, sichere Hoffnung auf die übernatürliche Wirksamkeit seiner pastoralen Arbeit, erneuerte Liebe: mit einem Wort, den Ansporn zur Beharrlichkeit in dieser Arbeit und die Wurzel der tatsächlichen Wirksamkeit dieser Arbeit. Ohne Gebet, und ohne ein Gebet, das sich bemüht, inmitten tausender Beschäftigungen beständig zu sein, gibt es kein Einswerden mit Christus, insofern es Aufgabe ist und auf dem gründet, was an ihm Geschenk ist. Mehr noch, ich wage zu behaupten, dass ein Priester ohne Gebet das Bild Christi – Vorbild für alle – vielleicht nicht verfälscht, aber es doch nur verschwommen wiedergibt, so dass es weder anzieht noch Orientierung bietet noch dem Volk, das es sieht oder hört, die Richtung weist. Häufig habe ich Msgr. Escrivá sagen hören: »Das Werk Gottes ist mit Gebet gemacht worden«. Mit diesen Worten bezeichnete er nicht mit einem Gemeinplatz des geistlichen Lebens, sondern bezog sich auf eine tief empfundene und verinnerlichte Wirklichkeit, die seiner oft wiederholten Behauptung entspricht, dass Gott das Werk gemacht hat und weiter macht. So betete er laut und vernehmlich am 27. März 1975: »Wie ist das Werk gemacht worden? Du hast es gemacht, Herr, mit vier armen Schluckern Stulta mundi, infirma mundi, et ea quae non sunt (vgl. 1 Kor 1, 26-27). Die ganze Lehre des heiligen Paulus hat sich bewahrheitet. Du hast völlig unlogische, ungeeignete Mittel ausgewählt und hast die Arbeit über die ganze Welt ausgedehnt.«[33]

5. Heiligkeit des Priesters und Leben der Buße

Jesus Christus nachzufolgen und ihm gleichgestaltet zu werden erfordert neben dem Gebet auch, das Kreuz jeden Tages auf sich zu nehmen[34], freiwillig am Mysterium des erlösenden Kreuzes teilzunehmen. »Der Priester«, so sagt Pius XII., »muss sich bemühen, in seiner Seele all das widerzuspiegeln, was auf dem Altar geschieht. So wie Christus sich selbst opfert, so muss auch sein Diener sich mit ihm opfern; so wie Christus die Sünden der Menschen sühnt, so muss auch er, dem steilen Weg der christlichen Askese folgend, für seine eigene Läuterung arbeiten und für die des Nächsten.«[35] Der Priester muss ein Büßer sein, er muss beharrlich Buße tun, nicht nur die Abtötung leben. Mit dem Kreuz Christi vereint, muss er Sühne leisten für die eigenen Sünden und für die Sünden aller. Mit dem heiligen Paulus muss er sagen können: »Für den Leib Christi, der die Kirche ist, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.«[36]

Der Gründer des Opus Dei nahm nicht nur freudig das Kreuz auf sich, in der Krankheit, in der Verfolgung, in jeglicher Art äußerer Schwierigkeiten und in den inneren Läuterungen, die Gott ihn durchmachen ließ, sondern er suchte es in der tiefen Überzeugung, dass das Kreuz finden so viel bedeutet wie Christus finden. So drückte er es aus in einer Betrachtung am 28. April 1963 mit Worten außergewöhnlicher theologischer und mystischer Tiefe und erinnerte sich dabei an besonders harte Momente, die er mehr als 30 Jahre zuvor erlebt hatte: »Als der Herr mir jene Schläge versetzte, damals im Jahr 1931 etwa, da verstand ich es nicht. Und plötzlich, inmitten jener übergroßen Bitternis, die Worte: Du bist mein Sohn (Ps 2, 7), du bist Christus. Und ich konnte nur antworten: Abba, Pater, Abba! Abba! Abba! Und jetzt sehe ich das in einem neuen Licht, wie eine Neuentdeckung; wie wenn man nach Jahren die Hand des Herrn, die göttliche Weisheit, die Hand des Allmächtigen gewahrt. Du hast bewirkt, Herr, dass ich verstehe, dass das Kreuz besitzen bedeutet, das Glück zu finden, die Freude. Und der Grund – ich sehe es deutlicher denn je – ist dieser: das Kreuz besitzen heißt Einswerden mit Christus, Christus sein und deshalb Sohn Gottes.«[37]

