(De Officiis) - V. Kapitel

V. Kapitel

Vom Stillschweigen: Auch gegen den menschlichen Widersacher bildet es eine bewährte Waffe (17—18), insbesonders eine Schutzwaffe der Demut (19) wider Versuchung und Sünde (20).

  Aber auch vor jedem sichtbaren Widersacher, der reizt, der stachelt, der den Zunder der Lust oder Sinnlichkeit legt, hat man sich in acht zu nehmen. Wenn uns also einer schmäht, neckt, zu Tätlichkeit reizt, zu Zank herausfordert, dann laßt uns Schweigen üben! Dann laßt uns nicht schämen zu verstummen! Denn ein Sünder ist es, der uns herausfordert, der unrecht tut und uns zu seinesgleichen haben möchte.

  So spricht er denn gerne, wenn du schweigst, wenn du dir nichts merken läßt: Was schweigst du? Sprich, wenn du dich getraust! Doch du getraust dich nicht, du bist stumm, ich habe dich sprachlos gemacht. Schweigst du, zerschreit er sich noch mehr, hält sich für besiegt, genarrt, verachtet und verspottet. Erwiderst du, fühlt er sich als der Überlegene, weil er seinesgleichen gefunden hat. Schweigst du, so heißt es: er hat diesen beschimpft, dieser ihn mit Verachtung gestraft. Erwiderst du das Geschimpfe, heißt es: beide haben sich in Schmähungen ergangen; jeden straft das Urteil, keinen spricht es frei. Er geht also geflissentlich darauf aus, mich zu reizen, daß ich Ähnliches rede, Ähnliches tue wie er. Am Gerechten aber ist es, sich nichts merken zu lassen, nichts zu erwidern, die Frucht des guten Gewissens zu wahren, mehr dem Urteile der Guten, als der Unverschämtheit eines Lästermaules anheimzustellen und damit zufrieden zu sein, die Würde im Verhalten bewahrt zu haben. Das nämlich heißt „ob des Guten schweigen“ (Ps 38,3); denn wer ein gutes Gewissen hat, darf sich nicht über falsche Anschuldigungen aufregen und nicht glauben, fremder Schimpf wiege schwerer als das Selbstzeugnis.

  So kommt es, daß er auch die Demut wahrt. Will er hingegen nicht allzu demütig erscheinen, sinnt er also und spricht bei sich selbst: Wie, der will mich verachten und unter meinen Augen solche Reden wider mich führen, als könnte ich nicht den Mund gegen ihn auf tun? Warum sollte nicht auch ich etwas sagen, womit ich ihn ärgern kann? Wie, der will mir Beleidigungen zufügen, als wäre ich kein Mann, als könnte ich mich nicht rächen? Der will mich verunglimpfen, als könnte ich nicht noch Schlimmeres wider ihn vorbringen?

  Wer so spricht, ist nicht sanft und demütig (Vgl. Mt 11,29), ist nicht frei von Versuchung. Der Versucher stachelt ihn auf, er speit ihm solche Gedanken ein. Meist bedient sich der böse Geist eines Menschen hierzu und zieht ihn bei, daß er so zu ihm spreche. Doch du wandle fest auf Felsenpfad! Mag selbst ein Sklave eine Beleidigung sprechen, der Gerechte schweigt; mag ein Schwächling Schimpfworte ausstoßen, der Gerechte schweigt; mag ein Armer in Schmähungen sich ergehen, der Gerechte erwidert nicht. Das sind die Waffen des Gerechten. Durch Nachgeben trägt er den Sieg davon. So pflegen auch geübte Speerwerfer durch Ausweichen zu siegen und im Fliehen dem Verfolger die schwersten Wunden zu schlagen.


VI. Kapitel

Vom Stillschweigen: David ein Vorbild der Schweigsamkeit und der Selbstverdemütigung (21). Gegenteiliges Verhalten ist zu meiden (22).

  Was braucht es denn der Aufregung, wenn wir Schmähungen hören? Warum wollten wir nicht jenen nachahmen, der bekennt: „Ich verstummte und demütigte mich und schwieg ob des Guten“ (Ps 38,3) Oder sprach David nur so, handelte er nicht auch so? Gewiß, er handelte auch so. Denn als Semeis Sohn ihn schmähte, schwieg David. Obschon von Bewaffneten umgeben, erwiderte er die Beschimpfung nicht, drang nicht auf Rache: so wenig, daß er dem Sohne Sarvias, der zu ihm sagte, er wolle Rache an jenem nehmen, es nicht erlaubte (2R 16,5 ff.). So ging er denn gleichsam stumm und demütig, ging schweigend des Weges. Er regte sich über den Namen ‚Blutmensch‘ nicht auf, indem er seiner Sanftmut eingedenk blieb; er regte sich über die Beschimpfungen nicht auf, indem er sich seiner guten Werke vollbewußt war.

