ANSPRACHE 2009 58
58 Mit diesen Empfindungen spreche ich euch noch einmal meine Dankbarkeit für diese glückliche Gelegenheit aus, während meines Besuchs in Kamerun mit euch zusammenzutreffen. Ich danke Gott, dem Allmächtigen, für die Gnaden, die er auf euch und auf eure Mitbürger herabkommen läßt, und bete dafür, daß die Bande, die Christen und Muslime in ihrer tiefen Verehrung des einen Gottes verbinden, weiter gestärkt werden, so daß sie die Weisheit des Allmächtigen, der die Herzen aller Menschen erleuchtet, klarer widerspiegeln.
Stadion "Amadou Ahidjo", Yaoundé
Liebe Brüder im Bischofsamt,
Vorsitzende der nationalen und regionalen Bischofskonferenzen
von Afrika und Madagaskar!
Vor vierzehn Jahren, am 14. September 1995, unterzeichnete mein verehrter Vorgänger Papst Johannes Paul II. hier in Yaoundé das Nachsynodale Apostolische Schreiben Ecclesia in Africa. Heute ist es für mich eine große Freude, euch den Text des »Instrumentum laboris« der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika zu übergeben, die im kommenden Oktober in Rom stattfinden wird. Das Thema dieser Versammlung »Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden«, das in der Kontinuität mit Ecclesia in Africa steht, ist für das Leben eures Kontinents, aber auch für das Leben der Gesamtkirche, von großer Bedeutung. Das »Instrumentum laboris« ist das Ergebnis eurer Reflexion, ausgehend von den wichtigen Aspekten der kirchlichen und gesellschaftlichen Situation eurer Herkunftsländer. Es spiegelt die große Dynamik der Kirche in Afrika wider, aber auch die Herausforderungen, vor denen sie steht und welche die Synode wird untersuchen müssen. Heute abend werde ich Gelegenheit haben, mich mit den Mitgliedern des Sonderrates der Bischofssynode für Afrika eingehender über dieses Thema zu unterhalten. Ich wünsche also zutiefst, daß die Arbeiten der Synodenversammlung dazu beitragen mögen, die Hoffnung für eure Völker und für den ganzen Kontinent wachsen zu lassen; daß sie dazu beitragen, jeder eurer Ortskirchen einen neuen evangeliumsgemäßen und missionarischen Eifer im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens zu verleihen, entsprechend dem Plan, der uns vom Herrn selbst geschenkt worden ist: »Ihr seid das Salz der Erde… Ihr seid das Licht der Welt« (Mt 5,13 Mt 5,14). Möge die Freude der Kirche in Afrika über die Abhaltung dieser Synode auch die Freude der Gesamtkirche sein!
Und euch, liebe Brüder und Schwestern, die ihr hier um eure Bischöfe versammelt seid und so gewissermaßen die unter allen Völkern Afrikas gegenwärtige Kirche repräsentiert, lade ich ein, die Vorbereitung und Durchführung dieses großen kirchlichen Ereignisse in euer Gebet hineinzunehmen. Die Königin des Friedens unterstütze die Anstrengungen all derer, die sich für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen! Unsere Liebe Frau von Afrika, bitte für uns!
Zentrum "Card. Paul Emile Léger" - CNRH von Yaoundé
... auf französisch:
59 Meine Herren Kardinäle,
Frau Sozialministerin,
Herr Gesundheitsminister,
liebe Mitbrüder im Bischofsamt und lieber Herr Bischof Joseph Djida,
Frau Direktorin des »Centre Cardinal Léger«,
liebes Pflegepersonal, liebe Kranke!
Es war mein aufrichtiger Wunsch, diese Augenblicke mit euch zu verbringen, und ich freue mich, euch zu begrüßen, liebe Brüder und Schwestern, die ihr die Last der Krankheit und des Leidens tragt. Ihr seid nicht allein in diesem Schmerz, denn Christus selbst ist solidarisch mit allen Leidenden. Er offenbart den Kranken und den Behinderten den Platz, den sie im Herzen Gottes und in der Gesellschaft haben. Der Evangelist Markus gibt uns als Beispiel die Heilung der Schwiegermutter des Petrus. Er schreibt: »Sie sprachen mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, faßte sie an der Hand und richtete sie auf« (Mc 1,30-31). In diesem Abschnitt des Evangeliums sehen wir, wie Jesus einen Tag bei den Kranken verbringt, um ihnen Erleichterung zu schenken. So zeigt er uns durch konkrete Taten seine brüderliche Liebe und Güte gegenüber allen, deren Herz gebrochen und deren Leib verwundet ist.
