Ezechiele (EUS) 12
12 1 Das Wort des Herrn erging an mich:
2 Menschensohn, du wohnst mitten unter einem widerspenstigen Volk, das Augen hat, um zu sehen, und doch nicht sieht, das Ohren hat, um zu hören, und doch nicht hört; denn sie sind ein widerspenstiges Volk.
3 Du, Menschensohn, pack deine Sachen, als würdest du verschleppt, und geh am hellen Tag vor ihren Augen weg, als ob du vor ihren Augen von deinem Wohnsitz an einen andern verschleppt würdest. Vielleicht sehen sie es; aber sie sind ja ein widerspenstiges Volk.
4 Trag dein Gepäck bei Tag vor ihren Augen hinaus, wie ein Mann, der verschleppt wird. Am Abend aber geh selbst vor ihren Augen hinaus, wie die Leute, die in die Verbannung ziehen.
5 Brich dir vor ihren Augen ein Loch in die Wand, und kriech hindurch!
6 Vor ihren Augen nimm das Gepäck auf die Schulter! Bring es in der Dunkelheit weg! Verhülle dein Gesicht, damit du das Land nicht mehr siehst. Denn ich habe dich zum Mahnzeichen für das Haus Israel gemacht.
7 Ich tat, was mir befohlen wurde. Bei Tag trug ich mein Gepäck hinaus, wie ein Mann, der verschleppt wird. Am Abend brach ich mit den Händen ein Loch durch die Wand; in der Dunkelheit kroch ich hindurch. Dann nahm ich vor ihren Augen das Gepäck auf die Schulter.
8 Am nächsten Morgen erging das Wort des Herrn an mich:
9 Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Volk, zu dir gesagt: Was machst du da?
10 Sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Dieses drohende Wort gilt dem Fürsten von Jerusalem und dem ganzen Volk Israel, das in Jerusalem wohnt.
11 Sag: Ich bin ein Mahnzeichen für euch: Was ich getan habe, das wird mit ihnen geschehen; in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie ziehen.
12 Ihr Fürst wird in der Dunkelheit sein Gepäck auf die Schulter nehmen und hinausgehen. In die Mauer wird man ein Loch brechen, um hindurchzugehen. Er wird sein Gesicht verhüllen, um mit seinen Augen das Land nicht zu sehen.
13 Ich aber werfe mein Netz über ihn, damit er sich in meinen Schlingen fängt. Dann bringe ich ihn nach Babel, ins Land der Chaldäer; doch er wird nichts davon sehen. Dort wird er sterben.
14 Alle, die bei ihm sind und ihm helfen wollen, alle seine Truppen zerstreue ich in alle Winde, und ich zücke das Schwert hinter ihnen.
15 Dann werden sie erkennen, daß ich der Herr bin. Wenn ich sie unter die Völker zerstreue und in alle Länder vertreibe,
16 lasse ich einige von ihnen das Schwert, den Hunger und die Pest überleben, damit sie bei den Völkern, zu denen sie kommen, von all ihren Greueltaten erzählen. Dann werden sie erkennen, daß ich der Herr bin.
17 Das Wort des Herrn erging an mich:
18 Menschensohn, iß dein Brot mit Zittern, und trink dein Wasser mit Angst und Entsetzen!
19 Dann sag zum Volk im Land: So spricht Gott, der Herr, zu den Einwohnern Jerusalems über das Land Israel: Sie werden ihr Brot mit Angst essen und ihr Wasser mit Schaudern trinken; denn ihr Land wird verwüstet und ausgeplündert wegen der Gewalttaten all seiner Bewohner.
20 Die bewohnten Städte sollen verheert und das Land verwüstet werden. Dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin.
21 Das Wort des Herrn erging an mich:
22 Menschensohn, was habt ihr da für ein Sprichwort im Land Israel? Ihr sagt: Die Zeit zieht sich hin, die Visionen erfüllen sich nie.
23 Darum sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Ich werde mit diesem Sprichwort Schluß machen, und man wird es in Israel nicht mehr gebrauchen. Sag stattdessen zu ihnen: Die Zeit und alles, was die Visionen verkünden, ist nahe.
24 Denn nichtige Sehersprüche und trügerische Orakel wird es im Haus Israel nicht mehr geben.
25 Denn ich, der Herr, sage, was ich sage, damit es geschieht. Es läßt nicht mehr lange auf sich warten; denn, du widerspenstiges Volk, wenn ich in euren Tagen spreche, dann führe ich auch aus, was ich sage - Spruch Gottes, des Herrn.