  Wer sonach durch Beleidigung sich schnell aufregen läßt, erweckt, während er das Unverdiente seiner Beschimpfung beweisen will, den Anschein, als ob er sie verdienen würde. Besser der, welcher sich über die Beleidigung hinwegsetzt, als der, welcher sich darüber abhärmt. Denn wer sich darüber hinwegsetzt, verachtet sie, als fühlte er sie nicht; wer sich aber darob abhärmt, leidet darunter, als fühlte er sie.


VII. Kapitel

Die Betrachtung des 38. Psalmes der Anlaß zur Schrift über die Pflichtenlehre (23). Mehr als Cicero drängte Ambrosius die Liebe zu seinen Söhnen zu deren Abfassung (24).

  Nicht ohne Vorbedacht habe ich mich in meiner Schrift an euch, meine Söhne, dieses Psalmes als Einleitung bedient. Der Prophet David gab diesen Psalm dem heiligen Idithum zu singen[17]; ich rate euch, von seinem tiefen Sinn und seinen gewaltigen Gedanken entzückt: haltet ihn fest! Denn wir merkten schon aus dem Wenigen, was wir kurz gestreift haben, wie sowohl das Sichgedulden im Schweigen, als auch das Reden zur rechten Zeit, sowie in den folgenden Versen die Verachtung des Reichtums in diesem Psalme gelehrt werden: Dinge, welche die wichtigsten Grundlagen des Tugendlebens bilden. Bei der Betrachtung dieses Psalmes nun kam ich auf den Gedanken, eine Pflichtenlehre zu schreiben.

  Wenn auch hierüber einige Philosophen geschrieben haben, wie bei den Griechen Panätius[18] und sein Sohn, bei den Römern Tullius, so hielt ich es doch nicht für unangemessen für mein Amt, auch meinerseits darüber zu schreiben, und zwar, wie Tullius zur Belehrung seines Sohnes[19], so auch ich zu eurer Unterweisung, meine Söhne. Denn nicht weniger bin ich euch, die ich im Evangelium erzeugt habe (Vgl. 1Co 4,15), in Liebe zugetan, als wenn ich euch aus der Ehe bekommen hätte. Nicht heftiger drängt die Natur als die Gnade zum Lieben. Mehr Liebe schulden wir gewiß denen, die nach unserer Überzeugung ewig mit uns sein werden, als jenen, die es nur in dieser Welt sind. Diese sind häufig entartete Sprößlinge, die dem Vater Schande bereiten, euch habe ich erst zu meinen Lieblingen erkoren. Ihre Liebe beruht auf Verwandtschaft, die kein hinlänglich geeigneter und beständiger Lehrer dauernder Liebe ist; die Liebe zu euch auf getroffener Entscheidung, die zum natürlichen Hang ein schwerwiegendes Moment der Liebe fügte: die Prüfung der Lieblinge und die Liebe zu den Erkorenen.


VIII. Kapitel

Der Name Pflichtenlehre nicht bloß den Philosophen, sondern auch den Hagiographen geläufig (25). Erklärung desselben (26).

  Rechtfertigen nun die Personenumstände die Abfassung der Pflichtenlehre, so laßt uns sehen, ob dieselbe auch sachlich sich rechtfertigen läßt, und ob diese Bezeichnung nur ein philosophischer Schulausdruck ist oder auch in den göttlichen Schriften sich findet. Gut fügte es sich nun, daß uns bei der heutigen Evangeliumverlesung der Heilige Geist, als wollte er zum Schreiben mahnen, eine Stelle zu lesen gab, die uns nur bestärken mußte, daß auch wir von officium (Pflicht) sprechen können. Denn als der Priester Zacharias im Tempel stumm ward und nicht sprechen konnte, „da geschah es“, so heißt es, „sobald die Tage seines Pflichtdienstes (officium) abgelaufen waren, ging er hinweg in sein Haus“ (Lc 1,23). Auch wir können also nach dem verlesenen Texte von officium (Pflicht) sprechen.

  Auch die wissenschaftliche Erwägung widerspricht dem nicht. Das Wort officium (Pflicht) kommt nämlich unseres Erachtens von efficere (verrichten), besagt also gleichsam ein efficium (Pflichtverrichtung) — des besseren Wortklanges wegen sagte man aber mit Veränderung eines Buchstabens officium — oder besagt doch ein Handeln, das niemand schadet (officiat), allen frommt[20].


IX. Kapitel

Der Philosophie gilt das Sittlichgute und das Nützliche als Einteilungsgrund der drei, bezw. fünf Arten von Pflichten (27), für uns nur das Sittlichgute, gemessen am Maßstabe des Ewigen (28); daher die Darstellung der christlichen Pflichtenlehre nicht überflüssig (29).