Von diesem Zentrum aus, das den Namen von Kardinal Paul-Émile Léger trägt, eines Kanadiers, der zu euch gekommen ist, um die Menschen an Leib und Seele aufzurichten, vergesse ich auch jene Menschen nicht, die sich in den Krankenhäusern, in besonderen Einrichtungen oder in den Krankenstationen befinden und die körperlich oder geistig behindert sind - ebenso wenig wie jene, deren Leib von Gewalt und Kriegen gezeichnet ist. Ich denke auch an alle Kranken und hier in Afrika besonders an die Opfer von Krankheiten wie Aids, Malaria und Tuberkulose. Ich weiß, daß die katholische Kirche bei euch sehr darum bemüht ist, diese schrecklichen Geißeln nachhaltig zu bekämpfen, und ich ermutige sie, diese so dringend notwendige Arbeit entschlossen fortzusetzen. Euch, die ihr durch Krankheit und Leiden geprüft seid, sowie allen euren Familien möchte ich von seiten des Herrn ein bißchen Stärkung bringen. Ich möchte euch noch einmal meine Unterstützung zusichern und euch einladen, euch Christus und Maria zuzuwenden, die er uns als Mutter geschenkt hat. Sie hat den Schmerz kennengelernt, und sie ist ihrem Sohn auf dem Kreuzweg gefolgt und hat in ihrem Herzen die Liebe bewahrt: Jesus ist gekommen, um allen Menschen diese Liebe zu bringen.
… auf englisch: Wenn man dem Leiden, der Krankheit und dem Tod gegenübersteht, ist man versucht, vor Schmerz zu schreien, wie Ijob es tat, dessen Name »der Leidende« bedeutet (vgl. Gregor der Große, Moralia in Job 1,1,15). Auch Jesus schrie kurz vor seinem Tod laut auf (vgl. Mc 15,37 He 5,7). Wenn unser Zustand sich verschlechtert, wächst unsere Angst; mancher ist versucht, daran zu zweifeln, daß Gott in seinem Leben gegenwärtig ist. Ijob jedoch war sich der Gegenwart Gottes bewußt; sein Schrei war kein Aufbegehren, sondern aus der Tiefe seines Elends heraus ließ er sein Vertrauen wachsen (vgl. Ijob Jb 19 42,2-6). Seine Freunde versuchten, wie jeder von uns, wenn er der dem Leiden eines geliebten Menschen gegenübersteht, ihn zu trösten, aber sie gebrauchten hohle und leere Worte.
Angesichts solcher Qualen fühlen wir uns machtlos und können nicht die richtigen Worte finden. Bei einem Bruder oder einer Schwester, die in das Geheimnis des Kreuzes hineingenommen sind, erreichen respektvolles und mitfühlendes Schweigen, betende Präsenz, eine liebevolle und tröstende Geste, ein freundlicher Blick, ein Lächeln oft mehr als viele Worte. Diese Erfahrung machte eine kleine Gruppe von Männern und Frauen, zu der auch die Jungfrau Maria und der Apostel Johannes gehörten: Sie folgten Jesus in seinem tiefsten Schmerz in der Zeit seines Leidens und seines Todes am Kreuz. Unter ihnen war, wie uns das Evangelium berichtet, ein Afrikaner, Simon von Zyrene. Ihm wurde aufgetragen, Jesus zu helfen, sein Kreuz auf dem Weg nach Golgota zu tragen. Dieser Mann kam, wenn auch nicht aus eigener Entscheidung, dem Schmerzensmann zu Hilfe, als dieser von all seinen Jüngern verlassen und blinder Gewalt ausgeliefert worden war. Aus der Geschichte wissen wir also, daß ein Afrikaner, ein Sohn eures Kontinents, selbst leiden mußte, um am unendlichen Leiden dessen teilzuhaben, der alle Menschen erlöst hat, einschließlich derer, die ihn hinrichteten. Simon von Zyrene konnte nicht wissen, daß es sein Erlöser war, der dort vor ihm stand. Sie »zwangen« ihn, ihm zu helfen (vgl. Mc 15,21). Er wurde genötigt, gezwungen, es zu tun. Es ist schwer zu akzeptieren, das Kreuz eines anderen zu tragen. Erst nach der Auferstehung konnte er verstehen, was er getan hatte. Brüder und Schwestern, so ist es auch für einen jeden von uns: In der Tiefe unseres Schmerzes, unseres eigenen Aufbegehrens, schenkt Christus uns seine liebevolle Gegenwart, auch wenn es für uns schwer ist zu verstehen, daß er an unserer Seite ist. Erst der endgültige Sieg des Herrn wird uns die letztendliche Bedeutung unserer Prüfungen offenbaren.
