PRIESTER FÜR EINE NEUEVANGELISIERUNG *
Bischof Álvaro del
Portillo
Die Überlegungen, die ich
vorlegen möchte, beziehen sich direkt auf das Werk der Neuevangelisierung, das
neu ist und zugleich alt, weil es vor zweitausend Jahren in Christus begonnen
hat. Die Zeiten fordern es, und der Heilige Vater Johannes Paul II. spornt uns
dazu an.[1] Uns allen ist klar bewusst, dass das
Zweite Vatikanische Konzil seine gesamte Lehre auf die Erneuerung der Kirche
ausgerichtet hat, insbesondere aber die beiden Dekrete über Dienst und Leben
der Priester und über die Priesterausbildung.[2]
1. Notwendigkeit einer neuen Evangelisierung
Die Neuevangelisierung
wendet sich – vor allem im Westen – nicht an eine Welt, die nie die christliche
Verkündigung vernommen hat, sondern ganz im Gegenteil an eine Welt, der die
Botschaft Christi bereits verkündet wurde, die sie geglaubt und geliebt hat.
Doch jetzt zeigt sie sich gleichsam von ihren Ursprüngen her entwurzelt.[3]
Mehr noch, die westliche Gesellschaft entwickelt sich in großem Maße paradoxerweise
gegen ihre eigenen geistigen und kulturellen Wurzeln. Parallel zum großen materiellen
Fortschritt vollzieht sich offensichtlich ein schwerer moralischer Niedergang.[4]
Man bezeichnet diese
Gesellschaft oft als ›nachchristlich‹. Dieser Begriff ist vielleicht in einigen
Fällen geeignet, die aktuelle Situation und einige Haltungen zu beschreiben,
die auf einer intellektuellen und praktischen Verbildung des Gewissens der
Gläubigen beruhen.[5] Der Begriff
»nachchristlich« wäre jedoch völlig unangemessen, wenn er zum Ausdruck bringen
sollte, dass die Lehre Christi der zeitgenössischen Welt nichts mehr zu sagen
hat. Nichts liegt der Wirklichkeit ferner – einer Wirklichkeit, die uns die
Gnade Gottes in vielen Bereichen und vor allem in der wunderbaren Welt der
Seelen bei unzähligen Menschen wahrnehmen lässt.
Deshalb darf uns die
aktuelle Dringlichkeit der Neuevangelisierung nicht vergessen lassen, dass die
Kirche »sich nicht dem bleibenden Auftrag entziehen kann, das Evangelium all denen
– Millionen von Männern und Frauen –, die Christus, den Erlöser des Menschen,
noch nicht kennen, zu verkünden. Diese ausgesprochen missionarische Aufgabe hat
Jesus seiner Kirche anvertraut und gibt er ihr täglich neu auf«[6]. Dieser universale
Evangelisierungsauftrag erfordert eine erneuerte und durch die ewige Botschaft
Christi revitalisierte Kirche, die überströmt von unvergänglicher Aktualität.
Er verlangt mit anderen Worten ein neues Erwachen des Gewissens der Christen,
um die Welt zum Licht Christi hinzuziehen, zu diesem Christus, von dem Prälat
Escrivá gern kraftvoll wiederholte, er sei »keine
vorübergegangene Erscheinung, keine Erinnerung, die sich in der Geschichte
verliert. Er lebt! ›Iesus Christus
heri et hodie, ipse et in saecula‹, sagt der heilige Paulus. Jesus Christus
gestern und heute und immer!«[7]
Der Entschluss, die
apostolische Verantwortung als Christen unserer Zeit ernst zu nehmen, ist mit
einer pessimistischen oder negativen Sicht der Gegenwart unvereinbar. Um das
Reich Gottes wirksam zu verkünden und an seiner Ausbreitung mitzuarbeiten, ist
es nötig, die Welt, in der wir leben, zu lieben, sie »leidenschaftlich« zu
lieben – so ein Ausdruck des Gründers des Opus Dei[8]
–, die konkrete historische Situation und die Menschen in ihr »mit den Augen
Christi selbst« zu sehen, wie Johannes Paul II. in seiner ersten Enzyklika
geschrieben hat.[9] Auf diese
Weise entdecken wir auch heute, im Helldunkel der wechselnden Phänomene
vielfach schwer erkennbar, die Unruhe der menschlichen Seele, die sich nach
Gott sehnt, wie der heilige Augustinus sie in der berühmten Vorrede seiner Confessiones
beschrieben hat: »Du hast uns für Dich geschaffen, o Herr, und unruhig ist
unser Herz, bis es ruht in Dir.«[10] Die Schnellebigkeit, die unsere Zeit
im allgemeinen charakterisiert, wird begleitet und gleichsam gestaltet von der
Unruhe vieler Herzen, die in beständiger Unrast leben, die keine sichere
Orientierung für ihr eigenes Leben finden und keinen Sinn in der menschlichen
Geschichte erkennen. Aber gerade dort, inmitten dieser Unruhe, muss mit lauter
Stimme verkündet werden, dass sie niemand anderen suchen als Christus, und dass
das, was sie nicht kennen und doch ersehnen, die väterliche Liebe Gottes ist,
die ihnen allen und jedem einzelnen in Christus und in der Kirche angeboten
wird.[11]
In den letzten Monaten
erlebt die Welt gewaltige Umbrüche, vor allem auf dem Alten Kontinent. Eine
neue Ära der Freiheit, der Verantwortung, der Solidarität und der Spiritualität
scheint sich für Millionen von Menschen anzukündigen. Wir dürfen aber nicht
vergessen – und es muss unter Schmerzen gesagt werden –, dass es auch in
unserer westlichen Gesellschaft weite Bereiche gibt, die dem Kreuz Christi
feindlich und verschlossen gegenüberstehen,[12] Augen, die sich weigern, die
Schönheit Gottes zu bewundern, die sich auf dem Antlitz Christi widerspiegelt.[13]
2. Sendung aller in der Kirche
Angesichts dieser unserer
Welt ist klar, dass die Evangelisierung – ich betone das – nicht neu
sein wird wegen des wesentlichen Inhaltes der zu verkündenden Lehre oder wegen
des Lebensentwurfs, der unseren Zeitgenossen anzubieten ist. Die Neuheit muss
in den neuen geistigen und apostolischen Energien liegen, die alle Gläubigen
aufzubringen haben, denn alle nehmen wir teil an der Sendung der Kirche und
alle sind wir verantwortlich für sie.[14]
Besondere Bedeutung wird dem authentischen Zeugnis der Laien zukommen, denen es
nach den Worten Johannes Paul II. zukommt, »Zeugnis zu geben vom christlichen
Glauben als einzige und wahre Antwort (…) auf die Probleme und Hoffnungen, die
das Leben heute für jeden Menschen und für jede Gesellschaft einschließt. Dieses Zeugnis wird möglich,
wenn es den Laien gelingt, den Gegensatz zwischen dem Evangelium und dem
eigenen Leben zu überwinden und in ihrem täglichen Tun, in Familie, Arbeit und
Gesellschaft eine Lebenseinheit zu erreichen, die im Evangelium ihre
Inspiration und die Kraft zur vollen Verwirklichung findet.«[15]
Energisch und mit
einzigartiger Wirksamkeit hat Josemaría
Escrivá diese Lehre seit dem Ende der Zwanzigerjahre in immer
attraktiveren Wendungen und mit gesteigerter Lebendigkeit verkündet: »Durch die Taufe«, so sagte er 1960, »sind
wir alle zu Priestern unseres eigenen Daseins bestellt worden: um geistige
Opfer darzubringen, die durch Jesus Christus Gott wohlgefällig sind (1 Petr
2, 5), damit wir jede unserer Handlungen im Geiste des Gehorsams gegenüber dem
göttlichen Willen verrichten und so die Sendung des Gottmenschen fortsetzen.«[16] Der breite theologische Fortschritt,
der zu einem Neuverständnis der Taufberufung und in ihrer ekklesiologischen Bedeutung
geführt hat, ist zweifelsohne eine der Säulen, auf die sich die Kirche stützt,
um ihrem Evangelisierungsauftrag in Zukunft gerecht zu werden.