  Die Pflichten, meinte man[21], leiten sich her vom Sittlichguten und Nützlichen und von der Wahl des Besseren zwischen diesen beiden; es könne ferner der Fall eintreten, daß es sich um ein zweifaches Gute und ein zweifaches Nützliche zugleich handle und die Frage entstehe, was das Bessere und was das Nützlichere davon sei. So ergibt sich denn zunächst eine dreifache Einteilung des Pflichtmäßigen: in das Sittlichgute, das Nützliche und das, was das Bessere ist. Sodann teilte man diese drei Arten in fünf weitere ein: in ein zweifaches Sittlichgute, in ein zweifaches Nützliche und in die Wahl und Entscheidung darüber. Die ersteren betreffen, wie man sagt, das Schickliche und das Ehrbare im Leben, die beiden folgenden die Glücksgüter des Lebens: Besitz, Reichtum und Vermögen; die Wahl hierüber stehe dem Urteil zu. So jene Autoren.

  Wir aber bemessen ausschließlich nur das Schickliche und Ehrbare[22], mehr mit dem Maßstab des Zukünftigen als des Gegenwärtigen, und bezeichnen nur das für nützlich, was der Seligkeit des ewigen Lebens, nicht was der Lust des gegenwärtigen frommt. Wir erblicken auch keinerlei Vorteile in Reichtum und Vermögensschätzen, sondern halten diese für Nachteile, wenn man nicht darauf verzichtet. Schwerer drückt ihre Last, wenn sie vorhanden sind, als ihr Verlust, wenn sie abhanden kommen.

  Unsere schriftliche Arbeit ist daher nicht überflüssig, weil wir an den Pflichtbegriff einen anderen Maßstab anlegen, als jene Autoren es getan haben. Sie halten die irdischen Glücksgüter für etwas Gutes, wir halten sie geradezu für einen Nachteil, weil einer, der gleich jenem Reichen hier Gutes empfängt, dort gepeinigt wird, ein Lazarus dagegen, der hier Schlimmes erduldete, dort seinen Trost findet (Vgl. Luk. Lc 16,19 ff.). Wer jene Werke nicht liest, mag nach Gutdünken unsere Zeilen lesen, wenn es ihm sonst nicht um Wortgepränge und Redekunst, sondern um die schlichte Schönheit der Sache zu tun ist.


X. Kapitel

Schweigen ein Gebot der Hl. Schrift (30). Dieser, nicht der Philosophie, kommt die Priorität hierin zu (31). Schweigen eine Kunst, die geübt werden muß (32—33). Vom rechten Maßhalten im Schweigen, Reden und Handeln (34—35).

  An erster Stelle waren es unsere Schriften, worin das Geziemende, griechisch p??p?? genannt, näher festgesetzt wurde. Wir werden darüber aufgeklärt und belehrt, wenn wir lesen: „Dir geziemt Lobgesang, o Gott, auf Sion“, oder im Griechischen: S?? p??pe? ?µ??? ? ?e?? ?? S???[23]. Auch der Apostel mahnt: „Rede, was sich für eine gesunde Lehre geziemt!“ (Tt 2,1) Und an einer anderen Stelle: „Es ziemte sich aber dem, durch welchen alle Dinge und um dessentwillen alle Dinge sind, und welcher viele Kinder zur Herrlichkeit herbeiführte, den Führer ihres Heils durch Leiden zu vollenden“ (He 2,10).

  Hat etwa Panätius, hat Aristoteles, der ebenfalls von der Pflicht handelte, früher gelebt als David? Ist doch selbst Pythagoras, der an Alter, wie wir lesen, über Sokrates hinaufreicht, dem Propheten David gefolgt, da er den Seinigen das Gesetz des Schweigens gab. Doch er wollte seinen Schülern fünf Jahre lang das Sprechen überhaupt verbieten, während David diese Naturgabe nicht beeinträchtigen wollte, sondern nur Bedachtsamkeit im Reden lehrte. Näherhin wollte Pythagoras mittels des Nichtsprechens das Sprechen lehren; nach David sollten wir mehr durch Sprechen das Sprechen lernen. Wie wäre denn eine Unterweisung ohne Schulung oder ein Fortschritt ohne Übung denkbar?

  Wer im Kriegsfach sich ausbilden will, der übt sich täglich in den Waffen, tritt in voller Rüstung gleichsam in das Vorspiel des Kampfes ein, sucht Deckung, als stünde der Feind schon vor ihm, und erprobt seine Arme im gewandten und kräftigen Speerwerfen oder weicht dem Geschosse des Gegners aus und entgeht ihm wachsamen Auges. Wer ein Schiff auf dem Meere durch Steuer zu lenken oder durch Ruder zu leiten begehrt, übt sich zuvor auf einem Flusse. Wer einen lieblichen Sang und eine schöne Stimme erstrebt, bildet erst nach und nach die Stimme im Singen aus. Und wer durch Körperkraft und regelrechten Wettkampf nach der Siegeskrone auslangt, übt sich täglich in der Ringkunst, stählt seine Glieder, nährt seine Ausdauer, um sich erst mühsam daran zu gewöhnen.