Das Büßerleben von Msgr. Escrivá bestand vor allem in der Selbstverleugnung in den tausend Einzelheiten des täglichen Lebens, aber es bestand auch in harter körperlicher Buße. Von den vielen Äusserungen seiner Vereinigung mit dem Kreuz Christi kann ich mich beispielsweise auf die Jahre des spanischen Bürgerkrieges beziehen. Jedermann – auch ein sehr opferbreiter Mensch – hätte es damals angesichts der Unbequemlichkeiten und Entbehrungen aller Art für ausreichend gehalten, diese zu ertragen und Gott aufzuopfern. Nicht so Msgr. Escrivá. Den liebevollen Einladungen des Herrn folgend, fand er, dass all das nicht genug war, um seiner Berufung zu entsprechen, und dass er mehr tun musste. Das konnte ich persönlich vor allem während der Monate feststellen, die ich mit ihm im Konsulat von Honduras in Madrid verbrachte. Alle, die wir dorthin geflüchtet waren, litten echten Hunger. Doch er verstand es, mit aller Natürlichkeit auch noch auf das wenige, das es gab, zu verzichten, und fastete sehr streng, wie er das auch in vielen anderen Epochen seines Lebens getan hat. Nach seinem Tod habe ich zum Beispiel eine für seinen Beichtvater bestimmte Notiz vom 22. Juni 1933 lesen können, in der er ihm seine auf den jüngsten Besinnungstagen gefassten Vorsätze für seine Bußübungen darlegt. Wörtlich heisst es da: »Vater, der Herr bittet mich ohne Zweifel darum, dass ich in der Buße zulege. Wenn ich in diesem Punkt treu bin, scheint das Werk neuen Schwung zu bekommen.« Und in der Folge führt er die konkreten Vorsätze an:

»Bußgeißel: montags, mittwochs und freitags; einmal zusätzlich am Vortag der Feste des Herrn und der allerseligsten Jungfrau; zusätzlich einmal in der Woche als Bitte oder Danksagung.

»Bußgürtel: zwei täglich bis zum Mittagessen; einer bis zum Abendessen: dienstags um die Hüfte und freitags um die Schulter wie bisher.

»Schlafen: auf dem Fußboden, wenn er aus Holz ist, oder ohne Matratze im Bett, dienstags, donnerstags, samstags.

»Fasten: jeden Samstag nur das nehmen, was man mir zum Frühstück gibt.«[38]

Es geht nicht unbedingt darum, einen bestimmten Weg der Buße zu gehen, wohl aber muss festgehalten werden, dass die Einswerdung mit Christus und folglich die Wirksamkeit des priesterlichen Dienstes eine starke Erfahrung des Kreuzes am eigenen Leib und im eigenen Geist erfordern. Und das noch mehr in unseren Tagen, noch mehr für die Neuevangelisierung einer Welt, die zum Großteil im Hedonismus versinkt. Nur im Licht des Glaubens hat all das einen Sinn: im Licht des Glaubens an das Mysterium der Erlösung, das Mysterium des Gottessohnes, der gehorsam war bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz[39].

 

6. Heiligkeit des Priesters und pastorale Liebe

Es braucht nicht eigens betont zu werden, dass unser Dienst verlangt, dass der Priester auch ein Mann der Tat ist. Das ist vollkommen offensichtlich. Vom Standpunkt des Glaubens aus können wir auch als evident ansehen, dass der Motor des pastoralen Wirkens des Priesters ausschließlich in der Liebe Christi wurzelt: caritas Christi urget nos[40], sagt der heilige Paulus. Es ist eine übernatürliche Liebe, Frucht des Kreuzes. Sie ist nach den Worten des heiligen Thomas von Aquin, »eine gewisse Teilhabe an der unendlichen Liebe, die der Heilige Geist ist«[41]. In der Tat, nur die Liebe, die geduldig und wohlwollend ist, die alles entschuldigt, alles glaubt und, alles erträgt[42], kann erklären, dass jemand nicht nur mehr oder weniger genau bestimmte pastorale Pflichten erfüllt, sondern sich ganz im Dienst verausgabt und unermüdlich zum Wohl der Seelen tätig ist – weit über das hinaus, was die strenge Gerechtigkeit vom Priester im Hinblick auf die seiner Hirtensorge anvertrauten Gläubigen verlangt.