Das notwendige Dringen
darauf, dass die Laien ihre Verantwortung wahrnehmen, um das Licht des
Christentums in der Gesellschaft heller erstrahlen zu lassen, muss parallel
laufen zum Dringen auf die wesentliche Notwendigkeit des öffentlichen Dienstes
des Priesters, der reichlich, großzügig, demütig und zugleich kühn ausgeübt
werden muss: »Je mehr die christlichen Familien und die christlichen Laien ihre
Aufgabe (…) in ihren vielfältigen Einsätzen des Apostolats wahrnehmen, desto
mehr brauchen sie Priester, die ganz Priester sein sollen, eben für die
Vitalität ihres christlichen Lebens. Und umgekehrt, je stärker die Welt
entchristlicht wird oder es ihr an Reife im Glauben fehlt, desto mehr braucht
sie auch Priester, die sich voll und ganz dem Zeugnis für die Fülle des Geheimnisses
Christi widmen sollen.«[17]
Die Kirche, von der wir
wollen, dass sie wieder Blüten treibt und neue Früchte hervorbringt, muss, wie
wir in der Enzyklika Redemptor hominis lesen, »die Kirche des neuen
Advents sein, die Kirche, die sich beständig auf die neue Ankunft des Herrn
vorbereitet, die Kirche der Eucharistie und der Buße. Nur unter diesem
geistlichen Profil ihrer Lebendigkeit und ihres Handelns ist sie die Kirche der
göttlichen Sendung, die Kirche in statu missionis, wie sie uns das II.
Vatikanische Konzil vor Augen gestellt hat.«[18]
Die Kirche der Eucharistie und der Buße ist notwendigerweise die Kirche der unermüdlichen
Ausübung des Weihepriestertums; es ist die Kirche des heiligmäßigen Priesters,
der aus tiefster Seele mit seinem
ganzen Sein den Ruf liebt, den er vom Meister empfangen hat, sich zu jeder Zeit
als alter Christus, als ipse Christus zu verhalten.[19]
Es ist jetzt nicht
erforderlich, uns bei der Notwendigkeit des Weihepriestertums für die
Neuevangelisierung aufzuhalten noch bei der wechselseitigen Beziehung von
Weihepriestertum und allgemeinem Priestertum der Gläubigen. Für alle ist es in
der Tat sehr deutlich, dass ohne die überreiche Austeilung der großen Geheimnisse
Gottes[20], der
Eucharistie und der Buße, und – damit verbunden – ohne die Speisung mit dem
göttlichen Wort das übernatürliche Leben der Gläubigen schwinden würde. Die Neuevangelisierung
hängt in besonderer Weise von den Priestern ab, die großzügig – hungernd nach
der eigenen Heiligkeit und der Heiligkeit der anderen – das Wort Gottes
verkünden und die Sakramente spenden; von Menschen, die die Kirche ausgebildet
hat und die stets mit der Kirche fühlen, um nach Maßgabe des Geschenkes Christi
hundertprozentig Priester zu sein, in steter Verbundenheit mit ihrem Bischof
und in Ehrfurcht vor der Hierarchie der Kirche im allgemeinen, besonders vor
dem Heiligen Vater.
3. Notwendigkeit heiligmäßiger Priester
Die Neuevangelisierung ist
mit zahlreichen und insgesamt enormen Schwierigkeiten verbunden. Angesichts
dieses Drucks, der alles mit sich reissen möchte, spürt der Christ und
vielleicht insbesondere der Priester gelegentlich äußerst heftig das absolute
Unvermögen der eigenen menschlichen Kräfte.
Dies führt mir die
vortreffliche priesterliche Gestalt des Gründers des Opus Dei sehr lebendig vor
Augen. Der Heilige Vater hat am vergangenen 9. April das Dekret über den heroischen
Grad seiner Tugenden veröffentlicht. Ich danke dafür von ganzem Herzen dem
Dreifaltigen Gott auf die Fürsprache Mariens, in enger Verbundenheit mit vielen
tausenden Menschen auf den fünf Kontinenten. Mit 26 Jahren empfing er von Gott
einen Evangelisierungsauftrag von beeindruckenden Ausmaßen: den universalen Ruf
zur Heiligkeit auf der ganzen Welt unter Personen aller sozialen Schichten
theoretisch und praktisch – ins Leben umgesetzt – zu verbreiten. So schrieb er
1930: »Wir sind gekommen, um mit der Demut dessen, der weiß, dass er ein Sünder
und wenig wert ist – homo peccator sum (Lk 5, 8) sagen wir
mit Petrus –, und vor allem mit dem Glauben dessen, der sich von der Hand
Gottes führen lässt, zu sagen, dass die Heiligkeit kein Privileg für einige
wenige ist, dass der Herr uns alle berufen hat, dass er von allen Liebe erwartet:
von allen, gleich wo sie sind; von allen, gleich welchen Stand, Beruf oder
welches Amt sie haben. Denn dieses gewöhnliche, alltägliche, glanzlose Leben
kann Mittel der Heiligkeit sein: (…) alle Wege der Erde können Gelegenheit zu
einer Begegnung mit Christus sein.«[21] Die Schwierigkeiten, auf die unser
Gründer im ganzen Verlaufe seines Lebens stieß, waren gewaltig. Aber gewaltig
war auch die Wirksamkeit der Gnade Gottes in diesem seinem Leben der freudigen
und heroischen Antwort, manchmal unter großen Schmerzen, auf die Gaben Gottes.
Ich erinnere mich an eine
Episode, die sich im August 1958 zugetragen hat. Der Gründer des Opus Dei
machte einen Spaziergang durch die Londoner City. Als er an den Zentralen berühmter
Banken und großer Handels- und Industrieunternehmen vorbeikam, fühlte er angesichts
dieser menschlich mächtigen, den Dingen Gottes gegenüber aber gleichgültigen,
ja sogar feindseligen Welt mit besonderer Heftigkeit seine ganze Schwäche und
Unfähigkeit, jene Aufgabe zu verwirklichen, die er dreissig Jahre zuvor
empfangen hatte, nämlich mit dem Geist des Evangeliums das ganze menschliche
Dasein zu durchdringen und Christus an die Spitze aller menschlichen
Tätigkeiten zu stellen. Doch sofort verspürte er in seinem Inneren deutlich
eine göttliche Eingebung: »Du kannst es nicht, ich aber doch!«
Es war eine weitere
Bestätigung dessen, was in seiner Seele und in seinem Verhalten immer große
übernatürliche Gewissheit gewesen war, nämlich der sichere und feste Glaube,
dass Jesus Christus selbst – wahrer und ewiger Priester des endgültig in seinem
Blut begründeten Neuen Bundes – der einzige ist, der die liebevolle
Gemeinschaft Gottes mit den Menschen bewirkt, aus der die Gemeinschaft der
Menschen untereinander hervorgeht; der Glaube also, dass seine priesterliche
Arbeit, wie jede priesterliche Tätigkeit in der Kirche, gerade deshalb wirksam
ist, weil sie per Christum et cum Christo
et in Christo[22] getan wird.