  Das lehrt uns die Natur schon am kleinen Kinde. Es bemüht sich zunächst um die Sprachlaute, um das Sprechen zu lernen; der Laut ist gleichsam die Schule und der Ringplatz für die Stimme. So sollen denn auch die, welche Behutsamkeit im Reden lernen wollen, die Gabe der Natur nicht verleugnen, das Gebot der Wachsamkeit hingegen üben gleich wachestehenden Posten, die wachend, nicht schlafend auslugen. Jedes Ding findet nämlich durch Schulung, die seiner Eigenart und natürlichen Beschaffenheit entspricht, Förderung.

  David schwieg nicht immer, sondern wenn es der Augenblick erforderte; er verweigerte nicht ständig und nicht jedermann die Antwort, sondern nur dem Gegner, der ihn reizte, dem Sünder, der ihn herausforderte (Ps 38,2 f.). Und er hörte, wie er an einer anderen Stelle versichert, nur auf solche nicht, welche Eitles redeten und Trug sannen; und öffnete ihnen wie taub und stumm seine Stimme nicht (Ebd. 37, 13 f.). Auch anderswo liest man: „Antworte dem Törichten nicht auf seine Torheit, damit du ihm nicht ähnlich werdest!“ (Pr 26,4)

  Die erste Pflicht ist sonach das Maßhalten im Reden. Das heißt Gott ein Lobopfer darbringen; das heißt Ehrfurcht wahren bei der Schriftlesung; das heißt den Eltern Ehrerbietung erweisen. Ich weiß, daß man gar häufig nur redet, weil man nicht zu schweigen versteht. Selten schweigt einer, wenn schon das Reden ihm nicht frommt. Der Weise überlegt erst viel, wenn er reden soll: was er sprechen soll, zu wem er sprechen soll, an welchem Ort, zu welcher Zeit. So gibt es denn ein Maßhalten sowohl im Schweigen wie im Reden, aber auch ein Maßhalten im Handeln. Schön ist es, hierin das Pflichtmaß einzuhalten.


XI. Kapitel

Die Einteilung der Pflichten in vollkommene und mittlere kennt auch die Hl. Schrift (36—37). Zu den ersteren zählt die Barmherzigkeit (38—39).

  Jede Pflicht ist entweder eine mittlere oder eine vollkommene[24]. Auch das können wir gleicherweise an der Hand der Schrift nachweisen. Wir lesen nämlich im Evangelium den Ausspruch des Herrn: „Willst du zum ewigen Leben gelangen, so halte die Gebote. Da sprach jener: welche? Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter; und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ (Mt 19,17-19). Das sind mittlere Pflichten, denen etwas fehlt.

  So spricht denn auch der Jüngling zu ihm: „Das alles habe ich von Jugend auf beobachtet: was fehlt mir noch? Da entgegnete ihm Jesus: Willst du vollkommen sein, so geh, verkaufe alle deine Güter und gib sie den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!“ (Ebd. 20 f.) Im Vorausgehenden findet sich die Schriftstelle mit der Mahnung, die Feinde zu lieben, für unsere Verleumder und Verfolger zu beten und die, welche uns fluchen, zu segnen (Ebd. 5, 44.). So müssen wir es halten, wenn wir vollkommen sein wollen wie unser Vater, der im Himmel ist, der über Gute und Böse die Sonne ihre Strahlen ausgießen läßt und unterschiedslos die Lande aller mit Regen und Tau befruchtet (Mt 5,45 Mt 5,48). Das nun ist die vollkommene Pflicht, von den Griechen ?at????µa genannt. Durch sie gelangt alles, was irgendwie zu Fall kommen konnte, zur Besserung.

  Gut ist auch die Barmherzigkeit; denn auch sie macht den Menschen vollkommen, weil sie den vollkommenen Vater nachahmt. Nichts empfiehlt eine christliche Seele so, wie die Barmherzigkeit, vor allem gegen die Armen. Als Gemeingut soll man die Erzeugnisse der Natur betrachten, welche die Früchte der Erde für alle hervorbringt. Dem Armen sollst du daher von deiner Habe mitteilen und den unterstützen, der Los und Gestalt mit dir teilt. Du reichst eine Münze: er empfängt seinen Lebensunterhalt; du gibst ein Geldstück: er sieht darin seine ganze Habe. Dein Denar ist sein Vermögen.