26 Das Wort des Herrn erging an mich:
27 Menschensohn, das Haus Israel sagt: Die Vision, die er hat, handelt von späteren Tagen, er weissagt für ferne Zeiten.
28 Darum sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Nichts von dem, was ich sage, läßt lange auf sich warten; was ich sage, geschieht - Spruch Gottes, des Herrn.
13 1 Das Wort des Herrn erging an mich:
2 Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Propheten Israels, und sag zu denen, die aus ihrem eigenen Herzen heraus prophetisch reden: Hört das Wort des Herrn!
3 So spricht Gott, der Herr: Weh den törichten Propheten, die nur ihrem eigenen Geist folgen und nichts geschaut haben.
4 Wie Füchse in Ruinen sind deine Propheten, Israel.
5 Ihr seid nicht in die Bresche gesprungen. Ihr habt keine Mauer für das Haus Israel errichtet, damit es am Tag des Herrn im Kampf standhalten kann.
6 Sie haben nichtige Visionen, verkünden falsche Orakel und sagen: Spruch des Herrn - obwohl der Herr sie nicht gesandt hat. Trotzdem warten sie darauf, daß er ihre Worte erfüllt.
7 Ist es nicht so, daß ihr nichtige Visionen gehabt, falsche Orakel verkündet und gesagt habt: Spruch des Herrn - obwohl ich gar nicht gesprochen hatte?
8 Darum - so spricht Gott, der Herr: Weil ihr leere Worte gemacht habt und trügerische Visionen hattet, darum gehe ich gegen euch vor - Spruch Gottes, des Herrn.
9 Ich strecke meine Hand gegen die Propheten aus, die nichtige Visionen haben und falsche Orakel verkünden. Sie gehören nicht in die Gemeinschaft meines Volkes und sollen nicht in der Liste des Hauses Israel verzeichnet sein; sie werden nicht in das Land Israel kommen. Dann werdet ihr erkennen, daß ich Gott, der Herr, bin.
10 Sie führen mein Volk in die Irre und verkünden Heil, wo es kein Heil gibt, und wenn das Volk eine Mauer aufrichtet, dann übertünchen sie sie.
11 Deshalb sag denen, die sie übertünchen: Sie wird einstürzen. Es kommt ein Wolkenbruch, Hagel fällt wie Steine vom Himmel, ein Sturm bricht los,
12 und schon stürzt die Mauer ein. Wird man dann nicht zu euch sagen: Wo ist jetzt eure Tünche?
13 Darum - so spricht Gott, der Herr: Ich lasse in meinem Zorn einen Sturm losbrechen, in meinem Groll schicke ich einen Wolkenbruch, in meinem Zorn einen verheerenden Hagelschlag.
14 Ich reiße die Wand ein, die ihr übertüncht habt, ich lasse sie zu Boden stürzen, und ihr Fundament wird bloßgelegt. Und wenn sie einstürzt, werdet ihr in ihren Trümmern umkommen. Dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin.
15 Ich lasse meinen Zorn an der Mauer aus und an denen, die sie übertüncht haben, und ich sage euch: Die Mauer ist weg, und weg sind die, die sie übertüncht haben,
16 die Propheten Israels, die über Jerusalem prophezeien und der Stadt mit ihren Visionen Heil versprechen, obwohl es kein Heil gibt - Spruch Gottes, des Herrn.
17 Du, Menschensohn, richte dein Gesicht auf die Töchter deines Volkes, die aus ihrem eigenen Herzen heraus prophetisch reden. Sprich als Prophet gegen sie!
18 Sag: So spricht Gott, der Herr: Weh den Frauen, die Zauberbinden für alle Handgelenke nähen und Zaubermützen für Leute jeder Größe anfertigen, um damit auf Menschenjagd zu gehen. Meint ihr, ihr könnt in meinem Volk Menschen jagen und Menschen verschonen, je nachdem, wie es euch paßt?
19 Ihr habt mich entweiht in meinem Volk für ein paar Hände voll Gerste und für ein paar Bissen Brot: Ihr habt Menschen getötet, die nicht sterben sollten, und Menschen verschont, die nicht am Leben bleiben sollten; ihr habt mein Volk belogen, das so gern auf Lügen hört.
20 Darum - so spricht Gott, der Herr: Ich gehe gegen eure Zauberbinden vor, mit denen ihr die Menschen jagt wie Vögel, und reiße sie von euren Armen und lasse die Menschen frei, die ihr gefangen habt wie Vögel.
21 Ich reiße die Zaubermützen, die ihr gemacht habt, herunter und befreie mein Volk aus eurer Gewalt. Es wird nicht länger in eurer Gewalt bleiben. Dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin.
22 Ihr habt dem Herzen des Gerechten durch eure Lügen Kummer bereitet; ich aber wollte ihm keinen Kummer bereiten. Statt das Leben des Bösen zu retten, habt ihr ihn ermutigt, sein verkehrtes Verhalten nicht zu ändern.