Wenn die Neu- wie die
Erstevangelisierung und wie jede Evangelisierung im Laufe der Geschichte, ja
wie überhaupt jede eigentlich übernatürliche Arbeit unsere menschlichen Kräfte
übersteigt – die des einzelnen und die aller zusammen in der Kirche –, so ist
sie dennoch möglich für Gott, für Jesus Christus; und eben deshalb ist sie möglich
für uns, für alle und für jeden einzelnen, und zwar in dem Maße, in dem wir
alle und jeder einzelne – es wird immer aktuell sein, darauf zu bestehen – »nicht nur alter Christus, sondern ipse Christus, Christus selbst«[23]
ist. Das ist der tiefe
theologische Grund, warum die persönlichen Heiligkeit für jedes Apostolatswerk
und für die Rechristianisierung der Welt in ihrer Gesamtheit notwendig ist. In
der Tat, die Gleichförmigkeit mit Christus ist eine Gabe, aber auch eine
Aufgabe. Jeder Christ ist ipse
Christus, und auf besondere und eigentümliche Art ist es der Priester:
»unmittelbar, auf sakramentale Weise«[24].
Wir können und dürfen nicht vergessen, dass dieses Einssein jedoch auch ein
Ziel ist, eine Aufgabe und persönliche Verantwortung, um in einem jeden von uns
Wirklichkeit werden zu lassen, was der heilige Paulus schreibt: »Für mich ist
Christus das Leben.«[25]
»Nicht mehr ich lebe, sondern Christus
lebt in mir.«[26] Stellen wir
also dieses Programm für den Mann und für die Frau der Welt von heute und aller
Zeiten klar heraus, damit sie es sich in seiner ganzen Fülle aneignen.
Auf die Frage, welche
Priester Kirche und Welt brauchen, beginnt die Antwort daher heute wie gestern
und wie zu allen Zeiten mit den Worten: Kirche und Welt brauchen heilige
Priester; Priester also, die in Erkenntnis ihrer eigenen Grenzen und ihrer
Schwäche sich entschlossen um die Heiligkeit, um die Vollkommenheit in der
Liebe, um die Einswerdung mit Christus bemühen, indem sie treu der göttlichen
Gnade entsprechen. Das ist keine neue Antwort, doch sie ist stets aktuell,
notwendig und entscheidend. Das Zweite Vatikanische Konzil drückt das mit
deutlichen Worten aus: »Als Priester
sind sie jedoch in besonderer Weise zum Streben nach dieser Vollkommenheit
verpflichtet. Denn im Empfang des Weihesakramentes Gott auf neue Weise geweiht,
sind sie lebendige Werkzeuge Christi des Ewigen Priesters geworden, damit sie
sein wunderbares Werk, das mit Kraft von oben die ganze menschliche
Gesellschaft erneuert hat, durch die Zeiten fortzuführen vermögen.«[27]
Das Einswerden mit Christus verlangt ein Leben des Gebetes und der Buße. Sie sind nicht eine »Privatangelegenheit« des Priesters, sondern Bedingung für seine pastorale Wirksamkeit. Denn aus sich selbst vermag der Priester nichts, sondern nur in Verbindung mit Christus.
In diesem Zusammenhang kommt
mir eine Notiz Josemaría Escrivá’s aus dem Jahr 1932 in den Sinn. Ich denke,
dass es gerecht ist, diese Bezüge herzustellen, wenn wir uns vor Augen halten,
dass der Ehrwürdige Diener Gottes, von der Gnade geleitet, tausende Priester
zum Altar geführt hat, die in zahlreichen Diözesen bzw. in der Prälatur Opus
Dei inkardiniert sind. Als er in seinem Gebet wieder einmal die Größe der
Aufgabe betrachtete, die Gott ihm gestellt hatte, schrieb er: »Ich fühle, dass
ich, selbst wenn ich durch göttliche Zulassung in dieser Unternehmung allein
bliebe, und selbst wenn ich entehrt, arm (noch mehr als jetzt) und krank
dastehe würde…, ich keine Zweifel haben würde an der Göttlichkeit des Werkes
noch an seiner Verwirklichung. Und ich bekräftige meine Überzeugung, dass die
sicheren Mittel, um den Willen Jesu zu erfüllen, noch vor dem Tun, die
folgenden sind: beten, beten, beten; sühnen, sühnen, sühnen.«[28]
4. Priesterliche Heiligkeit und Leben des Gebetes
Jeder von uns möge sich vor
Augen führen: »Heiligkeit und Gebet hängen so miteinander zusammen, dass eines
ohne das andere nicht möglich ist. Der Satz des Chrysostomus ist wahr: ›Ich
denke, es ist für alle offensichtlich, dass es schlechthin unmöglich ist, ohne
die Hilfe des Gebetes tugendhaft zu leben‹ (De praecatione, orat. I).«[29]
»Vielleicht«, so schreibt
Johannes Paul II. in seinem Brief zum Gründonnerstag 1979, »hat man in den
letzten Jahren – wenigstens in gewissen Bereichen – zuviel über das Priestertum,
die ›Identität‹ des Priesters,
den Wert seiner Präsenz in der Welt von heute diskutiert, dagegen allzu wenig
gebetet. Es hat an entsprechendem Schwung gefehlt, um das Priestertum durch das
Gebet zu prägen, ihm wirksame Dynamik aus dem Geist des Evangeliums zu geben
und so die Identität des Priesters zu festigen. Das Gebet weist auf die
wesentliche Lebensform im Priestertum hin.«[30]
Die Notwendigkeit, Menschen
des Gebetes zu sein, bringt mir erneut die Gestalt unseres Gründers und
seine außergewöhnliche apostolische Fruchtbarkeit in den Sinn. Es ist unmöglich,
mit wenigen Worten einen kurzen Abriss seines Lebens des beständigen Gebetes zu
geben, dessen direkter Zeuge ich, soweit das möglich ist, vierzig Jahre lang
gewesen bin. Ich bezweifle nicht, dass Gott ihm die Gabe der eingegossenen
Beschauung in überreichem Maße gewährt hat. Neben vielen anderen Details
erinnere ich mich daran, wie unser Vater beim Frühstück, als wir beide die
Zeitung lasen, kaum zu lesen begonnen hatte, als er schon abwesend und ganz in
Gott versunken war. Er stützte den Kopf in seine Hand, hörte auf, die Zeitung
zu lesen, und betete. Ich war sehr bewegt, als ich nach seinem Tod in seinen persönlichen
Aufzeichnungen folgende Anmerkung aus dem Jahre 1934 las, die in äußerster
Einfachheit sein Gespräch mit dem Herrn wiedergibt: »Gebet, auch wenn ich es
dir nicht gebe (…), du lässt es mich zur Unzeit verrichten, und manchmal habe
ich Dir beim Zeitunglesen sagen müssen: Lass mich lesen! – Wie gut bist Du,
mein Jesus. Und ich dagegen ...«[31]
Es würde zu weit führen, den
Reichtum des Gebetslebens dieses Priesters – er war immer Priester! – in
angemessener Weise wiederzugeben. Zweifelsohne führte ihn der Heilige Geist zu
den höchsten Gipfeln der mystischen Vereinigung mitten im gewöhnlichen Leben,
und er hat auch die härtesten Läuterungen der Sinne und des Geistes