  Mehr bietet dir verhältnismäßig der Arme: er ist Schuldner des Heils. Kleidest du einen Nackten, schmückst du dich selbst mit dem Kleide der Gerechtigkeit (Vgl. Jb 29,14). Nimmst du einen Fremden unter dein Dach auf, nimmst du dich eines Notleidenden an, verschafft er dir die Freundschaft der Heiligen und die ewigen Wohnungen (Vgl. Lc 16,9). Nicht wenig bedeutet solcher Gnadenerweis. Leibliche Saat streust du aus, geistige Frucht erntest du. Du wunderst dich über das Gericht des Herrn, das über den heiligen Job hereinbrach? (Jb 1 f.) Bewundere dessen Tugend! Konnte er doch sprechen: „Auge war ich der Blinden, der Lahmen Fuß. Ich war der Vater der Schwachen“ (Jb 29,15 f.). „Mit dem Fell meiner Lämmer wurden ihre Schultern erwärmt“ (Jb 31,20). „Kein Fremder wohnte draußen; meine Türe stand vielmehr jedem Ankömmling offen“ (Jb 31,32). Selig fürwahr, von dessen Haus kein Armer je mit leerer Tasche fortging! Denn niemand ist seliger, als wer der Not des Armen und der Trübsal des Schwachen und Dürftigen gedenkt. Am Tage des Gerichtes wird er Heil finden vom Herrn (Vgl. Ps 40,2), indem er ihn zum Schuldner seines Erbarmens haben wird.


XII. Kapitel

Von der göttlichen Vorsehung: Nur ein Schwächling wird angesichts des Scheinglückes der Gottlosen oder des Unglückes der Gerechten an derselben irre; anders Job (40—42). In Wahrheit ist jeder Gottlose ein Unglücklicher, jeder Gerechte ein Glücklicher (43—46).

  Doch so manche lassen sich in der Pflicht der mitteilsamen Barmherzigkeit irre machen. Wenn sie nämlich sehen, wie Sünder im Reichtum schwimmen, der Ehren, der Gesundheit, der Kinder sich erfreuen, Gerechte hingegen in Not, in Verachtung, kinderlos, siech am Leibe, oft von Trauer heimgesucht ihr Leben fristen, dann glauben sie, der Herr kümmere sich nicht um das Tun des Menschen; oder er wisse nicht, was wir im Verborgenen treiben, woran unser Gewissen sich hält; oder aber sein Gericht erscheine keineswegs als gerecht.

  Nicht unwichtig ist diese Frage. Erklärten doch jene drei königlichen Freunde Jobs ihn deshalb für einen Sünder, weil er, wie sie sahen, aus einem Reichen ein Armer, aus einem mit Kindern reichgesegneten Vater ein kinderloser geworden war, mit Geschwüren überdeckt, von Schwielen strotzend, vom Haupt bis zu den Füßen von Beulen zerwühlt (Vgl. Jb 4,1 ff.). Der heilige Job gab ihnen nun Folgendes zu bedenken: Wenn ich meiner Sünden wegen dies leide, „warum leben dann die Gottlosen? Alt aber sind sie geworden, und ihre Nachkommen schwelgen im Reichtum nach Wunsch, ihre Kinder gedeihen vor ihren Augen, ihre Häuser mehren sich in Überfluß: nirgends aber eine Frucht; keine Geißel Gottes ruht auf ihnen“ (Vgl. Jb 21,7-9).

  Ein Schwächling, der dies sieht, wird in seinem Herzen irre und seinem Eifer abwendig. Was er vorbringen kann, dem hat der hl. Job zum voraus mit den Worten Ausdruck verliehen: „Ertraget mich! Ich aber will reden: dann verlacht mich nicht! Denn werde ich auch der Sünde geziehen, werde ich als Mensch derselben geziehen. So traget denn die Last meiner Worte!“ (Vgl. Jb 21,1 ff.) Ich werde, will er sagen, sprechen, was ich nicht billige; aber zu euerer Widerlegung will ich die sündhaften Worte aussprechen. Oder doch, weil der Vers so lautet: „Wie aber? Werde ich wohl von einem Menschen der Sünde geziehen?“ (Ebd. 4.) folgendermaßen: Kein Mensch kann mich der Sünde zeihen, ob ich auch Tadel verdiene; denn nicht auf offenkundige Schuld gründet sich euer Tadel, sondern aus den Schicksalsschlägen, die ich erlitten, schließt ihr auf das Mißverdienst von Vergehungen. Angesichts der Tatsache nun, daß Ungerechte im Überfluß des Glückes schwelgen, er selbst aber von Unglück heimgesucht wird, spricht der Schwächling zum Herrn: „Geh weg von mir! Ich will nichts wissen von Deinen Wegen. Was nützt es, daß wir ihm gedient, was frommt es, daß wir ihm uns geweiht haben? In ihren Händen häufen sich alle Güter; die Werke der Gottlosen aber sieht er nicht“ (Ebd. 14-16.).