Kann man nicht sagen, daß jeder Afrikaner gewissermaßen zur Familie des Simon von Zyrene gehört? Jeder Afrikaner, der leidet, jeder Mensch, der leidet, hilft Christus, sein Kreuz zu tragen und geht mit ihm den Weg nach Golgota hinauf, um eines Tages mit ihm aufzuerstehen. Wenn wir die Niedertracht sehen, der Jesus unterworfen war, wenn wir sein Antlitz am Kreuz betrachten, wenn wir sein schreckliches Leiden erkennen, läßt uns der Glaube das strahlende Antlitz des auferstandenen Herrn erahnen, der uns sagt, daß Leiden und Krankheit in unserem menschlichen Leben nicht das letzte Wort haben werden. Ich bete darum, liebe Brüder und Schwestern, daß ihr euch in diesem »Simon von Zyrene« wiedererkennen könnt. Ich bete darum, liebe kranke Brüder und Schwestern, daß viele von euch einem Simon an ihrem Krankenbett begegnen mögen.
60 Seit der Auferstehung und bis in unsere Zeit hinein haben zahllose Zeugen sich mit Glauben und Hoffnung dem Erlöser der Menschheit zugewandt und seine Gegenwart inmitten ihrer Leiden erkannt. Möge der Vater des Erbarmens gnädig die Gebete aller erhören, die sich ihm zuwenden. Er antwortet auf unseren Ruf und unser Gebet, wie und wann er will, zu unserem Wohl und nicht unseren Wünschen gemäß. Wir wiederum müssen über seine Antwort nachdenken und die Gaben annehmen, die er uns aus Gnade anbietet. Laßt uns den Blick auf den Gekreuzigten richten, mit Glauben und Mut, denn von ihm kommen Leben, Trost und Heilung. Lernen wir, auf ihn zu schauen, der unser Wohl möchte und der es versteht, die Tränen von unseren Augen abzuwischen. Lernen wir, uns in seine Arme zu werfen, wie ein kleines Kind in die Arme seiner Mutter.
... auf französisch: Die Heiligen sind uns dafür ein gutes Vorbild, da sie ihr Leben ganz Gott, unserem Vater, anvertraut haben. Die hl. Teresa von Avila, die ihr Kloster unter den Schutz des hl. Josef gestellt hatte, wurde genau an dessen Festtag von einem Leiden geheilt. Sie sagte, daß sie niemals umsonst gebetet hat, und legte allen ans Herz, die vorgaben, nicht beten zu können: »Ich verstehe nicht, wie man an die Königin der Engel denken kann und an all das, was sie erleiden mußte, als das göttliche Kind noch klein war, ohne dem hl. Josef für die so vollkommene Hingabe zu danken, mit der er sowohl ihm als auch ihr zu Hilfe kam. Wer niemanden hat, der ihn beten lehrt, möge diesen wunderbaren Heiligen zum Lehrmeister wählen. Er braucht nicht zu fürchten, unter seiner Führung vom Weg abzukommen« (Leben, 6). Er war ein Fürsprecher für die leibliche Gesundheit, und so sah die Heilige im hl. Josef einen Fürsprecher für die Gesundheit der Seele, einen Lehrmeister des Gebets.
Wählen auch wir ihn als Lehrmeister des Gebets! Nicht nur wir, die wir bei guter Gesundheit sind, sondern auch ihr, liebe Kranke, und alle Familien. Ich denke ganz besonders an euch, die ihr zum Pflegepersonal gehört, und an all jene, die im Gesundheitswesen arbeiten. Indem ihr die Leidenden begleitet und ihnen Aufmerksamkeit und Fürsorge entgegenbringt, vollbringt ihr einen Akt der Mildtätigkeit und der Liebe, den Gott anerkennt: »Ich war krank, und ihr habt mich besucht« (Mt 25,36). Liebe Wissenschaftler und Ärzte, eure Aufgabe ist es, alle legitimen Mittel anzuwenden, um den Schmerz zu lindern; in erster Linie müßt ihr das menschliche Leben schützen und es verteidigen, von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende. Für jeden Menschen ist die Achtung des Lebens ein Recht und gleichzeitig eine Pflicht, denn jedes Leben ist ein Geschenk Gottes. Ich möchte zusammen mit euch dem Herrn für all jene danken, die auf die eine oder andere Weise im Dienst der leidenden Menschen tätig sind. Ich ermutige die Priester und jene, die die Kranken besuchen, sich durch ihre aktive und freundschaftliche Gegenwart in der Krankenhausseelsorge einzusetzen oder für eine kirchliche Präsenz in der Hauspflege zu sorgen, zur Stärkung und geistlichen Unterstützung der Kranken. Wie er es verheißen hat, wird Gott euch den rechten Lohn geben und es euch im Himmel vergelten.