durchgemacht. Auch wenn diese und zahlreiche andere Vorkommnisse, von denen wir
wissen, eindeutig ein besonderes Wirken des Heiligen Geistes in seiner Seele
erkennen lassen, so ist zu unterstreichen, dass die tiefe Verwurzelung des
beständigen Gebetes in seinem Leben, in seinem Alltag, bei Tag und bei Nacht,
zugleich die Treue und die Großzügigkeit zeigen, mit der er sich den täglichen
Zeiten der Betrachtung und des Gebetes, dem Brevier und den anderen mündlichen
Gebeten gewidmet hat. Mehr noch, das außergewöhnliche Hereinbrechen Gottes in
seine Seele war häufig gerade die göttliche Antwort auf seine Treue zum Gebet
in jenen Zeiten, in denen es ihm besonders mühsam und schwierig war. So
schildert er zum Beispiel in einer der vielen Notizen des Jahres 1931: »Gestern
Nachmittag, gegen drei, ging ich ins Presbyterium der Kirche des
Krankenstiftes, um dort vor dem Allerheiligsten zu beten. Ich hatte keine Lust,
blieb aber knien wie eine Marionette. Manchmal kam ich zu mir und dachte: Guter
Jesus, du siehst, dass ich hier nur bin, um dir Freude zu machen. Nichts. Meine
Phantasie ging ihre eigenen Wege, unabhängig von meinem Körper und von meinem
Willen, wie ein Hund, der zu den Füßen seines Herrn schläft und vom Laufen, vom
Jagen und von seinen Freunden träumt (Hunde wie er). Manchmal regt er sich und
bellt ganz leise, aber er kommt nicht auf die Idee, sich von seinem Herrn zu
entfernen. So war ich, durch und durch ein Hund, als ich merkte, wie meine
Lippen, ohne es zu wollen, ein paar lateinische Worte wiederholten, die mir bis
dahin nie besonders aufgefallen waren und die im Gedächtnis zu behalten ich
keinen Grund hatte. Selbst jetzt, da ich sie wiedergeben will, muss ich sie von
dem Zettel ablesen, den ich immer in der Tasche bei mir trage, um
aufzuschreiben was Gott will. (Auf diesem Zettel habe ich in der Kirche den
Satz notiert, rein instinktiv, gewohnheitsmäßig, ohne ihm Bedeutung
beizumessen.) Die Worte der Schrift, die sich auf meinen Lippen fanden,
sind: Et fui tecum in omnibus ubicumque ambulasti, firmans regnum tuum in
aeternum. Ich habe den Sinn des Satzes zu verstehen versucht, indem ich ihn
langsam wiederholte. Und gestern abends, und auch heute, als ich diese Worte
von neuem las (denn als hätte Gott sich darauf versteift, mir zu beglaubigen,
dass es seine Worte sind, vergesse ich sie vom einen Mal zum anderen), habe ich
begriffen, dass mich Christus Jesus zu unserem Trost hat verstehen lassen, dass
›das Werk Gottes überall bei ihm sein wird, um die Herrschaft Jesu Christi für
immer zu festigen‹.«[32]
Im täglichen beharrlichen
Gebet, wenn es leicht fällt oder in Trockenheit, erhält der Priester – wie
jeder Christ, und wenn nötig, auch auf außerordentliche Weise – neues Licht,
Stärke im Glauben, sichere Hoffnung auf die übernatürliche Wirksamkeit seiner
pastoralen Arbeit, erneuerte Liebe: mit einem Wort, den Ansporn zur
Beharrlichkeit in dieser Arbeit und die Wurzel der tatsächlichen Wirksamkeit
dieser Arbeit. Ohne Gebet, und ohne ein Gebet, das sich bemüht, inmitten
tausender Beschäftigungen beständig zu sein, gibt es kein Einswerden mit
Christus, insofern es Aufgabe ist und auf dem gründet, was an ihm Geschenk
ist. Mehr noch, ich wage zu behaupten, dass ein Priester ohne Gebet das Bild
Christi – Vorbild für alle – vielleicht nicht verfälscht, aber es doch nur verschwommen
wiedergibt, so dass es weder anzieht noch Orientierung bietet noch dem Volk,
das es sieht oder hört, die Richtung weist. Häufig habe ich Msgr. Escrivá sagen
hören: »Das Werk Gottes ist mit Gebet gemacht worden«. Mit diesen Worten
bezeichnete er nicht mit einem Gemeinplatz des geistlichen Lebens, sondern
bezog sich auf eine tief empfundene und verinnerlichte Wirklichkeit, die seiner
oft wiederholten Behauptung entspricht, dass Gott das Werk gemacht hat und weiter
macht. So betete er laut und vernehmlich am 27. März 1975: »Wie ist das Werk
gemacht worden? Du hast es gemacht, Herr, mit vier armen Schluckern … Stulta mundi, infirma mundi, et ea quae non sunt (vgl. 1 Kor 1, 26-27). Die ganze Lehre des heiligen
Paulus hat sich bewahrheitet. Du hast völlig unlogische, ungeeignete Mittel
ausgewählt und hast die Arbeit über die ganze Welt ausgedehnt.«[33]
5. Heiligkeit des Priesters und Leben der Buße
Jesus Christus nachzufolgen
und ihm gleichgestaltet zu werden erfordert neben dem Gebet auch, das Kreuz
jeden Tages auf sich zu nehmen[34], freiwillig am Mysterium des
erlösenden Kreuzes teilzunehmen. »Der Priester«, so sagt Pius XII., »muss sich
bemühen, in seiner Seele all das widerzuspiegeln, was auf dem Altar geschieht.
So wie Christus sich selbst opfert, so muss auch sein Diener sich mit ihm
opfern; so wie Christus die Sünden der Menschen sühnt, so muss auch er, dem
steilen Weg der christlichen Askese folgend, für seine eigene Läuterung
arbeiten und für die des Nächsten.«[35]
Der Priester muss ein Büßer sein, er muss beharrlich Buße tun, nicht nur
die Abtötung leben. Mit dem Kreuz Christi vereint, muss er Sühne leisten für
die eigenen Sünden und für die Sünden aller. Mit dem heiligen Paulus muss er
sagen können: »Für den Leib Christi, der die Kirche ist, ergänze ich in meinem
irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.«[36]
Der Gründer des Opus Dei
nahm nicht nur freudig das Kreuz auf sich, in der Krankheit, in der Verfolgung,
in jeglicher Art äußerer Schwierigkeiten und in den inneren Läuterungen, die
Gott ihn durchmachen ließ, sondern er suchte es in der tiefen Überzeugung, dass
das Kreuz finden so viel bedeutet wie Christus finden. So drückte er es aus in
einer Betrachtung am 28. April 1963 mit Worten außergewöhnlicher theologischer
und mystischer Tiefe und erinnerte sich dabei an besonders harte Momente, die
er mehr als 30 Jahre zuvor erlebt hatte: »Als der Herr mir jene Schläge
versetzte, damals im Jahr 1931 etwa, da verstand ich es nicht. Und plötzlich,
inmitten jener übergroßen Bitternis, die Worte: Du bist mein Sohn (Ps 2,
7), du bist Christus. Und ich konnte nur antworten: Abba, Pater, Abba! Abba!