  Man lobt an Plato, daß er in seiner Staatslehre[25] einen, der die Rolle des Anwalts wider eine gerechte Sache übernommen hatte, ob der Worte, die er selbst nicht billigen konnte, um Entschuldigung bitten und versichern läßt, daß ihm jene Rolle nur übertragen worden sei, um der Wahrheit auf den Grund zu kommen und Frage und Antwort auf ihren Gehalt prüfen zu können. Und dieses Verfahren billigte Tullius so sehr, daß auch er in seinen Büchern über den Staat[26] für diese Ansicht eintreten zu sollen glaubte.

  Wie bedeutend älter als jene Denker ist Job, der zuerst auf diesen Gedanken kam und nicht nur zur rednerischen Ausschmückung, sondern zur Erhärtung der Wahrheit das vorausschicken zu sollen glaubte. Sofort ließ er die Lösung der Frage folgen mit der Beteuerung, daß „die Leuchte der Gottlosen ausgelöscht werde und ihr Untergang bevorstehe“ (Jb 21,17). Gott, der Lehrer der Weisheit und der Zucht, lasse sich nicht täuschen, sondern sei Richter über die Wahrheit (Vgl. Jb 21,22 Jb 22,2). Darum dürfe die Glückseligkeit der einzelnen nicht nach dem äußeren Überfluß bemessen werden, sondern nach dem inneren Gewissen, das zwischen Verdienst und Mißverdienst der Schuldlosen und Lasterhaften unterscheide: ein wahrhafter und unbestechlicher Schiedsrichter über Strafe und Lohn! Der Schuldlose stirbt als Mächtiger im Reich der Unschuld, als überreicher Herr des eigenen Willens, im Besitze einer Seele, die gleichsam „voll Fett“ ist (Ebd. 21, 24.). Dagegen aber bringt der Sünder, ob er auch äußerlich im Überfluß schwimmt, in Vergnügungen schwelgt und von Salben duftet, das Leben „in der Bitterkeit seiner Seele“ (Ebd. 3, 20; 7, 11; 10, 1; 27, 2 usw.)zu und beschließt den letzten Tag, ohne etwas Gutes von seinen Genüssen mitnehmen, ohne etwas anderes mit sich fortnehmen zu können als den Preis seiner Verbrechen.

  Bedenke das und leugne, wenn du kannst, daß es eine Vergeltung im göttlichen Gerichte gibt! Jenen macht das eigene Herz glücklich, diesen unglücklich. Jenen spricht das eigene Urteil frei, diesen schuldig. Jenen überkommt Freude beim Hinscheiden, diesen Trauer. Wer könnte auch einen Menschen freisprechen, der nicht einmal vor sich selbst schuldlos dasteht? „Sagt mir“, heißt es, „wo ist der Schutz seiner Hütten?“ (Jb 21,28) Keine Spur von ihm wird man finden (Vgl. ebd. 29.). Denn das Leben des Lasterhaften ist wie ein Traum; er schlägt die Augen auf: dahin ist seine Ruhe, entschwunden das Ergötzen (Vgl. ebd. 20, 8 f.). Selbst die äußere Ruhe der Gottlosen, die zu ihren Lebzeiten in die Erscheinung tritt, gehört der Hölle an; denn lebendig fahren sie zur Hölle (Vgl. Nb 16,30 Nb 16,33).

  Du siehst das Gastmahl eines Sünders: frage sein Gewissen! Riecht es nicht übler denn alle Gräber? Du schaust sein vergnügtes Leben, staunst über seine leibliche Gesundheit, über die überreiche Zahl an Kindern und Schätzen: schau hin auf die Beulen und Striemen seiner Seele und die Trübsal seines Herzens! Was soll ich denn ein Wort verlieren über seine Schätze? Liest du doch: „Nicht vom Überfluß hängt sein Leben ab“ (Lc 12,15); weißt du doch, daß er, ob er dir auch reich erscheint, selbst arm sich dünkt und mit seinem Urteil das deinige Lügen straft. Was soll ich desgleichen über seine vielen Kinder und sein Freisein von Leid ein Wort verlieren? Muß er doch sich selbst bedauern und sich sagen, daß er ohne Erben bleiben werde, nachdem er seinesgleichen nicht zu Erben haben will. Der Sünder hinterläßt überhaupt kein Erbe. So ist also der Gottlose sich selbst zur Strafe, der Gerechte hingegen sich selbst zur Freude, und jeder von ihnen erntet den Lohn der Selbstvergeltung, sei es für die guten, sei es für die bösen Werke.


XIII. Kapitel

Von der göttlichen Vorsehung: Der vorausgehende Exkurs nicht zwecklos (47). Widerlegung der aristotelischen und epikureischen Auffassung (48—50).