Bevor ich euch vor meinem Abschied persönlich begrüße, möchte ich einem jeden von euch meine liebevolle Nähe und mein Gebet zusichern. Ich möchte euch auch sagen, daß ich wünsche, daß niemand von euch sich jemals allein fühlen möge. Jeder Mensch ist nämlich nach dem Abbild Christi geschaffen und ist daher aufgerufen, seinem Nächsten beizustehen. Ich vertraue euch alle der Fürsprache der Jungfrau Maria, unserer Mutter, und des hl. Josef an. Gott gewähre uns, füreinander Boten der Barmherzigkeit, der Zartheit und der Liebe unseres Gottes zu sein, und er segne euch!
Apostolische Nuntiatur von Yaoundé Meine Herren Kardinäle, liebe Brüder im Bischofsamt! Mit großer Freude begrüße ich euch alle in diesem Land Afrikas. Für Afrika ist 1994 von meinem verehrten Vorgänger, dem Diener Gottes Johannes Paul II., eine Erste Sonderversammlung der Bischofssynode einberufen worden, als Zeichen der Hirtensorge für diesen Kontinent, der ebenso vielversprechend wie voller dringender menschlicher, kultureller und geistlicher Bedürfnisse ist. Ich habe ihn heute vormittag »den Kontinent der Hoffnung« genannt. Ich denke mit Dankbarkeit an die Unterzeichnung des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens Ecclesia in Africa, die eben hier vor 14 Jahren, am Fest der Kreuzerhöhung, dem 14. September 1995, stattgefunden hat.
Meine Dankbarkeit gilt Erzbischof Nikola Eterovic´, Generalsekretär der Bischofssynode, für die Worte, die er zur Einführung in diese Begegnung mit euch auf afrikanischem Boden in eurem Namen an mich gerichtet hat, und ich bin euch sehr dankbar für das, was ihr mir gesagt habt; das gibt mir eine realistischere Vorstellung von der Situation, über die wir bei der kommenden Synode vor allem sprechen und für die wir beten müssen, liebe Mitglieder des Sonderrates der Synode für Afrika. Die ganze Kirche schenkt unserer Begegnung Aufmerksamkeit im Hinblick auf die Zweite Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika, die, so Gott will, im kommenden Oktober abgehalten werden wird. Ihr Thema lautet: »Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden. Ihr seid das Salz der Erde… Ihr seid das Licht der Welt (Mt 5,13 Mt 5,14)«.
Ich danke den Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen, die Mitglieder des Sonderrates der Synode für Afrika sind, herzlich für ihre sachkundige Mitarbeit an der Abfassung der »Lineamenta« und des »Instumentum laboris«. Ich bin euch, liebe Mitbrüder im Bischofsamt, dankbar dafür, daß ihr in euren Beiträgen auch wichtige Aspekte der aktuellen kirchlichen und sozialen Situation eurer Herkunftsländer und der Region dargelegt habt. Ihr habt die große Dynamik der Kirche in Afrika hervorgehoben, aber ebenso habt ihr auf die Herausforderungen, auf die großen Probleme Afrikas hingewiesen, die die Synode untersuchen soll, damit in der Kirche in Afrika nicht nur ein quantitatives, sondern auch ein qualitatives Wachstum stattfindet.
Liebe Brüder, zur Eröffnung meiner Rede scheint es mir wichtig hervorzuheben, daß euer Kontinent von unserem Herrn Jesus Christus selbst geheiligt worden ist. Am Beginn seines Erdenlebens haben ihn traurige Umstände den Boden Afrikas betreten lassen. Gott hat euren Kontinent zur Wohnstatt seines Sohnes erwählt. Durch Jesus ist Gott gewiß allen Menschen, aber auch in besonderer Weise dem afrikanischen Menschen entgegengekommen. Afrika hat dem Sohn Gottes ein Land, das ihn nährte, und sicheren Schutz geboten. Durch Jesus hat Gott selbst schon vor zweitausend Jahren das Salz und das Licht nach Afrika gebracht. Seit damals hat sich der Same seiner Gegenwart tief in die Herzen dieses geliebten Kontinents eingesenkt und keimt allmählich weiter und quer durch die Wechselfälle der menschlichen Geschichte eures Kontinents. Aufgrund der Ankunft Christi, der es durch seine leibhaftige Anwesenheit geheiligt hat, hat Afrika eine besondere Aufforderung erhalten, Christus kennenzulernen. Mögen die Afrikaner darauf stolz sein! Wenn der Afrikaner über diese erste Etappe der Kenosis nachdenkt und sie geistlich und theologisch vertieft, wird er genügend Kraft finden, um seinen manchmal sehr harten Alltag zu bewältigen, und er wird nun unermeßliche Dimensionen des Glaubens und der Hoffnung entdecken können, die ihm helfen werden, in Gott zu wachsen.