Auch in diesem Punkt kann ich nicht umhin, an die liebenswerte Gestalt unseres Gründers zu denken. Müdigkeit, Krankheit oder widrige Umstände waren niemals Entschuldigungsgründe für seine unermüdliche Hingabe an den priesterlichen Dienst. Diese Hirtenliebe, die zu einer bedingungslosen Hingabe im Dienst an den Seelen führt[43], prägt mit besonderen Nuancen die priesterliche Brüderlichkeit, die ein wesentliches Element der communio ist, also jener affektiven und effektiven Einheit, die aus der gemeinsamen Teilhabe an denselben Gütern erwächst. Die priesterliche Brüderlichkeit verwechselt Einheit nicht mit Gleichförmigkeit und achtet die legitime Freiheit aller, auch im weiten Bereich der priesterlichen Spiritualität.

Viel könnte ich von der Liebe erzählen und von den wahrhaft heroischen Dienstes, die der Gründer des Opus Dei seinen Mitbrüdern erwiesen hat. Vor seiner Übersiedlung nach Rom hat er in ganz Spanien im Auftrag vieler Bischöfe zahlreiche Besinnungstage für Priester gepredigt. Ich erinnere ich mich zum Beispiel an jene, die er 1944 für den Augustinerkonvent im Escorial hielt. Am Tag zuvor wurde er krank. Er hatte 39 Grad Fieber, aber das war für ihn kein Hindernis. Ich habe ihn begleitet. Trotz der hohen Temperatur, die am nächsten Tag wohl auf 40 Grad angestiegen war, hielt er die Exerzitien vollständig und brachte es zuwege, dass seine Zuhörer von der Krankheit gar nichts merkten.

7. Ein Leben in und aus der Eucharistie

Wenden wir unsere Überlegungen nun einem weiteren wichtigen Aspekt zu, der die Wurzel und  die Mitte des priesterlichen Lebens betrifft und Garantie ist für die Wirksamkeit seiner Evangelisierungsbestreungen ist.

Gebet, Buße, Tun, die von einer unermüdlichen pastoralen Liebe geleitet werden: das sind gleichsam die Koordinaten, in denen wir die Gleichgestaltung des Priesters mit Jesus Christus betrachtet haben in Hinblick auf das, was an diesem Gleichförmigwerden persönliche Aufgabe ist, um der Gabe Gottes zu entsprechen. Es wäre aber eine schwerwiegende Unterlassung, wenn ich nicht berücksichtigen würde, dass das christliche Leben und vor allem diese Aspekte der priesterlichen Existenz ihre Wurzel, ihre Mitte und deshalb ihre Einheit im Opfer Christi, in der Heiligen Messe, in der Eucharistie finden.

Das Zweite Vatikanische Konzil erklärt in der Tat mit Worten, die Msgr. Escrivá zuvor oft wiederholt hat[44], dass die Heilige Messe »Zentrum und Wurzel des ganzen priesterlichen Lebens«[45] ist. Zweifelsohne steht das eucharistische Opfer im Mittelpunkt des Leben jedes Christen, für den Priester aber hat diese Tatsache besondere Ausprägungen. So schreibt Johannes Paul II.: »Durch unsere Weihe – deren Feier vom ersten liturgischen Zeugnis an mit der heiligen Messe verknüpft ist – sind wir in einzigartiger und herausragender Weise mit der Eucharistie verbunden. Wir sind gewissermaßen ›aus ihr‹ und ›für sie‹. Wir sind auch – und dies in besonderer Weise – verantwortlich für sie«[46].