  Doch kehren wir zum Thema zurück, damit es nicht scheine, wir hätten die Einteilung, die wir machten, vergessen, weil wir der Meinung derer entgegentraten, die deshalb, weil sie die lasterhaftesten Menschen in Reichtum, Vergnügen, Ehren und Macht sehen, während so viele Gerechte darben und kranken, wähnen, Gott kümmere sich entweder keinen Deut um uns, wie die Epikureer behaupten, oder aber er wisse um das Treiben des Menschen nicht, wie die Lasterhaften meinen, oder er sei, wenn allwissend, ein ungerechter Richter, der die Guten darben, die Ungerechten in Überfluß leben lasse. Nicht überflüssig war der ‚Exkurs‘, wenn ich so sagen darf. Es sollte einer derartigen Auffassung gerade das seelische Empfinden derer Antwort stehen, die sie glücklich preisen, während sie sich selbst für unglücklich halten; denn mich dünkte, sie würden ihnen selbst eher Glauben schenken als uns.

  Nach dieser Darlegung erachte ich es für leicht, die übrigen Einwände zu widerlegen: zunächst die Behauptung derer, die glauben, Gott kümmere sich keineswegs um die Welt. So behauptet Aristoteles, seine Vorsehung reiche nur bis zum Monde[27]. Aber welcher Meister vergäße der Sorge um sein Werk? Wer ließe das, was er selbst ins Dasein setzen zu sollen glaubte, im Stiche und gäbe es preis? Wenn Regieren ein Unrecht ist, liegt nicht im Erschaffen ein noch größeres Unrecht? Würde doch, so wenig das Nichterschaffen ungerecht ist, im Nichtsorgen die größte Grausamkeit liegen.

  Gott, seinen Schöpfer, verleugnen, oder aber sich selbst zu den Tieren und Bestien rechnen: was sollen wir zu solchen Leuten sagen, die sich selbst so unrecht tun und verurteilen? Sie behaupten selbst, Gott durchdringe alles und auf seiner Kraft beruhe alles, seine Macht und Größe durchdringe alle Elemente, Erde, Himmel und Meere: und wenn er den Geist des Menschen, das Erhabenste, was er uns verliehen hat, durchdringt und mit dem Wissen seiner göttlichen Majestät darin eindringt, so rechnen sie ihm das als ein Unrecht an.

  Indes spotten die Philosophen selbst, soweit sie als nüchtern gelten, über den Lehrer solcher Leute (Epikur) als einen Trunkenbold und Anwalt der Lust. Was soll ich aber von der Meinung des Aristoteles sagen, der glaubt, Gott bescheide sich in die ihm gezogenen Grenzen und friste sein Dasein innerhalb eines abgesteckten Reiches gemäß jener Fabeldichtungen, wonach drei Herrscher in der Weise in die Welt sich teilten, daß dem einen der Himmel, dem anderen das Meer, dem dritten die Unterwelt durch das Los zur Beherrschung zufiel; und wonach sie sich hüteten, um fremde Gebietsteile sich zu kümmern und so Krieg unter sich heraufzubeschwören? Ähnlich, so behauptet er, kümmert sich auch Gott nicht um die Erde, wie er sich auch um das Meer oder die Unterwelt nicht kümmert. Wie wollen sie denn die Dichter ablehnen[28], denen sie folgen?


XIV. Kapitel

Von der göttlichen Vorsehung: Gottes Allwissenheit leugnen die Weltweisen vergeblich (51). Schon das Alte Testament nimmt Stellung gegen letztere (52). Schriftbeweis (53). Hinter der Leugnung birgt sich sündhaftes Tun (54). Auch die Sonne bietet einen Kongruenzbeweis (55—56).

  Nun der weitere Einwand, ob nicht Gott, wenn nicht die Sorge, so doch das Wissen um seine Schöpfung abgehe? Er also, „der das Ohr gepflanzt, soll nicht hören, und der das Auge gebildet, nicht sehen“ (Ps 93,9), nicht schauen!

  Dieses Hirngespinst entging den heiligen Propheten nicht. So führt denn schon David solche Leute redend ein, wobei er sie der Aufgeblasenheit vor Hochmut bezichtet. Was wäre denn auch, nachdem sie selbst doch unter der Sünde schmachten, so dünkelhaft als ihr Unwille darüber, daß andere Sünder am Leben sind, indem sie in die Klage ausbrechen: „Wie lange, Herr, werden die Sünder sich noch brüsten?“ (Ebd. 3.) Und im Folgenden: „Und sie sprachen: Nicht wird der Herr es sehen und nicht merken der Gott Jakobs“ (Ebd. 7.). Darauf nun antwortet ihnen der Prophet: „Kommt jetzt zur Einsicht, ihr Unverständigen im Volke, und endlich zur Vernunft, ihr Toren! Der das Ohr gepflanzt, hört nicht, und der das Auge gebildet, sieht nicht? Der die Völker züchtigt, soll nicht strafen: er, der den Menschen das Wissen lehrt? Der Herr kennt die Gedanken der Menschen, daß sie eitel sind“ (Ebd. 8-11.). Er, der alles Eitle gewahrt, soll über das Heilige in Unwissenheit sein und, was er selbst geschaffen hat, nicht kennen? Kann ein Künstler in Unwissenheit über sein Werk sein? Nur ein Mensch ist er und versteht die heimlichen Dinge an seinem Werke: und Gott soll sein Werk nicht kennen? Ist das Werk abgrundtiefer als der Meister? Und hat er etwas geschaffen, was an Erhabenheit ihn übertrifft? dessen Verdienst der Schöpfer nicht kennt? dessen Gesinnung der Richter nicht weiß? Soviel wider jene.