Abba! Und jetzt sehe ich das in einem neuen Licht, wie eine Neuentdeckung;
wie wenn man nach Jahren die Hand des Herrn, die göttliche Weisheit, die Hand
des Allmächtigen gewahrt. Du hast bewirkt, Herr, dass ich verstehe, dass das
Kreuz besitzen bedeutet, das Glück zu finden, die Freude. Und der Grund – ich
sehe es deutlicher denn je – ist dieser: das Kreuz besitzen heißt Einswerden
mit Christus, Christus sein und deshalb Sohn Gottes.«[37]
Das Büßerleben von Msgr.
Escrivá bestand vor allem in der Selbstverleugnung in den tausend Einzelheiten
des täglichen Lebens, aber es bestand auch in harter körperlicher Buße. Von den
vielen Äusserungen seiner Vereinigung mit dem Kreuz Christi kann ich mich
beispielsweise auf die Jahre des spanischen Bürgerkrieges beziehen. Jedermann –
auch ein sehr opferbreiter Mensch – hätte es damals angesichts der
Unbequemlichkeiten und Entbehrungen aller Art für ausreichend gehalten, diese
zu ertragen und Gott aufzuopfern. Nicht so Msgr. Escrivá. Den liebevollen
Einladungen des Herrn folgend, fand er, dass all das nicht genug war, um seiner
Berufung zu entsprechen, und dass er mehr tun musste. Das konnte ich persönlich
vor allem während der Monate feststellen, die ich mit ihm im Konsulat von
Honduras in Madrid verbrachte. Alle, die wir dorthin geflüchtet waren, litten
echten Hunger. Doch er verstand es, mit aller Natürlichkeit auch noch auf das
wenige, das es gab, zu verzichten, und fastete sehr streng, wie er das auch in
vielen anderen Epochen seines Lebens getan hat. Nach seinem Tod habe ich zum
Beispiel eine für seinen Beichtvater bestimmte Notiz vom 22. Juni 1933 lesen
können, in der er ihm seine auf den jüngsten Besinnungstagen gefassten Vorsätze
für seine Bußübungen darlegt. Wörtlich heisst es da: »Vater, der Herr bittet
mich ohne Zweifel darum, dass ich in der Buße zulege. Wenn ich in diesem Punkt
treu bin, scheint das Werk neuen Schwung zu bekommen.« Und in der Folge führt
er die konkreten Vorsätze an:
»Bußgeißel: montags,
mittwochs und freitags; einmal zusätzlich am Vortag der Feste des Herrn und der
allerseligsten Jungfrau; zusätzlich einmal in der Woche als Bitte oder
Danksagung.
»Bußgürtel: zwei täglich bis
zum Mittagessen; einer bis zum Abendessen: dienstags um die Hüfte und freitags
um die Schulter wie bisher.
»Schlafen: auf dem Fußboden,
wenn er aus Holz ist, oder ohne Matratze im Bett, dienstags, donnerstags,
samstags.
»Fasten: jeden Samstag nur
das nehmen, was man mir zum Frühstück gibt.«[38]
Es geht nicht unbedingt
darum, einen bestimmten Weg der Buße zu gehen, wohl aber muss festgehalten
werden, dass die Einswerdung mit Christus und folglich die Wirksamkeit des
priesterlichen Dienstes eine starke Erfahrung des Kreuzes am eigenen Leib und
im eigenen Geist erfordern. Und das noch mehr in unseren Tagen, noch mehr für
die Neuevangelisierung einer Welt, die zum Großteil im Hedonismus versinkt. Nur
im Licht des Glaubens hat all das einen Sinn: im Licht des Glaubens an das
Mysterium der Erlösung, das Mysterium des Gottessohnes, der gehorsam war bis
zum Tod, bis zum Tod am Kreuz[39].
6. Heiligkeit des Priesters und pastorale Liebe
Es braucht nicht eigens
betont zu werden, dass unser Dienst verlangt, dass der Priester auch ein Mann
der Tat ist. Das ist vollkommen offensichtlich. Vom Standpunkt des Glaubens
aus können wir auch als evident ansehen, dass der Motor des pastoralen
Wirkens des Priesters ausschließlich in der Liebe Christi wurzelt: caritas Christi urget nos[40],
sagt der heilige Paulus. Es ist eine übernatürliche Liebe, Frucht des
Kreuzes. Sie ist nach den Worten des heiligen Thomas von Aquin, »eine gewisse
Teilhabe an der unendlichen Liebe, die der Heilige Geist ist«[41].
In der Tat, nur die Liebe, die geduldig und wohlwollend ist, die alles
entschuldigt, alles glaubt und, alles erträgt[42],
kann erklären, dass jemand nicht nur mehr oder weniger genau bestimmte
pastorale Pflichten erfüllt, sondern sich ganz im Dienst verausgabt und
unermüdlich zum Wohl der Seelen tätig ist – weit über das hinaus, was die
strenge Gerechtigkeit vom Priester im Hinblick auf die seiner Hirtensorge
anvertrauten Gläubigen verlangt.
Auch in diesem Punkt kann
ich nicht umhin, an die liebenswerte Gestalt unseres Gründers zu denken.
Müdigkeit, Krankheit oder widrige Umstände waren niemals Entschuldigungsgründe
für seine unermüdliche Hingabe an den priesterlichen Dienst. Diese Hirtenliebe,
die zu einer bedingungslosen Hingabe im Dienst an den Seelen führt[43],
prägt mit besonderen Nuancen die priesterliche Brüderlichkeit, die ein
wesentliches Element der communio ist, also jener affektiven und
effektiven Einheit, die aus der gemeinsamen Teilhabe an denselben Gütern
erwächst. Die priesterliche Brüderlichkeit verwechselt Einheit nicht mit
Gleichförmigkeit und achtet die legitime Freiheit aller, auch im weiten Bereich
der priesterlichen Spiritualität.
Viel könnte ich von der Liebe erzählen und von den wahrhaft heroischen Dienstes, die der Gründer des Opus Dei seinen Mitbrüdern erwiesen hat. Vor seiner Übersiedlung nach Rom hat er in ganz Spanien im Auftrag vieler Bischöfe zahlreiche Besinnungstage für Priester gepredigt. Ich erinnere ich mich zum Beispiel an jene, die er 1944 für den Augustinerkonvent im Escorial hielt. Am Tag zuvor wurde er krank. Er hatte 39 Grad Fieber, aber das war für ihn kein Hindernis. Ich habe ihn begleitet. Trotz der hohen Temperatur, die am nächsten Tag wohl auf 40 Grad angestiegen war, hielt er die Exerzitien vollständig und brachte es zuwege, dass seine Zuhörer von der Krankheit gar nichts merkten.
7. Ein Leben in und aus der Eucharistie
Wenden wir unsere
Überlegungen nun einem weiteren wichtigen Aspekt zu, der die Wurzel und die Mitte des priesterlichen Lebens betrifft
und Garantie ist für die Wirksamkeit seiner Evangelisierungsbestreungen ist.
Gebet, Buße, Tun, die von
einer unermüdlichen pastoralen Liebe geleitet werden: das sind gleichsam die
Koordinaten, in denen wir die Gleichgestaltung des Priesters mit Jesus Christus
betrachtet haben in Hinblick auf das, was an diesem Gleichförmigwerden
persönliche Aufgabe ist, um der Gabe Gottes zu entsprechen. Es
wäre aber eine schwerwiegende Unterlassung, wenn ich nicht berücksichtigen
würde, dass das christliche Leben und vor allem diese Aspekte der
priesterlichen Existenz ihre Wurzel, ihre Mitte und deshalb ihre Einheit
im Opfer Christi, in der Heiligen Messe, in der Eucharistie finden.