Manche bedeutsamen Momente der christlichen Geschichte dieses Kontinents können uns an die enge Verbindung erinnern, die seit seinen Anfängen zwischen Afrika und dem Christentum besteht. Nach der ehrwürdigen Überlieferung der Kirchenväter kam der heilige Evangelist Markus, der »schriftlich weitergegeben hat, was von Petrus verkündet worden war« (Irenäus, Adversus haereses III, I, 1), nach Alexandrien, um die vom Herrn eingepflanzte Saat wiederzubeleben. Dieser Evangelist hat in Afrika Zeugnis gegeben vom Kreuzestod des Gottessohnes - dem letzten Augenblick der Kenosis - und von seiner erhabenen Erhöhung, damit »jeder Mund bekennt: ›Jesus Christus ist der Herr‹ - zur Ehre Gottes, des Vaters« (Ph 2,11). Die Frohe Botschaft von der Ankunft des Reiches Gottes hat sich im Norden eures Kontinents rasch verbreitet, wo sie berühmte Märtyrer und Heilige fand und von wo aus sie ausgezeichnete Theologen hervorgebracht hat.
61 Nach den Heimsuchungen durch die Wechselfälle der Geschichte hat das Christentum fast ein Jahrtausend lang nur im nordöstlichen Teil eures Kontinents überlebt. Als im 15. und 16. Jahrhundert die Europäer eintrafen, die den Seeweg nach Indien suchten, sind die Völker südlich der Sahara Christus begegnet. Als erste empfingen die Küstenvölker die Taufe. Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte Afrika südlich der Sahara die Ankunft von Missionaren, Männern und Frauen, die aus dem ganzen Abendland, aus Lateinamerika und sogar aus Asien kamen. Ihre hochherzige bedingungslose Antwort auf den Ruf des Herrn und ihren glühenden apostolischen Eifer möchte ich würdigend anerkennen. Hier möchte ich allerdings noch weiter gehen und von den afrikanischen Katechisten, den untrennbaren Gefährten der Missionare bei der Evangelisierung, sprechen. Gott hatte das Herz mancher afrikanischer Laien, Männer und Frauen, Junge und Ältere, vorbereitet, um seine Gaben zu empfangen und den Brüdern und Schwestern das Licht seines Wortes zu bringen. In einem von Laien geprägten Umfeld haben es die Laien verstanden, in der Sprache ihrer Väter die Worte Gottes zu finden, die das Herz ihrer Brüder und Schwestern berührten. Sie haben es verstanden, den Geschmack des Salzes des Wortes zu teilen und das Licht der Sakramente, die sie verkündeten, leuchten zu lassen. Sie haben die Familien in ihrem geistlichen Wachstum begleitet, haben zu Priester- und Ordensberufungen ermutigt und waren das feste Band zwischen ihren Gemeinschaften und den Priestern und Bischöfen. Auf natürliche Art haben sie eine gelungene Inkulturation vollbracht, die wunderbare Früchte getragen hat (vgl. Mc 4,20). Es waren die Katechisten, die es möglich machten, daß »das Licht vor den Menschen leuchtet« (Mt 5,16), denn ganze Völker konnten, als sie sahen, was die Katechisten Gutes taten, unseren Vater im Himmel lobpreisen. Es sind also Afrikaner, die Afrikaner evangelisiert haben. Indem ich die ruhmreiche Erinnerung an sie wachrufe, grüße und ermutige ich ihre würdigen Nachfolger, die heute mit derselben Selbstlosigkeit, mit demselben apostolischen Mut und mit demselben Glauben wie ihre Vorgänger arbeiten. Möge Gott sie großzügig segnen! Während dieser Epoche war Afrika auch mit zahlreichen Heiligen gesegnet. Ich beschränke mich darauf, die Märtyrer von Uganda, die großen Missionare Anne-Marie Javouhey und Daniele Comboni, sowie Schwester Anuarite Nengapeta und den Katechisten Isidor Bakanja zu nennen, nicht zu vergessen die demütige Joséphine Bakhita.
Wir befinden uns gegenwärtig an einem geschichtlichen Zeitpunkt, der vom weltlichen Standpunkt her mit der wiedererlangten Unabhängigkeit und vom kirchlichen Standpunkt her mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil zusammenfällt. Die Kirche in Afrika hat während dieser Periode den Aufbau der neuen nationalen Identitäten vorbereitet und begleitet und parallel dazu versucht, die Identität Christi auf ihre eigene Weise zum Ausdruck zu bringen. Während nach der Weihe von Bischöfen eures Kontinents durch Papst Pius XII. die Hierarchie nach und nach afrikanisiert wurde, begann der Aufschwung des theologischen Nachdenkens. Es wäre heute gut, wenn eure Theologen weiterhin die Tiefe des trinitarischen Geheimnisses und seine Bedeutung für den afrikanischen Alltag untersuchten. Vielleicht wird dieses Jahrhundert mit Gottes Gnade auf eurem Kontinent das Wiedererstehen - natürlich in anderer und neuer Gestalt - der berühmten Schule von Alexandrien ermöglichen. Warum soll man nicht hoffen, daß sie für die heutigen Afrikaner und für die gesamte Kirche große Theologen und geistliche Lehrer bereitstellen könnte, die zur Heiligung der Bewohner dieses Kontinents und der ganzen Kirche beitragen würden? Die Erste Sonderversammlung der Bischofssynode hat ermöglicht, die einzuschlagenden Richtungen anzugeben, und hat unter anderem die Notwendigkeit hervorgehoben, das Geheimnis einer Kirche als Familie zu vertiefen und zu verkörpern.