23 Darum sollt ihr keine nichtigen Visionen mehr haben und keine Orakel mehr verkünden. Ich werde mein Volk aus eurer Gewalt befreien. Dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin.
14 1 Einige von den Ältesten Israels kamen zu mir und setzten sich vor mir nieder.2 Da erging das Wort des Herrn an mich:
3 Menschensohn, diese Männer haben die Götzen in ihr Herz geschlossen, sie haben sie vor sich aufgestellt; das wurde für sie der Anlaß, in Schuld zu fallen. Und jetzt soll ich mich von ihnen befragen lassen?4 Darum sprich mit ihnen, und sag zu ihnen: Wenn jemand aus dem Haus Israel die Götzen in sein Herz geschlossen und sie vor sich aufgestellt hat - was für ihn der Anlaß geworden ist, in Schuld zu fallen - und wenn er dann zum Propheten kommt, dann werde ich, der Herr, dem, der mit seinen vielen Götzen zu mir kommt, in eigener Person antworten:5 Ich werde das Haus Israel hart anfassen, weil sie alle sich um ihrer Götzen willen von mir abgewandt haben.6 Darum sag zum Haus Israel: So spricht Gott, der Herr: Kehrt um! Verlaßt eure Götzen, und wendet eure Augen ab von all euren abscheulichen Göttern!7 Wenn jemand aus dem Haus Israel oder aus den in Israel lebenden Fremden sich von mir abwendet, wenn er die Götzen in sein Herz schließt und sie vor sich aufstellt - was für ihn der Anlaß wird, in Schuld zu fallen - und wenn er dann zum Propheten kommt, um mich zu befragen, dann werde ich, der Herr, ihm in eigener Person antworten:8 Ich richte meinen Blick gegen diesen Mann und mache ihn zum sprichwörtlichen (warnenden) Zeichen, ich merze ihn aus meinem Volk aus. Dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin.9 Wenn der Prophet sich jedoch dazu verleiten läßt, etwas zu sagen, dann habe ich, der Herr, diesen Propheten verleitet, und ich werde meine Hand gegen ihn ausstrecken und ihn mitten in meinem Volk Israel vernichten.10 Sie werden beide die Folgen ihrer Schuld tragen müssen; denn die Schuld dessen, der mich befragt, und die Schuld des Propheten sind gleich.
11 Dann wird sich das Haus Israel nicht mehr davon abbringen lassen, mir zu folgen, und wird sich nicht länger durch all seine Sünden unrein machen. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein - Spruch Gottes, des Herrn.
12 Das Wort des Herrn erging an mich:
13 Menschensohn, wenn sich ein Land gegen mich versündigt und mir die Treue bricht und wenn ich dann meine Hand gegen das Land ausstrecke, ihm seinen Vorrat an Brot entziehe, den Hunger ins Land schicke und Mensch und Tier ausrotte14 und wenn in diesem Land die drei Männer Noach, Daniel und Ijob leben würden, dann würden nur diese drei um ihrer Gerechtigkeit willen ihr Leben retten - Spruch Gottes, des Herrn.15 Oder wenn ich wilde Tiere gegen das Land losließe, die es entvölkern, so daß es zur Wüste würde und wegen der wilden Tiere kein Mensch mehr durch das Land reisen könnte,16 und wenn diese drei Männer darin wären - so wahr ich lebe, Spruch Gottes, des Herrn: sie würden nicht einmal ihre eigenen Söhne und Töchter retten. Nur sie selbst könnten sich retten, das Land aber würde zur Wüste werden.17 Oder wenn ich das Schwert über dieses Land bringen und sagen würde: Ein Schwert soll durch das Land fahren, ich will Mensch und Tier darin ausrotten!,18 und wenn diese drei Männer darin wären - so wahr ich lebe, Spruch Gottes, des Herrn: sie würden nicht einmal ihre eigenen Söhne und Töchter retten. Nur sie selbst könnten sich retten.19 Oder wenn ich die Pest in jenes Land schicken und meinen Zorn darüber ausgießen würde, um Mensch und Tier in einem Blutbad zu vernichten,20 und wenn Noach, Daniel und Ijob in dem Land wären - so wahr ich lebe, Spruch Gottes, des Herrn: nicht einmal ihren Sohn und ihre Tochter würden sie retten. Sie würden nur ihr eigenes Leben retten, um ihrer Gerechtigkeit willen.21 Wahrhaftig, so spricht Gott, der Herr: Selbst wenn ich die vier schlimmsten Strafen, Schwert, Hunger, wilde Tiere und Pest, über Jerusalem bringe, um Mensch und Tier auszurotten,22 werden einige in der Stadt verschont werden und übrigbleiben und ihre Söhne und Töchter zu euch herausführen. Wenn ihr dann ihr Verhalten und ihre Taten seht, werdet ihr euch über das Unheil hinwegtrösten, das ich über Jerusalem verhängt habe, über alles, was ich über die Stadt kommen ließ.23 Sie trösten euch darüber hinweg, weil ihr ihr Verhalten und ihre Taten seht und daran erkennt, daß ich all das, was ich mit der Stadt machte, nicht ohne Grund getan habe - Spruch Gottes, des Herrn.