Das Zweite Vatikanische
Konzil erklärt in der Tat mit Worten, die Msgr. Escrivá zuvor oft wiederholt
hat[44],
dass die Heilige Messe »Zentrum und Wurzel des ganzen priesterlichen Lebens«[45]
ist. Zweifelsohne steht das eucharistische Opfer im Mittelpunkt des Leben jedes
Christen, für den Priester aber hat diese Tatsache besondere Ausprägungen. So
schreibt Johannes Paul II.: »Durch unsere Weihe – deren Feier vom ersten
liturgischen Zeugnis an mit der heiligen Messe verknüpft ist – sind wir in
einzigartiger und herausragender Weise mit der Eucharistie verbunden. Wir sind
gewissermaßen ›aus ihr‹ und ›für sie‹. Wir sind auch – und dies in besonderer
Weise – verantwortlich für sie«[46].
Hier drängt es mich, erneut
auf die herausragende Gestalt des Gründers des Opus Dei zurückzukommen. Für
mich ist es unvermeidlich, und ich weiß, dass es auch für euch Grund zur Freude
ist. Vierzig Jahre lang war ich tagaus, tagein Zeuge seines Bemühens, jeden Tag
in ein Brandopfer, in eine Fortsetzung des Opfers des Altares zu verwandeln.
Die Heilige Messe war die Mitte seines heroischen Einsatzes in der Arbeit und
die Wurzel, aus der sein innerer Kampf, sein Gebetsleben und seine Buße ihr
Leben bezogen. Dank dieser Vereinigung mit dem Opfer Christi gewann seine
pastorale Tätigkeit eindrucksvoll heiligenden Wert. Jeder seiner Tage war
wirklich ganz operatio Dei, Opus Dei, ein echter Weg des
Gebetes, der innigen Vertrautheit mit Gott, der Einswerdung mit Christus in
seiner totalen Hingabe für die Erlösung der Welt.
Äusserlich gab es nie etwas
Aussergewöhnliches oder Besonderes an der Messe von Msgr. Escrivá, auch wenn es
unmöglich war, sich seiner tiefen Frömmigkeit zu entziehen. Seit Beginn seines
priesterlichen Dienstes bemühte er sich, obwohl wegen seiner vielfältigen
pastoralen Tätigkeiten die Zeit immer knapp war, bei der Feier des heiligen
Opfers weder der Routine noch der Hast Raum zu geben. Ganz im Gegenteil,
spontan tendierte er dazu, die Heilige Messe mit viel Ruhe zu feiern, jeden
Text zu verkosten und in den Sinn der einzelnen liturgischen Gesten
einzudringen, so dass er viele Jahre lang – im Einklang mit den Ratschlägen,
die er in der geistlichen Leitung erhielt – sich positiv darum bemühen musste,
die Messe zügiger zu feiern, um nicht Aufmerksamkeit zu erregen und um auf die
Gläubigen Rücksicht zu nehen, die für die Messe nicht so viel Zeit erübrigen
konnten. In diesem Zusammenhang liest sich was er 1932 schrieb wie ein Seufzer
seiner Seele: »Bei der Feier der Heiligen Messe sollten die Uhren stillstehen.«[47]
Die Intensität, mit der er
persönlich die Vereinigung mit dem Opfer des Herrn in der Eucharistie suchte,
gipfelte in einem Ereignis, das ich mich nicht scheue, als eine besondere Gabe
zu bezeichnen. Der Vater selber hat am 24. Oktober 1966 mit großer Einfachheit
davon gesprochen: »Mit meinen fünfundsechzig Jahren habe ich eine wunderbare
Entdeckung gemacht. Ich feiere die Heilige Messe mit Begeisterung, doch gestern
war sie mir eine unsägliche Mühsal. Welche Anstrengung! Ich habe gesehen, dass
die Messe wirklich Opus Dei ist, Arbeit, so wie auch für Christus die erste
Messe Arbeit war: das Kreuz. Ich habe gesehen, dass die Aufgabe des Priesters,
dass die Feier der Messe Arbeit ist, um die Eucharistie herzustellen; dass man
dabei Schmerz, Freude und Müdigkeit erlebt. In meinem Fleisch spürte ich die
Erschöpfung einer göttlichen Arbeit.« Ich zweifle nicht daran, dass diese
Entdeckung die Antwort auf eine Bitte war, die er beständig an uns in seiner
Nähe richtete: »Bittet den Herrn darum, dass ich in der Heiligen Messe noch
andächtiger in, dass ich jeden Tag mehr danach hungere, das heilige Opfer zu
erneuern.«
8. Die marianische Dimension des priesterlichen Lebens
Am Fuß des Kreuzes Christi
auf Kalvaria stand Maria, seine Mutter, und bei ihr der Jünger, den Jesus
liebte.[48] Die Tradition der Kirche hat in der
Gestalt des Apostels Johannes stets alle Christen repräsentiert gesehen, alle
Männer und Frauen, die als unzerstörbares Prägemal im Sakrament der Taufe die
Teilnahme am Priestertum Christi empfangen haben. Die Worte des am Kreuz mit
dem Tode ringenden Herrn enthüllen uns eine wesentliche Dimension des
christlichen Lebens: »Siehe da deine Mutter«[49].
Es is nach den Worten Johannes Pauls II. »die marianische Dimension im Leben
der Jünger Christi (…): nicht nur des Johannes, der zu jener Stunde zusammen
mit der Mutter seines Meisters unter dem Kreuze stand, sondern jedes Jüngers
Christi, jedes Christen«[50].
Die Einswerdung mit Christus
hat diese fundamentale Dimension. Alter
Christus, ipse Christus zu sein, bedeutet notwendigerweise auch, Kind Mariens zu sein.
Und wie das Einswerden mit dem Herrn gleichzeitig Gabe und Aufgabe
ist, ist auch die Kindschaft gegenüber der Gottesmutter Gabe, »ein Geschenk,
das Christus selbst persönlich jedem Menschen macht«[51], und Aufgabe, die der
Evangelist in wenige Worten fasst: »Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger
zu sich«[52]. »Indem der Christ sich wie der
Apostel Johannes Maria kindlich anvertraut«, so der Heilige Vater, »nimmt er
die Mutter Christi ›bei sich‹ auf und führt sie ein in den gesamten Bereich
seines inneren Lebens«[53].
Wenn das für jeden Christen
gilt, dann gilt es aufgrund eines neuen Titels für den Priester, der dazu
berufen ist, auf eine neue Weise am Priestertum Christi teilzuhaben und in
besonderer Weise auf das Kreuzesopfer ausgerichtet zu leben. Als Jünger des
Herrn soll er sich in kindlicher Weise Maria anvertrauen, ihr als seiner Mutter
begegnen und von ihr lernen, was es bedeutet, eine ›priesterliche Seele‹ zu
haben: Eifer, um mit Christus mitzuerlösen, Durst nach Seelen, Geist der
Wiedergutmachung; mit einem Wort, dieselbe Gesinnung wie Christus Jesus.[54] Wenn der Priester das Opfer von
Kalvaria erneuert und die Schätze der Gnade Christi austeilt, kann er als
Diener des Herrn nicht vergessen, dass die Jungfrau Maria am Fuß des Kreuzes »sich selbst ganz dem Geheimnis der Erlösung der Menschen geweiht
hat«[55] und dass der Leib und das Blut
Christi, die auf dem Altar gegenwärtig werden, von seiner heiligsten Mutter
stammen.