Hier drängt es mich, erneut auf die herausragende Gestalt des Gründers des Opus Dei zurückzukommen. Für mich ist es unvermeidlich, und ich weiß, dass es auch für euch Grund zur Freude ist. Vierzig Jahre lang war ich tagaus, tagein Zeuge seines Bemühens, jeden Tag in ein Brandopfer, in eine Fortsetzung des Opfers des Altares zu verwandeln. Die Heilige Messe war die Mitte seines heroischen Einsatzes in der Arbeit und die Wurzel, aus der sein innerer Kampf, sein Gebetsleben und seine Buße ihr Leben bezogen. Dank dieser Vereinigung mit dem Opfer Christi gewann seine pastorale Tätigkeit eindrucksvoll heiligenden Wert. Jeder seiner Tage war wirklich ganz operatio Dei, Opus Dei, ein echter Weg des Gebetes, der innigen Vertrautheit mit Gott, der Einswerdung mit Christus in seiner totalen Hingabe für die Erlösung der Welt.

Äusserlich gab es nie etwas Aussergewöhnliches oder Besonderes an der Messe von Msgr. Escrivá, auch wenn es unmöglich war, sich seiner tiefen Frömmigkeit zu entziehen. Seit Beginn seines priesterlichen Dienstes bemühte er sich, obwohl wegen seiner vielfältigen pastoralen Tätigkeiten die Zeit immer knapp war, bei der Feier des heiligen Opfers weder der Routine noch der Hast Raum zu geben. Ganz im Gegenteil, spontan tendierte er dazu, die Heilige Messe mit viel Ruhe zu feiern, jeden Text zu verkosten und in den Sinn der einzelnen liturgischen Gesten einzudringen, so dass er viele Jahre lang – im Einklang mit den Ratschlägen, die er in der geistlichen Leitung erhielt – sich positiv darum bemühen musste, die Messe zügiger zu feiern, um nicht Aufmerksamkeit zu erregen und um auf die Gläubigen Rücksicht zu nehen, die für die Messe nicht so viel Zeit erübrigen konnten. In diesem Zusammenhang liest sich was er 1932 schrieb wie ein Seufzer seiner Seele: »Bei der Feier der Heiligen Messe sollten die Uhren stillstehen.«[47]

Die Intensität, mit der er persönlich die Vereinigung mit dem Opfer des Herrn in der Eucharistie suchte, gipfelte in einem Ereignis, das ich mich nicht scheue, als eine besondere Gabe zu bezeichnen. Der Vater selber hat am 24. Oktober 1966 mit großer Einfachheit davon gesprochen: »Mit meinen fünfundsechzig Jahren habe ich eine wunderbare Entdeckung gemacht. Ich feiere die Heilige Messe mit Begeisterung, doch gestern war sie mir eine unsägliche Mühsal. Welche Anstrengung! Ich habe gesehen, dass die Messe wirklich Opus Dei ist, Arbeit, so wie auch für Christus die erste Messe Arbeit war: das Kreuz. Ich habe gesehen, dass die Aufgabe des Priesters, dass die Feier der Messe Arbeit ist, um die Eucharistie herzustellen; dass man dabei Schmerz, Freude und Müdigkeit erlebt. In meinem Fleisch spürte ich die Erschöpfung einer göttlichen Arbeit.« Ich zweifle nicht daran, dass diese Entdeckung die Antwort auf eine Bitte war, die er beständig an uns in seiner Nähe richtete: »Bittet den Herrn darum, dass ich in der Heiligen Messe noch andächtiger in, dass ich jeden Tag mehr danach hungere, das heilige Opfer zu erneuern.«

8. Die marianische Dimension des priesterlichen Lebens

Am Fuß des Kreuzes Christi auf Kalvaria stand Maria, seine Mutter, und bei ihr der Jünger, den Jesus liebte.[48] Die Tradition der Kirche hat in der Gestalt des Apostels Johannes stets alle Christen repräsentiert gesehen, alle Männer und Frauen, die als unzerstörbares Prägemal im Sakrament der Taufe die Teilnahme am Priestertum Christi empfangen haben. Die Worte des am Kreuz mit dem Tode ringenden Herrn enthüllen uns eine wesentliche Dimension des christlichen Lebens: »Siehe da deine Mutter«[49]. Es is nach den Worten Johannes Pauls II. »die marianische Dimension im Leben der Jünger Christi (…): nicht nur des Johannes, der zu jener Stunde zusammen mit der Mutter seines Meisters unter dem Kreuze stand, sondern jedes Jüngers Christi, jedes Christen«[50].