15 1 Das Wort des Herrn erging an mich:
2 Menschensohn, was hat das Holz des Weinstocks vor dem Holz aller anderen Sträucher voraus, die zwischen den Bäumen des Waldes wachsen?
3 Nimmt man es etwa, um daraus etwas zu machen? Oder gebraucht man es als Pflock und hängt allerlei Geräte daran auf?
4 Nein, man wirft es dem Feuer zum Fraß vor. Sind dann die beiden Enden des Holzes vom Feuer verzehrt und hat die Glut seine Mitte erfaßt, ist es dann noch geeignet, um etwas daraus zu machen?
5 Schon als es noch ganz war, konnte man nichts daraus machen. Hat das Feuer es aber gefressen und ist es verglüht, kann man erst recht nichts daraus machen.
6 Darum - so spricht Gott, der Herr: Wie ich das Holz des Weinstocks, das zwischen den Bäumen des Waldes heranwuchs, dem Feuer zum Fraß übergab, so behandle ich auch die, die in Jerusalem wohnen.
7 Wenn ich meinen Blick auf sie richte, dann wird sie, auch wenn sie dem Feuer entkommen, das Feuer verzehren. Ihr werdet erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich meinen Blick auf sie richte.
8 Ich mache das Land zur Wüste; denn sie haben die Treue gebrochen - Spruch Gottes, des Herrn.
16 1 Das Wort des Herrn erging an mich:2 Menschensohn, mach Jerusalem seine Greueltaten bewußt!
3 Sag: So spricht Gott, der Herr, zu Jerusalem: Deiner Herkunft und deiner Geburt nach stammst du aus dem Land der Kanaaniter. Dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.4 Bei deiner Geburt, als du geboren wurdest, hat man deine Nabelschnur nicht abgeschnitten. Man hat dich nicht mit Wasser abgewaschen, nicht mit Salz eingerieben, nicht in Windeln gewickelt.5 Nichts von all dem hat man getan, kein Auge zeigte dir Mitleid, niemand übte Schonung an dir, sondern am Tag deiner Geburt hat man dich auf freiem Feld ausgesetzt, weil man dich verabscheute.
6 Da kam ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln; und ich sagte zu dir, als du blutverschmiert dalagst: Bleib am Leben!7 Wie eine Blume auf der Wiese ließ ich dich wachsen. Und du bist herangewachsen, bist groß geworden und herrlich aufgeblüht. Deine Brüste wurden fest; dein Haar wurde dicht. Doch du warst nackt und bloß.8 Da kam ich an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war gekommen, die Zeit der Liebe. Ich breitete meinen Mantel über dich und bedeckte deine Nacktheit. Ich leistete dir den Eid und ging mit dir einen Bund ein - Spruch Gottes, des Herrn -, und du wurdest mein.
9 Dann habe ich dich gebadet, dein Blut von dir abgewaschen und dich mit Öl gesalbt.10 Ich kleidete dich in bunte Gewänder, zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an und hüllte dich in Leinen und kostbare Gewänder.11 Ich legte dir prächtigen Schmuck an, legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um den Hals.12 Deine Nase schmückte ich mit einem Reif, Ohrringe hängte ich dir an die Ohren und setzte dir eine herrliche Krone auf.13 Mit Gold und Silber konntest du dich schmücken, in Byssus, Seide und bunte Gewebe dich kleiden. Feinmehl, Honig und Öl war deine Nahrung. So wurdest du strahlend schön und wurdest sogar Königin.14 Der Ruf deiner Schönheit drang zu allen Völkern; denn mein Schmuck, den ich dir anlegte, hatte deine Schönheit vollkommen gemacht - Spruch Gottes, des Herrn.