Vom letzten Konzil kommt der
Aufruf: »Diese Mutter des höchsten und ewigen Priesters,
die Königin der Apostel und Schützerin ihres Dienstes, sollen die Priester mit
kindlicher Ergebung und Verehrung hochschätzen und lieben«[56]. Wie deutlich hat der Gründer des
Opus Dei diese wunderbare Wirklichkeit der mütterlichen Hilfe Mariens in seiner
priesterlichen Tätigkeit erfahren! Am Fest des heiligen Josef 1975, wenige Monate
vor seinem Tod, hat er sich im Rückblick auf seine pastorale Arbeit in den
1930er Jahren erinnert: »Wie viele Stunden bin ich durch mein Madrid gelaufen,
jede Woche, von einer Seite zur anderen, eingehüllt in meinen Umhang! (…) Jene
vollständigen Rosenkränze, die ich auf der Straße gebetet habe – so wie ich es
eben konnte, doch ohne sie zu unterlassen –, und das täglich (…). Nie habe ich
gedacht, dass es so schwer sein würde, das Werk voranzubringen, dass es so viel
physischen und moralischen Schmerz kosten würde, vor allem moralischen (…). Iter para tutum! Meine Mutter! Mutter! Ich hatte nur dich allein!
Mutter, danke! (…) Mutter! Cor Mariae
Dulcissimum! Wie oft bin
ich zu dir gekommen! Und andere Male, wenn ich sprach oder predigte und mir
bewusst wurde, dass ich nichts wert war, dass ich ein Nichts war, doch mit
einer Sicherheit … Mutter! Meine Mutter! Verlass mich nicht! Mutter! Meine
Mutter!«
Das waren die zutiefst
aufrichtigen Rufe eines Sohnes, die aus seiner priesterlichen Seele hervorbrachen,
und das gerade am letzten Fest des heiligen Josef, das er hier auf Erden
gefeiert hat. Denn in seinem Herzen – und auch in seinen Namen – waren Maria
und Josef untrennbar miteinander verbunden. Sie waren der Weg zum innigen
Umgang mit Jesus, und durch ihn und mit ihm und in ihm mit dem Vater und dem
Heiligen Geist.
Eine tiefe Frömmigkeit und
eine zarte Liebe zur Jungfrau Maria zu erwerben muss ein vorrangiges Ziel der
Priesterbildung sein. Es gibt tiefe theologische Gründe dafür, dass diese
Andacht nicht als frommes Beiwerk zu betrachten ist, sondern als etwas, das in
der mit der Priesterweihe empfangenen ›Gabe‹ wurzelt und ein Leben lang wachsen
und sich entfalten soll. Der Herr wollte seine Mutter auf ganz besondere Weise
am Erlösungswerk beteiligen. Und der Priester, der die Vollmacht empfangen hat,
in persona Christi Capitis zu
handeln, ›benötigt‹ seinerseits die mütterliche Hilfe der Jungfrau in seinem
Dienst. Ohne Maria kann er keine wirklich priesterliche Existenz leben.
9. Schlussfolgerung: Bildung zur Heiligkeit
Die aktuelle Lage der
Gesellschaft und die neue Evangelisierung, zu der wir alle aufgerufen sind,
fordern eine tiefgehende persönliche und qualitative Verbesserung unseres Priesterseins
und folglich der Priesterausbildung. Vor kurzem hat Johannes Paul II. in seinem
Brief zum Gründonnerstag an die Priester geschrieben: »Heute, an der
Schwelle des 3. Jahrtausends der Ankunft Christi, erfahren wir vielleicht auf
tiefere Weise die Größe und die Schwierigkeiten der Ernte: die Ernte ist
groß, aber der Arbeiter sind wenige: es gibt wenige Arbeiter (Mt 9,
37). Wenige, und das nicht nur der Menge, sondern auch der Qualität nach.
Daraus leitet sich die Notwendigkeit der Ausbildung ab.«[57]
Es ist notwendig, dass die
Priester in den Vorbereitungsjahren und bei ihrer ständigen Weiterbildung sich
deutlich der Identität ihrer persönlichen Berufung – Priester in der Kirche zu
sein – mit der Ausübung ihres Dienstes in
persona Christi Capitis bewusst
werden. Ihr Dienst an der Kirche besteht wesentlich darin (andere Weisen des
priesterlichen Dienstes können legitim sein, sind aber zweitrangig), aktiv und
demütig unter ihren Brüdern und Schwestern Christus den Priester zu verkörpern,
der der Kirche das Leben gibt und sie läutert; Christus den Guten Hirten, der
die Kirche in Einheit zum Vater führt; und Christus den Lehrmeister, der sie
stärkt und mit seinem Wort und dem Beispiel seines Lebens anspornt.
Die Bildung des Priesters
dauert ein ganzes Leben lang, denn in ihren verschiedenen Aspekten zielt sie
darauf ab – und muss darauf abzielen –, dass Christus in ihm Gestalt annimmt[58].
Dieses Einswerden ist die Aufgabe, die es als Antwort auf die empfangene
sakramentale Gabe zu verwirklichen gilt. Es handelt sich um eine Aufgabe, die
der unermüdlichen pastoralen Tätigkeit vorausgeht und als Voraussetzung für
ihre Wirksamkeit ein intensives Leben des Gebetes und der Buße verlangt, eine
aufrichtige geistliche Leitung der eigenen Seele, den regelmäßigen und
feinfühligen Empfang des Bußsakramentes und die Verwurzelung der gesamten Existenz
im eucharistischen Opfer als ihrer Mitte.
Es geht um eine
Neuevangelisierung, ja; aber im klaren Bewusstsein, dass es – wie Msgr. Escrivá
sagte – »im geistlichen Leben nichts zu erfinden gibt. Man muss nur kämpfen, um
Christus gleichförmig zu werden, um ein anderer Christus sein – ipse Christus –, um sich in Christus zu verlieben und um aus ihm leben, der
derselbe ist, gestern, heute und in Ewigkeit: Iesus Christus heri et hodie,
ipse et in saecula (Hebr 13, 8)«[59].
Von Christus, dem Ewigen
Hohenpriester, singt die Kirche: Ave
verum corpus natum de Maria Virgine.
Ich bitte den Herrn darum, dass in der Priesterausbildung der
marianische Weg immer offen steht, auf dem der Sohn Gottes zu den Menschen kam.
* Dieser Text beruht
auf einem Vortrag, den Prälat Álvaro del Portillo an
der Universität von Navarra 1990 auf dem Theologie-Symposium über das Thema
“Die Priesterausbildung heute” gehalten hat. Der vollständige Text ist auf Italienisch nachzulesen in “Consacrazione &
Missione del sacerdote” (Ares, Milano 1990, 2., erweiterte Auflage, S.
101–126).
Die hier gebotene
Fassung verzichtet auf die Einleitungsworte und einige kurze Passagen, in denen
Prälat Del Portillo auf den Zusammenhang zwischen dem gewählten Thema und
der Erklärung des heroischen Tugendgrades Josemaría Escrivá’s, des Gründers des Opus Dei,
anspielt, die wenige Tage zuvor mit Dekret vom 9. April 1990 erfolgt war. Diese
geringfügigen Änderungen sollen die Aktualität des in seiner Originalfassung
verfügbaren Textes besser zur Geltung bringen.
Bischof Álvaro del
Portillo hat 40 Jahre lang an der Seite des heiligen Josefmaria gelebt und ist
sein engster Mitarbeiter gewesen. Er starb im Ruf der
Heiligkeit, und sein Selig- und Heiligsprechungsverfahren ist im Gange.