Die Einswerdung mit Christus hat diese fundamentale Dimension. Alter Christus, ipse Christus zu sein, bedeutet notwendigerweise auch, Kind Mariens zu sein. Und wie das Einswerden mit dem Herrn gleichzeitig Gabe und Aufgabe ist, ist auch die Kindschaft gegenüber der Gottesmutter Gabe, »ein Geschenk, das Christus selbst persönlich jedem Menschen macht«[51], und Aufgabe, die der Evangelist in wenige Worten fasst: »Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich«[52]. »Indem der Christ sich wie der Apostel Johannes Maria kindlich anvertraut«, so der Heilige Vater, »nimmt er die Mutter Christi ›bei sich‹ auf und führt sie ein in den gesamten Bereich seines inneren Lebens«[53].

Wenn das für jeden Christen gilt, dann gilt es aufgrund eines neuen Titels für den Priester, der dazu berufen ist, auf eine neue Weise am Priestertum Christi teilzuhaben und in besonderer Weise auf das Kreuzesopfer ausgerichtet zu leben. Als Jünger des Herrn soll er sich in kindlicher Weise Maria anvertrauen, ihr als seiner Mutter begegnen und von ihr lernen, was es bedeutet, eine ›priesterliche Seele‹ zu haben: Eifer, um mit Christus mitzuerlösen, Durst nach Seelen, Geist der Wiedergutmachung; mit einem Wort, dieselbe Gesinnung wie Christus Jesus.[54] Wenn der Priester das Opfer von Kalvaria erneuert und die Schätze der Gnade Christi austeilt, kann er als Diener des Herrn nicht vergessen, dass die Jungfrau Maria am Fuß des Kreuzes »sich selbst ganz dem Geheimnis der Erlösung der Menschen geweiht hat«[55] und dass der Leib und das Blut Christi, die auf dem Altar gegenwärtig werden, von seiner heiligsten Mutter stammen.

Vom letzten Konzil kommt der Aufruf: »Diese Mutter des höchsten und ewigen Priesters, die Königin der Apostel und Schützerin ihres Dienstes, sollen die Priester mit kindlicher Ergebung und Verehrung hochschätzen und lieben«[56]. Wie deutlich hat der Gründer des Opus Dei diese wunderbare Wirklichkeit der mütterlichen Hilfe Mariens in seiner priesterlichen Tätigkeit erfahren! Am Fest des heiligen Josef 1975, wenige Monate vor seinem Tod, hat er sich im Rückblick auf seine pastorale Arbeit in den 1930er Jahren erinnert: »Wie viele Stunden bin ich durch mein Madrid gelaufen, jede Woche, von einer Seite zur anderen, eingehüllt in meinen Umhang! (…) Jene vollständigen Rosenkränze, die ich auf der Straße gebetet habe – so wie ich es eben konnte, doch ohne sie zu unterlassen –, und das täglich (…). Nie habe ich gedacht, dass es so schwer sein würde, das Werk voranzubringen, dass es so viel physischen und moralischen Schmerz kosten würde, vor allem moralischen (…). Iter para tutum! Meine Mutter! Mutter! Ich hatte nur dich allein! Mutter, danke! (…) Mutter! Cor Mariae Dulcissimum! Wie oft bin ich zu dir gekommen! Und andere Male, wenn ich sprach oder predigte und mir bewusst wurde, dass ich nichts wert war, dass ich ein Nichts war, doch mit einer Sicherheit … Mutter! Meine Mutter! Verlass mich nicht! Mutter! Meine Mutter!«

Das waren die zutiefst aufrichtigen Rufe eines Sohnes, die aus seiner priesterlichen Seele hervorbrachen, und das gerade am letzten Fest des heiligen Josef, das er hier auf Erden gefeiert hat. Denn in seinem Herzen – und auch in seinen Namen – waren Maria und Josef untrennbar miteinander verbunden. Sie waren der Weg zum innigen Umgang mit Jesus, und durch ihn und mit ihm und in ihm mit dem Vater und dem Heiligen Geist.