  Im übrigen genügt uns das Zeugnis eben dessen, der beteuerte: ,,Ich bin es, der Herzen und Nieren durchforscht“ (Jr 17,10). Und im Evangelium spricht der Herr Jesus: „Was denkt ihr Böses in eurem Herzen?“ (Lc 5,22, Lc 2,8) Er wußte nämlich, daß sie Böses dachten. Das beteuert denn auch der Evangelist mit den Worten: „Es wußte nämlich Jesus ihre Gedanken“ (Lc 6,8).

  Die Ansicht dieser Leute kann nicht viel Eindruck machen, wenn wir ihr Tun ins Auge fassen. Sie wollen über sich keinen Richter haben, dem nichts entgeht. Sie wollen ihm keine Kenntnis des Verborgenen einräumen, weil sie sich vor der Aufdeckung ihres verborgenen Treibens fürchten. Und doch, der Herr kennt ihre Werke und überantwortet sie der Finsternis: „In der Nacht“, heißt es, „wird der Dieb sich einfinden, und das Auge des Ehebrechers wird die Finsternis abwarten und sprechen: mich wird kein Auge sehen. Er sorgte vor, daß seine Person verborgen bleibe“ Jb 24,14 f.). Denn jeder, der das Licht flieht, liebt die Finsternis; er bestrebt sich, verborgen zu bleiben. Und doch kann er Gott nicht verborgen bleiben, der in der Tiefe des Abgrundes und im Geiste des Menschen nicht bloß das Gewordene, sondern auch das Werdende erkennt. So trifft es denn auch bei jenem (Ehebrecher) zu, der im Ekklesiastikus spricht: „Wer sieht mich? Sowohl die Finsternis wie die Wände decken mich: wen brauche ich fürchten?“ (Si 23,25 f.) Wiewohl er in seinem Bette liegend solches denkt, wird er, wo er es nicht vermutete, beobachtet. „Und er wird zuschanden werden“, heißt es, „weil er nicht wußte, was Furcht Gottes ist“ (Si 23,31).

  Was aber wäre so einfältig als glauben, Gott könne etwas entgehen, da selbst die Sonne, die Spenderin des Lichtes, ihren Strahl ins Verborgene senkt und die Kraft ihrer Wärme auf den Grund, oder in die geheimen Gemächer eines Hauses dringt? Wer möchte leugnen, daß die milde Frühlingsluft das Innere der Erde erwärmt, die des Winters Eis in Fessel geschlagen hat? Man kennt die verborgene Gewalt, welche Wärme und Kälte in den Bäumen äußern, so groß, daß deren Wurzeln entweder vor Kälte ersterben oder unter dem belebenden Hauch der Sonne zu treiben anfangen. Wo milder Himmel lacht, da ergießt sich denn auch die Erde in mannigfaltigen Fruchtsegen.

  Wenn nun der Sonnenstrahl sein Licht über die ganze Erde ausgießt und in verschlossene Räume dringt und selbst durch eiserne Riegel oder schwere Türbalken sich nicht am Eindringen hindern läßt, wie sollte Gottes unsichtbarer Lichtglanz nicht den Weg in des Menschen Sinn und Herz sich bahnen können, die er erschaffen hat? Wie sollte er vielmehr sein eigenes Werk nicht schauen und bewirkt haben, daß die Geschöpfe besser sind und mehr vermögen als er selbst, ihr Schöpfer, so daß sie sich nach Belieben der Kenntnis ihres Schöpfers entziehen können? Eine so fabelhafte Kraft und Macht soll er unserem Geiste eingesenkt haben, daß er, selbst wenn er wollte, sie nicht mehr zu beherrschen vermag?


XV. Kapitel

Von der göttlichen Vorsehung: Die Leugner einer ausgleichenden Gerechtigkeit im Jenseits straft die Parabel vom armen Lazarus (57) und die Lehre des hl. Paulus Lügen. Gott straft und lohnt einstens nach Verdienst (58).


(De Officiis) - V. Kapitel