15 Doch dann hast du dich auf deine Schönheit verlassen, du hast deinen Ruhm mißbraucht und dich zur Dirne gemacht. Jedem, der vorbeiging, hast du dich angeboten, jedem bist du zu Willen gewesen.16 Du hast deine bunten Gewänder genommen und dir an den Kulthöhen ein Lager bereitet und darauf Unzucht getrieben.17 Deinen prächtigen Schmuck aus meinem Gold und Silber, den ich dir geschenkt hatte, hast du genommen und hast dir daraus männliche Figuren gemacht, um mit ihnen Unzucht zu treiben.18 Deine bunten Gewänder hast du genommen und sie damit bekleidet. Mein Öl und meinen Weihrauch hast du vor sie hingestellt.19 Das Brot, das ich dir gab - mit Feinmehl, Öl und Honig nährte ich dich -, das hast du ihnen als beruhigenden Duft dargebracht [ja, so war es] - Spruch Gottes, des Herrn.
20 Du hast deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hast, genommen und ihnen als Schlachtopfer zum Essen vorgesetzt. War dir dein unzüchtiges Treiben noch nicht genug?21 Mußtest du auch noch meine Söhne schlachten, um sie ihnen darzubringen und für sie durch das Feuer gehen zu lassen?22 Bei all deinen Greueltaten und deiner Unzucht hast du die Zeit deiner Jugend vergessen, in der du noch nackt und bloß und zappelnd in deinem Blut lagst.
23 Nach all diesen schändlichen Taten - wehe, weh dir! Spruch Gottes, des Herrn -24 hast du dir auf jedem freien Platz ein Bett und eine Kulthöhe errichtet.25 An jeder Straßenecke hast du deine Kulthöhen errichtet, du hast deine Schönheit schändlich mißbraucht, hast dich jedem angeboten, der vorbeiging, und hast unaufhörlich Unzucht getrieben.26 Du hast dich den Ägyptern, deinen Nachbarn mit dem großen Glied, hingegeben und mit ihnen unaufhörlich Unzucht getrieben, um mich zu erzürnen.27 Da streckte ich meine Hand aus und nahm dir weg, was dir zustand. Ich lieferte dich deinen rachgierigen Feindinnen aus, den Philisterinnen; sogar sie schämten sich wegen deines schändlichen Treibens.28 Dann hast du dich mit den Assyrern eingelassen, weil du noch nicht genug hattest. Du hast dich mit ihnen eingelassen, doch auch dann hattest du noch nicht genug.29 Immer mehr Unzucht hast du getrieben und bist sogar den chaldäischen Krämern nachgelaufen; doch auch dann hattest du noch nicht genug.30 Wie fiebert dein Herz - Spruch Gottes, des Herrn -, weil du all das getan hast, du selbstherrliche Dirne.31 Du hast dir an jeder Straßenecke ein Bett und auf jedem freien Platz eine Kulthöhe errichtet. Du warst keine gewöhnliche Dirne; denn du hast es verschmäht, dich bezahlen zu lassen.32 [Die Ehebrecherin nimmt sich statt ihres Mannes fremde Männer.]33 Jede Dirne bezahlt man; du aber hast all deinen Liebhabern Geschenke gegeben und sie bestochen, damit sie von überall kamen, um mit dir Unzucht zu treiben.34 Bei deiner Unzucht hast du es gerade umgekehrt gemacht wie andere Frauen: Dir lief niemand nach; du hast selbst bezahlt und dich nicht bezahlen lassen. So hast du es umgekehrt gemacht wie andere.
35 Darum, du Dirne, höre das Wort des Herrn!36 So spricht Gott, der Herr: Weil du deinen Körper schamlos entblößt hast bei der Unzucht mit deinen Liebhabern, mit all deinen abscheulichen Götzen, und weil du ihnen das Blut deiner Kinder hingegeben hast,37 deshalb will ich alle deine Liebhaber zusammenrufen, denen du gefallen hast, alle, die du geliebt hast, und auch alle, die du verachtet hast. Und wenn ich sie von allen Seiten bei dir zusammengerufen habe, dann entblöße ich vor ihren Augen deine Scham, damit sie deine Scham unverhüllt sehen.38 Ich spreche dir das Urteil nach den Rechtsvorschriften für Ehebrecherinnen und Mörderinnen, voll Zorn zahle ich dir heim mit Blut, Grimm und Eifersucht.39 Ich gebe dich in ihre Hand, damit sie dein Bett zerstören und deine Kulthöhen einreißen, damit sie dir deine Gewänder ausziehen, deinen prächtigen Schmuck wegnehmen und dich nackt und bloß daliegen lassen.40 Sie berufen eine Volksversammlung gegen dich ein, steinigen dich und hauen dich mit ihren Schwertern in Stücke.41 Sie werden deine Häuser anzünden und vor den Augen vieler Frauen das Urteil an dir vollstrecken. So mache ich deiner Unzucht ein Ende. Keinem wirst du mehr Dirnenlohn zahlen.42 Wenn ich meinen Zorn an dir gestillt habe, wird meine Eifersucht aufhören, gegen dich zu wüten. Ich werde Ruhe haben und mich nicht mehr ärgern.43 Weil du die Tage deiner Jugend vergessen und mich durch dein Treiben gereizt hast, darum lasse ich dein Verhalten auf dich selbst zurückfallen - Spruch Gottes, des Herrn. Hast du nicht neben all deinen Greueln auch noch andere Schandtaten verübt?