Ich würde jetzt gern einige Überlegungen zum Thema der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika mit Bezug auf Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden anstellen.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist »die Kirche in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit« (Lumen gentium LG 1). Um ihre Sendung gut zu erfüllen, muß die Kirche eine Gemeinschaft von Personen sein, die mit Gott und untereinander versöhnt sind. Auf diese Weise kann sie der heutigen Gesellschaft, die leider vielerorts Konflikte, Gewalttaten, Kriege und Haß erlebt, die Frohe Botschaft von der Versöhnung verkünden. Euer Kontinent ist davon leider nicht verschont geblieben und war und ist noch immer trauriger Schauplatz schwerwiegender Tragödien, die an eine Versöhnung zwischen den Völkern, den Ethnien und den Menschen appellieren. Für uns Christen hat diese Versöhnung ihre Wurzel in der erbarmenden Liebe Gottes des Vaters und verwirklicht sich durch die Person Jesu Christi, der im Heiligen Geist allen die Gnade der Versöhnung angeboten hat. Die Folgen werden dann durch die Gerechtigkeit und den Frieden offenbar werden, die für den Aufbau einer besseren Welt unerläßlich sind.
In der Tat: Gibt es in der heutigen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Lage des afrikanischen Kontinents etwas Dramatischeres als den oft blutigen Kampf zwischen ethnischen Gruppen oder Brudervölkern? Und wenn die Synode von 1994 auf der Kirche als Familie Gottes bestanden hat, welcher Art kann dann der Beitrag der in diesem Jahr stattfindenden Synode zum Aufbau Afrikas sein, das nach Versöhnung dürstet und Gerechtigkeit und Frieden sucht? Die lokalen und regionalen Kriege, die Massaker und Völkermorde, die sich auf dem Kontinent abspielen, müssen uns in besonderer Weise auf den Plan rufen: Wenn es wahr ist, daß wir in Jesus Christus zur selben Familie gehören und am selben Leben teilhaben, da in unseren Adern dasselbe Blut Christi fließt, das uns zu Kindern Gottes, zu Gliedern der Familie Gottes macht, dürfte es also nicht mehr Haß, Ungerechtigkeiten und Kriege zwischen Brüdern geben.
Als Kardinal Bernardin Gantin seligen Angedenkens die Entwicklung der Gewalt und den Einzug des Egoismus in Afrika feststellte, rief er seit 1988 als Antwort auf die dringenden Appelle der Armen und Geringsten zu einer Theologie der Brüderlichkeit auf (Osservatore Romano, franz. Ausgabe, 12. April 1988, S. 4-5). Ihm kam vielleicht in Erinnerung, was der Afrikaner Lactantius am Beginn des 4. Jahrhunderts geschrieben hat: »Die erste Pflicht der Gerechtigkeit ist es, den Menschen als einen Bruder anzuerkennen. Denn wenn uns derselbe Gott gemacht und uns alle im Hinblick auf die Gerechtigkeit und das ewige Leben in derselben Verfassung hervorgebracht hat, sind wir mit Sicherheit alle durch die Bande der Brüderlichkeit verbunden: Wer sie nicht anerkennt, ist ungerecht« (Epitome institutionum divinarum, 54, 4-5; Sources Chrétiennes 335, S. 210). Die Kirche als Familie Gottes in Afrika hat seit der Ersten Sonderversammlung der Bischofssynode eine bevorzugte Option für die Armen verwirklicht. Sie bekundet auf diese Weise, daß die Situation der Entmenschlichung und Unterdrückung, die die afrikanischen Völker heimsucht, nicht unumkehrbar ist; im Gegenteil, sie stellt jeden vor eine Herausforderung, nämlich die Herausforderung der Umkehr, der Heiligkeit und der Rechtschaffenheit.
Der Sohn, durch den Gott zu uns spricht, ist selbst fleischgewordenes Wort. Das war das Thema der Reflexionen der jüngsten Zwölften Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode. Dieses fleischgewordene Wort steht am Anfang dessen, was wir sind und tun; es ist die Grundlage des ganzen Lebens. Ausgehend von diesem Wort sind daher die afrikanischen Traditionen zu bewerten und ihre Auffassung vom Leben, vom Menschen und von der Familie zu korrigieren und zu vervollkommnen. Jesus Christus, Wort des Lebens, ist Quelle und Erfüllung des Lebens eines jeden einzelnen von uns, denn der Herr Jesus ist der einzige Mittler und Erlöser.