Eine tiefe Frömmigkeit und eine zarte Liebe zur Jungfrau Maria zu erwerben muss ein vorrangiges Ziel der Priesterbildung sein. Es gibt tiefe theologische Gründe dafür, dass diese Andacht nicht als frommes Beiwerk zu betrachten ist, sondern als etwas, das in der mit der Priesterweihe empfangenen ›Gabe‹ wurzelt und ein Leben lang wachsen und sich entfalten soll. Der Herr wollte seine Mutter auf ganz besondere Weise am Erlösungswerk beteiligen. Und der Priester, der die Vollmacht empfangen hat, in persona Christi Capitis zu handeln, ›benötigt‹ seinerseits die mütterliche Hilfe der Jungfrau in seinem Dienst. Ohne Maria kann er keine wirklich priesterliche Existenz leben.

9. Schlussfolgerung: Bildung zur Heiligkeit

Die aktuelle Lage der Gesellschaft und die neue Evangelisierung, zu der wir alle aufgerufen sind, fordern eine tiefgehende persönliche und qualitative Verbesserung unseres Priesterseins und folglich der Priesterausbildung. Vor kurzem hat Johannes Paul II. in seinem Brief zum Gründonnerstag an die Priester geschrieben: »Heute, an der Schwelle des 3. Jahrtausends der Ankunft Christi, erfahren wir vielleicht auf tiefere Weise die Größe und die Schwierigkeiten der Ernte: die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige: es gibt wenige Arbeiter (Mt 9, 37). Wenige, und das nicht nur der Menge, sondern auch der Qualität nach. Daraus leitet sich die Notwendigkeit der Ausbildung ab.«[57]

Es ist notwendig, dass die Priester in den Vorbereitungsjahren und bei ihrer ständigen Weiterbildung sich deutlich der Identität ihrer persönlichen Berufung – Priester in der Kirche zu sein – mit der Ausübung ihres Dienstes in persona Christi Capitis bewusst werden. Ihr Dienst an der Kirche besteht wesentlich darin (andere Weisen des priesterlichen Dienstes können legitim sein, sind aber zweitrangig), aktiv und demütig unter ihren Brüdern und Schwestern Christus den Priester zu verkörpern, der der Kirche das Leben gibt und sie läutert; Christus den Guten Hirten, der die Kirche in Einheit zum Vater führt; und Christus den Lehrmeister, der sie stärkt und mit seinem Wort und dem Beispiel seines Lebens anspornt.

Die Bildung des Priesters dauert ein ganzes Leben lang, denn in ihren verschiedenen Aspekten zielt sie darauf ab – und muss darauf abzielen –, dass Christus in ihm Gestalt annimmt[58]. Dieses Einswerden ist die Aufgabe, die es als Antwort auf die empfangene sakramentale Gabe zu verwirklichen gilt. Es handelt sich um eine Aufgabe, die der unermüdlichen pastoralen Tätigkeit vorausgeht und als Voraussetzung für ihre Wirksamkeit ein intensives Leben des Gebetes und der Buße verlangt, eine aufrichtige geistliche Leitung der eigenen Seele, den regelmäßigen und feinfühligen Empfang des Bußsakramentes und die Verwurzelung der gesamten Existenz im eucharistischen Opfer als ihrer Mitte.

Es geht um eine Neuevangelisierung, ja; aber im klaren Bewusstsein, dass es – wie Msgr. Escrivá sagte – »im geistlichen Leben nichts zu erfinden gibt. Man muss nur kämpfen, um Christus gleichförmig zu werden, um ein anderer Christus sein – ipse Christus –, um sich in Christus zu verlieben und um aus ihm leben, der derselbe ist, gestern, heute und in Ewigkeit: Iesus Christus heri et hodie, ipse et in saecula (Hebr 13, 8)«[59].

Von Christus, dem Ewigen Hohenpriester, singt die Kirche: Ave verum corpus natum de Maria Virgine. Ich bitte den Herrn darum, dass in der Priesterausbildung der marianische Weg immer offen steht, auf dem der Sohn Gottes zu den Menschen kam.