44 Wer ein Sprichwort auf dich anwenden will, der sagt: Wie die Mutter, so die Tochter!45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die vor ihrem Mann und ihren Söhnen Abscheu empfand. Du bist die Schwester deiner Schwestern, die vor ihren Männern und Söhnen Abscheu empfanden. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter.46 Deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die links von dir wohnt; deine jüngere Schwester ist Sodom mit ihren Töchtern, die rechts von dir wohnt.47 Du bist nicht nur ihrem Beispiel gefolgt und hast nicht nur die gleichen Greueltaten begangen, sondern in kurzer Zeit hast du es in allem noch schlimmer getrieben als sie.48 So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn: Deine Schwester Sodom und ihre Töchter haben es nicht so getrieben wie du und deine Töchter.49 Die Schuld deiner Schwester Sodom war, daß sie und ihre Töchter hochmütig waren, daß sie in Überfluß zu essen hatten und in sorgloser Ruhe dahinlebten, ohne den Elenden und Armen zu helfen.50 Sie wurden hochmütig und begingen Greueltaten vor meinen Augen. Darum habe ich sie verstoßen, wie du selbst gesehen hast.51 Samaria hat nicht die Hälfte deiner Sünden begangen. Du hast mehr Greueltaten verübt als sie beide zusammen, und du läßt deine Schwestern gerecht erscheinen, sieht man auf all die Greueltaten, die du begangen hast.52 Darum trag auch du deine Schande, die du deine Schwestern durch deine Sünden entlastet und abscheulicher als sie gehandelt hast; deshalb erscheinen sie gerechter als du. Darum schäme auch du dich, und trag deine Schande, weil du deine Schwestern gerecht erscheinen läßt.53 Aber ich werde ihr Schicksal wenden, das Schicksal Sodoms und ihrer Töchter, das Schicksal Samarias und ihrer Töchter, und ich werde auch dein Schicksal wenden zusammen mit ihrem Schicksal;54 denn du sollst deine Schande tragen, und du sollst dich schämen über all das, was du getan und wodurch du sie in Sicherheit gewiegt hast.55 Deine Schwestern werden wieder sein wie früher, Sodom und ihre Töchter, Samaria und ihre Töchter werden wieder sein wie früher. Auch deine Töchter werden wieder sein wie früher.56 Hast du nicht über deine Schwester Sodom gelästert, als du hochmütig warst,57 bevor deine Schlechtigkeit offenbar wurde? So lästern jetzt ringsum über dich all deine Nachbarinnen, die Edomiterinnen und die Philisterinnen, die dich verachten.58 Die Folgen deines schamlosen Treibens und deiner Greueltaten hast du zu tragen - Spruch des Herrn.
59 Denn so spricht Gott, der Herr: Ich habe mit dir gemacht, was du gemacht hast; du hast den Eid mißachtet und den Bund gebrochen.60 Aber ich will meines Bundes gedenken, den ich mit dir in deiner Jugend geschlossen habe, und will einen ewigen Bund mit dir eingehen.61 Du sollst dich an dein Verhalten erinnern und dich schämen, wenn ich deine älteren und jüngeren Schwestern nehme und sie dir zu Töchtern gebe, aber nicht deshalb, weil du den Bund gehalten hättest.62 Ich selbst gehe einen Bund mit dir ein, damit du erkennst, daß ich der Herr bin.63 Dann sollst du dich erinnern, sollst dich schämen und vor Scham nicht mehr wagen, den Mund zu öffnen, weil ich dir alles vergebe, was du getan hast - Spruch Gottes, des Herrn.
17 1 Das Wort des Herrn erging an mich:
2 Menschensohn, trag dem Haus Israel ein Rätsel vor, erzähl ihm ein Gleichnis!3 Sag: So spricht Gott, der Herr: Ein mächtiger Adler mit gewaltigen Flügeln, mit weiten Schwingen, mit dichtem, buntem Gefieder kam zum Libanon und nahm den Wipfel der Zeder weg.4 Den obersten Zweig riß er ab. Ins Land der Krämer brachte er ihn, in die Stadt der Händler legte er ihn.5 Dann nahm er vom Samen des Landes und streute ihn auf ein Saatfeld. Er setzte ihn an reichlich strömendes Wasser, als Uferpflanze pflanzte er ihn,6 und er wuchs heran und wurde zum üppigen Weinstock von niedrigem Wuchs. Er sollte seine Ranken dem Adler zuwenden, seine Wurzeln sollten in die Tiefe wachsen. Und er wurde zum Weinstock, bildete Triebe, entfaltete Zweige.