Es ist dringend notwendig, daß die christlichen Gemeinschaften immer mehr zu Orten des vertieften Hörens auf das Wort Gottes und der betrachtenden Lesung der Heiligen Schrift werden. Durch diese betrachtende und gemeinschaftliche Lesung in der Kirche begegnet der Christ dem auferstandenen Christus, der zu ihm spricht und ihm die Hoffnung auf die Fülle des Lebens, die er der Welt schenkt, wiedergibt.
Was die Eucharistie betrifft, so macht sie den Herrn in der Welt wirklich gegenwärtig. Durch die Wirklichkeit seines Leibes und seines Blutes wird der ganze Christus wesenhaft in unserem Leben gegenwärtig. Er ist bei uns alle Tage bis ans Ende der Zeiten (vgl. Mt 28,20) und verweist uns auf die Alltagswirklichkeit, damit wir sie mit seiner Gegenwart erfüllen können. In der Eucharistie wird deutlich sichtbar, daß das Leben eine Beziehung der Gemeinschaft mit Gott, mit unseren Brüdern und Schwestern und mit der ganzen Schöpfung ist. Die Eucharistie ist Quelle der im Frieden versöhnten Einheit.
Das Wort des Lebens und das Brot des Lebens bieten uns Licht und Nahrung als Arznei und Wegzehrung in der Treue zum Lehrer und Hirten unserer Seelen, damit die Kirche in Afrika den Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens gemäß dem ihr vom Herrn selbst zugewiesenen Lebensplan verwirklicht: »Ihr seid das Salz der Erde… Ihr seid das Licht der Welt« (Mt 5,13 Mt 5,14). Um es wirklich zu sein, müssen sich die Gläubigen bekehren und Jesus Christus folgen, seine Jünger werden, um Zeugen seiner rettenden Kraft zu sein. Während seines Erdenlebens war Jesus »mächtig in Wort und Tat« (Lc 24,19). Durch seine Auferstehung hat er jede Obrigkeit und Macht, jede Macht des Bösen bezwungen (vgl. Kol Col 2,15), um jene, die in seinem Namen getauft wurden, zu befreien. »Zur Freiheit hat uns Christus befreit« (Ga 5,1). Die christliche Berufung besteht darin, sich von Jesus Christus befreien zu lassen. Er hat die Sünde und den Tod besiegt und bietet allen die Fülle des Lebens an. In Jesus, dem Herrn, gibt es nicht mehr Juden oder Heiden, weder Mann noch Frau (vgl. Ga 3,28). In seinem Fleisch hat er alle Völker versöhnt. Mit der Kraft des Heiligen Geistes richte ich an alle den Aufruf: »Laßt euch versöhnen!« (2Co 5,20). Keine ethnische oder kulturelle Verschiedenheit, kein Unterschied nach Rasse, Geschlecht oder Religion darf zum Anlaß einer Konfrontation zwischen euch werden. Ihr seid alle Kinder des einen Gottes, unseres Vaters im Himmel. Mit dieser Überzeugung wird es dann möglich sein, ein gerechteres und friedlicheres Afrika auf der Höhe der berechtigten Erwartungen aller seiner Söhne und Töchter aufzubauen.
Schließlich lade ich euch ein, zur Vorbereitung der Abhaltung der Synode zu ermutigen, indem ihr auch mit den Gläubigen das Gebet für das gute Gelingen der Synodenversammlung sprecht, mit dem das »Instumentum laboris« schließt, das ich heute vormittag übergeben habe. Beten wir also, liebe Brüder, gemeinsam:
62 »Heilige Maria, Mutter Gottes, Beschützerin Afrikas, du hast der Welt das wahre Licht gegeben, Jesus Christus. Durch deinen Gehorsam gegenüber dem Vater und durch die Gnade des Heiligen Geistes hast du uns die Quelle unserer Versöhnung und unserer Gerechtigkeit geschenkt, Jesus Christus, unser Friede und unsere Freude.
Mutter voll Zärtlichkeit und Weisheit, zeige uns Jesus, deinen Sohn und Sohn Gottes, stehe uns bei auf unserem Weg der Umkehr, damit Jesus an allen Orten unseres persönlichen, familiären und sozialen Lebens seine Herrlichkeit über uns erstrahlen lasse.
Mutter, voller Erbarmen und Gerechtigkeit, erwirb uns durch deine Gefügigkeit gegenüber dem Tröstergeist die Gnade, Zeugen des auferstandenen Herrn zu sein, damit wir immer mehr Salz der Erde und Licht der Welt werden.