 

 



* Dieser Text beruht auf einem Vortrag, den Prälat Álvaro del Portillo an der Universität von Navarra 1990 auf dem Theologie-Symposium über das Thema “Die Priesterausbildung heute” gehalten hat. Der vollständige Text ist auf Italienisch nachzulesen in “Consacrazione & Missione del sacerdote” (Ares, Milano 1990, 2., erweiterte Auflage, S. 101–126).

Die hier gebotene Fassung verzichtet auf die Einleitungsworte und einige kurze Passagen, in denen Prälat Del Portillo auf den Zusammenhang zwischen dem gewählten Thema und der Erklärung des heroischen Tugendgrades Josemaría Escrivá’s, des Gründers des Opus Dei, anspielt, die wenige Tage zuvor mit Dekret vom 9. April 1990 erfolgt war. Diese geringfügigen Änderungen sollen die Aktualität des in seiner Originalfassung verfügbaren Textes besser zur Geltung bringen.

Bischof Álvaro del Portillo hat 40 Jahre lang an der Seite des heiligen Josefmaria gelebt und ist sein engster Mitarbeiter gewesen. Er starb im Ruf der Heiligkeit, und sein Selig- und Heiligsprechungsverfahren ist im Gange.

 

[1] Vgl. Johannes Paul II. Ansprachen: Europatreffen in Santiago de Compostela: Insegnamenti V, 3 (1982) 1257-1263; Rat der Europäischen Bischofskonferenzen, 2.1.1986: Insegnamenti IX, 1 (1986), 12-17; im Dom von Augsburg, 3.5.1987: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 77, S. 100 ff.; in Speyer, 4.5.1987: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 77, S. 102 ff; Vollversammlung des Päpstlichen Rates der Kultur, 12.1.1990: L’Osservatore Romano, 13.1.1990; an die Mitglieder des Diplomatischen Korps, 13.1.1990: L’Osservatore Romano, 14.1.1990.

[2] Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 1; Dekret Optatam totius, Vorwort.

[3] Vgl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Christifideles laici, Nr. 34.

[4] Vgl. die Gedanken der Enzykliken Redemptor hominis, Nr. 48-53; Dives in misericordia, Nr. 63-77; Dominum et vivificantem, Nr. 56-57.

[5] Über die »Krise des Gewissens und des Sinns für Gott«, die unvermeidlich mit der Verdunklung des Sündenbewusstseins einhergeht, so wie es bestimmte Elemente der aktuellen Kultur widerspiegeln, vgl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Reconciliatio et poenitentia, Nr. 18.

[6] Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Christifideles laici, Nr. 35.

[7] Der Weg, Adamas Verlag, Köln 1982, Nr. 584.

[8] J. Escrivá, Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer, Adamas Verlag, Köln 1992, Nr. 113.

[9] Johannes Paul II., Enzyklika Redemptor hominis, Nr. 74.

[10] Augustinus, Confessiones, 1, 1, 1: PL 32, 661; vgl. auch II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, Nr. 41.

[11] Vgl. die Passagen der Enzyklika Dives in misericordia, Nr. 13-17, mit ihren Reflexionen über die väterliche Liebe Gottes und ihre Offenbarung in Christus.

[12] Vgl. Phil 3, 18.

[13] Vgl. Kor 4, 6.

[14] Vgl. auch Á. del Portillo, Escritos sobre el sacerdocio, Palabra, Madrid 1970, S. 41-44; Gläubige und Laien in der Kirche, Schöningh Verlag, Paderborn 1975, S. 17-25.

[15] Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Christifideles laici, Nr. 34. Über das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen vgl. z. B. 1 Petr 2, 9; Apg 1, 6; 5, 9-10; 20, 6; Apost. Konstitutionen III, 16, 3; Ambrosius, De mysteriis 6, 29-30; SC 25 bis, S. 173; Thomas von Aquin, S. Th. III, q. 63, a. 3; II. Vat. Konzil, Dogm. Konstitution Lumen gentium, Nr. 10-11; Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 2.

[16] J. Escrivá, Christus begegnen, Adamas Verlag, Köln 1975, Nr. 96.