7 Doch es kam noch ein anderer mächtiger Adler mit gewaltigen Flügeln und dichtem Gefieder. Da drehte jener Weinstock seine Wurzeln ihm zu, trieb ihm seine Ranken entgegen: Der Adler sollte ihn tränken, mehr als das Beet, in das der Weinstock gepflanzt war.8 Er war doch auf guten Boden gepflanzt, an reichlich fließendem Wasser, um Zweige zu treiben und Früchte zu tragen und ein herrlicher Weinstock zu werden.
9 Sag: So spricht Gott, der Herr: Wird das gelingen? Wird der Adler nicht seine Wurzeln ausreißen und seine Früchte vernichten, so daß all seine grünenden Triebe verdorren? Man braucht keinen starken Arm und nicht viele Menschen, um ihn von den Wurzeln zu reißen.10 Wohl ist er gepflanzt, doch wird er gedeihen? Wird er nicht völlig verdorren, wenn der Ostwind ihn trifft? Auf dem Beet, wo er wuchs, wird er verdorren.
11 Und das Wort des Herrn erging an mich:
12 Sag doch dem widerspenstigen Volk: Merkt ihr denn nicht, was all das bedeutet? Sag ihnen: Seht, nach Jerusalem kam der König von Babel; er nahm ihren König und ihre Beamten gefangen und führte sie mit sich nach Babel.13 Und er nahm einen Mann aus königlichem Stamm und schloß mit ihm einen Bund, und er ließ ihn schwören. Doch die Mächtigen des Landes nahm er gefangen,14 damit das Königreich klein blieb und keinen Aufstand begann, damit es den Bund auch hielt, so daß er Bestand haben konnte.15 Doch jener erhob sich gegen den König von Babel und schickte seine Boten ins Land der Ägypter, damit man ihm Pferde und viele Krieger entsandte. Aber wird es gelingen? Kommt er davon, wenn er das unternimmt? Wenn er den Bund bricht, kommt er dann noch davon?16 So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn: In der Residenz des Königs, der ihn zum König gemacht hat, dessen Eid er mißachtet und dessen Bund er gebrochen hat, in Babel wird er sterben.17 Denn der Pharao wird ihn nicht mit einer starken Streitmacht und mit einem großen Heer im Kampf unterstützen, sondern man wird einen Damm aufschütten, einen Belagerungswall bauen und viele Menschen umbringen.18 Er hat den Eid mißachtet und den Bund gebrochen. Obwohl er sich mit Handschlag verpflichtet hatte, hat er all das getan. Er kommt nicht davon.19 Darum - so spricht Gott, der Herr: So wahr ich lebe - meinen Eid, den er mißachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat, ich lasse sie auf ihn selbst zurückfallen.20 Ich werfe mein Netz über ihn, er gerät in mein Garn. Nach Babel führe ich ihn und gehe dort mit ihm ins Gericht, denn er hat mir die Treue gebrochen.21 Die tapfersten Krieger in all seinen Truppen fallen unter dem Schwert. Die Übriggebliebenen aber werden in alle Winde zerstreut. Dann werdet ihr erkennen, daß ich, der Herr, gesprochen habe.
22 So spricht Gott, der Herr: Ich selbst nehme ein Stück vom hohen Wipfel der Zeder und pflanze es ein. Einen zarten Zweig aus den obersten Ästen breche ich ab, ich pflanze ihn auf einen hoch aufragenden Berg.23 Auf die Höhe von Israels Bergland pflanze ich ihn. Dort treibt er dann Zweige, er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder. Allerlei Vögel wohnen darin; alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige.24 Dann werden alle Bäume auf den Feldern erkennen, daß ich der Herr bin. Ich mache den hohen Baum niedrig, den niedrigen mache ich hoch. Ich lasse den grünenden Baum verdorren, den verdorrten erblühen. Ich, der Herr, habe gesprochen, und ich führe es aus.
18 1 Das Wort des Herrn erging an mich:
2 Wie kommt ihr dazu, im Land Israel das Sprichwort zu gebrauchen: Die Väter essen saure Trauben, und den Söhnen werden die Zähne stumpf?3 So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn -, keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen.4 Alle Menschenleben sind mein Eigentum, das Leben des Vaters ebenso wie das Leben des Sohnes, sie gehören mir. Nur wer sündigt, soll sterben.