Mutter der immerwährenden Hilfe, deiner mütterlichen Fürsprache vertrauen wir die Vorbereitung und die Früchte der Zweiten Synode für Afrika an. Königin des Friedens, bitte für uns! Unsere Liebe Frau von Afrika, bitte für uns!«
Internationaler Flughafen Nsimalen, Yaoundé
Herr Staatspräsident,
Vertreterinnen und Vertreter der zivilen Obrigkeiten,
Herr Kardinal,
liebe Mitbrüder im Bischofsamt,
liebe Brüder und Schwestern!
63 Am Ende der ersten Etappe meiner Apostolischen Reise nach Afrika angelangt schicke ich mich an, Kamerun zu verlassen, und ich möchte euch allen für die herzliche Aufnahme danken, die ihr mir in diesen Tagen gewährt habt. Die Wärme der afrikanischen Sonne spiegelte sich gleichsam in der Wärme der Gastfreundschaft wider, die ihr mir habt zuteil werden lassen. Ich danke zunächst dem Herrn Staatspräsidenten und den Regierungsmitgliedern für die freundliche Aufnahme. Ich danke meinen Mitbrüdern im Bischofsamt und der Gesamtheit der katholischen Gläubigen, die in unseren gemeinsamen liturgischen Feiern ein so eindrucksvolles Beispiel für einen frohen und lebendigen Gottesdienst gegeben haben. Ich freue mich auch, daß die Angehörigen anderer kirchlicher Gemeinschaften bei einigen unserer Versammlungen anwesend sein konnten, und ich spreche ihnen und ihren Verantwortlichen erneut meine ehrerbietigen Grüße aus. Ich möchte hervorheben, wie sehr ich die wichtige Arbeit zu schätzen weiß, die die zivilen Obrigkeiten geleistet haben, um den reibungslosen Ablauf meines Besuchs zu gewährleisten. Aber vor allem möchte ich all jenen meinen Dank aussprechen, die inständig dafür gebetet haben, daß dieser Pastoralbesuch für das Leben der Kirche in Afrika Früchte tragen möge. Und ich bitte euch, auch weiterhin dafür zu beten, daß die Zweite Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika eine Zeit der Gnade für die Kirche auf dem ganzen Kontinent sein möge, eine Zeit der Erneuerung und der erneuten Hingabe an die Sendung, einer verwundeten Welt die Heilsbotschaft des Evangeliums zu bringen.
Viele der Szenen, die ich hier erlebt habe, haben sich tief in mein Gedächtnis eingeprägt. Im »Centre Cardinal Léger« war es äußerst bewegend zu sehen, welche Fürsorge den Kranken und den Behinderten entgegengebracht wird. Sie gehören zu den verletzlichsten Mitgliedern unserer Gesellschaft. Dieses Erbarmen, das der barmherzigen Liebe Christi entspricht, ist ein sicheres Zeichen der Hoffnung für die Zukunft der Kirche und für die Zukunft Afrikas.
Meine Begegnung mit Angehörigen der muslimischen Gemeinschaft hier in Kamerun war ein weiterer Höhepunkt, an den ich mich stets erinnern werde. Während wir auf unserem Weg zu größerem gegenseitigen Verständnis voranschreiten, bete ich darum, daß wir auch in unserer Achtung und Wertschätzung füreinander wachsen und unsere Entschlossenheit festigen mögen, zusammenzuarbeiten, um die gottgegebene Würde des Menschen zu verkündigen - eine Botschaft, die eine zunehmend säkularisierte Welt hören muß.
Der Hauptgrund für meine Reise nach Kamerun war natürlich der Besuch bei der hiesigen katholischen Gemeinschaft. Ich habe mich sehr darüber gefreut, einige brüderliche Augenblicke mit den Bischöfen zu verbringen und die Liturgie der Kirche mit so vielen Gläubigen zu feiern. Insbesondere bin ich hierhergekommen, um mit euch den historischen Augenblick der Promulgation des »Instrumentum laboris« für die Zweite Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika zu teilen. Dies ist wirklich ein Augenblick großer Hoffnung für Afrika und für die ganze Welt. Einwohner von Kamerun, ich fordere euch auf, den Augenblick, den Gott euch geschenkt hat, wahrzunehmen! Entsprecht seinem Ruf, Versöhnung, Heilung und Frieden in eure Gemeinschaften und in eure Gesellschaft zu bringen! Bemüht euch, Ungerechtigkeit, Armut und Hunger zu beseitigen, wo auch immer ihr ihnen begegnet! Und Gott segne dieses wunderbare Land, ein »Afrika in Miniatur«, ein Land der Verheißung und ein Land von strahlender Schönheit. Gott segne euch alle!
ANSPRACHE 2009 58