[17] Johannes Paul II., Ansprache, 30.5.1980: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 21, S. 18. Vgl. Brief an die Priester zum Gründonnerstag, 12.4.1990, Nr. 3.

[18] Johannes Paul II., Enzyklika Redemptor hominis, Nr. 20.

[19] Vgl. J. Escrivá, Homilie Priester auf  ewig, 13.4.1973, Adamas Verlag, Köln 1973.

[20] 1 Kor 4, 1.

[21] J. Escrivá, Brief, 24.3.1930, Nr. 2.

[22] Vgl. z.B. Hebr 7-9; Thomas von Aquin, S. Th. III, q. 22, a. 1; Konzil von Trient, Dekret De sacrificio Missae, DS 1739-1740; II. Vat. Konzil, Konstitution Sacrosanctum Concilium, Nr. 5-8.

[23] J. Escrivá, Christus begegnen, a.a.O., Nr. 104.

[24] J. Escrivá, Homilie Priester auf ewig, a.a.O., S. 28.

[25] Phil 1, 21.

[26] Gal 2, 20.

[27] II. Vat. Konzil, Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 12. Unter den unzähligen Zeugnissen der Patristik über die Forderung der persönlichen Heiligkeit, die das Priestertum mit sich bringt, vgl. z. B. Gregor von Nazianz, Oratio 2, Nr. 91: PG 35, 493; Johannes Chrysostomus, De sacerdotio, 6, Nr. 5: PG 48, 682; Petrus Chrysologus, Sermo 108: PL 52, 500-501; Isidor Pelusiota, Epistula 284: PG 78, 713; Gregor der Große, Dialogi, 4, 59: PL 77, 428.

[28] J. Escrivá, Aufzeichnungen, Nr. 1699.

[29] Pius X., Apostolisches Schreiben Haerent animo, 4.8.1908: ASS 41(1908), S. 564.

[30] Johannes Paul II., Brief Novo incipiente, 8.4.1979, Nr. 10,Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 7, S. 22-23.

[31] J. Escrivá, Aufzeichnungen, Nr. 1130.

[32] Ebda, Nr. 273.

[33] J. Escrivá, Betrachtung, 27.3.1975.

[34] Vgl. Lk 9, 23; 14, 27; Mt 10, 38; Mk 8, 34; Gal 2, 9 etc.

[35] Pius XII., Apostolisches Schreiben Menti nostrae, 23.9.1950: AAS 42 (1950), S. 667-668.

[36] Kol 1,24.

[37] J. Escrivá, Betrachtung, 28.4.1963.

[38] J. Escrivá, Aufzeichnungen, Nr. 1724.

[39] Vgl. Phil 2, 8.

[40] 2 Kor 5, 14.

[41] Thomas von Aquin, S. Th. II-II, q 24, a. 7 c.

[42] Vgl. 1 Kor 13, 4-7.

[43] Vgl. 2 Kor 12, 15.

[44] Vgl. z.B. J. Escrivá, Brief, 2.11.1945, Nr. 11; Christus begegnen, a.a.O., Nr. 87; Im Feuer der Schmiede, Adamas Verlag, Köln 1987, Nr. 69.

[45] II. Vat. Konzil, Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 14.

[46] Johannes Paul II., Brief Dominicae Cenae, 24.2.1980, Verlautbarungen des apostolischen Stuhls, Nr.15, S. 5.

[47] J. Escrivá, Aufzeichnungen, Nr. 728; vgl. Im Feuer der Schmiede, a.a.O., Nr. 436.

[48] Vgl. Joh 19, 26.

[49] Joh 19,27.

[50] Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris Mater, 25.3.1987, Nr. 45.

[51] Ebda.

[52] Joh 19,27

[53] Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris Mater, a.a.O., Nr. 45.

[54] Vgl. Phil 2, 5.

[55] II. Vat. Konzil, Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 18.

[56] Ebda.

[57] Johannes Paul II., Brief an die Priester zum Gründonnerstag 1990, a.a.O., Nr. 4.

[58] Vgl. Gal 4, 19.

[59] J. Escrivá, Brief, 9.1.1959, Nr. 6.