5 Ist jemand gerecht, so handelt er nach Recht und Gerechtigkeit.6 Er hält auf den Bergen keine Opfermahlzeiten ab. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten. Einer Frau tritt er nicht nahe während ihrer Blutung.7 Er unterdrückt niemand. Er gibt dem Schuldner das Pfand zurück. Er begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er von seinem Brot, und den Nackten bekleidet er.8 Er leiht nicht gegen Zins und treibt keinen Wucher. Er hält seine Hand vom Unrecht fern. Zwischen Streitenden fällt er ein gerechtes Urteil.9 Er lebt nach meinen Gesetzen, er achtet auf meine Rechtsvorschriften und befolgt sie treu. Er ist gerecht, und deshalb wird er am Leben bleiben - Spruch Gottes, des Herrn.
10 Angenommen aber, er zeugt einen Sohn, der gewalttätig wird, der Blut vergießt oder eine andere von diesen Sünden begeht,11 während er (der Vater), all das nicht getan hat, (einen Sohn,) der auf den Bergen Opfermahlzeiten abhält, der die Frau seines Nächsten schändet,12 der die Elenden und Armen unterdrückt, andere beraubt und dem Schuldner das Pfand nicht zurückgibt, der zu den Götzen aufblickt und Greueltaten verübt,13 der gegen Zins leiht und Wucher treibt - soll der dann am Leben bleiben? Er soll nicht am Leben bleiben. Er hat alle diese Greueltaten verübt, darum muß er sterben. Er ist selbst schuld an seinem Tod.
14 Nun hat auch dieser Sohn wieder einen Sohn gezeugt, und der Sohn sieht alle die Sünden, die sein Vater begeht. Er sieht sie, begeht sie aber nicht.15 Er hält auf den Bergen keine Opfermahlzeiten ab. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten.16 Er unterdrückt niemand. Er fordert kein Pfand und begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er von seinem Brot, und den Nackten bekleidet er.17 Er hält seine Hand vom Unrecht fern. Er nimmt keinen Zins und treibt keinen Wucher. Er befolgt meine Rechtsvorschriften und lebt nach meinen Gesetzen. Dieser Sohn wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben; er wird bestimmt am Leben bleiben.18 Sein Vater aber mußte wegen seiner Schuld sterben; denn er hat andere erpreßt und beraubt und in seiner Familie getan, was nicht recht ist.
19 Ihr aber fragt: Warum trägt der Sohn nicht mit an der Schuld seines Vaters? Weil der Sohn nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt hat. Er hat auf alle meine Gesetze geachtet und sie befolgt. Er wird bestimmt am Leben bleiben.20 Nur wer sündigt, soll sterben. Ein Sohn soll nicht die Schuld seines Vaters tragen und ein Vater nicht die Schuld seines Sohnes. Die Gerechtigkeit kommt nur dem Gerechten zugute, und die Schuld lastet nur auf dem Schuldigen.21 Wenn der Schuldige sich von allen Sünden, die er getan hat, abwendet, auf alle meine Gesetze achtet und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, dann wird er bestimmt am Leben bleiben und nicht sterben.22 Keines der Vergehen, deren er sich schuldig gemacht hat, wird ihm angerechnet. Wegen seiner Gerechtigkeit wird er am Leben bleiben.23 Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen - Spruch Gottes, des Herrn - und nicht vielmehr daran, daß er seine bösen Wege verläßt und so am Leben bleibt?24 Wenn jedoch ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt, wenn er Unrecht tut und all die Greueltaten begeht, die auch der Böse verübt, sollte er dann etwa am Leben bleiben? Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen seiner Treulosigkeit und wegen der Sünde, die er begangen hat, ihretwegen muß er sterben.25 Ihr aber sagt: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr vom Haus Israel: Mein Verhalten soll nicht richtig sein? Nein, euer Verhalten ist nicht richtig.26 Wenn der Gerechte sein rechtschaffenes Leben aufgibt und Unrecht tut, muß er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben.27 Wenn sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren.28 Wenn er alle Vergehen, deren er sich schuldig gemacht hat, einsieht und umkehrt, wird er bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben.29 Das Haus Israel aber sagt: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Mein Verhalten soll nicht richtig sein, ihr vom Haus Israel? Nein, euer Verhalten ist nicht richtig.
30 Darum will ich euch richten, jeden nach seinem Verhalten, ihr vom Haus Israel - Spruch Gottes, des Herrn. Kehrt um, wendet euch ab von all euren Vergehen! Sie sollen für euch nicht länger der Anlaß sein, in Sünde zu fallen.31 Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel?32 Ich habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muß - Spruch Gottes, des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt.
Ezechiele (EUS) 12