[1] Vgl. Johannes Paul II. Ansprachen: Europatreffen in
Santiago de Compostela: Insegnamenti
V, 3 (1982) 1257-1263; Rat der Europäischen Bischofskonferenzen, 2.1.1986: Insegnamenti IX, 1 (1986), 12-17; im Dom
von Augsburg, 3.5.1987: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 77, S. 100
ff.; in Speyer, 4.5.1987: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 77, S.
102 ff; Vollversammlung des Päpstlichen Rates der Kultur, 12.1.1990: L’Osservatore Romano, 13.1.1990; an die
Mitglieder des Diplomatischen Korps, 13.1.1990: L’Osservatore Romano, 14.1.1990.
[2] Vgl. II.
Vatikanisches Konzil, Dekret Presbyterorum
Ordinis, Nr. 1; Dekret Optatam totius,
Vorwort.
[3] Vgl. Johannes Paul
II., Apostolisches Schreiben Christifideles
laici, Nr. 34.
[4] Vgl. die Gedanken
der Enzykliken Redemptor hominis, Nr.
48-53; Dives in misericordia, Nr.
63-77; Dominum et vivificantem, Nr.
56-57.
[5] Über die »Krise des
Gewissens und des Sinns für Gott«, die unvermeidlich mit der Verdunklung des
Sündenbewusstseins einhergeht, so wie es bestimmte Elemente der aktuellen
Kultur widerspiegeln, vgl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Reconciliatio et poenitentia, Nr. 18.
[6] Johannes Paul II.,
Apostolisches Schreiben Christifideles
laici, Nr. 35.
[7] Der Weg, Adamas Verlag, Köln 1982, Nr. 584.
[8] J. Escrivá, Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer,
Adamas Verlag, Köln 1992, Nr. 113.
[9] Johannes Paul II.,
Enzyklika Redemptor hominis, Nr. 74.
[10] Augustinus, Confessiones, 1, 1, 1: PL 32, 661; vgl.
auch II. Vat. Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium
et spes, Nr. 41.
[11] Vgl. die Passagen der
Enzyklika Dives in misericordia, Nr.
13-17, mit ihren Reflexionen über die väterliche Liebe Gottes und ihre
Offenbarung in Christus.
[12] Vgl. Phil 3, 18.
[13] Vgl. Kor 4, 6.
[14] Vgl. auch Á. del
Portillo, Escritos sobre el sacerdocio,
Palabra, Madrid 1970, S. 41-44; Gläubige
und Laien in der Kirche, Schöningh Verlag, Paderborn 1975, S. 17-25.
[15] Johannes Paul II.,
Apostolisches Schreiben Christifideles
laici, Nr. 34. Über das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen vgl. z. B. 1
Petr 2, 9; Apg 1, 6; 5, 9-10; 20, 6; Apost.
Konstitutionen III, 16, 3; Ambrosius, De
mysteriis 6, 29-30; SC 25 bis, S.
173; Thomas von Aquin, S. Th. III, q.
63, a. 3; II. Vat. Konzil, Dogm. Konstitution Lumen gentium, Nr. 10-11; Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 2.
[16] J. Escrivá, Christus begegnen, Adamas Verlag, Köln
1975, Nr. 96.
[17] Johannes Paul II., Ansprache, 30.5.1980: Verlautbarungen
des Apostolischen Stuhls, Nr. 21, S. 18. Vgl. Brief an die Priester zum Gründonnerstag, 12.4.1990, Nr. 3.
[18] Johannes Paul II.,
Enzyklika Redemptor hominis, Nr. 20.
[19] Vgl. J. Escrivá,
Homilie Priester auf ewig, 13.4.1973, Adamas Verlag, Köln
1973.
[20] 1 Kor 4, 1.
[21] J. Escrivá, Brief, 24.3.1930,
Nr. 2.
[22] Vgl. z.B. Hebr 7-9; Thomas von Aquin, S. Th. III, q. 22, a. 1; Konzil von Trient, Dekret De sacrificio Missae, DS
1739-1740; II. Vat. Konzil, Konstitution Sacrosanctum
Concilium, Nr. 5-8.
[23] J. Escrivá, Christus begegnen, a.a.O., Nr. 104.
[24] J. Escrivá, Homilie Priester auf ewig, a.a.O., S. 28.
[25] Phil 1, 21.
[26] Gal 2, 20.
[27] II. Vat. Konzil,
Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 12.
Unter den unzähligen Zeugnissen der Patristik über die Forderung der
persönlichen Heiligkeit, die das Priestertum mit sich bringt, vgl. z. B. Gregor
von Nazianz, Oratio 2, Nr. 91: PG 35,
493; Johannes Chrysostomus, De sacerdotio,
6, Nr. 5: PG 48, 682; Petrus Chrysologus, Sermo 108: PL 52, 500-501;
Isidor Pelusiota, Epistula 284: PG
78, 713; Gregor der Große, Dialogi,
4, 59: PL 77, 428.
[28] J. Escrivá, Aufzeichnungen,
Nr. 1699.
[29] Pius X.,
Apostolisches Schreiben Haerent animo,
4.8.1908: ASS 41(1908), S. 564.
[30] Johannes Paul II.,
Brief Novo incipiente, 8.4.1979, Nr.
10,Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 7, S. 22-23.
[31] J. Escrivá, Aufzeichnungen, Nr. 1130.
[32] Ebda, Nr. 273.
[33] J. Escrivá, Betrachtung, 27.3.1975.
[34] Vgl. Lk 9, 23; 14, 27; Mt 10, 38; Mk 8, 34; Gal 2, 9 etc.
[35] Pius XII.,
Apostolisches Schreiben Menti nostrae,
23.9.1950: AAS 42 (1950), S. 667-668.
[36] Kol 1,24.
[37] J. Escrivá, Betrachtung, 28.4.1963.
[38] J. Escrivá, Aufzeichnungen, Nr. 1724.
[39] Vgl. Phil 2, 8.
[40] 2 Kor 5, 14.
[41] Thomas von Aquin, S. Th. II-II, q 24, a. 7 c.
[42] Vgl. 1 Kor 13, 4-7.
[43] Vgl. 2 Kor 12, 15.
[44] Vgl. z.B. J.
Escrivá, Brief, 2.11.1945, Nr. 11; Christus begegnen, a.a.O., Nr. 87; Im
Feuer der Schmiede, Adamas Verlag, Köln 1987, Nr. 69.
[45] II. Vat. Konzil,
Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 14.
[46] Johannes Paul II.,
Brief Dominicae Cenae, 24.2.1980,
Verlautbarungen des apostolischen Stuhls, Nr.15, S. 5.
[47] J. Escrivá, Aufzeichnungen, Nr. 728; vgl. Im Feuer der Schmiede, a.a.O., Nr. 436.
[48] Vgl. Joh 19, 26.
[49] Joh 19,27.
[50] Johannes Paul II., Enzyklika Redemptoris
Mater, 25.3.1987, Nr. 45.
[51] Ebda.
[52] Joh 19,27
[53] Johannes Paul II.,
Enzyklika Redemptoris Mater, a.a.O.,
Nr. 45.
[54] Vgl. Phil 2, 5.
[55] II. Vat. Konzil,
Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 18.
[56] Ebda.
[57] Johannes Paul II., Brief an die Priester zum Gründonnerstag
1990, a.a.O., Nr. 4.
[58] Vgl. Gal 4, 19.
[59] J. Escrivá, Brief, 9.1.1959,
Nr. 6.